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Verfahren zur Herstellung von Küpenfarbstoffen Das Hauptpatent
650 230 und das erste Zusatzpatent 651 25o betreffen Verfahren zur
Darstellung von Küpenfarbstoffen, die darin bestehen, daß- man die alkalischen Kondensationsprodukte
von r-(Bz-z-Benzanthronylamino) -4-bzw.- 5 -bzw.- 8 - aminoanthrachinon, welche
in 5- oder. 6- oder 7- oder 8-Stellung des Benzanthronkerns noch den Rest eines
weiteren Amins oder Diamins eines küpenden Ringsystems enthalten, mit acylierenden
Mitteln behandelt.
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Es wurde nun gefunden, daß man ebenfalls zu wertvollen Küpenfarbstoffen
gelangt, wenn man die gleichen Ausgangskörper nicht mit acylierenden, sondern mit
arylierenden Mitteln behandelt, indem man sie mit Halogenkörpern von küpenden Ringsystemen
umsetzt. Es war nicht vorauszusehen, daß derartige hochmolekulare Körper, die selbst
in hochsiedenden organischen Lösungsmitteln kaum löslich sind, sich nach den üblichen
Verfahren praktisch vollständig mit den objengenannten Halogenkörpern kondensieren
lassen. Die so erhaltenen Kondensationsprodukte sind braunschwarze bis graue Küpenfarbstoffe
von ausgezeichneten Echtheitseigenschaften, insbesondere von einer hervorragenden
Lichtechtheit. Durch Nachbehandlung mit einem sulfonierenden Mittel, wie z. B. Schwefelsäure
oder Chlorsulfonsäure, lassen sich Sulfonsäuregruppen in das Molekül einführen,
wödurch die Farbstoffe in der Küpe leichter löslich und besser egalisierend werden.
Ferner wird durch diese Behandlung überraschenderweise in vielen Fällen der Farbton,
insbesondere durch eine Verschiebung nach Blau, günstig beeinflußt, ohne daß dabei
die Echtheitseigenschaften der Farbstoffe in nennenswerter Weise verändert werden.
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Werden die Farbstoffe mit anderen sauren Kondensationsmitteln, wie
z. B. Aluminiumchlorid, nachbehandelt, so tritt in bekannter Weise die Bildung von
Carbazolderivaten ein, wodurch wertvolle braune Farbstoffe erhalten werden.
Beispiel
i Die fein gemahlene Suspension von C8 kg@.'rles Kondensationsproduktes der Formel
und 30 kg i-Chloranthrachinon in etwa 1200 kg Nitrobenzol wird bei Gegenwart
von i 5 kg Natriumcarbonat, i 5 kg Natriumacetat und 2 ,kg Kupferchlorür
a4 Stunden rückfließend unter Rühren gekocht. Nach dem Erkalten wird der entstandene
Niederschlag abgesaugt, mit Wasserdampf das restliche Nitrobenzol und mit Salzsäure
das Kupfersalz entfernt.
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Das Kondensationsprodukt löst sich in konzentrierter Schwefelsäure
mit grüner, in der Küpe mit braunschwarzer Farbe. Auf Baumwolle erhält man daraus
eine rotstichiggraue Färbung, die vorzügliche Echtheitseigenschaften, insbesondere
hervorragende Soda- und Laugenkochechtheit aufweist.
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Behandelt man den obigen Farbstoff einige Stunden bei Zimmertemperatur
mit der etwa zofachen Menge konzentrierter , Schwefelsäure, so färbt er aus braunschwarzer
Küpe Baumwolle in neutralen grauen Tönen, die trotz der Einführung einer Sulfonsäuregruppe
ausgezeichnet soda- und laugenkochecht sind. Die Lichtechtheit ist ebenfalls hervorragend.
Ebenso besitzt das Produkt ein sehr gutes Egalisierungsvermögen.. Beispiele 68 kg
des in Beispiel i verwendeten Ausgangsstoffes werden unter den dort angegebenen
Bedingungen mit 4o kg i-Chlor-4-benzoylaminoanthrachinon kondensiert. Das neue Kondensationsprodukt
färbt aus braunschwarzer Küpe Baumwolle in hervorragend echten rotstichiggrauen
Tönen.
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.Wird der Farbstoff aus konzentrierter Schwefelsäure bei etwa Zimmertemperatur
umgelöst (grüne Lösung), so wird ein mehr blaustichiggrau färbender, ebenfalls echter
Farbstoff erhalten, der den Vorteil eines wesentlich verbesserten Egalisierungsvermögens
hat.
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Wird der Farbstoff etwa 2 Stunden in einer Schmelze der gleichen Menge
Natriumchlorid und der fünffachen Menge Aluminiumchlorid bei etwa 14o bis 16o° C
verrührt und durch Zersetzen mit Wasser und Zusatz von Salzsäure das Umsetzungsprodukt
isoliert, so erhält man einen Farbstoff, der aus braunschwarzer Küpe Baumwolle in
echten braunschwarzen Tönen färbt. Die Lösungsfarbe in konzentrierter Schwefelsäure
ist blauschwarz. Beispiel 3 Der analog dem Beispiel?- mit i-Chlor-5-benzoylaminoanthrachinon
dargestellteFarbstoff färbt Baumwolle ebenfalls in rotstichiggrauen Tönen, die vorzüglich
echt sind. Die Lösungsfarbe in konzentrierter Schwefelsäure ist grün, die Lösungsfarbe
der Küpe braunschwarz, Wird das Produkt aus konzentrierter Schwefelsäure bei Zimmertemperatur
umgelöst, so färbt es Baumwolle in neutralgrauen Tönen sehr echt an. Der Farbstoff
egalisiert sehr gut.
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Beispiel 4 781g des in Beispiel i verwendeten Ausgangsstoffes und
23 kg Dibromanthanthron werden bei Anwesenheit von 15 kg Natriumcarbonät und 15
kg Natriumacetat sowie von 3 kg Kupferchlorür in fein verteilter Form durch 24stündiges
Kochen in Nitrobenzol kondensiert. Das Kondensationsprodukt wird noch heiß abgesaugt,
gewaschen und durch Ausblasen mit Wasserdampf und Auskochen mit Salzsäure gereinigt.
Es löst sich in konzentrierter Schwefelsäure mit grüner Farbe. Aus violetter Küpe
wird Baumwolle in. wertvollen blaustichiggrauen Tönen gefärbt.
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Beispiel 5 68 kg des in Beispiel i verwendeten Ausgangsstoffes werden
entsprechend dem Beispiel 4 mit 28 kg Dibrompyranthron kondensiert. Das saure Kondensationsprodukt
löst sich in konzentrierter Schwefelsäure mit blauer Färbe. Aus dunkelrotvioletter
Küpe wird Baumwolle in sehr echten braunschwarzen Tönen gefärbt.
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Wird das Produkt aus konzentrierter Schwefelsäure umgelöst, so färbt
es aus violetter Küpe Baumwolle in sehr echten braunstichi,gschwarzen Tönen.
Ebenso
läßt sich das obige Ausgangsmaterial mit anderen halogenierten Diketonen, wie Dibromdibenzopyrenchinon
usw., zu wertvollen Küpenfarbstoffen kondensieren.
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Die analog gebauten Ausgangskörper, die die Aminogruppe in Anthrachinon-q.-
bzw. -8-Stellung haben (s. Beispiel 3 des Patents 650230), lassen sich ebenso zum
Atiifbau derartiger Farbstoffe heranziehen. Man erhält dabei ebenfalls grau- bis
schwarzbraun färbende Produkte mit ähnlichen Eigenschaften. Beispiel 6
70 kg des Kondensationsproduktes der Formel
und 6o kg i-Chloranthrachinon werden in fein verteilter Form nach Zugabe von 3o
kg Natriumcarbonat, 30 kg Natriumacetat und 2 kg Kupferchlorür in etwa 2ooo
kg Nitrobenzol 24. Stunden unter Rühren rückfließend gekocht. Das' noch warm abgesaugte
Kondensationsprodukt wird mit Hilfe von Wasserdampf von restlichem Nitrobenzol befreit.
Es löst sich in konzentrierter Schwefelsäure mit grüner Farbe. Aus braunschwarzer
Küpe wird Baumwolle sehr echt in rotstichiggrauen Tönen gefärbt. Wird das Produkt
aus konzentrierter Schwefelsäure umgelöst, so wird ein mehr neutralgrau färbender,
sehr echter Farbstoff erhalten, der auch ein verbessertes Egalisiervermögen besitzt.
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Beispiel ? 3o kg des gleichen Ausgangsstoffes wie in Beispiel 6 werden
in gleicher Weise mit 55 kg Dibromanthanthron kondensiert. Die Lösungsfarbe in konzentrierter
Schwefelsäure dieses neuen Kondensationsproduktes ist grün. Aus violetter Küpe wird
Baumwolle blaustichiggrau mit vorzüglichen Echtheitseigenschaften gefärbt.
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Ebenso lassen sich die Verbindungen, in denen eine oder beide freien
Aminogruppen in Anthrachinon-q.- bzw. -8-'Stellung sich befinden, zur Kondensation
verwenden. Es wer--,den dadurch ebenfalls echte graue Farbstoffe erhalten.