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Verfahren zur Darstellung von echten Küpenfarbstoffen der Anthrachinonreihe
In dem Patent Sao 931 ist ein Verfahren zur Herstellung von echten Küpenfarbstoffen
beschrieben, darin bestehend, daß man Pyrazolanthroncarbonsäurehalogenide mit solchen
verküpbaren cyclischen Diketonen kondensiert, die mindestens eine freie Aminogruppe
enthalten.
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Es wurde nun gefunden, daß man ebenfalls zu echten, in der Küpe löslichen
Farbstoffen gelangt, wenn man an Stelle der P_vrazolanthron - 2 - carbonsäurehalogenide
Benzantlironcarbonsäurehalogenide verwendet.
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Die Kondensation erfolgt zweckmäßig in einem geeigneten Lösungsmittel,
z. B. Di-oder Trichlorbenzol, Nitrobenzol, mit oder ohne Zusatz eines Salzsäure
bindenden Mittels.
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Die Nuancen der neuen Farbstoffe variieren je nach dem angewandten
Ausgangsmaterial; die neuen Farbstoffe zeichnen sich besonders durch eine bemerkenswerte
Chlor-, Licht-und Waschechtheit aus.
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Die amerikanische Patentschrift i 705 o23 beschreibt Farbstoffe, die
durch Kondensation von solchen Anthrachinonabkömmlingen, die in i # 9-Stellung einen
bestimmten heterocyclischen Ring enthalten, mit den gleichen Aminokörpern entstehen.
Demgegenüber war nicht vorauszusehen, daß die Benzanthronabkömmlinge, in deren Molekül
keine auxochrome Gruppe vorhanden ist, zu den vorliegenden wertvollen Küpenfarbstoffen
führen würden. Es ist ferner überraschend, daß die vorliegenden Kondensationsprodukte
trotz der großen Belastung des Moleküls durch den an der Verküpung nicht teilnehmenden
Benzanthronylrest in der alkalischen Küpe gut löslich .sind, Die vorliegenden Farbstoffe
sind ferner gegenüber den Farbstoffen der genannten amerikanischen Patentschrift
durch eine überlegene Lichtechtheit ausgezeichnet.
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Beispiel i 70 kg i-Amino-5-benzoylaminoanthrachinon werden
in 3oo kg o-Dichlorbenzol mit 6o kg Benzanthron-2-carbonsäurechlorid (F. P. = 18
5) eine Stunde zum Sieden erhitzt, bis die Salzsäureentwicklung beendet ist.
Nach dem Erkalten wird der in goldgelben Kristallen ausgefallene Farbstoff abgesaugt,
mit Sprit nachge:waschen und getrocknet. Er färbt Baumwolle aus rotbrauner Küpe
nach dem Verhängen in reingelben Tönen von vorzüglichen Echtheitseigenschaften an.
Beispiel e Ersetzt man in Beispiel i das Benzanthron-2-carbonsäurechlorid durch
die gleiche Menge Benzanthron-6-carbonsäurechlorid (goldgelbe
Kristalle
F. P. -187°), so erhält man einen ebenfalls sehr echten, in der Nuance mit dem des
Beispiels i übereinstimmenden Farbstoff. Beispiel 3 2-4k.-. i - S-Diaminoanthrachinon
werden in i 5o kg Trichlorbenzol zum Sieden erhitzt und innerhalb einer halben Stunde
3o kg Benzanthron-2-carbonsäurechlorid eingerührt. Dabei tritt zunächst die eine
Aminogruppe in Reaktion, und es scheidet sich das braungelbe Zwischenprodukt ab.
Nach einer Stunde, sobald die Salzsäureentwicklung beendet, werden 30k- Anthrachinon-2-carbonsäurechlori.d
eingetragen. Nach einer weiteren Stunde wird der in goldgelben Kristallen abgeschiedene
Farbstoff heiß abgesaugt. Er färbt aus braunroter Küpe ein reines grünstichiges
Gelb. Beispiel 4 5o kg i-Amino-5-benzoylaminoanthrachinon werden mit 291c- Bz-i-Benzanthroncarbonsäurechlorid
in etwa 150o kg Nitrobenzol unter Rühren so lange auf i5o bis 16o° erhitzt, bis
keine weitere Farbstoffabscheidung mehr stattfindet. Nach dem Erkalten wird abgesaugt
und mit etwas Nitrobenzol und dann mit Alkohol nachgewaschen. Der so erhältliche
Farbstoff bildet ein goldgelbes Kristallpulver, welches Baumwolle aus der Hydrosulfitküpe
in klaren gelben Tönen von hervorragenden Echtheitseigenschaften anfärbt. Beispiel
s Ein Gemisch von 4 kg .4 - 4`-Diamino-i - 1'-dianthrachinonylamin und 5,4kgBenzanthron-2-carbonsäurechlorid
wird allmählich während einiger Stunden bei etwa 14o bis i 5o' zu etwa
300 kg Nitrobenzol gegeben und das Reaktionsgemisch: etwa eine Stunde bei
dieser Temperatur gehalten. Das in dunklen adeln ausfallende Kondensationsprodukt
wird von der Reaktionsflüssigkeit durch Filtrieren getrennt; es löst sich in konzentrierter
Schwefelsäure mit roter, fast augenblicklich nach Olive umschlagender Farbe.
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Läßt man diese Lösung einige Stunden bei etwa 15 bis 2o° stehen, bis
eine mit Nitrosylschwefelsäure versetzte Probe sich mit klarer rotbrauner Farbe
löst, gießt dann die Masse auf Eiswasser, dem eine geringe Menge Nitrobenzol zugesetzt
ist, und kocht kurz auf, so erhält man einen olivgrünen Farbstoff, der Baumwolle
aus gelbbrauner Küpe in echten oliven Tönen anfärbt.
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Man erhält den gleichen Farbstoff unmittelbar, wenn man 2 Moleküle
des Benzanthron-2-carbonsäurechlorids mit i Molekül I - 2 - 7-8-Diphtaloyl-3 - 6-diaminocarbazol
kondensiert. Beispiel 6 34 kg Aminodibenzpyrenchinon, das man durch Nitrieren von
Dibenzpyrenchinon in Nitrobenzollösun.g und Reduktion des gebildeten Nitroproduktes
erhält, werden in etwa 25o kg kochendem Trichlorbenzol gelöst und 29 kg Benzanthron-2-carbonsäurechlorid
langsam zugegeben. Nach Aufhören der Salzsäureentwicklung werden die ausgefallenen
braunen Kristalle bei etwa ioo° abfiltriert, der Rückstand mit Alkohol ausgewaschen
und getrocknet. Der so erhaltene neue Farbstoff färbt Baumwolle aus leuchtend roter
Küpe in bräunlichgelben Tönen von guter Echtheit. Die Lösungsfarbe in konzentrierter
Schwefelsäure ist Rubinrot. Beispiel ? 2o kg Aminopyranthron, das man durch Nitrieren
von einer Lösung von Pyranthron in Nitrobenzol und Reduktion der gebildeten I*,Titroverbindung
erhält, werden in etwa 2 ooo kg kochendem -Nitrobenzol suspendiert, wobei sich der
Körper teilweise mit grüner Farbe löst. Man gibt dann i S kg Benzanthron-2-carbonsäurechlorid
zu, wobei unmittelbar die Abscheidung des neuen Kondensationsprodukts beginnt. Es
wird nach den Angaben der vorhergehenden Beispiele isoliert und stellt ein gelbbraunes
Pulver dar, das mit rötlichbrauner Farbe in Schwefelsäure löslich ist und Baumwolle
in karminroter Küpe in gelbbraunen Tönen färbt.