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Technisches
Fachgebiet
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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Formen von Sohlen aus
einem Kunststoffmaterial, z.B. Polyurethan, und von Schuhrahmen
an Schuhoberteilen mittels einer Form, um so dem fertiggestellten
Schuh eine gerahmte Erscheinung zu geben, wobei die Form einen Leisten,
auf dem ein Schuhoberteil platziert wird, ein oberes Formteil, das entlang
einer Längsmittelebene
geteilt ist und daher zwei Hälften
aufweist, die in seitliche Richtung in Bezug auf ein unteres Formteil
zwischen einer offenen und einer geschlossenen Formposition beweglich sind,
und ein unteres Formteil umfasst, das in Bezug auf das obere Formteil
zwischen einer offenen und einer geschlossenen Formposition vertikal
beweglich ist.
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Stand der
Technik
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Die
französische
Veröffentlichung
Nr. 2609874 offenbart ein Verfahren zum Herstellen eines Schuhs,
bei dem ein Rahmen an dem Schuh geformt wird, um dem Schuh eine
gerahmte Erscheinung zu geben. Der Rahmen ist vertikal angeordnet und
das Sohlenmaterial, das den Rahmen und das Schuhoberteil verbindet,
ist somit zwischen dem Schuhoberteil und dem Rahmen sichtbar, was
nicht zufriedenstellend ist.
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US 3.855.657 offenbart ein
Verfahren der vorher angeführten
Art zum Formen eines Fersenteils, das kein echter Rahmen ist, an
der Seite einer Schuhsohle. Bei diesem Verfahren wird ein zweiteiliges
Fersenteil, das aus zwei Hälften
gebildet ist, verwendet. In der offenen Formposition wird eine Fersenteilhälfte in
einer Auskehlung in jeder der beiden Hälften der oberen Formteile
angeordnet. Die Auskehlungen sind in radialer Richtung nach innen
offen. Die Form wird dann geschlossen und die Schuhsohle wird in
dem dadurch gebildeten Hohlraum geformt. Während des Formprozesses wird
das Vergussmaterial zwischen Schuhoberteil und Fersenteil eingeführt, um
das Letztere an der Sohle und somit an dem Schuhoberteil zu befestigen.
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GB 840.029 offenbart ein
Verfahren der vorher angeführten
Art zum gleichzeitigen Formen eines Rahmens und einer Sohle an einem
Schuhoberteil. Bei diesem Verfahren wird ein zweiteiliger Rahmen verwendet,
wobei jede Rahmenhälfte
im Wesentlichen der Hälfte
des Rahmens an dem fertiggestellten Schuh entspricht. In der offenen
Formposition wird eine Hälfte
des Rahmens in eine Auskehlung in der Innenfläche jedes oberen Formteils
eingesetzt. Benachbart zu der Auskehlung ist jedes der oberen Formteile
mit einem Vorsprung versehen, um den Rahmen während des Formprozesses zu
tragen. Die Formhälften
werden dann um das auf einem Leisten angeordnete Schuhoberteil geschlossen,
wodurch die Rahmen gegen die untere Fläche des Schuhoberteils stoßen. Das
Vergussmaterial wird nachfolgend in den Hohlraum gegossen, der durch
das Schuhoberteil und das obere Formteil gebildet wird. Darauf wird
ein Kolben in den Hohlraum eingeführt und die Sohle wird an dem
Schuhoberteil gebildet und geformt. Die Verwendung eines zweiteiligen Rahmens
birgt die Gefahr in sich, dass das Sohlenmaterial an den Enden der
Rahmenhälften
an den Fersen- und Zehenabschnitten des Schuhs zwischen die Rahmen
und das Schuhoberteil fließt.
Weiterhin ist es zeitaufwändig,
eine Rahmenhälfte
in jeder der Hälften
des oberen Formteils anzuordnen.
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Beschreibung
der Erfindung
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Die
Aufgabe der Erfindung ist das Bereitstellen eines Verfahrens der
vorher angeführten
Art, das es erlaubt, einen Rahmen vergleichsweise einfach und zuverlässig anzubringen,
ohne dass das Sohlenmaterial zwischen den Schuhrahmen und das Schuhoberteil
fließt,
so dass es an dem fertiggestellten Schuh sichtbar wird.
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Das
Verfahren der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass
- A – ein
ringförmiger
Rahmen bereitgestellt wird, der einen inneren Umriss hat, der im
Wesentlichen dem äußeren Umriss
des unteren Abschnitts des Schuhoberteils entspricht, der der Lage
des Rahmen des fertiggestellten Schuhs entspricht;
- B – in
der geöffneten
Stellung der Form der Rahmen in der Form platziert wird;
- C – die
beiden Hälften
des oberen Formteils zusammengebracht werden, wodurch ein oberer Vorsprung
an jeder der Hälften über den
Rahmen ragt;
- D – das
untere Formteil in seine geschlossene Stellung bewegt wird, wobei
eine umlaufende Trägerfläche an der
oberen Seite des unteren Formteils mit einer Druckfläche an der
Unterseite der Vorsprünge
an jeder der oberen Formteilhälften
in der Weise zusammenwirkt, dass der dem Schuhoberteil zugewandte
Bereich des Rahmens nach innen und unten umgelegt wird, um die innere Endfläche des
Rahmens in dichte Anlage an den unteren Abschnitt des Schuhoberteils
zu bringen; und
- E – die
Schuhsohle in an sich bekannter Weise gegossen wird, indem ein Kunststoffmaterial
in den Hohlraum der Form eingefüllt
wird.
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Wenn
die oberen Formhälften
der Form um das Schuhoberteil geschlossen sind (d.h. die Hälften zusammengebracht
sind) und die oberen und unteren Formteile zusammengebracht sind
(d.h. in ihre geschlossene Stellung gebracht sind), wird ein Teilabschnitt
des Schuhrahmens um den oberen Rand der umlaufenden Trägerfläche umgelegt
und mit dem Seitenabschnitt des Schuhoberteils entlang dem gesamten
Umfang davon in Anlage gebracht. Dadurch wird das Kunststoffmaterial
(z.B. Polyurethan) daran gehindert, zwischen dem Schuhrahmen und
dem Schuhoberteil nach außen
zu fließen.
Es wird dabei jedoch ein sicheres Anhaften des Rahmens an dem Schuhoberteil
erreicht. Es hat sich herausgestellt, dass das erfindungsgemäße Verfahren
für viele Schuhausgestaltungen
anwendbar ist.
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Nach
dem Formen der Sohle werden die Formteile getrennt und der Schuh
wird aus der Form herausgenommen. Der äußerste Teilabschnitt des Rahmens
wird dann gefräst
und geeignet bearbeitet, um dem Schuh sein fertiggestelltes Aussehen
zu verleihen.
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Gemäß der Erfindung
kann die innere Endfläche
des Rahmens, die dem Schuhoberteil zugewandt ist, eine im Wesentlichen
vertikale Oberfläche haben,
die vorzugsweise mit einer Hinterschneidung versehen ist. Durch
die vertikale Endfläche
wird eine zuverlässige
Befestigung erreicht, während
die Hinterschneidung sichert, dass das Kunststoffmaterial zwischen
den Rahmen und das Oberteil fließt, um den Rahmen zuverlässig zu
befestigen.
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Ferner
können
gemäß der Erfindung
die oberen Formhälften
und/oder das untere Formteil einen solchen Druck auf den Rahmen
ausüben,
das bewirkt wird, dass der Rahmen umgelegt wird und dessen innere
Endfläche
gegen das Schuhoberteil gedrückt wird,
wodurch wenigstens die oberen 10% der Endfläche dicht an dem Schuhoberteil
anliegen. Dadurch wird eine sehr zuverlässige Befestigung des Rahmens
an der geformten Sohle und an dem Schuhoberteil erhalten.
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Weiterhin
kann gemäß der Erfindung
die obere Trägerfläche eine
Oberfläche
einer umlaufenden Vertiefung in der oberen Oberfläche des
unteren Formteils sein, wobei diese Oberfläche in Querschnittsansicht
einen Winkel V von 20 bis 40°,
vorzugsweise 25 bis 35°,
gegenüber
der horizontalen Ebene einnimmt. Dadurch wirken die oberen und die unteren
Formteile besonders effektiv zusammen, wenn sie in ihre geschlossene
Stellung bewegt werden, um den Rahmen um den radial innersten Rand der
Vertiefung umzulegen, wodurch der Rahmen zur gleichen Zeit, in welcher
die Schuhoberfläche
durch die nach außen
geneigte Oberfläche
der Vertiefung einer radial nach innen wirkenden Kraft ausgesetzt ist,
korrekter in Bezug auf das Schuhoberteil positioniert wird.
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Gemäß der Erfindung
kann vor der Platzierung des Rahmens in der Form der Rahmen entlang dem
Rand einer relativ dünnen
Hilfssohle befestigt werden, die durchlässig für das Kunststoffmaterial ist und
dabei hilft, den Rahmen um das Schuhoberteil herum festzuhalten.
Dieses Verfahren hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen.
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Gemäß der Erfindung
kann die Hilfssohle besonders vorteilhaft aus einem durchlässigen Gewebe hergestellt
sein, z.B. aus gepressten Kunststofffasern oder einem klebstoffbehandelten
Gewebe mit einer Vielzahl von Öffnungen,
wobei der Durchmesser der Öffnungen
vorzugsweise 1,5 bis 6 mm und der Abstand zwischen den Löchern vorzugsweise
3 bis 16 mm beträgt.
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Ferner
kann gemäß der Erfindung
die Hilfssohle vorteilhaft aus einem Kunststofffasernetz hergestellt
sein.
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Gemäß der Erfindung
kann der Rahmen aus einem relativ weichen Material wie etwa Leder,
Gummi, Kunststoff oder zusammengepressten Lederfasern (Lefa), die
sich als besonders vorteilhaft erwiesen haben, hergestellt sein.
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Weiterhin
kann gemäß der Erfindung
der Rahmen in der offenen Stellung der Form auf die umlaufenden
Trägerfläche an der
Oberseite des unteren Formteils gelegt sein.
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Ferner
kann gemäß der Erfindung
der Rahmen an der unteren Oberfläche
des Schuhoberteils über
der Hilfssohle befestigt sein, vorzugsweise durch einen Klebstoff
und/oder durch Zentrierstifte, und während die Bewegung des unteren
Formteils in seine geschlossene Stellung in Anlage an die Trägerfläche gebracht
oder in die Vertiefung in dem unteren Formteil aufgenommen sein.
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Die
Erfindung bezieht sich weiterhin auf einen Rahmen zur Verwendung
in dem Verfahren gemäß der Erfindung.
Der Schuhrahmen ist dadurch gekennzeichnet, dass er im Wesentlichen
ringförmig ist
und mit einem inneren Umriss versehen ist, der im Wesentlichen dem äußeren Umriss
des unteren Abschnitts des Schuhoberteils an der Stelle des Schuhrahmens
an dem fertiggestellten Schuh entspricht, und dass die Oberfläche, die
dem Schuhoberteil zugewandt sein wird, im Wesentlichen vertikal ist
und optional mit einer Hinterschneidung wenigstens in ihrem untersten
Bereich versehen ist. Dadurch haftet der Rahmen in einer besonders
vorteilhaften Weise fest an dem Schuhoberteil und erlaubt es dem
Schuhsohlenmaterial in einen „Keil" zwischen der Oberfläche des
Rahmens, die dem Oberteil zugewandt ist und dem Schuhoberteil zu
fließen, wobei
verhindert wird, dass das Sohlenmaterial über dem Rahmen (an dem fertiggestellten
Schuh) herausfließt.
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An
seiner Außenfläche kann
der Rahmen mit einer Anzahl von vorzugsweise in gleichen Abständen angeordneten
Einkerbungen versehen sein.
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Gemäß der Erfindung
kann der Rahmen entlang dem Rand einer abstützenden Hilfssohle durch Kleben
und/oder Nähen
befestigt sein, wobei die Hilfssohle einen Umriss aufweist, der
im Wesentlichen dem einer fertiggestellten geformten Sohle entspricht.
Es ist somit möglich,
den Rahmen in Bezug auf das Oberteil genau zu positionieren und
der fertiggestellte Schuh wird in hohem Maße einem wirklich gerahmten
Schuh gleichen, wenn die Oberseite des Rahmens mit einer Ziernaht
versehen ist, um einen Rahmen darzustellen.
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Weiterhin
kann der Rahmen gemäß der Erfindung
eine Querschnittsform aufweisen, die im Wesentlichen einem Trapez,
einem Rechteck oder einem Rechteck mit einer kurzen Hilfslippe entspricht. In
der Praxis haben sich diese Querschnittformen als besonders geeignet
erwiesen.
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Die
Erfindung bezieht sich ferner auf eine Form zum Ausführen des
erfindungsgemäßen Verfahrens,
wobei die Form ein unteres Formteil und ein oberes Formteil umfasst,
das in Längsrichtung
in zwei Hälften
unterteilt ist, die in seitliche Richtung in Bezug auf das untere
Formteil zwischen einer offenen und einer geschlossenen Formstellung
beweglich sind, und wobei das untere Formteil in Bezug auf das obere
Formteil zwischen einer offenen und geschlossenen Position vertikal
beweglich ist, wobei die Form weiter einen Leisten mit einem darauf
platzierten Schuhoberteil, angeordnet über dem unteren Formteil, umfasst,
wobei jede Hälfte
des oberen Formteils mit einem Vorsprung versehen ist. Die Form
ist dadurch gekennzeichnet, dass sie eine umlaufende Trägerfläche hat,
die an der Oberseite des unteren Formteils gebildet ist und optional
in einer umlaufenden Vertiefung in der Oberseite gebildet ist, wobei
die Trägerfläche dahingehend
wirkt, einen Rahmen zu tragen und vorzugsweise in Richtung auf den
unteren Bereich des Schuhoberteils schräg nach oben verläuft, und
dass der Vorsprung an der Unterseite der oberen Formhälfte eine
Druckfläche
zum Deformieren wenigstens eines Teils des Rahmens aufweist wenn
das obere Formteil und das untere Formteil in Anlage gebracht wird
und mit einer Haltefläche
zum Halten des Rahmens versehen ist.
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Gemäß der Erfindung
kann die umlaufende Vertiefung einen im Wesentlichen V-förmigen Querschnitt
haben, an dessen Oberseite sich die Trägerfläche in einer horizontalen Oberfläche fortsetzt,
um den radial innersten Bereich des Rahmens während des Gießens der
Schuhsohle an dem Schuhoberteil zu unterstützen, wobei die Trägerfläche einen
Winkel V von 20 bis 40°,
vorzugsweise von 25 bis 35°,
zu der horizontalen Ebene einnimmt. Durch das Vorsehen einer Trägerfläche mit
einer solchen Neigung wird ein besonders zuverlässiges und korrektes Formen
des Rahmens in Verbindung mit dem Gießen der Schuhsohle erreicht.
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Ferner
kann gemäß der Erfindung
die Breite des Vorsprungs an jeder oberen Formteilhälfte so
gewählt
werden, dass die dem Schuhoberteil zugewandte Kante des Vorprungs über die
Seitenwand des unteren Formteils hinausragt und dass eine übermäßige Druckausübung auf
das Schuhoberteil verhindert wird. Dadurch hinterlässt beim
Ausführen
des Verfahrens gemäß der Erfindung
die Form keine Druckstellen auf dem Schuhoberteil.
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Weiterhin
kann gemäß der Erfindung
wenigstens ein Bereich der formenden Druckfläche bzw. der Haltefläche im Wesentlichen
parallel zur umlaufenden oberen Fläche bzw. der Trägerfläche des
unteren Formteils verlaufen. Gleichzeitig mit dem Gießen der
Schuhsohle erhält
die Oberseite des Rahmens eine besonders ansprechende Form, die
dazu beiträgt,
dem fertiggestellten Schuh ein hochattraktives Erscheinungsbild
zu verleihen.
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Wenn
zumindest ein Zuführungskanal
für das
Zuführen
von flüssigem
Vergussmaterial, zum Beispiel Polyurethan, zu dem Hohlraum der Form
in dem oberen Formteil vorgesehen ist, vorzugweise in seinem Fersenbereich
und vorzugsweise an der Verbindungsfläche zwischen den beiden oberen
Formhälften,
kann der Zuführungskanal
kurz bevor er sich in den Formhohlraum öffnet, in zwei kleinere Kanäle unterteilt
sein, um so einen Y-förmigen
Kanal zu bilden, wobei sich die Eintrittsöffnungen der beiden Kanäle in den
Formhohlraum auf verschiedenen Höhen befinden.
Ein Teil des Sohlenvergussmaterials wird somit dem vorderen Teil
des Formhohlraums zugeführt,
wenn es in den Formhohlraum ausgestoßen wird, während ein anderer Teile des
Sohlenvergussmaterials dem hintersten Teil des Formhohlraums zugeführt wird.
Dadurch wird die Neigung zur Bildung von Hohlräumen in der Sohle minimiert.
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Weiterhin
kann eine der Kanalverzweigungen dazu angepasst sein, einen Strahl
von Sohlenvergussmaterial in Richtung auf das Schuhoberteil unter
einen schrägen
Winkel Y nach oben in Bezug auf die horizontale Richtung auszustoßen, wobei
der Winkel Y gleich 50° < Y < 80° ist, während der
andere Abzweigkanal dazu angepasst sein kann, einen Strahl von Vergussmaterial
in Richtung auf den Boden des Formhohlraums unter einem Winkel Z
in Bezug auf die horizontale Richtung auszustoßen, wobei der Winkel Y gleich
50° < Z < 80° ist.
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Weiterhin
kann die Form dazu angepasst sein, mit Polyurethan zu arbeiten,
das während
des Gießprozesses
ein Temperatur von 85 bis 150°C
aufweist, wobei die oberen und unteren Formteile durch eine Druckkraft
von 0,4 bis 4 t, vorzugsweise von 1,8 t, zusammengebracht werden,
wodurch der fertiggestellten Sohle ein besonders ansprechendes Erscheinungsbild
ohne Hohlräume
verliehen wird.
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Der „Schaft" des Kanals in dem
Y kann einen Durchmesser von 5 bis 10 mm und jede Kanalabzweigung
einen Durchmesser von 3 bis 6 mm aufweisen. Diese Form ist besonders
für das
Vergießen
von Polyurethan geeignet.
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Schließlich kann
die Form aus Aluminium hergestellt sein, wodurch eine besonders
einfache Herstellung der Form erreicht wird.
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Kurzbeschreibung
der Zeichnungen
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Die
Erfindung wird nachfolgend ausführlicher unter
Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungen erläutert,
die zeigen in
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1 eine
Perspektivansicht einer Form zum Ausführen der Erfindung, wobei die
Form in ihrem offenen Zustand und ohne Leisten und Schuhoberteil
dargestellt ist,
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2 eine
Schnittansicht des unteren Formteils, geschnitten entlang der Linie
II-II in 1,
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3 eine
Schnittansicht wie in 2, die jedoch eine andere Ausführung des
unteren Formteils darstellt,
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4 eine
Ansicht eines Rahmens für
die Verwendung gemäß der Erfindung
schräg
von oben,
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5 eine
Schnittansicht eines Teils des oberen Formteils, des unteren Formteils
und des Leistens mit einem darauf angeordneten Schuhoberteil während des
Gießens
der Sohle,
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6 eine
Ansicht von Einzelheiten, die in dem kleinen Kreis in 5 dargestellt
sind, in einem größeren Maßstab,
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7 eine
Perspektivansicht eines an einer Hilfssohle befestigten Rahmens,
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8 eine
Ansicht eines kleinen Abschnitts einer Rahmenausführung gemäß der Erfindung,
wobei auch ein kleiner Teil der Hilfssohle sichtbar ist,
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9 eine
Schnittansicht einer zweiten Ausführung des Rahmens gemäß der Erfindung,
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10 eine
Schnittansicht einer dritten Ausführung des Rahmens gemäß der Erfindung,
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11 eine
Schnittansicht einer vierten Ausführung des Rahmens gemäß der Erfindung,
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12 einen
Teil der Verbindungsfläche
einer der oberen Formhälften,
wobei eine Abzweigung des Y-förmigen
Zuführungskanals
für das
flüssige Sohlenvergussmaterial
deutlich sichtbar ist, und
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13 einen
Teil der Verbindungsfläche
der anderen oberen Formhälfte,
wobei die andere Abzweigung des Y-förmigen Zuführungskanals deutlich sichtbar
ist.
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Beste Ausführungsarten
der Erfindung
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1 zeigt
eine Form, mit deren Hilfe ein Verfahren zum Formen von Sohlen aus
einem Kunststoffmaterial, z.B. Polyurethan, an Schuhoberteilen ausgeführt werden
kann, wobei ein Schuhoberteil 1 auf einem Leisten 2 (siehe 5)
angeordnet ist. Wie in 1 dargestellt ist, weist die
Form 3 ein unteres Formteil 4 und ein oberes Formteil 5 mit
zwei oberen Formhälften 5a, 5b auf.
Diese oberen Formhälften
können
in einer horizontalen Ebene aufeinander zu und voneinander weg bewegt
werden. Wenn die Form für
das Verfahren verwendet wird, sieht der fertiggestellte Schuh so
aus, als ob er echt gerahmt ist. In dem Verfahren wird ein Rahmen 6 (siehe 4)
verwendet. Der Rahmen ist ringförmig
und weist einen Umriss auf, der im Wesentlichen dem Umriss des fertiggestellten
Schuhs im unteren Abschnitt des Schuhoberteils entspricht.
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In
einer ersten Ausführung
des Verfahrens gemäß der Erfindung
wird zum Anformen einer Schuhsohle an das Schuhoberteil 1 der
Rahmen 6 zuerst auf einer umlaufenden Trägerfläche 7 an
dem unteren Formteil angeordnet. In 3 ist der
Querschnitt des Rahmens durch eine gestrichelte Linie an der durch
die Bezugszahl 6 gekennzeichneten Stelle dargestellt und
es ist zu erkennen, dass der Rahmen 6 von seiner inneren
Endfläche 6a in
Richtung auf seine äußere Endfläche schräg nach unten
verläuft. Anstatt
auf der Trägerfläche 7 angeordnet
zu werden, kann der Rahmen in einer umlaufenden Vertiefung 21 in
der Oberseite des unteren Formteils (siehe 2) angeordnet
werden. Nachdem das Schuhoberteil 1 (mit dem zugehörigen Leisten)
in die Form eingesetzt ist, umschreibt der Rahmen 6 das
Schuhoberteil und verläuft
schräg
nach oben in Richtung auf den unteren Teil des Schuhoberteils 1.
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Beim
nächsten
Schritt in dem Verfahren werden die beiden Hälften 5a, 5b des
oberen Formteils um den Schuhleisten 2 geschlossen und
das Sohlenmaterial wird dem Hohlraum 10 im oberen Bereich des
unteren Formteils zugeführt,
der die Sohle formen soll, wobei der Hohlraum auch durch das Schuhoberteil
gebildet ist. Das untere Formteil mit dem darauf angeordneten Schuhrahmen
wird dann in Richtung auf das Schuhoberteil und die vereinigten Hälften des
oberen Formteils bewegt. Gleichzeitig wird der Rahmen durch einen
Vorsprung 15 an jedem der oberen Formhälften 5a, 5b gebildet.
Eine geringe Menge des Sohlenmaterials fließt zwischen die Endfläche 6a des
Rahmens und den unteren Teil des Schuhoberteils, um zu sichern,
dass der Rahmen fest an dem Schuhoberteil haftet. 5 zeigt
die Form in ihrer geschlossenen Stellung mit in die Form eingesetztem
Schuhoberteil (auf dem Leisten 2). Es ist auch dargestellt,
wie der umlaufende Vorsprung 15 des oberen Formteils den
Abschnitt des Rahmens 6, der sich in den Formhohlraum 10 erstreckt,
nach unten in horizontaler Richtung bewegt hat, so dass ein Biegen
(oder eher ein Umlegen) des Teils des Rahmens, der sich in den Formhohlraum
erstreckt, stattgefunden hat.
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Die
Hälften 5a, 5b des
oberen Formteils 5 und/oder des unteren Formteils 4 üben einen
solchen Druck auf den Rahmen 6 aus, dass er umgelegt (oder gebogen)
wird, wobei die vertikale Endfläche 6a des Rahmens
dicht an das Schuhoberteil 1 anliegt und wenigstens 10%
der Endfläche 6a dicht
gegen das Schuhoberteil anlegen. Wie in 6 dargestellt
ist, kann ein Teil der Endfläche 6a mit
einer geringfügigen
Hinterschneidung 6a' versehen
werden.
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Wie
in 2 dargestellt ist, bildet die Trägerfläche 7' in der umlaufenden
Vertiefung 21 des verwendeten unteren Formteils 4 einen
Winkel V von 20 bis 40°,
vorzugsweise 25 bis 35°,
zu der horizontalen Ebene in Querschnittsansicht. Im vorliegenden
Fall beträgt
der Winkel V etwa 30°.
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Die
Abdichtung zwischen der Endfläche 6a des
Rahmens und dem Schuhoberteil 1 ist in 6 deutlich
zu erkennen. Es sollte bemerkt werden, dass obwohl die Endfläche 6a des
Rahmens in 5 und 6 von dem
Schuhoberteil beabstandet dargestellt ist, in der Praxis die Endfläche 6a,
wie vorher beschrieben, dicht an dem Schuhoberteil anliegt.
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Der
dargestellte Rahmen kann aus einem relativ weichen Material, wie
etwa Leder, Gummi, Kunststoff oder zusammengepressten Lederfasern (Lefa)
hergestellt sein.
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Wie
in 7 und 8 dargestellt ist, kann der
Rahmen 6 vor seiner Platzierung in der Vertiefung 21 des
unteren Formteils auf einer vergleichsweisen dünnen Hilfssohle 16 befestigt
werden, wobei der Rahmen entlang dem Rand der Hilfssohle befestigt
wird. Im Zusammenhang mit der Befestigung des Rahmens 6 an
der Hilfssohle 16 sollte bemerkt werden, dass die Befestigung
durch Kleben und/oder Nähen
erfolgen kann, und wie es dargestellt ist, kann der Rahmen mit einer
Ziernaht 14 versehen sein, damit es so aussieht, als ob
ein Rahmen vorhanden wäre
(siehe 7 und 8). Wenn die Hilfssohle 16 vor
dem Gießprozess
auf dem unteren Formteil 4 angeordnet ist, trägt sie zum
Halten des Rahmens an seiner Stelle in Bezug auf die Trägerflächen 7' (optional auf
die Trägerfläche 7)
bei, so dass der Rahmen sich an dem fertiggestellten Schuh in seiner
beabsichtigten Position befindet.
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Die
Hilfssohle 16 kann aus einem durchlässigen Gewebe hergestellt sein,
z.B. aus gepressten Kunststofffasern oder aus einem klebstoffbehandelten
Gewebe mit einer Vielzahl von Öffnungen.
Der Durchmesser der Öffnungen
beträgt
vorzugsweise zwischen 1,5 und 6 mm und der Abstand zwischen den Öffnungen
beträgt
vorzugsweise zwischen 3 und 16 mm. Aus Gründen einer deutlichen Darstellung sind
die Öffnungen 11a, 11b, 11c in 7 extrem groß dargestellt.
Es sind nur einige der Öffnungen gezeigt.
In der Praxis ist die gesamte Hilfssohle mit Öffnungen versehen. Wahlweise
können
die Öffnungen
unmittelbar benachbart zu dem Rahmen 6 vorgesehen sein
(siehe Öffnungen 11d, 11e).
Die Öffnungen
dienen dazu, zu sichern, dass das Sohlenmaterial während des
Gießens
schnell in den Hohlraum zwischen der Hilfssohle und dem unteren
Teil des Schuhoberteils fließt.
Die Hilfssohle kann aus einem Kunststofffasernetz hergestellt sein.
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Anstatt
den Schuhrahmen (mit oder ohne Hilfssohle) vor dem Gießen der
Sohle direkt in der Vertiefung 21 anzuordnen, kann gemäß einer
zweiten Ausführung
der Erfindung der Rahmen 6, während er auf der Hilfssohle
angeordnet ist, an der Unterseite des Schuhoberteils mittels der
Hilfssohle befestigt werden, vorzugsweise durch Kleben und/oder durch
Befestigen der Hilfssohle an der Unterseite des Schuhoberteils durch
Zentrierstifte (nicht dargestellt), die mit einer oder mehreren
der Öffnungen 11a, 11b, 11c, 11d, 11e zusammenwirken
können.
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Bezüglich des
Gießens
der Sohle sollte bemerkt werden, dass das Vergussmaterial, zum Beispiel
ein Polyurethanschaummaterial, dem Formhohlraum 10 (siehe 5)
zugeführt
werden kann, bevor das obere Formteil 5 und das untere
Formteil 4 der Form mit einer Druckkraft von zum Beispiel
0,4 bis 4 t, vorzugsweise 1,8 t, zusammengebracht werden. Wahlweise
können
das obere Formteil 5 und das untere Formteil 4 zusammengebracht
werden, bevor das Vergussmaterial, z.B. PVC, dem Hohlraum 10 zugeführt wird.
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Wie
vorher erwähnt,
ist der Rahmen 6, der für
das Ausführen
des Verfahrens gemäß der Erfindung
verwendet wird, im Wesentlichen ringförmig und weist einen Umriss
auf, der im Wesentlichen dem Umriss der Sohle des fertiggestellten
Schuhs entspricht. Wie in 6 und 7 dargestellt
ist, verläuft
die Oberfläche 6a,
die dem Schuhoberteil 1 zugewandt ist, im Wesentlichen
vertikal. Zumindest der unterste Teil davon ist jedoch mit einer
Hinterschneidung versehen (siehe Fläche 6a'). Eine Anzahl von in gleichen
Abständen
angeordneten Einkerbungen 13a, 13b, 13c,
die normalerweise 5 mm voneinander entfernt sind, können in
der Außenfläche des Rahmens,
die von dem Schuhoberteil weg weist, vorgesehen sein.
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Wie
in 8 dargestellt, kann der Rahmen Trapezform aufweisen,
oder, wie es 9 dargestellt ist, rechteckig,
oder wie es in 10 dargestellt mit einer kurzen
Hilfslippe 27 versehen sein.
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Eine
Form zum Ausführen
des Verfahrens gemäß der Erfindung
wird nachfolgend ausführlich beschrieben.
Wie vorher angeführt
und in 1 und 5 dargestellt ist, weist die
Form ein unteres Formteil 4 und ein oberes Formteil 5 auf,
das in Längsrichtung
geteilt ist, wobei die beiden Hälften 5a, 5b davon
seitlich in Bezug auf das untere Formteil 4 beweglich sind.
Ein Leisten mit einem darauf angeordneten Schuhoberteil kann zwischen
den beiden Hälften
des oberen Formteils und über
dem unteren Formteil angeordnet werden. Wie in 5 und 6 dargestellt
ist, ist jede obere Formteilhälfte 5a, 5b mit einem
Vorsprung 15 versehen, der eine formende Druckfläche 17 auf
seiner Unterseite aufweist.
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Wie
in 2 und 3 dargestellt ist ist das untere
Formteil 4 auf seiner oberen Oberfläche mit einer umlaufenden Trägerfläche 7 versehen
und optional mit einer Trägerfläche 7', die in einer umlaufenden
Vertiefung 21 in dem unteren Formteil 4 gebildet ist.
Diese Trägerfläche verläuft schräg nach oben
in Richtung auf den unteren Teil des Schuhs 1 und wirkt dahingehend,
den Rahmen in seiner korrekten Position zu tragen und zu halten.
Die formenden Druckflächen 17 der
oberen Formhälften
an den unteren Flächen
der Vorsprünge 15 bilden
und formen gemeinsam mit den Trägerflächen 7 zumindest
einen Teil des Rahmens 6, wenn das obere Formteil 5 und
das untere Formteil 4 zusammengebracht werden. Auf ihren
unteren Flächen
ist jeder Vorsprung 15 weiterhin mit einer Haltefläche 18 versehen,
die den radial äußersten
Teil des Rahmens 6 an dem unteren Formteil 4 festklemmt.
Die Klemmwirkung kann durch eine schmale horizontale obere Fläche 26 an
der Oberseite des unteren Formteils erzielt werden. Die obere Fläche 26 ist
benachbart zu der Trägerfläche 7' angeordnet.
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Die
umlaufende Vertiefung 21 kann einen im Wesentlichen V-förmigen Querschnitt aufweisen.
Die Trägerfläche 7' in der Vertiefung
trägt nur
den radial äußersten
Teil des Rahmens 6 während
des Gießens der
Schuhsohle auf das Schuhoberteil und, wie bereits angeführt, nimmt
die Trägerfläche einen
Winkel V von 20 bis 40°,
vorzugsweise 25 bis 35°,
zu der horizontalen Ebene ein.
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Hinsichtlich
der Breite b des Vorsprungs 15 des Formteils 5 sollte
bemerkt werden, dass die Breite so gewählt ist, dass es der Randfläche 17a des Vorsprungs 15,
die dem Schuhoberteil 1 zugewandt ist, erlaubt ist, über die
Seitenwand 19 des unteren Formteils (im zusammengefügten Zustand
der Formteile) vorzustehen, wobei die Randfläche genau das Schuhoberteil 1 freigibt,
so dass das Letztere nicht einem übermäßigen Druck von der Randfläche 17a ausgesetzt
ist. Ein zu dichtes Anliegen der Randfläche 17a mit dem Schuhoberteil
würde eine
umlaufende Druckmarkierung auf dem Schuhoberteil bewirken, wodurch
das Erscheinungsbild des fertiggestellten Schuhs beeinträchtigt wird.
Solche Druckmarkierungen werden somit durch die vorliegende Erfindung
vermieden.
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Zumindest
ein Teil der Druckfläche 17 des Vorsprungs 15 des
oberen Formteils kann im Wesentlichen parallel zu der umlaufenden
Trägerfläche 7' des unteren
Formteils verlaufen.
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Das
flüssige
Vergussmaterial kann dem Formhohlraum 10 der Form in verschiedener
Weise zugeführt
werden, entweder bevor oder nachdem das obere Formteil und das untere
Formteil zusammengebracht worden sind. Durch das Zuführen des flüssigen Vergussmaterials,
z.B. Polyurethan, vor dem Zusammenbringen der oberen und unteren Formteile,
kann das Zuführen über das
obere Formteil 5, vorzugsweise in seinem Fersenabschnitt
und vorzugsweise an der Verbindungsfläche zwischen den beiden oberen
Formhälften
erfolgen, wobei ein Zuführkanal 22 zum
Beispiel an der Verbindungsstelle vorgesehen wird (siehe 12).
Kurz vor dem Öffnen
in den Hohlraum 10 teilt sich der Kanal in zwei kleinere
Kanäle 22a und 22b,
wodurch der Zuführungskanal
eine Form annimmt, die im Wesentlichen Y-förmig ist. Wie dargestellt,
sind die Öffnungen 22a' und 22b' der Abzweigkanäle 22a und 22b,
die dem Hohlraum zugewandt sind, in zwei unterschiedlichen Höhenlagen
in dem Formhohlraum 10 angeordnet.
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Wie
in 12 und 13 dargestellt,
stößt während des
Gießens
der Abzweigkanal 22a einen Strahl von Vergussmaterial schräg nach oben
in einem Winkel Y von vorzugsweise 40 bis 80° in Bezug auf die horizontale
Ebene aus. Der andere Abzweigkanal 22b stößt einen
Strahl des Vergussmaterials nach unten in Richtung auf den Formhohlraum
unter einem Winkel Z (gemessen in Bezug auf die Horizontalrichtung)
von vorzugsweise 40 bis 80° aus.
Die Abzweigkanäle
können
auch so ausgebildet sein, dass die beiden Strahlen nicht in die
Mittelebene der Form ausgestoßen
werden, sondern einen Winkel zu dieser Ebene bilden, der sich von
0° unterscheidet.
Dieses Merkmal ist jedoch nicht dargestellt.
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Hinsichtlich
der Abmessungen des Abzweigkanals 22 ist zu bemerken, dass
der Zuführungskanal in
dem Y einen Durchmesser von 5 bis 10 mm und jeder Abzweigkanal 22a, 22b einen
Durchmesser von 3 bis 6 mm haben kann.
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Wenn
das flüssige
Vergussmaterial dem Formhohlraum nach dem Zusammenbringen der oberen
und unteren Formteile zugeführt
wird, kann das Zuführen
zum Beispiel über
einen Zuführungskanal
erfolgen, der sich sowohl durch das obere als auch durch das untere
Formteil erstreckt.