-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf wasserdispergierbare, stabile,
feste Produkte oder Formulierungen aus vorgelatinierten bzw. vorverkleisterten
oder ausgewählten
Stärken,
aktiven landwirtschaftlichen Mitteln und grenzflächenaktiven Stoffen und/oder
Adjuvanzien. Diese festen Produkte sind in Wasser leicht löslich oder
dispergierbar. Darüber
hinaus haben diese Produkte eine vorgelatinierte oder gelatinierte
Stärke-Matrix-
oder Trägerstruktur,
die die physikalische Form des Produkts verändert, es kompatibel macht,
wenn es dispergiert ist, eine hohe Beladung mit aktivem Material
ermöglicht
und die Verwendung eines weiten Bereichs von grenzflächenaktiven
Stoffen, Adjuvanzien und anderen Ingredienzien erlaubt. Darüber hinaus
und überraschenderweise
wurde gefunden, dass solche vorgelatinierte oder gelatinierte Stärke, die
agrochemische Produkte enthält,
eine erhöhte
biologische Wirksamkeit des aktiven Materials aufweisen kann.
-
Es
wurden verschiedene Formulierungen von landwirtschaftlichen aktiven
Ingredienzien entwickelt, um die Forderungen nach einem Schutz landwirtschaftlicher
Nutzpflanzen und anderer verwandter Gebiete zu befriedigen. Oftmals
waren diese Produkte in Form flüssiger
Formulierungen.
-
Seit
kurzem gibt es in der Nutzpflanzen-Formulierungstechnologie den
Wunsch, von flüssigen
Formulierungen zu festen Produkt, zum Beispiel trockenen Körner oder
Pulvern, überzugehen.
Solche feste Produkte würden
die Verwendung von Lösungsmitteln
verringern, wären
umweltfreundlicher und würden
die Transportkosten verringern. Allerdings war es schwierig, feste
Produkte unter Verwendung einer Kombination von aktiven Ingredienzien,
zum Beispiel Glyphosat, und grenzflächenaktiven Stoffen, zum Beispiel
Polyoxyethylensorbitanester wie Tween 20, bereitzustellen, da solche
Materialien nicht kompatibel sind und nicht einfach zu verarbeiten
oder zu bearbeiten sind. Obgleich große Anstrengungen unternom men
wurden, um feste landwirtschaftliche Produkte zu entwickeln, weisen
die meisten der einsetzbaren festen, auf Stärke basierenden Produkte Merkmale
einer ausgedehnten oder verzögerten
Freisetzung auf.
-
EP-A-0
565 354 beschreibt eine pestizide Zusammensetzung, umfassend (a)
wenigstens ein pestizid aktives Ingredienz, (b) wenigstens ein grenzflächenaktives
Mittel, (c) wenigstens ein Carbonat, (d) wenigstens eine feste Säure, (e)
wenigstens einen Talk, ein Calciumstearat, Magnesiumstearat und
Titanoxid, (f) wenigstens eines von niedrig-substituierter Hydroxypropylcellulose,
Carboxymethylcellulose, Calciumcarboxymethylcellulose, vernetzter
Natriumcarboxymethylcellulose und vernetzter Carboxymethylstärke, wobei
wenigstens eine der Komponenten (c) und (d) wasserlöslich ist.
-
WO
89/12449 offenbart eine herbizide oder herbizide/pestizide Abgabezusammensetzung
mit zeitlich variabler Freisetzung zur Bekämpfung einer Gruppe von Wasserpflanzen
und Feuchtlandpflanzen (Unkräutern)
oder verwandter Vegetation in trockener, feuchter, halb-wässriger
oder wässriger
Umgebung.
-
EP-A-0
699 389 beschreibt eine trockene pestizide Zusammensetzung, deren
aktives Ingredienz zur Bekämpfung
von Schädlingen
einen grenzflächenaktiven
Stoff, eine modifizierte Stärke,
ein Carbonat und eine feste Säure
enthält,
wobei die Bestandteile in der Zusammensetzung mit Hilfe eines wasserlöslichen
Polymers, das in einem flüchtigen
Lösungsmittel
löslich
ist, kombiniert werden.
-
WO
95/10184 offenbart eine nicht-toxische, biologisch abbaubare Pestizidzusammensetzung,
die als aktive Substanz eine modifizierte Stärke mit einer Reduktionszahl
zwischen 2 und 10, vorzugsweise zwischen 4 und 7, umfasst, welche
das Produkt einer sauren/thermischen Hydrolyse von natürlichen
Stärken,
speziell Kartoffelstärke,
mit Unterbrechung der Hydrolyse durch rasches Abkühlen ist.
-
JP-A-56
072902 offenbart eine Pastenzusammensetzung für Holz, die eine antiseptische
und insektizide Wirkung zeigt, die ein grenzflächenaktives Mittel, einen Pastenstabilisator
wie zum Beispiel eine veresterte Stärke und Antiseptia/Insektizide,
umfasst.
-
JP-A-08-099804
offenbart ein agrochemisches Granulat, das einen Verteilungsbeschleuniger
(ein grenzflächenaktives
Mittel), einen Emulgator, vorzugsweise 2-(2-Octenyl)-natriumsuccinyl-modifizierte
Stärke, und
eine Agrochemikalie umfasst.
-
JP-A-06-056603
beschreibt Herbizidgranulat und Herbizidtabletten, umfassend eine
herbizid aktive Komponente, ein grenzflächenaktives Mittel und 2 bis
85 Gew.-% eines Wasser absorbierenden Harzes, zum Beispiel Polyacrylsäurestärke.
-
JP-A-05-294802
offenbart agrochemische Formulierungen, umfassend ein nichtionisches
grenzflächenaktives
Mittel, zum Beispiel Polyoxyethylennonylphenylether, ein Fungizid
und ein feines Pulver mit Filmbildungsfähigkeit, zum Beispiel eine
gering mit Viskose modifizierte Stärke und allgemein eine modifizierte Stärke mit
0,1 bis 10 Gew.-% der Gesamtmenge.
-
JP-A-07-233015
beschreibt eine in Wasser dispergierbare Zusammensetzung, umfassend
unter anderen Komponenten ein agrochemisch aktives Ingredienz, wasserlösliche Saccharide
und modifizierte Stärken,
und ein nicht-ionisches/anionisches grenzflächenaktives Mittel, zum Beispiel
Polyoxyethylensorbitanfettsäureester.
-
JP-A-06-298604
offenbart landwirtschaftliche chemische Tabletten, die aktive Ingredienzien,
die entweder ein aktives Ingredienz zur Schädlingsbekämpfung oder für das Pflanzenwachstum
sind, ein Carbonat und eine feste Säure enthalten.
-
Unter-Geradstirnrad-A-4
277 364 offenbart Formulierungen eingekapselter biologisch aktiver
Ingredienzien, umfassend eine Matrix aus Xanthat-modifizierten Stärken oder
Derivaten davon und einen beliebigen Typ an Pestiziden.
-
EP-A-0
352 010 offenbart eine Pestizidzusammensetzung, die eine dextrinierte
Stärke
und wenigstens ein grenzflächenaktives
Mittel umfasst.
-
Das
US-Patent Nr. 6 228 807, erteilt am 8. Mai 2001 an M. Kichikata
et al., offenbart trockene, wasserlösliche Herbizidzusammensetzungen
von Glyphosat mit ausgewählten
grenzflächenaktiven
Mitteln. Obgleich solche Zusammensetzungen wasserdispergierbar sind,
ist es schwierig, kompatible Lösungen
zu bilden, da viele grenzflächenaktive
Mittel mit Glyphosat in konzentrierter Form nicht kompatibel sind.
-
Trotz
der verschiedenen Offenbarungen von aktiven landwirtschaftlichen
Produkten, eingeschlossen das oben angeführte neuere '807-Patent, und fester
Produkte, die ausgedehnte Freisetzungseigenschaften zeigen, besteht
noch Bedarf für
Produkte des festen landwirtschaftlichen Typs, die in Wasser dispergierbar sind,
kompatibel sind, wenn sie dispergiert werden, und Charakteristika
einer schnellen Freisetzung aufweisen.
-
Dementsprechend
wird zur Verwendung in landwirtschaftlichen Anwendungen bzw. Ausbringungen ein
stabiles, festes Produkt gewünscht,
das Eigenschaften einer schnellen Freisetzung hat, eine hohe Beladung
mit aktiven Materialien bereitstellt und viele Komponenten zu einem
kompatiblen System kombinieren kann.
-
Jetzt
wurde gefunden, dass stabile, in Wasser dispergierbare feste Produkte
landwirtschaftlicher aktiver Mittel bereitgestellt werden, wenn
sie mit ausgewählten,
vorgelatinierten oder gelatinierten Stärken und gegebenenfalls grenzflächenaktiven
Stoffen und/oder Adjuvanzien kombiniert werden.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft eine stabile, feste Formulierung,
umfassend:
- – eine vorgelatinierte oder
gelatinierte, chemische modifizierte Stärke, die film- und/oder matrixbildende
Eigenschaften hat, zur Bindung der restlichen Ingredienzien, und
- – ein
biologisch aktives landwirtschaftliches Material,
- – wobei
30 bis 70 Trockengewichts-% an Stärke bei der Bildung der Formulierung
verwendet werden, und
- – wobei
30 bis 70 Trockengewichts-% an restlichen Ingredienzien bei der
Bildung der Formulierung verwendet werden,
- – wobei
die Formulierung in Wasser leicht dispergierbar und kompatibel ist,
wenn sie in Wasser dispergiert wird.
-
Die
Erfindung betrifft auch eine wässrige
Dispersion, die die stabile, feste Formulierung, welche ein biologisch
aktives landwirtschaftliches Material enthält, umfasst.
-
Darüber hinaus
betrifft die Erfindung eine stabile, feste Formulierung, umfassend
eine vorgelatinierte oder gelatinierte, chemisch modifizierte Stärke, die
film- und/oder matrixbildende Eigenschaften hat, zur Bindung der
restlichen Ingredienzien und einen grenzflächenaktiven Stoff oder ein
Nicht-Öl-Adjuvans,
wobei 30 bis 70 Trockengewichts-% an Stärke bei der Bildung der Formulierung
verwendet werden und wobei 30 bis 70 Trockengewichts-% an restlichen
Ingredienzien bei der Bildung der Formulierung verwendet werden,
wobei die Formulierung in Wasser leicht dispergierbar und kompatibel
ist, wenn sie in Wasser dispergiert wird.
-
Diese
Erfindung involviert außerdem
agrochemische Formulierungen, die Kombinationen aus zwei oder mehr
aktiven Materialien enthalten.
-
Diese
Erfindung involviert stabile, in Wasser dispergierbare feste Produkte
aus ausgewählten
vorgelatinierten oder gelatinierten Stärken, landwirtschaftlichen
aktiven Mitteln und grenzflächenaktiven
Stoffen und/oder Adjuvanzien. Diese trockenen festen Produkte oder
Formulierungen werden in wässrigem
Medium leicht dispergiert, sind kompatibel, wenn sie dispergiert
werden, und liefern eine schnelle Freisetzung des bioaktiven Mittels.
Diese Formulierungen stellen auch eine hohe Beladung des aktiven
Ingrediens bereit und erwiesen sich, speziell beim landwirtschaftlichen
Nutzpflanzenschutz, als nützlich.
Darüber
hinaus hat das feste Pro dukt dieser Erfindung eine Stärkematrix,
welche die Verwendung eines oder mehrerer unterschiedlicher aktiver
Materialien und die Verwendung einer weiten Vielzahl von grenzflächenaktiven
Stoffen, Adjuvanzien und anderen Ingredienzien ermöglicht,
während
noch eine kompatible Dispersion und eine hohe Beladungskapazität bereitgestellt
werden.
-
Stabile,
feste Produkte sind solche, bei denen es kein Ausbluten oder keine
Abtrennung von einzelnen Komponenten gibt. Im Allgemeinen wird ein
Produkt als stabil angesehen, wenn dieser Zustand über wenigstens
sechs Monate existiert.
-
Dispergierbare,
feste Produkte sind solche, die funktionell einheitlich oder homogen
sind, wenn sie dispergiert werden. Das dispergierte oder in Wasser
solubilisierte Produkt kann in Form einer Lösung, Emulsion oder Suspension
sein.
-
Kompatible
Lösungen
sind solche, bei denen die einzelnen Komponenten in der endgültigen wässrigen
Lösung
homogen bleiben. Kompatible Emulsionen in Wasser sind solche, die
stabil bleiben, nicht koaleszieren, keine Phasentrennung erleiden
oder sich abtrennen, ausflocken, aggregieren oder Sediment produzieren.
Für kompatible
Suspensionen in Wasser bleiben die Feststoffe homogen in der Endverwendungs-Dispersion
suspendiert, das heißt,
sie fallen nicht aus. Die kompatiblen Lösungen der Dispersionen liefern
relativ oder funktionell einheitliche Verteilungen der Komponenten
in der Endverwendungs-Flüssigkeit.
Zusammensetzungen werden typischerweise als kompatibel angesehen,
wenn diese Zustände
für wenigstens
4 Stunden und insbesondere 24 Stunden oder mehr existieren.
-
Schnell
oder leicht dispergierbar ist als ein Gemisch mit kaltem Wasser
und minimaler Bewegung definiert, das eine Dispersion in weniger
als 10 Minuten, insbesondere weniger als 3 Minuten, liefert.
-
Feste
Produkte sind solche beispielsweise des Typs, der eine Partikelform
oder -struktur hat und einen weiten Bereich an Größen und
Formen aufweist, zum Beispiel Pulver, Granulate (staubfreie Pulver),
Flocken, Chips, Folien, Tabletten, Pellets, Agglomerate, usw.
-
Das
feste Produkt oder die feste Formulierung dieser Erfindung wird
entweder die Kombination aus vorgelatinierter oder gelatinierter
Stärke,
aktivem Material und grenzflächenaktivem
Stoff und/oder Adjuvans; vorgelatinierter oder gelatinierter Stärke und
aktivem Material oder vorgelatinierter oder gelatinierter Stärke und
grenzflächenaktivem
Stoff und/oder Adjuvans umfassen. Eine der obigen Formulierungen
kann auch optionale Additiv-Ingredienzien umfassen.
-
Die
in dem System oder den Formulierungen dieser Erfindung eingesetzten
aktiven Ingredienzien umfassen einen breiten Bereich von Materialien
und dieser umfasst aktive Ingredienzien, von denen einige an sich frei
von stationären
Pulvern sind. Einige der einsetzbaren aktiven Materialien können flüssig sein,
während
andere Feststoffe mit niedrigen oder hohen Schmelzpunkten sein können. Besonders
nützliche
aktive Ingredienzien für
die vorliegende Erfindung sind bei Raumtemperatur flüssige oder
niedrig-schmelzende (z.B. <80 °C) Materialien
und hochschmelzende (z.B. >80 °C) kristalline
Materialien.
-
Die
landwirtschaftlichen aktiven Mittel, die in den Formulierungen dieser
Erfindung verwendet werden, können
ein oder mehrere eines weiten Bereichs von in Wasser dispergierbaren
agrochemisch aktiven Materialien sein. Eine Beschreibung der aktiven
Materialien als in Wasser dispergierbar bedeutet, dass sie in Wasser löslich sind
oder in Wasser suspendiert oder emulgiert werden können. Insbesondere
kann es sich um ein oder mehrere Herbizide, Pestizide, zum Beispiel
Insektizide, Fungizide, Acarizide, Nematozide, Mitizide, Rodentizide,
Bakterizide, Mollusizide und Vogelrepellentien und/oder Pflanzenwachstumsregulatoren
handeln. Besonders nützliche
aktive Materialien sind Herbizide, Insektizide und Fungizide. Üblicherweise
wird das aktive Material ein in Wasser unlösliches oder mit Wasser nicht
mischbares Material sein, obgleich Granulate hergestellt werden
können, die
wasserlösliche
aktive Materialien enthalten. Spezifische Beispiele für aktive
Materialien umfassen:
Herbizide wie 6-Chlor-N-ethyl-N-(1-methylethyl)-1,3,5-triazin-2,4-dimain
(Trivialname Atrazin); N,N'-Bis-(1-methylethyl)-6-(methylthio)-1,3,5-triazin-2,4-diamin
(Trivialname Prometryn); substituierte Harnstoffe wie Diuron oder
N'-(3,4-Dichlorphenyl)-N,N-dimethylharnstoff;
Sulfonylharnstoffe wie Methsulfuron-methyl-{2-[[[[(4-methoxy-6-methyl-1,3-5-triazin-2-yl)-amino]-carbonyl]-amino]-sulfonyl]-benzoat}; Triasulfuron-{2-(2-Chlorethoxy)-N-[[(4-methoxy-6-methyl-1,3,5-triazin-2-yl)-amino]-carbonyl]-benzolsulfonamid};
Tribenuron-Methyl-{methyl-2-[[[[(4-methoxy-6-methyl-1,3,5-triazin-2-yl)-methylamino]-carbonly]-amino]-sulfonyl]-benzoat} und Chlorsulfuron-{2-Chlor-N-[[(4-methoxy-6-methyl-1,3,5-triazin-2-yl)-amino]-carbonyl]-benzolsulfonamid};
Bis-carbamate wie Phenmedipham oder {3-[(Methoxycarbonlyl)-amino]-phenyl-(3-methylphenyl)-carbamat};
Aryloxyalkansäuren
wie [(3,5,6-Trichlor-2-pyridinyl)-oxy]-essigsäure (allgemein bekannt als
Triclopyr) und seine Salze oder Ester wie Triclopyr-triethanolammonium,
Triclopyrbutotyl, (2,4-Dichlorphenoxy)-essigsäure (allgemein bekannt als
2,4-D) und seine Salze oder Ester wie 2,4-D-Butyl, 2,4-D-Dimethylammonium,
2,4-D-Diolamin, 2,4-D-2-Ethylhexyl,
2,4-D-Isooctyl, 2,4-D-Isopropyl, [(4-Amino-3,5-dichlor-6-fluor-2-pyridinyl)-oxy]-essigsäure (allgemein
bekannt als Fluorpyr) und seine Ester wie Furoxypyr-meptyl und Fluroxypyr-2-butoxy-1-methylethyl, 2-(4-Aryloxyphenoxy)-propionsäuren wie
Butyl-(+/–)-2-[[5-(trifluormethyl)-2-pyridinyl]-oxy]-phenoxy]-propanoat (allgemein
bekannt als Fluazifop-butyl, (+/–)-2-[4-[[3-Chlor-5-(trifluormethyl)-2-pyridinyl]-oxy]-phenoxy]-propansäure (allgemein
bekannt als Haloxyfop) und seine Ester Haloxyfop-etotyl, Haloxyfop-methyl,
Haloxyfop-P-methyl, Butyl-(R)-2-[4-(4-cyano-2-fluorphenoxy)-phenoxy]-propionat
(allgemein bekannt als Cyhalofop-butyl), Cyclohexandionoxime wie
(+/–)-(E,Z)-2-(1-Ethoxyiminobutyl)-5-[2-(ethylthio)-propyl]-3-hydroxycyclohex-2-enon
(allgemein bekannt als Ethoxydim). Nützliche Herbizide schließen des
Weiteren ein alpha-Chlor-2',6'-diethyl-N-methoxymethylacetanilid
(allgemein bekannt als Alachlor), N-Butoxymethyl-alphachlor-2',6'-diethylacetanilid
(allgemein bekannt als Butachlor), 2'-Methyl-6'-ethyl- N-(1-methoxy-prop-2-yl)-2-chloracetanilid
(allgemein bekannt als Metolachlor), Isobutylester von (2,4-Dichlorphenoxy)-essigsäure, 2-Chlor-N-(ethoxymethyl)-6'-ethyl-o-acetotoluidid (allgemein bekannt
als Acetochlor), 1-(1-Cyclohexen-1-yl)-3-3-(2-fluorphenyl)-1-methylharnstoff,
S-2,3,3-Trichlor-allyl-diisopropylthiocarbamat (allgemein bekannt
als Triallat) und alpha,alpha,alpha-Trifluor-2,6-dinitro-N,N-dipropyl-p-toluidin
(allgemein bekannt als Trifluralin).
-
Fungizide
wie Thiocarbamate, insbesondere Alkylen-bis-(dithiocarbamate), zum
Beispiel Maneb oder {[1,2-Ethandiyl-bis-[carbamodithiato]-(2-)]-mangan}
und Mancozeb oder {[[1,2-Ethandiyl-bis-(carbamodithiato]]-(2-)],
Mangan-Gemisch mit [[1,2-Ethandiyl-bis-[carbamodithiato]]-(2-)]-zink};
Strobilurine wie Azoxystrobin-(Methyl-(E)-2-[[6-(2-cyanophenoxy)-4-pyrimidinyl]-oxy]-a-(methoxymethylen)-benzolacetat und
Kresoxim-methyl-{(E)-a-(Methoxyimino)-2-[(2-methylphenoxy)-methyl]-benzylessigsäuremethylester};
Dicarboximide wie Iprodion-{3-(3,5-Dichlorphenyl)-N-isopropyl-2,4-dioxoimidazolin-1-carboxamid};
Azole wie Propiconazol oder {1-[2-(2,4-Dichlor-phenyl)-4-propyl-1,3-dioxolan-2-yl-methyl-1H-1,2,4-triazol und Tebuconazol
oder {(RS)-1-p-Chlorphenyl-4,4-dimethyl-3-(1H-1,2,4-triazol-1-yl-methyl)-pentan-3-ol};
Halogenphthalonitrile wie Chlorthalo-nil-{2,4,5,6-Tetrachlor-1,3-dicyanobenzol};
und anorganische Fungizide wie Kupferhydroxid oder Cu(OH)2.
-
Insektizide
einschließlich
Benzoylharnstoffe wie Diflubenzuron oder N-[[(4-Chlorphenyl)-amino]-carbonyl]-2,6-difluorbenzamid;
Carbamate einschließlich
feste und flüssige
Formen wie Carbaryl oder 1-Naphthyl-methylcarbamat, Aldicarb, Methomyl,
Carbofuran, Bendiocarb, Oxamyl, Thiodicarb, Trimethylcarb; Organophosphate,
z.B. Marathion, Parathion, Demeton, Dimethoat, Chlorpyrifas, Diazinon,
Azinphosmethyl und Phosmet; Verbindungen, die das Verdauungstraktgewebe
von Insekten zerstören,
einschließlich
Fluorverbindungen (Cryolit), Zink und Quecksilber; Nikotin; Rotenon;
Nimbaumöl
oder Azadiractin; natürliche
oder synthetische Pyrethrine, Permethrin, lamda-Cyhalothrin, Cypermethrin, Öle auf Erdölbasis;
und Mikroorganismen, z.B. Bacillus thuringiensis und entomopathische
Viren wie das Bacculovirus.
-
Acarizide
wie Clofentezin oder 3,6-Bis-(2-chlorphenyl)-1,2,4,5-tetrazin.
-
Unter
wasserlöslichen
aktiven Materialien, nicht-selektive Herbizide, insbesondere Herbizide
vom N-(Phosphonomethyl)-glycin-Typ wie Glyphosat und Sulphosat,
die Isopropylamino- und Trimethylsulfoniumsalze von N-Phosphonylmethylglycin
und andere Salze wie Ammonium-, Natrium- und Kaliumsalze; und Phosphinylaminosäuren wie
Glufosinat oder 2-Amino-4-(hydroxymethylphosphinyl)-butansäure, insbesondere
als Ammoniumsalz. Solche wasserlöslichen
aktiven Substanzen können
als das einzige aktive Mittel in wasserdispergierbaren Granulaten
oder in Kombinationen davon verwendet werden, können aber auch in Kombination
mit in Wasser unlöslichen
oder nicht mischbaren aktiven Substanzen in Formulierungen mit mehreren
aktiven Mitteln eingesetzt werden.
-
Die
agrochemische Formulierung dieser Erfindung kann einen oder mehrere
grenzflächenaktive
Stoffe und/oder Adjuvanzien und andere Additiv-Ingredienzien enthalten.
Grenzflächenaktive
Stoffe haben grenzflächenaktive
Eigenschaften und helfen dabei, die Dispergierfähigkeit des aktiven Materials
zu erhöhen
und/oder können
als Emulgator, Solubilisierungsmittel, Netzmittel oder Suspendiermittel
wirken. Adjuvanzien sind Materialien, die dabei helfen, die biologische
Wirksamkeit des aktiven Materials zu erhöhen und umfassen grenzflächenaktive
Stoffe, Öle
wie Mineralöle,
Pflanzenöle
und Alkylester von Fettsäuren
und Kombinationen davon. Andere Additiv-Ingredienzien und Materialien
können
eingesetzt werden, um der Formulierung eine Vielzahl von funktionellen
Attributen zu verleihen und umfassen Materialien wie Puffermittel,
Rheologiemodifizierungsmittel, Antischaummittel/Entschäumer, Drift-/Nebel-Kontrollmittel,
Viskositätsmittel,
Emulgatoren, Dispergiermittel, Suspendiermittel, Lösungsmittel
und Füllstoff.
Eines oder mehrere solcher grenzflächenaktiver Mittel, Adjuvanzien
und anderer Additive können
verwendet werden und sie werden durch die physikalische Form nicht
beschränkt,
wie beispielsweise Flüssigkeit,
Paste oder Wachs, oder indem sie wasserlöslich (d.h. von vollständig wasserlöslich bis
wasserunlöslich)
oder in Wasser dispergierbar (z.B. Bildung wässriger Lösungen, Dispersionen oder Emulsionen) sind.
Der grenzflächenaktive
Stoff oder das Adjuvans kann dabei helfen, die biologische Wirksamkeit
des aktiven Materials zu erhöhen.
Der bestimmte grenzflächenaktive
Stoff und/oder die Adjuvanzien, die in der Formulierung eingesetzt
werden, werden von dem aktiven Material und seinen Eigenschaften
abhängen.
-
Der
in der Formulierung eingesetzte grenzflächenaktive Stoff kann nicht-ionisch,
kationisch, anionisch, amphoter sein oder kann eine Mischung oder
eine Kombination davon sein. Beispiele für nicht-ionische grenzflächenaktive
Stoffe umfassen Alkoholalkoxylate, z.B. Ethoxylate, insbesondere
C8- bis C18-Alkohole, die lineare, verzweigte oder linear/verzweigte
Gemisch sein können;
Alkylaminalkoxylate, z.B. Ethoxylate und insbesondere C8- bis C18-Alkylamine;
Sorbit und Sorbitanfettsäureester,
insbesondere C8- bis C18-Fettsäureester
und ihre ethoxylierten Derivate; und chemisch modifizierte, niedermolekulargewichtige
Polysaccharide, insbesondere C6- bis C14-Alkylpolysaccharide wie
Alkylpolyglycoside. Andere nicht-ionische umfassen Polyoxyethylen/Polyoxypropylen-Blockcopolymere,
Glyzerinester, Glykolester, alkoxylierte und nicht-alkoxylierte
Sorbitanester, Saccharoseester, Saccharoseglyceride, Polyoxyalkylenalkylarylether,
Polyoxyalkylenalkylester und Fettsäureethoxylate.
-
Kationische
grenzflächenaktive
Stoffe, die verwendbar sind, umfassen primäre, sekundäre und tertiäre Alkylamine,
tertiäre
Polyoxyalkylenalkylamine, Polyoxyalkylen- und Nicht-Polyoxyalkylenalkylaminoxide,
tertiäre
Polyoxyalkylenalkyletheramine, Polyoxyalkylenalkyletheraminoxide
und Tetraalkylammoniumhalogenide.
-
Nützliche
anionische grenzflächenaktive
Stoffe umfassen Alkylsulfate und -phospate, Oleinsulfonate, Alkylarylsulfonate,
Polyoxyalkylenalkylethersulfate und -phosphate, Sulfosuccinatderivate,
Sulfosuccinate, Sarcosinate, Taurate, Sulfate und Sulfonate von Ölen.
-
Nützliche
amphotere grenzflächenaktive
Stoffe umfassen N-Alkylbetaine, Alkylaminobetaine und Imidazolinderivate.
-
Die
ausgewählte
vorgelatinierte oder gelatinierte Stärkekomponente, die in den festen
Produkten oder Formulierungen dieser Erfindung eingesetzt werden,
sind chemisch modifizierte, vorgelatinierte oder gelatinierte Stärken und
insbesondere Stärkeester
und Stärkeether.
Die Stärkeester
und Stärkeether
können
nichtionische oder ionische Substratgruppen enthalten wie kationische,
z.B. tertiäre
Amin- und quaternäre
Ammoniumgruppen, oder anionische Gruppen, und können vernetzt sein. Modifizierte
Stärken
dieser Typen sind in "Starch:
Chemistry and Technology",
herausgegeben von R. L. Whistler et al., Kapitel X, 1984, beschrieben. Bevorzugte
modifizierte vorgelatinierte oder gelatinierte Stärken sind
solche, die eine Ester- oder Ethergruppe enthalten. Die Basisstärke kann
eine beliebige Stärke,
native oder konvertierte, sein, und umfasst solche, die von einer
Pflanzenquelle stammen wie Mais-, Tapioka-, Kartoffel-, Weizen-,
Reis-, Sago-, Sorghum-, Wachsmais-, Wachskartoffelstärke und
Stärke
mit hohem Amylosegehalt, d.h. Stärke
mit einem Amylosegehalt von wenigstens 40 Gew.-%. Auch enthalten
sind die Konversionsprodukte, die von einer der zuerst genannten Grundlagen
abgeleitet sind, einschließlich
zum Beispiel Dextrin, hergestellt durch hydrolytische Wirkung von Säure und/oder
Hitze; oxidierte Stärken,
hergestellt durch Behandlung mit Oxidationsmitteln wie Natriumhypochlorid
oder Wasserstoffperoxid; oder Fluiditätsstärken oder dünn siedende Stärken, hergestellt
durch enzymatische Umwandlung oder milde Säurehydrolyse.
-
Modifizierte
Stärkeester
umfassen Stärkeacetat,
Stärkepropionat,
Stärkebutyrat,
Stärkehexanoat, usw.
wie auch die Halbester von Dicarbonsäuren, insbesondere den Alkenylbernsteinsäuren. Stärkeether
umfassen die Hydroxyalkylether wie Hydroxyethyl- und Hydroxypropylstärke. Die
Stärkeester
und -ether, die in dieser Erfindung eingesetzt werden, können durch
Verfahren hergestellt werden, die auf dem Fachgebiet bekannt sind,
zum Beispiel in "Starch:
Chemistry and Technology",
das oben genannt wurde, offenbart sind.
-
Die
Herstellung von Stärkeestern
beinhaltet typischerweise eine Umsetzung von vorgelatinierter oder gelatinierter
Stärke
mit organischen Säureanhydriden
wie Essigsäureanhydrid,
entweder in wässrigen
oder nicht-wäßrigen Systemen,
z.B. in wasserfreiem Pyridin. Eine Übersicht über solche Herstellungen kann
in "Starch: Chemistry
and Technology",
herausgegeben von R. L. Whistler et al., Kapitel X, 1984, sowie
in den US-Patenten 2 661 349, erteilt am 1. Dezember 1953 an C.
Caldwell, und 5 321 132, erteilt am 14. Juni 1994 and R. Billmers
et al., gefunden werden.
-
Eine
Modifikation von vorgelatinierter oder gelatinierter Stärke, die
in dieser Erfindung speziell einsetzbar ist, ist ein Stärkeester,
der aus einem organischen Säureanhydrid
mit einer hydrophoben Gruppe hergestellt wurde, wie Octenyl- oder
Dodecenylbernsteinsäureanhydrid.
Bevorzugter ist die hydrophobe Gruppe einer Kohlenwasserstoffgruppe
wie Alkyl, Alkenyl, Aralkyl oder Aralkenyl mit 2 bis 22 Kohlenstoffatomen,
vorzugsweise 5 bis 18 und bevorzugter 8 bis 12 Kohlenstoffatomen.
Im Allgemeinen wird die vorgelatinierte oder gelatinierte Stärke mit
bis zu 60 Gew.-%, bevorzugter 1 bis 60 Gew.-% und vorzugsweise 5
bis 20 Gew.-% des Anhydrids, bezogen auf das Gewicht der vorgelatinierten
oder gelatinierten Stärke,
behandelt werden.
-
Eine
andere Modifikation von vorgelatinierter oder gelatinierter Stärke, die
in dieser Erfindung speziell nützlich
ist, ist die Veretherung mit Alkylenoxiden, insbesondere mit solchen,
die 2 bis 6, vorzugsweise 2 bis 4 Kohlenstoffatome enthalten. Ethylenoxid,
Propylenoxid und Butylenoxid sind Beispiele für Verbindungen, die bei der
Veretherung der vorgelatinierten oder gelatinierten Materialien
der Ausgangsstärke
einsetzbar sind. Obgleich variierende Mengen solcher Reagensverbindungen
verwendet werden können,
werden im Allgemeinen bis zu 25 Gew.-%, bevorzugter 1 bis 25 Gew.-% und vorzugsweise
1 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der vorgelatinierten oder
gelatinierten Stärke,
verwendet werden.
-
Die
modifizierten vorgelatinierten oder gelatinierten Stärken, wie
sie hierin verwendet werden, können abgebaut
oder konvertiert werden, um bestimmte Viskositätscharakteristika zu erreichen
und für
eine bessere Wechselwirkung mit Komponenten zu sorgen. Die modifizierten
vorgelatinierten oder gelatinierten Stärken können auch vernetzt sein. Die
abgebauten vorgelatinierten oder gelatinierten Stärken können von
15 bis 90 WF (d.h. Wasserfluidität)
variieren. Außerdem
können
Dextrine und/oder Multidextrine mit <10 DE (Dextrose-Äquivalent) verwendet werden.
Ein Abbau kann unter Verwendung herkömmlicher Verfahren, wie zum
Beispiel oxidative Hydrolyse, einschließlich Behandlung mit Wasserstoffperoxid,
enzymatische Hydrolyse oder Säurehydrolyse,
durchgeführt
werden. Ein solcher Abbau kann entweder vor oder nach Durchführung einer Modifizierung
an der gelatinierten oder vorgelatinierten Stärke durchgeführt werden.
-
Das
wichtige Merkmal dieser Erfindung ist es fähig zu sein, eine agrochemische
Formulierung oder einen grenzflächenaktiven
Stoff und/oder ein Adjuvanssystem in der modifizierten physikalischen
Form eines stabilen, festen, beispielsweise rieselfähigen Pulvers,
bereitzustellen. Dies kann erreicht werden, wenn entweder ein wasserlösliches
aktives Material oder ein wasserunlösliches aktives Material verwendet
wird, d.h. emulgierbare oder suspendierbare, ölige oder nicht in Wasser lösliche aktive
Materialien. Diese können
Gemische aus zwei oder mehreren verschiedenen aktiven Materialien
enthalten, zum Beispiel zwei oder mehr wasserlösliche oder zwei oder mehr
wasserunlösliche
aktive Materialien oder Kombinationen davon. Die aktiven Materialien
müssen
nicht dieselbe physikalische Form, z.B. flüssig oder fest, haben. Die
Fähigkeit
dazu wird durch Verwendung der ausgewählten modifizierten vorgelatinierten
oder gelatinierten Stärken,
wie sie hierin definiert sind, bereitgestellt. Die vorgelatinierte
oder gelatinierte Stärke
stellt eine Matrix für
das System bereit und verändert
die physikalische Form, wodurch die Verwendung verschiedener grenzflächenaktiver
Stoffe und Adjuvanzien, einschließlich solcher in wässrigen
Lösungen, Öle, Wachse,
Emulsionen, usw., ermöglicht
wird. Während
es früher
schwierig war, flüssige
grenzflächenaktive
Stoffe oder Adjuvanzien bei der Bildung von festen Produkten, z.B.
Pulvern, einzuarbeiten, ermöglichte
die Verwendung von vorgelatinierter oder gelatinierter Stärke, wie
sie hierin beschrieben wird, außerdem
die Verwendung von solchen Flüssigkeiten
wie auch von festen grenzflächenaktiven
Stoffen oder Adjuvanzien.
-
Der
trockene Feststoff kann hergestellt werden, indem das aktive Material,
der grenzflächenaktive Stoff
und/oder das Adjuvans in einer Stärkekochung gelöst oder
dispergiert werden, indem die Komponenten mit der Stärke vermischt
werden, dann gekocht werden, z.B. durch Strahlkochen, oder indem
die Komponenten in die gekochte Stärke gemischt werden. Ausgangsstärke wird
im Allgemeinen raffiniert und aus Pflanzengewebe als mikroskopische
semikristalline Partikel, Granulae genannt, isoliert. Diese Rohgranulae
müssen zerstört oder
gelatiniert werden, üblicherweise
durch Erhitzen in einer Wassersuspension oder Aufschlämmung, um
eine kolloidale Dispersion, Lösung
oder Stärkekochung
zu produzieren. Eine Gelatinierung in Wasser oder anderem Lösungsmittel
ist erforderlich, um die Stärke
kochen zu lassen, um Film- oder Matrixbildungseigenschaften nach
der Trocknung bereitzustellen. Ein weiter Bereich von Kochverfahren
ist im Allgemeinen geeignet, zum Beispiel ein Chargenkochen bei
Atmosphärendruck,
ein Chargenkochen bei erhöhtem Druck
(Autoklavieren), Dampfinjektionskochen (Strahlkochen) bei entweder
theoretischen Zugabeverhältnissen
oder Verhältnissen
mit überschüssigem Dampf
oder nicht verdünnendem
Wärmetransferverfahren.
Siehe "Chemistry
of the Carbohydrates" von
W.W. Pigman und R.M. Goepp, Academic Press, 1948, S. 561f. Vorgelatinierte
Stärken,
die keinen Kochschritt vor Zugabe der Stärke zu dem grenzflächenaktiven
Stoff und/oder Adjuvans erfordern, können ebenfalls verwendet werden.
Die vorgelatinierten Stärken
sind leicht verfügbar und
können
durch viele Verfahren produziert werden, z.B. wie sie in den US-Patenten
4 280 851, erteilt an Pitchon et al. im Juli 1981; 5 571 552, erteilt
an Kasica et al im November 1996; 3 086 890, erteilt an Sarko et al
im April 1963; 3 637 656, erteilt an Germino et al. im Januar 1972;
und 3 137 592, erteilt an Protzman et al. im Juni 1964. Diese Gemische
werden dann zu einem Feststoff, zum Beispiel Pulver, durch Sprühtrocknung oder
Anwendung anderer Trocknungstechniken, zum Beispiel Trommeltrocknung,
Extrusion, Bandtrocknung oder Gefriertrocknung, getrocknet.
-
In ähnlicher
Weise kann das feste Produkt durch Lösen oder Dispergieren a) des
aktiven Materials oder b) des grenzflächenaktiven Stoffe und/oder
des Adjuvans in einer Stärkekochung
hergestellt werden, indem entweder die Komponenten mit Rohstärke vermischt
und gekocht werden, oder indem die Komponenten mit gekochter Stärke oder
vorgelatinierter Stärke
vermischt werden. Diese Gemische werden dann zu Feststoffen, zum
Beispiel Pulver, unter Verwendung von Trocknungstechniken wie Sprühtrocknung,
Trommeltrocknung, Extrusion, Bandtrocknung oder Gefriertrocknung,
getrocknet. Ähnliche
Produkte können
auch unter Zusatz von anderen Additiv-Materialien zu den Komponenten
der oben beschriebenen Systeme hergestellt werden.
-
Obgleich
die Form der festen Stücke,
die aus dem Herstellungsverfahren resultieren, in verschiedenen Größen und
Formen sein kann, sind Granulate eine besonders nützliche
Form, da sie als staublos angesehen werden oder Partikel mit Größen von
zwischen etwa 250 und 800 μm
haben. Ein besonders nützliches
Verfahren zur Trocknung des wässrigen
Bestandsmaterials und zum Erhalt staubfreier Granulate mit einsetzbaren Durchmessern
in einem Verfahrensschritt ist im US-Patent 5 628 937, erteilt an Oliver
et al., offenbart. Eine zusätzliche
Verarbeitung, zum Beispiel Agglomeration, Kompaktgranulierung oder
Extrusion, können
auf Wunsch eingesetzt werden, um einen spezifischeren Partikelgrößenbereich
zu erzielen.
-
Die
festen Formulierungen dieser Erfindung werden durch eine hohe Beladung
mit aktivem Ingrediens und schneller homogener Dispersionsfähigkeit
im wässrigen
Medium charakterisiert. Die Menge an vorgelatinierter oder gelatinierter
Stärke
in dem System kann variieren, wird im Allgemeinen aber weniger als
etwa 85 Gew.-% sein.
Es sollte genug vorgelatinierte oder gelatinierte Stärke sein,
um einen stabilen Feststoff herzustellen, zum Beispiel ein rieselfähiges Pulver.
-
Die
Menge an aktivem Material und anderen Komponenten in der Beladung,
die die Formulierung ausmachen, kann variieren. Beladung ist als
die Gesamtmenge an aktivem Material, grenzflächenaktivem Stoff, Adjuvans
und optionalen anderen Additiv-Ingredienzien in der Formulierung
definiert. Die Formulierung wird auf Trockengewichtsbasis 30 bis
70 Gew.-% an Beladung und 30 bis 70 Gew.-% an vorgelatinierter oder
gelatinierter Stärke
umfassen. Die prozentuale Beladung (%) ist das wasserfreie (trockene)
Gewicht der Beladung dividiert durch das wasserfreie (trockene)
Gewicht der Gesamtformulierung (d.h. Beladung plus Stärke) × 100. Die
Beladung kann aus etwa 0 bis 100 Gew.-% aktivem Material, von etwa
0 bis 100 Gew.-% grenzflächenaktivem
Stoff und/oder Adjuvans, und von etwa 0 bis 90 % an anderen Ingredienzien
bestehen, mit der Maßgabe, dass
wenigstens 10 Gew.-% an aktivem Material und/oder grenzflächenaktivem
Stoff und/oder Adjuvans mit anderen Additiv-Ingredienzien sind.
Die Beladung kann auch vollständig
aus aktivem Material oder grenzflächenaktivem Stoff/Adjuvans
bestehen, wenn nur eine solche Komponente vorhanden ist.
-
Irgendeine
Beladungskomponente, die eine nicht wasserlösliche Flüssigkeit oder ein schmelzbarer Feststoff
ist, muss üblicherweise
emulgiert werden. Die hydrophob modifizierten, vorgelatinierten
oder gelatinierten Stärken
liefern sehr nützliche
emulgierende Eigenschaften. Emulsionen kleiner Partikel erlauben
eine höhere
Beladung mit emulgierten Materialien und bleiben stabile Produkte,
wenn sie getrocknet werden. Darüber
hinaus kann eine kleinere Partikelgröße eine erhöhte Wirksamkeit der Ingredienzien
ergeben oder die landwirtschaftliche Aktivität der anderen Ingredienzien
verbessern.
-
Die
Formulierung dieser Erfindung, wie sie hierin beschrieben wird,
kann mehr als eine der Komponenten umfassen, d.h. ein oder mehrere
aktive Materialien, grenzflächenaktive
Stoffe/Adjuvanzien und Stärkematerialien
und Kombinationen davon. Die verschiedenen individuellen Materialien
müssen
nicht dieselbe physikalische Form haben (z.B. Flüssigkeit oder Feststoff). Die
Fähigkeit
dazu basiert auf der ausgewählten vorgelatinierten
oder gelatinierten Stärkekomponente,
die eine Matrix bildet, und dabei hilft, ein stabiles, kompatibles
System bereitzustellen, selbst wenn Materialien oder Komponenten
mit unterschiedlichen physikalischen Formen verwendet werden.
-
Es
wird außerdem
betont, dass das feste formulierte Produkt, das ein aktives Material
und/oder einen grenzflächenaktiven
Stoff/ein Adjuvans in einer vorgelatinierten oder gelatinierten
Stärkematrix
enthält,
eine gewünschte
oder bevorzugte Ausführungsform
dieser Erfindung ist, denn ein solches festes Produkt kann leicht
in Wasser dispergiert werden, um in zweckdienlicher Weise, schnell
und genau eine Tanksprühmischung zur
gebrauchsfertigen Verwendung zur agrochemischen Ausbringung bereitzustellen.
Allerdings können
die Komponenten ohne Bildung eines Feststoffs oder Pulvers getrennt
verwendet werden. So können
die einzelnen Komponenten, d.h. aktives Material und/oder grenzflächenaktiver
Stoff/Adjuvans zugesetzt werden oder getrennt in Wasser zusammen
mit der vorgelatinierten oder gelatinierten Stärke unter Bildung einer wässrigen Dispersion
(z.B. in einem Sprühtank)
kombiniert werden. Diese Materialien können in agrochemischen Ausbringungen
bzw. Anwendungen verwendet werden, oder können andere Verwendungen haben,
die dem Fachmann bekannt sind. Eine solche Anwendung involviert
die Kombination von vorgelatinierter oder gelatinierter Stärke und
grenzflächenaktivem
Stoff, die als Boden- oder Substrat-Netzmittel verwendet werden
kann. Die variierten und verschiedenen nützlichen Anwendungen werden
zum Teil von der vorgelatinierten oder gelatinierten Stärkekomponente
abgeleitet, die nicht nur als Matrix oder fester Träger für das aktive
Material und andere Komponenten einsetzbar ist, sondern auch hilft,
die biologische Wirksamkeit zu erhöhen, d.h. sie hat Adjuvans-Merkmale.
-
Die
wässrige
Dispersion, wie sie oben angegeben wurde, die vorgelatinierte oder
gelatinierte Stärke und
aktives Material zusammen mit optionalem grenzflächenaktiven Stoff/Adjuvans
enthält,
kann gebildet werden, indem das feste Produkt der Komponenten redispergiert
wird oder indem die Komponenten zusammen oder getrennt in Wasser
gegeben werden. Diese wässrige
Dispersion, die das aktive Material zusammen mit vorgelatinierter
oder gelatinierter Stärke
und gegebenenfalls grenzflächenaktivem
Stoff/Adjuvans enthält,
hat erhöhte
biologische Wirksamkeit. Dies macht die Dispersion besonders als
Herbizid, Pestizid und Pflanzenwachstumsregulator für Anwendungen
bzw. Ausbringungen auf landwirtschaftliche Nutzpflanzen, Vegetation, Unkraut,
Pflanzen, Insekten, Schädlinge
und Boden, geeignet. Bei der Bereitstellung biologischer Wirksamkeit sind
vorgelatinierte oder gelatinierte Stärken kombiniert mit Glyphosat,
zum Beispiel Glyphosat-Isopropylamin (IPA),
und Strobilurin, zum Beispiel Azoxystrobin, als aktive Materialien
besonders nützlich.
Speziell einsetzbare Kombinationen sind vorgelatinierte oder gelatinierte
Stärken,
kombiniert mit Glyphosat-Isopropylamin (IPA) und Polyoxyethylensorbitanester
(Tween 20) und vorgelatinierte oder gelatinierte Stärken kombiniert
mit Azoxystrobin und nicht-ionischen, grenzflächenaktiven Stoffen (ethoxylierte
C8- bis C18-Alkohole).
-
Außer dass
die vorgelatinierte oder gelatinierte Stärke enthaltenden Produkte als
redispergierter Feststoff verwendet werden oder als wässriger
Dispersion verwendet werden, können
sie auch als Feststoff in trockener Form ohne Dispergieren in Wasser
eingesetzt werden. Beispielsweise kann das in vorgelatinierte oder gelatinierte
Stärke
eingeschlossene Produkt als pulverförmiges, partikelartiges Material
oder Schädlingsköder im Breitwurf
auf Böden
aufgetragen werden. Eine andere Ausführungsform dieser Erfindung
involviert ein festes Produkt, das einen grenzflächenaktiven Stoff oder ein
Adjuvans, insbesondere ein Nicht-Öl-Adjuvans, in einer vorgelatinierten
oder gelatinierten Stärkematrix
enthält.
-
Die
wasserlösliche,
vorgelatinierte oder gelatinierte Stärke, die Feststoffe dieser
Erfindung enthält,
ist ein stabiles Gemisch, das kompatibel ist und das aktive Ingrediens
und Adjuvanzien schnell freisetzt, sobald es in dem Sprüh- oder
Zuführungstank
dispergiert ist. Es wurde gefunden, dass diese Produkte eine hohe
Beladung an aktivem Ingrediens und grenzflächenaktivem Stoff, Adjuvans
bereitstellen und auch für
eine Verwendung eines breiten Bereichs von grenzflächenaktiven
Chemikalien sorgen. Darüber
hinaus und überraschenderweise
führt eine
Verwendung dieser Produkte zu günstigen
Eigenschaften, z.B. erhöhter
biologischer Aktivität
und erhöhter
Regenbeständigkeit.
-
Die
Erfindung wird durch die folgenden Beispiele weiter veranschaulicht,
wobei alle Teile und Prozentangaben als Gewichtsteile und Gewichtsprozent
angegeben sind und alle Temperaturen in Grad Celsius angegeben sind,
wenn nichts anderes bezeichnet ist.
-
BEISPIEL 1
-
Mehrere
Proben von flüssigem
Alkyl-(C8-C10)-polyglycosid mit verschiedenen Stärken wurden hergestellt, indem
eine wässrige
Bestandslösung
hergestellt wurde, die Bestandslösung
getrocknet wurde und das resultierende Pulver gewonnen wurde.
-
Die
Stärken,
die in Tabelle 1 als Proben A-F identifiziert sind, wurden in Wasser
aufgeschlämmt
und in einem kontinuierlichen Kocher mit direkter Dampfinjektion,
Modell C-1, (National Starch & Chemical
Co.) bei etwa 140 °C
strahlgekocht. Die Feststoffe der gekochten Stärken A, B und D-F waren 30
%, während
die Feststoffe von Stärke
C 20 % waren. Die Polyglycosid-Menge, wie sie in Tabelle 1 gezeigt
ist, wurde zu der gekühlten
Stärke
jeder Formel gegeben, es wurde bis zur Gleichförmigkeit gemischt und dann
auf etwa 50 °C
erwärmt.
Bei Bedarf wurde Wasser zugesetzt, um die Beschickung zu einer Rheologie
und Viskosität
zu verdünnen,
die für
eine Atomisierung geeignet ist. Proben wurden an einem Bowen-Trockner
im Labormaßstab
(GEA Niro, Columbia, MD) unter Verwendung eines Atomisators mit
Flügelrad
bearbeitet. Die Trocknereinlasstemperaturen waren etwa 205 bis 230 °C und die
Auslasstemperaturen waren etwa 90 bis 120 °C.
-
In
allen Fällen
waren die gebildeten Produkte stabile, rieselfähige und schnell lösliche Pulver.
Wie außerdem
in der nachstehenden Tabelle angegeben ist, wurden relativ hohe
Beladungen von bis zu 80 % Polyglycosid (APG) zu wasserlöslichem,
trockenem Pulver gebildet.
-
Tabelle
1 Zu
Pulver sprühgetrocknete
Formulierungen
-
- (1) OSA Octenylbernsteinsäureanhydrid
-
BEISPIEL 2
-
Eine
Tanksprühmischlösung wurde
hergestellt, indem Probe B von Beispiel 1 in Wasser gelöst wurde und
Glyphosat-IPA (Isopropylamin)-Lösung
zugesetzt wurde, so dass ein Verhältnis von Glyphosatsäure (Säureäquivalent – a.e.)
zu Alkylpolyglycosid von 2 : 1 erhalten wurde. Eine Kontrolltankmischlösung ohne
Stärke wurde
hergestellt, indem Alkylpolyglycosid in Wasser gelöst wurde,
und Glyphosat-IPA-Lösung
zugesetzt wurde, wodurch ein Verhältnis von Glyphosatsäure zu Alkylpolyglucosid
von 2 : 1 erhalten wurde.
-
Die
Tankmischungen wurden hergestellt, um durch Sprühen mit zwei Ausbringungsraten,
wie in Tabelle 2 angegeben, d.h. Stärke enthaltende Lösungen F2
und F2 und keine Stärke
enthaltende Kontrolllösungen F1
und F3, abzugeben.
-
Tabelle
2 Ausbringungsraten
-
Diese
Formulierungen wurden durch Sprühen
auf Pflanzenunkraut-Spezies Barley (Gerste) und Malva sylvestris
ausgebracht und die Wirksamkeit wurde als % Abtötung (0 % der unbehandelten
Kontrollpflanzen, 100 % der behandelten Pflanzen sind tot) der Ziel-Unkräuter 7,
14 und 21 Tage nach Behandlung (DAT) bestimmt. Die Resultate wurden
mit den Kontrollproben F1 und F3, die den modifizierten Stärketräger nicht
enthielten, verglichen. Die Resultate sind nachstehend in Tabelle
3 angegeben, und der Prozentwert Frischgewicht (Menge an restlichem
Pflanzengewebe) wurde 25 DAT (Tage nach Behandlung) gemessen und
als Prozentwert des Frischgewichts im Vergleich zu der unbehandelten
Kontrolle ausgedrückt.
-
-
Wie
in Fig. zu sehen ist, erhöhte
die Kombination aus Stärke
und Glycosid die biologische Wirksamkeit, was in einer erhöhten % Abtötung und
reduziertem % Frischgewicht resultiert.
-
BEISPIEL 3
-
Stärkeproben
mit verschiedenen grenzflächenaktiven
Stoffen wurden wie in Beispiel 1 beschrieben zu Trockenpulvers geformt.
Die erfolgreich geformten Pulver waren stabile, nicht klebrige,
trockene Pulver, die schnell in Wasser gelöst wurden und kompatibel waren,
wenn sie dispergiert wurden. Die Formulierungen und Mengen an Stärke und
grenzflächenaktiven
Komponenten sind nachstehend in Tabelle 4 angegeben.
-
-
- (1) OSA – Octenylsuccinanhydrid
- (2) Tween 20 – Polysorbat
20
Atplus MBA 1303 – C12-C15-monoverzweigter
ethoxylierter und propoxylierter
Alkohol
Altox MBA 13/15 – C12-C15-monoverzweigter
ethoxylierter Alkohol
-
BEISPIEL 4
-
Mehrere
Probenformulierungen von Glyphosphat-IPA (Isopropylamin)-Salz mit
verschiedenen Stärken
und Adjuvans/grenzflächenaktiven
Stoffen wurden wie folgt zu rieselfähigen Pulvers geformt. Das
verwendete Verfahren bestand aus der Herstellung einer wässrigen
Bestandslösung,
Sprühtrocknung
der Bestandslösung
und Gewinnen des resultierenden Pulvers. In allen Fällen war
das Produkt ein stabiles, rieselfähiges, schnell lösliches
Pulver.
-
Die
in Tabelle 6 identifizierten Stärken
wurden in Wasser aufgeschlämmt
und in einem kontinuierlichen Kocher mit direkter Dampfinjektion,
Modell C-1 (National Starch & Chemical
Co.), bei etwa 140 °C
strahlgekocht. Feststoffe der gekochten Stärken wie auch andere Trocknungsbedingungen
sind in Tabelle 5 angegeben. Das Glyphosat und Adjuvans/grenzflächenaktiver
Stoff für
jede Formulierung (identifiziert in Tabelle 6) wurden zu der gekochten
Stärke
gegeben, welche gemischt wurde, bis sie einheitlich war, und dann
auf etwa 50 °C
erwärmt.
Wasser wurde bei Bedarf zugesetzt, um die Beschickung zu einer Rheologie
und Viskosität
zu verdünnen,
die für
eine Atomisierung geeignet ist.
-
-
Eine
Trocknung erfolgte mit zwei Sprühtrocknern.
Proben, die in Tabelle 5 mit "M" gekennzeichnet sind,
wurden mit einem Mobile Minor-Labortrockner (GEA Niro, Columbia,
MD) unter Verwendung eines Atomisators mit Flügelrad verarbeitet. Trocknereinlasstemperaturen
waren etwa 205 bis 230 °C
und Auslasstemperaturen waren etwa 90 bis 120 °C. Proben, die in Tabelle 5
mit "P" gekennzeichnet sind,
wurden in einem Production Minor-Trockner im Pilotmaßstab (GEA
Niro, Columbia, MD) unter Verwendung eines Atomisators mit Flügelrad verarbeitet.
Die Trocknereinlasstemperaturen waren etwa 205 bis 230 °C und die
Auslasstemperaturen waren etwa 90 bis 120 °C.
-
Die
verschiedenen Probenformulierungen F1-F11 sind nachfolgend in Tabelle
6 angegeben.
-
Tabelle
6 Trockenpulverproben-Formulierungen
(Gew./Gew.-%)
-
- (1)
A hydroxypropylierter Wachsmais (leicht abgebaut)
B
Wachsmais-Octenylbernsteinsäureanhydrid
(OSA)
C 6 % OSA-modifizierter Wachsmais
D 5 % OSA-modifizierter
Wachsmais
E kationisch vernetzter Wachsmais
-
Alle
Stärken,
die in Glyphosat-IPA/grenzflächenaktiver
Stoff-Pulverformulierungen einschlossen sind, wurden auf Testpflanzen
ausgebracht und durchgemustert und mit herkömmlichen flüssigen Glyphosat-IPA/Adjuvans
(Roundup Ultra und Roundup Ultra Max)-Formulierungen verglichen.
Die Stärkepulverformulierungen
von Beispiel 6 zeigten ähnliche
bis verbesserte biologische Biowirksamkeit als die herkömmlichen flüssigen Produkte.
-
BEISPIEL 5
-
Mehrere
Proben der Trockenpulverformulierungen dieser Erfindung wurden in
den obigen Beispielen hergestellt und in Wasser gelöst oder
dispergiert. Die resultierenden Auflösungszeiten, die in Tabelle
7 gefunden werden, zeigen die Fähigkeit
dieser Pulver, sich in Wasser rasch oder sofort aufzulösen oder
zu dispergieren.
-
-
- (1) A – Amioca-Wachsmais,
3 % Octenylbernsteinsäureanhydrid
(OSA)
B – Wachsmais-Octenylbernsteinsäureanhydrid
(OSA)
C – 3
% OSA-modifizierter Wachsmais
D – Wachsmais, OSA, Dextrin
E – Tapioka-Dextrin
- (2) Glyphosat-IPA (Isopropylamin)
- (3) ' = Minuten
'' = Sekunden
-
BEISPIEL 6
-
Mehrere
Proben, die verschiedene Stärke
mit Glyphosat-IPA (Isopropylamin) als actives Material und Tween
20-Adjuvans enthalten, wurden als Lösungen herge stellt, wobei Mengen
an aktivem Ingredienz/Adjuvans von 2/1 und aktivem Ingredienz/Adjuvans/Stärke von
2/1/1,3 verwendet wurden. Diese Proben wurden auf Regenbeständigkeit
getestet, indem sie auf Target-Unkräuter (Bastlaub – Abutilon
theophrasti) aufgebracht wurden, wobei Mengen an Glyphosat-IPA als
aktives Ingredienz von 0,54 lb Säureäquivalent
(a.e.)/Acre (600 g a.e./ha) (niedrige Dosis) und 0,9 lb a.e./Acre
(1000 g a.e./ha) (hohe Dosis) verwendet wurden. Die Proben wurden
ausgebracht, indem Lösungen
gebildet wurden und diese mit 21,4 Gal/Acre (200 l/ha) versprüht wurden.
Eine Stunde nach der Behandlung wurde ein Regenfall mit 3 min/h
für 1 Stunde
angewendet. Die Ergebnisse sind in den Tabellen 8 und 9 zeigen die
Regen-Effekte, ausgedrückt
als Prozent Abtötung,
für die
verschiedenen Stärkeformulierungen
und die resultierende Frischgewichtmenge an restlichem Pflanzengewebe 20
Tage nach Behandlung (DAT).
-
Tabelle
8 Effekt
von Regen auf Stärkeformulierungen,
die auf Abutilon theophrasti 20 DAT angewendet wurden
-
- (1) 6 % Octenylbernsteinsäureanhydrid (OSA)-modifizierter
Wachsmais
- (2) 70WF, 3 % OSA-modifizierter Wachsmais
- (3) 75WF, 3 % OSA-modifizierter Maisstärke
-
Wie
in Tabelle 8 gezeigt ist, verbesserten die Stärke enthaltenden Sprühlösungen die
Regenbeständigkeit,
was in einer verstärkten
%-Abtötung
sowohl bei der niedrigen Dosis als auch bei der hohen Dosis resultiert.
-
Tabelle
9 Frischgewicht
von Abutilon theophrasti 20 Tage nach der Behandlung (DAT)
-
- (1) 6 % Octenylbernsteinsäureanhydrid (OSA)-modifizierter
Wachsmais
- (2) 70WF, 3 % OSA-modifizierter Wachsmais
- (3) 75WF, 3 % OSA-modifizierter Maisstärke
-
Wie
in Tabelle 9 gezeigt ist, verbesserten die Stärke enthaltenden Sprühlösungen die
Regenbeständigkeit,
was in einem reduzierten Wert für
% Frischgewicht resultiert.
-
BEISPIEL 7
-
Mehrere
Stärkeproben,
die Atplus MBA 13/15 (monoverzweigter ethoxylierter C12-C15-Alkohol) als grenzflächenaktiven
Stoff enthielten, wurden als Pulver wie in den obigen Beispielen
hergestellt, und sind nachstehend in Tabelle 10 identifiziert. Zwei
der Proben, D und E, werden durch ein Verfahren hergestellt, in dem
poröse,
trommelgetrocknete oder sprühgetrocknete
Stärkepartikel
hergestellt werden, das keine Beladung enthält. Anschließend wird
eine nicht-wässrige
flüssige
oder geschmolzene Beladungskomponente in die porösen Strukturen absorbiert,
wobei ein stabiles beladenes teilchenförmiges Material erhalten wird.
Diese Pulver, die das in Stärke
eingefangene grenzflächenaktive
Mittel enthalten, wurden auf die Wirkung auf Azoxystrobin-Fungizidaktivität gegen
Septoria tritici-Fungus bei Winterweizen getestet. In einer Probe
wurde das Azoxystrobin als Kontrolle unter Verwendung von 0,5 l/ha
einer kommerziell erhältlichen
Formulierung Quadris (Syngenta) ausgebracht, die 250 g/l Azoxystrobin
(kein grenzflächenaktives
Mittel) enthielt, Probe C. Zusätzliche
Behandlungen wurden durchgeführt,
indem 0,5 l/ha der kommerziell erhältlichen Formulierung Quadris, die
250 g/l Azoxystrobin und 0,1 % (Gew.-/Vol.) (des Sprühvolumens)
des in Stärke
eingefangenen grenzflächenaktiven
Stoffs enthielt (Proben A, B und D-E) und eine andere Vergleichsprobe,
die das Fungizid plus grenzflächenaktives
Mittel ohne Stärke
(Probe C-1) enthielt, ausgebracht. Diese Proben wurden auf Winterweizen
var. Riband ausgebracht, indem mit 200 l/ha besprüht wurde.
Die verbleibende % Infektion wurde an den zweiten (2) und dritten
(3) Blättern
der behandelten Pflanzen 25 Tage nach Inokulierung bestimmt, und
ist in Tabelle 11 angegeben.
-
-
Tabelle
11 Effekt
von Stärke/grenzflächenaktives
Mittel mit Fungizid auf Winterweizen
-
Wie
durch die in Tabelle 11 angegebenen Ergebnisse gezeigt wird, erhöhte die
Kombination aus Stärke
und grenzflächenaktivem
Mittel (Proben A-E) die biologische Wirksamkeit des Fungizids, das
allein verwendet wird (Probe C), oder des Fungizids mit einem grenzflächenaktiven
Mittel (Probe C-1).
-
BEISPIEL 8
-
Stärkeprobe
A, die ein 50/50-Gewichtsverhältnis
eines sprühgetrockneten
Puff-Wachsmais und
Atlox MBA 13/15 (monoverzweigter ethoxylierter C12-C15-Alkohol) enthielt,
und Stärkeprobe
B, die ein 50/50-Gewichtsverhältnis
von Tapioka-Dextrin und Atlox MBA 13/15 (monoverzweigter ethoxylierter
C12-C15-Alkohol) enthielt, wurden hergestellt. Die Stärkeproben
wurden in ähnlicher
Weise wie die Proben D und E von Beispiel 7 hergestellt. Die hergestellten
Stärkepulver
(A und B) wurden auf ihre Wirkung auf Azoxystrobin-Fungizid-Aktivität gegen
Septoria tritici Fungus bei Winterweizen (Vagabond) getestet. Es
wurden zusätzliche
Behandlungen unter Verwendung von Vergleichsproben durchgeführt, die
das Azoxystrobin-Fungizid (250 g/l) mit Atlox MBA 13/15 allein (C-1)
enthielt, Amistar, eine kommerziell erhältliche Formulierung, die Azoxystrobin
(250 g/l) plus ein Adjuvans (C-2) enthielt, und Quadris, eine kommerziell
erhältliche
Formulierung, die Azoxystrobin (250 g/l) allein (C-3) enthielt.
Proben A, B, C-1 und C-3 wurden hergestellt, um 187,5 g Azoxystrobin
pro Hektar und 300 ml des Adjuvans abzugeben, wenn sie auf Winterweizen
(Vagabond) mit einem Sprühvolumen
von 300 l/ha ausgebracht wurden. Probe C-2 wurde hergestellt, um
250 g/l Azoxystrobin pro Hektar abzugeben, wenn auf Winterweizen
(Vagabond) mit einem Sprühvolumen
von 300 l/ha aufgebracht wurde; die Konzentration des Anbau-Adjuvans
ist unbekannt. Der %-Infektionswert wurde an den behandelten Pflanzen
1, 2 und 3 Wochen nach Behandlung (WAT) durchgeführt, und die Ergebnisse sind
in Tabelle 12 angegeben.
-
Tabelle
12 Wirkung
von Stärke/grenzflächenaktivem
Mittel/Adjuvans mit Fungizid auf Winterweizen
-
- (1)
A 50/50 Wachsmais/Atlox MBA 13/15 und Azoxystrobin
B
50/50 Tapioka-Dextrin/Atlox MBA 13/15 und Azoxystrobin
C-1
Atlox MBA 13/15 und Azoxystrobin
C-2 Adjuvans und Azoxystrobin
C-3
Azoxystrobin
-
Die
Resultate in Tabelle 12 zeigen, dass der Zusatz der Stärke zu dem
grenzflächenaktiven
Stoff/Adjuvans (Proben A und B) die Wirksamkeit des Fungizids ausdehnt,
indem sie eine geringer prozentuale Infektion aufrechterhält.
-
BEISPIEL 9
-
Dieses
Beispiel erläutert
die Produktion einer festen Formulierung, die eine hohe Beladung
an zwei (2) verschiedenen aktiven Materialien enthält.
-
Ein
gekochter Octenylbernsteinsäureanhydrid
(OSA)-Wachsmaisstärke/Maissirup
wurde mit wässriger
Glyphosat-IPA-Lösung
vermischt und dann wurde 2,4-D-2-Ethylhexyl
(flüssiges Öl) zugegeben
(Formulierungen, die in nachstehend in Tabelle 13 angegeben sind).
Die Formulierungen wurden einem Mischen mit hoher Scherung unterworfen,
bis sich die Teilchengröße stabilisiert
hatte (d.h. Teilchengröße auf unteren
Level reduziert) und sich eine Emulsion gebildet hatte. Wasser wurde
zugegeben, um die Viskosität
auf einen zur Atomisierung annehmbaren Level zu verringern. Die
Lösung
wurde in einem Mobile Minor-Sprühtrockner sprühgetrocknet,
um ein festes Pulverprodukt zu erhalten. Das Pulver wurde gesammelt
und dann durch Vermischen mit Wasser (3 g Pulver/100 ml Wasser)
unter leichtem Rühren
redispergiert. Die Dispersion wurde dann auf Emulsionsstabilität, Kompatibilität und Emulsions-/Öltröpfchen-Größe mit den
in Tabelle 14 angegebenen Resultaten untersucht.
-
Tabelle
13 Multiaktive
Substanz/Stärke-Formulierungen
-
Tabelle
14 Beurteilungen
der Multiaktive Substanz/Stärke-Formulierung
-
- (1) PSD – Teilchengrößenverteilung
d (0,5) in μm
- (2) TS – Spur
Sediment
-
Die
beurteilten Emulsionen/Lösungen
waren funktionell homogen, zeigten kein Sahnen, keine Phasenbildung
oder -trennung (nach 4 Stunden) und eine minimale Sedimentation
(TS – Spur
Sediment nach 24 Stunden). Die Teilchengröße der redispergierten Pulver
war vergleichbar mit dem entsprechenden Beschickungsmaterial. Weder
das Glyphosat noch das 2,4-D-2-Ethylhexyl trennten sich in redispergiertes
Pulver/Granulat.
-
Das
Obige beschreibt die Herstellung eines stabilen festen Produkts,
das zwei (2) verschiedene aktive Materialien, d.h. das wasserlösliche Glyphosphat-IPA
und das nicht wasserlösliche
2,4-D-2-Ethylhexyl-Material enthält.
Das stabile Pulver wies gute Emulsionseigenschaften auf.