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Seit
etwa zwanzig Jahren findet im Bereich der biologisch abbaubaren
Polymere eine beträchtliche Entwicklung
statt. Insbesondere Polyester, wie z.B. Poly-ε-caprolactone, Polylactide und
Polyglycolide, sind für zahlreiche
industrielle (Verpackung, Haushaltsprodukte, ...) pharmazeutische
(Systeme mit gesteuerter und anhaltender Freisetzung) und medizinische
(Nahtelemente, Prothesen, ...) Zwecke anwendbar. Sie werden im Allgemeinen
durch ringöffnende
Polymerisation mit Hilfe von Metallderivaten, insbesondere Aluminium,
Zinn und Zink hergestellt (Kuran, Prog. Polym. Sci. 1998, 23, 919).
Diese Polymerisationen werden meistens in einem heterogenen Medium
durchgeführt
und führen
zu ziemlich breiten Massenverteilungen.
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Von
allen Polyestern erscheinen die Copolymere als Makromoleküle "nach Maß". In Abhängigkeit
von den gewünschten
Zwecken können
ihre Eigenschaften nämlich
eingestellt werden, indem auf die verschiedenen Parameter (Kettenlänge und
Massenverteilung, aber auch Natur, Anteil und Verknüpfung der
Monomere und auch Natur der Kettenenden) eingewirkt wird. Es besteht
deshalb ein Bedarf an neuen Polymerisationsverfahren in homogener
Phase, die die Steuerung all dieser Parameter gestatten.
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In
diesem Bereich waren die Arbeiten der letzten Jahre hauptsächlich auf
mehr oder weniger hochentwickelte neue katalytische Systeme ausgerichtet,
wie die Systeme mit dem Ligand Porphyrin [Inoue, Acc. Chem. Res.
(1996) 29, 39], Diamidoamin [Bertrand, J. Am. Chem. Soc. (1996)
118, 5822; Organometallics (1998) 17, 3599] oder auch β-Diiminat
[Coa tes, J. Am. Chem. Soc. (1999) 121, 11583; Polym. Prep. (1999)
40, 542].
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Die
vorliegende Erfindung schlägt
ein gleichzeitig einfaches und wirksames Verfahren zur (Co)Polymerisation
von cyclischen Estern vor, das zahlreiche Vorteile besitzt, und
zwar insbesondere:
- – die verwendeten (Co)Polymerisations-Katalysatoren
auf Zinkbasis sind leicht zugänglich
und preisgünstig;
sie sind nicht oder wenig toxisch. Sie sind genau definierte Verbindungen
(sie existieren in Monomer- und/oder Dimerform);
- – die
(Co)Polymerisation kann tatsächlich
in homogenem Medium durchgeführt
werden, so dass die Massenverteilung der erhaltenen (Co)Polymere
eng ist; ein solches Verfahren eignet sich sehr gut für die Herstellung
von Block-Copolymeren. Durch aufeinanderfolgenden Zusatz von Monomeren
können
insbesondere Copolymere in Blöcken
erhalten werden. Schließlich
gestattet das Verfahren die vollständige Steuerung der Beschaffenheit
der Enden der (Co)Polymere.
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Gegenstand
der Erfindung ist deshalb die Verwendung von Zinkderivaten der allgemeinen
Formel (1)
in der
L
1 eine
Gruppe der Formel -E
14(R
14)(R'
14)(R''
14), -E
15(R
15)(R'
15)
oder -E
16(R
16) darstellt;
L
2 und L
3 unabhängig voneinander
eine Gruppe der Formel -E
14(R
14)(R'
14)(R''
14), -E
15(R
15)(R'
15)
oder -E
16(R
16) darstellen
oder zusammen eine Kette der Formel -L'
2-A-L'
3-
bilden;
A eine gesättigte
oder ungesättigte
Kette mit einem, zwei oder drei Elementen der Gruppe 14 darstellt,
wobei jedes wahlweise und unabhängig
voneinander durch einen der folgenden (durch einem oder mehrere
gleiche oder verschiedene Substituenten) substituierten oder nicht
substituierten Reste substituiert ist: Alkyl, Cycloalkyl, Aryl,
bei denen dieser Substituent ein Halogenatom, ein Alkyl-, Aryl-,
Nitro- oder Cyanrest ist;
L'
2 und L'
3 unabhängig
voneinander eine Gruppe der Formel -E
14(R
14)(R'
14)-, -E
15(R
15)- oder -E
16- darstellen;
E
14 ein Element der Gruppe 14 ist;
E
15 ein Element der Gruppe 15 ist;
E
16 ein Element der Gruppe 16 ist;
R
14, R'
14, R''
14,
R
15, R'
15 und R
16 unabhängig voneinander
darstellen: ein Wasserstoffatom; einen der folgenden (durch einen
oder mehrere gleiche oder verschiedene Substituenten) substituierten
oder nicht substituierten Reste: Alkyl, Cycloalkyl oder Aryl, bei
denen dieser Substituent ein Halogenatom, ein Alkyl-, Cycloalkyl-,
Aryl-, Nitro- oder Cyanrest ist; einen Rest der Formel -E'
14RR'R'';
E'
14 ein
Element der Gruppe 14 ist;
R, R' und R'' unabhängig voneinander
ein Wasserstoffatom oder einen der folgenden (durch einen oder mehrere
gleiche oder verschiedene Substituenten) substituierten oder nicht
substituierten Reste darstellen: Alkyl, Cycloalkyl, Aryl, bei denen
dieser Substituent ein Halogenatom, ein Alkyl-, Aryl-, Nitro- oder
Cyanrest ist;
als Katalysatoren für die (Co)Polymerisation von
cyclischen Estern.
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In
den oben angegebenen Definitionen stellt der Ausdruck Halogen ein
Fluor-, Chlor-, Brom- oder Iodatom, vorzugsweise ein Chloratom,
dar. Der Ausdruck Alkyl stellt vorzugsweise einen linearen oder
verzweigten Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen und insbesondere
einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen dar, wie z.B. die
Reste Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, Isobutyl, sec-Butyl
und tert-Butyl.
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Die
Cycloalkylreste sind aus den gesättigten
oder ungesättigten
monocyclischen Cycloalkylen ausgewählt. Die gesättigten
monocyclischen Cycloalkylreste können
aus den Resten mit 3 bis 7 Kohlenstoffatomen ausgewählt sein,
wie den Resten Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl
oder Cycloheptyl. Die ungesättigten
Cycloalkylreste können
aus den Resten Cyclobuten, Cyclopenten, Cyclohexen, Cyclopentadien, Cyclohexadien
ausgewählt
sein.
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Die
Arylreste können
mono- oder polycyclisch sein. Die monocyclischen Arylreste können aus
den Phenylresten ausgewählt
sein, die wahlweise durch einen oder mehrere Alkylreste, wie z.B.
Tolyl, Xylyl, Mesityl, Cumenyl, substituiert sind. Die polycyclischen
Arylreste können
aus den Resten Naphthyl, Anthryl, Phenanthryl ausgewählt sein.
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Die
Verbindungen der Formel (1) können
in Form von Monomer und/oder von cyclischem Dimer vorliegen:
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Die
Verbindungen der Formel (1) können
ein oder mehrere Lösungsmittelmoleküle enthalten
[Komplexe von Zink mit einem oder zwei Tetrahydrofuranmolekülen wurden
isoliert und vollständig
charakterisiert: K. G. Caulton u. Mitarb., Inorg. Chem. (1986),
25, 1803; D. J. Darensbourg u. Mitarb., J. Am. Chem. Soc. (1999) 121,
107] oder als Alternative ein oder mehrere Phosphine (Komplexe von
Zink mit einem oder zwei Phosphinmolekülen wurden isoliert und vollständig charakterisiert:
D. J. Darensbourg u. Mitarb., Inorg. Chem. (1998) 37, 2852, und
ebd. (2000) 39, 1578]. Der Ausdruck Lösungsmittel stellt einen aromatischen
Kohlenwasserstoff dar, wie z.B. Benzol, Toluol; einen cyclischen
oder acyclischen Dialkylether, wie z.B. Diethylether, Dioxan, Tetrahydrofuran,
Ethyl-tert-butylether; ein chloriertes Lösungsmittel, wie z.B. Dichlormethan,
Chloroform; ein aliphatisches oder aromatisches Nitril, wie z.B.
Acetonitril, Benzonitril; ein aliphatisches oder aromatisches cyclisches
oder acyclisches Keton, wie z.B. Aceton, Acetophenon, Cyclohexanon;
ein aliphatisches oder aromatisches cyclisches oder acyclisches
Carbonsäurederivat,
wie z.B. Ethylacetat, Dimethylformamid.
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Der
Ausdruck Phosphin stellt ein aromatisches und/oder aliphatisches
tertiäres
Phosphin dar, wie z.B. Triphenylphosphin, Diphenylmethylphosphin,
Dimethylphenylphosphin, Tributylphosphin, Trimethylphosphin.
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Gegenstand
der Erfindung ist ferner insbesondere die Verwendung der Verbindungen
der oben definierten allgemeinen Formel (1) als Katalysatoren für die (Co)Polymerisation
von cyclischen Estern, dadurch gekennzeichnet, dass
E ein Stickstoff-
oder Phosphoratom ist;
E14 ein Kohlenstoff-
oder Siliciumatom ist;
E15 ein Stickstoff-
oder Phosphoratom ist;
E16 ein Sauerstoff-
oder Schwefelatom ist;
A eine gesättigte oder ungesättigte Kette
mit einem, zwei oder drei Elementen der Gruppe 14 darstellt, wobei jedes
wahlweise und voneinander unabhängig
durch einen Alkyl- oder
Arylrest substituiert ist;
R14, R'14,
R''14,
R15, R'15, und R16 unabhängig voneinander
ein Wasserstoffatom, einen Alkylrest, einen Arylrest oder einen
Rest der Formel -E'14RR'R'' darstellen;
E'14 ein Kohlenstoff-
oder Siliciumatom ist;
R, R' und
R'' unabhängig voneinander
ein Wasserstoffatom oder einen Alkylrest darstellen,
und bevorzugt,
E
ein Stickstoffatom ist;
E14 ein Kohlenstoffatom
ist;
E15 ein Stickstoffatom ist;
E16 ein Sauerstoff- oder Schwefelatom ist;
R14, R'14, R''14,
R15 und R'15 unabhängig voneinander
einen Alkylrest oder einen Rest der Formel -E'14RR'R'' darstellen;
R16 einen Akyl- oder Arylrest darstellt, der
ggf. durch einen oder mehrere Substituenten substituiert ist, die
aus den Resten Alkyl und Halogen ausgewählt sind;
E'14 ein
Siliciumatom darstellt;
R, R' und R'' unabhängig voneinander
ein Wasserstoffatom oder einen Methyl-, Ethyl-, Propyl- oder Isopropylrest
darstellen.
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Gegenstand
der Erfindung ist ferner insbesondere die Verwendung der Verbindungen
der oben definierten allgemeinen Formel (1) als Katalysatoren für die (Co)Polymerisation
von cyclischen Estern, dadurch gekennzeichnet, dass
L1 eine Gruppe der Formel -E15(R15)(R'15) darstellt;
L2 und
L3 unabhängig
voneinander eine Gruppe der Formel -E14(R14)(R'14)(R''14)
darstellen;
und bevorzugt
E ein Stickstoffatom ist;
E15 ein Stickstoffatom ist;
R14, R'14, R''14,
R15 und R'15 unabhängig voneinander
einen Alkylrest oder einen Rest der Formel -E'14RR'R'' darstellen;
R,
R' und R'' unabhängig voneinander einen ggf.
substituierten Alkylrest darstellen.
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Auf
sehr bevorzugte Weise entspricht die Verbindung der oben definierten
Formel (1) der folgenden Formel: [(Me3Si)2N]2Zn.
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Manche
der Verbindungen der Formel (1) sind bekannte Produkte, d.h. Produkte,
deren Synthese und Charakterisierung beschrieben wurden [H. Bürger, W.
Sawodny, U. Wannagat, J. Organometal. Chem. (1965) 3, 113; K. Hedberg
u. Mitarb., Inorg. Chem. (1984) 23, 1972; P. P. Power u. Mitarb.,
Inorg. Chem. (1991) 30, 5013; H. Schumann u. Mitarb., Z. Anorg.
Allg. Chem. (1997) 623, 1881 und ebd. (2000) 626, 747]. Infolgedessen
können
die neuen Verbindungen der Formel (1) analog zu den bereits beschriebenen
Synthesewegen hergestellt werden.
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Die
Erfindung betrifft die Verwendung der Produkte der oben definierten
Formel (1) als Katalysatoren für
die Durchführung
der (Co)Polymerisation von cyclischen Estern, d.h. der Polymerisation
oder Copolymerisation von cyclischen Estern. Bei der Durchführung dieser
(Co)Polymerisationen spielen die erfindungsgemäßen Verbindungen die Rolle
eines Ketteninitiators und/oder eines Kettenreglers.
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Die
cyclischen Ester können
eine Größe besitzen,
die von vier bis acht Gliedern geht. Als Beispiel von cyclischen
Estern, die der vorstehenden Formulierung entsprechen, kann man ε-Caprolacton
und die polymeren cyclischen Ester der Milch- und/oder Glycolsäure nennen.
Statistische Copolymere oder Blockcopolymere können je nachdem erhalten werden,
ob die Monomere zusammen zu Beginn der Reaktion oder sequentiell im
Lauf der Reaktion eingeführt
werden.
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Gegenstand
der Erfindung ist ferner ein Verfahren zur Herstellung von Block(co)polymeren
oder statistischen (Co)Polymeren, das darin besteht, dass ein oder
mehrere Monomere, ein Ketteninitiator, ein Polymerisationskatalysator
und gegebenenfalls ein Additiv zusammengebracht werden, wobei dieses
Verfahren dadurch gekennzeichnet ist, dass der Ketteninitiator und
der Polymerisationskatalysator durch dieselbe Verbindung bereitgestellt
werden, die aus den Verbindungen der oben definierten Formel (1)
ausgewählt
ist.
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Der
Ausdruck Additiv stellt jedes protische Reagenz dar, wie z.B. Wasser,
Hydrogensulfid, Ammoniak, einen aliphatischen oder aromatischen
Alkohol, ein aliphatisches oder aromatisches Thiol, ein primäres oder sekundäres, aliphatisches
oder aromatisches, cyclisches oder acyclisches Amin. Dieses Reagenz
ist in der Lage, einen der Substituenten des Produkts der Formel
(1) auszutauschen, was die Steuerung der Natur eines der Kettenenden
gestattet.
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Die
(Co)Polymerisation kann entweder in Lösung oder unter Unterkühlung durchgeführt werden. Wenn
die (Co)Polymerisation in Lösung
durchgeführt
wird, kann das Lösungsmittel
der Reaktion das (oder eines der) Substrat/Substrate sein, die in
der katalytischen Reaktion verwendet werden. Lösungsmittel, die die katalytische
Reaktion selbst nicht stören,
eignen sich auch. Als Beispiel für
solche Lösungsmittel
kann man gesättigte
oder aromatische Kohlenwasserstoffe, Ether, aliphatische oder aromatische
Halogenide nennen.
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Die
Reaktionen werden bei Temperaturen zwischen der Raumtemperatur und
etwa 250°C
durchgeführt;
der Temperaturbereich zwischen 20 und 180°C erweist sich als vorteilhafter.
Die Reaktionszeiten betragen zwischen einigen Minuten und 300 Stunden
und vorzugsweise zwischen 5 Minuten und 72 Stunden.
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Dieses
(Co)Polymerisationsverfahren eignet sich besonders gut zur Herstellung
von (Co)Polymeren aus cyclischen Estern, insbesondere den Polymeren
aus cyclischen Estern der Milch- und/oder Glycolsäure. Die
erhaltenen Produkte, wie die Milchsäure-Glycolsäure-Copolymere, sind biologisch
abbaubar und werden in vorteilhafter Weise als Träger in therapeutischen
Zusammensetzungen mit anhaltender Freisetzung verwendet.
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Die
Erfindung betrifft ferner Polymere oder Copolymere, die mit Hilfe
eines Verfahrens der oben beschriebenen Art hergestellt werden können.
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Sofern
sie nicht anders definiert werden, haben alle in der vorliegenden
Anmeldung verwendeten technischen und wissenschaftlichen Ausdrücke dieselbe
Bedeutung, wie sie gewöhn lich
von einem normalen Fachmann des Bereichs, zu dem die Erfindung gehört, verstanden
wird.
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Die
folgenden Beispiele dienen zur Veranschaulichung der oben erwähnten Verfahren
und dürfen
auf keinen Fall als eine Grenze der Reichweite der Erfindung betrachtet
werden.
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Beispiel 1: Herstellung
eines Oligomers mit Kontrolle der Kettenenden (Amidoalkohol)H2N-(D,L-lactid)n-H
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In
einem unter Argon gespülten
Schlenkrohr mit Magnetstab führt
man nacheinander 0,2 g (0,52 mmol) [(Me3Si)2N]2Zn und 10 ml
Dichlormethan ein. Dieser Lösung
werden 0,6 g (4,16 mmol) D,L-Lactid in Lösung in 30 ml Dichlormethan
zugesetzt. Das Reaktionsgemisch wird 20 h bei 40°C unter Rühren belassen. Die Protonen-NMR-Analyse
einer Restmenge zeigt, dass die Umwandlung des D,L-Lactids mehr
als 95 beträgt. Der
vorhergehenden Lösung
werden 0,5 ml Methanol zugesetzt und es wird 10 min weitergerührt. Die
Abdampfung des Lösungsmittels
und eine darauf folgende Extraktion mit Acetonitril gestatten die
Isolierung des Oligomers in Form eines weißen Feststoffs. Die Natur der
Kettenenden dieses Oligomers wird durch Massenspektrometrie bestimmt
(Elektrospray-Ionisation, Detektion im positiven Ionenmodus, Probe
gelöst
in Acetonitril mit einer Spur Ammoniumhydroxid).
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Beispiel 2: Herstellung
eines Oligomers mit Kontrolle der Kettenenden (Ester-Alkohol)i-PrO-(D,L-Lactid)n-H
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In
ein unter Argon gespültes
Schlenkrohr mit einem Magnetstab führt man nacheinander 0,2 g
(0,52 mmol) [(Me3Si)2N]2Zn, 40 μl
(0,52 mmol) Isopropanol und 10 ml Dichlormethan ein. Das Reaktionsgemisch
wird 10 h bei Raum temperatur unter Rühren belassen. Nach Zusatz
von 0,6 g (4,16 mmol) D,L-Lactid in Lösung in 20 ml Dichlormethan
wird das Reaktionsgemisch 60 h bei Raumtemperatur unter Rühren belassen.
Die Protonen-NMR-Analyse einer Restmenge zeigt, dass die Umwandlung
des D,L-Lactids mehr als 95 beträgt.
Der vorhergehenden Lösung
werden 0,5 ml Methanol zugesetzt und es wird 10 min weitergerührt. Die
Abdampfung des Lösungsmittels
und eine darauf folgende Extraktion mit Acetonitril gestatten die
Isolierung des Oligomers in Form eines weißen Breis. Die Natur der Kettenenden
dieses Oligomers wird durch Protonen-NMR und durch Massenspektrometrie
bestimmt (Elektrospray-Ionisation, Detektion im positiven Ionenmodus,
Probe gelöst
in Acetonitril mit einer Spur Ammoniumhydroxid).
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Beispiel 3: Herstellung
eines Oligomers mit Kontrolle der Kettenenden (Ester-Anhydrid)i-PrO-(D,L-Lactid)n-COCH3
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In
ein unter Argon gespültes
Schlenkrohr mit Magnetstab führt
man nacheinander 0,2 g (0,52 mmol) [(Me3Si)2N]2Zn, 40 μl (0,52 mmol)
Isopropanol und 10 ml Dichlormethan ein. Man belässt das Reaktionsgemisch 10
min bei Raumtemperatur unter Rühren.
Nach Zusatz von 0,6 g (4,16 mmol) D,L-Lactid in Lösung in 20
ml Dichlormethan wird das Reaktionsgemisch 24 h bei Raumtemperatur
unter Rühren
belassen. Die Protonen-NMR-Analyse einer Restmenge zeigt, dass die
Umwandlung des D,L-Lactids mehr als 95% beträgt. Der vorhergehenden Lösung werden
0,2 ml Essigsäureanhydrid
zugesetzt und es wird 10 min weitergerührt. Die Abdampfung des Lösungsmittels
und eine darauf folgende Extraktion mit Acetonitril gestatten die
Isolierung des Oligomers in Form eines weißen Breis. Die Natur der Kettenenden
dieses Oligomers wird durch Protonen-NMR und durch Massenspektrometrie
bestimmt (Elektrospray-Ionisation, Detektion im positiven Ionenmodus,
Probe gelöst
in Acetonitril mit einer Spur Ammoniumhydroxid).
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Beispiel 4: Herstellung
eines statistischen Copolymers (D,L-Lactid/Glycolid) mit der Masse
15 000 mit einer Zusammensetzung von Lactid/Glycolid von nahe 50/50
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In
ein unter Argon gespültes
Schlenkrohr mit einem Magnetstab führt man nacheinander 3,92 g
(27,3 mmol) D,L-Lactid, 3,11 g (27,3 mmol) Glycolid und 12 ml Mesitylen
und dann bei 180°C
eine Lösung
von 0,07 g (0,18 mmol) [(Me3Si)2N]2Zn in 1 ml Mesitylen ein. Das Reaktionsgemisch
wird 2 h bei 180°C
unter Rühren belassen.
Eine Protonen-NMR-Analyse gestattet den Nachweis, dass die Umwandlung
94% für
das Lactid und 100% für
das Glycolid beträgt.
Das Verhältnis
der Integrale der Signale, die dem Polylactid-Teil (5,20 ppm) und dem
Polyglycolid-Teil (4,85 ppm) entsprechen, gestattet die Bestimmung
der Zusammensetzung des Copolymers mit 50% Lactid und 50% Glycolid.
Gemäß einer
GPC-Analyse mit Hilfe einer Eichung mit PS-Standards mit Massen
von 761 bis 400 000 ist dieses Copolymer eine Mischung von Makromolekülen (Mw/Mn
= 1,98) mit ziemlich wenig hohen Massen (Mw = 15 000 Dalton).
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Beispiel 5: Herstellung
eines statistischen Copolymers (D,L-Lactid/Glycolid) mit der Masse
35 000 mit einer Lactid/Glycolid-Zusammensetzung von nahe 50/50
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In
ein mit Argon gespültes
Schlenkrohr mit Magnetstab führt
man nacheinander 7,84 g (54,6 mmol) D,L-Lactid, 6,22 g (24,6 mmol)
Glycolid und 12 ml Mesitylen ein, und dann bei 180°C eine Lösung von
0,07 g (0,18 mmol) [(Me3Si)2N]2Zn in 1 ml Mesitylen. Das Reaktionsgemisch
wird während
2 h bei 180°C
unter Rühren belassen.
Eine Protonen-NMR-Analyse gestattet die Feststellung, dass die Umwandlung
78% für
das Lactid und 100% für
das Glycolid beträgt.
Das Verhältnis
der Integrale der Signale, die dem Polylactid-Teil (5,20 ppm) und
dem Polyglycolid-Teil (4,85 ppm) entsprechen, gestattet die Bestimmung
der Zusammensetzung des Copolymers mit 47% Lactid und 53% Glycolid.
Gemäß einer
GPC-Analyse mit Hilfe einer Eichung mit PS-Standards mit Massen
von 761 bis 400 000 ist dieses Copolymer eine Mischung von Makromolekülen (Mw/Mn
= 1,56) mit ziemlich hohen Massen (Mw = 35 000 Dalton).
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Beispiel 6 Herstellung
eines statistischen Copolymers (D,L-Lactid/Glycolid) mit der Masse
45 000 mit einer Lactid/Glycolid-Zusammensetzung von nahe 50/50
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In
ein mit Argon gespültes
Schlenkrohr mit Magnetstab führt
man nacheinander 3,92 g (27,2 mmol) D,L-Lactid, 3,11 g (27,2 mmol)
Glycolid und 13 ml Mesitylen ein. Dann setzt man bei 180°C eine Lösung von 70
mg (0,18 mmol) [(Me3Si)2N]2Zn und 14 μl (0,18 mmol) Isopropanol in
2 ml Mesitylen zu. Das Reaktionsgemisch wird während 2 h bei 180°C unter Rühren belassen.
Eine Protonen-NMR-Analyse gestattet den Nachweis, dass die Umwandlung
80% für
das Lactid und 100% für
das Glycolid beträgt.
Das Verhältnis
der Integrale der Signale, die dem Polylactid-Teil (5,20 ppm) und
dem Polyglycolid-Teil (4,85 ppm) entsprechen, gestattet die Bestimmung
der Zusammensetzung des Copolymers mit 44% Lactid und 56% Glycolid.
Gemäß einer GPC-Analyse
mit Hilfe einer Eichung mit PS-Standards mit Massen von 761 bis
400 000 ist dieses Copolymer eine Mischung von Makromo lekülen (Mw/Mn
= 1,65) mit ziemlich hohen Massen (Mw = 45 000 Dalton).
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Beispiel 7: Herstellung
eines statistischen Copolymers (D,L-Lactid/Glycolid)
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In
ein mit Argon gespültes
Schlenkrohr mit Magnetstab führt
man nacheinander 4,7 g (33,5 mmol) D,L-Lactid und 15 ml Mesitylen
ein. Dann setzt man bei 180°C
eine Lösung
von 86 mg (0,22 mmol) [(Me3Si)2N]2Zn und 17 μl (0,22 mmol) Isopropanol in
3 ml Mesitylen zu. Das Reaktionsgemisch wird während 2 h bei 180°C unter Rühren belassen.
Eine Protonen-NMR-Analyse
gestattet den Nachweis, dass die Umwandlung des Monomers vollständig ist.
Der vorhergehenden Lösung,
die bei 180°C
unter Rühren
belassen wird, werden 0,5 g (4,5 mmol) Glycolid zugesetzt. Das Reaktionsgemisch
wird während
1 h bei 180°C
unter Rühren
belassen. Die Analyse einer Restmenge durch Protonen-NMR zeigt,
dass die Umwandlung des Lactids und des Glycolids vollständig ist
und dass sich ein Copolymer gebildet hat. Das Verhältnis der
Integrale der Signale, die dem Polylactid-Teil (5,20 ppm) und dem
Polyglycolid-Teil (4,85 ppm) entsprechen, beträgt 9/1. Die GPC-Analyse ergibt,
dass dieses Copolymer eine Mischung von Makromolekülen mit
niedrigem Polydispersitätsindex
ist (Mw = 20 400 Dalton, Mw/Mn = 1,41).