DE19959252A1 - Verfahren zur (Co)polymerisation von polaren und unpolaren Monomeren - Google Patents
Verfahren zur (Co)polymerisation von polaren und unpolaren MonomerenInfo
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Abstract
Verfahren zur übergangsmetallkatalysierten Herstellung von Polymeren mit syndiotaktischem oder überwiegend synditaktischem Aufbau aus vinylaromatischen Monomeren sowie ein Verfahren zur Herstellung von Blockcopolymeren aus vinylaromatischen Monomeren und olefinisch ungesättigten polaren Monomeren, bei denen man Übergangsmetallverbindungen der allgemeinen Formel (I) DOLLAR F1 verwendet, in denen die Substituenten und Indizes die folgende Bedeutung haben: DOLLAR A M Scandium, Yttrium, Lanthan oder ein Lanthanoidmetall, DOLLAR A R'''' pi-C¶3¶- bis -C¶20¶-Alkyl, DOLLAR A L eine niedermolekulare, Lewis-basische, organische Verbindung, wobei n¶1¶ und n¶2¶ = 0 oder n¶1¶ = 0 und n¶2¶ = 1 oder n¶1¶ = 1 und n¶2¶ = 0 und DOLLAR A m 1 oder 2.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur übergangsme
tallkatalysierten Herstellung von Polymeren mit syndiotaktischem
oder überwiegend syndiotaktischem Aufbau aus vinylaromatischen
Monomeren sowie ein Verfahren zur Herstellung von Block
copolymeren aus vinylaromatischen Monomeren und olefinisch
ungesättigten polaren Monomeren. Des weiteren betrifft die Erfin
dung die gemäß dem genannten Verfahren erhaltenen Blockcopolymere
sowie deren Verwendung als Schlagzähmodifier bei der Herstellung
von Fasern, Folien oder Formkörpern. Außerdem betrifft die Erfin
dung Fasern, Folien oder Formkörper enthaltend die vorgenannten
Blockcopolymere.
Übergangsmetallkomplexe auf der Basis von Seltenerdmetallen sind
in jüngster Zeit verstärkt auf ihre Eignung als Katalysatoren für
die koordinative Polymerisation von unpolaren oder polaren
olefinisch ungesättigten Monomeren untersucht worden (vgl.
H. Yasuda, E. Ihara, Bull. Chem. Soc. Jpn., 1997, 70, S.
1745 bis 1767). In Abhängigkeit vom jeweils verwendeten Monomer
kommen Metallkomplexe mit einem oder zwei Metallzentren zum Ein
satz, wobei zufriedenstellende Ergebnisse häufig nur bei Mit
verwendung eines geeigneten Cokatalysators erzielt werden können.
Gemäß Yasuda und Ihara gelingt beispielsweise die Polymerisation
von Styrol in Gegenwart eines Katalysatorgemisches bestehend aus
Komplexen der Formel Sm(O-i-Pr)3 oder Nd(acac)3 und Aluminium
trialkylverbindungen. Ohne Cokatalysator gelang die Polymeri
sation von Styrol mit dem bimetallischen Komplex [(t-BuCp)2NdMe]2
(Cp = Cyclopentadienyl). Zwar konnte auch mit monometallischen
Samarium- und Lanthankomplexen Styrol polymerisiert werden, ohne
auf einen Cokatalysator angewiesen zu sein, jedoch wurde gleich
falls nur ataktisches Polystyrol erhalten. Cokatalysatorfreie
Samarium- oder Yttriumkatalysatorsysteme zeigten bei der Poly
merisation von Styrol bislang keine oder nur eine sehr geringe
Aktivität. Somit ist man zur Herstellung von syndiotaktischem
Polystyrol bzw. von Polystyrol mit einem hohen syndiotaktischem
Anteil bislang auf Katalysatorsysteme aus Cyclopentadienyltitan
komplexen und geeigneten Alumoxanverbindungen angewiesen
(s. a. Ishihara et al., Macromolecules, 1988, 21, S. 3356).
Syndiotaktisches Polystyrol, d. h. solches mit einem Anteil an
rr-Triaden < 70%, ist aufgrund seiner guten mechanischen Eigen
schaften und seiner thermischen Stabilität für eine Verwendung
als thermoplastischer Werkstoff geeignet. Insoweit die Kompatibi
lität von syndiotaktischem Polystyrol mit anderen polymeren Werk
stoffen jedoch häufig nicht gegeben ist, wäre es wünschenswert,
geeignete Blends mit Hilfe von Verträglichkeitsvermittlern her
stellen zu können, um auf diese Weise die vorteilhaften Eigen
schaften unterschiedlicher Polymermaterialien in einem Werkstoff
zu vereinen. Als Verträglichkeitsvermittler und Schlagzähmodifier
in Polymerblends haben sich Blockcopolymere und Pfropfcopolymere
bewährt. Blockcopolymere lassen sich beispielsweise mittels anio
nischer Polymerisation erhalten, wobei die Verknüpfung von zwei
oder mehreren Copolymerblöcken aus unpolaren Monomereinheiten,
wie z. B. Butadien und Styrol, unproblematisch ist, die Block
copolymerisation von Styrol und polaren Monomeren, z. B.
Acrylaten, dagegen nicht bewerkstelligt werden konnte.
Wakatsuki et al. (Macromolecules 1998, 31, S. 8650 bis 8652)
konnten mit Hilfen eines Monocyclopentadienylsamariumphenolatkom
plexes Blockcopolymere enthaltend Polystyrol und Polyethylen
blöcke zugänglich machen. Der Einbau von Blockkomponenten aus
polaren Monomereinheiten wird dagegen nicht beschrieben. Zwar
konnten Yasuda et al., Bull. Chem. Soc. Jpn. 1997, 70,
S. 1745 bis 1767), zeigen, daß sich in Gegenwart von binären
hydridverbrückten Samariumkomplexen Blockcopolymere aus Ethen und
polaren Monomeren wie Methylmethacrylat herstellen lassen, aller
dings fehlt es an einer Eignung der beschriebenen Mono- und bime
tallischen Komplexverbindungen für die Blockcopolymerisation von
Styrol mit polarem Monomeren. Daneben offenbaren Yasuda et al.
die Herstellung von syndiotaktisch angereichertem Polystyrol bei
gleichzeitiger Verwendung definierter Neodymkomplexe in Gegenwart
von Aluminiumalkylverbindungen als Coaktivatoren. Mit einer Viel
zahl weiterer Lanthanoid-Komplexe war, wenn ohne Cokatalysatoren
gearbeitet wurde, nur ataktisches Polystyrol zugänglich.
Gemäß EP-A 0 634 429 lassen sich in Gegenwart von definierten
Biscyclopentadienyllanthankomplexen, d. h. cokatalysatorfrei, nur
Blockcopolymere aus Polyolefinblöcken und Blöcken bestehend aus
polaren Monomereinheiten herstellen. Bei Schaverien, Organo
metallics, 1994, 13, S. 69 bis 82, sind zahlreiche dimere alkyl-
wie auch hydridverbrückte Lanthanoidkomplexe in bezug auf Her
stellung und Eigenschaften beschrieben. Polymerisationsaktiv sind
diese Verbindungen allerdings nur gegenüber α-Olefinen.
Es wäre wünschenswert, ein Verfahren zur Herstellung von Block
copolymeren zugänglich zu machen, mit dem sich nicht nur unpolare
Monomere wie Polyolefine, sondern auch vinylaromatische Monomere
mit polaren Monomereinheiten copolymerisieren lassen.
Der vorliegenden Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, ein
präparativ einfaches Blockcopolymerisationsverfahren für die Her
stellung von Blockcopolymeren aus vinylaromatischen und polaren
Monomereinheiten zur Verfügung zu stellen.
Demgemäß wurde ein Verfahren zur übergangsmetallkatalysierten
Herstellung von Blockcopolymeren gefunden, bei dem man vinyl
aromatische Monomere und olefinisch ungesättigte polare Monomere
sequentiell in Gegenwart einer Übergangsmetallverbindung der
allgemeinen Formel (I)
in der die Substituenten und Indizes die folgende Bedeutung
haben:
M Scandium, Yttrium, Lanthan oder ein Lanthanoidmetall,
R Wasserstoff, Halogen, C1- bis C20-Alkyl, C3- bis C10-Cyclo alkyl, C6- bis C15-Aryl oder C3- bis C30-Organosilyl, wobei zwei benachbarte Reste R gegebenenfalls eine 4 bis 18 C-Atome aufweisende gesättigte oder ungesättigte cyclische oder heterocyclische Gruppe ausbilden,
Z -SiR'2-, -CR'2-, -GeR'2-, -SnR'2-, -BR'- oder -O-,
R' C1- bis C20-Alkyl, C3- bis C10-Cycloalkyl, C6- bis C15-Aryl oder Alkylaryl mit 1 bis 10 C-Atomen im Alkyl- und 6 bis 10 C-Atomen im Arylteil,
X -O-, -S-, -NR"-, -PR"-, -OR", -SR", -NR"2 oder -PR"2,
R" Wasserstoff, C1- bis C20-Alkyl, C3- bis C10-Cycloalkyl, C6-bis C15-Aryl, Alkylaryl mit 1 bis 10 C-Atomen im Alkyl- und 6 bis 10 C-Atomen im Arylteil oder C3- bis C30-Organosilyl,
R''' µ-C3- bis -C20-Alkyl,
L eine niedermolekulare, Lewis-basische, organische Verbindung, wobei n1 und n2 = 0 oder n1 = 0 und n2 = 1 oder n1 = 1 und n2 = 0 und
m 1 oder 2.
M Scandium, Yttrium, Lanthan oder ein Lanthanoidmetall,
R Wasserstoff, Halogen, C1- bis C20-Alkyl, C3- bis C10-Cyclo alkyl, C6- bis C15-Aryl oder C3- bis C30-Organosilyl, wobei zwei benachbarte Reste R gegebenenfalls eine 4 bis 18 C-Atome aufweisende gesättigte oder ungesättigte cyclische oder heterocyclische Gruppe ausbilden,
Z -SiR'2-, -CR'2-, -GeR'2-, -SnR'2-, -BR'- oder -O-,
R' C1- bis C20-Alkyl, C3- bis C10-Cycloalkyl, C6- bis C15-Aryl oder Alkylaryl mit 1 bis 10 C-Atomen im Alkyl- und 6 bis 10 C-Atomen im Arylteil,
X -O-, -S-, -NR"-, -PR"-, -OR", -SR", -NR"2 oder -PR"2,
R" Wasserstoff, C1- bis C20-Alkyl, C3- bis C10-Cycloalkyl, C6-bis C15-Aryl, Alkylaryl mit 1 bis 10 C-Atomen im Alkyl- und 6 bis 10 C-Atomen im Arylteil oder C3- bis C30-Organosilyl,
R''' µ-C3- bis -C20-Alkyl,
L eine niedermolekulare, Lewis-basische, organische Verbindung, wobei n1 und n2 = 0 oder n1 = 0 und n2 = 1 oder n1 = 1 und n2 = 0 und
m 1 oder 2.
In bevorzugten binuclearen Metallhydridkomplexen (I) haben die
Substituenten und Indizes die folgende Bedeutung:
M Yttrium,
R C1- bis C10-Alkyl oder C3- bis C21-Organosilyl, wobei zwei benachbarte Reste R auch einen kondensierten aromatischen Cyclus bilden können,
Z -SiR'2- oder -CR'2-,
R' C1- bis C10-Alkyl oder C6- bis C10-Aryl,
m 1,
X -NR"- oder -PR"-,
R" C1- bis C10-Alkyl, C6- bis C10-Aryl oder Alkylaryl mit 1 bis 6 C-Atomen im Alkyl- und 6 bis 10 C-Atomen im Arylteil und
R''' µ-C4- bis -C10-Alkyl,
L Tetrahydrofuran, 2,5-Dialkyltetrahydrofuran, Dioxan, Dialkyl ether, Acetonitril, Triarylphosphin oder halogeniertes Tri arylphosphin,
n1, n2 = 0.
M Yttrium,
R C1- bis C10-Alkyl oder C3- bis C21-Organosilyl, wobei zwei benachbarte Reste R auch einen kondensierten aromatischen Cyclus bilden können,
Z -SiR'2- oder -CR'2-,
R' C1- bis C10-Alkyl oder C6- bis C10-Aryl,
m 1,
X -NR"- oder -PR"-,
R" C1- bis C10-Alkyl, C6- bis C10-Aryl oder Alkylaryl mit 1 bis 6 C-Atomen im Alkyl- und 6 bis 10 C-Atomen im Arylteil und
R''' µ-C4- bis -C10-Alkyl,
L Tetrahydrofuran, 2,5-Dialkyltetrahydrofuran, Dioxan, Dialkyl ether, Acetonitril, Triarylphosphin oder halogeniertes Tri arylphosphin,
n1, n2 = 0.
Des weiteren wurde ein Verfahren zur Herstellung von Polymeren
aus vinylaromatischem Monomeren mit syndiotaktischem oder über
wiegend syndiotaktischem Aufbau gefunden, bei dem man die
Ausgangsmonomere in Gegenwart der vorgenannten Übergangsmetall
verbindung (I) polymerisiert. Außerdem wurden die nach dem vor
stehend genannten Verfahren erhältlichen Blockcopolymere sowie
deren Verwendung als Schlagzähmodifier oder Verträglichkeitsver
mittler gefunden. Schließlich wurden auch Fasern, Folien und
Formkörper, im wesentlichem enthaltend die genannten Block
copolymere, gefunden.
In den erfindungsgemäßen Verfahren kommen binucleare Komplexe (I)
auf Basis von Seltenerdmetallen zum Einsatz. Demgemäß sind als
Zentralmetalle M Scandium, Yttrium, Lanthan oder Lanthanoidmetall
wie Cer, Praseodym, Neodym, Promethium, Samarium, Europium, Gado
linium, Terbium, Dysprosium, Holmium, Erbium, Thulium, Ytterbium
und Lutetium geeignet (s. a. Lehrbuch der anorganischen Chemie,
Hollemann-Wiberg, de Gruyter, Berlin, 1985, S. 59). Bevorzugt
wird auf Yttrium, Lanthan, Lutetium, Erbium und Ytterbium, beson
ders bevorzugt auf Yttrium als Zentralmetall M zurückgegriffen.
Als monoanionischer η5-gebundener cyclischer Ligand mit dem
Substituenten -(Zm)- kommen neben Cyclopentadienyl (R = H) einfach
negativ geladene fünfgliedrige aromatische Carbocyclen in
Betracht, die neben dem Rest Z einfach oder mehrfach mit Resten R
substituiert sind, beispielsweise mit Halogen wie Fluor, Chlor
oder Brom, linearem oder verzweigtem C1- bis C20-Alkyl, bevorzugt
C1- bis C10-Alkyl, wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, i-Propyl, n-Butyl
oder t-Butyl, C3- bis C10-Cycloalkyl, bevorzugt C3- bis C7-Cyclo
alkyl, wie Cyclopropyl oder Cyclohexyl, oder C6- bis C15-Aryl,
bevorzugt C6- bis C10-Aryl, wie Phenyl oder Naphthyl. Unter geei
gnete Arylsubstituenten fallen z. B. mit C1- bis C6-Alkyl wie
Methyl oder i-Propyl oder mit Halogen wie Fluor, Chlor oder Brom
substituiertes C6- bis C15-Aryl, bevorzugt C6- bis C10-Aryl. Zwei
benachbarte Reste R können auch gemeinsam eine 4 bis 18, bevor
zugt 4 bis 15 C-Atome aufweisende gesättigte oder ungesättigte
cyclische oder heterocyclische Gruppe bilden. Hierunter fallen
beispielsweise auch ankondensierte Aryleinheiten. Demgemäß stel
len ebenfalls Indenyl-, Fluorenyl- oder Benzindenylsysteme geei
gnete monoanionische η5-gebundene cyclische Liganden dar.
Weiterhin kommen als Reste R C3- bis C30-, bevorzugt
C3- bis C21-Organosilylgruppen, -Si(R*)3, in Frage. Die Reste R*
können unabhängig voneinander C1- bis C10-Alkyl, bevorzugt
C1- bis C7-Alkyl, z. B. Methyl, Ethyl oder i-Propyl, C3- bis
C10-Cycloalkyl, bevorzugt C3- bis C7-Cycloalkyl, z. B. Cyclopropyl
oder Cyclohexyl, C6- bis C10-Aryl, bevorzugt Phenyl, oder Alkyl
aryl mit 1 bis 4 C-Atomen im Alkyl- und 6 bis 10 C-Atomen im
Arylteil, beispielsweise Benzyl, bedeuten.
Die Reste R können in einer Verbindung (I) sowohl übereinstimmen
als auch voneinander abweichende Bedeutungen annehmen.
Als die Metalle M komplexierende, η5-gebundene Liganden sind unter
den vorgenannten Verbindungen besonders solche geeignet, die sich
von Cyclopentadienyl, Tetra-C1- bis C6-alkylcyclopentadienyl,
Indenyl, Fluorenyl oder Benzindenyl ableiten, wobei die drei
letztgenannten Liganden auch ein- oder mehrfach mit C1- bis
C6-Alkylgruppen substituiert sein können. Bevorzugt sind als den
Substituenten Z tragende Reste Cyclopentadienyl, Tetra-C1- bis
C4-alkylcyclopentadienyl, Indenyl, Benzindenyl und 1- bis 3-fach
C1- bis C4-alkylsubstituiertes Indenyl oder Benzindenyl. Besonders
bevorzugt wird auf mit dem Rest Z substituiertes Cyclopenta
dienyl, Tetramethylcyclopentadienyl oder Indenyl, insbesondere
Tetramethylcyclopentadienyl, zurückgegriffen. Üblicherweise
verwendet man binucleare Komplexe (I), die über zwei identische
η5-gebundene Liganden verfügen. Diese Liganden können aber auch in
ihrem Ringsystem als solchem und/oder ihrem Ringsubstitutionsmu
ster voneinander abweichen.
Als Reste Z kommen bivalente Struktureinheiten auf der Basis von
einatomigen Brückengliedern, deren freie Valenzen gegebenenfalls
durch organische Reste R' abgesättigt sind, in Frage. Geeignet
sind zum Beispiel als Brückenglieder die Silyl- (-SiR'2-), Alkyl-
(-CR'2-), Germanyl- (-GeR'2-), Stannyl- (-SnR'2-), Boranyl- (-BR'-)
oder die Oxogruppe (-O-). Es können auch zwei kovalent miteinan
der verbundene Einheiten Z (m = 2) ein Brückensegment zwischen
dem monoanionischen, η5-gebundenen Liganden und der Einheit X aus
bilden. In einem derartigen Brückensegment hat Z selbstverständ
liche nicht notwendigerweise in Form zweier identischer Struktur
einheiten vorzuliegen. Unter den zweigliedrigen Brückensegmenten
sind insbesondere die Systeme -SiR'2-SiR'2-, -SiR'2-CR'2-,
-CR'2-CR'2-, -CR'=CR'-, -O-CR'2- und -O-SiR'2- in Betracht zu zie
hen. Bevorzugt wird jedoch auf einatomig verbrückte Brückenseg
mente (m = 1), insbesondere auf die Systeme -SiR'2- und -CR'2-
zurückgegriffen. Die Reste R' können C1- bis C20-Alkyl, bevorzugt
C1 bis C10-Alkyl, beispielsweise Methyl, Ethyl oder i-Propyl,
C3- bis C10-Cycloalkyl, bevorzugt C3- bis C7-Cycloalkyl,
beispielsweise Cyclohexyl, C6- bis C15-Aryl, bevorzugt
C6- bis C10-Aryl, insbesondere Phenyl, oder Alkylaryl mit 1 bis 10
C-Atomen im Alkyl- und 6 bis 10 C-Atomen im Arylteil, zum Bei
spiel Benzyl, bedeuten. Unter den Resten Z sind Di-C1- bis
C7-alkylsubstituierte Silylgruppen wie Dimethylsilyl, Diethylsilyl
oder Di-i-propylsilyl besonders bevorzugt.
Unter die Einheit X fallen zum Beispiel die Oxo- (-O-), Thio-
(-S-), Amido- (-NR"-) oder die Phosphidogruppe (-PR"-). Diese
Gruppen sind in der Regel über eine η1-Bindung mit dem Metallzen
trum M verbunden. Des weiteren kann X auch einen neutralen Zwei
elektronendonor wie -OR", -SR", -NR"2 oder -PR"2 darstellen.
Letztgenannte Reste X weisen zumeist eine koordinative Anbindung
an das Metallzentrum M über ein freies Elektronenpaar auf. Bevor
zugt stellt X eine Oxo- oder Thiogruppe, besonders bevorzugt eine
Amidoeinheit dar. Als Substituenten R" in den Resten -NR " -,
-PR" -, -OR", -SR", -NR"2 oder -PR"2 setzt man im allgemeinen
Wasserstoff, C1- bis C20-Alkyl, C3- bis C10-Cycloalkyl, C6- bis
C15-Aryl, Alkylaryl mit 1 bis 10 C-Atomen im Alkyl- und 6 bis 10
C-Atomen im Arylteil oder C3- bis C30 Organosilyl ein. Besonders
geeignet sind als Reste R" sterisch anspruchsvolle Gruppen wie
C3- bis C10-Alkylgruppen, zum Beispiel i-Propyl oder t-Butyl, die
C6- bis C10-Arylgruppe wie Phenyl oder substituiertes Phenyl, und
die Alkylarylgruppe mit 1 bis 6- C-Atomen im Alkyl- und 6 bis 10
C-Atomen im Arylteil, beispielsweise Benzyl. Besonders häufig
wird als Einheit X -N(t-Butyl-) eingesetzt.
Unter Reste R''' fallen lineare und verzweigte Alkylreste. Diese
können auch mit inerten funktionellen Gruppen wie Fluor, Nitro
oder Nitril ein- oder mehrfach substituiert sein. Bevorzugt wird
auf C3- bis C20, insbesondere auf C4- bis C10-Alkylreste zurückge
griffen, wobei lineare Alkylreste besonders bevorzugt sind. Exem
plarisch seien als geeignete Alkylreste genannt Ethyl, n-Propyl,
n-Butyl, n-Pentyl, n-Hexyl, n-Heptyl, n-Octyl, n-Nonyl, n-Decyl,
n-Dodecyl, n-Hexadecyl und n-Eicosyl. Besonders geeignet ist n-
Hexyl als Rest R'''. Die Reste R''' in einer Verbindung (I) kön
nen identische oder unterschiedliche Bedeutungen einnehmen.
Üblicherweise liegen in einer Verbindung (I) identische Reste
R''' vor. Der Rest R''' ist, vorzugsweise über das am Kettenende
des Alkylrestes befindliche Kohlenstoffatom, mit den beiden
Metallzentren des binuclearen Metallkomplexes über µ-Bindungen
verbunden.
Bei den binuclearen Metallkomplexen können die jeweils zweifach
in einem Komplex vorkommenden Liganden und Reste R, R', R",
R''', L, Z und X sowie das Zentralmetall M und das η5-gebundene
Ligandsystem in einer Verbindung (I) sowohl übereinstimmen als
auch unterschiedliche Bedeutungen annehmen. Im allgemeinen stim
men die Liganden, die Reste und die Zentralmetalle M in ihren
jeweiligen Bedeutungen überein.
Die in den erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten polymerisati
onsaktiven Übergangsmetallverbindungen (I) sind entweder an bei
den Metallzentren des binuclearen Komplexes koordinativ ungesät
tigt, d. h. die Metallzentren liegen in der Übergangsmetall
verbindung als sogenannte 16-Elektronenspezies vor (die Liganden
koordinationsstelle L bleibt umgesetzt), oder nur an einem der
Metallzentren.
Bevorzugt sind solche Übergangsmetallverbindungen (I), in denen
die Ligandenkoordinationsstelle L an beiden Metallzentren unbe
setzt bleibt. Die erfindungsgemäßen Verfahren umfassen selbstver
ständlich auch solche Katalysatorsysteme, in denen die vorgenann
ten unterschiedlichen Übergangsmetallverbindungen nebeneinander
vorliegen. Darüber hinaus können zusätzlich binäre Metallkomplexe
zugegen sein, bei denen beide Metallzentren mit Liganden L koor
dinativ abgesättigt sind.
Soweit L nicht für eine unbesetzt gebliebene Metallkoordinations
stelle steht, stellt L eine niedermolekulare organische Lewis-
Base, d.h. eine Verbindung, die über einen Zweielektronendonor
verfügt, dar. Der Ligand L stellt ihm in diesen Fällen beispiels
weise Tetrahydrofuran, 2,5-Dialkyltetrahydrofuran wie 2,5-Dime
thyltetrahydrofuran, Dioxan, Dialkylether wie Dimethylether oder
Diethylether, Acetonitril, Triarylphosphin, insbesondere Tri
phenylphosphin, oder partiell oder perhalogeniertes Triaryl
phosphin wie Tris(p-fluorphenyl)phosphin oder Tris(pentafluor
phenyl)phosphin dar.
Besonders bevorzugte binucleare Metallbisalkylkomplexe sind
beispielsweise [Y(η5:η1-C5Me4 SiMe2 NCMe3) (µ-R''')]2,
[Tb (η5:η1-C5Me4 SiMe2 NCMe3)(µ-R''')]2 und [Sc(η5:η1-C5Me4 SiMe2
NCMe3)(µ-R''')]2 mit R''' in der Bedeutung von i-Butyl und/oder
i-Propyl, bevorzugt n-Butyl und/oder n-Hexyl, sowie der Komplex
[Cp*Y (OC6H3-2,6-t-Bu2)]2(µ-H)(µ-R''') mit R''' in der Bedeutung von
Ethyl, i-Propyl, i-Butyl oder n-Hexyl (Cp* = Pentamethylcyclo
pentadienyl).
Die den erfindungsgemäßen Verfahren zugrundeliegende Übergangs
metallverbindung bzw. das zugrundeliegende Katalysatorsystem kann
ausgehend von Übergangsmetallverbindungen, in denen an beiden
Metallzentren des binuclearen Komplexes jeweils ein Ligand L,
z. B. in Form einer niedermolekularen neutralen Lewis-Base, koor
diniert ist (in Verbindungen (I) sind dann n1 = 1 und n2 = 1),
durch Anlegen von Vakuum gewonnen werden. Üblicherweise können
bereits bei einstündigem Unterdruck von 5 × 10-3 mmHg 50-60% des
koordinativ gebundenen Liganden L entfernt werden, wodurch der
beschriebene Ausgangskomplex in die polymerisationsaktive
Verbindungen (I) überführt wird.
Die erfindungsgemäßen Verfahren lassen sich demgemäß durchführen
in Gegenwart von Übergangsmetallverbindungen (I), in denen beide
Metallzentren koordinativ nicht abgesättigt sind, d. h. die freie
Koordinationstelle nicht durch eine Elektronendonorverbindung
besetzt wird, in Gegenwart von Übergangsmetallverbindungen (I),
in denen nur ein Metallzentrum des binuclearen Komplexes in koor
dinativ ungesättigter Form vorliegt, oder in Gegenwart von belie
bigen Mischungen der vorgenannten Übergangsmetallverbindungen
(I). Darüber hinaus ist es unschädlich für den Erfolg der
erfindungsgemäßen Verfahren, wenn neben den polymerisationsakti
ven Übergangsmetallverbindungen (I) auch solche vorliegen, in
denen beide Metallzentren durch Elektronendonorliganden L koordi
nativ abgesättigt sind. Letztgenannte Verbindungen nehmen zwar am
Reaktionsgeschehen nicht teil, aus ihnen kann jedoch, auch wäh
rend des Polymerisationsprozesses, durch kurzzeitiges Anlegen von
Vakuum die aktive Katalysatorspezies bei Bedarf erzeugt werden.
Auf diese Weise ist es möglich, auch während des Polymerisation
verlaufes die Polymerisationsaktivität auf einfache Weise über
die Erhöhung der Konzentration an aktivem Polymerisationskataly
sator zu beeinflussen, ohne daß es dafür einer externen
Katalysatorzugabe bedarf.
Die den polymerisationsaktiven Übergangsmetallverbindungen (I)
zugrundeliegenden Eduktkomplexe (Ia) (n1 und n2 = 1) können aus
den entsprechenden binuclearen bishydridverbrückten Metall
komplexen (Ib) (R''' = H) mittels Umsetzung mit 1-Olefinen, ins
besondere C3- bis C14- 1-Olefinen, hergestellt werden. Üblicher
weise läßt sich mit zwei Äquivalenten an 1-Olefin, bezogen auf
die binucleare Ausgangsübergangsmetallverbindung, bereits bei
Raumtemperatur in etwa 2-24 Stunden quantitative Umsetzung der
1-Olefine erzielen. Durch Verwendung eines Überschusses an
1-Olefinen kann die Umsetzung zum bisalkylverbrückten binuclearen
Übergangsmetallkomplex nochmals beschleunigt werden. Die Herstel
lung der vorgenannten Übergangsmetallverbindung gelingt ebenfalls
bei höheren Temperaturen, z. B. bei 60°C und darüber, ohne daß die
Polymerisation von 1-Olefinen festgestellt wird. Die Verbindungen
(Ia) verfügen regelmäßig über eine C2h-Symmetrie.
Die binuclearen Bishydridverbrückten Übergangsmetallverbindungen
(Ib) erhält man im allgemeinen durch hydrierende Behandlung mono
nuclearer Metallkomplexe der allgemeinen Formel (II)
in der n = 0 oder 1 ist und die übrigen Substituenten und Indizes
die bereits vorgehend beschriebene allgemeine oder bevorzugte
Bedeutung haben.
Üblicherweise wird die Herstellung der binuclearen Komplexe (Ib)
in Gegenwart von Wasserstoff unter einem Druck im Bereich von 1,5
bis 100 bar, bevorzugt im Bereich von 2 bis 20 bar, und bei einer
Temperatur im Bereich von 0 bis 100°C, bevorzugt von 10 bis 80°C
durchgeführt. Bei Reaktionszeiten im Bereich von 2 bis 24 h, aber
auch bereits unterhalb von 10 h fällt der gewünschte Metall
komplex üblicherweise in hoher Ausbeute, gegebenenfalls in Form
eines Isomerengemisches, an. In der Regel wird die Herstellung
der binuclearen Komplexe (Ib) in inerten Lösungsmittel,
beispielsweise einem niedermolekularen aliphatischen Kohlenwas
serstoff wie n-Pentan, n-Hexan oder Cyclohexan, einem aromati
schen Kohlenwasserstoff wie Benzol, Toluol oder Xylol oder einem
halogenierten Kohlenwasserstoff wie Dichlormethan oder Chloroform
durchgeführt. Bevorzugt wird auf aliphatische Kohlenwasserstoffe
wie n-Pentan und n-Hexan zurückgegriffen. Komplexe der allge
meinen Formel (I) sind thermisch sehr stabil und zeigen selbst
bei 50°C keine CH-Aktivierung oder einen H/D-Austausch mit deute
rierten Lösungsmitteln. Mononucleare Komplexe der allgemeinen
Formel (II) lassen sich unproblematisch, zum Beispiel ausgehend
von Verbindungen des Typs Y[CH2-n(SiMe3)1+n]3 (IIa), durch Umset
zung mit Verbindungen wie [C5R4(H)(SiR'2-XH)] (IIb), z. B.
[C5Me4(H)(SiMe2NH-t-Bu)], erhalten. Bei einer Reaktionstemperatur
im Bereich von -20 bis 50°C genügen zumeist Reaktionszeiten von 1
bis 5 Stunden, um in aliphatischen Lösungsmitteln wie n-Hexan
quantitative Ausbeuten zu erzielen.
Der erfindungsgemäße, definierte Metallkomplex (I) kann sowohl
als solcher als auch in Form einer beliebigen Mischung von unter
die allgemeine Formel (I) fallenden Verbindungen als Katalysator
für die Polymerisation von vinylaromatischen Monomeren bzw. für
die Copolymerisation von vinylaromatischen mit polaren Monomeren,
insbesondere von polaren olefinisch ungesättigten Monomeren ein
gesetzt werden.
Als vinylaromatische Monomere sind grundsätzlich alle ein- oder
mehrkernigen aromatischen Verbindungen geeignet, die über eine
oder mehreren Vinylgruppen verfügen. Die aromatischen Ringsysteme
dieser Verbindungen können ebenfalls Heteroaryl darstellen und
z. B. ein oder mehrere Heteroatome wie O, S und/oder N als Ring
atome enthalten. Weiterhin können die Ringsysteme mit beliebigen
funktionellen Gruppen substituiert sein. Bevorzugte vinyl
aromatische Verbindungen sind solche, die ein- oder zweikernige
unsubstituierte oder mit Alkylgruppen oder Halogenatomen
substituierte aromatische oder heteroaromatische Ringsysteme aus
5 bis 10 Ringatomen darstellen, mit 0, 1, 2 oder 3 Heteroatomen,
bevorzugtes Heteroatom ist Stickstoff. Geeignete heteroaroma
tische Vinylverbindungen sind beispielsweise 2-Vinylpyridin oder
4-Vinylpyridin. Geeignete mehrkernige vinylaromatische
Verbindungen sind 4-Vinylbiphenyl oder 4-Vinylnaphthalin.
Als vinylaromatische Monomere kommen insbesondere Verbindungen
der allgemeinen Formel (III)
in Frage, in der der Rest R1 für Wasserstoff, C1-bis C8-Alkyl oder
ein Halogenatom und R2 für C1- bis C8-Alkyl oder ein Halogenatom
stehen und k den Wert 0, 1, 2 oder 3 annimmt. Besonders geeignet
als vinylaromatische Monomere (III) sind Styrol, α-Methylstyrol,
o-, m-, p-Methylstyrol, p-Ethylstyrol, 3-Vinyl-o-xylol, 4-Vinyl-
o-xylol, 2-Vinyl-m-xylol, 4-Vinyl-m-xylol, 5-Vinyl-m-xylol,
2-Vinyl-p-xylol oder beliebige Gemische der vorgenannten vinyl
aromatischen Verbindungen. Besonders bevorzugt wird Styrol als
vinylaromatisches Monomer eingesetzt.
Unter polare olefinisch ungesättigte Monomere im Sinne der Erfin
dung fallen Vinylcyanide wie Acrylnitril oder Methacrylnitril,
insbesondere Acrylnitril, sowie Acrylsäure und die C1- bis
C20-Alkyl- und C6- bis C15-Arylester der Acrylsäure, ebenfalls
Methacrylsäure und die C1- bis C20-Alkyl- und C6- bis C15-Arylester
der Methacrylsäure oder deren Mischungen. Als Acrylate geeignet
sind insbesondere Methyl-, Ethyl-, Propyl-, n-Butyl-, t-Butyl-,
2-Ethylhexyl-, Glycidyl- und Phenylacrylat, als Methacrylate
Methyl-, Ethyl-, Propyl-, n-Butyl-, t-Butyl-, 2-Ethylhexyl-,
Glycidyl- und Phenylmethacrylat. Besonders bevorzugt als polare
Monomere sind Acrylnitril, n-Butyl-, t-Butyl-, 2-Ethylhexyl- und
Glycidylacrylat sowie deren Mischungen. Insbesondere wird auf
t-Butylacrylat zurückgegriffen.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung von Block
copolymeren ist es ebenfalls möglich, weitere unpolare
α-olefinisch ungesättigte Monomere, die nicht vinylaromatische
Monomere sind, den vinylaromatischen Monomeren beizumengen oder
diese α-Olefine sequentiell mit den vinylaromatische Monomer
einheiten unter Ausbildung von im wesentlichen unpolaren Block
struktursegmenten reagieren zu lassen. Als geeignete
α-olefinische Monomere kommen z. B. ungesättigte Kohlenwasser
stoffe wie Ethen, Propen, 1-Buten, i-Buten, 1-Penten, 2-Penten,
1-Hexen oder beliebige Mischungen der vorgenannten Olefine in
Betracht.
Die Polymerisation von vinylaromatischen Monomereinheiten sowie
die Blockcopolymerisation von vinylaromatischen Monomereinheiten
mit polaren olefinisch ungesättigten Monomeren in Gegenwart von
Übergangsmetallverbindungen der allgemeinen Formel (I) kann
sowohl in Masse als auch Lösung vorgenommen werden. Wird in
Lösung polymerisiert, greift man bevorzugt auf aprotische
Lösungsmittel zurück. Beispielsweise können aliphatische Kohlen
wasserstoffe wie Pentan, Hexan oder Cyclohexan, aromatische
Kohlenwasserstoffe wie Benzol, Toluol, Xylol oder Ethylbenzol
oder halogenierte Kohlenwasserstoffe wie Dichlormethan zum Ein
satz kommen. Bevorzugt werden aromatische Kohlenwasserstoffe,
insbesondere Toluol eingesetzt. Selbstverständlich kommen auch
beliebige Gemische der vorgenannten Lösungsmittel in Betracht.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung von Block
copolymeren werden zunächst ein oder mehrere Blöcke aus vinyl
aromatischen Monomereinheiten und ggf. unpolaren α-olefinische
Monomerverbindungen gebildet, woraufhin durch Zugabe der polaren
olefinisch ungesättigten Monomeren ein oder mehrere Blöcke aus
diesen Komponenten anpolymerisiert werden. Hierbei kann sowohl
der gesamte Prozeß der Blockcopolymerherstellung in Masse durch
geführt werden als auch nur z. B. die Herstellung des unpolaren
vinylaromatischen Blocksegments.
Die Ausgangskonzentration an jeweils zugegebenem Monomer wird im
allgemeinen auf einen Wert im Bereich von 0,001 bis 10, bevorzugt
von 0,01 bis 8 mol/l eingestellt. Die Polymerisationstemperatur
kann über einen weiten Bereich variiert werden. Üblicherweise
wird eine Temperatur im Bereich von -70 bis 100°C, bevorzugt
unterhalb 80°C und besonders bevorzugt im Bereich von +10 bis 60°C
ausgewählt. Die Polymerisationsdauer bewegt sich für die
erfindungsgemäßen Verfahren in der Regel im Bereich von 0,5 bis
75 h. Bewährt haben sich durchschnittliche Reaktionszeiten im
Bereich von 1 bis 50 h.
Die Polymerisationsreaktionen können bei Drücken im Bereich von
0,001 bis 50 bar durchgeführt werden. Üblicherweise wird bei
Drücken im Bereich von 0,5 bis 10 bar polymerisiert, wobei
bereits eine unter Normaldruck durchgeführte Polymerisation
regelmäßig ein zufriedenstellendes Ergebnis liefert. Das
Verhältnis von Ausgangsmonomer zu Übergangsmetallverbindung (I)
liegt im allgemeinen im Bereich 1 : 1 bis 10 000 : 1, bevorzugten
Bereich von 5 : 1 bis 5000 : 1 und insbesondere im Bereich von
40 : 1 bis 5000 : 1.
Bevorzugt werden die erfindungsgemäßen Polymerisationsverfahren
unter inerten Reaktionsbedingungen, d. h. unter Ausschluß von Sau
erstoff und Feuchtigkeit, durchgeführt. Gegebenenfalls kann dabei
ein Schutzgas wie Argon oder Stickstoff verwendet werden.
Um die Polymerisation zu starten, ist es einerseits möglich, die
Übergangsmetallverbindung (I) zum vinylaromatischen Monomer bzw.
zu einer Lösung des vinylaromatischen Monomeren zu geben,
andererseits kann auch die binucleare Komplexverbindung (I) als
solche oder in gelöster Form vorgelegt werden. Die erfindungs
gemäßen Polymerisations- bzw. Blockcopolymerisationsverfahren
erfordern regelmäßig nicht die Zugabe weiterer Coaktivatoren
oder- Katalysatoren.
Werden in Gegenwart des binuclearen Metallalkylkomplexes (I) aus
schließlich vinylaromatische Monomerverbindungen sowie gegebenen
falls weitere unpolare olefinisch ungesättigte Monomereinheiten
umgesetzt, erhält man regelmäßig Polymere mit syndiotaktischer
bzw. weitgehend syndiotaktischer Struktur. Der Anteil an rr-Tria
den liegt bevorzugt über 55, besonders bevorzugt über 62%. Es
lassen sich auch ohne weiteres Polymere mit einer Syndiotaktizi
tät von über 90% erhalten. Gleichzeitig sind Molekulargewichte Mn
im Bereich von 3000 bis 500 000 sowie bevorzugt < 10.000 g/mol
zugänglich. Die erzielten Polydispersitäten (Mw/Mn) liegen im
allgemeinen unterhalb von 3,0, nehmen jedoch bevorzugt Werte
kleiner 2,0 an.
Die Polymerisationsreaktionen werden im allgemeinen durch Zugabe
einer protischen Verbindung, beispielsweise eines nieder
molekularen Alkohols wie Methanol, Ethanol oder i-Propanol oder
durch einfaches Entfernen des Lösungsmittels beendet. Das
erhaltene (Co)polymer fällt in der Regel als Feststoff an und
kann mechanisch, z. B. mittels Filtration abgetrennt werden. Die
nach dem beschriebenen Verfahren erhaltenen Polymere und Block
copolymere eignen sich für die Herstellung von Fasern, Folien und
Formkörpern.
Die gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren erhältlichen Block
copolymere aus vinylaromatischen und polaren Blocksegmenten kön
nen u. a. als Schlagzähmodifier in thermoplastischen Polymeren
oder in Polymerblends eingesetzt werden. Des weiteren können die
erfindungsgemäßen Blockcopolymere als Verträglichkeitsvermittler
in Polymermischungen aus ansonsten nicht mischbaren Polymeren
verwendet werden. Blockcopolymere, in denen das vinylaromatische
Blocksegment syndiotaktische oder überwiegend syndiotaktische
Struktureinheiten aufweist, können beispielsweise zur Kompatibi
lisierung von Blendmaterialien aus syndiotaktischem Polystyrol
und Polyacrylaten und/oder Polymethacrylaten zum Einsatz kommen.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen vinylaroma
tischen Polymere zeichnen sich ebenso wie die beschriebenen
Blockcopolymere durch eine sehr enge Molekulargewichtsverteilung
aus. Polydispersitäten kleiner 2.0 und auch 1.4 lassen sich ohne
weiteres erhalten.
Im folgenden wird die folgende Erfindung anhand von Beispielen
näher erläutert.
Die Molekulargewichte der hergestellten Homo- und Block
copolymeren wurden mittels quantitativer 1H-NMR-Spektroskopie
durch Endgruppenanalyse sowie mittels Gelpermeationschromato
graphie gegenüber Polystyrolstandards an Säulen der Firma Shodex
mit Tetrahydrofuran als Eluens bestimmt.
DSC-Messungen wurden mit dem Gerät DSC 204 der Firma Netzsch
durchgeführt.
Die 1H-NMR-, 13C-NMR-29Si-NMR-spektroskopischen Untersuchungen wur
den an einem Gerät DRX 400 der Fa. Bruker durchgeführt.
Für die Herstellung der Übergangsmetallkomplexe wurde Schutzgas
technik eingesetzt. Die Reaktionen wurden unter Argon durchge
führt.
Yttriumchlorid (586 mg) wurde in Tetrahydrofuran (THF)
(30 ml) aufgenommen und 30 min bei 55°C gerührt. Das Solvens
wurde destillativ entfernt und der feste Rückstand mit Hexan
(40 ml) und THF (0,3 ml) versetzt. Bei -78°C wurde eine
Lösung von LiCH2SiMe3 (856 mg) in Hexan (20 ml) zugegeben und
die erhaltene Suspension 1,5 h bei 0°C gerührt. Filtration
des Reaktionsgemisches lieferte Y(CH2SiMe3)3(THF)2 in Form
farbloser Microkristalle. 1H-NMR(C6D6, 25°C): δ= -0.71 (d,
2J(Y,H) = 2.3 Hz, 6H; Y-CH2), 0.27 (s, 27 H; SiCH3), 1.30 (m,
8 H; β-CH2), 3.93 (m, 8 H; α-CH2); 13C-NMR (C6D6, 25°C): δ
= 4.6 (SiCH3), 25.0 (β-CH2), 33.7 (d, 1J(Y,C) = 35.7 Hz,
Y-CH2), 70.8 (β-CH2).
Zu Y(CH2SiMe3)3(THF)2 (365 mg) in Pentan (10 ml) gab man bei
0°C eine Lösung von [C5Me4(H)(SiMe2NHt-Bu)] (186 mg) in Hexan
(5 ml) und rührte über einen Zeitraum von 2 h bei dieser
Temperatur. Die dekantierte Reaktionslösung wurde im Vakuum
eingeengt und das gewünschte Produkt mittels Kristallisation
in kaltem Pentan (-30°C) in Form farbloser Mikrokristalle
erhalten (320 mg). ([C5Me4 (H) (SiMe2NHt-Bu)] wurde nach einer
Vorschrift von Shapiro et al., J. Am. Chem. Soc. 1994, 116,
S. 4623, dargestellt). 1H-NMR: δ = -0.93 (d, 2J(Y,H) = 3.1 Hz,
2H; Y-CH2), 0.28 (s, 9 H, CH2SiCH3), 0.74 (s, 6 H, SiCH3),
1.08 (br s, 4 H, β-CH2), 1.38 (s, 9 H, C(CH3)3), 2.04, 2,19
(s, 6 H, C5Me4), 3.36 (br s, 4 H, α-CH2); 13C-NMR δ = 4.7
(CH2SiCH3), 8.4 (NSiCH3), 11.5, 14.0 (C5Me4), 24.7 (β-CH2),
26.2 (d, 1J(Y,C) = 44.9 Hz, Y-CH2), 36.0 (C(CH3)3), 54.0
(C(CH3)3), 70.7 α-CH2), 106.6 (C5Me4 C-SiCH3), 122.3, 126.4
(C5Me4); 29Si-NMR: δ = -25.0 (NSiMe2), -2.7 (d,
2J(Y,Si) = 1.9 Hz, CH2SiMe3).
Eine Lösung von [(N-t-Bu) (SiMe2) (C5Me4)]Y(CH2SiMe3) (THF)
(630 mg) in Pentan (10 ml) wurde unter einem Wasserstoffdruck
von 4 bar 7 h bei Raumtemperatur gerührt. Man erhielt den
binuclearen Yttriumhydridkomplex als weißen Feststoff in
64%-iger Ausbeute. 1H-NMR ([D8]Toluol, 50°C): δ = 0.69
(s, 6 H, SiCH3), 1.36 (s, 9 H, C(CH3)3, 1.46 (br m, 4 H,
β-CH2), 2.09, 2.22 (s, 6 H, C5Me4), 3.82 (br m, 4 H, α-CH2),
5.50 (t, 1 H, 1J(Y,H) = 28.8 Hz, YHY); 13C-NMR ([D8]Toluol,
50°C): δ = 8.6 (SiCH3), 12.2, 14.3 (C5Me4), 25.2 (β-CH2), 36.8
(C(CH3)3), 55.0 (C(CH3)3, 72.1 (α-CH2), 108.5 (C5Me4C-SiCH3),
125.8 (C5Me4); 29Si-NMR: δ = -25.5.
Hauptisomer: 1H-NMR ([D8]Toluol, -40°C): δ = 0.81, 0.95 (s, 3 H, SiCH3), 1.17 (m, 4 H, β-CH2), 1.52 (s, 9 H, C(CH3)3, 2.02 (s, 6 H, C5Me4), 2.11, 2.54 (s, 3 H, C5Me4), 3.47, 3.85 (br m, 2 H, α-CH2), 5.27 (t, 1H, 1J(Y,H) = 29.0 Hz, YHY); 13C-NMR ([D8]Toluol, -40°C): δ = 8.2, 9.3 (SiCH3), 12.1, 12.3, 13.9, 14.7 (C5Me4), 25.0 (β-CH2), 36.3 (C(CH3)3, 54.7 (C (CH3)3), 72.7 (α-CH2), 107.1 (C5Me4 C-SiCH3), 119.6, 122.8, 126.0, 126.2 (C5Me4); 29Si-NMR: δ = -25.6.
Nebenisomer: 1H-NMR ([D8]Toluol, -40°C): δ = 1.20, (m, 4 H, β-CH2), 1.44 (s, 9 H, C(CH3)3, 2.05, 2.14, 2.20, 2.51 (s, 3 H, C5Me4), 3.78 (br m, 4 H, α-CH2), 5.45 (t, 1H, 1J(Y,H) = 28.6 Hz, YHY); 13C-NMR ([D8]Toluol, -40°C): δ = 8.5, 9.0 (SiCH3), 11.2, 11.6, 11.8, 12.4, 13.3, 14.1, 15.2, 15.6 (C5Me4), 24.9 (β-CH2), 36.4 (C(CH3)3), 55.0 (C(CH3)3), 72.4 (α-CH2), 107 (C5Me4 C-SiCH3), 119.9, 123.3, 125.8 (C5Me4); 29Si-NMR: δ= -25.7.
Hauptisomer: 1H-NMR ([D8]Toluol, -40°C): δ = 0.81, 0.95 (s, 3 H, SiCH3), 1.17 (m, 4 H, β-CH2), 1.52 (s, 9 H, C(CH3)3, 2.02 (s, 6 H, C5Me4), 2.11, 2.54 (s, 3 H, C5Me4), 3.47, 3.85 (br m, 2 H, α-CH2), 5.27 (t, 1H, 1J(Y,H) = 29.0 Hz, YHY); 13C-NMR ([D8]Toluol, -40°C): δ = 8.2, 9.3 (SiCH3), 12.1, 12.3, 13.9, 14.7 (C5Me4), 25.0 (β-CH2), 36.3 (C(CH3)3, 54.7 (C (CH3)3), 72.7 (α-CH2), 107.1 (C5Me4 C-SiCH3), 119.6, 122.8, 126.0, 126.2 (C5Me4); 29Si-NMR: δ = -25.6.
Nebenisomer: 1H-NMR ([D8]Toluol, -40°C): δ = 1.20, (m, 4 H, β-CH2), 1.44 (s, 9 H, C(CH3)3, 2.05, 2.14, 2.20, 2.51 (s, 3 H, C5Me4), 3.78 (br m, 4 H, α-CH2), 5.45 (t, 1H, 1J(Y,H) = 28.6 Hz, YHY); 13C-NMR ([D8]Toluol, -40°C): δ = 8.5, 9.0 (SiCH3), 11.2, 11.6, 11.8, 12.4, 13.3, 14.1, 15.2, 15.6 (C5Me4), 24.9 (β-CH2), 36.4 (C(CH3)3), 55.0 (C(CH3)3), 72.4 (α-CH2), 107 (C5Me4 C-SiCH3), 119.9, 123.3, 125.8 (C5Me4); 29Si-NMR: δ= -25.7.
Zu der gemäß I. c) erhaltenen Verbindung (Ib) (26 mg) in C6D6
(0.45 ml) gab man eine 1.0-molare Lösung von 1-Hexen in C6D6
(70 µl) und rührte 20 h bei Raumtemperatur. Das Produkt (Ia)
konnte durch Entfernen des Lösungsmittels in Form farbloser
Kristalle erhalten werden.
1H-NMR ([D8]Toluol) δ = -0.24 (br t, 1JH,H = 9 Hz, 2 H, YCH2)
0.74 (s, 6 H, SiCH3), 0.90 (t, 3JHH = 7.2 Hz, 3 H,
CH2CH2CH2CH2CH2CH3), 1.2-1.3 (m, 4 H, CH2CH2CH2CH2CH2CH3),
1.28 (s, 9 H, C(CH3)3), 1.42 (m, 4 H, CH2CH2CH2CH2CH2CH3), 1.43
(br s, 4 H, β-CH2, THF), 1.95, 2.46 (s, 6 H, C5Me4), 3.62 (br
s, 4 H, α-CH2); 13C-NMR ([D8] Toluol): δ = 8.2 (NSiCH3), 11.6,
14.5 (C5Me4), 14.1 (CH2CH2CH2CH2CH2CH3), 22.7
(CH2CH2CH2CH2CH2CH3), 25.1 (β-CH2, THF), 28.3
(CH2CH2CH2CH2CH2CH3), 31,5 (CH2CH2CH2CH2CH2CH3), 36.2 (C(CH3)3),
36.9 (CH2CH2CH2CH2CH2CH3), 39.8 (t, 1JYC 21.9 Hz, YCH2), 54.3
(C(CH3)3, 106.3 (C5Me4C-SiCH3), 121.8, 126.2 (C5Me4); 29Si-NMR:
δ = -24.9.
Zu der gemäß I. c) erhaltenen Verbindung (Ib) (16 mg) in C6D6
(0.5 ml) gab man 1-Hexen (18 mg) und rührte 1 h bei Raumtem
peratur. Das Lösungsmittel wurde im Vakuum entfernt und das
erhaltene Produkt für 1 h bei einem Unterdruck von 5 × 10-3 mmHg
gehalten. Man gab anschließend unter einer Argonatmosphäre
unter Normaldruck Benzol (1.5 ml) und Styrol (0.25 ml) in das
Reaktionsgefäß und rührte bei vorgegebener Temperatur für
eine bestimmte Zeitdauer. Das Lösungsmittel wurde im Vakuum
entfernt und das Polymerprodukt mittels Lösen in Chloroform
(2 ml) und Ausfällen in Methanol (100 ml) und Waschen mit
Methanol in reiner Form erhalten.
Weitere Angaben zu Reaktions- und Produktparametern sind der
nachfolgenden Tabelle 1 zu entnehmen.
Zu der gemäß I. c) erhaltenen Verbindung (Ib) (Tabelle 2)
gelöst in Toluol (3 ml) gab man die doppelte molare Menge an
1-Hexen und rührte 2 h bei 40°C. Das Lösungsmittel wurde im
Vakuum entfernt und das erhaltene Produkt für 1 h bei einem
Unterdruck von 5 × 10-3 mm Hg gehalten. Man gab anschließend
unter einer Argonatmosphäre unter Normaldruck Benzol (3 ml)
und die angegebene Menge Styrol (Tabelle 2) in das Reaktions
gefäß und rührte bei vorgegebener Temperatur T1 (20-40°C) 5 h.
Anschließend wurde mit 4 ml Benzol verdünnt und die Mischung
auf die Temperatur T2 abgekühlt. Dieser Lösung wurde t-Buty
lacrylat zugetropft. Nach weiterem einstündigen Rühren wurde
die Reaktion durch Zusatz von 50 ml Methanol abgebrochen. Das
Lösungsmittel wurde im Vakuum entfernt und das Polymerprodukt
mittels Lösen in Chloroform (2 ml) und Ausfällen in Methanol
(100 ml) und Waschen mit Methanol in reiner Form erhalten.
Nähere Angaben zu Reaktions- und Produktparametern sind der
Tabelle 2 zu entnehmen.
Claims (9)
1. Verfahren zur übergangsmetallkatalysierten Herstellung von
Polymeren mit syndiotaktischem oder überwiegend syndio
taktischem Aufbau aus vinylaromatischen Monomeren, dadurch
gekennzeichnet, daß man die vinylaromatischen Monomere und
gegebenenfalls weitere unpolare α-Olefine, die nicht vinyl
aromatische Monomere sind, in Gegenwart einer Übergangs
metallverbindung der allgemeinen Formel (I)
in der die Substituenten und Indizes die folgende Bedeutung haben:
M Scandium, Yttrium, Lanthan oder ein Lanthanoidmetall,
R Wasserstoff, Halogen, C1- bis C20-Alkyl, C3- bis C10-Cycloalkyl, C6- bis C15-Aryl oder C3- bis C30-Organo silyl, wobei zwei benachbarte Reste R gegebenenfalls eine 4 bis 18 C-Atome aufweisende gesättigte oder ungesättigte cyclische oder heterocyclische Gruppe ausbilden,
Z -SiR'2-, -CR'2-, -GeR'2-, -SnR'2-, -BR'- oder -O-,
R' C1- bis C20-Alkyl, C3- bis C10-Cycloalkyl, C6- bis C15-Aryl oder Alkylaryl mit 1 bis 10 C-Atomen im Alkyl- und 6 bis 10 C-Atomen im Arylteil,
X -0-, -S-, -NR"-, -PR" -, -OR", -SR", -NR"2 oder -PR"2,
R" Wasserstoff, C1- bis C20-Alkyl, C3- bis C10-Cycloalkyl, C6-bis C15-Aryl, Alkylaryl mit 1 bis 10 C-Atomen im Alkyl- und 6 bis 10 C-Atomen im Arylteil oder C3- bis C30-Organosilyl,
R''' π-C3- bis -C20-Alkyl,
L eine niedermolekulare, Lewis-basische, organische Ver bindung, wobei n1 und n2 oder n1 = 0 und n2 = 1 oder n1 = 1 und n2 = 0 und
m 1 oder 2,
polymerisiert.
in der die Substituenten und Indizes die folgende Bedeutung haben:
M Scandium, Yttrium, Lanthan oder ein Lanthanoidmetall,
R Wasserstoff, Halogen, C1- bis C20-Alkyl, C3- bis C10-Cycloalkyl, C6- bis C15-Aryl oder C3- bis C30-Organo silyl, wobei zwei benachbarte Reste R gegebenenfalls eine 4 bis 18 C-Atome aufweisende gesättigte oder ungesättigte cyclische oder heterocyclische Gruppe ausbilden,
Z -SiR'2-, -CR'2-, -GeR'2-, -SnR'2-, -BR'- oder -O-,
R' C1- bis C20-Alkyl, C3- bis C10-Cycloalkyl, C6- bis C15-Aryl oder Alkylaryl mit 1 bis 10 C-Atomen im Alkyl- und 6 bis 10 C-Atomen im Arylteil,
X -0-, -S-, -NR"-, -PR" -, -OR", -SR", -NR"2 oder -PR"2,
R" Wasserstoff, C1- bis C20-Alkyl, C3- bis C10-Cycloalkyl, C6-bis C15-Aryl, Alkylaryl mit 1 bis 10 C-Atomen im Alkyl- und 6 bis 10 C-Atomen im Arylteil oder C3- bis C30-Organosilyl,
R''' π-C3- bis -C20-Alkyl,
L eine niedermolekulare, Lewis-basische, organische Ver bindung, wobei n1 und n2 oder n1 = 0 und n2 = 1 oder n1 = 1 und n2 = 0 und
m 1 oder 2,
polymerisiert.
2. Verfahren zur übergangsmetallkatalysierten Herstellung von
Blockcopolymeren, dadurch gekennzeichnet, daß man vinyl
aromatische Monomere und gegebenenfalls weitere unpolare
α-Olefine, die nicht vinylaromatische Monomere sind, sowie
olefinisch ungesättigte polare Monomere sequentiell in der
Gegenwart einer Übergangsmetallverbindung der allgemeinen
Formel (I) gemäß Anspruch 1 blockcopolymerisiert.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
aus vinylaromatischen Monomeren gebildete Block eine syndio
taktische oder eine überwiegend syndiotaktische Struktur auf
weist.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeich
net, daß man als vinylaromatische Monomere Verbindungen der
allgemeinen Formel (III)
verwendet, in der der Rest R1 für Wasserstoff, C1- bis C8-Alkyl oder ein Halogenatom und R2 für C1- bis C8-Alkyl oder ein Halogenatom stehen und k den Wert 0, 1, 2 oder 3 annimmt.
verwendet, in der der Rest R1 für Wasserstoff, C1- bis C8-Alkyl oder ein Halogenatom und R2 für C1- bis C8-Alkyl oder ein Halogenatom stehen und k den Wert 0, 1, 2 oder 3 annimmt.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 2 bis 4, dadurch gekennzeich
net, daß man als α-olefinisch ungesättigte polare Monomere
Vinylcyanide, Acrylsäure, die C1- bis C20-Alkyl- oder C6- bis
C15-Arylester der Acrylsäure, Methacrylsäure, die C1- bis
C20-Alkyl- oder C6- bis C15-Arylester der Methacrylsäure oder
deren Mischungen verwendet.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeich
net, daß man eine Übergangsmetallverbindung (I) verwendet, in
der die Substituenten und Indices die folgende Bedeutung
haben:
M Yttrium,
R C1- bis C10-Alkyl oder C3- bis C21-Organosilyl, wobei zwei benachbarte Reste R gegebenenfalls einen kondensierten aromatischen Cyclus bilden,
Z -SiR'2- oder -CR'2-,
R' C1- bis C10-Alkyl oder C6- bis C10-Aryl,
m 1,
X -NR"- oder -PR"-,
R " C1- bis C10-Alkyl, C6- bis C10-Aryl oder Alkylaryl mit 1 bis 6 C-Atomen im Alkyl- und 6 bis 10 C-Atomen im Aryl teil und
R''' µ-C4- bis -C10-Alkyl,
L Tetrahydrofuran, 2,5-Dialkyltetrahydrofuran, Dioxan, Dialkylether, Acetonitril, Triarylphosphin oder haloge niertes Triarylphosphin und
n1, n2 = 0.
M Yttrium,
R C1- bis C10-Alkyl oder C3- bis C21-Organosilyl, wobei zwei benachbarte Reste R gegebenenfalls einen kondensierten aromatischen Cyclus bilden,
Z -SiR'2- oder -CR'2-,
R' C1- bis C10-Alkyl oder C6- bis C10-Aryl,
m 1,
X -NR"- oder -PR"-,
R " C1- bis C10-Alkyl, C6- bis C10-Aryl oder Alkylaryl mit 1 bis 6 C-Atomen im Alkyl- und 6 bis 10 C-Atomen im Aryl teil und
R''' µ-C4- bis -C10-Alkyl,
L Tetrahydrofuran, 2,5-Dialkyltetrahydrofuran, Dioxan, Dialkylether, Acetonitril, Triarylphosphin oder haloge niertes Triarylphosphin und
n1, n2 = 0.
7. Blockcopolymere, erhältlich nach den Ansprüchen 2 bis 6.
8. Verwendung der Blockcopolymere gemäß Anspruch 7 als Schlag
zähmodier oder Verträglichkeitsvermittler bei der Herstellung
von Fasern, Folien oder Formkörpern.
9. Fasern, Folien oder Formkörper, im wesentlichen enthaltend
Blockcopolymere gemäß Anspruch 7.
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