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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf nichtflüchtige ferroelektrische Speicheranordnungen und
Verfahren, dieselben herzustellen, die beispielsweise kompatibel
mit Polymerprozessierungsverfahren sind. Spezieller bezieht sich
die vorliegende Erfindung auf nichtflüchtige Speicheranordnungen
mit einer Kombination einer ferroelektrischen Polymer-Isolationsschicht
mit einer organischen ambipolaren Halbleiterschicht.
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Speichertechnologien
können
weitgehend in zwei Kategorien eingeteilt werden: flüchtige und nichtflüchtige.
Flüchtige
Speicher, wie z.B. SRAM (Static Random Access Memory, statische Schreib-Lese-Speicher)
und DRAM (Dynamic Random Access Memory, dynamische Schreib-Lese-Speicher)
verlieren ihre Inhalte, wenn die Stromversorgung entfernt wird,
während
nichtflüchtige Speicher,
die auf ROM-Technologie (Read Only Memory, Festwertspeicher) basieren,
es nicht tun. DRAM, SRAM und andere Halbleiterspeicher werden weithin
für das
Prozessieren und Hochgeschwindigkeitsspeichern von Information in
Computer und anderen Anordnungen verwendet. In den letzten Jahren wurden
EEPROMs und Flash-Speicher als nichtflüchtige Speicher eingeführt, die
Daten als elektrische Ladungen in floatenden Gateelektroden speichern.
Nichtflüchtige
Speicher (NVMs) werden in einer breiten Vielfalt von kommerziellen
und militärischen
Elektronikanordnungen und Ausrüstung
wie z.B. tragbaren Telefonen, Radios und Digitalkameras verwendet.
Der Markt für
diese Elektronikanordnungen lässt
nicht nach, Anordnungen mit einer geringeren Spannung, geringerer
Leistungsaufnahme und einer verringerten Chipgröße zu fordern. EEPROMs und
Flash-Speicher aber brauchen eine lange Zeit, um Daten zu schreiben,
und haben Grenzen in der Anzahl, wie oft Daten neu geschrieben werden
können.
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Als
ein Weg, die Schwächen
der oben beschriebenen Speichertypen zu vermeiden, wurden ferroelektrische
Schreib-Lese-Speicher (FRAMs), die Daten durch elektrische Polarisation
eines ferroelektrischen Films speichern, vorgeschlagen. Es gibt zwei
Arten an Speicherfunktionsprinzipien für ferroelektrische Speicher.
Eine erste Art detektiert die Menge an gespeicherten elektrischen
Ladungen, d.h. das Differenzial zwischen dem die Polarisation umschaltenden
Ladungsstrom und dem die Polarisation nicht umschaltenden Ladungsstrom
(FRAM). Eine zweite Art detektiert den Unterschied der FET-Kanal-Konduktanz (FET).
Diese Kanal-Konduktanz wird durch die Polarisationsrichtung des
ferroelektrischen Films auf dem FET-Kanalgebiet modifiziert. Ferroelektrische
nichtflüchtige
Speicher sind attraktiv, da sie unangefochtene Leistungsvorteile
gegenüber üblichen Technologien
(EEPROM, Flash) haben, wie z.B. höhere Schreiblebensdauer, geringere
Schreibspannung, nicht-zerstörendes
Lesen und geringere Leistungsaufnahme.
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Ferroelektrische
Materialien sind durch spontane Polarisation in der Abwesenheit
eines elektrischen Feldes, die auf Anlegen eines elektrischen Feldes
niedriger als das Durchbruchsfeld reversibel ist, gekennzeichnet.
Spontane Polarisation in einem ferroelektrischen Material ergibt
sich aus einer nicht zentralsymmetrischen Anordnung der Ionen oder
polaren Moleküle
in dessen Elementarzelle, die ein elektrisches Dipolmoment produziert.
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Wenn
ein elektrisches Wechselfeld an ein ferroelektrisches Material angelegt
wird, zeigt die Polarisation ein Hysteresis-Verhalten mit dem angelegten
Feld. In einer Anfangsphase wachsen ferroelektrische Domänen, die
in Bezug auf die angelegte Feldrichtung positiv ausgerichtet sind,
auf Kosten anderer Domänen.
Dies dauert an, bis totales Domänenwachstum
und Umorientierung geschehen sind. In dieser Phase hat das Material
seine Sättigungspolarisation
(Ps) erreicht. Wenn das elektrische Feld dann
entfernt wird, kehren einige der Domänen nicht in ihre Zufalls-Konfigurationen
und -Orientierungen zurück.
Die Polarisation in dieser Phase wird die Restpolarisation (Pr) genannt. Die Stärke des elektrischen Feldes,
das erforderlich ist, um die Polarisation auf null zurückzubringen,
ist das Koerzitivfeld (Ec).
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Eine
typische ferroelektrische Hystereseschleife ist in 1 illustriert,
sie zeigt die Oberflächenladungsdichte
D als Funktion des angelegten elektrischen Feldes E. Bei null angelegtem
Feld E = 0 gibt es zwei Polarisationszustände, ±Pr.
Außerdem sind
diese zwei Polarisationszustände
gleich stabil. Jeder dieser Zustände
könnte
als eine „1" oder „0" codiert werden und
da kein externes Feld notwendig ist, diese Zustände aufrechtzuerhalten, ist
die Speicheranordnung nichtflüchtig.
Um den Zustand der Anordnung umzuschalten, ist ein Schwellenfeld
mit einem Absolutwert größer als
Ec erforderlich. Um das Schwellenfeld Ec für
ein gegebenes ferroelektrisches Material zu reduzieren, muss das
ferroelektrische Material in Form dünner Filme (vorzugsweise mit
einer Dicke von weniger als 2 Mikron) prozessiert werden.
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Der
ferroelektrische Film des Speicherzellenkondensators kann gemacht
werden aus anorganischen Materialien wie Bariumtitanat (BaTiO3), Bleizirkonattitanat (PZT-Pb(Zr, Ti)O3)), PLZT((Pb, La)(Zr, Ti)O3))
oder SBT(SrBi2Ta2O9) oder organischen Polymeren und Oligomeren
mit polaren Gruppen wie z.B. ungeradzahlige Nylons, Polyvinylidenzyanid
p(VCN) oder Polyvinylidenfluorid p(VDF). Von den heute bekannten
Polymeren wird besonders eine Gruppe Fluor enthaltender Materialien,
zu der p(VDF) mit der chemischen Struktur (CH2-CF2)n gehört, aufgrund
vorteilhafter Eigenschaften bevorzugt: hohe Restpolarisation und
relativ niedriges Koerzitivfeld in Filmen, die direkt durch Schleuderbeschichten erzielt
wurden. Besonders Materialien mit Kombinationen von VDF (CH2-CF2) mit TrFE(CHF-CF2) und/oder TFE(CF2-CF2) wie beispielsweise die ungeordneten Copolymere
(CH2CF2)n-(CHF-CF2)m, oder (CH2-CF2)n-(CF2-CF2)m, haben exzellente
ferroelektrische und filmbildende Eigenschaften. Es sei hier bemerkt,
dass generell jedes Material, das eine kristalline Phase mit einer
Kristallstruktur, die zu einer asymmetrischen Raumsymmetriegruppe
gehört,
ferroelektrische Eigenschaften besitzen könnte, solange das elektrische
Durchbruchsfeld höher
als das erforderliche Umschaltfeld (bezogen auf das Koerzitivfeld)
ist.
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Aber
im Falle von beispielsweise ferroelektrischen flüssigkristallinen Polymere,
die beispielsweise für
Displays verwendet werden, ist die Restpolarisation Pr im
Allgemeinen niedrig (~5–10
mC/m2), was abhängig von einem Dipolmoment
eines großen
Moleküls
ist. Dies kann für
Speicheranwendungen zu niedrig sein. Zusätzlich sind Funktionsbedingungen aufgrund
von Flüssigkristalleigenschaften
sehr temperaturempfindlich. Für
Speicheranwendungen hat man gern stabile Eigenschaften bei Temperaturen zwischen
etwa –20
und 150°C.
Deshalb werden im Falle nichtflüchtiger
Speicherzellen vorzugsweise die zuvor erwähnten nicht flüssigkristallinen
organischen ferroelektrischen Materialien als ferroelektrische Schicht
verwendet.
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In
US 2003/0127676 ist
eine nichtflüchtige Speicheranordnung
10 beschrieben,
die ein Substrat
1, eine aktive Schicht
2, eine
Drain
3, eine Source
4, eine Gate-Isolationsschicht
5 und
ein Gate
6 enthält. Die
aktive Schicht
2 wird in einem Kontaktgebiet zwischen der
Source
4 und der Drain
3 aus einem organischen
Halbleiter gebildet. Die Gate-Isolationsschicht
5 wird
aus einem ferroelektrischen Material gebildet und auf der aktiven
Schicht
2 deponiert und das Gate
6 ist oben auf
der Gate-Isolationsschicht
5 gebildet. Die Anordnung
10 dieses
Dokuments ist in
2 illustriert. Da die nichtflüchtige Speicheranordnung
10 eine
ferroelektrische Gate-Isolationsschicht
5 und eine organische
aktive Schicht
2 enthält,
ist sie sehr flexibel, leicht, mehrfach programmierbar und kann
leicht hergestellt werden.
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Aber
Anordnungen 10 mit einer unipolaren organischen aktiven
Halbleiterschicht 2 arbeiten nur in Anreicherung oder Verarmung.
Diese Anordnungen 10 arbeiten nicht in Inversion. Für ferroelektrische
Transistoranwendungen deutet dies an, dass nur für eine Polarisationsrichtung
des Ferroelektrikums die Anreicherungsladungsdichte die Polarisation
kompensiert. Für
die entgegengesetzte Polarisationsrichtung ist der Halbleiter verarmt
und so muss die Kompensationsladungsdichte als Raumladung vorhanden
sein, d.h., der Halbleiter muss genügend Hintergrunddotierung haben,
um in der Lage zu sein, diese polarisationsinduzierte Ladungsdichte
aufrecht zuerhalten. Aber um die Transfercharakteristiken organischer
Transistoren nicht zu verschlechtern, umfassen die verwendeten Halbleiter
von ihrer Natur aus keine Dotierung. Nichtsdestotrotz enthalten
sie Verunreinigungen, die während
der Synthese oder Behandlung eingebracht wurden, und sind oft unbeabsichtigt
dotiert. Diese unbeabsichtigte Dotierung ist offensichtlich in der
Lage, etwas Schalten zu ermöglichen
und etwas Stabilisierung des komplizierten Gatepolarisationszustands
zu schaffen. Dieses Funktionsprinzip ist aber aus einem Gesichtspunkt der
Transistorqualität
und der Technologie unerwünscht,
da unbeabsichtigte Dotierung nicht steuerbar und tatsächlich unerwünscht ist.
Zusätzlich
besteht unbeabsichtigte Dotierung hauptsächlich aus Innenspezies oder
polaren Molekülen
(Raumladung), die entweder unter dem Einfluss der elektrischen Felder,
die während
des Anordnungsbetriebs eingesetzt werden, durch das Gatedielektrikum
transportiert werden können,
oder die sich nach dem Schreiben eines bestimmten Polarisationszustands
bewegen können
und dabei Einprägungs-,
Ermüdungs-
oder andere Degradationsphänomene,
auf die man oft in ferroelektrischen Anordnungen trifft, verursachen.
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Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, nichtflüchtige ferroelektrische
Speicheranordnungen zu schaffen, die durch Prozessieren mit niedrigen
Kosten und bei niedrigen Temperaturen erhalten werden können, die
kompatibel mit flexiblen Substraten sind und die das Ladungsstabilisierungsproblem
der Anordnungen nach dem Stand der Technik lösen.
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Die
obige Zielsetzung wird durch ein Verfahren und eine Anordnung gemäß der vorliegenden
Erfindung erreicht.
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Die
vorliegende Erfindung schafft eine nichtflüchtige Speicheranordnung mit
einer organischen ambipolaren Halbleiterschicht und einer organischen ferroelektrischen
Schicht. Die organische ambipolare Halbleiterschicht und die organische
ferroelektrische Schicht sind mindestens teilweise in Kontakt miteinander.
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In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kann die Anordnung eine Steuerelektrode umfassen,
die in einer ersten leitenden Schicht gebildet sein kann. Die erste
leitende Schicht kann beispielsweise ein Metall (z.B. Indiumzinnoxid
(ITO), Gold) oder eine leitende Polymerschicht (z.B. PEDOT/PSS)
sein. Die Steuerelektrode kann von der organischen ambipolaren Halbleiterschicht
durch eine organische ferroelektrische Schicht getrennt sein.
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Die
Anordnung gemäß der vorliegenden
Erfindung kann außerdem
eine erste und eine zweite Hauptelektrode umfassen. Die erste und
die zweite Hauptelektrode können
in einer zweiten leitenden Schicht gebildet sein. Die zweite leitende
Schicht kann beispielsweise ein Metall (z.B. ITO, Gold) oder eine
leitende Polymerschicht (z.B. PE-DOT/PSS) sein.
Die Steuerelektrode kann durch eine organische ferroelektrische
Schicht von der organischen ambipolaren Halbleiterschicht getrennt
sein. Die erste und die zweite Hauptelektrode können durch Material der organischen
ambipolaren Halbleiterschicht voneinander getrennt sein, und können durch
die organische ferroelektrische Schicht von der Steuerelektrode
getrennt sein.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung kann die organische ferroelektrische Schicht eine
ferroelektrische fluorierte Polymer- oder Oligomer-Schicht sein
oder kann beispielsweise Material umfassen, das selektiert ist aus:
(CH2-CF2)n, (CHF-CF2)n(CF2-CF2)n oder Kombinationen
davon, um (ungeordnete) Polymere wie: (CH2-CF2)n-(CHF-CF2)m oder (CH2-CF2)n-(CF2-CF2)m zu bilden.
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Die
in der Erfindung verwendete organische ambipolare Halbleiterschicht
kann beispielsweise eine Mischung eines n- und eines p-Halbleitermaterials
umfassen, wie beispielsweise eine Mischung aus [6,6]-Phenyl-C61-Buttersäuremethylester
und Poly[2-Methoxy,5-(3,7)-Dimethyl-Octyloxy]-p-Phenylen-Vinylen.
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In
einer anderen Ausführungsform
kann die organische ambipolare Halbleiterschicht ein einziges organisches
Material umfassen, wie beispielsweise Poly(3,9-di-tert-Bytylindeno[1,2-b]-Fluoren).
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Außerdem kann
die organische ambipolare Halbleiterschicht ein Doppellagerstapel
aus p- und n-Halbleitern sein, in dem zwei aktive Halbleiter verwendet
werden können.
Die nichtflüchtige
Speicheranordnung der vorliegenden Erfindung kann ein Speicherfenster
umfassen, wobei das genannte Speicherfenster von dem Verhältnis von
Elektronenstrom und Löcherstrom
abhängen
kann. In einer Ausführungsform
kann das Verhältnis
von Elektronenstrom und Löcherstrom
nahe an 0 oder nahe an 1 sein. In dem Fall kann das Speicherfenster
am größten sein.
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Die
vorliegende Erfindung schafft außerdem ein Verfahren zum Prozessieren
einer nichtflüchtigen Speicheranordnung.
Das Verfahren umfasst Folgendes:
- – Bilden
einer organischen ferroelektrischen Schicht und
- – Bilden
einer organischen ambipolaren Halbleiterschicht,
wobei
die organische ambipolare Halbleiterschicht und die organische ferroelektrische
Schicht mindestens teilweise in Kontakt miteinander sind. Die organische
ferroelektrische Schicht kann beispielsweise eine ferroelektrische
fluorierte Polymer- oder Oligomer-Schicht sein oder kann beispielsweise
Material umfassen, das selektiert ist aus: (CH2-CF2)n, (CHF-CF2)n(CF2-CF2)n oder Kombinationen
davon, um (ungeordnete) Polymere wie: (CH2-CF2)n-(CHF-CF2)m oder (CH2-CF2)n-(CF2-CF2)m zu bilden. Die
organische ambipolare Halbleiterschicht kann beispielsweise eine
Mischung eines n- und eines p-Halbleitermaterials
sein, wie beispielsweise eine Mischung aus [6,6]-Phenyl-C61-Buttersäuremethylester
und Poly[2-Methoxy,5-(3,7)-Dimethyl-Octyloxy]-p-Phenylen-Vinylen. In einer
anderen Ausführungsform
kann die organische ambipolare Halbleiterschicht ein einziges organisches
Material sein, wie beispielsweise Poly(3,9-di-tert-Bytylindeno[1,2-b]-Fluoren).
Außerdem
kann die organische ambipolare Halbleiterschicht ein Doppellagerstapel aus
p- und n-Halbleitern sein, in dem zwei aktive Halbleiter verwendet
werden können.
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Das
Verfahren der vorliegenden Erfindung kann außerdem das Bilden einer Steuerelektrode aus
einer ersten leitenden Schicht umfassen. Die erste leitende Schicht
kann beispielsweise ein Metall (z.B. ITO, Gold) oder eine leitende
Polymerschicht (z.B. PEDOT/PSS) sein.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung kann das Verfahren außerdem das Bilden einer ersten Hauptelektrode
und einer zweiten Hauptelektrode aus einer zweiten leitenden Schicht
umfassen. Die zweite leitende Schicht kann beispielsweise ein Metall
(z.B. ITO, Gold) oder eine leitende Polymerschicht (z.B. PEDOT/PSS)
sein. Die erste und die zweite Hauptelektrode können durch Material der organischen
ambipolaren Halbleiter schicht voneinander getrennt sind, und können durch
die organische ferroelektrische Schicht von der Steuerelektrode
getrennt sein.
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Das
Verfahren der Erfindung kann außerdem die
Strukturierung der organischen ambipolaren Halbleiterschicht umfassen.
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Vorteile
der Anordnung der vorliegenden Erfindung sind, dass sie mit Mitteln
von Lösungsprozessieren
gemacht werden kann und so Prozessieren mit niedrigen Kosten erreicht
werden kann. Ein anderer Vorteil der vorliegenden Erfindung ist,
dass verschiedene Schichten, notwendig um die Anordnung zu bilden,
bei niedrigen Temperaturen deponiert werden können. Ein weiterer Vorteil
dieser Erfindung ist die Kompatibilität mit flexiblen Substraten.
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Diese
und andere Charakteristiken, Merkmale und Vorteile der vorliegenden
Erfindung werden aus der folgenden detaillierten Beschreibung deutlich,
die in Verbindung mit der zugehörigen
Zeichnung gemacht ist, die, als Beispiel, die Prinzipien der Erfindung
illustriert. Die Beschreibung ist nur als Beispiel gegeben, ohne
den Rahmen der Erfindung zu beschränken. Die unten zitierten Bezugsfiguren
beziehen sich auf die angefügte
Zeichnung. In dieser zeigen:
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1 eine
Grafik, die die Oberflächenladungsdichte
D auf einem Kondensator gegen ein angelegtes elektrisches Feld E
illustriert (Ref: M.E. Lines und A.M. Glass in „Principles and Applications
of Ferroelectrics and Related Materials);
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2 eine
nichtflüchtige
Speicheranordnung gemäß dem Stand
der Technik;
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3–4 und 6–7 aufeinanderfolgende
Schritte in der Prozessierung eines nichtflüchtigen Speicherelements gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
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5 eine
Grafik, die ferroelektrische Hysteresis-Schleifen vor der Vernetzung
und nach der Vernetzung illustriert;
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8 Hysteresis
auf einer Id-Vg-Charakteristik (oder Hysteresistransferkurve) eines
auf einer Mischung von OC1OC10-PVV und PCBM basierenden ferroelektrischen
Transistors, aufgenommen an einer Anordnung mit einer Kanallänge/Kanalweite
= 4/1000 μm;
und
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9 Hysteresis
an Id-Vg-Charakteristiken eines ferroelektrischen Transistors, der
auf Poly(3,9-di-tert-Bytylindeno[1,2-b]-Fluoren) basiert.
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In
den verschiedenen Figuren beziehen sich die gleichen Bezugszeichen
auf die gleichen oder analoge Elemente.
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Die
vorliegende Erfindung wird mit Bezug auf spezielle Ausführungsformen
und mit Bezug auf bestimmte Zeichnungen erklärt, aber die Erfindung ist darauf
nicht beschränkt,
sondern nur auf die Ansprüche.
Die beschriebenen Zeichnungen sind nur schematisch und sind nicht
beschränkend.
In den Zeichnungen können
aus Illustrationsgründen
die Größen einiger
der Elemente übertrieben
und nicht maßstabsgerecht
sein. Wenn das Wort "umfassen" in der vorliegenden
Beschreibung und den Ansprüchen verwendet
wird, schließt
es das Vorhandensein von anderen Elementen oder Schritten nicht
aus. Wo ein unbestimmter oder bestimmter Artikel verwendet wird,
wenn auf ein Einzahlhauptwort z.B. „ein" oder „eine" Bezug genommen wird, schließt dies
den Plural dieses Hauptwortes ein, wenn nicht etwas anderes speziell
angegeben ist.
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Außerdem werden
die Begriffe erste(r), zweite(r) dritte(r) und ähnliches in der Beschreibung
und den Ansprüchen
verwendet, um zwischen ähnlichen Elementen
zu unterscheiden und notwendigerweise zum Beschreiben einer sequenziellen
oder chronologischen Reihenfolge. Es sei so zu verstehen, dass diese
so verwendeten Begriffe unter passenden Umständen austauschbar sind und
dass die hierin beschriebenen Ausführungsformen der Erfindung
in der Lage sind, in anderen Reihenfolgen als hierin beschrieben
oder illustriert zu funktionieren.
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Außerdem werden
die Begriffe oben, unten, über,
unter und ähnliches
in der Beschreibung und den Ansprüchen nur zum Zwecke der Beschreibung verwendet
und nicht notwendigerweise zum Beschreiben relativer Positionen.
Es sei so zu verstehen, dass diese so verwendeten Begriffe unter
passenden Umständen
austauschbar sind und dass die hierin beschriebenen Ausführungsformen
der Erfindung in der Lage sind, in anderen Positionierungen als
hierin beschrieben oder illustriert zu funktionieren.
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In 3–4 und 6–7 sind
aufeinanderfolgende Schritte in der Prozessierung eines nichtflüchtigen
Speicherelements gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung illustriert.
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In
einem ersten Schritt kann ein Substrat 11 optional beispielsweise
durch Deposition einer Planarisierungsschicht 12, die beispielsweise
ein Epoxy- oder Novolakbasiertes Polymer sein kann, auf das Substrat 11 planarisiert
werden (3).
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In
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung kann der Begriff „Substrat" jegliche(s) zugrunde liegende(s) Material
oder Materialien einschließen,
das (die) verwendet wird (werden) kann, oder auf dem (denen) eine
Anordnung, eine Schaltung oder eine Epitaxieschicht gebildet werden
kann. In anderen alternativen Ausführungsformen kann dieses „Substrat" ein Halbleitersubstrat
wie z.B. ein dotiertes Silizium-, ein Galliumarsenid- (GaAs), ein Galliumarsenidphosphid-
(GaAsP), ein Indiumphosphid- (InP), ein Germanium- (Ge) oder ein
Siliziumgermanium- (SiGe) Substrat einschließen. Das „Substrat" kann beispielsweise eine Isolationsschicht
wie eine SiO2- oder eine Si3N4-Schicht zusätzlich zu einem Halbleitersubstratanteil
einschließen.
So schließt
der Begriff Substrat auch Silizium auf Glas-, Silizium auf Saphir-Substrate
ein. Der Begriff „Substrat" wird also verwendet,
generell die Elemente für Schichten
zu definieren, die unter einer Schicht oder Abschnitten von Interesse
liegt (liegen). Das „Substrat" kann auch jede andere
Basis sein, auf der eine Schicht gebildet wird, beispielsweise eine
Glas-, Plastik- oder Metallschicht. Die Planarisierungsschicht 12 kann
auf das Substrat 11 mithilfe von beispielsweise Schleuderbeschichtung
deponiert werden. Nach optionaler Planarisierung des Substrats 11 wird
durch jegliche passende Technik, beispielsweise mithilfe von Schleuderbeschichten,
Eintrocknen, Farbmesser, Laminieren eines vorgefertigten Verbundfilms,
Sprühen
oder Drucken, auf die Planarisierungsschicht 12 eine erste
leitende Schicht deponiert, oder in dem Fall, dass das Substrat 11 nicht
planarisiert wurde, auf das Substrat 11. Die erste leitende
Schicht kann beispielsweise eine Metallschicht (z.B. Gold, ITO),
eine leitende Polymerschicht ( z.B. Polyanilin dotiert mit Kampfersulfonsäure (PANI/CSA)
oder Poly(3,4-Ethylendioxithiophen)
dotiert mit Poly(4-Styrensulphonat) (PEDOT/PSS)) oder jede andere
passende leitende Materialschicht sein. Die Dicke der zu verwendenden
ersten Schicht hängt von
dem erforderlichen Schichtwiderstand für die beabsichtigte Anwendung
und dem spezifischen Widerstand des verwendeten Materials ab. Die
erste leitende Schicht kann eine Dicke von beispielsweise 100 nm
und weniger haben, z.B. in dem Fall, dass die erste leitende Schicht
Gold ist, kann die Dicke der ersten leitenden Schicht beispielsweise
50 nm sein. Andererseits kann die Dicke beispielsweise 100 nm sein, wenn
die erste leitende Schicht PEDOT/PSS ist.
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Nach
der Deposition wird die erste leitende Schicht strukturiert, um
eine Gateelektrode 13 zu bilden. Dies kann beispielsweise
durch Standardfotolithografie getan werden. Der Fotolithografieprozess umfasst
die folgenden aufeinander folgenden Schritte. Zuerst wird eine Fotolackschicht
oben auf die erste leitende Schicht aufgebracht, z.B. mit hilfe von Schleuderbeschichten.
Die Fotolackdichte kann beispielsweise eine Dicke von einigen um
haben und kann aus jedem passenden Polymer bestehen, das als Fotolack
verwendet werden kann, wie beispielsweise Poly(Vinylcinnamat) oder
Novolak-basierte Polymere. Danach wird eine Maske angewendet, um eine
Struktur auf dem Substrat 11 auszurichten. Die Fotolackschicht
wird dann durch die Maske belichtet, z.B. mithilfe von UV-Licht. Nach dem Belichten
wird der Fotolack entwickelt, wodurch entweder die belichteten Teile
des Fotolacks (positiver Fotolack) oder der nicht belichtete Teil
des Fotolacks (negativer Fotolack) entfernt werden, abhängig davon,
welche Art von Lack verwendet worden ist. Dann wird Strukturieren
der ersten leitenden Schicht durchgeführt, wobei die entwickelte
Fotolackschicht als Maske verwendet wird, wonach die übrig gebliebenen
Teile der Fotolackschicht entfernt werden, typisch durch Verwenden
eines organischen Lösungsmittels.
Das Ergebnis ist in 3 gezeigt.
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In
dem Fall, dass die erste leitende Schicht eine leitende Polymerschicht
ist, kann das Strukturieren fotolithografisch gemacht werden, unter
Verwendung der von Touwslager et al. und Gelinck et al. beschriebenen
Prozedur [Touwslager, F.J., Willard, N.P., & de Leeuw, D.M. I-line lithography
for poly-(3,4-ethylenedioxythiophene) electrodes and application
in all-polymer integrated circuits Appl. Phys. Lett. 81, 4556–4558 (2002)]
und [G.H. Gelinck et al., Appl. Phys. Lett., 77, 1487 (2000).].
Strukturierung kann auch mit in der Technik bekannten nicht-lithografischen
Techniken wie beispielsweise Seidensiebdruck, Tintenstrahldruck
im Falle löslicher
leitender Polymere, oder beispielsweise Mikrokontaktdruck im Fall
von Gold oder beispielsweise Mikroprägedruck im Fall von ITO gemacht
werden.
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In
einem nachfolgenden Fabrikationsschritt, der in 4 illustriert
ist, wird eine organische ferroelektrische Schicht 14 oben
auf der Gateelektrode 13 deponiert. Die organische ferroelektrische
Schicht 14 kann mithilfe beispielsweise Schleuderbeschichten aus
einem Lösungsmittel
wie beispielsweise Azeton, Butan-2-on, Cyclohexan, Dimethylsulphoxid
(DMSO) oder Dimethylformamid (DMF) aufgebracht werden. Außerdem kann
die Deposition der organischen ferroelektrischen Schicht 14 durch
Eintrocknen, Farbmesser, Laminieren eines vorgefertigten Verbundfilms,
Sprühen
oder Drucken aufgebracht werden. Die organische ferroelektrische
Schicht 14 kann eine Dicke von beispielsweise 2000 nm oder
weniger haben, vorzugsweise hat die ferroelektrische Schicht 14 eine
Dicke von weniger als 500 nm. Die ferroelektrische Schicht 14 kann
beispielsweise Triglyzerinsulphat (TGS) sein oder kann eine ferroelektrische
Polymer- oder Oligomerschicht sein, die auf ungeordneten Copolymeren
von Vinylidenfluorid (VDF) mit Trifluorenethylen (TrFE) oder mit
Chlortrifluorethylen und anderen fluorierten Polymeren basiert,
oder allgemeiner kann die ferroelektrische Polymer- oder Oligomerschicht 14 ein
halogenisiertes Polymer sein. Aber für die Prozessierung von Speicheranordnungen
scheinen fluorisierte Polymere die nützlichsten Eigenschaften zu
haben, da es für
Speicheranwendungen wichtig ist, dass die Restpolarisation Pr des ferroelektrischen Polymers so hoch
wie möglich
ist. Also werden Materialien mit einer hohen Dichte von großen Dipolgruppen
bevorzugt, wie im Falle von Fluor enthaltenden Polymeren, die eine
Restpolarisation von > 10
mC/m2 haben, beispielsweise ~100 mC/m2. Ein anderer Grund, dass Pr nicht
zu niedrig sein darf, ist, dass die Stabilität der gespeicherten Zustände (Polarisationen)
zumindestens teilweise davon abhängig
ist. In dieser Hinsicht ist auch das Koerzitivfeld wichtig. Ein
zu hohes Ec resultiert in hohen Schaltspannungen
(im Allgemeinen 2 × Ec × Schichtdicke
für Polarisationssättigung).
Aber ein zu niedriges Ec kann in Manifestation
von schädlichen Polarisationsfeldern
innerhalb der Kondensatoren resultieren, wenn diese an andere Schaltkreise
mit parasitärer
Kapazität
angeschlossen sind. Außerdem ist
das Temperaturfenster, in dem die Polymere ihren ferroelektrischen
Effekt haben, für
die fluorisierten Polymere sehr vorteilhaft, um für Speicherfunktion verwendet
zu werden. Obwohl also andere Polymere oder Moleküle existieren,
scheinen die Fluor enthaltenden Materialien die nützlichsten
Eigenschaften zu haben, wenn die Anordnung für Speicheranwendung gemeint
ist.
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Das
fluorisierte Polymer kann vorzugsweise ein Hauptkettenpolymer sein.
Aber das fluorisierte Polymer kann auch ein Blockcopolymer oder
ein Seitenkettenpolymer sein. Das fluorisierte Polymer kann beispielsweise
(CH2-CF2)n, (CHF-CF2)n(CF2-CF2)n oder Kombinationen davon sein, um (ungeordnete) Polymere
wie beispielsweise (CH2-CF2)n-(CHF-CF2)m oder (CH2-CF2)n-(CF2-CF2)m zu bilden.
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Andere
ferroelektrische Polymere können verwendet
werden wie beispielsweise ungeradzahlige Nylons, Cyanopolymere (Polyacrylnitril,
Poly(Vinylcyanid) und die Polymere mit einer Cyangruppe in der Seitenkette),
Polyharnstoffe, Polythioharnstoffe und Polyurethane. Alle Polymere
können
in reiner Form oder verdünnt
in einer anderen (Polymer)-Matrix verwendet werden.
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Ferroelektrische
Materialien werden in „Principles
ans Applications of Ferroelectrics and related materials" M. E. Lines and
A. M. Glass, Oxfrod Press, 2001 besprochen. Eine Liste von polymeren
ferroelektrischen Materialien kann in „Ferroelectric poly mers, chemistry,
physics and applications",
herausgegeben von Hari Singh Nalwa, Marcel Dekker, Inc 1995 gefunden
werden.
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Die
organische ferroelektrische Schicht 14 kann dann strukturiert
werden, um wo notwendig Kontaktlöcher 15 zu
der ersten leitenden Schicht zu bilden (4). Wenn
möglich,
und dies hängt
von der Art des für
die ferroelektrische Schicht 14 verwendeten Materials ab,
kann die Strukturierung mithilfe von Standardfotolithografie wie
oben diskutiert durchgeführt
werden. Aber in dem Fall, dass die organische ferroelektrische Schicht 14 auf
fluorisierten Polymeren basiert, ist die Anwendung von Standardfotolithografie
zum Strukturieren schwierig, weil ein fluorisiertes Polymer sich
in den polaren organischen Lösungsmitteln,
die allgemein verwendet werden, um den Fotolack zu entfernen, auflöst, was
in einem kompletten Abheben aller Schichten darauf resultiert. Deshalb
kann in dem Fall die organische ferroelektrische Schicht 14 doch
mithilfe von Standardfotolithografie durch Hinzufügen eines
Strahlungsvernetzungsmittels, so wie eines fotoempfindlichen Vernetzungsmittels,
was beispielsweise eine Diazoverbindung oder Bisazideverbindung
sein kein, zu der fluorierten Polymer-Schleuderbeschichtungslösung strukturiert
werden. Nach der Schleuderbeschichtung der ferroelektrischen Polymerschicht 14 mit
dem Vernetzer wird die ferroelektrische Polymerschicht 14 durch
eine Maske mit UV-Licht bestrahlt, was zu einer teilweise nicht
löslichen
Schicht führt.
Anstatt Schleuderbeschichten können
andere passende Aufbringmethoden wie Seidensiebdruck oder Tintenstrahldruck
verwendet werden. Nichtlöslichkeit
der organischen ferroelektrischen Schicht 14 wird mithilfe
von Vernetzung des Polymers erreicht. Die Teile der ferroelektrischen
Polymerschicht 14, die nicht belicht sind, und die so nicht
vernetzen, können
nachfolgend durch Waschen mit einem passenden Lösungsmittel, wie einem organischen
Lösungsmittel, beispielsweise
Aceton, entfernt werden, wobei ein strukturierter Film zurückgelassen
wird, der bei 130–145°C ausgeheilt
werden kann, um die ferroelektrischen Eigenschaften der Schicht 14 zu
erhöhen. Die
Ausheiltemperatur hängt
von der exakten Polymerzusammensetzung ab. Im Falle von VDF/TrFE beispielsweise
hängt die
Ausheiltemperatur von dem Verhältnis
von VDF und TrFE ab. Ferroelektrische Hysteresekurven können dann
mit beispielsweise einem Sawyer-Tower-Aufbau bei 10 Hz sinusförmiger Spannung
gemessen werden. Die ferroelektrischen Hysteresekurven vor dem Vernetzen
(Graph 1 in 5) und nach dem Vernetzen (Graphen
2 und 3 in 5) werden in 5 verglichen.
Im zweiten Fall werden sowohl Hysteresekurven mit Ausheilen (Graph
2 in 5) als auch ohne Ausheilen (Graph 3 in 5)
gezeigt. Aus 5 ist es klar, dass Ausheilen
die Restpolarisation Rr, die dem Zustand
entspricht, in dem die Speicherzelle bleibt, wenn die Spannung der
Spannungsquelle abgeschaltet wird, fast verdoppelt. Das Vernetzen ändert das
ferroelektrische Schaltverhalten nicht wesentlich; während Ec unbeeinflusst ist, nimmt Pr leicht
ab. Aber es verbessert stark die Stapelunversehrtheit, weil der
vernetzte organische ferroelektrische Schicht 14 sich auf
weiteres Prozessieren hin nicht auflöst. Nach Strukturieren der
organischen ferroelektrischen Schicht 14 wird eine zweite
leitende Schicht oben auf die strukturierte organische ferroelektrische
Schicht 14 deponiert. Die zweite leitende Schicht füllt auch
die in der organischen ferroelektrischen Schicht 14 gebildeten
Kontaktlöcher 15 und
bildet so eine vertikale Verbindung 16. Dies ist in 6 illustriert.
Die zweite leitende Schicht kann dieselbe Dicke wie die erste leitende Schicht
haben. Wieder hängt
die Dicke der zweiten leitenden Schicht von dem erforderlichen Schichtwiderstand
für die
beabsichtigte Anwendung und dem spezifischen Widerstand des verwendeten
Materials ab. Die zweite leitende Schicht kann beispielsweise eine
Metallschicht (z.B. Gold, ITO), eine Halbleiterschicht, eine leitende
Polymerschicht (z.B. Polyanilin dotiert mit Kampfersulfonsäure (PANI/CSA)
oder Poly(3,4-Ethylendioxithiophen) dotiert mit Poly(4-Styrensulphonat)
(PEDOT/PSS)) oder jede andere passende leitende Materialschicht
sein. Das Material, aus dem die erste und zweite leitende Schicht
gebildet werden, sollte so sein, dass es möglich ist, niederohmige vertikale
Verbindungen 16 zu bilden.
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Deposition
der zweiten leitenden Schicht kann mithilfe jeglicher passenden
Depositionstechnik, abhängig
von dem benutzten Material, gemacht werden, wie beispielsweise Gasphasenabscheidung (CVD),
Schleuderbeschichten, Eintrocknen, Farbmesser, Laminieren eines
vorgefertigten Verbundfilms, usw.
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Aber
wenn die zweite leitende Schicht eine leitende Polymerschicht ist,
die auf die organische ferroelektrische Schicht aufgeschleudert
werden muss, erfordert die wässrige
Lösung,
aus der die Polymerschicht deponiert wird, Modifikation der Schleuderbeschichtungslösung, weil
Schleuderbeschichten der zweiten leitenden Schicht aus einer wässrigen Lösung auf
die organische ferroelektrische Schicht 14 in schwerer
Entnetzung resultiert. Dies kann durch Verbessern der Vernetzbarkeitseigenschaft
der Schleuderbeschichtungslösung
durch Hinzufügen
eines Oberflächenspannung
reduzierenden Mittels bewältigt
werden, das jegliches Lösungsmittel
sein kein, das mit Wasser mischbar ist, langsamer als Wasser verdampft
und die organische ferroelektrische Schicht 14 innerhalb
der Zeitdauer der Prozessierung der Anordnung nicht angreift. Beispiele
von Vernetzungsmitteln, die in der vorliegenden Erfindung verwendet
werden können,
sind beispielsweise Bu tan-2-ol, ein Amin oder seifenähnliches
Reagenz. Vernetzungsmittel mit einem Amin haben vorzugsweise eine
Struktur mit einem Amin an einer Seite und einer polaren Gruppe
an der anderen Seite. Die polare Gruppe macht dann die Oberfläche hydrophob.
Die polare Gruppe kann beispielsweise eine OH-Gruppe sein. Spezielle
Beispiel von Aminen, die in der vorliegenden Erfindung verwendet
werden können,
können
beispielsweise Aminoalkohole wie z.B. 6-Amino-1-Hexanol oder 6-Amino-1-Dodecanol sein.
Verbindungen mit anderen polaren Gruppen können auch verwendet werden,
wie beispielsweise eine Carbonsäure,
so lange sie nicht leicht dissoziieren. Seifenähnliche Reagenzien, die in
dieser Erfindung verwendet werden können, sind Seifen enthaltende
Gruppen, die Wasserstoffbrücken
mit dem organischen ferroelektrischen Polymer 14 bilden,
wie z.B. Sulfoxide.
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Strukturieren
der zweiten leitenden Polymerschicht kann durch Mittel von beispielsweise
Standardfotolithografie wie oben beschrieben ausgeführt werden.
Durch Strukturieren der zweiten leitenden Polymerschicht werden
eine Source- 17 und eine Drain- 18 Elektrode gebildet (5)
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In
einem weiteren Schritt, der in 7 illustriert
ist, wird die Speicheranordnung 30, gebildet mit den Mitteln
der vorliegenden Erfindung, durch Deposition einer organischen ambipolaren
Halbleiterschicht 19 oben auf der Source- 17 und
Drain- 18 Elektrode vervollständigt. Die organische ambipolare Halbleiterschicht 19 kann
beispielsweise eine Schicht umfassen, in der organische Halbleiter
vom p- und n-Typ innig gemischt sind, wodurch der Nachteil, die
Polarisation in Verarmung umzuschalten, was in Anordnungen nach
dem Stand der Technik auftritt, umgangen wird, da nun beide Polarisationszustände des
ferroelektrischen Gates durch Anreicherung von Ladungen kompensiert
werden kann; einer mit angereicherten Löchern in dem p-Teil der organischen
ambipolaren Halbleiterschicht 19 und der andere durch Anreicherung
von Elektronen innerhalb des n-Teils der organischen ambipolaren
Halbleiterschicht 19. Passende organische ambipolare Halbleiterschichten 19,
die in der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, sind
Mischungen organischer Halbleiter vom n- und p-Typ wie beispielsweise eine
Mischung von [6,6]-Phenyl
C61 Buttersäuremethylester
(PCMB) und Poly[2-Methoxy, 5-(3,7) Dimethyl-Octyloxy]-p-Phenylenvinylen (OC1OC10-PPV), ein
einzelner polymerer Halbleiter wie beispielsweise Poly(3,9-di-tert-Bytylindeno[1,2-b]-Fluoren)
(PIF)) oder ein Doppellagenstapel von p- und n-Halbleitern, in dem
zwei aktive Halbleiter verwendet werden können.
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Die
organische ambipolare Halbleiterschicht 19 kann strukturiert
werden, aber dieser Schritt ist nicht notwendig. Aber Strukturieren
der organischen ambipolaren Halbleiterschicht 19 kann durchgeführt werden,
um Leckströme
zu reduzieren. Also hängt
ob oder ob nicht Strukturieren durchgeführt wird, von den Anwendungserfordernissen
ab.
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7 zeigt
die Speicheranordnung 30, prozessiert gemäß der vorliegenden
Erfindung. Die Anordnung 30 umfasst einen Transistor 20 und
einen Durchkontakt 21. Der Transistor 20 umfasst
eine Gateelektrode 13 und Source- 17 und Drain- 18 Elektroden.
Eine organische ferroelektrische Schicht 14 ist zwischen
die Gateelektrode 13 und die Source- 17 und Drain- 18 Elektroden
gelegt.
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Die
Verwendung einer ambipolaren Mischung resultiert in verbesserten
Speichereffekten. Dies manifestiert sich in größeren Speicherfenstern, einem
größerem Stromverhältnis zwischen
dem „0"- und dem „1"-Zustand, was Ausleseoperation
erleichtert. Es kann auch in schnelleren Schaltzeiten resultieren,
wenn die Anordnungsgeschwindigkeit durch die RC-Zeit des Halbleiterkanals 30 limitiert
ist. Im Falle von ambipolaren Anordnungen passiert Schalten in beiden
Polaritäten
in Anreicherung. Dies macht es möglich,
den Ein-Strom und den Aus-Strom zu optimieren.
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8 zeigt
die Id-Vg-Charakteristiken eines ferroelektrischen Transistors,
der auf einer Mischung von OC1OC10-PVV und PCMB basiert. Die Gatespannung
wurde von +40 V bis –40
V und zurück
bei einer konstanten Abtastrate von 1 V/s gewobbelt. Das Anlegen
einer großen
Spannung an die Gates setzt die Richtung der Polarisation und so
den Wert des Drainstroms des Transistors bei VG = 0. Diese Hystereseübergangskurven
können
mehrere mal, z.B. 10 mal, mit nur kleiner Degradation wiederholt werden.
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In
einer speziellen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird eine nichtflüchtige ferroelektrische Speicheranordnung 30,
wie sie in der ersten Ausführungsform
beschrieben ist, durch Verwenden von PEDOT/PSS für die erste und zweite leitende
Schicht, wobei P(VDF/TrFE) für
die organische ferroelektrische Schicht 14 verwendet wird,
gebildet. Der Herstellungsprozess der Anordnung dieser speziellen
Ausführungsform
ist analog wie in der ersten Ausführungsform dieser Erfindung.
Die so gebildete Anordnung 30 kann mit jeder passenden
organischen ambipolaren Halbleiterschicht 19 kombiniert werden.
Aber in einem speziellen Beispiel dieser Ausführungsform kann die organische
ambipolare Halbleiterschicht 19 ein einzelner Polymerhalbleiter sein.
Auf diese Weise kann eine Alles-Polymer nichtflüchtige Speicheranordnung unter
Verwendung des Verfahrens der vorliegenden Erfindung prozessiert werden.
Also kann das Verfahren der vorliegenden Erfindung in der Herstellung
von Alles-Polymer-Anordnungen verwendet werden.
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In
einer anderen speziellen Ausführungsform kann
eine Mischung aus [6,6]-Phenyl-C61-Buttersäuremethylester
(PCMB) und Poly[2-Methoxy,5-(3,7)-Dimethyl-Octyloxy]-p-Phenylen-Vinylen (OC1OC10-PPV)
als eine organische ambipolare Halbleiterschicht 19 angewendet
werden. Die oben erwähnte
Mischung kann durch Auflösen
einer Mischung von PCMB und OC1OC10-PPV im Verhältnis von 4:1 in Chlorbenzen
präpariert
werden. Der Gewichtsgehalt ist etwa 0,5%. Die Mischung wurde für 1 Stunde
bei 80°C
gerührt,
auf Raumtemperatur herunter gekühlt
und dann auf die strukturierte zweite leitende Polymerschicht aufgeschleudert.
Die Hysteresisschleife eines auf einer Mischung von PCMB und OC1OC10-PPV
basierten Transistor (Kanallänge/Kanalweite
4/1000 μm)
ist in 8 gezeigt.
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In
noch einer anderen speziellen Ausführungsform wird ein ambipolarer
Transistor geschaffen, der auf einem einzelnen organischen Halbleiter basiert.
Die in dieser Ausführungsform
verwendete ambipolare Halbleiterschicht 19 ist Poly(3,9-di-tert-Bytylindeno[1,2-b]-Fluoren).
Id-Vg-Hysteresisschleifen des PIF-basierten Transistors für verschiedene
Gatespannungsbereiche sind in 9 gezeigt.
Die Id-Ströme
sind als Ergebnis der geringen Elektronen- und Löcherbeweglichkeit niedrig,
dennoch gibt es einen klaren Beweis des Speichereffekts und Schalten
passiert bei beiden Polaritäten.
Die Verwendung eines einzelnen Materials hat in Hinsicht auf die
Verwendung einer Mischung von n- und
p-Material, den Vorteil, dass Phasensegregation der p- und n-Komponenten
nicht auftreten kann.
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Ein
Vorteil der Anordnung 30 gemäß der ersten und zweiten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist, dass alle Schichten aus einer Lösung prozessiert
werden können,
leichtes Prozessieren und eine Technologie mit niedrigen Kosten
erreicht sind. Inklusive einer Maske zum Strukturieren der organischen
ambipolaren Halbleiterschicht 19 besteht der gesamte Prozess
nur aus vier Maskensätzen.
Da die maximale Prozessierungstemperatur unter 150°C ist, ist
diese Technologie kompatibel mit der Verwendung von flexiblen Substraten
wie beispielsweise Polymersubstraten.
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Ein
weiterer Vorteil kann in der Tatsache gefunden werden, dass die
Dielektrizitätskonstante
von ferroelektrischen organischen Materialien, wie beispielsweise
P(VDF/TrFE), im Vergleich zu konventionellen Fotolacken, die nach
dem Stand der Technik verwendet werden, etwas dreimal größer ist.
Daher werden Steuerspannungen reduziert, was in beispielsweise geringerer
Leistungsaufnahme resultiert.
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Der
verbesserte Speichereffekt und Schalten, in den obigen Ausführungsformen
beschrieben, sind unabhängig
von dem Material der organischen ferroelektrischen Schicht 14,
die in Kombination mit der organischen ambipolaren Halbleiterschicht 19 verwendet
wird.
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Das
Speicherfenster der Anordnung 30 hängt von dem Verhältnis von
Elektronenstrom und Löcherstrom
ab. Für
Verhältnisse
nahe 0 oder 1 ist das Speicherfenster am größten. In dem außergewöhnlichen
Fall, dass diese Ströme
exakt symmetrisch mit Bezug auf Vg = 0 sind, dann ist das Auslesen
bei Vg = 0 nicht möglich
und Auslesen des Speicherzustands sollte bei Vg ≠ 0 und wobei Vg kleiner als das
Schaltfeld ist getan werden.
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Es
sei zu verstehen, dass obwohl bevorzugte Ausführungsformen, spezielle Konstruktionen
und Konfigurationen wie auch Materialien hierin für Anordnungen
gemäß der vorliegenden
Erfindung diskutiert worden sind, verschiedene Änderungen oder Modifikationen
in der Form und im Detail gemacht werden können, ohne von dem Rahmen und
dem Geist dieser Erfindung abzuweichen.
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Es
wird eine nichtflüchtige
ferroelektrische Speicheranordnung vorgeschlagen, die eine Kombination
eines organischen ferroelektrischen Polymers mit einem organischen
ambipolaren Halbleiters umfasst. Die Anordnungen der vorliegenden
Erfindung sind kompatibel mit – und
nutzen voll die Vorteile von – Polymeren,
d.h. Lösungsprozessierung,
niedrige Kosten, Schichtdeposition bei niedriger Temperatur und
Kompatibilität
mit flexiblen Substraten.