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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft organische Dünnschichttransistoren, organische
optische Vorrichtungen mit aktiver Matrix und Verfahren zu ihrer Herstellung.
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Hintergrund der Erfindung
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Transistoren
können
in zwei Haupttypen eingeteilt werden: Bipolartransistoren und Feldeffekttransistoren.
Beiden Typen ist eine Basisstruktur gemeinsam, die drei Elektroden
mit einem dazwischen in einem Kanal angeordneten Halbleitermaterial
umfasst. Die drei Elektroden eines Bipolartransistors sind als Emitter,
Kollektor und Basis bekannt, wohingegen bei einem Feldeffekttransistor
die drei Elektroden als Source (Quelle), Drain (Abfluss) und Gate (Gatter)
bekannt sind. Bipolartransistoren können als mit Strom betriebene
Vorrichtungen beschrieben werden, da der Strom zwischen dem Emitter
und dem Kollektor über
den Strom gesteuert wird, welcher zwischen der Basis und dem Emitter
fließt.
Im Gegensatz dazu können
Feldeffekttransistoren als mit Spannung betriebene Vorrichtungen
beschrieben werden, nachdem der zwischen Source und Drain fließende Strom
durch die Spannung zwischen Gate und dem Source gesteuert wird.
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Transistoren
können
auch als p-leitend und n-leitend klassifiziert werden, je nachdem,
ob sie Halbleitermaterial umfassen, welches positive Ladungsträger (Löcher) bzw.
negative Ladungsträger (Elektronen)
leitet. Das Halbleitermaterial kann entsprechend seiner Fähigkeit
Ladung aufzunehmen, zu transportieren und abzugeben gewählt werden.
Die Fähigkeit
des Halbleitermaterials Löcher
oder Elektronen aufzunehmen, zu transportieren und abzugeben kann
durch Dotieren des Materials verstärkt werden. Das für die Source-
und Drain-Elektroden verwendete Material kann ebenfalls entsprechend
seiner Fähigkeit,
Löcher
oder Elektronen aufzunehmen und zu injizieren, gewählt werden.
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Eine
p-leitende Transistorvorrichtung kann zum Beispiel durch Wahl eines
Halbleitermaterials gebildet werden, das bei der Aufnahme, Leitung
und Abgabe von Löchern
wirksam ist, und die Wahl eines Materials für die Source- und Drain-Elektroden, welches
bei der Injizierung und Aufnahme von Löchern aus dem Halbleitermaterial
wirksam ist. Eine gute Energieniveauanpassung des Fermi-Niveaus in den Elektroden
an das HOMO-Niveau des Halbleitermaterials kann die Injizierung
und Aufnahme von Löchern
verstärken.
Im Gegensatz dazu kann eine n-leitende Transistorvorrichtung durch
Wahl eines Halbleitermaterials gebildet werden, welches bei der Aufnahme,
Leitung und Abgabe von Elektronen wirksam ist, und die Wahl eines
Materials für
die Source- und Drain-Elektroden, welches für die Injizierung von Elektronen
in und die Aufnahme von Elektronen aus dem Halbleitermaterial wirksam
ist. Eine gute Energieniveauanpassung des Fermi-Niveaus in den Elektroden
an das LUMO-Niveau des Halbleitermaterials kann die Injizierung
und Aufnahme von Elektronen verstärken. Ambipolare Vorrichtungen,
welche n-leitend oder p-leitend sein können, sind ebenfalls bekannt.
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Transistoren
können
durch Abscheidung der Komponenten in dünner Schicht unter Bildung
eines Dünnschichttransistors
(TFT) gebildet werden. Wird in einer solchen Vorrichtung ein organisches
Material als Halbleitermaterial verwendet, wird er als organischer
Dünnschichttransistor
(OTFT) bezeichnet.
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Es
sind verschiedene Anordnungen von organischen Dünnschichttransistoren bekannt.
Eine solche Vorrichtung ist ein Feldeffekttransistor mit isolierter
Gate-Elektrode,
der Source- und Drain-Elektroden mit einem dazwischen in einem Kanalbereich angeordneten
Halbleitermaterial umfasst, eine Gate-Elektrode, die zum Halbleitermaterial
benachbart angeordnet ist und eine zwischen der Gate-Elektrode Lind dem
Halbleitermaterial im Kanalbereich angeordnete Schicht Isoliermaterial.
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OTFT's können nach
kostengünstigen
Niedertemperaturverfahren, wie z. B. durch Lösungsverarbeitung, gefertigt
werden. OTFT's sind
mit flexiblen Kunststoffsubstraten verträglich, was die Möglichkeit der
Massenherstellung von OTFT's
auf flexiblen Substraten nach Roll-to-roll-Abscheidungsverfahren
eröffnet.
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In 1 ist
ein Beispiel eines solchen organischen Dünnschichttransistors wiedergegeben.
Die abgebildete Struktur kann auf einem Substrat 1 abgeschieden
werden und umfasst Source- und Drain-Elektroden 2, 4,
welche im Abstand voneinander, mit einem Kanalbereich 6 dazwischen,
angeordnet sind. Im Kanalbereich 6 ist ein organischer
Halbleiter (OSC) 8 abgeschieden, der sich über wenigstens
einen Teil der Source- und Drain-Elektroden 2, 4 erstrecken
kann. Eine Isolierschicht 10 aus dielektrischem Material
ist auf dem organischen Halbleiter 8 abgeschieden und kann
sich über
wenigstens einen Teil der Source- und
Drain-Elektroden 2, 4 erstrecken. Schließlich ist
eine Gate-Elektrode 12 auf der Isolierschicht 10 abgeschieden.
Die Gate-Elektrode 12 befindet sich über dem Kanalbereich 6 und
kann sich über
wenigstens einen Teil der Source- und Drain-Elektroden 2, 4 erstrecken.
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Die
vorstehend beschriebene Struktur ist als organischer Top-Gate-Dünnschichttransistor
bekannt, weil das Gate oben auf der Vorrichtung angeordnet ist.
Es ist alternativ jedoch auch bekannt, das Gate auf der Unterseite
der Vorrichtung vorzusehen, um einen sogenannten organischen Bottom-Gate-Dünnschichttransistor zu bilden.
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In 2 ist
ein Beispiel eines solchen organischen Bottom-Gate-Dünnschichttransistors
wiedergeben. Um die Beziehungen zwischen den in 1 und 2 abgebildeten
Strukturen besser zu veranschaulichen, wurden für einander entsprechende Teile
die gleichen Bezugszeichen verwendet. Die in 2 wiedergegebene
Bottom-Gate-Struktur umfasst eine auf einem Substrat 1 abgeschiedene Gate-Elektrode 12 mit
einer darüber
abgeschiedenen Isolierschicht 10 aus dielektrischem Material.
Die Source- und Drain-Elektroden 2, 4 sind auf
der Isolierschicht 10 aus dielektrischem Material abgeschieden.
Die Source- und Drain-Elektroden 2, 4 sind oberhalb
der Gate-Elektrode im Abstand zueinander, mit einem Kanalbereich 6 dazwischen
angeordnet. Im Kanalbereich 6 ist ein organischer Halbleiter (OSC) 8 abgeschieden,
der sich über
wenigstens einen Teil der Source- und Drain-Elektroden 2, 4 hinaus
erstrecken kann.
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Eines
der Probleme bei den vorerwähnten Anordnungen
besteht darin, wie man den OSC bei der Abscheidung innerhalb des
Kanalbereichs hält. Eine Lösung des
Problems besteht darin, eine strukturierte Schicht aus isolierendem
Damm-Material 14 vorzusehen, welches eine Wanne definiert,
in welcher der OSC 8 aus einer Lösung heraus, zum Beispiel mittels
Tintenstrahldrucken, abgeschieden werden kann. Eine solche Anordnung
ist in den 3 und 4 für einen
organischen Bottom- bzw. Top-Gate-Dünnschichttransistor wiedergegeben.
Um die Beziehung zwischen den in 1 und 2 und den
in den 3 und 4 abgebildeten Strukturen besser
zu veranschaulichen, wurden für
einander entsprechende Teile wiederum die gleichen Bezugszeichen
verwendet.
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Insbesondere
umgibt die Peripherie der durch die strukturierte Schicht aus Isoliermaterial 14 definierten
Wanne einen Teil oder den gesamten Kanal 6, der zwischen
den Source- und Drain-Elektroden 2, 4 definiert
ist, um die Abscheidung des OSC 8, zum Beispiel mittels
Tintenstrahldrucken, zu erleichtern. Nachdem ferner die Isolierschicht 14 vor
der Abscheidung des OSC 8 abgeschieden wird, kann diese abgeschieden
und strukturiert werden, ohne den OSC zu beschädigen. Die Struktur der Isolierschicht 14 kann
in reproduzierbarer Weise unter Verwendung bekannter Abscheidungs-
und Strukturierungstechniken wie Photolithographie von positiven
oder negativen Fotolacken, Nassätzen,
Trockenätzen,
etc. gebildet werden.
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Der
jetzige Anmelder hat gefunden, dass selbst dann, wenn eine strukturierte
Schicht aus einem Damm-Material vorgesehen wird, welches die Wanne
definiert, bei Verwendung von lösungsbasierten
Verarbeitungsverfahren zur Abscheidung des OSC immer noch Probleme
bestehen, das OSC innerhalb des Kanalbereichs zu halten und eine
gute Filmbildung des OSC im Kanalbereich zu erzielen. Es erfolgt
eine unkontrollierte Benetzung des die Wanne definierenden Damm-Materials,
weil der Kontaktwinkel organischer Lösungsmittel, aus denen das
OSC typischerweise abgeschieden wird, niedrig ist. Im ungünstigsten
Fall kann das OSC die Wanne überspülen.
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Die
Benetzbarkeit kann bekanntlich durch die Anwendung von Schritten
zur Oberflächenbehandlung,
wie Plasmabehandlungen, gesteuert werden. Es ist jedoch auch bekannt,
dass solche Oberflächenbehandlungen
die in der Wanne freiliegenden aktiven Schichten des OTFT's schädigen können. Es ist
zum Beispiel bekannt, dass das Einwirken von Plasmabehandlungen
auf Gate-Dielektrika
das Dielektrikum schädigen
kann. Die jetzigen Anmelder haben in der Tat eigene Versuche durchgeführt, um
zu bestätigen,
dass dies bei der Bildung von in 2 dargestellten
Bottom-Gate-OTFT-Vorrichtungen der Fall ist, bei denen die dielektrische
Schicht vor Abscheidung des organischen Halbleitermaterials aus einer
Lösung
unter Verwendung eines Schleuderbeschichtungsverfahrens einer Plasmabehandlung ausgesetzt
wurde. Die Leistung dieser Vorrichtungen wurde mit entsprechenden
Vorrichtungen verglichen, bei denen keine Plasmabehandlung des Dielektrikums
während
der Herstellung angewendet wurde. Die Ergebnisse zeigen klar, dass
die Leistung von OTFT-Vorrichtungen,
bei denen das Dielektrikum während
der Herstellung einer Plasmabehandlung ausgesetzt wurde, stark abfiel.
Der jetzige Anmelder entwickelte selbst ein Verfahren, bei dem ein
schützender „Stopfen” vor der
Plasmabehandlung über dem
Dielektrikum abgeschieden wurde, um die dielektrische Schicht vor
Beschädigung
zu schützen.
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Ein
anderes Problem bei den vorerwähnten Anordnungen
besteht darin, wie man im organischen Halbleitermaterial für eine gute
Beweglichkeit der Ladungsträger
sorgt. Die Leitfähigkeit
des Kanals kann durch Anlegen einer Spannung an das Gate verändert werden.
Auf diese Weise kann der Transistor durch Verwendung einer angelegten
Gate-Spannung ein- und ausgeschaltet werden. Der für eine gegebene
Spannung erzielbare Drain-Strom hängt von der Beweglichkeit der
Ladungsträger
im organischen Halbleiter im aktiven Bereich der Vorrichtung (Kanal zwischen
der Source- und Drain-Elektrode) ab. Folglich müssen organische Dünnschichttransistoren
einen organischen Halbleiter mit hoch beweglichen Ladungsträgern im
Kanalbereich aufweisen, um hohe Drain-Ströme
bei niedrigen Betriebsspannungen zu erzielen.
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Die
Anwendung organischer Dünnschichttransistoren
wird gegenwärtig
durch die relativ geringe Beweglichkeit organischer Halbleitermaterialien eingeschränkt. Es
wurde gefunden, dass eines der wirksamsten Mittel zur Verbesserung
der Mobilität darin
besteht, das organische Material zu veranlassen, sich zu ordnen
und auszurichten. Dies minimiert die intermolekularen Abstände und
fördert
das Hüpfen
zwischen den Ketten, welches der vorherrschende Leitungsmechanismus
in organischen Halbleitern ist. Die organischen Halbleitermaterialien
mit der höchsten
Beweglichkeit in Dünnschichttransistoren weisen
eine beträchtliche
Ordnung und Kristallinität auf,
wie aus optischen Mikroaufnahmen und der Röntgenspektroskopie ersichtlich
ist.
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Ziel
der Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung ist es, die vorstehend skizzierten Probleme
zu behandeln. Es ist insbesondere das Ziel, bei bestimmten Ausführungsformen
sowohl die Ladungsmobilität
in der organischen Halbleiterschicht des OTFT als auch die Formstabilität und Filmbildung des
organischen Halbleitermaterials bei der Abscheidung aus der Lösung zu
verbessern.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Der
jetzige Anmelder nahm natürlich
an, dass Oberflächenbehandlungen,
wie die im Abschnitt „Hintergrund” erörterten
Plasmabehandlungen, die gleichen schädlichen Auswirkungen auf die
aktiven Komponenten eines OTFT haben würden, ungeachtet der zur Abscheidung
des organischen Halbleitermaterials verwendeten Technik. Als der
Anmelder von der im Abschnitt „Hintergrund” beschriebenen Schleuderbeschichtungstechnik
zu einem Tintenstrahlabscheidungsverfahren für das organische Halleitermaterial überging,
verwendete er weiterhin einen Schutzstopfen, um die darunter liegende
dielektrische Schicht während
der Plasmabehandlung zu schützen.
Der Anmelder hat jedoch nunmehr gefunden, dass dann, wenn ein Tintenstrahldruckverfahren zur
Abscheidung des organischen Halleitermaterials verwendet wird, die
Leistung der OTFT-Vorrichtung außerordentlich verbessert wird,
wenn die darunter liegenden Schichten einem Reinigungsschritt, wie
einer Plasmabehandlung, unterzogen werden, ehe darauf das organische
Halbleitermaterial mittels Tintenstrahldrucken aufgebracht wird.
Das heißt,
dass im Gegensatz zu schleuderbeschichteten Vorrichtungen gefunden
wurde, dass sich bei Anwendung eines Reinigungsschritts, wie einer
Plasmabehandlung, auf den Kanalbereich eines OTFT vor dem Abscheiden des
organischen Halbleiters mittels Tintenstahldrucken die Leistung
der Vorrichtung tatsächlich
dramatisch verbessert, verglichen mit Tintenstrahl-bedruckten Vorrichtungen,
bei denen die darunter liegende Oberfläche im Kanalbereich nicht derart
behandelt wurde.
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Im
Lichte des Vorstehenden und in Übereinstimmung
mit einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung eines
organischen Dünnschichttransistors
bereitgestellt, welches Folgendes umfasst: es wird ein Substrat
mit Source- und Drain-Elektroden bereitgestellt, welche einen Kanalbereich
definieren; wenigstens der Kanalbereich wird einem Reinigungsschritt
unterzogen und organisches Halbleitermaterial wird aus Lösung im
Kanalbereich mittels Tintenstrahldrucken abgeschieden.
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Es
ist wohlbekannt, dass sich die Filmbildungseigenschaften von Tintenstrahlgedruckten Schichten
beträchtlich
von Schichten unterscheiden, die nach anderen Verfahren, wie Schleuderbeschichten,
abgeschieden wurden. Bis vor kurzem wiesen OTFT-Vorrichtungen, welche
unter Verwendung von Tintenstrahldruckverfahren zur Abscheidung
des organischen Halbleitermaterials hergestellt wurden, eine schlechte
Leistung auf, verglichen mit Vorrichtungen, welche unter Verwendung
anderer Abscheidungsverfahren für
das organische Halbleitermaterial, wie Schleuderbeschichten, gefertigt
wurden. Es wurde insbesondere gefunden, dass Tintenstrahl-gedruckte
organische Halbleiterschichten eine geringere Ladungsbeweglichkeit
aufweisen. Ohne an irgendeine Theorie gebunden sein zu wollen, wird
angenommen, dass der erfindungsgemäße Reinigungsschritt die Oberflächenenergie
im Kanalbereich so beeinflusst, dass die Benetzung eines Tintenstrahl-gedruckten
organischen Halbleitermaterials in einem solchem Grad verbessert
wird, dass Oberflächenschäden im Kanalbereich
mehr als ausgeglichen werden. Es wurde in der Tat gefunden, dass
die Ladungsbeweglichkeit um mindestens zwei Größenordnungen erhöht werden
kann, verglichen mit der Ladungsbeweglichkeit von Tintenstrahl-gedruckten OTFT-Vorrichtungen,
bei denen die Oberfläche
des Kanalbereichs vor der Tintenstrahlabscheidung des organischen
Halbleitermaterials keiner Reinigungsbehandlung unterworfen wurde.
Eine solche Wirkung wird bei schleuderbeschichteten Vorrichtungen
nicht beobachtet, vermutlich infolge der unterschiedlichen Filmbildungseigenschaften
schleuderbeschichteter Schichten.
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Vorzugsweise
werden wenigstens auch Teile der Source- und Drain-Elektroden dem Reinigungsschritt
ausgesetzt. Dadurch werden alle Materialien, entfernt, welche die
Oberfläche
der Elektroden kontaminieren, und welche andernfalls die Ladungsinjektion/-extraktion
inhibieren würden.
Dies begünstigt zudem
die anschließende
Bildung einer darüber
liegenden, selbst-orientierten, einlagigen Schicht auf den Elektroden,
sofern eine solche zur Verbesserung der Ladungsinjektion/-extraktion
gewünscht
wird. Die Bildung einer solchen Schicht wird durch die Anwesenheit
von Material inhibiert, welches die Oberfläche der Elektroden kontaminiert.
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Der
Reinigungsschritt besteht vorzugsweise aus einem Plasmabehandlungsschritt,
besonders bevorzugt aus einem O2-Plasmabehandlungsschritt. Es
wurde gefunden, dass Plasmabehandlungen und insbesondere O2-Plasmabehandlungen bei der Erhöhung der
Ladungsbeweglichkeit in einer anschließend durch Tintenstrahldrucken
abgeschiedenen organischen Halbleiterschicht besonders wirksam sind. Das
Plasma kann sowohl O2 als auch radikalfördernde
Spezies umfassen, wie eine Halogen enthaltende, vorzugsweise Fluor
enthaltende Spezies, z. B. CF4.
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Die
Plasmabehandlung sollte vorzugsweise mit genügend hoher Energie erfolgen,
um jede Art von Verunreinigung zu entfernen, vorzugsweise jedoch
mit ausreichend niedriger Energie, damit die behandelte Oberfläche nicht übermäßig geschädigt wird.
In der Praxis kann eine gewisse Beschädigung der behandelten Oberfläche durchaus
erwünscht sein,
um im organischen Halbleitermaterial für Kristallisationsstellen zu
sorgen. Eine übermäßige Beschädigung der
behandelten Oberfläche
ist jedoch nicht erwünscht.
Auf ähnliche
Weise wird auch die Behandlungsdauer das Ausmaß bestimmen, mit dem eine behandelte
Oberfläche
gereinigt/beschädigt wird.
Die Plasmabehandlung sollte bevorzugt mindestens 60 Sekunden dauern.
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Auf
den Reinigungsschritt folgt vor dem Tintenstrahldrucken des organischen
Halbleitermaterials vorzugsweise ein Entnetzungsschritt. Die entnetzende
Behandlung besteht vorzugsweise in einer Plasmabehandlung, wie mit
einem Halogen enthaltenden, vorzugsweise Fluor enthaltenden Plasma,
z. B. einem CF4-Plasma. Es wurde gefunden,
dass das Bereitstellen dieses zusätzlichen Behandlungsschritts
die Leistung von Tintenstrahl-gedruckten OTFT-Vorrichtungen weiter verbessert. Es
wird angenommen, dass zusätzlich
zur Wiederherstellung feuchtigkeitsabweisender Eigenschaften der
behandelten Oberflächen,
die Entnetzungsbehandlung auch Schäden im Kanalbereich, welche
durch den Reinigungsschritt verursacht wurden, wenigstens teilweise
reparieren kann. Die entnetzende Plasmabehandlung dauert vorzugsweise
mindestens 10 Sekunden, bevorzugt mindestens 30 Sekunden.
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Bei
Top-Gate-OTFT's
wird ein Gate-Dielektrikum auf dem OSC und eine Gate-Elektrode auf
dem Gate-Dielektrikum abgeschieden. Der OTFT ist jedoch vorzugsweise
ein Bottom-Gate-OTFT, wobei der Schritt der Bereitstellung des Substrats
das Abscheiden einer Gate-Elektrode, das Abscheiden eines Gate-Dielektrikums auf
der Gate-Elektrode und das Abscheiden der Source- und Drain-Elektroden auf
dem Gate-Dielektrikum unter Bildung des Kanalbereichs umfasst. Es
wurde gefunden, dass der Reinigungsschritt bei der Behandlung von
freiliegendem dielektrischem Material im Kanalbereich eines Bottom-Gate-OTFTs
vor dem Abscheiden von organischem Halbleitermaterial darauf mittels
Tintenstrahldrucken besonders wirksam ist. Das dielektrische Material
kann anorganisch oder organisch sein, ist jedoch vorzugsweise organisch.
Es wurde wiederum gefunden, dass der Reinigungsschritt bei der Behandlung
von freiliegendem organischem Material im Kanalbereich besonders
wirksam ist. Es wird angenommen, dass der Reinigungsschritt die
kontaminierte Deckschicht des organischen dielektrischen Materials
entfernen kann.
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Bei
Tintenstrahl-gedruckten Vorrichtungen wird vorzugsweise eine Wanne
vorgesehen, in welcher das organische Halbleitermaterial abgeschieden
werden kann. Demzufolge ist es nach Bereitstellung des Substrats
und vor dem Reinigungsschritt vorteilhaft, eine strukturierte Schicht
aus Isoliermaterial zu bilden, welche eine Wanne definiert, die
den Kanalbereich umgibt. Der Schritt der Wannenbildung sollte vor
dem Reinigungsschritt erfolgen, um eine Kontamination des Kanalbereichs
nach dem Reinigungsschritt zu vermeiden, aber vor dem Tintenstrahldrucken
des organischen Halbleitermaterials. Der Reinigungsschritt der vorliegenden
Erfindung ist in der Tat bei Vorrichtungen besonders nützlich,
bei denen eine strukturierte Schicht des eine Wanne definierenden
Materials vorgesehen ist, da das Verfahren der Bildung einer solchen
strukturierten Schicht zur Kontamination des Kanalbereichs und/oder
der Source- und Drain-Elektroden führt, was die Leistung solcher
Vorrichtungen nachteilig beeinflusst. Der Reinigungsschritt entfernt
das kontaminierende Material, welches im Kanalbereich und auf den
Elektroden nach der Bildung der Wanne übrig bleibt.
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Nach
einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine organische
Dünnschichttransistorvorrichtung
bereitgestellt, die nach den vorstehend beschriebenen Verfahren
hergestellt ist, wobei die Vorrichtung eine Ladungsbeweglichkeit
von wenigstens 10–4 cm2/Vs,
vorzugsweise von wenigstens 10–3 cm2/Vs
und besonders bevorzugt wenigstens 10–2 cm2/Vs aufweist. Frühere Vorrichtungen, welche unter
Verwendung des Tintenstrahldruckens ohne den erfindungsgemäßen Reinigungsschritt
hergestellt wurden, weisen eine Ladungsbeweglichkeit von weniger
als 10–4 cm2/Vs auf.
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Gemäß anderer
Aspekte der vorliegenden Erfindung wird eine organische, optische
Vorrichtung mit aktiver Matrix und ein Verfahren zu ihrer Herstellung
bereitgestellt, die einen organischen Dünnschichttransistor beinhaltet,
der nach den vorstehend beschriebenen Verfahren hergestellt wurde.
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Zusammenfassung der Zeichnungen
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Die
vorliegende Erfindung wird nunmehr ausschließlich anhand von Beispielen
unter Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungen beschrieben, in denen
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1 eine
bekannte organische Top-Gate-Dünnschichttransistoranordnung
zeigt;
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2 eine
bekannte organische Bottom-Gate-Dünnschichtransistoranordnung
zeigt;
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3 eine
organische Bottom-Gate-Dünnschichttransistoranordnung
mit einer Wanne zur Aufnahme des organischen Halbleiters zeigt;
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4 eine
organische Top-Gate-Dünnschichttransistoranordnung
mit einer Wanne zur Aufnahme des organischen Halbleiters zeigt;
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5 die
Verfahrensschritte darstellt, welche die Bildung eines organischen
Bottom-Gate-Dünnschichttransistors
gemäß einer
erfindungsgemäßen Ausführungsform
beinhaltet;
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6 die
Verfahrensschritte darstellt, welche die Bildung eines organischen
Top-Gate-Dünnschichttransistors
gemäß einer
erfindungsgemäßen Ausführungsform
beinhaltet;
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7 einen
Teil eines organischen Licht emittierenden Anzeigegeräts mit aktiver
Matrix darstellt, das einen organischen Dünnschichttransistor und eine
organische Licht emittierende Vorrichtung umfasst; und
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8 einen
Teil einer anderen organischen Licht emittierenden Anzeigevorrichtung
mit aktiver Matrix darstellt, die einen organischen Dünnschichttransistor
und eine organische Licht emittierende Vorrichtung umfasst.
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Detaillierte Beschreibung
bevorzugter Ausführungsformen
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Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung führen
in den OTFT-Verfahrensablauf
bei Vorrichtungen, in denen das OSC mittels Tintenstrahldrucken
abgeschieden wird, einen zusätzlichen
Reinigungsschritt ein. Es wurde gefunden, dass dies bei Tintenstrahl-gedruckten
Vorrichtungen zu einer guten OTFT-Leistung führt, einschließend guter
Benetzungs- und Filmbildungseigenschaften der mittels Tintenstrahl
abgeschiedenen OSC-Lösung,
sowie zu hoher Kristallinität
und folglich zu hoher Ladungsbeweglichkeit in der resultierenden
OSC-Schicht.
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5 gibt
die an der Bildung eines organischen Bottom-Gate-Dünnschichttransistors
gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung beteiligten Verfahrensschritte wieder.
Es wurden für einander
entsprechende Teile die gleichen Bezugszeichen verwendet, wie die
in den 1 bis 4. 5(A) gibt
die Struktur der Vorrichtung während der
Entwicklung vor der OSC-Abscheidung
wieder. Diese Struktur wird durch Abscheidung einer Gate-Elektrode 12 auf
einem Substrat 1 gebildet, wonach ein Gate-Dielektrikum 10 auf
der Gate-Elektrode 12 abgeschieden wird, die Source- und Drain-Elektroden 2, 4 auf
dem Gate-Dielektrikum 10 abgeschieden werden und den Kanalbereich 6 definieren,
in dem das Gate-Dielektrikum freiliegt, und eine strukturierte Schicht
aus isolierendem Damm-Material 14 gebildet wird, welches
eine den Kanalbereich 6 umgebende Wanne definiert. Bei
der in 5(A) dargestellten Anordnung
weist das die Wanne definierende Damm-Material ein unterschnittenes
Profil auf, das zur Bildung einer guten OSC-Schicht bei dessen Abscheidung
aus der Lösung
in der Wanne vorteilhaft sein kann. Das die Wanne definierende Damm-Material
kann jedoch wahlweise ein positives Profil aufweisen.
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Wie
in den 5(B) und 5(C) gezeigt,
werden das Dielektrikum 10 und die in der Wanne freiliegenden
Source- und Drain-Elektroden 2, 4 einer O2-Plasmabehandlung
und anschließend
einer CF4-Plasmabehandlung unterworfen.
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Das
OSC 8 wird dann in der Wanne mittels Tintenstrahldrucken
abgeschieden, um eine Struktur zu bilden, wie in 5(D) wiedergegeben.
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6 zeigt
die entsprechenden Verfahrensschritte, welche an der Bildung eines
organischen Top-Gate-Dünnschichttransistors
gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung beteiligt sind. Es wurden für einander
entsprechende Teile die gleichen Bezugszeichen verwendet wie in
den 1 bis 5.
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Die
Verfahrensschritte gleichen den in 5 für die Bottom-Gate-Anordnung
gezeigten Schritten, außer
dass eine unterschiedliche Ausgangsstruktur verwendet wurde, wie
in 6(A) gezeigt. Hier ist das Substrat 1 mit
Source- und Drain-Elektroden 2, 4 ausgestattet,
welche den Kanalbereich 6 definieren, wobei die eine Wanne
definierende Dammschicht über
den Source- und Drain-Elektroden
gebildet ist. Diese Struktur wird dann einer O2-Plasmabehandlung
und anschließend
einer CF4-Plasmabehandlung unterworfen,
wie in 6(B) und 6(C) gezeigt.
Das OSC 8 wird dann, wie in 6(D) gezeigt,
in der Wanne mittels Tintenstrahldrucken abgeschieden, gefolgt von
einem Gate-Dielektrikum 10, wie in 6(E) gezeigt,
und einer Gate-Elektrode 12, um die in 6(F) wiedergegebene
Struktur zu bilden.
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Materialien
und Verfahren, welche in Übereinstimmung
mit Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung für
die Bildung eines OTFT geeignet sind, werden nachstehend ausführlicher
erörtert.
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Substrate
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Das
Substrat kann starr oder flexibel sein. Starre Substrate können aus
Glas oder Silizium ausgewählt
sein und flexible Substrate können
dünnes Glas
oder Kunststoffe umfassen wie Polyethylenterephthalat (PET), Polyethylennaphthalat
(PEN), Polycarbonat und Polyimid.
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Das
organische Halbleitermaterial kann durch Verwendung geeigneter Lösungsmittel
lösungsverarbeitbar
gemacht werden. Beispiele für
Lösungsmittel
sind: Mono- oder Polyalkylbenzole wie Toluol und Xylol; Tetralin;
und Chloroform. Bevorzugte Abscheidungsverfahren aus Lösung umfassen
das Schleuderbeschichten und Tintenstrahldrucken. Andere Abscheidungsverfahren
aus Lösung
beinhalten das Tauchbeschichten, Tiefdrucken und Siebdrucken.
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Organische Halbleitermaterialien
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Bevorzugte
organische Halbleitermaterialien umfassen: kleine Moleküle wie gegebenenfalls
substituierte Pentacene; gegebenenfalls substituierte Polymere wie
Polyarylene, insbesondere Polyfluorene und Polythiophene; sowie
Oligomere. Es können auch
Abmischungen von Materialien, einschließlich Abmischungen unterschiedlicher
Materialtypen (z. B. eine Abmischung aus einem Polymer und einem
kleinen Molekül),
verwendet werden.
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Source- und Drain-Elektroden
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Bei
einem p-Kanal-OTFT umfassen die Source- und Drain-Elektroden vorzugsweise
ein Material mit hoher Austrittsarbeit, vorzugsweise ein Metall
mit einer Austrittsarbeit größer als
3,5 eV, zum Beispiel Gold, Platin, Palladium, Molybdän, Wolfram
oder Chrom. Das Metall hat vorzugsweise eine Austrittsarbeit im
Bereich von 4,5 bis 5,5 eV. Es können
auch andere geeignete Verbindungen, Legierungen und Oxide verwendet
werden, wie Molybdäntrioxid
und Indium-Zinn-Oxid.
Die Source- und Drain-Elektroden können durch thermisches Aufdampfen
abgeschieden und unter Verwendung von Standard-Photolithographie-
und Abhebetechniken nach dem Stand der Technik strukturiert werden.
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Alternativ
können
leitfähige
Polymere als Source- und Drain-Elektroden abgeschieden werden. Ein
Beispiel für
ein solches Leitfähigkeitspolymer
ist Polyethylendioxythiophen (PEDOT), obwohl auf dem Fachgebiet
auch andere Leitfähigkeitspolymere
bekannt sind. Solche Leitfähigkeitspolymere können aus
Lösung
zum Beispiel unter Verwendung von Schleuderbeschichtungs- oder Tintenstrahldruckverfahren
sowie mit anderen der vorstehend erörterten lösungsbasierenden Abscheidungstechniken
abgeschieden werden.
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Bei
einem n-Kanal-OTFT umfassen die Source- und Drain-Elektroden vorzugsweise
ein Material, wie zum Beispiel ein Metall, mit einer Austrittsarbeit von
weniger als 3,5 eV, wie Calcium oder Barium oder eine dünne Schicht
aus einer Metallverbindung, insbesondere ein Alkali- oder Erdalkalimetalloxid oder
-fluorid, wie zum Beispiel Lithiumfluorid, Bariumfluorid und Bariumoxid.
Alternativ können
Leitfähigkeitspolymere
als Source- und Drain-Elektroden abgeschieden werden.
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Die
Source- und Drain-Elektroden werden wegen der einfacheren Herstellung
vorzugsweise aus ein und demselben Material gebildet. Die Source-
und Drain-Elektroden
können
jedoch zur Optimierung der Ladungsinjektion bzw. -extraktion selbstverständlich aus
unterschiedlichen Materialien gebildet werden.
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Die
Länge des
durch die Source- und Drain-Elektroden definierten Kanals kann bis
zu 500 Mikrometer betragen. Die Länge beträgt jedoch vorzugsweise weniger
als 200 Mikrometer, weiter vorzugsweise weniger als 100 Mikrometer,
am meisten bevorzugt weniger als 20 Mikrometer.
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Gate-Elektrode
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Die
Gate-Elektrode kann aus einer breiten Vielfalt von leitenden Materialien
ausgewählt
werden, wie zum Beispiel aus einem Metall (z. B. Gold) oder einer
Metallverbindung (z. B. Indium-Zinn-Oxid). Alternativ können als
Gate-Elektrode leitfähige
Polymere abgeschieden werden. Solche leitfähige Polymere können aus
Lösung
zum Beispiel unter Verwendung von Schleuderbeschichtungs- oder Tintenstrahldruckverfahren
sowie mit anderen der vorstehend diskutierten, auf Lösungsmittel
basierenden Abscheidungstechniken abgeschieden werden.
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Die
Dicken der Gate-Elektrode, der Source- und Drain-Elektroden können im
Bereich von 5–200 nm
liegen, obwohl mittels Atom Force Mikrokopie (AFM) typischerweise
50 nm gemessen werden.
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Gate-Dielektrikum
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Das
Gate-Dielektrikum umfasst ein dielektrisches Material, ausgewählt aus
Isoliermaterialien mit hohem spezifischem Widerstand. Die Dielektrizitätskonstante
k liegt typischerweise um 2–3,
obwohl Materialien mit hohem k-Wert wünschenswert sind, weil die
bei einem OTFT erzielbare Kapazität zu k direkt proportional
ist, und der Drain-Strom ID der Kapazität direkt
proportional ist. Folglich sind OTFT's mit dünnen dielektrischen Schichten
im Kanalbereich bevorzugt, um hohe Drain-Ströme bei niedrigen Betriebsspannungen
zu erzielen.
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Das
dielektrische Material kann organisch oder anorganisch sein. Bevorzugte
anorganische Materialien umfassen SiO2,
SiNx und Spin-on-Glas (SOG). Bevorzugte
organische Materialien sind im Allgemeinen Polymere und schließen isolierende
Polymere ein, wie Polyvinylalkohol (PVA), Polyvinylpyrrolidin (PVP), Acrylate
wie Polymethylmethacrylat (PMMA) und Benzocyclobutane (BCBs), erhältlich von
Dow Corning. Die isolierende Schicht kann aus einer Abmischung von
Materialien gebildet werden oder eine mehrlagige Struktur umfassen.
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Das
dielektrische Material kann durch thermisches Aufdampfen, Vakuumverfahren
oder Laminiertechniken abgeschieden werden, wie im Stand der Technik
bekannt. Alternativ kann das dielektrische Material aus Lösung, zum
Beispiel unter Verwendung von Schleuderbeschichtungs- oder Tintenstrahldruckverfahren,
sowie mit anderen der vorstehend erörterten, auf Lösungsmittel
basierenden Abscheidungstechniken abgeschieden werden.
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Wird
das dielektrische Material aus Lösung auf
einem organischen Halbleiter abgeschieden, sollte dies nicht zu
einer Auflösung
des organischen Halbleiters führen.
Analog sollte das dielektrische Material nicht gelöst werden,
wenn der organische Halbleiter darauf aus Lösung abgeschieden wird. Verfahren
zur Vermeidung solcher Lösungsvorgänge schließen ein:
die Verwendung von orthogonalen Lösungsmitteln, d. h. die Verwendung
eines Lösungsmittels
zur Abscheidung der obersten Schicht, welches die darunter liegende
Schicht nicht löst;
und Vernetzen der darunter liegenden Schicht.
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Die
Dicke der Schicht des Gate-Dielektrikums beträgt vorzugsweise weniger als
2 Mikrometer, weiter vorzugsweise weniger als 500 nm.
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Weitere Schichten
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Der
Vorrichtungsaufbau kann andere Schichten beinhalten. Es kann zum
Beispiel eine selbstorientierende Monoschicht (SAM) auf der Gate-,
Source- oder Drain-Elektrode, dem Substrat, der Isolierschicht und
dem organischen Halbleitermaterial abgeschieden werden, um bei Bedarf
die Kristallinität
zu fördern,
den Kontaktwiderstand zu reduzieren, Oberflächeneigenschaften zu reparieren und
die Haftung zu verbessern. Insbesondere kann die dielektrische Oberfläche im Kanalbereich
mit einer einlagigen Schicht versehen werden, umfassend einen Bindungsbereich
und einen organischen Bereich, um die Leistung der Vorrichtung zu
verbessern, z. B. durch Verbesserung der Morphologie (insbesondere
der Polymerausrichtung und Kristallinität) des organischen Halbleiters,
und um Ladungsfänger abzuschirmen,
insbesondere bei dielektrischen Oberflächen mit hoher Dielektrizitätskonstante
k. Materialbeispiele solcher Monoschichten umfassen Chlor- oder
Alkoxysilane mit langen Alkylketten, z. B. Octadecyltrichlorsilan.
In ähnlicher
Weise können Source-
und Drain-Elektroden mit einer SAM versehen werden, um den Kontakt
zwischen dem organischen Halbleiter und den Elektroden zu verbessern. SD-Elektroden
aus Gold können
zum Beispiel mit einer SAM versehen werden, umfassend eine Thiol-bindende
Gruppe und eine Gruppe zur Verbesserung des Kontakts, die eine Gruppe
mit hohem Dipolmoment, ein Dotierungsmittel oder eine konjugierte Einheit
sein kann.
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OTFT-Anwendungen
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OTFT's gemäß den Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung weisen eine breite Vielfalt möglicher
Anwendungen auf. Eine solche Anwendung besteht darin, Pixel in einer
optischen Vorrichtung, vorzugsweise in einer organischen optischen Vorrichtung,
anzusteuern. Beispiele solcher optischer Vorrichtungen schließen lichtempfindliche
Vorrichtungen, insbesondere Lichtdetektoren, und Licht emittierende
Vorrichtungen, insbesondere organische, Licht emittierende Vorrichtungen
ein. OTFT's sind
insbesondere zur Verwendung mit organischen, Licht emittierenden
Vorrichtungen mit aktiver Matrix geeignet, z. B. zur Verwendung
bei Display-Anwendungen.
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7 zeigt
ein Pixel mit einem organischen Dünnschichttransistor und einer
benachbarten organischen, Licht emittierenden Vorrichtung, hergestellt auf
einem üblichen
Substrat 21. Der OTFT umfasst eine Gate-Elektrode 22,
eine dielektrische Schicht 24, Source- und Drain-Elektroden 23s bzw. 23d und eine
OSC-Schicht 25. Die OLED umfasst eine Anode 27,
eine Kathode 29 und eine zwischen Anode und Kathode vorgesehene
Elektrolumineszenzschicht. Zwischen Anode und Kathode können weitere Schichten
angeordnet werden, wie Schichten zum Ladungstransport, zur Ladungsinjizierung
oder Ladungsblockierung. Bei der Ausführungsform von 7 erstreckt
sich die Schicht des Kathodenmaterials sowohl über den OTFT als auch über die
OLED hinaus, wobei eine Isolierschicht 26 vorgesehen ist, um
die Kathodenschicht 29 von der OSC-Schicht 25 elektrisch
zu isolieren. Bei dieser Ausführungsform ist
die Drain-Elektrode 23d mit
der Anode der organischen Licht emittierenden Vorrichtung direkt
verbunden, um die organische Licht emittierende Vorrichtung zwischen
dem emittierenden und nicht emittierenden Zustand umschalten zu
können.
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Die
aktiven Bereiche des OTFT und der OLED werden durch ein übliches
Damm-Material definiert, welches durch Abscheiden einer Schicht
aus Photoresist auf dem Substrat 21 und dessen Strukturierung
gebildet wird, um die OTFT- und OLED-Bereiche auf dem Substrat zu
definieren. Gemäß einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung können die
Wannen, welche sowohl den OTFT als auch die OLED definieren, während der
Fertigung vor der Abscheidung des OSC und des organischen Elektrolumineszenzmaterials
darin, in einer analogen Weise einem Reinigungsschritt unterzogen
werden, wie unter Bezugnahme auf 5 und 6 beschrieben. Die
restlichen Schichten des OTFT und der OLED können anschließend in
den Wannen abgeschieden werden.
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Bei
einer in 8 dargestellten alternativen Anordnung
kann ein organischer Dünnschichttransistor
in Stapelanordnung mit einer organischen Licht emittierenden Vorrichtung
hergestellt werden. Bei einer solchen Ausführungsform wird der organische Dünnschichttransistor,
wie vorstehend beschrieben, entweder in Top- oder Bottom-Gate-Konfiguration aufgebaut.
Wie bei der Ausführungsform
von 7 werden die aktiven Bereiche des OTFT und der OLED
von strukturierten Schichten eines Photoresists 33 definiert.
Bei dieser gestapelten Anordnung gibt es jedoch zwei getrennte Dammschichten 33 – eine für die OLED
und eine für
den OTFT. Gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung können
diese zwei getrennten Schichten während der Herstellung analog
zu der in Bezug auf die 5, 6 und 7 beschriebenen
Weise behandelt werden.
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Eine
Planarisationsschicht 31 (auch als Passivierungsschicht
bekannt) wird über
dem OTFT abgeschieden. Beispiele für Passivierungsschichten sind
BCBs und Parylene. Über
der Passivierungsschicht wird eine organische Licht emittierende
Vorrichtung hergestellt. Die Anode 34 der organischen Licht
emittierenden Vorrichtung ist mit der Drain-Elektrode des organischen
Dünnschichttransistors über einem
leitfähigen
Durchgang 32 verbunden, welcher die Passivierungsschicht 31 und
die Dammschicht 33 durchdringt.
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Pixelstromkreise,
welche einen OTFT und einen optisch aktiven Bereich (z. B. einen
Licht emittierenden oder einen lichtempfindlichen Bereich) umfassen,
können
selbstverständlich
weitere Elemente umfassen. Insbesondere werden die OLED-Pixelstromkreise
der 7 und 8 typischerweise, zusätzlich zum dargestellten
Ansteuertransistor, einen weiteren Transistor und wenigstens einen
Kondensator umfassen.
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Die
hierin beschriebene organische Licht emittierenden Vorrichtung kann
selbstverständlich eine
nach oben oder nach unten emittierende Vorrichtung sein. Das heißt, dass
die Vorrichtung Licht entweder über
die Anoden- oder die Kathodenseite der Vorrichtung emittieren kann.
Bei einer transparenten Vorrichtung sind sowohl die Anode als auch die
Kathode transparent. Eine Vorrichtung mit transparenter Kathode
benötigt
selbstverständlich
keine transparente Anode (sofern natürlich nicht eine vollkommen
transparente Vorrichtung gewünscht
wird), sodass eine für
eine nach unten emittierende Vorrichtung verwendete transparente
Anode durch eine Schicht aus reflektierendem Material, wie einer
Aluminiumschicht, ersetzt oder mit einer solchen ergänzt werden
kann.
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Transparente
Kathoden sind bei Vorrichtungen mit aktiver Matrix besonders vorteilhaft,
weil die Emission durch eine transparente Anode in solchen Vorrichtungen
zumindest teilweise durch den OTFT-Ansteuerstromkreis blockiert
werden kann, welcher unterhalb der emittierenden Pixel angeordnet
ist, wie aus der in 8 wiedergegebenen Ausführungsform
ersichtlich ist.
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Beispiele
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Es
wurde ein OTFT nach dem in 5 wiedergegebenen
Verfahren hergestellt. Die Mobilität dieser Vorrichtung war um
mindestens 2 Größenordnungen
höher als
bei einer entsprechenden Vorrichtung, die ohne Sauerstoffplasmabehandlung
gebildet worden war.
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Umgekehrt
nahm die Mobilität
von schleuderbeschichteten Vorrichtungen um bis zu 2 Größenordnungen
ab, wenn sie der Sauerstoff- und/oder CF4-Plasmabehandlung
unterworfen wurden.
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Obwohl
diese Erfindung unter Bezugnahme auf ihre bevorzugten Ausführungsformen
ausführlich dargestellt
und beschrieben worden ist, versteht es sich für den Fachmann, dass verschiedene Änderungen
in der Form und im Detail erfolgen können, ohne vom Umfang der Erfindung
abzuweichen, wie er in den beigefügten Ansprüchen definiert ist.
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Zusammenfassung
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines organischen
Dünnschichttransistors, bei
dem ein Substrat mit einen Kanalbereich definierenden Source- und
Drain-Elektroden bereitgestellt wird, wenigstens ein Teil des Kanalbereichs
einem Reinigungsschritt unterzogen wird, und organisches Halbleitermaterial
aus Lösung
im Kanalbereich durch Tintenstrahldrucken abgeschieden wird.