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TECHNISCHES GEBIET
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Biotechnologie auf den Gebieten
der genetischen Diagnose, der Sequenzanalyse von DNS und der Analyse
von einfachen Nukleotid-Polymorphismen,
insbesondere die Technologie auf dem Gebiet der genetischen Untersuchungen
und speziell potentiometrische DNS-Mikroarrays, mit denen gleichzeitig
eine Vielzahl von verschiedenen Nukleinsäuren mit hoher Genauigkeit
analysiert werden kann, sowie einen Prozeß zum Herstellen des Mikroarrays
und ein Verfahren zum Analysieren von Nukleinsäuren.
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STAND DER TECHNIK
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Das
Vorhaben der Genom-Nukleotidsequenzanalyse für verschiedenen lebende Organismen
einschließlich
dem menschlichen Genomprojekt hat große Fortschritte gemacht, und
es haben sich enorme Mengen an Informationen über die Nukleotidsequenz angesammelt.
Es wurde bereits die gesamte Nukleotidsequenz des menschlichen Genoms
bestimmt. Die Bestimmung der Genfunktionen im lebenden Körper läßt eine dramatische
Entwicklung der Gentechnologie auf vielen Gebieten erwarten, etwa
bei der Diagnose verschiedener Krankheiten, bei pharmazeutischen
Entwicklungen, beim Züchten
von Agrarprodukten und dergleichen. Die Grundlage für die Weiterentwicklung
auf diesen neuen Gebieten sind neben den Informationen über die Nukleotidsequenzen
Informationen über
die Expression und die Funktion der Gene. Als Technologie für die Durchführung von
Untersuchungen über
die Funktion und Expression der Gene im großen Maßstab und deren Weiterführung zur
Genuntersuchung wurde von Affymetrix Inc., Nanogen Inc., und so
weiter der DNS-Chip oder
das DNS-Mikroarray (im folgenden insgesamt als DNS-Mikroarray bezeichnet)
entwickelt. Das Grundprinzip des Großteils der gegenwärtigen DNS-Mikroarrays
beruht auf der Erfassung von Fluoreszenz, so daß dafür ein Laser oder ein komplexes
optisches System erforderlich ist und das System groß und teuer
ist.
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Außerdem werden
gegenwärtig
alle DNS-Mikroarrays nach einmaligem Gebrauch grundsätzlich weggeworfen.
Auch wenn die DNS-Mikroarrays gewaschen und wiederholt verwendet
werden können,
ist ihre Verwendung auf den höchstens
zwei- oder dreimaligen Gebrauch beschränkt, so daß die Betriebskosten bei der Analyse
vieler Proben und auf dem Gebiet der Gendiagnose bei der Untersuchung
einer großen
Anzahl von Proben und dergleichen ein wesentliches Problem darstellen.
Insbesondere auf dem Gebiet der Medizin ist es schwierig, eine aufwendige
Untersuchung angesichts der Kosten dafür allgemein einzuführen. Andererseits sind
auf dem Gebiet der Medizin, das heißt dem Gebiet der Gendiagnose,
eine hohe Genauigkeit und die Möglichkeit
der quantitativen Bestimmung erforderlich. Entsprechend wird nach
einer Technologie gesucht, die sowohl die Kosten verringert als
auch eine hohe Genauigkeit sichert.
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Zur
Lösung
dieses Problems wurden verschiedene DNS-Mikroarrays mit einem aktuellen
Erfassungssystem in Verbindung mit der Oxidations-Reduktions-Markierung
vorgeschlagen. Clinical Micro Sensor Systems, Inc. hat ein System
entwickelt, bei dem ein Ende eines Moleküls, das molekularer Draht genannt
wird, auf einer Metallelektrode immobilisiert wird, während das
andere Ende an eine Prüf-Nukleinsäure gebunden ist,
wobei die Abgabe und die Aufnahme von Elektronen zwischen der Oxidations-Reduktions-Markierung und der
Metallelektrode bei der Hybridisierung der Prüf-Nukleinsäure mit dem Target-Gen durch
die Änderung
des elektrischen Stroms erfaßt
und dadurch das Target-Gen
bestimmt wird (Nature Biotechnology, Bd. 16 (1998), Seite 27, Seite
40). Da bei diesem System kein teurer Laser und kein kompliziertes
optisches System erforderlich sind, läßt sich das System einfach
und klein aufbauen. Dabei wird jedoch eine Oxidations-Reduktions-Reaktion
auf der Metallelektrode als Grundprinzip für die Erfassung verwendet,
bei der das Vorhandensein einer oxidierenden Substanz oder einer
reduzierenden Substanz (z.B. Ascorbinsäure) in einer Probe aufgrund der
Oxidation oder Reduktion einen elektrischen Strom induziert, wodurch
die Genbestimmung gestört
und die Genauigkeit der Erfassung verschlechtert wird. Gleichzeitig
mit der Strommessung tritt progressiv eine Elektrodenreaktion auf.
Da die Elektrodenreaktion irreversibel und eine Nichtgleichgewichtsreaktion
ist, tritt eine Korrosion der Elektrode, eine Gasentwicklung und
dergleichen auf, mit der Folge einer Instabilität der Strommessung und einer
Abnahme der Erfassungsgenauigkeit, insbesondere wenn die Messung
wiederholt wird.
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Aus
diesen Gründen
ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein DNS-Mikroarray zu
schaffen, das mit einem System mit geringen Betriebskosten und einem
niedrigen Preis Messungen mit hoher Genauigkeit ermöglicht.
Außerdem
sollen ein Prozeß zum
Herstellen des DNS-Mikroarrays und ein Verfahren zur Analyse von
Nukleinsäuren
mit diesem DNS-Mikroarray geschaffen werden.
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DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung umfaßt
ein DNS-Mikroarray, bei dem eine Prüf-Nukleinsäure auf der Oberfläche eines
Isolators immobilisiert und dann mit einem Target-Gen hybridisiert
wird, wobei die sich dabei ergebende Änderung der elektrischen Ladungsdichte
erfaßt
wird. Das DNS-Mikroarray umfaßt
vorzugsweise ein System, bei dem eine Prüf-Nukleinsäure auf der Oberfläche der
Gate-Isolierung eines elektrischen Feldeffekttransistors immobilisiert
und dann auf der Oberfläche
der Gate-Isolierung mit einem Target-Gen hybridisiert wird, wobei
die sich dabei ergebende Änderung
in der elektrischen Ladungsdichte durch den Feldeffekt erfaßt wird.
Durch das Einbringen eines Interkalators oder durch das Markieren
von Nukleinsäuren
mit einem Molekül zur
Ausbildung eines Komplexes mit einem geladenen Teilchen wie einem
Ion zur Verstärkung
der Änderung in
der elektrischen Oberflächenladungsdichte
zusätzlich
zu der Ladung der Nukleinsäure
kann ein DNS-Mikroarray geschaffen werden, das eine potentiometrische
Erfassung von Änderungen
im elektrischen Oberflächenpotential
mit einem hohen Signal-Rausch-Ver hältnis ermöglicht. Da das Verfahren zur
Analyse von Genen mit dem erfindungsgemäßen DNS-Mikroarray kein aufwendiges
Laser-Erfassungssystem und kein kompliziertes optisches Erfassungssystem
benötigt
und da durch das Immobilisieren der Prüf-Nukleinsäure auf einem isolierenden
Substrat, was sich von einem amperometrischen Erfassungssystem unterscheidet,
das Oberflächenpotential
im Gleichgewichtszustand gemessen wird, treten keine Probleme mit
einer Korrosion des Substrats, einer Gasentwicklung und mit instabilen
Signalwerten aufgrund von Störungen
durch Oxidations-Reduktions-Substanzen auf, so daß eine ausgezeichnet
stabile und hochgenaue Erfassung von Genen möglich ist.
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Das
potentiometrische DNS-Mikroarray umfaßt nach einem Aspekt der vorliegenden
Erfindung eine Anzahl von Feldeffekttransistoren mit isoliertem
Gate, wobei auf der Oberfläche
der Gate-Isolierung direkt oder über
einen Träger
einsträngige
oder verzweigte Prüf-Nukleinsäuren immobilisiert
sind, sowie Bezugselektroden.
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Das
potentiometrische DNS-Mikroarray umfaßt nach einem anderen Aspekt
der vorliegenden Erfindung ein Substrat, auf dem eine Anzahl von
Feldeffekttransistoren mit isoliertem Gate ausgebildet ist, wobei auf
der Gate-Isolierung über
den Kanalbereichen der einzelnen Feldeffekttransistoren mit isoliertem
Gate direkt oder über
einen Träger
auf der Oberfläche
des Substrats verschiedene Arten von einsträngigen und verzweigten Prüf-Nukleinsäuren immobilisiert
sind.
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Das
potentiometrische DNS-Mikroarray umfaßt nach einem weiteren Aspekt
der vorliegenden Erfindung einen ersten Feldeffekttransistor mit
isoliertem Gate, wobei auf der Oberfläche der Gate-Isolierung direkt oder über einen
Träger
eine Prüf-Nukleinsäure mit
einer zu einem Abschnitt einer zu bestimmenden Target-Nukleinsäure komplementären Basensequenz
immobilisiert ist, einen zweiten Feldeffekttransistor mit isoliertem Gate,
wobei auf der Oberfläche
der Gate-Isolierung direkt oder über
einen Träger
eine Prüf-Nukleinsäure mit einer
zu keinem Abschnitt einer zu bestimmenden Target-Nukleinsäure komplementären Basensequenz
immobilisiert ist, und eine Schaltung zum Erfassen und Vergleichen
der Ausgangssignale des ersten Feldeffekttransistors und des zweiten
Feldeffekttransistors.
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Das
Verfahren zum Analysieren von Nukleinsäuren umfaßt nach einem Aspekt der vorliegenden
Erfindung (a) das Aufbringen einer Probenlösung mit wenigstens einer Art
Nukleinsäure
auf das Substrat, das mit einer Anzahl von Feldeffekttransistoren
mit isoliertem Gate versehen ist, bei denen auf der Oberfläche der Gate-Isolierungen
direkt oder über
einen Träger
verschiedene Arten von einsträngigen
oder verzweigten Prüf-Nukleinsäuren immobilisiert
sind, und das Hybridisieren mit den einsträngigen oder verzweigten Prüf-Nukleinsäuren, (b)
das Aufbringen einer Waschlösung
auf das Substrat, um diejenigen Nukleinsäuren von der Oberfläche des
Substrats zu entfernen, die nicht reagiert haben, (c) das Aufbringen
einer Interkalatorlösung auf
das Substrat, die mit den doppelsträngigen Nukleinsäuren reagieren,
die sich gebildet haben, (d) das Aufbringen einer Waschlösung auf
das Substrat, um denjenigen Interkalator von der Oberfläche des
Substrats zu entfer nen, der nicht reagiert hat, und (e) das Aufbringen
einer Pufferlösung
auf das Substrat und das Messen der Ausgangssignale der Feldeffekttransistoren
mit isoliertem Gate.
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Wenn
das Verfahren zum Analysieren von Nukleinsäuren zusätzlich zu den Schritten (a)
bis (e) die Schritte (f) Dissoziieren der mit den einsträngigen oder
verzweigten Prüf-Nukleinsäuren hybridisierten
Nukleinsäuren
durch Aufheizen des Substrats und (g) Aufbringen einer Waschlösung auf
das Substrat zum Entfernen der von den einsträngigen oder verzweigten Prüf-Nukleinsäuren dissoziierten
Nukleinsäuren
und des Interkalators umfaßt
und dann die Schritte (a) bis (e) wiederholt werden, kann eine Reihe
von Messungen kontinuierlich durchgeführt werden.
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Das
Verfahren zum Analysieren von Nukleinsäuren umfaßt nach einem weiteren Aspekt
der vorliegenden Erfindung (a) das Aufbringen einer Probenlösung, die
Nukleinsäurefragmente
enthält,
die mit einem Molekül
markiert sind, das geladene Teilchen aufnehmen kann, auf ein Substrat
mit einer Anzahl von Feldeffekttransistoren mit isoliertem Gate,
bei denen auf der Oberfläche
der Gate-Isolierungen direkt oder über einen Träger verschiedene
Arten von einsträngigen
und verzweigten Prüf-Nukleinsäuren immobilisiert
sind, und das Hybridisieren mit den einsträngigen oder verzweigten Prüf-Nukleinsäuren, (b)
das Aufbringen einer Waschlösung
auf das Substrat, um diejenigen Nukleinsäurefragmente von der Oberfläche des
Substrats zu entfernen, die nicht reagiert haben, (c) das Aufbringen
einer Lösung
mit einem Ion auf das Substrat, um mit dem Markierungsmolekül auf dem
Substrat einen Komplex zu bilden und um mit dem Markierungsmolekül auf den
doppelsträngigen
Nukleinsäuren
reagieren, die sich gebildet haben, sowie um einen Komplex mit dem
Ion dem Markierungsmolekül
zu bilden, und (d) das Messen der Ausgangssignale der Feldeffekttransistoren
mit isoliertem Gate.
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Das
Molekül,
das geladene Teilchen aufnehmen kann, kann ein Molekül sein,
das mit einem monovalenten oder bivalenten Kation oder Anion selektiv
einen Komplex bildet, zum Beispiel Valinomycin, Nonactin, Monactin,
Bis(Kronenether), ein Calixaren-Derivativ,
ein nichtzyklisches Polyether-Derivativ, ein quaternäres Ammoniumsalz,
Porphyrin oder ein Derivativ dieser Moleküle.
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In
diesem Fall werden verschiedene Arten von Molekülen verwendet, die geladene
Teilchen aufnehmen können,
um verschiedene Nukleinsäurefragmente
zu markieren, und die geladenen Teilchen (Ionen), die den einzelnen
Molekülen
entsprechen, werden so auf das Substrat aufgebracht, daß gleichzeitig
oder nacheinander verschiedene Arten von Genen oder genetischen
Polymorphismen gemessen werden können.
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Wenn
das erfindungsgemäße Verfahren
zum Analysieren von Nukleinsäuren
zusätzlich
zu den Schritten (a) bis (d) noch die Schritte (e) Aufheizen des
Substrats zum Dissoziieren der mit den einsträngigen oder verzweigten Prüf-Nukleinsäuren hybridisierten
Nukleinsäurefragmente
und (g) Aufbringen einer Waschlösung auf
das Substrat zum Entfernen der von den einsträngigen oder verzweigten Prüf-Nukleinsäuren dissoziierten Nukleinsäurefragmente
umfaßt
und dann die Schritte (a) bis (d) wiederholt werden, kann eine Reihe
von Messungen kontinuierlich durchgeführt werden.
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Der
Prozeß zum
Herstellen des potentiometrischen DNS-Mikroarrays umfaßt nach
einem Aspekt der vorliegenden Erfindung das Ausbilden einer Siliziumschicht
auf einer ersten Oberfläche
des isolierenden Substrats; das Aufteilen der Siliziumschicht durch
Musterbildung in eine Anzahl von Siliziumschicht-Ausbildungsbereiche;
das Ausbilden einer Anzahl von pn-Übergängen, die in den einzelnen
Siliziumschicht-Ausbildungsbereichen als die Source- und Drain-Bereiche
der Feldeffekttransistoren, als Heizelement und als Temperatursensor
dienen; das Ausführen
einer Verdrahtung für
die Signale von den Source- und Drain-Bereichen, wobei der Bereich
zwischen den Source- und Drain-Bereichen als Kanal dient; und das
Immobilisieren von Prüf-Nukleinsäuren direkt
oder über
einen Träger
an den Stellen, die den Kanälen
der Feldeffekttransistoren entsprechen, auf einer zweiten Fläche, die
der Oberfläche
gegenüberliegt,
auf der auf dem isolierenden Substrat die Siliziumschicht ausgebildet
ist.
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Der
Prozeß zum
Herstellen des potentiometrischen DNS-Mikroarrays umfaßt nach
einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung das Ausbilden einer
Siliziumschicht auf einer Oberfläche
des isolierenden Substrats; das Aufteilen der Siliziumschicht durch
Musterbildung in eine Anzahl von Siliziumschicht-Ausbildungsbereiche;
das Ausbilden einer Anzahl von pn-Übergängen, die in den einzelnen
Siliziumschicht-Ausbildungsbereichen als die Source- und Drain-Bereiche
der Feldeffekttransistoren, als Heizelement und als Temperatursensor
dienen; das Ausführen
einer Verdrahtung für
die Signale von den Source- und Drain-Bereichen, wobei der Bereich
zwischen den Source- und Drain-Bereichen
als Kanal dient; das Ausbilden einer isolierenden Schicht auf der
Oberfläche,
auf der die Verdrahtung ausgeführt
wurde; und das Immobilisieren von Prüf-Nukleinsäuren direkt oder über einen
Träger
an den Stellen auf der Oberfläche
der isolierenden Schicht, die den Kanälen der Feldeffekttransistoren
entsprechen.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine schematische Schnittansicht zur Erläuterung eines Beispiels für die Erfassung
von Genen mit einem Feldeffekttransistor nach der vorliegenden Erfindung;
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2 ein
Konstruktionsbeispiel für
ein Meßsystem
für die
Erfassung von Genen mit Feldeffekttransistoren nach der vorliegenden
Erfindung;
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3 eine
Darstellung zur Erläuterung
eines Meßsystems
mit einem DNS-Mikroarray nach der vorliegenden Erfindung in Verbindung
mit einem Interkalator;
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4 eine
Darstellung zur Erläuterung
eines Meßsystems
mit einem DNS-Mikroarray nach der vorliegenden Erfindung in Verbindung
mit einem Markierungsmolekül;
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5 die Darstellung eines Beispiels für einen
Prozeß zur
Herstellung eines FET-Chips
vom Dünnfilm-Gate-Typ
(DNS-Mikroarray) zur Erfassung von Genen bei der vorliegenden Erfindung;
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6 eine
Aufsicht auf ein Beispiel eines erfindungsgemäßen DNS-Mikroarrays;
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7 die
Darstellung eines Beispiels für
eine Anordnung von FETs, eines Heizelements und eines Temperatursensors;
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8 eine
perspektivische Ansicht der Rückseite
eines erfindungsgemäßen DNS-Arrays;
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9 eine
Aufsicht auf ein erfindungsgemäßes DNS-Mikroarray
mit Abstrahlrippen;
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10 eine
perspektivische Ansicht der Rückseite
eines erfindungsgemäßen DNS-Mikroarrays mit Abstrahlrippen;
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11 eine
Schnittansicht eines Beispiels eines erfindungsgemäßen FET-Chips
vom Dünnfilm-Gate-Typ
zur Erfassung von Genen;
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12 eine
Schnittansicht eines anderen Beispiels eines erfindungsgemäßen FET-Chips vom Dünnfilm-Gate-Typ
zur Erfassung von Genen;
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13 eine
Darstellung zur Erläuterung
eines Beispiels für
das Meßsystem
mit einem FET-Chips vom Dünnfilm-Gate-Typ
zur Erfassung von Genen bei der vorliegenden Erfindung;
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14 eine
Darstellung zur Erläuterung
einer Flußzelle
mit einem erfindungsgemäßen FET-Chip
zur Erfassung von Genen;
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15 eine
auseinandergezogene Ansicht der Flußzelle der 14;
und
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16 eine
Darstellung zur Erläuterung
des Ablaufs bei der Messung mit dem erfindungsgemäßen FET
zur Erfassung von Genen.
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BESTE ART DER ERFINDUNGSAUSFÜHRUNG
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Die
vorliegende Erfindung wird im folgenden mit Bezug zu den Zeichnungen
näher erläutert. In
den Darstellungen sind funktionell gleiche Abschnitte mit den gleichen
Bezugszeichen bezeichnet.
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Beispiel 1
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Die 1 ist
eine schematische Schnittansicht zur Erläuterung eines Beispiels für einen
elektrischen Feldeffekttransistor (FET) für die erfindungsgemäße Erfassung
von Genen.
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Bei
dem vorliegenden Aufbau befindet sich auf der Oberfläche der
Gate-Isolierung 2 eines FET 1 mit isoliertem Gate
eine immobilisierte Prüf-Nukleinsäure 3.
Für die
Prüf-Nukleinsäure wird
ein Oligonukleotid, cDNS oder ein in der Mitte verzweigtes DNS-Fragment verwendet,
das jeweils im allgemeinen aus 300 Nukleotiden oder weniger zusammengesetzt
ist und das unter geeigneten Bedingen mit dem zu erfassenden Target-Gen
hybridisiert. Im Fall eines Oligonukleotids wird vorzugsweise ein
Nukleinsäurefragment
mit einer Länge
von 80 Basen oder weniger verwendet. Für die Gate-Isolierung wird
ein Material wie Siliziumdioxid (SiO2), Siliziumnitrid
(SiN), Aluminiumoxid (Al2O3)
oder Tantaloxid (Ta2O5)
allein oder in Kombination verwendet. Um die Eigenschaften des Transistors
zu verbessern, wird im allgemeinen eine Zweilagenstruktur mit Siliziumnitrid (SiN),
Aluminiumoxid (Al2O3)
oder Tantaloxid (Ta2O5)
auf Siliziumdioxid (SiO2) verwendet.
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Um
die Prüf-Nukleinsäure auf
der Oberfläche
des Isolators zu immobilisieren, wird eines der Enden der Prüf-Nukleinsäure chemisch
so modifiziert, daß es
eine Aminogruppe (NH2-Gruppe), eine Thiolgruppe (SH-Gruppe),
Biotin oder dergleichen enthält.
Wenn eine Prüf-Nukleinsäure verwendet
wird, die chemisch so modifiziert ist, daß sie eine Aminogruppe enthält, wird
die Oberfläche
des Isolators mit einer Chemikalie wie Aminopropylethoxysilan oder
Polylysin modifiziert, um eine Aminogruppe auf die Oberfläche der
Isolierschicht aufzubringen. Diese Gruppe läßt man dann mit Glutaraldehyd
oder Phenylendiisocyanat (PDC) reagieren, um die Prüf-Nukleinsäure, die
chemisch so modifiziert ist, daß sie
die Amonigruppe enthält,
auf der Oberfläche
des Isolators zu immobilisieren. Wenn eine Prüf-Nukleinsäure, die chemisch so modifiziert
ist, daß sie
eine Thiolgruppe enthält,
auf der Oberfläche
des Isolators immobilisiert wird, wird auf den Isolator eine dünne Goldschicht
aufgebracht und die Prüf-Nukleinsäure durch
Ausnutzen der Affinität
zwischen der Thiolgruppe und Gold immobilisiert. Wenn eine Prüf-Nukleinsäure immobilisiert
wird, die chemisch so modifiziert ist, daß sie Biotin enthält, wird
auf die Oberfläche
des Isolators Streptoavidin aufgebracht und die Prüf-Nukleinsäure durch Ausnutzen
der Affinität
zwischen dem Biotin und dem Streptoavidin auf der Oberfläche der
Gate-Isolierung
immobilisiert. Zum Zeitpunkt der Immobilisierung wird eine die Nukleinsäure enthaltende
Lösung
nur über
dem FET-Kanal auf die Oberfläche
der Gate-Isolierung aufgetropft oder aufgebracht, um die Prüf-Nukleinsäure nur auf
der Gate-Isolierung des Kanalabschnitts zu immobilisieren.
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Durch
das Ausbilden eines festen Trägers
auf der Oberfläche
der Gate-Isolierung des FET kann die Prüf-Nukleinsäure auf indirekte Weise auf
oder im festen Träger
immobilisiert werden. Als Material für den festen Träger kann
Agarose, Polyacrylamid, Polyhydroxyethlyl-Methacrylat (pHEMA) und
dergleichen verwendet werden. Der feste Träger kann chemisch so modifiziert
werden, daß er
eine Aminogruppe oder Streptoavidin enthält, und wie oben kann die Prüf-Nukleinsäure dadurch
immobilisiert werden, daß Glutaraldehyd
oder PDC verwendet wird oder die Affinität zu Biotin auf dem festen
Träger
ausgenutzt wird. Auf diese Weise kann die Prüf-Nukleinsäure mittels des festen Trägers auch
indirekt auf der Gate-Isolierung des FET ausgebildet werden.
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Wenn
zusammen mit dem zu erfassenden Target-Gen in einer Probe eine Anzahl
von Genen vorhanden ist und wenn eine Prüf-Nukleinsäure mit einer Basensequenz,
die zu dem Target-Gen komplementär
ist, auf der Gate-Isolierung des FET zur Generfassung immobilisiert
ist, hybridisieren das Target-Gen und die Prüf-Nukleinsäure unter den geeigneten Bedingungen
miteinander und bilden einen Komplex aus dem Target-Gen und der
Prüf-Nukleinsäure. Bei
einem geeigneten pH-Wert der Pufferlösung für die Reaktion sind die Nukleinsäuren negativ
geladen. Die Ausbildung eines Komplexes durch die Hybridisierung
verursacht dann eine Änderung
der elektrischen Ladungsdichte in der Umgebung der Gate-Isolierung
des FET, wodurch sich das Oberflächenpotential
der Gate-Isolierung ändert.
Diese Änderung
entspricht einer Änderung
der Gatespannung des FET, mit der Folge eine Änderung der Leitfähigkeit
des Kanals. Die Bildung des Komplexes, das heißt das Vorhandensein des Target-Gens,
kann daher als eine Änderung
des zwischen der Source 4 und dem Drain 5 fließenden Drainstromes
erfaßt
werden.
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Beispiel 2
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Die 2 ist
ein Konstruktionsbeispiel zur Darstellung eines Gen-Testsystems
mit dem Feldeffekttransistor zur Erfassung von Genen (Gen-FET) der 1.
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Dieses
Gen-Testsystem weist zusätzlich
zu dem Gen-FET 1 der 1 einen
Bezugs-FET 6 auf. Zwischen dem Gen-FET und dem Bezugs-FET
erfolgt eine differentielle Messung. Die Prüf-Nukleinsäure 3 mit einer Basensequenz,
die zu dem Target-Gen in einer Probe komplementär ist, ist auf der Oberfläche der Gate-Isolierung
des Gen-FET 1 immobilisiert. Auf der Oberfläche des
Gate-Isolators des Bezugs-FET 6 befindet sich eine immobilisierte
Prüf-Nukleinsäure 7 mit
einer Basensequenz, die nicht zu der Basensequenz des Target-Gens
komplementär
ist.
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Mit
einer differentiellen Messung können
die Veränderungen
der Ausgangssignale, die durch eine Hybridisierung des Target-Gens
mit der Prüf-Nukleinsäure bewirkt
werden, genau erfaßt
werden, da Ausgangssignaländerungen
durch Änderungen
in der Umgebungstemperatur und durch Licht bei unterschiedlichen
elektrischen Eigenschaften der FETs oder durch Verschieben der Ausgangsspannungen
aufgrund einer nichtspezifischen Adsorption von geladenen Teilchen
in der Probe auf der Gate-Isolierung kompensiert werden. Da der Gen-FET
und der Bezugs-FET die gleichen elektrischen Eigenschaften haben
sollen, werden dazu zwei FETs verwendet, die auf dem gleichen Substrat
integriert sind.
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Um
das Oberflächenpotential
des Gen-FET und das des Bezugs-FET stabil messen zu können, wird eine
Bezugselektrode 8 verwendet, die bei der Potentialmessung
als Referenz dient. Eine herkömmliche
Bezugselektrode ist eine Silber-Silberchloridelektrode oder eine
Kalomelelektrode, die in eine interne Lösung eingetaucht ist, damit
die Elektrode eine bestimmte Zusammensetzung und Konzentration aufweist.
Die Elektrode ist so aufgebaut, daß die interne Lösung und
eine Probenlösung
miteinander über
eine Flüssigkeitsverbindung in
Kontakt kommen, die von einer Salzbrücke oder einem porösen Material
gebildet wird. Das Oberflächenpotential
des Gen-FET 1 und das des Bezugs-FET 6 werden
mit ihren jeweiligen Ansteuerschaltungen 9 gemessen. Beide
Ausgangssignale werden über
die Differentialmeßschaltung 10 in
eine Signalverarbeitungsschaltung 11 eingegeben. Wenn eine
Anzahl von Gen-FETs integriert ist, um gleichzeitig eine Anzahl
von Genen zu messen, kann ein gemeinsamer Bezugs-FET verwendet werden,
um die differentiellen Messungen zwischen den verschiedenen Gen-FETs
und dem gemeinsamen Bezugs-FET durchzuführen.
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Beispiel 3
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Die 3 ist
eine Darstellung zur Erläuterung
des Meßsystems
des erfindungsgemäßen DNS-Mikroarrays
in Verbindung mit einem Interkalator. Bei dem gezeigten Beispiel
eines DNS-Mikroarrays sind drei Gen-FETs 12 bis 14 integriert.
Der erste FET 12 wird als Gen-FET zum Erfassen eines ersten
Target-Gens verwendet, der zweite FET 13 wird als Gen-FET
zum Erfassen eines zweiten Target-Gens verwendet und der dritte
FET 14 als Bezugs-FET. Auf den Gate-Isolierungen des ersten
und des zweiten FETs befinden sich immobilisierte Prüf-Nukleinsäuren mit
Basensequenzen, die zum ersten bzw. zweiten Gen komplementär sind. Auf
der Oberfläche
der Gate-Isolierung des Bezugs-FET befindet sich eine immobilisierte
Prüf-Nukleinsäure mit
einer Basensequenz, die nicht zu den ersten und zweiten Genen komplementär ist.
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Die 3 zeigt
den Zustand, in dem eine Probenlösung,
die nur das erste Gen enthält,
auf das integrierte DNS-Mikroarray aufgebracht und mit dem Target-Gen
hybridisiert wird, gefolgt von einer Reaktion mit einem Interkalator.
Das erste Gen hybridisiert nur mit der Prüf-Nukleinsäure auf dem ersten FET 12,
um einen Doppelstrang auszubilden. Der Interkalator 15 reagiert
nur mit einer doppelsträngigen
Nukleinsäure
und nicht mit einsträngigen
Nukleinsäuren.
Da der Interkalator 15 elektrisch geladen ist, ändert sich
die elektrische Oberflächenladungsdichte
des ersten Gen-FET 12, die eine Änderung im Ausgangssignal des
FET bewirkt. Da sich die elektrische Oberflächenladungsdichte des zweiten
Gen-FET 13 und des Bezugs-FET 14 nicht ändert, ändern sich
auch deren Ausgangssignale nicht. Eine differentielle Messung zwischen
dem ersten Gen-FET 12 und dem Bezugs-FET 14 und
eine differentielle Messung zwischen dem zweiten Gen-FET 13 und
dem Bezugs-FET 14 ergibt daher nur eine Änderung
im Ausgangssignal des ersten, wodurch das erste Target-Gen erfaßt wird.
Alternativ führt
eine Messung des Ausgangssignalverhältnisses zwischen dem ersten
Gen-FET 12 und dem Bezugs-FET 14 und eine Messung
des Ausgangssignalverhältnisses
zwischen dem zweiten Gen-FET 13 und dem Bezugs-FET 14 zu
einer Erfassung des Target-Gens aufgrund der Änderung im Ausgangssignalverhältnis des
ersteren. Ein Vergleich der Ausgangssignale einer Anzahl von FETs
ermöglicht
daher die Erfassung von Target-Genen. Der Interkalator kann Ethidiumbromid,
Hoechst 33258 und dergleichen sein.
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Im
folgenden wird ein spezielles Beispiel erläutert. Es ist bekannt, daß es in
mit Alkohol-Dehydrogenase in Verbindung stehenden Genen einen einfachen
Nukleotid-Polymorphismus (SNP) gibt. Es werden eine erste und eine
zweite Prüf-Nukleinsäure mit
jeweils einer Länge
von 17 Basen synthetisiert, wobei die Base an der SNP-Position zwischen
8 gemeinsamen Basen liegt. Die Basensequenzen dieser Proben sind
wie folgt:
Erste Prüf-Nukleinsäure: 5'-CATACACTAAAGTGAAA-3'
Zweite Prüf-Nukleinsäure: 5'-CATACACTGAAGTGAAA-3'
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Die
neunte Stelle vom 5'-Ende
ist die Stelle des SNP. In der ersten Prüf-Nukleinsäure befindet sich an der SNP-Stelle
die Base A, während
sich bei der zweiten Prüf-Nukleinsäure an dieser
Stelle die Basis G befindet. Die erste und die zweite Prüf-Nukleinsäure werden
auf dem ersten bzw. dem zweiten Gate der FETs immobilisiert. Eine
Prüf-Nukleinsäure, deren
Basensequenz sich von der der ersten und der zweiten Prüf-Nukleinsäure unterscheidet,
zum Beispiel eine Prüf-Nukleinsäure mit
17 Basen, die nur aus A bestehen, wird auf das Gate des Bezugs-FET
aufgebracht. Alternativ kann auch keine Prüf-Nukleinsäure auf das Gate des Bezugs-FET
aufgebracht werden. Die 5'-Enden
der obigen Prüf-Nukleinsäuren sind
so modifiziert, daß sie
jeweils Aminogruppen enthalten. Die Gate-Isolierschicht der FETs
besteht bei dem vorliegenden Beispiel aus Siliziumnitrid, und die
Oberfläche
des Siliziumnitrids wurde mittels γ-Aminopropyltriethoxysilan modifiziert,
um eine Aminogruppe einzubringen. Die Aminogruppe der Prüf-Nukleinsäure und
die des Siliziumnitrids reagieren mit einem bifunktionalen Reagens
wie Glutaraldehyd, so daß die
Prüf-Nukleinsäure durch
die Ausbildung einer Schiff-Basenbindung auf der Oberfläche des
Siliziumnitrids immobilisiert wird.
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Aus
den weißen
Blutkörperchen
des Blutes wurde das menschliche Genom extrahiert. Ein Bereich mit einer
Länge von
100 Basen, der die SNP-Stelle enthielt, wurde verstärkt, um
als die zu untersuchende Probe zu dienen. Die Probe wurde auf den
ersten und den zweiten Gen-FET sowie auf den Bezugs-FET aufgebracht, gefolgt
von einer Hybridisierung für
8 Stunden bei 45 Grad C. Nach der Hybridisierung wurden die FETs
mit einer Pufferlösung
gewaschen, um die Teile der Probe zu entfernen, die nicht reagiert
hatten, woraufhin Ethidiumbromid als Interkalator aufgebracht wurde.
Es erfolgte eine erste Messung durch Aufbringen der Pufferlösung auf
den ersten und den zweiten Gen-FET sowie den Bezugs-FET, wobei die
Ausgangsspannung jedes dieser FETs, das differentielle Ausgangssignal
zwischen dem ersten Gen-FET und dem Bezugs-FET sowie das differentielle
Ausgangssignal zwischen dem zweiten Gen-FET und dem Bezugs-FET gemessen
wurden. Nach diesen Messungen wurde die Probe wieder aufgebracht,
hybridisiert und abgewaschen, gefolgt von einem Aufbringen des Interkalators,
woraufhin die Ausgangsspannungen der einzelnen FETs, das differentielle Ausgangssignal
zwischen dem ersten Gen-FET und dem Bezugs-FET und das differentielle
Ausgangssignal zwischen dem zweiten Gen-FET und dem Bezugs-FET gemessen wurden.
Es wurden die Änderungen
in der Ausgangsspannung vor und nach dem Aufbringen der Probe und
des Interkalators gemessen.
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Bei
einer Probe mit einer Basensequenz, die der ersten Prüf-Nukleinsäure entsprach
(Normal), betrug das differentielle Ausgangssignal zwischen dem
ersten Gen-FET und dem Bezugs-FET 5,0 mV. Das differentielle Ausgangssignal
zwischen dem zweiten Gen-FET
und dem Bezugs-FET betrug dabei 0,5 mV, ein signifikanter Unterschied.
Es ist am besten, wenn gleichzeitig eine Reihe von Messungen durchgeführt wird.
Aufeinanderfolgende Messungen sind auch möglich, wenn sie in der gleichen
Testzeitperiode erfolgen. Bei einer anderen Probe mit einer Basensequenz,
die der zweiten Prüf-Nukleinsäure entsprach
(Mutant), betrug das differentielle Ausgangssignal zwischen dem
ersten Gen-FET und dem Bezugs-FET 0,3 mV. Das differentielle Ausgangssignal
zwischen dem zweiten Fen-FET und dem Bezugs-FET betrug dabei 4,0
mV, wiederum ein signifikanter Unterschied. In einer weiteren Probe,
deren Basensequenz halb und halb der ersten und der zweiten Prüf-Nukleinsäure entsprach
(Hetero), betrug das differentielle Ausgangssignal zwischen dem
ersten Gen-FET und dem Bezugs-FET 2,3 mV, während das differentielle Ausgangssignal
zwischen dem zweiten Gen-FET und dem Bezugs-FET 2,0 mV betrug und
damit etwa ein Verhältnis
von eins zu eins zwischen Normal und Mutant zeigte. Die SNP-Analyse der vorliegenden
Erfindung ermöglicht
damit die Unterscheidung der drei Proben arten Normal/Normal vom
Homo-Typ, Mutant/Mutant vom Homo-Typ und Normal/Mutant vom Hetero-Typ.
Wenn ein Interkalator verwendet wird, ist es nicht erforderlich,
die DNS-Probe durch chemisches Verbinden mit einer Markierungsverbindung
zu markieren.
-
Wenn
die Erfassung wie in der 2 gezeigt nur mit der in der
Target-DNS vorhandenen Ladung allein und ohne Verwendung eines Interkalators
erfolgte, betrug das differentielle Ausgangssignal zwischen dem Gen-FET
und dem Bezugs-FET bei der Messung der Normal/Normal-Probe oder
der Mutant/Mutant-Probe vom Homo-Typ 2,2 mV. Der Interkalator erhöhte damit
die Empfindlichkeit um das doppelte.
-
Beispiel 4
-
Die 4 ist
eine Darstellung zur Erläuterung
des Meßsystems
des erfindungsgemäßen DNS-Mikroarrays
in Verbindung mit einem Markierungsmolekül. Bei dem gezeigten Beispiel
eines DNS-Mikroarrays sind drei Gen-FETs 12 bis 14 integriert.
Der erste FET 12 wird als Gen-FET zum Erfassen eines ersten
Target-Gens verwendet, der zweite FET 13 wird als Gen-FET
zum Erfassen eines zweiten Target-Gens verwendet und der dritte
FET 14 als Bezugs-FET. Auf den Gate-Isolierungen des ersten
und des zweiten FETs befinden sich immobilisierte Prüf-Nukleinsäuren mit
Basensequenzen, die zum ersten bzw. zweiten Gen komplementär sind.
Auf der Oberfläche
der Gate-Isolierung des Bezugs-FET befindet sich eine immobilisierte
Prüf-Nukleinsäure mit
einer Basensequenz, die nicht zu den Basensequenzen des ersten und
zweiten Gens komplementär ist.
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Die 4 zeigt
den Zustand, in dem eine Probenlösung,
die nur das erste Gen enthält,
auf das integrierte DNS-Mikroarray aufgebracht und mit dem Target-Gen
hybridisiert wird. Das erste Gen hybridisiert nur mit der Prüf-Nukleinsäure auf
dem ersten FET, um einen Doppelstrang auszubilden. Das erste Gen
ist mit einem Molekül 16 markiert,
das mit einem geladenen Molekül
oder einem Ion einen Komplex bildet. Aufgrund der spezifischen Hybridisierung ändert sich
die elektrische Ladungsdichte auf der Oberfläche der Gate-Isolierung. Da
sich die elektrische Oberflächenladungsdichte
des zweiten Gen-FET und die des Bezugs-FET nicht ändert, ändern sich
auch deren Ausgangssignale nicht. Eine differentielle Messung zwischen
dem ersten Gen-FET und dem Bezugs-FET und zwischen dem zweiten Gen-FET
und dem Bezugs-FET führt
daher durch die Änderung
nur des Ausgangssignals des ersteren zu einer Erfassung des ersten
Target-Gens.
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Das
Molekül
(der Ligand) zur Bildung eines Komplexes mit dem Ion kann Valinomycin,
Nonactin, Monactin, Bis(Kronenether), ein Calixaren-Derivativ, ein
nichtzyklisches Polyether-Derivativ, ein quaternäres Ammoniumsalz und dergleichen
sein. Wenn das Target-Gen zum Beispiel mit Bis(12-Krone-4) markiert
wird, kann die Eigenschaft des Bis(12-Krone-4) ausgenutzt werden,
mit Natriumionen selektiv einen Komplex auszubilden. Das heißt, daß das markierte
Target-Gen mit der Prüf-Nukleinsäure auf
der Gate-Isolierung
hybridisiert wird und dann eine Pufferlösung mit Natriumionen auf das
DNS-Mikroarray aufgebracht
wird, um eine selektive Komplexbildung zwischen dem Bis(12-Krone-4) und den
Natriumionen herbeizuführen,
die eine lokale Änderung
in der elektri schen Ladungsdichte auf der Oberfläche der Gate-Isolierung bewirkt.
Diese Änderung
wird mit dem FET erfaßt.
-
Das
vorliegende Beispiel betraf die SNP-Analyse, die im folgenden erläutert wird.
Unter Verwendung des Alkohol-Dehydrogenase-Gens des Beispiels 3
wurden die beiden unten dargestellten Prüf-Nukleinsäuren auf der Gate-Isolierung
des ersten bzw. des zweiten Gen-FETs immobilisiert.
Erste Prüf-Nukleinsäure (Normal):
5'-CATACACTAAAGTGAAA-3'
Zweite Prüf-Nukleinsäure (Mutant):
5'-CATACACTGAAGTGAAA-3'
-
Eine
Prüf-Nukleinsäure, deren
Sequenz sich von der der ersten und der zweiten Prüf-Nukleinsäure unterscheidet,
zum Beispiel eine Prüf-Nukleinsäure mit
einer Länge
von 17 Basen, die nur aus A bestehen, wird auf das Gate des Bezugs-FET
aufgebracht. Aus den weißen
Blutkörperchen
des Blutes wurde eine DNS-Probe extrahiert und ein Bereich mit einer
Länge von
100 Basen, der die SNP-Stelle enthielt, wurde verstärkt. Die normale
DNS und die Mutant-DNS wurden mit Bis(Kronenether) bzw. Valinomycin
markiert.
-
Die
Probe mit der normalen DNS wurde auf den ersten und den zweiten
Gen-FET und den Bezugs-FET aufgebracht, gefolgt von einer Hybridisierung
für 8 Stunden
bei 45 Grad C. Nach der Hybridisierung wurden die FETs mit einer
Pufferlösung
gewaschen, um die Teile der Probe zu entfernen, die nicht reagiert hatten,
und es wurde eine wässrige
Lösung
mit 50 mM NaCl aufgebracht, gefolgt von den Messungen der Ausgangspannung
am ersten und zweiten Gen-FET und am Bezugs-FET, dem differentiellen
Ausgangssignal zwischen dem ersten Gen-FET und dem Bezugs-FET und
zwischen dem zweiten Gen-FET und dem Bezugs-FET. Das differentielle
Ausgangssignal zwischen dem ersten Gen-FET und dem Bezugs-FET betrug
4,0 mV, während
das differentielle Ausgangssignal zwischen dem zweiten Gen-FET und
dem Bezugs-FET 0,2 mV betrug. Nach diesen Messungen wurde eine wässrige Lösung von
50 mM KCL aufgebracht, und es wurden wieder die Ausgangssignale
gemessen, wobei das differentielle Ausgangssignal zwischen dem ersten
Gen-FET und dem Bezugs-FET nun 0,1 mV betrug und das differentielle
Ausgangssignal zwischen dem zweiten Gen-FET und dem Bezugs-FET 0,3
mV. Es hat sich damit bestätigt,
daß die
normale DNS in der Probe nur mit der ersten Prüf-Nukleinsäure hybridisierte und nur der
erste Gen-FET selektiv darauf reagierte.
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Auf
eine ähnliche
Weise wurde eine Probe mit der Mutant-DNS gemessen. Wenn eine Lösung mit
50 mM NaCl aufgebracht wurde, betrug das differentielle Ausgangssignal
zwischen dem ersten Gen-FET und dem Bezugs-FET 0,1 mV, während das
differentielle Ausgangssignal zwischen dem zweiten Gen-FET und dem
Bezugs-FET 0,2 mV betrug. Nach dem Aufbringen einer Lösung mit
50 mM KCl betrug das differentielle Ausgangssignal zwischen dem
ersten Gen-FET und dem Bezugs-FET 0,1 mV, während das differentielle Ausgangssignal
zwischen dem zweiten Gen-FET und dem Bezugs-FET 5,0 mV betrug. Es
hat sich damit bestätigt, daß die Mutant-DNS
in der Probe nur mit der zweiten Prüf-Nukleinsäure hybridisierte und nur der
zweite Gen-FET selektiv darauf reagierte. Bei einer anderen Probe,
die halb und halb normale und Mutant-DNS (Hetero) enthielt, betrug nach
dem Aufbringen einer wässrigen
Lösung
von 50 mM NaCl das differentielle Ausgangssignal zwischen dem ersten
Gen-FET und dem Bezugs-FET 2,3 mV, während das differentielle Ausgangssignal
zwischen dem zweiten Gen-FET und dem Bezugs-FET 0,1 mV betrug. Nach
dem Aufbringen einer Lösung
mit 50 mM KCl betrug das differentielle Ausgangssignal zwischen
dem ersten Gen-FET und dem Bezugs-FET 0,1 mV, während das differentielle Ausgangssignal
zwischen dem zweiten Gen-FET und dem Bezugs-FET 2,5 mV betrug. Das
Verhältnis
zwischen Normal und Mutant lag damit bei etwa eins zu eins.
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Die
SNP-Analyse der vorliegenden Erfindung ermöglicht somit die Unterscheidung
der drei Probenarten Normal/Normal vom Homo-Typ, Mutant/Mutant vom
Homo Typ und Normal/Mutant vom Hetero-Typ. Bei dem vorliegenden
Beispiel umfassen die Prozesse der SNP-Analyse zwei selektive Prozesse
von chemischen Reaktionen, der Hybridisierung und der Ion-Ligand-Komplexbildung.
Die SNP-Analyse kann daher mit hoher Genauigkeit erfolgen.
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Neben
der SNP-Analyse ist es auch möglich,
durch Immobilisieren vieler Arten von Prüf-Nukleinsäuren auf den Gates von FETs
eine Expressionsanalyse auszuführen
und eine Target-Probe und die Bezugsprobe mit Valinomycin bzw. Bis(Kronenether)
zu markieren.
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Beispiel 5
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Die 5 zeigt ein Beispiel des Prozesses zur
Herstellung des DNS-Mikroarrays mit Feldeffekttransistoren vom Dünnfilm-Gate-Typ
zur Erfassung von Genen nach der vorliegenden Erfindung. Zuerst
wird wie in der 5(a) gezeigt durch eine chemische
Niederdruck-Gasphasenabscheidung auf einem Glassubstrat 17 ein
dünne Polysiliziumschicht 19 vom
p-Typ ausgebildet. Die Dicke der dünnen Polysiliziumschicht liegt
vorzugsweise im Bereich von 10 bis 10.000 nm, sie betrug im vorliegenden
Beispiel 1000 nm. Dann erfolgen wie in 5(b) gezeigt
das Ausbilden von Mustern und eine Oxidation der Polysiliziumschicht.
Das Ausbilden von Mustern erfolgt in einem photolithographischen
Prozeß durch
Aufbringen eines Fotolacks, Bestrahlung durch eine Photomaske, Entwickeln
des Fotolacks und Trockenätzen
oder Naßätzen mit
einer Mischlösung
aus Flußsäure und
Salpetersäure,
um in der Siliziumschicht Ausbildungsbereiche 19 auszubilden.
Die Siliziumschicht wird dann thermisch bei 900 Grad C in einer
Sauerstoffatmosphäre
oxidiert, um auf der Oberfläche
der dünnen Polysiliziumschicht 19 eine
Siliziumdioxidschicht 44 auszubilden.
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Dann
erfolgen wie in der 5(c) gezeigt
ein Ätzen
der Oxidschicht und ein Ausbilden von Dotierbereichen. Die Siliziumdioxidschicht
wird auf den Dotierbereichen mit einem photolithographischen Prozeß durch Aufbringen
eines Fotolacks, Bestrahlung durch eine Photomaske, Entwickeln des
Fotolacks und nachfolgendes Trockenätzen oder Naßätzen mit
einer Mischlösung
aus Flußsäure und
Ammoniumfluorid entfernt. Durch Implantieren von As+-
oder P+-Ionen werden in der dünnen p-Typ-Polysiliziumschicht 19 n-Typ- Bereiche ausgebildet,
um pn-Übergänge 20 zu
erzeugen. Dann wird die Siliziumschicht in den Dotierbereichen bei
900 Grad C in einer Sauerstoffatmosphäre thermisch oxidiert, um dort
auf der Oberfläche
eine Siliziumdioxidschicht 44 auszubilden.
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Nun
werden wie in der 5(d) gezeigt metallische Leiterbahnen
für Elektroden
aufgebracht. Dazu wird die Siliziumdioxidschicht in einem photolithographischen
Prozeß durch
Aufbringen eines Fotolacks, Bestrahlung durch eine Photomaske, Entwickeln
des Fotolacks und nachfolgendes Trockenätzen oder Naßätzen mit
einer Mischlösung
aus Flußsäure und
Ammoniumfluorid entfernt, um Elektroden-Kontaktlöcher zu erhalten. Mittels Aufdampfen
wird eine dünne
Aluminiumschicht aufgebracht. In einem photolithographischen Prozeß mit Aufbringen
eines Fotolacks, Bestrahlen durch eine Photomaske, Entwickeln des
Fotolacks und nachfolgendem Naßätzen mit
Phosphorsäure
wird durch die Ausbildung von Mustern eine Aluminiumverdrahtung 25 ausgebildet,
die einen Kontakt mit der externen Schaltung ermöglicht. Nach dem Ausheizen
in einer Wasserstoffatmosphäre
werden die Source- und Drain-Bereiche 21 der FETs, ein
Heizelement 22 und ein Temperatursensor 23 ausgebildet.
Der Bereich zwischen den Source- und Drain-Bereichen dient als Kanal 24 der
FETs.
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Schließlich werden
wie in der 5(e) gezeigt DNS-Proben immobilisiert.
Die Prüf-Nukleinsäuren 3 werden
an den Stellen der zweiten Oberfläche 26 (der der Oberfläche mit
der ausgebildeten Siliziumschicht gegenüberliegenden Oberfläche) des
Glassubstrats 17 immobilisiert, die den Kanälen der
FETs entsprechen, um Gen-FETs zu erhalten. Um bei den Messungen
eine hohe Genauigkeit zu erreichen, werden vorzugsweise wenigstens
die Gen-FETs, der Bezugs-FET, das Heizelement und der Temperatursensor
im gleichen Siliziumschicht-Ausbildungsbereich 19 integriert.
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Auf
der Oberfläche
des isolierenden Glassubstrats 17 werden auf die Flächen, auf
denen die Prüf-Nukleinsäuren 3 ausgebildet
sind, Lösungen
aufgebracht. Die Lösungen
können
daher mit den Verdrahtungen und den Signalleitungen für elektronische
Vorrichtungen wie Transistoren in Kontakt kommen und Kurzschlüsse hervorrufen,
mit der Folge einer Fehlfunktion. Bei der vorliegenden Erfindung
ist die Verdrahtung 25 auf der Oberfläche ausgebildet, die der Oberfläche gegenüberliegt,
mit der die Lösungen
in Kontakt kommen und auf denen sich die Prüf-Nukleinsäuren 3 befinden, und
es ist vorgesehen, die Signalleitungen auf dieser gegenüberliegenden
Oberfläche
anzuschließen.
Es gibt daher kein Problem mit Fehlfunktionen durch Kontakt mit
einer Lösung,
und es wird ein Meßsystem
erhalten, das eine hohe Zuverlässigkeit
aufweist.
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Die 6 ist
eine Aufsicht auf ein Beispiel eines DNS-Mikroarrays, das auf diese
Weise hergestellt wurde. Bei dem Mikroarray dieses Beispiels sind
auf dem isolierenden Substrat 17 144 einzelne Siliziumschicht-Ausbildungsbereiche 19 ausgebildet.
Die Siliziumschicht-Ausbildungsbereiche 19 haben jeweils
eine Größe von 500 μm im Quadrat.
In der 7 ist eine vergrößerte Ansicht der Rückseite
eines Siliziumschicht-Ausbildungsbereichs 19 dargestellt.
In jedem der Siliziumschicht-Ausbildungsbereiche 19 wurde
eine Anzahl von pn-Übergängen 20 ausgebildet.
Wenn die Siliziumschicht vom p-Typ ist, wer den n-Typ-Dotierbereiche
ausgebildet, und wenn die Siliziumschicht vom n-Typ ist, werden
p-Typ-Dotierbereiche ausgebildet. Diese Dotierbereiche ergeben die
Source- und Drain-Bereiche 21 der FETs, das Heizelement 22 und
den Temperatursensor 23. Jeder Dotierbereich ist über die
elektrische Verdrahtung 25 mit der externen Ansteuerschaltung
verbunden.
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Bei
dem vorliegenden Beispiel sind wie in der 7 gezeigt
in den Siliziumschicht-Ausbildungsbereichen 19 jeweils
zwei FETs ausgebildet, wobei der eine FET der Gen-FET ist und der
andere FET der Bezugs-FET. Die Steuerung des Heizelements 22 mit
dem Ausgangssignal des Temperatursensors 23 ermöglicht die
Einstellung der Temperatur der einzelnen Siliziumschicht-Ausbildungsbereiche 19 auf
den gewünschten Wert.
Entsprechend sind Prüf-Nukleinsäuren mit
vergleichbaren Schmelztemperaturen (Tms) an den Gen-FETs des gleichen
Siliziumschicht-Ausbildungsbereichs 19 immobilisiert, während Prüf-Nukleinsäuren mit
verschiedenen Tms in verschiedenen Siliziumschicht-Ausbildungsbereichen 19 immobilisiert
sind, so daß sich
eine Generfassung mit hoher Genauigkeit ergibt. Bei Änderungen
in der Temperatur ändern
sich zwar auch die Eigenschaften der FETs, die differentielle Messung
zwischen dem Gen-FET und dem Bezugs-FET ermöglicht jedoch die Kompensation
von Änderungen
im Ausgangssignal der einzelnen FETs aufgrund von Temperaturänderungen.
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In
der 8 ist eine perspektivische Ansicht der Rückseite
des DNS-Arrays der 6 gezeigt. Die elektrischen
Anschlüsse 25 sind
auf der Rückseite
ausgebildet, während
die Prüf-Nukleinsäuren auf
der anderen Seite immobilisiert sind.
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Beispiel 6
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Anhand
der 9 und 10 wird ein weiteres Beispiel
der vorliegenden Erfindung erläutert.
Die 9 ist eine Aufsicht auf ein erfindungsgemäßes DNS-Mikroarray
mit Abstrahlrippen und die 10 eine perspektivische
Ansicht der Rückseite
des DNS-Mikroarrays.
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Auf
die gleiche Weise wie in der 5 wird
auf der ersten Oberfläche 18 des
isolierenden Substrats 17 eine Siliziumschicht ausgebildet,
und die nicht benötigten
Bereiche der Siliziumschicht werden durch Photolithographie und Ätzen entfernt,
so daß eine
Anzahl von getrennten Siliziumschicht-Ausbildungsbereichen 19 entsteht.
Die Dicke der Siliziumschicht liegt vorzugsweise im Bereich von
0,1 bis 10 μm,
sie betrug bei dem vorliegenden Beispiel ein μm. Wie im Beispiel 5 sind in
jedem der Siliziumschicht-Ausbildungsbereiche 19 der Gen-FET,
der Bezugs-FET, ein Heizelement und ein Temperatursensor ausgebildet.
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Bei
dem vorliegenden Beispiel sind in einem Gittermuster derart Abstrahlrippen 27 auf
der Siliziumschicht ausgebildet, daß sie jeden der Siliziumschicht-Ausbildungsbereiche 19 umgeben.
Der Zweck davon ist, die Hybridisierung und das Waschen jeweils
entsprechend der Tms der auf dem Gen-FET befindlichen Prüf-Nukleinsäure bei
der optimalen Temperatur für
die Reaktion auszuführen
und die Genauigkeit der Temperatursteuerung für jeden der Siliziumschicht-Ausbildungsbereiche 19 zu
erhöhen.
Die Abstrahlrippen 27 weisen eine gute thermische Leitfähigkeit
auf, da sie aus einer Siliziumschicht bestehen, sie können die
in den benachbarten Siliziumschicht-Ausbildungsbereichen 19 erzeugte
Wärme wirkungsvoll
abstrahlen und so die Auswirkungen auf die benachbarten Siliziumschicht-Ausbildungsbereichen 19 verringern,
so daß die
Temperatur der einzelnen Siliziumschicht-Ausbildungsbereiche 19 unabhängig gesteuert
werden kann. Bei dem vorliegenden Beispiel beträgt die Größe der Siliziumschicht-Ausbildungsbereiche 19 jeweils
1 Quadratmillimeter, der Abstand zwischen dem Siliziumschicht-Ausbildungsbereich 19 und
der Abstrahlrippe 27 ist 0,5 mm und die Breite jeder Abstrahlrippe
auch 0,5 mm. Mit diesem Aufbau kann die Temperatur der einzelnen
Siliziumschicht-Ausbildungsbereiche 19 von der Raumtemperatur
bis 95 Grad C mit einer Genauigkeit von einem Grad C kontrolliert
werden.
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Die 10 ist
eine perspektivische Ansicht der Rückseite des obigen Chips. Da
die Siliziumschicht-Ausbildungsbereiche und die Abstrahlrippen durch
Naßätzen ausgebildet
werden, sind ihre Querschnitte dreieckig bzw. trapezförmig. Rechteckige
Querschnittformen für
die Siliziumschicht-Ausbildungsbereiche und die Abstrahlrippen ergeben
sich zum Beispiel bei einem reaktiven Ionenätzen.
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Beispiel 7
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Die 11 ist
eine Schnittansicht eines Beispiels eines Gen-FET-Chips vom Dünnfilm-Gate-Typ
bei der vorliegenden Erfindung.
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Der
Dünnfilm-Gate-Gen-FET-Chip
des vorliegenden Beispiels hat einen Aufbau, bei dem das Glassubstrat
in den Gate-Bereichen der Gen-FETs und der Bezugs-FETs in dem DNS-Mikroarray
des Beispiels 5 dünner
ist. Die Dicke des Glassubstrats liegt in den Dünnfilm-Gatebereichen 28 vorzugsweise
im Bereich von 0,01 bis 1 μm,
sie betrug bei dem vorliegenden Beispiel 0,1 μm. Durch diesen Aufbau steigt
der Durchgriff der FETs an, und Änderungen
der elektrischen Ladung an den Gates werden mit hoher Empfindlichkeit
erfaßt. Statt
nur den Gate-Bereich der FETs dünner
auszubilden, ist es auch möglich,
das ganze Glassubstrat im Siliziumschicht-Ausbildungsbereich dünner auszugestalten,
wobei die dadurch entstehende Vertiefung als Reaktionszelle verwendet
werden kann.
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Beispiel 8
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Die 12 ist
eine Schnittansicht eines weiteren Beispiels eines Gen-FET-Chips
vom Dünnfilm-Gate-Typ
bei der vorliegenden Erfindung.
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Die
Beispiele 5, 6 und 7 sind so aufgebaut, daß die Prüf-Nukleinsäuren 3 auf der Glasfläche aufgebracht
werden, die den Siliziumschicht-Ausbildungsbereichen 19 gegenüberliegt.
Bei dem vorliegenden Beispiel befinden sich dagegen die immobilisierten
Prüf-Nukleinsäuren 3 auf
einer zweiten Isolierschicht 29, die auf einer oxidierten
Siliziumschicht ausgebildet wird, d.h. auf der isolierenden Schicht 2,
die auf den Siliziumschicht-Ausbildungsbereichen 19 ausgebildet
ist. Das Material für
die zweite Isolierschicht 29 kann Siliziumnitrid, Aluminiumoxid
oder Tantaloxid sein. Bei diesem Beispiel läßt sich die Dicke der isolierenden
Gate-Schicht der FETs genau steuern, so daß die Erfassung von Änderungen
in der elektrischen Ladung auf einem Gate durch Erhöhen des
Durchgriffs der FETs mit hoher Empfindlichkeit erfolgen kann.
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Beispiel 9
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Die 13 ist
eine Darstellung zur Erläuterung
eines Beispiels für
ein Meßsystem
mit dem Gen-FET-Chip vom Dünnfilm-Gate-Typ
bei der vorliegenden Erfindung.
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Der
DNS-Mikroarraychip mit wenigstens dem Gen-FET und dem Bezugs-FET
ist in einer Flußzelle 30 angeordnet,
die mit einem Flußkanal 31 verbunden
ist. Über
ein Ventil 34 fließen
eine Hybridisierungslösung 32 und
eine Waschlösung 33 in
den Flußkanal 31.
Diese Lösungen
können
durch Betreiben einer Pumpe 35 in die Flußzelle 30 eingeführt werden.
Mit einem Dispenser 36 werden eine Probe und ein Interkalator
an das Ventil 34 abgegeben und dann in die Flußzelle 30 eingeführt, um
mit dem Gen-FET und dem Bezugs-FET zu reagieren. Nach der Reaktion
wird die verbrauchte Lösung
von der Pumpe 35 in einen Flasche 37 für flüssigen Abfall
befördert.
Die Ausgangssignale des Gen-FET und des Bezugs-FET nach der Reaktion
werden in einer Signalverarbeitungsschaltung 38 verarbeitet.
-
In
der 14 ist der Aufbau der Flußzelle 30 gezeigt.
Auf einer gedruckten Leiterplatte 39 ist in der Flußzelle 30 ein
Gen-FET-Chip 40 angeordnet, der über Leitungen 41 mit
der gedruckten Leiterplatte 39 verbunden ist. Auf der gedruckten
Leiterplatte 39 sind Anschlußstifte 42 angeordnet,
die mit der Signalverarbeitungsschaltung 38 verbunden sind.
Durch den Flußkanal 31 wird
eine Probenlösung 43 zu
dem Gen-FET-Chip 40 gebracht. Damit die Probenlösung 43 nicht
mit den Leitungen 41 in Kontakt kommt, die als Signalleitungen dienen,
wird der Leitungsabschnitt durch eine Schutzkappe 44 geschützt. Als
Material für
die Schutzkappe 44 kommt Acryl, Polypropylen, Polycarbonat
und dergleichen in Betracht.
-
Die 15 ist
eine auseinandergezogene Ansicht der Flußzelle 30. Der Hauptkörper der
Flußzelle 30 ist
mit einem Loch von einem Millimeter Durchmesser versehen, das als
Flußkanal 31 dient,
durch den eine Probe und ein Reagens zu der Oberfläche des
Gen-FET-Chips (DNS-Mikroarrays) 40 geleitet
werden. Der Einlaß-
und der Auslaßabschnitt
des Flußkanals 31 sind
jeweils mit einem Innengewinde 45 versehen, in das eine Schraube 47 mit
einem durchgeführten
Rohr 46 geschraubt wird, um einen Anschluß an den
externen Flußweg herzustellen.
Die Oberfläche
des Endabschnitts des Rohrs 46 ist abgeflacht, und wenn
die Schraube eingeschraubt wird, dient der flache Abschnitt als
Abdichtung 48, die ein Austreten von Flüssigkeit verhindert.
-
Bei
dem Meßsystem
mit dem Gen-FET und dem vorliegenden Aufbau wird ein Flußsystem
für die Messung
verwendet, so daß eine
Anzahl von Proben fortlaufend und automatisch behandelt werden kann,
was für
einen hohen Durchsatz von Vorteil ist. Wenn der im Beispiel 3 beschriebene
Interkalator verwendet wird, umfaßt die Messung die folgenden
Schritte:
- (1) Einführen einer Waschlösung in
die Flußzelle.
- (2) Einführen
einer Hybridisierungslösung
in die Flußzelle
(Ersetzen der Waschlösung).
- (3) Einstellen der Temperatur der einzelnen Siliziumschicht-Ausbildungsbereiche
auf die optimale Temperatur für
die Prüf-Nukleinsäure.
- (4) Messung der Ausgangssignale des Gen-FET und des Bezugs-FET
und Berechnen der Differenz.
- (5) Abgabe einer Probe an das Ventil mit nachfolgendem Einführen in
die Flußzelle
mit der Hybridisierungslösung.
- (6) Hybridisierung in der Flußzelle.
- (7) Einführen
einer Pufferlösung
in die Flußzelle,
um die Teile der Probe zu entfernen, die nicht reagiert haben.
- (8) Einführen
einer Interkalatorlösung
in die Flußzelle
und Reaktion.
- (9) Einführen
einer Pufferlösung
in die Flußzelle,
um die Teile des Interkalators zu entfernen, die nicht reagiert
haben.
- (10) Messung der Ausgangssignale des Gen-FET und des Bezugs-FET
und Berechnen der Differenz.
- (11) Einstellen der Temperatur der einzelnen Siliziumschicht-Ausbildungsbereiche
auf 95 Grad C.
- (12) Einführen
einer Waschlösung,
um die Flußzelle
innen auszuwaschen.
- (13) Zurück
zu (1).
-
Diese
Abfolge für
die Messung ist in der 16 gezeigt. Die Probe und der
Interkalator werden eingeführt
und es wird gespült,
gefolgt von einer Messung der Ausgangsspannung der FETs. Dann wird
durch Erhöhen
der Temperatur der Siliziumschicht-Ausbildungsbereiche auf 95 Grad
C die hybridisierte doppelsträngige
DNS in einsträngige
DNS dissoziiert, und die dissoziierte DNS wird zusammen mit dem
Interkalator, der in die doppelsträngige DNS eingeführt wurde,
durch die Waschlösung
entfernt. Auf diese Weise verbleibt nur die Prüf-Nukleinsäure auf dem Gate des FET, wodurch
zum Ausgangszustand zurückgekehrt
werden und die nächste
Messung erfolgen kann.
-
Wenn
unter Verwendung von Molekülen
(Liganden) zur Ausbildung von Komplexen mit Ionen wie im Beispiel
4 beschrieben eine SNP analysiert werden soll, umfaßt die Messung
die folgenden Schritte:
- (1) Einführen einer
Waschlösung
in die Flußzelle.
- (2) Einführen
einer Hybridisierungslösung
in die Flußzelle
(Ersetzen der Waschlösung).
- (3) Einstellen der Temperatur der einzelnen Siliziumschicht-Ausbildungsbereiche
auf die optimale Temperatur für
die Prüf-Nukleinsäure.
- (4) Messung der Ausgangssignale des Gen-FET und des Bezugs-FET
und Berechnen der Differenz.
- (5) Abgabe einer Probe an das Ventil mit nachfolgendem Einführen in
die Flußzelle
mit der Hybridisierungslösung.
- (6) Hybridisierung in der Flußzelle.
- (7) Einführen
einer Pufferlösung
in die Flußzelle,
um die Teile der Probe zu entfernen, die nicht reagiert haben.
- (8) Einführen
einer Lösung
mit 50 mM NaCl in die Flußzelle
und Reaktion.
- (9) Messen der Ausgangssignale des Gen-FET und des Bezugs-FET
und Berechnen der Differenz.
- (10) Einführen
einer Lösung
mit 50 mM KCl in die Flußzelle
und Reaktion.
- (11) Messung der Ausgangssignale des Gen-FET und des Bezugs-FET
und Berechnen der Differenz.
-
Feststellen
von Normal/Normal, Mutant/Mutant oder Normal/Mutant anhand der Informationen
für die Prüf-Nukleinsäure für jeden
FET und der differentiellen Ausgangssignale für NaCl und KCl.
- (12) Einführen
einer Pufferlösung,
um die KCl-Lösung
zu entfernen.
- (13) Einstellen der Temperatur der einzelnen Siliziumschicht-Ausbildungsbereiche
auf 95 Grad C.
- (14) Einführen
einer Waschlösung,
um die Flußzelle
innen auszuwaschen.
- (15) Zurück
zu (1).
-
INDUSTRIELLE ANWENDBARKEIT
-
Die
vorliegende Erfindung umfaßt
ein DNS-Mikroarraysystem mit immobilisierten Prüf-Nukleinsäuren auf der Oberfläche der
Gate-Isolierung von FETs, die auf der Oberfläche der Gate-Isolierung der
FETs mit einem Target-Gen hybridisiert werden, wobei eine Änderung
der elektrischen Oberflächenladungsdichte
mittels des Feldeffekts erfaßt
wird. Das DNS-Mikroarray ermöglicht
eine potentiometrische Erfassung von Änderungen im elektrischen Oberflächenpotential
mit einem großen
Signal-Rausch-Verhältnis
und kann durch Einführen
eines Interkalators oder von Markierungs-Nukleinsäuren mit
Molekülen
zur Ausbildung von Komplexen mit geladenen Teilchen wie Ionen ausgeführt werden,
um die Änderungen
in der elektrischen Oberflächenladungsdichte
gegenüber
den Ladungen der Nukleinsäuren
allein zu verstärken.
Das erfindungsgemäße DNS-Mikroarray
erfordert keine aufwendiges Laser-Erfassungssystem und kein kompliziertes
optisches Erfassungssystem, da das Oberflächenpotential im Gleichgewichtszustand
durch Immobilisieren der Prüf-Nukleinsäuren auf
einem isolierenden Substrat erfaßt wird, was sich vom amperometrischen
Erfassungssystem unterscheidet. Es gibt daher auch keine Probleme
mit einer Korrosion des Substrats, einer Gasentwicklung und mit
instabilen Signalwerten aufgrund von Störungen durch Oxidations-Reduktions-Substanzen.
Es ist so eine ausgezeichnet stabile und sehr genaue Erfassung von
Genen möglich.
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