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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erfassen zumindest
eines Parameters, der für
Sondenmoleküle
repräsentativ
ist, die auf Zonen eines Sensors fixiert sind.
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Es
ist bereits ein Verfahren zum Erfassen der Hybridisierung von DNA-Sequenzen
mithilfe eines Feldeffekttransistors bekannt, wie es in dem Artikel von
E. SOUTEYRAND und Mitarbeitern mit dem Titel "Direct Detection of the hybridization
of synthetic Homo-Oligomer DNA Sequences by Field Effect", erschienen 1997
in J. Phys. Chem. B1997, 101, S. 2980 bis 2985 beschrieben ist.
Ein Transistor vom Typ ISFET ("Ion-Sensitive
Field Effect Transistor"), der
bei dieser Art von Anwendung verwendbar ist, wurde in dem Artikel
von Piet BERGVELD "Development,
Operation and Application of the ISFET as a Tool for Electrophysiology", erschienen in IEEE Transactions
on Biomedical Engineering, Volume BME-19 – Nr. 5, Sept. 1972, S. 342
bis 351, beschrieben. Angaben über
die Herstellung solcher Transistoraufbauten finden sich in dem Artikel
von V. KIESSLING und Mitarbeitern mit dem Titel "Extracellular Resistance in Cell Adhesion
Measured with a Transistor Probe",
erschienen in Langmuir 2000 16, S. 3517–3521. Eine Vorgehensweise
zum Präparieren von
Oberflächen
schließlich
wurde in dem Artikel von A. KUMAR und Mitarbeitern mit dem Titel "Silanized nucleid
acids: a general platform for DNA immobilization", erschienen in Nucleid Acid Research
2000, Volume 28, Nr. 14, S. i bis vi, beschrieben.
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Zwei
Verfahren zur Fixierung der Sondenmoleküle auf der Oberfläche sind
insbesondere im Rahmen der vorliegenden Erfindung verwendbar. Das erste
besteht in einer direkten Synthese auf einem Feststoff, wie beispielsweise
in dem Artikel von S. P. A. Fodor und Mitarbeitern mit dem Titel "Light-directed, spatially
adressable parallel chemical synthesis", erschienen in Science 251, S. 767
bis 773 (1991), beschrieben ist. Das zweite ist die Fixierung der
Moleküle
ausgehend von einer Verdünnung.
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Im
Falle von Sensoren, die eine Mehrzahl von aktiven Zonen aufweisen,
z.B. DNA-Chips oder Protein-Chips,
gibt es gegenwärtig
keine verfügbare Vorgehensweise,
um auf einfache und relativ schnelle Weise kontrollieren zu können, auf
welchen Zonen Sondenmoleküle
effektiv fixiert wurden.
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Die
Patentschriften
US 5,827,482 und
US 6,331,274 sowie die am
26.06.2003 veröffentlichte Patentanmeldung
EP 1 460 130 betreffen Verfahren zum
Erfassen der Fixierung von Molekülen
auf aktiven Zonen unter Verwendung eines Netzwerks von Feldeffekttransistoren.
In diesen Schriften ist eine Fixierung des Potentials der Lösung, welche
die aktiven Zonen bedeckt, nicht vorgesehen.
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Die
vorliegende Erfindung hat daher ein Verfahren zum Erfassen der Fixierung
von Sondenmolekülen
auf mindestens einer Zone eines Sensors oder einer Wechselwirkung,
insbesondere zum Kontrollieren des lokalen Austrags und der Fixierung
der Sondenmoleküle
zur Aufgabe, um es insbesondere zu ermöglichen, um die Probleme, welche
die in der Praxis häufig
angetroffenen starken experimentellen Abweichungen bereiten, zumindest
teilweise abzustellen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft daher ein Verfahren zum Erfassen
der Fixierung von Sondenmolekülen
auf mindestens einer aktiven Zone eines Sensors oder einer Wechselwirkung
gemäß der Definition
in Anspruch 1.
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Zwischen
den Schritten a) und b) kann ein Spülen vorgesehen sein.
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Gemäß einer
besonderen Ausführungsweise ist
das Verfahren dadurch gekennzeichnet, dass es nach a) und vor b)
die folgenden Schritten umfasst:
- a1) Spülen
- a2) Zugeben einer Lösung,
welche Zielmoleküle enthält, die
in der Lage sind, spezifisch mit den Sondenmolekülen eine Wechselwirkung einzugehen,
wie z.B. eine Hybridisierung mit diesen, falls die Sondenmoleküle ADN sind,
gegebenenfalls gefolgt von einem Spülen.
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Gemäß einer
weiteren besonderen Ausführungsweise
ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet, dass es nach c) die folgenden
Schritten umfasst:
- d) Zugeben einer Elektrolytlösung, welche
Zielmoleküle
enthält,
die in der Lage sind, spezifisch mit den Sondenmolekülen eine
Wechselwirkung einzugehen, wie z.B. eine Hybridisierung mit diesen,
falls die Sondenmoleküle
DNA sind.
- e) Messen von mindestens einem Punkt der Drain-Strom/Source-Gate-Spannung/Source-Drain-Spannung-Kennlinie
von mindestens zwei der Transistoren einer zweiten Gruppe, die Zonen
entsprechen, welche mit Sondenmolekülen und mit Zielmolekülen in Kontakt
gebracht wurde, wie z.B. durch Anlegen einer beispielsweise konstanten
Spannung zwischen dem Gate und der Source dieser Transistoren der
zweiten Gruppe, deren Drain und Source polarisiert wurden, oder
eines vorgegebenen, beispielsweise konstanten Stroms an die Source
dieser Transistoren der zweiten Gruppe, um mittels Vergleich eine
Erfassung von zumindest einer Wechselwirkung zu erhalten.
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Das
Verfahren kann eine Mehrzahl solcher Messungen von mindestens einem
Punkt der Kennlinie anwenden, die zeitlich beabstandet sind. Dies
ermöglicht
eine räumlich
und zeitlich zweifach vergleichende Messung.
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Gemäß einer
ersten Variante wird der Vergleich, insbesondere mittels differentieller
Messung, zwischen mindestens zwei Transistoren durchgeführt, welche
Zonen entsprechen, die in einer Elektrolytlösung gebadet sind, nachdem
sie mit Sondenmolekülen
in Kontakt gebracht wurden.
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Gemäß einer
zweiten bevorzugten Variante wird dieser Vergleich, insbesondere
mittels differentieller Messung, zwischen mindestens einem Transistor,
welcher einer Zone entspricht, die in einer Elektrolytlösung gebadet
ist, nach In-Kontakt-Bringen mit Sondenmolekülen, und mindestens einem Transistor, welcher
einer Zone entspricht, die von der Elektrolytlösung gebadet ist, ohne vorher
mit Sondenmolekülen
in Kontakt gebracht worden zu sein, durchgeführt.
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Die
Sondenmoleküle
sind beispielsweise DNA-, RNA- oder Proteinmoleküle.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist mit einer herkömmlichen
Erfassung einer molekularen Wechselwirkung mittels Fluoreszenz kompatibel.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich noch deutlicher
aus der Lektüre
der nachfolgenden Beschreibung in Verbindung mit der beigefügten Zeichnung.
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Es
zeigt:
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1 zwei
Feldeffekttransistoren eines Erfassungs-Chips, der eine Mehrzahl
solcher Transistoren aufweist, die gemäß einem ein- oder zweidimensionalen
Netzwerk von Transistoren organisiert sind;
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2 eine
detaillierte Draufsicht auf einen Erfassungs-Chips und die Anordnung
der jeweils einem Feldeffekttransistor entsprechenden aktiven Zonen;
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3 die
elektrischen Drain-Verbindungen der Übertragungen des ein- oder
zweidimensionalen Netzwerks, wobei 4 den Widerstand
der verschiedenen elektrischen Drain-Verbindungen darstellt, Kurve
A die berechneten Werte und die Kurve B die gemessenen Werte darstellt,
und wobei die Abweichung zwischen den Kurven im Wesentlichen auf dem
Kanalwiderstand beruht, der konstant ist.
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5 eine
Vorrichtung zum Austragen der Lösung
auf ausgewählte
aktive Zonen;
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6 die
Erfassung des Vorhandenseins von silanisierter DNA und von Poly-L-Lysin mit konstanten
USG und USD mittels
Variieren des Drain-Stroms ISD; und
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7 die
Erfassung des Vorhandenseins von silanisierter DNA und von Poly-L-Lysin mit konstanten
ISD und USD mittels
Erfassung der Variation der Spannung USG;
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8A bis 8C die
Ergebnisse von Versuchen, die unter verschiedenen Versuchsbedingungen
durchgeführt
wurden;
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9A bis 9D eine
elektronische Erfassung von DNA;
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und 10A und 10B die
Verwendung von Mikrofluidpassagen.
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Die 1 bis 3 veranschaulichen
einen Sensor, der ein Netzwerk von Feldeffekttransistoren auf einem
Siliciumsubstrat aufweist. Ein Transistor T1 oder
T2, der in 1 im Querschnitt
dargestellt ist, ist mit einer Source-Zone S und einer Drain-Zone
D versehen, die jeweils einen elektrischen Kontakt aufweisen und
von einer Isolierschicht 1 bwz. 2, beispielsweise
einem thermischen SiO2-Oxid, überlagert
sind. Der aktive Bereich 3 zwischen der Source S und dem Drain
D bildet die Gate-Zone G des Transistors und weist eine Isolierschicht 4 mit
einer geringen Dicke, z.B. eine Schicht von thermischem SiO2-Oxid auf. Es ist auch möglich, kein Oxid auf diesem
aktiven Bereich anzuordnen. Die aktive Oberfläche ist dann durch einen Abschnitt 4' des freiliegenden
Substrats begrenzt.
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Sondenmoleküle, z.B.
Moleküle
von einsträngiger
DNA, sind mittels eines bekannten Verfahrens auf zumindest bestimmten
der aktiven Oberflächen 4 oder 4' fixiert. Im
Falle von DNA werden bevorzugt Feldeffekttransistoren vom N-Kanal-Verarmungstyp
(bei denen die Ladungsträger
die Elektronen sind, die mobiler sind und daher eine erhöhte Empfindlichkeit
ergeben) mit einer negativen Gate-Polarisierung (d.h. das Elektrolyt
ist in Bezug auf den Halbleiter negativ polarisiert) verwendet,
wobei sich die DNA negativ lädt
(bei einem Elektrolyt mit neutralem pH).
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Das
Anlegen einer Source-Drain-Spannung USD zwischen
der Source S und dem Drain D (USD1 für T1, und USD2 für T2) und einer Gate-Source-Spannung UGS zwischen dem Elektrolyt 6 und
der Source S (z.B. mit einer einzelnen Ag/AgCl-Elektrode E) induziert ein
zweidimensionales Gas von Ladungsträgern an der Si/SiO2-Grenzfläche oder
an der Si/Elektrolyt-Grenzfläche
eines jeden Transistors. Daraus resultiert ein Drain-Strom ID, der bei jedem Transistor im Wesentlichen
von der Ladung an der SiO2/Elektrolyt- oder
Si/Elektrolyt-Grenzfläche
abhängt.
Diese Grenzfläche,
die der Passage zwischen der Source S und dem Drain D gegenüberliegt,
wird als aktive Oberfläche
bezeichnet.
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Der
Strom ID hängt von der Fixierung der Sondenmoleküle, z.B.
der DNA-Moleküle,
auf der aktiven Oberfläche 4 oder 4' ab.
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Wie
die 2 und 3 zeigen, sind n Strukturen
vom Feldeffekttransistor-Typ in ein Siliciumsubstrat integriert,
das mit einem Isoliermaterial (SiO2 oder
dergleichen) bedeckt ist und mittels der elektrischen Kontaktanschlüsse von
Source 10 und Drain (D1, ... Dn) mit geeigneten Anschlüssen (Metallisierung oder bevorzugt
dotierten leitfähigen
Bereichen) versehen ist. Anders als bei einem standardmäßigen MOS-Transistoraufbau
ist keine metallische Gate-Elektrode vorhanden. Dies entspricht
dem Aufbau vom Typ ISFET ("Ion-Sensitive
Field Effect Transistor").
Man verwendet bevorzugt ein Substrat des Typs SOI (Silicon-On-Insulator),
das eine höhere Empfindlichkeit
zur Verfügung
stellt.
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Die
verschiedenen Aufbauten befinden sich in einem geringen seitlichen
Abstand zueinander, und ihre aktiven Oberflächen sind mit der gleichen Messlösung in
Kontakt. Eine typische seitliche Abmessung in der derzeitigen Mikroelektronik
ist geringer als ein Mikrometer. In der Technik der DNA-Chips, wie
sie in der vorliegenden Erfindung angewendet wird, beträgt die seitliche
Abmessung 5–10 μm für eine direkte
Synthese auf dem Feststoff und 50–100 μm im Falle einer Fixierung der
Moleküle ausgehend
von einer Verdünnung.
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Bei
der vorliegenden parallelen Messungskonfiguration stehen mehrere
Felder mit verschiedenen Typen von immobilisierten Sondenmolekülen mit der
gleichen Messlösung
in Kontakt, und mindestens ein Transistoraufbau befindet sich unter
jedem Feld. Die Anwendung mehrerer Transistoren pro Feld ist in Anbetracht
der vorausgehend genannten Abmessungen möglich und ermöglicht eine
Redundanz bei der Erfassung.
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Eine
Elektrode E (z.B. Ag/AgCl) wird dazu verwendet, das Potential der
Messlösung 6 (Elektrolyt)
in Bezug auf den Siliciumaufbau, den sie bedeckt, zu fixieren, und
den Arbeitspunkt der Sensoren (Transistoren) zu fixieren. Das Potential
des Elektrolyts 6 kann in bestimmten Fällen gleich Null sein. Die Messlösung 6,
welche die Sensoren umspült,
enthält Ionen
in einer Konzentration, die eine ausreichende Leitfähigkeit
ergibt und nicht zu einer übermäßig starken
Abschirmung an den aktiven Oberflächen führt. Ihr pH-Wert ist bevorzugt
neutral.
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Das
Verfahren zum Erfassen der Molekülerkennungen
basiert auf einem Lösungsansatz
mittels Vergleich, der insbesondere differentiell ist. Die Messung
wird unter paralleler Verwendung mehrerer Transistoraufbauten durchgeführt. Die
Messung kann in Bezug auf die verschiedenen Typen von aufgepfropften
Molekülen
differentiell sein und gegebenenfalls mehrere Transistoren pro Molekültyp umfassen.
Es ist auch möglich,
Signale vor/nach der Reaktion zu vergleichen, welche die Molekülerkennung (und/oder
die Entwicklung während
dieser Reaktion) offenbart.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
macht es möglich,
die Schwierigkeiten im Zusammenhang mit der Empfindlichkeit eines
einzelnen Sensors gegen den pH und die Ionenstärke und die Schwierigkeiten im
Zusammenhang mit einer Variabilität von einem einzelnen Transistors
zum anderen (einschließlich des
Transistoraufbaus und der Qualität
der Fixierung der Sonden) zu umgehen.
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Ein
Verfahren gemäß einer
bevorzugten Ausführungsweise
wendet die folgenden Schritte an:
- a) homogene
Behandlungen der gesamten Isoliermaterialoberfläche zur Vorbereitung der Fixierung
der Sondenmoleküle;
- b) lokales Aufpfropfen von verschiedenen Typen von Sondenmolekülen auf
zumindest bestimmte der einzelnen aktiven Oberflächen;
- c) homogene Spülvorgänge;
- d) elektronische Messung: Zugeben des Messelektrolyts, Eintauchen
der Elektrode und Messen der Transistoren (z.B. eines oder mehrerer
Punkte der Kennlinie ID als Funktion von
USD und USG), und
Vergleichen der gemäß den Transistoren
erhaltenen Resultate;
- e) homogene Spülvorgänge;
- f) und schließlich
Zugeben der Lösung
von Zielmolekülen
in Gegenwart von Elektrolyt und Erkennungsreaktion;
- g) homogene Spülvorgänge;
- h) elektronische Messung wie (d).
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Falls
die Schritte f) bis h) angewendet werden, ist es möglich, auf
c) und d) zu verzichten, d.h. nur eine elektronische Messung vorzunehmen.
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Bestimmte
Transistoren, die nicht mit Sondenmolekülen zusammengebracht wurden
(oder auch ein einzelner Transistor) können als Kontrollen dienen.
Man misst ihre Charakteristiken nach Zugabe des Messelektrolyts,
das beispielsweise die Gesamtheit der Transistoren umspült.
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Das
Aufpfropfen der Sondenmoleküle
wird mittels Austrag von Mikrotröpfchen
mit einem Durchmesser von ca. 100 μm auf die aktiven Oberflächen der
Transistoren mithilfe von metallischen Mikroschreibern durchgeführt, die
im Handel verfügbar sind.
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Wie 3 zeigt,
weist das Netzwerk von n Transistoren (z.B. n = 96 Transistoren)
n Drain-Verbindungen D1, D2 ...
Dn auf, sowie 2 Verbindungen (nicht dargestellt),
die der gemeinsamen Source äquivalent
sind. Die Reihenwiderstände
Rc, die diesen Verbindungen zugeordnet sind,
besitzen Werte, die von der Indexzahl 1 ... n des Drain abhängen.
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Die
Werte dieser Widerstände
Rc, die beispielsweise mittels Dotieren
von Silicium hergestellt wurden, sind nicht vernachlässigbar.
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Zu
diesem Zweck werden die Widerstände Rc für
die Drain-Verbindung aus den geometrischen Längen und Querschnitten der
dotierten Linien berechnet, deren Widerstand bekannt ist. Die Berechnung
wird mit einer Messung des Widerstandes als Funktion der Indexzahl
des Drain durch Anlegen einer Gleichspannung verglichen (z.B. USD = 0,1 V und USG =
2 V). Dies ermöglicht
den Erhalt einer Kompensationskurve, die beispielhaft in 4 angegeben
ist.
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Eine
Anlage wie die in 5 dargestellte kann für die Durchführung des
Verfahrens verwendet werden: auf einem Tisch 10 ist eine
Plattform 12 angeordnet, die eine Steuervorrichtung mit
einem Mikrocontroller für
einen Tisch 11 umfasst, welcher eine Ver schiebung in drei
zueinander senkrechten Richtungen X, Y, Z durchführt. Ein Chip 15,
der das Netzwerk von n Transistoren umfasst, ist auf einem Träger 14 angeordnet.
Eine andere Plattform 20 mit einem Tisch 21, welcher
eine Verschiebung in den drei Richtungen X, Y, und Z durchführt, wird
verwendet, um einen Ausleger 22 zu verschieben, der einen
Mikroschreiber oder eine Pipette 23 trägt, um den Austrag der Mikrotröpfchen zumindest
auf bestimmten der n Transistoren durchzuführen. Ein Objektiv 17 und/oder
eine Kamera, das/die mit einem Bildschirm 19 gekoppelt
sind, ermöglichen
die Beobachtung des Austrags der Mikrotröpfchen und eine Steuerung der Operationen.
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Messungen
des Drain-Stroms ID werden beispielsweise
mit USG = 1 V und USD =
0,9 V und einem ausgetragenen Elektrolyt mit einem neutralen pH durchgeführt, das
aus KCl mit einem Anteil von 0,1 Millimol pro Liter besteht. Da
die Sources der Transistoren (P-Kanal-Speichertransistoren) untereinander verbunden
sind, kann die Source-Spannung
oder die Gate-Spannung als Spannungsbezug (z.B. die Massespannung)
dienen.
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Eine
Anwendung des Verfahrens wird nun in Verbindung mit 6 beschrieben.
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Vor
diesen Messungen wird eine globale Behandlung der Oberfläche der
Si/SiO2-Struktur
mittels Inkubation während
1–2 Minuten
in Sulfochromsäure und
Spülen
unter einem Strom von entionisiertem Wasser, daraufhin Inkubation
während
3 bis 5 Minuten in einer NaOH-Lösung
(60 μl NaOH
16N, 420 μl Ethanol
und 220 μl
Wasser), und schließlich
Spülen unter
einem Strom von entionisiertem Wasser durchgeführt.
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Die
Differenz zwischen zwei Messungen, die vor einem lokalen Austrag,
jedoch vor und nach einem Spülen
mit Wasser durchgeführt
wurden, ist mit kleinen Quadraten in 6 dargestellt.
Die Kreuze stellen die Differenz zwischen einer nach dem lokalen
Austrag von zwei verschiedenen Lösungen durchgeführten Messung
und einer vor dem Austrag durchgeführten Messung (der vor dem
Spülen
mit Wasser durchgeführten
Messung) dar.
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Mit
einer im Handel erhältlichen
Spitze 23 (Telechem SMP3B), die auf die in 5 dargestellte Vorrichtung 22 montiert
ist, wird eine Lösung
1 auf die Transistoren 5–7
(mit Kontakt zwischen Spitze und Oberfläche), die Transistoren 19–21 und
die Transistoren 33–37,
und eine Lösung
2 auf die Transistoren 66–69,
die Transistoren 76–79
und die Transistoren 87–89
ausgetragen.
- Lösung
1: 0,5 μl
in Position 5' thiolmodifiziertes 20-mer-Oligonucleotid
1 nMol/μl,
9 μl Natriumacetat 30
mM mit pH-Wert 4,3, 0,5 μl
Mercaptosilan 5 mM in Natriumacetat, die man vor dem Austrag eine
Stunde lang bei Umgebungstemperatur reagieren lässt.
- Lösung
2: Poly-L-Lysin (0,01% endgültige
Konzentration Gewicht/Volumen "w/v" (P8920, Sigma))
in einem 0,1 × PBS-Puffer
mit pH-Wert 7.
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Nach
den lokalen Austrägen
wird die Probe 15 Minuten lang in Feuchtatmosphäre und anschließend 5 Minuten
bei 50°C
getrocknet.
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Das
Poly-L-Lysin ist in dem Messelektrolyt (neutraler pH) aufgrund der
ionisierten Aminogruppen positiv. Die Verringerung des Stroms, der
an den Austrägen
von Poly-L-Lysin
zu beobachten ist, ist mit der Adsorption einer positiven Ladung
an der Oberfläche
kompatibel.
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Bei
Lösung
1 reagiert die Silan-Modifikation an der DNA mit den OH-Gruppen
von SiO2, und die DNA ist in der Lösung negativ
geladen.
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Die
Lösungen
1 und 2 ergeben daher Signale mit entgegengesetzten Vorzeichen.
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Eine
andere Anwendung des Verfahrens wird nun in Verbindung mit 7 beschrieben.
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Es
wird die Differenz des Oberflächenpotentials ΔUSG gemessen, das der Messung vor/nach Austrag
entspricht. Für
die Bestimmung von ΔUSG wird die bidimensionale Charakteristik,
z.B. ID (USG, USD), gemessen, und die intrinsischen Charakteristiken der
96 Transistoren werden durch numerische Korrektur als Funktion der
Widerstände
Rc der Drain-Leitungen in Serie bestimmt.
Die Modifikation des Zustandes der SiO2-Grenzfläche induziert
eine Änderung
der intrinsischen Charakteristik, die einer Verschiebung ΔUSG bei konstanter USD und
bei konstanten Drain-Strom ID entspricht.
Diese Verschiebung ermöglicht
den direkten Erhalt einer unabhängigen
Messung des Arbeitspunktes des Transistors, anders als bei der Änderung ΔID des Stroms, die in 6 dargestellt
ist. Der Wert ΔUSG ermöglicht
in erster Annäherung
eine Quantifizierung der Änderung
der SiO2/Flüssigkeit-Grenzfläche, die
durch den lokalen Austrag induziert wird. Gemäß einer Variante wird USG so variiert, dass ID konstant
gehalten wird.
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Die 8A bis 8C zeigen
differentielle Messungen, die vor und nach Austrag von poly-L-Lysin durchgeführt wurden
(8A), als Funktion der KCl-Konzentration durchgeführt wurden
(8B), und als Funktion der Konzentration von ausgetragenem
Poly-L-Lysin durchgeführt wurden.
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In 8A sind
die Variationen ΔID des Drain-Stroms ID in
der Ordinate für
jeden der Transistoren 60 bis 96 angegeben, die in der Abszisse
identifiziert sind (USG = 1 V, USD = 0,9 V, und Elektrolyt KCl mit 0,1 mM).
Die Differenzen ΔID zwischen zwei Messungen, die vor einem
lokalen Austrag durchgeführt wurden,
zwischen denen aber ein Spülen
mit Wasser liegt, sind durch Kreise dargestellt. Die Differenzen ΔID, die Messungen entsprechen, welche vor
und nach einem lokalen Austrag von Poly-L-Lysin durchgeführt wurden,
sind durch Sterne dargestellt. Nach dem lokalen Austrag wird die
Probe 15 Minuten lang bei Umgebungstemperatur in feuchtem Medium
stehen gelassen, bevor bei 50°C
5 Minuten lang getrocknet wird. Die Verdünnung Co von
Poly-L-Lysin beträgt
letztlich 0,01% Gewicht/Volumen "W/V" final (P8920, Sigma)
in einem 0,1 × PBS-Puffer
mit pH-Wert 7.
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In 8B werden
die Differenzen ΔUSG der Source-Gate-Spannung USG an
einem Teil der Transistoren eines Netzwerks von 62 FET-Transistoren mit
USD = 1,2 V und ID =
50 μA gemessen.
Die Unterschiede zwischen einer Bezugsmessung (vor dem lokalen Austrag
und mit einer KCl-Konzentration von 0,01 mM durchgeführt) und
von zwei Messreihen (nach dem lokalen Austrag von Poly-L-Lysin und
mit verschiedenen KCl-Konzentrationen durchgeführt) sind durch Kreise und
Sterne dargestellt. Hierbei wurde ein lokaler Austrag von Poly-L-Lysin
in zwei unterschiedlichen Zonen mit der gleichen Verdünnung Co wie im Falle der 8A durchgeführt. Bei
jeder der zwei Messreihen wird die Konzentration von KCl in dem
Messpuffer zwischen 0,01 mM und 100 mM variiert, wobei die Werte
0,1 mM, 1 mM und 10 mM durchlaufen werden. Zwischen den beiden Messreihen
wird die Oberfläche
mit Wasser gespült.
Es wird eine beträchtliche
Empfindlichkeit der Erfassung von Poly-L-Lysin bei KCl-Konzentrationen
zwischen 0,01 mM und 1 mM festgestellt, und ausserhalb dieser Werte
verringert sich die Höhe
der Spitzen progressiv.
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8C zeigt
die Variationen ΔUSG der Spannung USG in
Abhängigkeit
von der Konzentration an ausgetragenem Polymer (Poly-L-Lysin), nämlich 2Co, Co, Co/2,
Co/4, Co/8 in einem
0,1 × PBS-Puffer
pH 7, wobei Co den Wert hat, der für die Messungen
von 8A angegeben wurde. Die Messbedingungen sind wie
folgt: USD = 1 V, ID =
100 μA,
und eine Konzentration von 0,01 mM für KCl. Diese Messungen zeigen,
dass es bei den gewählten
Versuchsbedingungen nicht von Vorteil ist, die Konzentration über Co hinaus zu erhöhen.
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Die 9A bis 9D zeigen
die elektronische Erfassung von DNA. Die Spannungen USG und die
Variationen ΔUSG der Spannung USG entsprechen einem
Betriebspunkt USD = 1 V, ID =
100 μA und
einer KCl-Konzentration von 0,01 mM. Sie werden ausgehend von der
Charakteristik ID (USG,
USD) erhalten und sind auf den Kurven abgetragen,
wobei in der Abszisse die Nummern der FET-Transistoren (1 bis 96)
angegeben sind.
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Die
Sterne stehen für
die Messung mit anfänglicher
Behandlung der Oberfläche
mit Natriumhydroxid, wie vorausgehend in Verbindung mit 6 angegeben
ist. Die Kreise stehen für
die Messung nach Inkubation von Poly-L-Lysin über das gesamte Netzwerk. Um
eine Immobilisierung der DNA zu ermöglichen, wird das Netzwerk
von FET-Transistoren 30
Minuten lang in einer Verdünnung
von Poly-L-Lysin (Konzentration Co) inkubiert.
Anschließend
wird ohne Durchführung
von vorausgehendem Trocknen mit Wasser gespült und daraufhin an der Luft
getrocknet. Die Inkubation führt
zu Verschiebungen der Spannung USG um einen
Wert von 97 ± 50
mV (statistisch über
67 präparierte
Oberflächen),
welche die Variationen zwischen Transistoren in dem elektronischen
Signal verringern. Diese Verschiebungen sind mit denjenigen kompatibel,
die bei den Werten beobachtet wurden, die in Verbindung mit 8C an
lokalen Austrägen
bei der gleichen Konzentration gemessen wurden. Die Quadrate stehen
für die
Messungen nach lokalem Austrag von Oligonucleotiden (5' Cy-5-modifzierte
20-mer-Oligonucleotide,
Konzentration 50 μM
in entionisiertem Wasser) um die Transistoren Nr. 30, 60 und 90.
Als Grauwerte und über 9A ist
die Mikrofluoreszenzabbildung der drei vorgenannten DNA-Punkte dargestellt.
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9B zeigt
die elektronische Erfassung und die Erfassung mittels Fluoreszenz
von Cy5-modifizierten Oligonucleotiden. Die durch Sterne dargestellten
Punkte wurden mit der Differenz ΔUSG zwischen zwei elektronischen Messungen
erhalten, die vor und nach 4 lokalen Austrägen mit verschiedenen DNA-Konzentrationen
durchgeführt
wurden (Ref. = 0 μM,
5 μM, 10 μM, 20 μM). Sie zeigen
die Variation ΔUSG der Spannung USG,
die in den Charakteristiken der Transistoren zu beobachten ist und
auf den lokalen Austrägen
von DNA beruht. Die Quadrate zeigen die Intensität der Fluoreszenz, die an den
getrockneten FET-Transistoren gemessen wurde, sobald die elektronische
Messung mit Elektrolyt durchgeführt worden
war. Es ist anzumerken, dass die gleiche elektronische Erfassung
mit Oligonucleotiden des gleichen Typs erhalten wird, die jedoch
nicht modifiziert sind.
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9C zeigt
die Erfasung von doppelsträngiger
DNA nach makroskopischem Austrag von zwei Produkten auf zwei Zonen
A und B der FET-Transistoren. Mit einer Mikropipette werden 0,15 μl, die in zwei
Röhrchen
A und B entnommen wurden, auf zwei jeweilige Bereichen des Netzwerkes
von Feldeffekttransistoren FET ausgetragen. Das Netzwerk wurde vorausgehend
mit Poly-L-Lysin bedeckt, um die DNA zu immobilisieren, und gemessen,
um als Bezug zu dienen. Zone A (Transistoren 1 bis 20) von 9C wurde
mit der Lösung
aus dem Röhrchen
A bedeckt, und Zone B (Transistoren 50 bis 90) mit der Lösung aus
dem Röhrchen
B, wobei zwischen ihnen ein mittiger, nicht abgedeckter Bereich
(Transistoren 21 bis 49) belassen wurde. Es wird 15 Minuten lang
ohne Trocknen inkubiert, daraufhin mit Wasser gespült, und
anschließend
werden die Transistoren des Netzwerkes gemessen. Die Transistoren
1 bis 20 (Zone A) wurden mit einer Lösung inkubiert, welche Produkte
einer Reaktion mittels Polymerase-Kettenreaktion (PCR) enthielt,
welche in Röhrchen
A gemäß der nachfolgend
beschriebenen Prozedur erhalten wurden. In dieser Zone wird eine
Verschiebung nach unten bezogen auf die Zone B (Transistoren 50
bis 90) und bezogen auf die besagte nicht-inkubierte Zone zwischen
A und B festgestellt. Die in der Zone B verwendete Bezugslösung wurde
nämlich
so gewählt, dass
keine doppelsträngige
DNA entstand (Röhrchen
B gemäß der nachfolgend
beschriebenen Prozedur).
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In 9D,
in dem Bereich MUT (Transistoren 1 bis 35), auf den eine Lösung ausgetragen
wurde, die ausgehend von DNA, die eine Mutation trägt, durch
PCR-Verstärkung unter
den nachfolgend beschriebenen Bedingungen erhalten wurde, wird eine Abwärtsverschiebung
von ΔUSG beobachtet, während in dem Bezugsbereich
WT, bei dem die Ausgangs-DNA die Mutation nicht trägt, keine
solche Verschiebung beobachtet wird.
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Bei
dem Versuch von 9C wendet die Methode der PCR-Verstärkung eines
DNA-Fragments mit
1009 Basenpaaren DNA des Bakteriophagen λ an, verdaut durch das Enzym
BstEII unter Verwendung von zwei Primern:
5'-CCG CGA ACT GAC TCT CCG CC
und
5'-CAG GCG GCA GGG
CTG ACG TT.
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Das
PCR-Protokoll wird auf einem handelsüblichen Thermozykler durchgeführt:
- – Initiierung
während
3 Minuten bei 94°C,
- – 30
Zyklen Denaturierung/Hybridisierung/Extension von 30 Sekunden bei
94°C/30
Sekunden bei 57°C/und
2 Minuten bei 72°C.
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Ein
abschließender
PCR-Schritt wird 3 Minuten lang bei 72°C durchgeführt.
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Bei
einem Volumen von 50 Mikrolitern verwendet man 10 Nanogramm λ-DNA verdaut
mit BstEII, 20 Picomol für
jeden der Primer, und die vier dNTP besitzen jeweils eine endgültige Konzentration von
50 μM. Es
werden 0,5 Mikroliter TAQ-Polymerase (1 U/μl) von Roche Diagnostics in
den Standardpuffer für
die PCR-Reaktion (mit TAQ-Polymerase versehen)
eingesetzt. Dies entspricht dem Präparat von Röhrchen A für die Zone A. In dem Bezugsröhrchen B
(das der Zone B entspricht), wird eines der vier dNTP, nämlich das
dTTP, mit dCTP so ersetzt, dass die gleiche Gesamtkonzentration
an dNTP beibehalten wird, was die Synthese des Produktes von doppelsträngiger DNA
inhibiert.
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Die
PCR-Produkte werden in beiden Fällen zwei
Mal über "QIAQUICK"-Kolonnen der Fa.
QIAGEN gereinigt und mit einem Tris-Cl-Puffer mit einem pH-Wert
von 8,5 mit einer Konzentration von 10 mM eluiert.
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Die
für die
Mutation spezifische PCR-Verstärkung,
die im Rahmen des Versuchs entsprechend 9D verwendet
wurde, geht von einem Fragment des Humangens CX-26 (Zugriffscode M 86849, Chromosom
13q11-12) aus. Dieses Gen wird ausgehend von genomischer DNA verstärkt, die
von einem oder mehreren Patienten stammt. Die PCR-Methode wendet Zyklierungsbedingungen
und -Primer an, die in den Artikeln von F. DENOYELLE und Mitarbeitern
beschrieben sind und für
das erste "Prelingual
Deafness: high prevalence of a 30delG mutation in the connexin 26
gene", erschienen
in Human Molecular Genetics, 1997, Vol. 6, No. 12, S. 2173 bis 2177,
und für
das zweite "Clinical
features of the prevalent form of childhood deafness, DFNB1, due
to a connexin-26 gene defect: implications for genetic counselling", erschienen in THE
LANCET, Vol. 353, 17.04.1999, S. 1298 bis 1303, verwendet wurden.
Man verwendet eine Pwo-Polymerase (der Fa. Roche Diagnostics) in
einem PCR-Puffer mit MgSO4 mit 1,5 mM. Die
Primer sind GAP1F und CONNR (s. den zweiten vorstehend genannten
Artikel von F. DENOYELLE, S. 1299 rechte Spalte vorletzter Absatz), und
die Versuchsbedingungen sind diejenigen des ersten vorstehend genannten
Artikels von dem gleichen Autor (S. 2177). Man verwendete eine endgültige Konzentration
von 0,6 μM
für jeden
der Primer und von 0,2 mM für
jede der dNTPs.
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Die
PCR-Produkte werden über "QIAQUICK"-Kolonnen der Fa.
QIAGEN gereinigt und dienen nach einer (10.000-fachen) Verdünnung als Ausgangs-DNA
in der Reaktion, die für
die anschließend
stattfindende Mutation spezifisch ist.
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Die
PCR-Verstärkung
ist so gewählt,
dass die die Erfassung der Mutation 35delG (oder 30delG) in dem
Gen CX26 mithilfe der für
diese Mutation spezifischen Primer ermöglicht wird. Die Zyklierungsbedingungen
und die Sequenzen der Primer sind in dem Artikel von G. LUCOTTE
und Mitarbeitern mit dem Titel "PCR
test for dagnosis of the common GJB2 (connexin 26) 35delG mutation
on dried blond spots and determination of the carrier frequency
in France" angegeben,
der in Molecular and Cellular Probes (2001) 15, S. 57 bis 59, veröffentlicht
wurde. Man verwendet 20 Picomol von jedem der Primer-Oligonucleotide
für ein
endgültiges
Volumen von 50 μl.
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Die
zwei für
die Mutation spezifischen Primer (s. den vorgenannten Artikel von
LUCOTTE, S. 58, rechte Spalte, M-Primer und N-Primer) und ein gemeinsamer
Primer (C-Primer) werden verwendet, um die PCR-Produkte von 197
Basenpaaren zu synthetisieren. Es werden zwei spezifische PCR-Reaktionen
an jeder DNA-Probe durchgeführt,
wobei die erste dieser Reaktionen mit dem ersten spezifischen Primer
durchgeführt
wird und ein Produkt ergibt, wenn die Mutation in der Ausgangs-DNA
vorhanden ist. Die zweite Reaktion wird mit dem zweiten spezifischen Primer
durchgeführt
und ergibt ein Produkt, wenn die Mutation in der Ausgangs-DNA nicht
vorhanden ist. Dies ermöglicht
eine Bestimmung, ob eine Probe im Hinblick auf diese Mutation normal,
heterozygot oder homozygot ist.
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Für ein Volumen
von 50 μl
Reaktionsmedium in einem Standard-PCR-Puffer wird ein Mikroliter DNA
verwendet, der aus der vorstehend beschriebenen Vorverstärkung stammt,
30 Picomol von jedem der Primer, dTNPs mit einem Anteil von 100 μM und 1 Mikroliter
Polymerase TAQ (1 U/μl)
von Roche Diagnosis. Die PCR-Produkte werden zweimal über "QIAQUICK"-Kolonnen der Fa.
QIAGEN gereinigt und mit einem Tris-Cl-Puffer mit 10 mM und pH-Wert 8,5 eluiert.
Für die
Röhrchen
WT und MUT wurde das gleiche Paar von Primern verwendet: C-Primer
und M-Primer. Der einzige Unterschied liegt in der Ausgangs-DNA.
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Die 10A und 10B zeigen
eine integrierte Schaltung mit Transistoren T, die in einer Linie (bzw.
mehreren Linien angeordnet sind). Zwei (z.B. parallele) Mikrofluidpassagen
C1 und C2 eines
Substrats 30 ermöglichen
es, einen oder mehrere Feldeffekttransistoren T in Kontakt mit der
Lösung
zu bringen, die in einer Passage C1 und/oder
C2 zirkuliert. Das Material eines Substrats 30,
das die Mikrofluidpassagen (oder Kapillaren) aufweist, kann ein
PDMS (Polydimethylsiloxan) oder ein anderes Polymer, ein Glas, Silicium,
usw. sein.
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Somit
ist es möglich,
differentielle Messungen ausgehend von zwei Lösungen durchzuführen, die
in den beiden Passagen C1 und C2 zirkulieren.
Es ist auch möglich,
auf einem gleichen Substrat 30 eine große Anzahl solcher Mikrofluidpassagen
herzustellen, wobei das Substrat, in dem sie ausgeführt werden,
fest mit dem Halbleitersubstrat verbunden ist, in das die Feldeffekttransistoren
FET integriert sind. Es ist auch möglich, eine Variation im Inneren
einer gegebenen Passage zu messen. Diese Variation kann über den
Verlauf der Zeit stattfinden. Es ist ausserdem möglich, verschiedene Lösungen an
einem gegebenen Ort in eine Kapillare zu injizieren, und das Profil
der Konzentrationen bleibt entlang der Passage, selbst in einer
Entfernung vom Injektionspunkt, unverändert. Hierzu wird auf den
Artikel von Paul J. A. KENIS et al., mit dem Titel "Microfabrication
inside Capillaries Using Multiphase Laminar Flow Patterning", erschienen in SCIENCE,
Vol. 285, 02.07.1999, S. 83–85
(insbesondere 1A) verwiesen.
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Eine
Analysemethode unter Anwendung von Mikrofluidtechniken ist in dem
Artikel "Monolithic
integrated microfluidic DNA amplification and capillary electrophoresis
analysis system" von
Eric T. LAGALLY und Mitarbeitern, erschienen in Sensors and Actuators
B 63 (2000), S. 138–146,
beschrieben.