-
Technischer Bereich der Erfindung
-
Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Abtasten
einer molekularen Spezies oder Substanz, die an eine Bindungsstelle
gebunden sind, insbesondere mittels leitender Etiketten. Insbesondere betrifft
sie Vorrichtungen und Verfahren zur kapazitiven Erfassung eines
Bindens biologischer Moleküle
an ein Mikroarray oder einen Biochip.
-
Hintergrund der Erfindung
-
Die
Einführung
von Mikroarrays oder DNA-Chips bzw. Biochips revolutioniert die
Analyse von DNA (Desoxyribonukleinsäure), RNA (Ribonukleinsäure), Proteinsäuren, anderen
Molekülen,
wie beispielsweise Herbizide und Pestizide, oder andere Mikro- oder Nanamaterialien,
zum Beispiel Mikroträger
wie Kügelchen. Anwendungen
sind zum Beispiel menschliche Genotypisierung (zum Beispiel in Krankenhäusern oder
durch individuelle Ärzte
oder Krankenschwestern), bakteriologisches Screening, biologische
und pharmakologische Forschung.
-
Biochips,
die auch Biosensor-Chips genannt werden, biologische Mikrochips,
Genchips oder DNA-Chips bestehen in ihrer einfachsten Form aus einem
Substrat, auf welchem eine große
Anzahl von unterschiedlichen Sonden- bzw. Sensormolekülen auf
genau festgelegten Bereichen angebracht sind, an welche sich zu
analysierende Moleküle
oder Molekülfragmente
anbinden können,
wenn sie übereinstimmen.
Der Grad einer Übereinstimmung,
der erforderlich ist, um ein positives Resultat zu erhalten, kann
durch die Strenge der Bindung gesteuert werden, das heißt, in welchem
Maße Bedingungen
angewendet werden, die nur perfekte Übereinstimmungen oder teilweise Übereinstimmungen
bewirken. Zum Beispiel kann sich ein Fragment eines DNA-Moleküls an ein
eindeutig komplementäres
DAN-(c-DNA-)Molekularfragment binden. Das Auftreten einer Bindungsreaktion
kann erfasst werden, zum Beispiel unter Verwendung fluoreszierender
Marker, welche an die zu analysierenden Moleküle gekoppelt sind. Dieses schafft
die Fähigkeit
zur Analyse kleiner Mengen entweder einer kleinen Zahl oder einer
großen
Zahl von unterschiedlichen Molekülen
oder Molekülfragmenten gleichzeitig.
Ein Biochip kann Proben für
100 oder auch 1000 oder mehr unterschiedliche Molekülfragmenten aufnehmen.
Die Technik kann auf Mikro- und Nanomaterialien erweitert werden,
wie zum Beispiel Kügelchen, indem
relevante Moleküle
an die Kügelchen
angebracht werden.
-
Es
wird vorausgesagt und gewünscht,
dass Biochips ein Massenprodukt werden. Technologie antreibende
Anwendungen sind zum Beispiel ein kostengünstiges Verfahren zur Schnelldiagnose
unabhängig
von dem Testumfeld, das heißt,
nicht nur in Krankenhäusern
und spezialisieren Laboratorien, sondern auch in außerhalb
gelegenen Orten, wie beispielsweise in Arztpraxen, Unfallaufnahmen
und für
die Prävention
oder Überwachung
von terroristischen Aktivitäten,
und zur Reduzierung der Gesamtkosten, die mit Krankheit einhergehen.
-
Es
gibt eine große
Vielfalt von bekannten Verfahren, welche die Gesamtreaktion von
Hybridisierung aller DNA-Stränge
auf einem Bereich des Biochips gleichzeitig durch eine Veränderung
des elektrochemischen Zustands des Testsystems oder durch eine Veränderung
einer Permittivität
bzw. Dielektrizitätskonstante des
DNA-Mediums messen. Einige dieser bekannten Verfahren messen eine
Eigenschaft zurückzuführend auf die
hybridisierte DNA selbst, und einige zurückzuführend auf spezifische Hybridisierungsmarker
oder -etiketten.
-
Ein
Verfahren zum elektronischen Erfassen eines Bindens von Probenmolekülen an Sondenmoleküle ist in
WO 00/72018 beschrieben
worden. Punkte bzw. Tüpfel
mit einer Punktgröße von zumindest
100 μm,
welche Millionen von komplementären
Einfang-DNA-Einzelsträngen
(komplementär
zu einer Ziel-DNA) beinhalten, sind an einem Objektträger befestigt.
Nach der DNA-Sondenhybridisierung durch den Ziel-DNA-Strang, wird
die hybridisierte DNA mit Nanokugeln aus Gold markiert, um welche
herum Silber (Ag) in der Gegenwart von Hydrochinon abgeschieden
bzw. ausgefällt
wird. Die Silberausfällungen
werden durch optische Mittel als eine Veränderung von Reflexivität oder Transmissionsgrad
eines jeden Punktes erfasst. Die externe optische Erfassung eines
spezifischen opaken Etiketts, wie zum Beispiel Silber, ist durch
die Auflösung
kostengünstiger Scanner
beschränkt:
Die Punkte müssen
größer als
100 μm sein.
Die Etiketten müssen
zumindest größer als 600
nm sein, um mit dem sichtbaren Spektrum, welches von den Scanner
verwendet wird, erfassbar zu sein. Die Erfassung ist bei dem Punktmaßstab global,
und die Empfindlichkeit, das heißt der Bereich der erfassten Grauwertskala überschreitet
kaum 1:100.
-
Park
et al. beschreiben in dem Artikel „Array-based electrical detection
of DNA with nanoparticle grobes",
Science, 22 February 2002, vol. 295, p. 1503–1506, einen Punkt von DNA-Einzelsträngen, welche
auf einen SiO2-Layer (welcher auf thermische Weise auf Si gezüchtet worden
ist) zwischen zwei dünnen,
freiliegenden Goldelektroden, die mit einer Lücke von 20 μm beabstandet sind, aufgepfropft
sind. Nach der DNA-Sondenhybridisierung
durch den Ziel-DNA-Strang wird die hybridisierte DNA mit Nanokugeln
aus Gold markiert, um welche herum Silber (Ag) in der Gegenwart
von Hydrochinon abgeschieden wird. Der elektrische Widerstand der
Ag-Abscheidungen
bzw. -Ausfällungen
(das heißt
die Realteile seiner Impedanz) wird gemessen, indem ein DC- bzw.
Gleichstrom zwischen den beiden Elektroden aufgebracht und die resultierende Spannungsdifferenz
im Punktmaßstab
erneut gemessen wird. Um die Messung durchführen zu können, muss ein Anwender zumindest
so lange warten, bis sich eine Silberbrücke zwischen den beiden Elektroden
bildet. Um geringe Mengen von DNA zu erfassen bzw. nachzuweisen,
ist es notwendig, eine lange Zeit, zum Beispiel 35 Minuten, zu warten,
um der Silberabscheidung Zeit für
ein ausreichendes Wachstum zur Herstellung eines leitenden Pfades
zu geben. Abscheidung von Silber wird jedoch auch von den freiliegenden
Goldelektroden ausgelöst,
so dass es, wenn sich die Brücke
schließlich
gebildet hat, nicht sicher ist, ob dieses daran liegt, weil sich
Silber an einer oder einer Vielzahl von goldenen Nanokügelchen
abgeschieden hat, oder ob sich ein Kurzschluss zwischen den Elektroden
gerade durch Silberabscheidung an den Elektroden gebildet hat. Diese
Vorgänge
führen
zu der Möglichkeit
falscher positiver Ablesungen. Die Leitfähigkeitsmessung hängt auch
von dem Kontaktwiderstand der Goldelektroden zur Silberschicht ab,
welcher weder gut bekannt, noch sehr stabil oder reproduktiv ist.
Mit dieser bekannten Technik und einer sehr langen Prozesszeit kann
ein qualitativer Nachweis ungenau sein, und eine Kalibrierung vor
einer Messung ist unmöglich,
das heißt,
es ist nicht möglich auf
einen definitiven positiven Level zu kalibrieren. In der Tat ist
der negative Ergebnislevel ist der äquivalente Widerstand zwischen
den Elektroden, wenn keine Silberbrücke vorhanden ist, welcher
fast unendlich vor einer Silberabscheidung sein kann, und es dauert
einige Minuten (zum Beispiel 5) von Silberabscheidung in Hydrochinon,
um den ersten Kurzschlusspfad zwischen den weit auseinander stehenden
Elektroden zu erhalten. Der Widerstand nimmt deshalb um einige Größenordnungen
auf einen Wert ab, dessen absoluter Wert schwierig zu interpretieren
ist, wobei eine hybridisierte DNA-Quantifizierung schwierig gemacht wird.
Weiterhin dauert es einige Minuten (zum Beispiel 20), um den Widerstand
weiter zu reduzieren, zum Beispiel um drei oder mehr Größenordnungen.
Der resultierende gesamte Bereich einer Stromvariation kann 6 Größenordnungen
von keinem Silber bis zu voller Silberabscheidung betragen, aber
der wirksame Bereich von einem ersten Kurzschlusspfad bis zu einem
vollständigen
Kurzschluss ist viel geringer. Dies kann einen guten Stör- bzw. Rauschabstand
für eine
Indikation von Hybridisierung schaffen, aber ein Ableiten weiterer
Informationen von der Kurvenform oder von den absoluten Widerstandswerten
ist schwierig.
-
US-5922537 beschreibt einen
Nanopartikel-Biosensor basierend auf Etikettieren einer Messprobe bzw.
eines Analyten in einer Probe mit Reporter-Partikeln, für welche
submikroskopische Partikel gleichförmiger Abmessung benutzt werden.
Derartige Reporter-Partikel erhöhen
die Empfindlichkeit und Genauigkeit und schaffen eine Vielfältigkeit
von Probentechniken zur Bestimmung eines in der Probe vorhandenen
Analyten. Die Partikel können
dielektrische, paramagnetische und/oder phosphoreszierende Eigenschaften
aufweisen, um jeweils mit kapazitiven, magnetischen oder Phosphoreszenz-Abtastsystemen
verwendbar zu sein.
-
WO 97/21094 veröffentlicht
ein Verfahren zum Identifizieren von molekularen Strukturen innerhalb
einer Probenlösung.
Sonden werden immobilisiert beim Isolieren von Kanalbereichen. Zu
erfassender Analyt in einer Probenlösung wird an die Sonden gebunden.
Ein Nachweis des Vorhandenseins des Analyten basiert auf der Überlagerung
eines elektrischen Feldes zwischen Elektroden mit dem Analyten.
Dies erfolgt durch Aufbringen eines elektrischen Signals zwischen
Elektroden derart, dass sich ein elektrisches Feld aufbaut, woraus sich
elektrische Feldlinien ergeben. Wenn ein Analyt vorhanden ist, gebunden
an die Sonden, wird er das elektrische Feld verändern. Diese Änderung
kann durch Messung zum Beispiel der Kapazität zwischen den Elektroden quantifiziert
werden. Der beschriebene Sensor weist einen Isolationslayer bzw.
eine Isolationsschicht mit einer Vielzahl von beabstandeten Kanälen darin
auf, welche im Wesentlichen die gleiche Richtung besitzen. Die Kanäle mit submikroskopischen
Richtungen weisen einen Boden und zumindest zwei gegenüber liegende
Seitenwände
längs der
Richtung auf. Eine Metallbeschichtung wird auf eine der zwei gegenüber liegenden
Seitenwände
von im Wesentlichen jedem Kanal und auf der Isolationsschicht zwischen
diesen Kanälen aufgebracht,
wodurch eine Einrichtung mit der Probenlösung innerhalb und zwischen
den Kanälen
gebildet wird. Die Sonden zur Bindung molekularer Strukturen werden
auf diesen Sensor aufgebracht, entweder auf den isolierenden Teil
der Kanäle
oder auf die Oberfläche
der Elektroden, oder auf beide. Mittel zum Aufbringen einer Spannung
auf die Metallbeschichtungen sind vorgesehen, wie auch Mittel zur
Messung der Impedanz zwischen den Elektroden.
-
WO 99/07879 offenbart ein
elektrochemisches Reportersystem zum Nachweis analytischer Immunoassay-
und molekularbiologischer Vorgänge.
Reaktionsprodukte, die an elektrochemisch aktive Moleküle gekoppelt
sind, werden erfasst und/oder quantisiert, indem Amperiometrie in
Verbindung mit einem Silizium-Mikrochip verwendet wird, welcher
ein dicht beabstandetes kammartiges ineinandergreifendes Array von
Edelmetallelektroden besitzt.
-
US-2001/053522 beschreibt
einen elektrochemischen Nachweis komplementärer DNA-Fragmente, und
JP-62019767 offenbart Fluoreszenzmessungen.
-
WO 99/08105 offenbart Techniken
und Systeme zum Analytnachweis, welche kostengünstig sind, einfach herzustellen
sind, schnelle Antworten liefern und genaue Unterscheidungen zwischen
unterschiedlichen Analyten und unterschiedlichen Konzentrationen
des gleichen Analyten erzeugen. Die Analyten können unter anderen Folgendes
aufweisen: Gerüche,
Geschmäcker,
Dämpfe,
Düfte,
Gase, Flüssigkeiten
und Chemikalien. Insbesondere offenbart dieses Dokument Verfahren
zum Auslesen von Sensorarrays.
-
JP-2002/174611 beschreibt
eine Messung einer zu messenden Substanz, indem ein Etikett benutzt wird,
das eine in Lipid bzw. Fett lösliche
Substanz mit einem hohen Widerstand aufweist und dazu fähig ist, dem
Lipid eine Ionenleitfähigkeit
zu erteilen. Dieses Etikett wird an die zu messende Substanz gebunden. Wenn
das etikettierte Teil der etikettierten gemessenen Substanz in einen
Lipid-dünnen
Film adsorbiert ist, wird der Widerstand zur Erteilung der Ionenleitfähigkeit
an den Lipid-dünnen
Film reduziert, und diese Widerstandsverringerung wird erfasst,
um die zu messende Substanz zu messen.
-
Idealerweise
sollten die Messelektroden und -elektroniken in einem einzelnen,
kleinen Gerät
untergebracht sein, das heißt
auf einem Chip einer integrierten Schaltung. Für eine Widerstandsmessung ist
die Verwendung von Edelmetallen, beispielsweise Gold (Au) oder Platin
(Pt), für
die Elektroden erforderlich, da sie in biologischen Prozessen nicht
abgebaut werden bzw. sich nicht verschlechtern. Diese Werkstoffe
sind jedoch kaum mit konventioneller Herstellung von integrierten
Schaltungen kompatibel. Eine Zahl von Barrieren muss zwischen dem
Metall und dem Halbleitermaterial vorgesehen werden, auf welchem
der Abtaster hergestellt wird, um zu vermeiden, dass das Metall
in das Halbleitermaterial hineindiffundiert und so zu Kontamination
und Verschlechterung der aktiven Einrichtungen in den Halbleiterschaltungen
führen.
Weiterhin muss die Verarbeitung des Halbleiterchips und die Aufbringung
des Edelmetalls in separaten Reinräumen erfolgen (um eine Kreuzkontamination
zwischen den Prozessen zu vermeiden), was die Herstellung derartiger
Abtaster- bzw. Detektorchips komplexer und teuer macht.
-
Eine
hauptsächliche
Einschränkung
in Bezug auf die Verwendung hybridisierter DNA allein (keine Etiketten
oder Marker zur Unterstützung)
betrifft die Empfindlichkeit, da die Verfahren im Allgemeinen nur
eine Änderung
eines Faktors von 100% als Maximum zwischen einer Einzelstrang-DNA-Sonde
(im Fall keiner Hybridisierung) oder einer hybridisierten DNA (das
heißt
nur zwei Stränge
anstelle von einem) nachweisen können.
Der Nachweis von Änderungen
der Permittivität
zwischen zwei Elektroden auf Grund von DNA-Bindung allein ist ebenfalls
durch die Empfindlichkeit eingegrenzt, welche kaum mehr als ein
paar Zehntelprozent beträgt.
-
Zusammenfassung der Erfindung
-
Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur Messung des Vorhandenseins bzw. der Präsenz von
Zielmolekülen
oder -materialien, insbesondere biologische Zielmoleküle und -materialien,
so schnell wie möglich
und vorzugsweise sobald eine sehr geringe Menge an Zielmolekülen oder
-material vorliegt, bereitzustellen.
-
Es
ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren
und eine Vorrichtung zur Messung des Vorhandenseins von Zielmolekülen oder
-materialien, insbesondere biologische Zielmoleküle und -materialien, mit einer
großen
Empfindlichkeit von ungefähr
1:1000000 bereitzustellen.
-
Es
ist eine noch weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Quantifizierung
der Messung des Vorhandenseins von Zielmolekülen oder -materialien, insbesondere
biologische Zielmoleküle
und -materialien, zu schaffen.
-
Es
ist eine noch weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die erforderliche
Zeit zur Messung des Vorhandenseins von Zielmolekülen oder
-materialien, insbesondere biologische Zielmoleküle und -materialien, zu schaffen
und somit die Brauchbarkeit zu verbessern oder Kosten zu reduzieren.
-
Die
vorliegende Erfindung basiert auf der überraschenden Tatsache, dass
eine Widerstandsmesstechnik, bei welcher ein chemisch gebildete
Metallbrücke
zu messen ist, nicht so vorteilhaft ist, da das was gemessen wird
im Allgemeinen der Abschnitt der Brücke mit dem höchsten Widerstand
ist (ein lokaler Punkt, in welchem die Metallbrücke den kleinsten Querschnitt
aufweist). Dieser Widerstandswert betrifft nur den Weg, den die
Metallbrücke
bildet, und liefert keine feste quantitative Angabe über die
Menge vorhandenen Zielmaterials.
-
Die
obigen Aufgaben werden durch ein Verfahren und eine Vorrichtung
gemäß der vorliegenden
Erfindung gelöst:
Die
vorliegende Erfindung schafft ein Verfahren zur kapazitiven Erfassung
der Präsenz
einer Zielprobe auf einem Substrat, welches die folgenden Schritte
aufweist:
- – Binden
einer Zielprobe an selektive Bindungsstellen auf dem Substrat, wobei
die Zielprobe direkt oder indirekt mit Etiketten markiert ist und
infolgedessen eine markierte Zielprobe bildet, und
- – Abtasten
der Präsenz
von an eine Bindungsstelle gebundenen Etiketten, um dadurch die
Präsenz
der Zielprobe zu bestimmen. Die Etiketten sind leitende Etiketten
und der Abtastschritt wird durch nicht ohmsch kontaktierende, kapazitive
Erfassung der Präsenz
der leitenden Etiketten durch Messen einer Veränderung der Kapazität zwischen
einem Satz an mindestens zwei Elektroden nach dem Binden der markierten
Zielprobe an das Substrat ausgeführt.
-
Vor
dem Bindungsschritt kann ein Schritt zum Messen der vorläufigen Kapazität ausgeführt werden. Die
vorläufige Kapazität kann mit
der während
dem Abtastschritt gemessenen Kapazität verglichen werden. Die Kapazität kann als
Funktion einer Frequenz gemessen werden, um einen repräsentativen
Wert einer elektrischen Widerstandseigenschaft des leitenden Etiketts
zu erhalten. Es kann auch eine Gesamtimpedanz gemessen werden, und
der Realteil der Gesamtimpedanz kann zusätzlich zu dem kapazitiven Teil
benutzt werden, um mehr Informationen zu erlangen.
-
Die
Etiketten können
vor oder während
dem Abtastschritt gebildet oder vergrößert werden, zum Beispiel durch
Metall, insbesondere Silberausfällung.
-
Ein
Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung kann weiterhin einen Schritt zur optischen Erfassung der
Präsenz
des Etiketts und/oder einen Schritt zur magnetischer Erfassung der
Präsenz
des Etiketts und/oder einen Schritt zur Erfassung radioaktiver Emissionen
von dem Etikett aufweisen. Das Etikett kann magnetisierbar oder
magnetisch sein, oder es kann ein externes magnetisches Feld abschirmen.
-
Die
vorliegende Erfindung schafft auch eine kapazitive Sensorvorrichtung
zum Bestimmen der Präsenz
einer Zielprobe. Etiketten werden mit der Zielprobe direkt oder
indirekt gekoppelt. Die kapazitive Sensorvorrichtung weist ein Substrat,
welches eine Zielprobe selektiv binden kann oder an demselben eine
Bindungsstelle angebracht hat, welche eine Zielprobe selektiv binden
kann, ein kapazitives Sensorelement und eine Abtastschaltung zum
Bestimmen der Präsenz
einer an das Substrat oder an die Bindungsstelle gebundenen Zielprobe
durch das Anlegen von elektrischen Signalen an ein kapazitives Sensorelement
auf. Die mit der Zielprobe koppelbaren Etiketten sind leitende Etiketten.
Das kapazitive Sensorelement weist einen Satz von mindestens zwei
Elektroden mit nichtleitenden Oberflächen in einem Bereich auf,
welcher mit der Bindungsstelle assoziiert wird.
-
Gemäß einer
bevorzugten Ausführung
sind die Elektroden aus einem Nichtedelmetall hergestellt, von welchem
Aluminium nur ein Beispiel ist. Die nichtleitenden Oberflächen können durch
Passivierung, Oxidation, Nitrierung oder durch Abscheiden eine isolierenden
Substanz, zum Beispiel Lackfarbe oder ähnliche Beschichtung, gebildet
werden. Wenn das Metall Aluminium ist, kann das Isoliermaterial
Aluminiumoxid sein.
-
Vorzugsweise ändert sich
der Wert der Zwischenkapazität
der Elektroden beim Erfassen der Präsenz von leitenden Etiketten,
zumindest wenn an die Zielprobe gekoppelt. Gemäß einer Ausführung der
vorliegenden Erfindung kann der Satz an Elektroden eine Anordnung
von parallelen Fingern sein, welche paarweise einzeln adressiert
werden können.
Der Satz an Elektroden kann ein Satz von ineinandergreifende Elektroden mit
parallelen Fingern sein, wobei alle Finger welche zu einer Elektrode
zugehörig
sind, kurzgeschlossen werden. Der Satz an Elektroden kann eine Anordnung
von gekreuzten Fingern sein, deren Schnittstellen paarweise individuell
adressiert werden können.
Der Satz an Elektroden kann eine Matrix von Spitzenelektroden sein.
-
Gemäß einer
weiteren Ausführung
kann eine dritte Elektrode von dem Satz an mindestens zwei Elektroden
isoliert vorgesehen sein, welche die Messung eines zweiten Satzes
an kapazitiven Werten ermöglicht. Das
Substrat kann einen Halbleiterlayer aufweisen.
-
Die
Präsenz
eines leitenden Etiketts kann ein Gate einer MOS- oder EEPROM-ähnlichen Struktur erzeugen,
welche im Halbleiter unter den Bindungsprüfstellen eingebettet ist.
-
Gemäß einer
Ausführung
der vorliegenden Erfindung ist der Abstand zwischen den Elektroden
auf ein mit der Größe eines
einzelnen Etiketts vergleichbares Maß verringert. Der Abstand zwischen
zwei Elektroden kann 5 μm
oder weniger, vorzugsweise 2 μm
oder weniger, betragen.
-
Eine
Vorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung kann zudem eine Komparatoreinheit aufweisen, wobei die
Ausgänge
des ersten und zweiten kapazitiven Abtastelements oder der ersten
und zweiten Gruppe an kapazitiven Abtastelementen der Komparatoreinheit
zugeführt
werden.
-
Eine
Vorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung kann weiterhin einen optischen Detektor zum Bestimmen
der Präsenz
der Zielprobe aufweisen. Sie kann auch einen magnetischen Sensor
oder radioaktiven Detektor, wie beispielsweise einen Geigerzähler, zum
Bestimmen der Präsenz
der Zielprobe aufweisen.
-
Der
Begriff „Mikroarray" oder „Biochip" betrifft erzeugte
Arrays auf einer oder mehreren planaren Oberflächen, welche eine Vielzahl
von diskreten Reaktions- oder Inkubationsfeldern bilden, die durch
ihre Lokalisation identifizierbar sind, zum Beispiel wie durch geometrische
Koordinaten auf den Array festgelegt ist. Derartige Arrays bzw.
Anordnungen sind zum Gebrauch in Prüfeinrichtungen bzw. Assays
zur Bewertung spezifischer Bindungseigenschaften zwischen Gliedern
spezifischer Bindungspaare geeignet. Diese Arrays können adressierbare
Arrays sein.
-
Diese
und weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden
aus der folgenden detaillierten Beschreibung im Zusammenhang mit
den begleitenden Zeichnungen ersichtlich, welche auf beispielhafte
Weise die Prinzipien der Erfindung illustrieren.
-
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
-
1A, 1B und 1C zeigen
Details eines Substrats, welches mit Bindungsstellen geeignet zur selektiven
Bindung von Zielproben versehen ist, und wobei leitende Etiketten
auf unterschiedliche Weise direkt oder indirekt an die Zielprobe
angebunden sind.
-
2 ist
eine vertikale Querschnittsansicht eines (eines Teils einer) einer
kapazitiven Sensorvorrichtung gemäß einer Ausführung der
vorliegenden Erfindung.
-
3 zeigt
eine Querschnittsansicht einer Ausführung eines Sensorvorrichtungs-IC.
-
4 ist
eine schematische Draufsicht eines (eines Teils einer) kapazitiven
Sensorvorrichtung gemäß einer
Ausführung
der vorliegenden Erfindung.
-
5 ist
eine schematische Draufsicht auf eine Anordnung von gekreuzten Fingern,
deren Schnittstellen individuell durch Paare adressiert werden können, gemäß einer
Ausführung
der vorliegenden Erfindung.
-
6 ist
eine schematische Draufsicht auf eine Anordnung von parallelen Fingern,
die individuell durch Paare adressiert werden können, gemäß einer Ausführung der
vorliegenden Erfindung.
-
7 ist
eine schematische Draufsicht von ineinandergreifenden Fingern, die
individuell durch Paare adressiert werden können, gemäß einer Ausführung der
vorliegenden Erfindung.
-
8 zeigt
einen äquivalenten
elektrischen Schaltplan einer Sensorvorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung im Fall keiner DNA-Bindung.
-
9 zeigt
einen äquivalenten
elektrischen Schaltplan einer Sensorvorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung nach einer DNA-Hybridisierung.
-
10 ist
ein vertikaler Querschnitt einer weiteren Ausführung eines Detektors bzw.
Abtasters gemäß der vorliegenden
Erfindung, bei welcher eine dritte Elektrode unterhalb eines nichtleitenden
Layers vorgesehen ist.
-
11 ist
ein vertikaler Querschnitt einer weiteren Ausführung eines Detektors bzw.
Abtasters gemäß der vorliegenden
Erfindung, bei welcher eine dritte Elektrode unterhalb eines Substrats
vorgesehen ist.
-
12 zeigt
die Abmessungsvariablen von Sensor und Fingern von ineinandergreifenden
Elektroden, wobei die Abmessungen zur Erläuterung der Experimente benutzt
werden.
-
13 ist
eine schematische Ansicht eines ineinandergreifenden Sensors mit
Zugriffsleitungen und Kontaktpads in einer Vier-Punkt-Architektur.
-
14 ist
ein Graph der Kapazität
von 3 geöffneten
Sensorvorrichtungen gemäß der vorliegenden
Erfindung als Funktion einer Frequenz.
-
15A, 15B und 15C sind Graphen, welche die Kapazität von Sensorvorrichtungen
in Funktion der Frequenz zeigen; in 15A ist
die Länge
der Sensorvorrichtung 2 μm,
und die Ergebnisse sind nach 2 Minuten 30 Sekunden einer Hybridisierung
dargestellt; in 15B beträgt die Länge der Sensorvorrichtung 6 μm, und die
Ergebnisse sind nach 2'30'' einer Hybridisierung gezeigt; und in 15C ist die Länge der
Sensorvorrichtung 4 μm,
und die Ergebnisse sind nach 2 Minuten 30 Sekunden einer Hybridisierung
(Proben 1 und 3) und nach 2 Minuten einer Hybridisierung (Proben
5 und 6) dargestellt.
-
Beschreibung illustrativer
Beispiele
-
Die
vorliegende Erfindung wird in Bezug auf besondere Ausführungen
und mit Bezugnahme auf bestimmte Zeichnungen beschrieben, aber die
Erfindung ist nicht darauf beschränkt, sondern nur durch die
Ansprüche.
Die erläuterten
Zeichnungen sind nur schematisch und nicht einschränkend. In
den Zeichnungen kann aus illustrativen Gründen die Größe einiger der Elemente übertrieben
und nicht maßstäblich gezeichnet sein.
Die vorliegenden Erfindung wird hauptsächlich mit Bezug auf Nachweis
von Ziel-DNA-Sequenzen beschrieben, aber die vorliegende Erfindung
weist eine breitere Anwendung als nur DNA-Nachweis.
-
Die
vorliegende Erfindung schafft ein Verfahren zum Messen der Präsenz von
Zielsubstanzen, wie zum Beispiel Zielmoleküle oder -materialien, insbesondere
biologische Zielmoleküle
und -materialien, welches einen quantifizierten Nachweis der Präsenz von
Zielsubstanz auf einem Substrat gestattet. In einem Aspekt der vorliegenden
Erfindung weist das Verfahren die folgenden Schritte auf: Binden
einer Zielprobe an selektive Bindungsstellen auf dem Substrat, wobei
die Zielprobe direkt oder indirekt mit Etiketten etikettiert wird;
und Ausführen
eines kapazitiven Abtastens der Präsenz der angebundenen leitenden
Etiketten. Die Kapazitätsmessung
wird vorzugsweise zwischen isolierten Elektroden ausgeführt.
-
Die
Etiketten können
in einem Aspekt leitende Etiketten sein. Die leitenden Etiketten
können
zum Beispiel ein Metall aufweisen, das heißt ein goldenes Nanokügelchen
oder Mikrokügelchen,
auf welchem eine leitende Substanz, beispielsweise ein Metall, abgeschieden
oder ausgefällt
wird, zum Beispiel Silber, ein Halbleiter (zum Beispiel Kohlenstoff-Nanoröhren oder
-Polymer), oder die Etiketten können
ein leitendes Molekül, eine
magnetische oder ferromagnetische Komponente, eine bei einigen spezifischen
Wellenlängen
opake Substanz, oder irgendein Material, dessen physische Präsenz die
zwischen zwei Elektroden gemessene Kapazität verändern kann, zum Beispiel durch
Variieren des wirksamen Isolationsabstands zwischen oder des wirksamen
Isolationsbereiches zwischen den Elektroden. Die Etiketten können auch
irgendein Material sein, welches eine Generierung eines leitenden
Etiketts gestattet, zum Beispiel ein Molekül, welches Silberabscheidung
bzw. -ablagerung initiieren kann. Vorzugsweise werden die Etiketten
in Echtzeit ohne Störung
der Bindung der Zielsubstanz gebunden.
-
Mit
den vorhandenen Lithografieverfahren, die von der Halbleiterfertigung
her bekannt sind, können Elektroden
einer Sensorvorrichtung eine Weite von 2 bis 1 μm aufweisen und 2 μm bis 1 μm auseinander
angeordnet werden. In diesem Fall haben die leitenden Etiketten
vorzugsweise einen Durchmesser von zumindest 400 bis 800 nm (das
heißt
zwischen 30% und 80%, vorzugsweise ungefähr zumindest 10% des Abstands zwischen
zwei benachbarten Elektroden). Wenn die Etiketten kleiner als diese
Größe oder
nichtleitend sind, werden die Etiketten vorzugsweise auf leitende
Etiketten von ungefähr
der Abmessung, zum Beispiel durch Silberausfällung, vergrößert, damit
eine einzelne gebundene Zielsubstanz abtastbar bzw. nachweisbar
ist. Gemäß der vorliegenden
Erfindung muss ein einzelnes Korn nur bis auf eine Größe zwischen
400 nm und 1,5 μm erweitert
werden, vorzugsweise auf eine Größe zwischen
600 nm und 800 nm, damit ein Nachweis eines einzelnen Korns ermöglicht wird.
-
Die
Kapazitätsänderung
während
eines Bindens der etikettierten Zielmoleküle und/oder während nachfolgender
Metallabscheidung kann kontinuierlich oder intermittierend gemessen
werden. Da die Elektroden eine nichtleitende Oberfläche besitzen,
fließt
kein Gleichstrom (DC) und nur ein sehr geringer Wechselstrom (AC),
und somit wird diese Lösung
durch die Messung nicht beeinflusst.
-
Wie
in 1A, 1B und 1C dargestellt
ist, ist ein Substrat 7 selbst dazu fähig, selektiv eine Zielprobe 11 in
einem Aspekt der vorliegenden Erfindung zu binden. Geeignete Materialien
zur selektiven Bindung von Zielproben 11 ohne Erfordernis
zusätzlicher
Materialien können
gefunden werden in: „Diagnostic
Biosensor Polymers",
A. M. Usmani et al., Am. Chem. Soc. 1994. Das Substrat 7 kann
auch mit Bindungsstellen 9, beispielsweise Bindungsmolekülen oder
Antikörpern,
versehen sein, welche eine Zielprobe 11 selektiv binden,
wie zum Beispiel eine Zielmolekülspezies
oder ein Antigen. Jedes biologische Molekül, welches an eine Matrix gekoppelt
werden kann, ist von potenzieller Verwendung in dieser Anwendung.
Es ist für
den Fachmann verständlich,
dass eine spezifische Substanz an einer Bindungsstelle benutzt werden
kann, um eine Zielsubstanz nachzuweisen oder umgekehrt, das heißt, dass
die Zielsubstanz an der Bindungsstelle verwendet werden kann, um
Bindungssubstanzen zu binden, in diesem Fall tauschen die beiden
Substanzen ihre Rollen. Beispiele des Zielmoleküls oder des Bindungsmoleküls sind:
- – Nukleotidsequenzen:
DNA, RNA doppelt- oder einsträngig
oder DNA-RNA-Hybride, mit oder ohne Modifikationen, angebracht als
solche an einer Matrix oder über
ein Spacer-Molekül
angebracht.
- – Proteine
oder Peptide wie auch andere komplexe Strukturen, die aus Aminosäuren gebildet
sind, zum Beispiel Antikörper,
DNA oder RNA bindende Proteine.
- – Weitere
biologische Moleküle
wie zum Beispiel Zellmembranen, welche Rezeptoren oder isolierte
Membranrezeptoren aufweisen können.
- – Kleine
Moleküle,
wie beispielsweise Inhibitoren, Liganden, Pharmazeutika, Toxine,
Herbizide, Pestizide, gebunden als solche an eine Matrix oder über ein
Spacer-Molekül
angebracht.
-
Die
auf dem Gitter platzierten Stücke
werden höchstwahrscheinlich
Bibliotheken von Verbindungen sein, wie zum Beispiel Peptid-/Proteinbibliotheken,
Oligonukleotidbibliotheken, Inhibitorbibliotheken.
-
Es
gibt unterschiedliche Möglichkeiten
zur Anbindung von Etiketten 15 an die Zielprobe 11,
Beispiele davon sind in 1A, 1B und 1C dargestellt.
-
In 1A ist
eine mit einem oder mehr Etiketten, zum Beispiel leitende Etiketten 15,
etikettierte Sensorsubstanz 13 dazu fähig, sich selektiv an eine
Zielsubstanz 11 zu binden, wenn diese selektiv an die Bindungs-
oder Einfangsubstanz 9 gebunden ist. Wenn zum Beispiel
die Zielsubstanz 11 ein Protein ist, kann ein mit einem
leitenden Etikett 15 etikettierter und zu einem ersten
Epitop auf dem Protein spezifischer Antikörper als Etikettkombination 13, 15 benutzt
werden. Ein zweiter zu einem unterschiedlichen Epitop spezifischer
Antikörper
kann für
das Bindungsmolekül 9 verwendet
werden. Sowohl monoklonale als auch polyklonale Antikörper können benutzt
werden. Wie in 1A gezeigt ist, sind leitende
Etiketten 15 indirekt an die Zielprobe 11 gebunden.
-
In 1B sind
die Zielprobenmoleküle 11 direkt
mit zum Beispiel leitenden Etiketten 15 etikettiert. Die leitenden
Etiketten können
auf die Zielmoleküle
mittels eines Spacer-Moleküls aufgebracht
sein, zum Beispiel an ein biotinisiertes DNA-Zielmolekül angebracht.
-
In 1C ist
Zielprobe 11 mit ersten Etiketten 12 etikettiert.
Eine solche etikettierte Zielprobe 11 (zum Beispiel biotinisierte
DNA) ist selektiv an Bindungsstellen 9 gebunden. Ein Beispiel
eines leitend etikettierten Sensormoleküls 13 weist einen
Abtastmittel, zum Beispiel Streptadivin, auf, das mit einem leitenden
Etikett 15 etikettiert ist. Das Abtastmittel kann sich
selektiv an das Biotin-Etikett 12 an der Zielprobe 11 binden.
In diesem Fall sind die Etiketten, zum Beispiel leitenden Etiketten 15,
wiederum indirekt an die Zielprobe 11 gebunden.
-
Gemäß einer
Ausführung
der vorliegenden Erfindung wird ein Abtasten durch kapazitives Messen
zwischen Elektrodenpaaren ausgeführt,
wobei der sensitive Bereich jeder Elektrode mit einer elektrisch
isolierenden Schicht isoliert ist, zum Beispiel passiviert mit einer
isolierenden Oberfläche,
zum Beispiel ist die Elektrode aus Aluminium und ist anodisiert
oder oxidiert, oder mit einem Isolationsmaterial, wie zum Beispiel
Farbe oder Lack, beschichtet. Die komplexe Impedanz wird durch diese
Isolationsschicht und Umgebungsmaterialien (Flüssigkeit oder Luft) gemessen.
-
Auf
Grund der Isolationsschicht ist ein wirksamer Schutz gegen chemische
Angriffe geschaffen, die während
einer Trägerpräparation
und einem DNA-Revealing auftreten. Anforderungen für den Passivierungslayer
sind die folgenden: chemische und mechanische Robustheit, chemische
Stabilität
und hohe Dielektrizitätskonstante
zur Erhöhung
der Abtastdynamik und -empfindlichkeit. Weiterhin sind Elektrodenanordnung
und -formation wie auch die Passivierung davon vorzugsweise leicht
in einen Standard-IC-Halbleiterprozess einzuführen, zum Beispiel in einen
CMOS-Prozess.
-
Die
Elektroden können
zum Beispiel aus Metall hergestellt sein, welches kein Edelmetall
ist, wie beispielsweise Aluminium oder Kupfer oder jedes andere
leitende Material, das mit Herstellung integrierter Schaltungen
kompatibel ist, insbesondere ein solches, welches kein Edelmetall
ist. Die Isolationsschicht kann eine oxidierte oder anodisierte
Schicht davon oder die separate Abscheidung einer Isolationsschicht
sein. Die Isolationsschicht sollte vorzugsweise eine gute elektrische
Stärke
aufweisen, welche eine geringe Dicke und eine hohe Dielektrizitätskonstante
ermöglicht.
Vorzugsweise wird ein elektrochemischer oder plasmaunterstützter Prozess
(Anodisieren) zur Züchtung
eines Schutzfilms aus Aluminiumoxid (Al2O3) auf Aluminiumelektroden benutzt. Solche
Elektroden mit einer dielektrisch beschichteten oder passivierten
Oberfläche
sind weitaus kompatibler mit konventionellen Prozessen für integrierte
Schaltungen als die Elektroden aus dem Stand der Technik, die auf
freiliegenden Edelmetallen wie Gold oder Platin basieren.
-
Ein
Weg zur Herstellung der Vorrichtungen kann zum Beispiel der folgende
sein. Zuerst wird ein Substrat 20 (2) bereitgestellt,
zum Beispiel ein Bulk-<100>-Siliziumwafer mit
niedriger Dotierungskonzentration (zum Beispiel Bor 1 × 1015 cm–3). In Ausführungen
der vorliegenden Erfindung kann der Begriff „Substrat" jedes zugrunde liegende Material oder
Materialien einschließen,
die verwendet werden können,
oder auf denen eine Vorrichtung, eine Schaltung oder eine Epitaxieschicht
gebildet werden kann. In anderen alternativen Ausführungen
kann dieses „Substrat" ein Halbleitersubstrat,
wie zum Beispiel ein dotiertes Silizium-, ein Galliumarsenid-(GaAs),
ein Galliumarsenidphosphid-(GaAsP), ein Germanium-(Ge) oder ein
Silizium-Germanium-(SiGe)Substrat einschließen. Das „Substrat" kann zum Beispiel eine Isolationsschicht
bzw. einen Isolationslayer, wie beispielsweise ein SiO2 oder
ein Si3N4 zusätzlich zu
einem Halbleitersubstratabschnitt aufweisen. So schließt der Begriff
Substrat auch Substrate aus Silizium auf Isolator (SOI), Silizium
auf Glas, Silizium auf Saphir (SOS) mit ein. Der Begriff „Substrat" wird somit benutzt,
um im Allgemeinen die Elemente für
Layer bzw. Schichten zu definieren, welcher einem Layer oder Abschnitten
von Interessen zugrunde liegen. Das „Substrat" kann auch jede andere Basis sein, auf
welcher ein Layer gebildet wird, zum Beispiel ein Glas- oder Metalllayer.
Im Folgenden wird ein Prozessvorgang hauptsächlich mit Bezug auf Siliziumbearbeitung
beschrieben, aber dem Fachmann ist bekannt, dass die vorliegende
Erfindung basierend auf anderen Halbleiterwerkstoffsystemen implementierbar
ist. Der Fachmann kann geeignete Materialien als Äquivalente
der oben beschriebenen dielektrischen und leitenden Materialien
auswählen.
-
Auf
dem Substrat 20 wird ein Isolationslayer 22 vorgesehen,
zum Beispiel werden 400 nm aus Siliziumoxid bei thermischer Oxidation
in nasser Atmosphäre
gezüchtet,
wobei die gewünschten
Isolations- und Oberflächeneigenschaften
geschaffen werden, um ein gutes DNA-Einzelstrangbonding (Si-OH-Terminals) zu ermöglichen.
Vorzugsweise wird dieser Isolationslayer aus einem Werkstoff mit
einer niedrigen k-Zahl hergestellt. Idealerweise wird der Isolationslayer
eine Befestigung der Moleküle
gestatten, an welche sich die Zielprobe bindet. Ein Material mit
niedriger k-Zahl kann poröses
Siliziumdioxid sein. Dann werden die Elektroden 24, 26 (metallische
Bereiche) hergestellt, zum Beispiel unter Verwendung eines Aluminium-Lift-Off-Prozesses, welcher
der beste ist, um die Oberfläche
des Isolationslayers 22 zu schützen. Schließlich werden
die Elektroden 24, 26 vor der Möglichkeit
einer chemischen Ätzung
während
einer DNA-Anbringung
oder Beschädigung während einer
Handhabung von einen Passivierungslayer geschützt. Der Passivierungslayer
kann zum Beispiel durch Anodisieren oder durch Oxidieren des zugrunde
liegenden Materials gebildet werden. Alternativ können weitere
Isolationslayer gebildet werden, zum Beispiel Lacke oder Farben
oder ein Oxidlayer oder ein Nitridlayer. Zum Beispiel im Fall der
oben erwähnten
Aluminiumelektroden können
diese Elektroden unter Verwendung eines elektrochemischen Prozesses
anodisiert werden, um zum Beispiel ein 100 nm dickes Aluminiumoxid
zu bilden. Schließlich
können
die Rückseiten
der Wafer (es ist nicht in allen Fällen erforderlich) endbearbeitet
werden, wobei so die Rückstände von
Siliziumoxid eliminiert und Aluminium für den Kontakt zugefügt wird,
um die Messung der MOS-Kapazität
zu ermöglichen.
-
Die
Verwendung eines Silizium-auf-Isolator-(SOI-)Wafers mit Dünnfilmeinrichtungen
bietet eine Entkopplung der Verarbeitung einer integrierten Schaltung 30 zur
Steuerung der Messung (auf einer Seite des Wafers) von der Bildung
der Abtastelektroden 24, 26 (auf der anderen Seite
des Wafers nach Mikro-Materialbearbeitung
eines Hohlraums 32 in dem zugrunde liegenden Siliziumsubstrat 34),
wie in 3 illustriert ist. Hauptsächliche Vorteile einer solchen
Lösung
bestehen darin, dass die Bearbeitung des IC 30 vollständig separat
von der Testbereichsoberfläche
und den Elektroden 24, 26 ausgeführt werden
kann. Der Chip 30 kann an Kontaktpads 36 extern
kontaktiert werden, ohne die biologischen Testbereiche zu stören (zum
Beispiel durch Flip-Chip-Packaging). Die Testbereichsoberfläche zur
DNA-Bindung kann ebenes thermales oder poröses Siliziumdioxid oder ein
anderer Isolationslayer (allgemeiner) 38 mit herausragenden
Bindungseigenschaften sein (was weniger leicht auf der IC-Seite
des Chips zu erreichen ist). Eine Bindung von Molekülen an Siliziumoxid
und poröses
Siliziumoxid wird in „Genomic
fingerprinting using oligonecleotide arrays", von Kenneth L. Beattle, in „DNA-Markers", ed. G. Caetano-Anolies
und P. M. Gresshof, Wiley-VCH,
1998, beschrieben. Der mikro-maschinell erstellte Hohlraum 32 kann
von einem anderen Substrat (zum Beispiel Glas, Silizium – nicht in 3 dargestellt)
mit Reaktionskammern und anderen Mikrofluidvorrichtungen zur Bildung
einer Lab-On-A-Chip-Lösung
verschlossen werden.
-
Alle
die hierin oben angegebenen Prozesse und Materialien für die Herstellung
der Vorrichtungen, außer
für Anodisierung,
werden bei einer CMOS-Technologie üblicherweise benutzt, wobei
die Vorrichtung damit kompatibel gemacht wird und die Kosten niedrig
sind.
-
Ein
Weg zur Kostenreduktion kann darin bestehen, einen Dünnfilmtransistor-(TFT)MOS-Prozess
(das heißt
Polysiliziumtransistoren auf Glas, wie solche bei der Herstellung
von Flachdisplays benutzt werden, deren Leistungsfähigkeit
kompatibel mit den zu entwickelnden Schaltungen ist, aber welche
größere Chipabmessungen
bei geringeren Kosten ermöglicht)
zu benutzen.
-
Ein
vertikaler Querschnitt eines Abtasters gemäß der vorliegenden Erfindung
ist in 2 dargestellt. Die Elektroden 24, 26 können zum
Beispiel ineinandergreifende Elektroden sein, eine Anordnung von
parallelen Fingern, welcher paarweise adressierbar ist, eine Matrix
von Spitzenelektroden, welche individuell in Paaren adressiert werden
können,
oder ein Array von gekreuzten Fingern sein, deren Schnittstellen
individuell adressierbar sind.
-
Eine
Draufsicht eines Arrays von ineinandergreifenden Elektroden 40, 42 mit
parallelen Fingern 43, 44, 45, 46 ist
in 4 gezeigt. Alle Finger 43, 45 bzw. 44, 46 zu
einer Elektrode 40 bzw. 42 gehörend sind kurzgeschlossen.
Mit der vorliegenden Erfindung können
die ineinandergreifenden Elektroden 40, 42 so
angeordnet werden, dass sie den gesamten Punktbereich abdecken.
In diesem Fall werden mehrfache Kontaktpunkte zwischen den Elektroden 40, 42 und
leitenden Etiketten 48 erlangt und simultan gemessen.
-
Eine
Draufsicht auf ein Array von gekreuzten Fingern 50, 51, 52, 54, 55, 56,
deren Schnittstellen durch Paare individuell adressiert werden können, ist
in 5 dargestellt. In diesem Fall wird ein Eingabetestsignal auf
eine Einzelleitung 50, 51, 52 aufgebracht,
welche durch einen Y-Dekoder 58 ausgewählt ist, und das Ausgabesignal
wird entweder auf allen X-Leitungen 54, 55, 56 gleichzeitig
durch spezielle Interfaceschaltungen (nicht dargestellt) oder auf
einer X-Leitung oder einer Anzahl von X-Leitungen sequenziell ausgelesen,
wobei die X-Leitungen durch einen Ausgabe-X-Multiplexer 59 ausgewählt werden.
Dieser Ausführung
ist komplexer herzustellen als die Ausführung nach 4,
da zwei Level von Metall erforderlich sind wie auch integrierte
Matrixdekoder, Auswähler
und Lese-Interfaceschaltungen.
Ein Vorteil besteht darin, dass das Auslesen schließlich digitalartig
ausführbar
ist, das heißt,
es kann geprüft
werden, ob ein Etikett 48 auf jedem Bereich vorhanden ist,
und die Anzahl von Etiketten 48 kann gezählt werden,
um die Hybridisierung zu quantifizieren. Zudem kann ein möglicherweise
beschädigter
Teil der Matrix ermittelt und vor einer Hybridisierung ausgeschieden werden.
-
6 ist
eine schematische Draufsicht auf eine Anordnung von parallelen Fingern 60, 61, 62, 63,
welche durch Paare mittels einer Auswahleinrichtung 64 adressierbar
sind. Dies ist eine Zwischenlösung
der Ausführungen
nach 4 und 5. Lange Leitungen werden wie
in 4 benutzt, sie werden jedoch nicht an beiden Enden
kurzgeschlossen, sondern sie werden durch Paare mittels eines Leitungswählers 64 adressiert. Ein
Leitungswähler 64 kann
an einem Ende (wie in 6) oder an beiden (wie in 7)
vorhanden sein. Diese Ausführung
erfordert nur einen einzigen Level von Metall, im Gegensatz zu der
Ausführung
nach 5, aber noch kann ein fehlerhafter Teil des Arrays
ausgeschieden werden.
-
Ein
Vorteil dieser Art von Abtastanordnungen ist der, dass eine Art
von „gleitender
Messung" ausgeführt werden
kann: bei niedrigen Niveaus von Hybridisierung und Etikettierung
kann die Messung zwischen dicht beabstandeten Elektroden erfolgen,
wohingegen bei hohen Niveaus von Hybridisierung weiter beabstandete
Elektrodenpaare ausgewählt
werden können,
um eine Sättigung
der Messung zu vermeiden.
-
Es
ist anzumerken, dass die Matrixanordnung nach 5 durch
spezielle Wähler
zur Kombination von zwei Fingerstrukturen wie in 6 konfiguriert
werden kann, eine in jeder Leitungsrichtung X oder Y, mit Punktmessungen
bei jeder X- oder
Y-Lage.
-
Es
ist auch möglich,
die Kontaktelektrodenpunkte der Leitungen X und Y zu individualisieren,
das heißt,
jeden von ihnen von der Zwischenverbindungsleitung selbst zu isolieren,
indem auf jeden Punkt der Matrix zugegriffen werden kann, zum Beispiel
durch ein Array von MOS-Transistoren, deren Gates von auf Zwischenverbindungsleitungen
aufgebrachte Signale gesteuert werden.
-
Die
ineinandergreifenden Strukturen wie in 4 und 6-7 sind
einfache, kostengünstige
und wirkungsvolle Einrichtungen zur Erlangung einer kapazitätsartigen
Abtastung. Zur Maximierung der Empfindlichkeit liegt die Größe der Elektrodenfinger
(Breite + Abstand < 5 μm) vorzugsweise
in der gleichen Größenordnung
wie die Breite der aktiven Silberschicht, die bei Silberausfällung erhalten
wird, zum Beispiel initiiert durch Nanokügelchen aus Gold, wobei resultierende
Silberdomänen
ungefähr
0,5–1 μm im Durchmesser
sind. Die Größe von zu
prüfenden
Silberdomänen
wird vorzugsweise klein gehalten, so dass keine lange Entwicklungszeit
erforderlich ist. Die Elektroden können zum Beispiel auf Glas
oder Si realisiert werden. In dem Fall von Si, sind die Elektroden 24, 26 zur
Vermeidung eines direkten Stromflusses durch das Bulk-Substrat 20 von dem
dotierten Siliziumsubstrat 20 durch einen Siliziumdioxidlayer 22 isoliert.
Die Stärke
dieses Oxids (zum Beispiel 400 nm thermales nasses Oxid) wird so
hoch wie möglich
gewählt,
um Bulkeffekte zu minimieren, aber noch kompatibel mit einer kurzen
Prozesszeit.
-
Auf
Grund dieser Trägerstruktur
weist die in dem Fall von keiner DNA-Bindung gemessenen Kapazität nur die
parasitäre
Kapazität
des Trägers
(Cboard) und den Beitrag des Fluids, zum Beispiel Luft oder Flüssigkeit,
das die Finger umgibt, auf. (Die Zeichnung 8 zeigt
auch den kleinen Widerstand Rel der Finger, aber dieser kann üblicherweise
ignoriert werden).
-
Nach
der DNA-Hybridisierung und zum Beispiel Silberetikettenausfällung wird
die Passivierungskapazität
Cel in dem äquivalenten
Schaltkreis (9) in Betracht gezogen, welche
mittels des leitenden etikettierten Layers (Rlayer Widerstand) parallel
mit der parasitären
Kapazität
verbunden ist.
-
Simuliert
durch ein RC-Serienblockschaltbild stellt das obige Modell eine
Frequenzabhängigkeit
mit drei deutlichen Bereichen dar:
- – bei niedrigen
Frequenzen dominiert die Impedanz von Cel den Layerwiderstand und
die global gemessene Kapazität
ist die Summe der Hälfte
der Passivierungskapazität
und der parasitären
Kapazität;
- – bei
hohen Frequenzen fließt
der größte Teil
des Stroms in die parasitäre
Kapazität
mit niedriger Impedanz, und die gemessenen Werte stabilisieren sich
bei Cboard;
- – um
eine Zwischenfrequenz herum wird die Gesamtimpedanz hauptsächlich resistiv
(Silberlayerwiderstand).
-
Da
die Zwischenfrequenz eine Funktion des Layerwiderstands ist, kann
eine Frequenzabtastung mit sehr hohe Empfindlichkeit in Betracht
kommen (Impedanz- oder Kapazitätsspektroskopie).
-
Vor
der Ausfällung
der metallischen Etiketten ist Rlayer unendlich. Mit Ausfällungen
reduziert die physikalische Präsenz
der Etiketten Rlayer gemäß der Dichte
der Etiketten und daher gemäß dem Niveau
der Hybridisierung.
-
Ein
Abtaster gemäß der vorliegenden
Erfindung misst nicht eine Änderung
eines elektrischen Parameters auf Grund einer Änderung der dielektrischen
Eigenschaften hybridisierter DNA allein. Gemäß der vorliegenden Erfindung
wird ein leitendes Etikett eingeführt, dessen Präsenz die
Kapazität
des Mediums zwischen den Elektroden beeinflusst. Oder, mit anderen
Worten, die Kapazitätsänderung
wird nicht von einer Änderung einer
Permittivität
des Mediums zwischen den Elektroden diktiert, sondern durch eine Änderung
der physikalischen Dimension oder Separation zwischen den Elektroden
bewirkt durch die Bildung eines leitenden Teils.
-
Der
Kapazitätsabtaster
ist auf die Miniaturisierung der vorgeschlagenen Testbereiche gut
angepasst. Der Abstand zwischen zwei Elektroden ist auf eine Abmessung
verringert, welcher mit der Größe eines
einzelnen leitenden oder metallischen Etiketts (zum Beispiel 0,5 μm bis 1 μm in dem
Fall von Silberausfällung,
möglicherweise
kleiner in anderen Fällen)
vergleichbar ist. Die Kapazitätsmessung
kann mit jeder geeigneten Technik ausgeführt werden, zum Beispiel Aufbringen
einer sinusförmigen
Spannung im eingeschwungenen Zustand und Messen von Strom und Spannung,
oder Aufbringen einer Stufenspannungsfunktion und Messen der dynamischen
Antwort. In einer bevorzugten Ausführung wird ein spezifisches
Signal auf eine Elektrode aufgebracht, und das resultierende Signal
wird an der anderen Elektrode eines Paares überwacht. Der Vorteil von eng
beabstandeten Elektroden besteht darin, dass die Hybridisierung
und Etikettierung eines einzelnen DNA-Strangs mit einem leitenden
Etikett ausreichend ist, um eine Änderung im Kapazitätswert zwischen
den Elektroden zu registrieren.
-
Gemäß einer
weiteren Ausführung
der vorliegenden Erfindung, wie in 10 und 11 gezeigt
ist, kann eine dritte Elektrode 80 unter den beiden vorherigen
Elektroden 24, 26 eingebaut und von diesen isoliert werden.
In diesem Fall kann die zwischen der ersten Elektrode 24 und
der zweiten Elektrode 26 ausgeführte Kapazitätsmessung
durch eine Kapazitätsmessung
ergänzt
werden, welche zwischen der dritten darunter liegenden Elektrode 80 und
einer Elektrode aus der ersten Elektrode 24 oder der zweiten
Elektrode 26 oder beiden im Kurzschluss ausgeführt wird.
Wiederum wird sich der zwischen erster und zweiter Elektrode 24, 26 und dritter
Elektrode 80 gemessene Kapazitätswert durch die Präsenz des
leitenden Etiketts 48 erheblich ändern, welche sich zu der wirksamen
Fläche
des Kondensators addiert. Wenn keine Etiketten 48 vorhanden
sind, ist der wirksame Kopplungsbereich auf die ausgelegten Elektrodenüberlappungen
begrenzt. Wenn Etiketten 48 vorhanden sind, addieren sich
ihre Bereiche zu der Überlappung
hinzu. Um die Diskriminierung zu erhöhen kann der Isolationslayer 22 zwischen
der dritten Elektrode 80 und den oberen Elektroden (erste
Elektrode 24 und zweite Elektrode 26) dicker unter
der ersten und zweiten Elektrode 24, 26 (woraus
sich eine kleiner Kapazität
ergibt) und dünner
unter den Etiketten 48 (woraus sich eine größere Kapazität ergibt)
ausgelegt werden.
-
Gemäß einer
Ausführung
der vorliegenden Erfindung kann eine Kapazität zwischen zwei Elektroden einer
kapazitiven Sensorvorrichtung als eine Funktion einer Frequenz gemessen
werden. Das Ergebnis zeigt drei Zonen:
- – bei niedrigen
Frequenzen ein kapazitives Verhalten mit einem hohen Wert in Bezug
auf die Dicke des Dielektrikums, welches oben auf den Elektroden
liegt;
- – bei
Zwischenfrequenzen ein resistives Verhalten, dessen Wert sich auf
den Widerstand des leitenden Layers bezieht;
- – bei
hohen Frequenzen ein kapazitives Verhalten, dessen niedriger Wert
zu dem anfänglich
kalibrierten Wert (das heißt
ohne Etikett) korrespondiert.
-
Eine
vollständige
Frequenzantwort erbringt deshalb viel mehr Informationen über die
Etikettendichte als die reine DC-Kapazitätsmessung.
-
Gemäß einer
weiteren Ausführung
der vorliegenden Erfindung ist eine Multisensortechnik implementiert
(es ist anzumerken, dass dies auch schon der Fall mit den drei Elektroden
der 10–11 ist,
welche die Messung von zwei kapazitiven Signalen ermöglichen),
bei welcher unterschiedliche Signale aus den gleichen Testbereichen
unter Verwendung von zumindest einer ergänzenden Anregung ausgelesen
werden können,
und wobei ein Auslesen gleich nach der kapazitiven Messung erfolgt.
Die unterschiedlichen Ausgabesignale können korreliert werden, um
Störungen
zu unterdrücken
und um die Gesamtempfindlichkeit zu vergrößern.
-
Eine
einzelne Struktur, wie zum Beispiel ein MOS-Transistor oder auch
ein einfacher diffundierter Widerstand, der in dem Substrat 20 von 11 oder
in dem Layer 30 von 3 angeordnet
ist, kann ein Vielzwecksensor zur Erlangung unterschiedlicher Signale
von der gleichen etikettierten DNA werden, wenn er unterschiedlichen
Anregungen ausgesetzt wird, wenn die Etiketten zumindest zwei der
drei folgenden Eigenschaften aufweisen:
- – Wenn die
Etiketten leitend sind, können
sie ein wirksames Gate oben auf dem Gatedielektrikum bilden, welche
elektrisch an die oberen Elektroden 1 oder 2 (11)
gekoppelt werden kann, wodurch eine Änderung der Leitfähigkeit
der darunter liegenden Halbleitervorrichtung erfolgt.
- – Wenn
die Etiketten magnetisch sind, wird sich ein Hall-Effekt in dem Halbleiter
entwickeln und eine wirksame Leitfähigkeit wird ebenfalls beeinflusst.
Wenn im Gegensatz dazu die Etiketten eine wirksame Abschirmung gegen
ein externes magnetisches Feld schaffen, könnte seine Abwesenheit abgetastet
werden, wenn die DNA hybridisiert und etikettiert ist.
- – Wenn
die Etiketten opak sind, wird Licht in der Halbleitervorrichtung Überschussträger generieren,
wenn einen DNA nicht hybridisiert ist, wobei sich so die Leitfähigkeit ändert. Zum
Beispiel können
CMOS-kompatible Fotodetektoren benutzt werden, welche durch Siliziumoxid
bedeckt sind, auf welchem DNA immobilisiert werden kann. Nanopartikel
aus Gold und Silberausfällung
kann verwendet werden, um einen dichten opaken Layer zum Revealing
der hybridisierten DNA zu bekommen. Messungen werden vor und nach
einer DNA-Hybridisierung ausgeführt,
oder besser gegen einen Referenz-Fotodetektor desselben Chips, welcher niemals
einer DNA-Hybridisierung oder Etikettierung unterzogen wird, mit
exakt dem gleichen Lichtaussetzungsbedingungen. Die Differenz von
gemessenen Fotoströmen
ist direkt mit der Opakheit des Silberlayers und somit der DNA-Hybridisierung
verbunden.
- – Wenn
die Etiketten radioaktiv sind, kann die Präsenz der Etiketten durch Messung
radioaktiver Emissionen unter Verwendung eines Geigerzählers oder
Exponieren eines sensitiven Films, beispielsweise ein fotografischer
Film, in die emittierte Strahlung. Nach Entwicklung des Films kann
die Lokalisation der Etiketten bestimmt werden.
-
Bei
einer Abtasttechnik gemäß der vorliegenden
Erfindung kann basierend auf leitenden Etiketten, welche die Kapazität zwischen
zwei Elektroden ändern,
eine Zahl von Messwandlerschaltkreisen implementiert werden, um
die Kapazitätsvariationsinformation
in eine Spannung oder einen Strom umzuwandeln, welche einfacher
zu verarbeiten sind:
- – Ein Basisschaltkreis weist
eine aktive Operationsverstärker-Inverterkonfiguration
mit einem Eingangskondensator und einem Rückkopplungskondensator auf
(von denen einer die zu prüfende
Kapazität
und der andere ein fester Kapazitätswert ist), bei welchem die
Ausgangsspannung durch die Eingangsspannung multipliziert mit dem
Verhältnis
der Eingangskapazität
zu der Rückkopplungskapazität gegeben
ist. In diesem Fall würde
ein derartiger Schaltkreis höchstwahrscheinlich
als ein Reihen- oder Spaltendetektor an dem Ende von zum Beispiel
jeder Leitung der XY-Matrix nach 5 mit einem
Multiplexer für
einen Satz von Leitungen benutzt werden. Diese Lösung ist maximal, wenn der
feste Kapazitätswert
gemäß dem Niveau
der Hybridisierung gewählt
werden kann (das heißt
nahe einem Wert gleich demjenigen der unbekannten Kapazität) oder
wenn die Eingangsspannung in ähnlicher
Weise angepasst werden kann.
- – Ein
weiterer Basisschaltkreis weist eine fest Stromquelle auf, die den
unbekannten Kondensator während einer
vorgegebenen Zeit auflädt,
und eine Rückstellvorrichtung,
welche den Kondensator periodisch entlädt, wobei die Ausgangsspannung
des Kondensators am Ende der Ladeperiode eine Funktion des festen Vorspannungsstroms
ist. Er kann unter Verwendung eines Pixelverstärker für jede individuellen Testbereiche
wie in einer APS-Schaltung einer CMOS-Kamera ausgelesen werden.
Es ist dann möglich,
den Ladestrom oder die Ladeperiode an das Niveau der Hybridisierung
so anzupassen (das heißt
den Wert der Kapazität),
dass die Auflösung
erhöht
wird. Doppeltes Sampling, korreliertes doppeltes Sampling und andere Techniken
können
ebenfalls implementiert werden, um den Einfluss auf Grund von Störungen,
Offsets etc. zu unterdrücken.
- – Ein
dritter Schaltkreis ist ähnlich
einer DRAM-Architektur,
das heißt,
jeder Testbereich kann durch einen Schalter mit einer Busleitung
verbunden werden. Wenn der Schalter aktiviert ist, kann die Testbereichskapazität eingeschrieben
oder ausgelesen werden. Der Unterschied zu einem DRAM ist der, dass
hier die Kapazität
keinen konstanten festen Wert besitzt. Dies kann jedoch durch Überwachung
des Niveaus des Signals gemessen werden, welches der Busleitung
zum Lesen oder Schreiben der Zelle zugeführt wird. In diesem Fall können Stromabtasttechniken
am wirksamsten sein.
- – Eine
Anzahl von Testbereichskapazitäten
können
als eine Bank von seriellen oder parallelen Kapazitäten angeordnet
werden, welche gleichzeitig wie in ADC-Techniken zur Bestimmung
von mit Schwellenwerten zu vergleichenden Signalen adressiert werden,
direkt ein binäres
Wort zu generieren, welches das analoge Signal repräsentiert.
Bei ADCs ist das Eingangssignal unbekannt und die Kapazitäten sind
konstant; hier würde
ein unbekanntes Signal unbekannten Kapazitäten zugeführt.
-
Es
ist zu beachten, dass die obigen Messwandlerschaltkreise kompatibel
mit Folgendem sind: der Erfassung bei hoher Geschwindigkeit vieler
aufeinander folgender Messungen während der Evolution der Reaktionen,
Liefern von zeitvariierenden Signalen, welche dann durch adäquate Algorithmen
zur Erweiterung der Störunterdrückung und
somit der Empfindlichkeit und der Spezifität der Abtastung verarbeitet
werden können.
-
Außerdem wird
die Leistungsfähigkeit
aller dieser Ausleseschaltungen in der oben erwähnten SOI-Technologie signifikant
besser als in jedem vergleichbaren anderen CMOS-Prozess.
-
Beispiel
-
Materialien und Prozesse
-
P-dotierte
Standard-Siliziumwafer wurden benutzt, um die Chips gemäß der vorliegenden
Erfindung herzustellen. Um die Elektroden von dem Substrat zu isolieren
und die parasitären
Bulkeffekte zu senken, wurde ein 400 nm starkes nasses Oxid (SiO2) gezüchtet – in der
Tat zeigten vorhergehende Experimente, dass diese Art von Material
die Bindung von DNA an den Träger
vergrößert. Die
Wachstumstemperatur und -zeit des SiO2 waren
jeweils 1000°C
und 1 h 16 min. Um ein reines nasses Oxid zu garantieren, wurde
eine kurze Verzögerung
von nur ungefähr
1 Minute zwischen einer Öffnung
von Sauerstoff- und
Wasserstoffventilen gelassen.
-
Die
Elektroden wurden mit reinem Aluminium mittels eines Lift-Off-Prozesses erstellt.
Dies wurde einem Ätzverfahren
vorgezogen, da vorhergehende Tests eine unspezifische Silberausfällung auf
einem 240 nm dicken Siliziumoxid in dem zweiten Fall nach Abscheidung
und Plasmaätzen
von 1 μm
von {Al + 2% Si} zeigten. Bei dem Lift-Off-Prozess wurde eine Aluminiumstärke von
500 nm benutzt, und Salpetersäure
wurde für
das Fotoresistätzen
verwendet.
-
Auf
der Rückseite
wurden die Chips auch mit reinem Aluminium (300 nm dick) beschichtet,
um einen guten elektrischen Kontakt zu dem Bulk sicherzustellen.
-
Schließlich wurde
ein elektrolytisches Anodisierverfahren verwendet, um die Chips
zu passivieren, was die Herstellung von Kathoden mit sich brachte.
Zum Beispiel besteht eine Kathode aus einem einfachen Wafer, der
mit Aluminium auf beiden Seiten bedeckt ist (500 nm und 300 nm jeweils
vorn und hinten).
-
Mit
Bezug auf den Anodisierungsprozess wurde ein Elektrolyt wie hiernach
angegeben benutzt:
- – Lösungsmittel Glykolethylen (OH-CH2-CH2-OH):
1 Liter
- – Borsäure (H3BO3):
237 g
- – Ammoniumhydroxid,
konz. 30% (NH4OH): 89,5 ml
-
Die
Wafer, welche die zu oxidierenden Chips beinhalten wurden parallel
vor den Kathoden mit einer Lücke
von 3 cm angeordnet. Die Betriebsstromdichte wurde auf 1 mA/cm2 festgesetzt, und eine maximale Spannung
von 73 V wurde gewählt,
um ein 100 nm starkes Aluminiumoxid zu erhalten. Die Verbindung
der Wafer mit dem externen positiven Schlitz des Generators wurde
mittels eines Clips realisiert, welcher auf einem Gesamtversorgungspad
nahe der Kollektorlamelle aufgebracht wurde. Alle Chips sind daran
angeschlossen (1).
-
Die Sensoren
-
Die
Notationen der ineinandergreifenden Elektrodenabmessungen erscheinen
in 12. Die Höhe der
Finger ist hFing = 500 nm.
-
Die
Gesamtgröße eines
Sensors ist Lc = 1 = 400 μm
(Durchmesser eines Roboterpunktplots), und alle getesteten Sensoren
hatten gleiche Fingerbreiten und -abstände: Wel = Wsp.
-
3
charakteristische Längen
der Sensoren waren: L = 2 μm,
4 μm und
6 μm. Dies
korrespondiert zu Fingerbreiten und -lücke Wel = Wsp = jeweils 1 μm, 2 μm und 3 μm.
-
Die
getesteten Biochips waren 1 cm lang und 2 mm groß. Drei Sensoren wurden auf
einem Chip an einem Ende platziert und mit den Bonding-Pads auf
dem anderen verbunden. Da die Messung ein Vierpunktverfahren verwendete,
gab es zwei Leitungen und zwei Verbindungspads pro Elektrode, wie
in 13 gezeigt ist – das heißt 4 Leitungen und Pads pro
Sensor oder 12 einen gesamten Chip.
-
Die
langen Verbindungsleitungen waren 30 μm groß und die Pads hatten Abmessungen
von 200 × 200 μm2. Alle diese zusätzlichen Bereiche waren auch
passiviert.
-
Messungen und Ergebnisse
-
Zur
Durchführung
der Messungen wurde ein RLC-Meter HP4275A mit eingebauten RC-Serien
Extraction Mode benutzt. Der Testaufbau arbeitete mit einem 4-Sonden-Verfahren
zur Eliminierung der parasitären Elemente
der Verbindungsleitungen, welches gut an die 4 Bonding-Pads der
Biosensoren gemäß der vorliegenden
Erfindung angepasst ist. Die Versuche wurden in der Dunkelheit eines
metallischen Käfigs
durchgeführt;
die externen Schlitze des Käfigs
waren an die Eingänge/Ausgänge des
HP-RLC-Meters mittels einfacher 50 Ω Koaxialkabel angeschlossen
und ungefähr
1 Meter lang.
-
Die
Spannungsamplitude des Oszillators (0 bis Spitze), benutzt von dem
HP-RLC-Meter zur Eingabe des Abtaststroms, wurde auf VOSC =
100 mV eingestellt, um die Präzision
zu maximieren, während
die parasitären
Bulkeffekte abgesenkt wurden, was als eine Modulation der Verarmungs-/Inversionslayer
unter den Elektroden erscheint.
-
Die
Präsenz
von DNA wurde nach einem Revealing mit Nanopartikeln aus Gold und
Silberverstärkung nachgewiesen.
Silberausfällung über den
Elektroden baute eine metallische Brücke entweder teilweise oder vollständig zwischen
den metallischen Fingern, wobei auch ein Zugriff auf die Kapazität des Passivierungslayers
gegeben wurde. Tests wurden mit 2 DNA-Konzentrationen (+ Zeugen für falsches
Auslesen) und 2 Verstärkungszeiten
durchgeführt.
-
Als
ein Kalibrierverfahren wurden zuerst 3 Messungen auf den „geöffneten" Strukturen vervollständigt, wobei
keine ineinandergreifende Finger vorhanden waren, das heißt, welche
nur die Zugriffsleitungen und Bonding-Pads enthielten. Der Durchschnitt
dieser 3 Kurven gab eine Kalibrierungsreferenz (gestrichelte Linie in 14).
Mit diesem Verfahren wurde dann die parasitäre Kapazität langer Leitungen, von Bonding-Pads und Zugriffskabeln
von allen Ergebnissen vor einer Auswertung subtrahiert. 14 illustriert
die erhaltenen Kalibrierresultate.
-
Um
die Ergebnisse von keiner vorhandenen DNA zu vollständiger Silberausfällung zu
vergleichen erfolgte die gleiche Art von Messungen auch in Luft
bei jedem Sensortyp – L
= {2, 4, 6} μm
jedesmal unter Verwendung von 3 Proben. Auch ein Durchschnitt dieser
3 Kurven bildet eine erste Referenz pro Sensor (gestrichelte Linien
in den Graphen, 15).
-
Es
ist anzumerken, dass das Bulkpotenzial auf Vb = 0 V während aller
Versuche beibehalten wurde, indem es direkt an die Abschirmung des
HP4275A angeschlossen wurde.
-
Eine
Gesamtzahl von 6 Biochips wurde Silber ausgesetzt. Die folgende
Tabelle fasst die benutzten DNA-Konzentrationen und die Aussetzungszeiten
zu Silber zusammen. Die Kontrollproben waren Proben, welche nicht
mit DNA hybridisiert waren, aber irgendwie in die Silber-Revealing-Lösung zur
Steuerung des Hintergrundrauschens des Experimentes gebracht wurden.
Chip-Probe
Nr. | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 |
DNA-Konzentration (nMol) | 0
(Kontrolle) | 0,2 | 20 | 0
(Kontrolle) | 0,2 | 20 |
Silber
Revealing Zeit | 2 min 30
sec | 2 min |
Korn-Auftreten | Kristalle | Kugeln |
-
Für eine Enthüllungszeit
von 2 min 30 sec (15A, 15B und 15C Proben 1 und 3) erfassen die Sensoren mit
L = 2 μm
und 6 μm
eine signifikante Verschiebung der Kapazität zwischen 1 und 10 pF für Konzentrationen
von 0; 0,2 und 20 nMol. Die bei keiner vorhandenen DNA gemessene
Kapazität
(Probe 1) liegt nahe am Durchschnitt der 3 Sensoren in Luft, und
ist klein in allen Fällen.
Wenn die DNA-Dichte hoch ist (Probe 3), geben alle Sensoren den
gleichen Wert für
die Kapazität
(≈ 8 pF,
siehe 15A, 15B, 15C). Es ist festzuhalten, dass dieser maximale
Kapazitätswert
theoretisch höher
sein kann (≈ 30
pF), aber der DNA-Punkt bzw. Spot bedeckte nicht den gesamten Bereiche
der Sensoren.
-
Mit
Bezug auf Empfindlichkeit bieten kleine Strukturen – mit L
= 2 μm – eine höhere Diskriminierung zwischen
den drei Konzentrationen. Dies kann gerechtfertigt sein durch die
Tatsache, dass kleine Finger einen dünneren Layer über der
Oberfläche
scannen und eine kleinere Menge von Silberkörnern zwischen ihnen erfassen
können.
-
Auf
4 μm – Strukturen
gibt es keine vollständigen
Ergebnisse für
ein 2 min 30 sec Revealing, aber es wurde zumindest verifiziert,
dass die erlangte höhere
Kapazität
die gleiche ist. 15C illustriert die Tatsache, dass
eine kurze Revealing-Zeit von 2 Minuten nicht ausreichend ist, um
eine signifikante Modifikation der Kapazität zu erfassen (Proben 5 und
6).
-
Die
vorliegende Erfindung zeigt einen oder mehrere der folgenden Vorteile.
Die Verwendung von Etiketten, viel größer als die ursprünglichen
Ziele, lässt
die Vorrichtung und das Verfahren von den Herstellungseinschränkungen
verbunden mit den Nano-Dimensionen der Zielmoleküle selbst, beispielsweise DNA,
und gestattet die Verwendung einer weniger fortgeschrittenen Prozesstechnologie
mit folgenden geringeren Kosten. Die Etiketten ändern die physikalische Natur
der Zielnachbarschaft, und die durch diese Änderung bewirkte Interferenz
der geometrischen Lücken,
welche die Elektroden trennen, beeinflusst die Kapazität.
-
Die
Verwendung von Etiketten mit einer zweiten Eigenschaft zusätzlich zur
Leitfähigkeit,
zum Beispiel ein opaker Zustand, ermöglicht eine Untersuchung durch
komplementäre
Abtastverfahren, wie beispielsweise optische Abtastverfahren und
Vorrichtungen. In Übereinstimmung
mit Ausführungen
der vorliegenden Erfindung können
verschiedene Arten von Abtastprinzipien angewendet werden (zum Beispiel
elektrisch + Pixel + optisch).
-
Gegenseitige
Beeinflussung zwischen den Etiketten und den Elektroden innerhalb
des Abtastbereiches ist gesichert, zum Beispiel Selbstausfällung von
Silber auf reinem Metall zum Beispiel wird vermieden.
-
Die
Verfahren und Vorrichtungen der vorliegenden Erfindung sind CMOS-
und biokompatibel, zum Beispiel keine Verwendung von Edelmetallen
wie Gold, aber eher die Verwendung eines Metalls wie zum Beispiel Aluminium.
Dies wird erreicht durch die Elektroden von Sensoren in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung, welche vollständig isoliert von der Lösung und
folglich biokompatibel sind. Zum Beispiel wird ein dielektrisches
Passivierungsmaterial benutzt, welches einen Bindungslayer wie auch
einen Abtastparameter bilden kann und die Elektroden vor jedweden
parasitischen chemischen Reaktionen schützt.
-
Eine
Verwendung passivierter Elektroden mit keinem ohmschen Kontakt zu
den biologischen Proben erleichtert den Nachweis von leitenden Etiketten
durch kapazitive Kopplung (da es einen kleinen oder keinen Effekt
parasitischen Kontaktwiderstands, elektrolytischen Widerstands gibt).
Die Sensoren der vorliegenden Erfindung stellen auch adressierbare
Pixelarrays bereit.