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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Epoxidharzzusammensetzung für faserverstärkte Verbundwerkstoffe,
die geeignet ist, in Formverfahren wie dem RTM-Verfahren eingesetzt
zu werden, und sie betrifft eine Epoxidharzzusammensetzung für faserverstärkte Verbundwerkstoffe,
wobei Formteile, die durch Kombination davon mit Verstärkungsfasern,
anschließendem
Erhitzen und Härten
erhalten werden, geeignet sind, als Flugzeugbauteile, Raumfahrzeugbauteile,
Bauteile für
künstliche
Satelliten und dergleichen eingesetzt zu werden.
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Faserverstärkte Verbundwerkstoffe,
die Verstärkungsfasern
und ein Matrixharz umfassen, sind leicht und verfügen über hervorragende
mechanische Eigenschaften. Aus diesem Grund werden sie in den Bereichen
Sport und Luft- und Raumfahrt sowie in allgemeinen gewerblichen
Anwendungen eingesetzt.
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Wärmehärtbare Harze
oder thermoplastische Harze werden als Matrixharz in faserverstärkten Verbundwerkstoffen
verwendet, wobei jedoch hauptsächlich
wärmehärtbare Harze
eingesetzt werden. Unter diesen werden meist Epoxidharze eingesetzt,
die über
hervorragende Eigenschaften wie große Wärmebeständigkeit, hohen Elastizitätsmodul,
geringe Schrumpfung beim Härten
und hohe chemische Beständigkeit
verfügen.
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Als
Epoxidharz-Härter
werden beispielsweise Polyamine, Säureanhydride, und Imidazolderivate
eingesetzt. Hierbei bezeichnet Polyamin eine Verbindung, die eine
Vielzahl an Stickstoffatomen vom Amintyp innerhalb des Moleküls und darüber hinaus
eine Vielzahl aktiver Wasserstoffatome aufweist. Weiters bezieht sich "aktiver Wasserstoff" auf ein Wasserstoffatom,
das an ein Stickstoffatom vom Amintyp gebunden ist. Polyamine haben
eine lange Verwendungsgeschichte und sind Härter, die für ein breites Anwendungsgebiet
geeignet sind. Sie sind in Bezug auf Art und Menge am meisten verwendet
und sind gegenwärtig
in der Praxis als Härter
für Epoxidharze,
die für
faserverstärkte
Verbundwerkstoffe eingesetzt werden, unerlässlich.
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Wird
eine Epoxidharzzusammensetzung in Anwendungen für faserverstärkte Verbundwerkstoffe
eingesetzt, so wird unumgänglich
eine Phase eingebunden, in der die Verstärkungsfaser mit der Epoxidharzzusammensetzung
imprägniert
wird; rheologische Kontrollverfahren, um eine niedrige Harzviskosität zu erhalten usw.,
sind hier also äußerst wichtig.
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Bei
Formverfahren zur Bildung eines Verbundwerkstoffs durch Imprägnieren
der Verstärkungsfaser mit
einem flüssigen
Harz, wie Handlaminieren, Pultrusion, Faserwicklungsverfahren und
RTM, kann es bei hoher Viskosität
zu Imprägnierungsfehlern
kommen. Wird andererseits die Herstellung in einer Umgebung mit hohen
Temperaturen durchgeführt,
um die Harzviskosität
zu verringern, so wird, während
die Imprägnierungseigenschaften
tatsächlich
verbessert werden, das Härten
des Epoxidharzes während
des Formens gefördert. In
den letzten Jahren nun gab es im RTM-Bereich eine wachsende Nachfrage
nach Verfahren, die die Eigenschaften des erhaltenen, gehärteten Materials
verbessern.
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Andererseits
wird im Verfahren zum Formen eines Verbundwerkstoffes, das unter
Einsatz eines Prepregs als Zwischensubstrat erfolgt, eine Verbindung
mit hohem Molekulargewicht wie beispielsweise thermoplastisches
Harz oder Kautschuk zugegeben, um die Zähigkeit des Harzes zu erhöhen; ist
jedoch die zugegebene Menge der Verbindung mit hohem Molekulargewicht
zu groß,
wird die Viskosität
des Harzes mit erhöhter Zähigkeit
zu hoch, und Fehler in der Imprägnierung
des Harzes können
entstehen. Daher gibt es nun seit längerem eine beträchtliche
Nachfrage nach einem Verfahren zur Verringerung der Harzviskosität.
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Wie
beispielsweise auf Seite 108 von "Nyumon Epokishi Jushi (An Introduction
to Epoxy Resins)" (von Soichi
Murai und Hidekazu Ishimura, veröffentlicht
von Kobunshi Kankokai, 1988) offenbart ist, ist ein Verfahren zum
Vermindern der Viskosität
eines Epoxidharzes ein bekanntes Verfahren, das eine Epoxidverbindung mit
niedriger Viskosität
wie eine Monoepoxidverbindung oder einen aliphatischen Polyglycidylether
einbindet, wobei jedoch das gehärtete
Material, das aus einer Epoxidharzzu sammensetzung erhalten wurde,
in die eine Epoxidverbindung mit niedriger Viskosität eingebunden
wurde, eine beeinträchtigte
Wärmebeständigkeit
aufweisen kann.
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Alizyklische
Epoxidharze weisen eine vergleichsweise niedrige Viskosität auf, und
die Wärmebeständigkeit
des durch Erhitzen dieses Harzes erhaltenen, gehärteten Materials ist bekanntlich
hoch. Wie im "Epoxy Resin
Handbook" (herausgegeben
von Masaki Shinpo, veröffentlicht
von Nikkan Kogyo Shinbunsha, 1987) beschrieben, tritt beim Einsatz
von Polyaminen als Härter
das Problem auf, dass das Härten
langsam und unpraktisch vonstatten geht.
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Hinsichtlich
dieser Schwierigkeit wird in der US-A-4115296 (die der JP-A-52-082998
entspricht) als Verfahren zur Durchführung der Reaktion zwischen
einem alizyklischen Epoxidharz und einem Polyamin als Härter unter
praktischen Reaktionsbedingungen ein Verfahren vorgeschlagen, in
dem ein Carbonsäuresalz wie
Magnesiumtrichloracetat zugegeben wird, und in der US-A-4130511
(die der JP-A-52-145500 entspricht) wird ein Verfahren vorgeschlagen,
in dem ein Nitrat wie Magnesiumnitrat zugegeben wird.
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Um
jedoch die Löslichkeit
dieser Salze in der Epoxidharzzusammensetzung zu steigern, ist es
notwendig, dass sie dem Harz in Form einer organischen Lösung zugegeben
werden, sodass das organische Lösungsmittel
im Inneren des Epoxidharzes zurückbleibt,
was dazu führt,
dass Probleme entstehen wie beispielsweise Bildung von Hohlräumen im
erhaltenen, gehärteten
Material und Beeinträchtigung
der Wärmebeständigkeit.
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Als
ein weiteres Verfahren zur Durchführung der Reaktion zwischen
einem alizyklischen Epoxidharz und einem Polyaminhärter unter
praktischen Reaktionsbedingungen wird in der US-A-5599628 ein Verfahren offenbart,
in dem eine Polyphenolverbindung wie Bisphenol S als Beschleuniger
eingebunden ist. Dennoch besitzen Polyphenolverbindungen keine Latenz
und haben daher den Nachteil, dass die Harzviskosität infolge der
Einbindung dieser Verbindung steigt.
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Folglich
war es äußerst schwierig,
eine Harzzusammensetzung, die ein alizyklisches Epoxidharz und einen
Polyaminhärter
umfasste, in einem formgebenden Verfahren wie RTM, das flüssige Epoxidharze
mit niedriger Viskosität
einsetzte, zu verwenden.
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Ziel
der vorliegenden Erfindung ist es, eine Epoxidharzzusammensetzung
für faserverstärkte Verbundwerkstoffe
anzubieten, die niedrige Viskosität aufweist und geeignet ist,
in Formverfahren wie RTM eingesetzt zu werden; insbesondere ist
es Ziel, eine Epoxidharzzusammensetzung für faserverstärkte Verbundwerkstoffe anzubieten,
wo das durch Erhitzen erhaltene gehärtete Material die Eigenschaften
hoher Wärmebeständigkeit und
Festigkeit aufweist und dieses Material für den Einsatz als Flugzeugbauteile,
Raumfahrzeugbauteile, Bauteile für
künstliche
Satelliten und dergleichen geeignet ist.
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Gemäß einem
Aspekt stellt die vorliegende Erfindung eine Epoxidharzzusammensetzung
für einen
faserverstärkten
Verbundwerkstoff bereit, der die folgenden Komponenten (A), (B)
und (C) enthält:
- (A) alizyklisches Epoxidharz
- (B) Polyamin
- (C) einen latenten Säure-Katalysator,
der sich in Komponente (A) oder in Komponente (B) lösen kann
und zumindest ein aus Estern starker Säuren und Komplexen aus einer
Lewis-Säure
und einer Base ausgewählter
Typ ist.
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Weiters
stellt gemäß einem
anderen Aspekt die vorliegende Erfindung einen faserverstärkten Verbundwerkstoff
bereit, der als einzelne Komponenten die vorangehend genannte Epoxidharzzusammensetzung
und Verstärkungsfasern
enthält.
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Optimale
Ausführungsformen
der Erfindung werden nun beschrieben.
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Als
Ergebnis der wegen der oben genannten Schwierigkeiten mühevollen
Forschung haben die Erfinder herausgefunden, dass die vorangehend
erwähnten
Probleme gänzlich
durch Einsatz einer Epoxidharzzusammensetzung, gebildet durch Vermischen
eines alizyklischen Epoxidharzes, eines Polyamins als Härter und eines
latenten Säure-Katalysators,
der in diesen Komponenten löslich
ist, bei Anwendungen mit faserverstärktem Verbundwerkstoff gelöst werden
können.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung ist das Epoxidharz eine Epoxidverbindung mit zumindest
zwei 1,2-Epoxidgruppen innerhalb eines Moleküls, also eine Verbindung, die
zumindest difunktionell ist.
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So
ist Komponente (A), die ein alizyklisches Epoxidharz ist, ein Epoxidharz,
in dem ein 1,2-Epoxycycloalkan als strukturelle Gruppierung vorhanden
ist.
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Spezifische
Beispiele sind Vinylcyclohexandiepoxid, 3,4-Epoxycyclohexylmethyl-3,4-epoxycyclohexancarboxylat,
Bis(3,4-epoxycyclohexylmethyl)adipat, Dicyclopentadiendiepoxid,
Dipentendioxid, 1,4-Cyclooctadiendiepoxid und Bis(2,3-epoxycyclopentyl)ether.
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Wird
eine Aminverbindung einem alizyklischen Epoxidharz zugegeben, so
wird das Stickstoffatom der Aminverbindung direkt an die zyklische
Struktur des alizyklischen Epoxidharzes gebunden, sodass die erzeugte
Molekülbewegung
der Polymerkette eingeschränkt
wird und Wärmebeständigkeit
und Elastizitätsmodul
des erhaltenen, gehärteten
Materials ansteigen. Bisher jedoch zeigten alizyklische Epoxidharze
nur geringe Reaktivität
mit Polyaminen und waren so von geringem praktischem Wert.
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Ist
jedoch auch ein geeigneter Säure-Katalysator
im alizyklischen Epoxidharz vorhanden, so gibt es eine Koordination
eines Protons oder einer Lewis-Säure
an das Sauerstoffatom der Epoxidgruppen, was diese empfänglich für nucleophile
Substitution macht, und er wird dann mit dem Polyamin unter praktischen
Reaktionsbedingungen reaktiv.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung ist Komponente (B) ein Polyamin. Spezifische Beispiele
sind azyklische aliphatische Polyamine: Diethylentriamin, Tetraethylenpentamin,
Hexamethylendiamin, 1,3-Pentandiamin und 2-Methylpentamethylendiamin;
zyklische aliphatische Polyamine: Isophorondiamin, 4,4'-Methylenbiscyclohexylamin,
4,4'-Methylenbis(2-methylcyclohexylamin),
Bis(aminomethyl)norbornan, 1,2-Cyclohexandiamin und 1,3-Bisaminomethylcyclohexan;
aromatische Polyamine: m-Xylylendiamin, 4,4'-Methylendianilin, 4,4'-Methylenbis(2-methylanilin),
4,4'-Methylenbis(2-ethylanilin), 4,4'-Methylenbis(2-isopropylanilin),
4,4'-Methylenbis(2-chloranilin),
4,4'-Methylenbis(2,6-dimethylanilin),
4,4'-Methylenbis(2,6-diethylanilin),
4,4'-Methylenbis(2-isopropyl-6-methylanilin),
4,4'-Methylenbis(2-ethyl-6-methylanilin),
4,4'-Methylenbis(2-brom-6-ethylanilin),
4,4'-Methylenbis(N-methylanilin),
4,4'-Methylenbis(N-ethylanilin),
4,4'-Methylenbis(N-sec-butylanilin), 4,4'-Diaminodiphenylsulfon,
3,3'-Diaminodiphenylsulfon,
4,4'-Cyclohexylidendianilin,
4,4'-(9-Fluorenyliden)dianilin,
4,4'-(9-Fluorenyliden)bis(N-methylanilin),
4,4'-Diaminobenzanilid,
4,4'-Oxydianilin,
2,4-Bis(4-aminophenylmethyl)anilin,
4-Methyl-m-phenylendiamin, 2-Methyl-m-phenylendiamin, N,N'-Di-sec-butyl-p-phenylendiamin,
2-Chlor-p-phenylendiamin, 2,4,6-Trimethyl-m-phenylendiamin, Diethyltoluoldiamin
(in erster Linie ein Gemisch umfassend 2,4-Diethyl-6-methyl-m-phenylendiamin
und 4,6-Diethyl-2-methyl-m-phenylendiamin), Bis(methylthio)toluoldiamin
(in erster Linie ein Gemisch umfassend 6-Methyl-2,4-bis(methylthio)-m-phenylendiamin
und 2-Methyl-4,6-bis(methylthio)-m-phenylendiamin), 4,6-Dimethyl-m-phenylendiamin
und Trimethylenbis(4-aminobenzoat).
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Von
diesen ist die Verwendung eines aromatischen Polyamins als das Polyamin
bevorzugt, wenn ein gehärtetes
Material zu erhalten ist, das einen noch höheren Grad an Wärmebeständigkeit
und Elastizitätsmodul
und einen geringen linearen Ausdehnungskoeffizienten aufweist.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung ist es auch möglich,
ein modifiziertes Polyamin der vorangehend genannten Polyamine einzusetzen,
beispielsweise eine Verbindung, in der manche der aktiven Wasserstoffatome
durch 2-Cyanoethylgruppen oder Hydroxybenzylgruppen usw. ersetzt
werden, wobei zumindest zwei aktive Wasserstoffatome nichtumgesetzt
bleiben. Beispiele für
Modifikationsreaktionen sind Additionsreaktionen mit einer Epoxidverbindung,
Acrylnitril oder einem Acrylatester, die Mannich-Reaktion, die Formaldehyd
und eine Phenolverbindung einsetzt, und Amidbildung mittels eines
Carbonsäure-Derivats.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird nun, obwohl sich die Struktur geringfügig von
der eines gewöhnlichen
Polyamins unterscheidet, Dicyandiamid auch in die Gruppe der Polyamine
miteinbezogen, da die Härtungsreaktion
dieselbe wie für
ein Polyamin ist.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung sollte, da die Epoxidharzzusammensetzung vorzugsweise
bei Raumtemperatur (25 °C)
eine Flüssigkeit
ist und niedrige Viskosität
aufweist, das eingesetzte Polyamin, insbesondere das aromatische
Polyamin, flüssig
sein. Beispiele für
flüssige
aromatische Polyamine sind Diethyltoluoldiamin, Bis(methylthio)toluoldiamin,
4,4'-Methylenbis(2-ethylanilin)
und 4,4'-Methylenbis(2-isopropyl-6-methylanilin),
wobei Diethyltoluoldiamin am meisten bevorzugt ist. Darüber hinaus
haben 4,4'-Diaminodiphenylsulfon
und 3,3'-Diaminodiphenylsulfon
Vorteile, wie beispielsweise, dass das gehärtete Produkt, das damit erhalten
wird, hohe Wärmebeständigkeit
aufweist, und sie werden daher günstigerweise
als die Hauptkomponente eines Härters
zur Verwendung bei Prepregs eingesetzt werden und werden vorzugsweise
in Form eines Gemischs mit einem flüssigen aromatischen Polyamin
in einer flüssigen
Epoxidharzzusammensetzung eingesetzt.
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Wiederum
gemäß der vorliegenden
Erfindung werden aliphatische Polyamine mit Ringstruktur im Molekül, also
alizyklische Polyamine, vorzugsweise als das Polyamin eingesetzt,
da sie niedrige Viskosität
aufweisen und daraus ein gehärtetes
Material mit hoher Wärmebeständigkeit
erhalten wird. Beispiele für
alizyklische Polyamine mit einer zyklischen Molekülstruktur
sind Isophorondiamin, 4,4'-Methylenbiscyclohexylamin, 4,4'-Methylenbis(2-methylcyclohexylamin),
Bis(aminomethyl)norbornan, 1,2-Cyclohexandiamin
und 1,3-Bisaminomethylcyclohexan.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung ist Komponente (C) ein latenter Säure-Katalysator. Dieser latente Säure-Katalysator
ist eine Verbindung, die im Wesentlichen bei Temperaturen in der
Nähe von
Raumtemperatur, 25 °C,
nicht als ein Säure-Katalysator
funktioniert, jedoch in höheren
Temperaturregionen, in denen das Härten des Epoxids durchgeführt wird,
normalerweise 70–200 °C, entweder
selbst als ein Säure-Katalysator funktioniert
oder chemische Spezies erzeugt, die als Säure-Katalysator dienen. Im
Falle der Erzeugung chemischer Spezies, die als Säure-Katalysator
dienen, kann dies durch einfache Wärmereaktion oder durch Reaktion
mit im System vorhandenem Epoxidharz oder Polyamin bedingt werden.
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In
der vorliegenden Erfindung sollte der latente Säure-Katalysator in völlig gelöstem Zustand
in der Harzzusammensetzung, zumindest unmittelbar vor der Imprägnierung
der Verstärkungsfaser,
eingesetzt werden.
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Folglich
muss Komponente (C) in Komponente (A) oder in Komponente (B) löslich sein.
Hierin bedeutet löslich
in Komponente (A) oder in Komponente (B), dass, wenn der latente
Säure-Katalysator
und die Komponente (A) oder Komponente (B) bei einem spezifischen
Zusammensetzungsverhältnis
zusammen vermischt und gerührt
werden, eine gleichförmig
vermischte Flüssigkeit
gebildet werden kann. Hierin bedeutet das Bilden einer gleichförmig vermischten
Flüssigkeit,
dass sich zumindest 3 Gewichtsteile, und vorzugsweise zumindest 5
Gewichtsteile, des latenten Säure-Katalysator
pro 100 Gewichtsteile der Komponente (A) oder Komponente (B) bei
25 °C im
Wesentlichen lösen.
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Ist
er entweder in Komponente (A) oder in Komponente (B) nicht löslich, so
wird er entweder in Lösungsform
unter Einsatz eines geeigneten Lösungsmittels
oder immer noch als Feststoff zugegeben. Wird er jedoch als Lösung zugegeben,
so kann dies, wenn das eingesetzte Lösungsmittel einen niedrigen
Siedepunkt aufweist, zu Hohlräumen
im erhaltenen Verbundwerkstoff führen,
und weist das eingesetzte Lösungsmittel
einen hohen Siedepunkt auf, so kann dies zu beeinträchtigter
Wärmebestän digkeit
oder zu einem beeinträchtigten
Elastizitätsmodul
des erhaltenen, gehärteten
Materials führen,
wegen der Wirkung als so genannter Weichmacher. Wird der Säure-Katalysator
andererseits in festem Zustand zugegeben, so ist es schwierig, den
Säure-Katalysator
oder einen Vorläufer
davon innerhalb der Verstärkungsfaserbündel gleichförmig zu
verteilen, und dadurch kann es zu lokaler Härtungsdefekten kommen. Dies
ist besonders stark der Fall, wenn ein Epoxidharz mit niedriger
Viskosität
eingesetzt wird.
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Spezifische
Beispiele für
Komponente (C) sind Ester starker Säuren und Komplexe von Lewis-Säuren und
-Basen.
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Beispiele
für Ester
starker Säuren
sind die Ester der Schwefelsäure,
der Sulfonsäure,
der Phosphorsäure,
der Phosphinsäure
und der Phosphonsäure.
Ist die starke Säure
eine so genannte mehrbasige Säure, um "Latenz" bereitzustellen,
ist es notwendig, dass der Ester einer ist, in dem alle Wasserstoffatome,
die im Molekül
dissoziieren können,
durch organische Substituentengruppen ersetzt sind.
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Beispiele
für Komplexe
der Lewis-Säure
und -Base sind jene, die bei hohen Temperaturen dissoziieren, um
eine Lewis-Säure
zu bilden. Die Lewis-Säure
ist vorzugsweise Bortrifluorid, Bortrichlorid oder ein anderes solches
Borhalogenid, Phosphorpentafluorid oder Antimonpentafluorid. Darüber hinaus
wird ein organisches Amin als Base bevorzugt. Spezifische Beispiele
sind Bortrifluorid/Anilin-Komplex, Bortrifluorid/p-Chloranilin-Komplex,
Bortrifluorid/Ethylamin-Komplex, Bortrifluorid/Isopropylamin-Komplex,
Bortrifluorid/Benzylamin-Komplex, Bortrifluorid/Dimethylamin-Komplex,
Bortrifluorid/Diethylamin-Komplex, Bortrifluorid/Dibutylamin-Komplex,
Bortrifluorid/Piperidin-Komplex, Bortrifluorid/Dibenzylamin-Komplex
und Bortrichlorid/Dimethyloctylamin-Komplex. Diese Komplexe haben
alle hervorragende Lösungseigenschaften
in organischen Verbindungen, unter ihnen sind jedoch speziell der
Bortrifluorid/Piperidin-Komplex und/oder der Bortrichlorid/Dimethyloctylamin-Komplex
hervorragend bezüglich
der Topfzeit des Gemischs und werden daher besonders begünstigt eingesetzt.
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In
der vorliegenden Erfindung werden als zusätzliche Komponente (D) vorzugsweise
Epoxidharze vom aromatischen Glycidylethertyp und/oder Epoxidharze
vom aromatischen Glycidylamintyp eingesetzt. Diese Epoxidharze weisen
eine ziemlich hohe Viskosität
auf, durch die Einbindung dieser Harze in die Harzzusammensetzung
gemeinsam mit Komponente (A) jedoch können der Elastizitätsmodul
und die Wärmebeständigkeit
des erhaltenen, gehärteten
Materials erhöht
werden.
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Beispiele
für Epoxidharze
vom aromatischen Glycidylethertyp sind Epoxidharze vom Bisphenol-A-Typ, Bisphenol-F-Typ,
Bisphenol-S-Typ und vom Tetrabrombisphenol-A-Typ, Glycidylether von Novolak, die
aus Phenol, Alkylphenolen und Halogenphenolen erhalten werden, Glycidylether
des Addukts von Dicyclopentadien und Phenol (Chemische Formel IV),
Resorcinoldiglycidylether, Hydrochinondiglycidylether, 4,4'-Dihydroxy-3,3',5,5'-tetramethylbiphenyldiglycidylether
(Chemische Formel I, R1 = CH3),
4,4'-Dihydroxybiphenyldiglycidylether
(Chemische Formel I, R1 = H), der Diglycidylether
von 1,6-Dihydroxynaphthalin (Chemische Formel III, Naphthalin-Ringbindungsposition
= 1,6-), der Diglycidylether von 9,9-Bis(4-hydroxyphenyl)fluoren
(Chemische Formel II), der Triglycidylether von Tris(p-hydroxyphenyl)methan
und der Tetraglycidylether von Tetrakis(p-hydroxyphenyl)ethan.
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Von
diesen Epoxidharzen vom aromatischen Glycidylethertyp sind die Epoxidharze,
die durch die chemischen Formeln (I) bis (V) dargestellt werden,
besonders bevorzugt, da Wärmebeständigkeit,
Modul und Ausdehnung des gehärteten
Materials hervorragend sind.
(R
1 in der Formel steht für Wasserstoff oder eine C
1–4-Alkylgruppe)
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Demgemäß kann die
Komponente (D) zumindest einen Typ der Epoxidharze vom aromatischen
Glycidylethertyp, die durch die jeweiligen Strukturformeln (I) bis
(V) vorangehend dargestellt sind, umfassen.
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Beispiele
für Epoxidharze
vom aromatischen Glycidylamintyp sind Tetraglycidyl-4,4-diaminodiphenylmethan
und Tetraglycidyl-m-xylylendiamin.
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Wiederum
Beispiele für
Epoxidharze, die sowohl Strukturen von Epoxidharzen vom aromatischen
Glycidylethertyp als auch vom aromatischen Glycidylamintyp vereinigen,
sind Triglycidyl-m-aminophenol, Triglycidyl-p-aminophenol und Triglycidyl-4-amino-3-methylphenol,
wobei jedoch in der vorliegenden Erfindung Epoxidharze, die sowohl
Strukturen von Epoxidharzen vom aromatischen Glycidylethertyp als
auch vom aromatischen Glycidylamintyp vereinigen, in der Gruppe
der Harze vom aromatischen Glycidylamintyp einbezogen sind.
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Nun
ist der Einsatz von Epoxidharzen vom aromatischen Glycidylamintyp
bevorzugt, um ein gehärtetes
Material mit hoher Wärmebeständigkeit
zu erhalten. Spezifische Beispiele bevorzugter Epoxidharze vom aromatischen
Glycidylamintyp sind Tetraglycidyl-4,4-Diaminodiphenylmethan, Triglycidyl-m-aminophenol,
Triglycidyl-p-aminophenol und Triglycidyl-4-amino-3-methylphenol.
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Es
ist auch möglich,
Epoxidharze einzubinden, die nicht unter den vorangehend aufgezählten Komponenten
(A) und (D) in der Epoxidharzzusammensetzung der vorliegenden Erfindung
aufschienen. Spezifische Beispiele sind Diglycidylphthalat, Diglycidylterephthalat
und Triglycidylisocyanurat.
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Die
mechanischen Eigenschaften des faserverstärkten Verbundwerkstoffs werden
von verschiedenen Eigenschaften der Matrix beeinflusst.
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Der
Elastizitätsmodul
der Matrix beeinflusst Druckfestigkeit und Zugfestigkeit in Faserrichtung
des faserverstärkten
Verbundwerkstoffs, und je höher
der Wert dieser Eigenschaften, desto besser. Folglich hat das gehärtete Produkt
der Epoxidharzzusammensetzung der vorliegenden Erfindung vorzugsweise
einen hohen Elastizitätsmodul.
Speziell wird bevorzugt, dass der Biege-Elastizitätsmodul
des gehärteten
Materials, das durch 2-stündiges
Härten
bei 180 °C
erhalten wurde, zumindest 3,4 GPa beträgt.
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Die
Glastemperatur der Matrix beeinflusst die Wärmebeständigkeit des faserverstärkten Verbundwerkstoffs.
Es wird bevorzugt, dass das gehärtete
Produkt der Epoxidharzzusammensetzung der vorliegenden Erfindung
eine hohe Glastemperatur aufweist. Speziell wird bevorzugt, dass
die Glastemperatur des durch 2-stündiges Härten bei 180 °C erhaltenen,
gehärteten
Materials bei zumindest 180 °C
liegt.
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Der
lineare Ausdehnungskoeffizient der Matrix hat einen Einfluss auf
die Wärmebelastung
innerhalb des faserverstärkten
Verbundwerkstoffs, die die Festigkeit des Verbundwerkstoffs beeinflusst.
Der lineare Ausdehnungskoeffizient des gehärteten Produkts der Epoxidharzzusammensetzung
der vorliegenden Erfindung ist vorzugsweise so gering wie möglich, um
die Wärmebelastung
zu reduzieren. Speziell macht der lineare Ausdehnungskoeffizient
des durch 2-stündiges
Härten
bei 180 °C
erhaltenen, gehärteten
Materials nicht mehr als 6,5 × 10–5 K–1 aus.
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Die
Epoxidharzzusammensetzung der vorliegenden Erfindung wird geeigneterweise
bei der Herstellung faserverstärkter
Verbundwerkstoffe mittels RTM-Verfahren (Resin Transfer Moulding)
eingesetzt. RTM bezieht sich hier auf ein Verfahren, um einen Formteil
zu erhalten, der einen faserverstärkten Verbundwerkstoff umfasst,
in dem das Verstärkungsfasersubstrat
oder eine Verstärkungsfaservorform
in einer Form angeordnet und anschließend die Verstärkungsfaser
durch Einspritzen der Epoxidharzzusammensetzung in flüssigem Zustand
in das Innere der Form imprägniert
wird, wonach erhitzt und das Harz gehärtet wird.
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Als
Verstärkungsfasersubstrat
wird hierbei vorzugsweise eine Verstärkungsfaser eingesetzt, die
in Form einer Matte, gewebten, gestrickten, geflochtenen Materials,
einer unidirektionalen Folie oder dergleichen verarbeitet ist. Die
eingesetzte Verstärkungsfaser
ist vorzugsweise Kohlefaser, Glasfaser oder Aramidfaser, und es
wird besonders bevorzugt, dass die eingesetzte Kohlefaser hervorragende
Eigenschaften bezüglich der
Festigkeit und des spezifischen Moduls aufweist, um einen leichtgewichtigen
und leistungsstarken Verbundwerkstoff zu erhalten.
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Beim
Formen eines faserverstärkten
Verbundwerkstoffs zu einer einfachen Form wie einem Bogen kann das
Verstärkungsfasersubstrat,
das zu einer bestimmten Form geschnitten wurde, direkt innerhalb
der Form angeordnet werden.
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Bei
der Herstellung eines faserverstärkten
Verbundwerkstoffs mit dreidimensionaler Form wird vorzugsweise ein
Verfahren eingesetzt, in dem das Verstärkungsfasersubstrat im Vorhinein
zu einer spezifischen Form geformt wird, um eine Vorform zu bilden,
und diese dann in der Form angeordnet wird. Um die Form zu fixieren,
kann sie angeheftet oder mittels einer geringen Menge Harz verklebt
werden.
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Um
sicherzustellen, dass die Verstärkungsfaser
imprägniert
wird, ist es von Vorteil, eine hohe Einspritztemperatur zu verwenden,
sodass die Viskosität
reduziert wird; ist die Temperatur jedoch zu hoch, so vollzieht
sich das Härten
des Harzes während
des Einspritzens, sodass die Viskosität ansteigt und es zu Gelbildung
kommen kann.
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Zugleich
steigen die Kosten für
die Ausrüstung
und für
das Erhitzen, und die Wirtschaftlichkeit wird verschlechtert. Von
diesem Standpunkt ist es bevorzugt, dass die Einspritztemperatur
im Bereich von 25–50 °C liegt.
Um Einspritzen unter diesen Bedingungen durchzuführen, sollte die Epoxidharzzusammensetzung
der vorliegenden Erfindung eine Viskosität bei 40 °C von nicht mehr als 500 Centipoise,
und vorzugsweise von nicht mehr als 400 Centipoise, aufweisen. Ist
die Reaktivität
bei der Einspritztemperatur hoch und steigt die Viskosität während des
Einspritzverfahrens, so wird das Formen erschwert. So weist also
die Epoxidharzzusammensetzung der vorliegenden Erfindung ebenfalls
vorzugsweise eine Viskosität
auf, die nach Ablauf von zwei Stunden bei 40 °C nicht über 500 Centipoise, und insbesondere
nicht über
400 Centipoise, liegt.
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Nach
Abschluss des Einspritzens der Harzzusammensetzung wird die Form
erhitzt und die Harzzusammensetzung gehärtet. Die Härtungstemperatur liegt vorzugsweise
im Bereich von 70 bis 200 °C.
Wiederum kann das Härtungsverfahren
in mehreren Schritten bei unterschiedlichen Temperaturen durchgeführt werden.
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Je
höher die
Härtungstemperatur,
desto höher
die Wärmebeständigkeit
des faserverstärkten
Verbundwerkstoffs, doch wird die Heiztemperatur innerhalb der Form
angehoben, steigen auch die Kosten für das Erhitzen und die Ausrüstung, was
sich wiederum abträglich
auf die Wirtschaftlichkeit auswirkt. Um also sowohl zufrieden stellende
Kosten als auch zufrieden stellende Wärmebeständigkeit des verstärkten Verbundwerkstoffs
erreichen zu können,
wird bevorzugt, dass das Härten
bei vergleichsweise niedrigen Temperaturen innerhalb der Form, speziell
bei 70–100 °C, durchgeführt wird,
wonach der Verbundwerkstoff aus der Form entnommen und einer Nachhärtung bei
vergleichsweise hohen Temperaturen, speziell bei 150–200 °C, unter
Einsatz einer Vorrichtung wie beispielsweise eines Ofens unterzogen
wird. Wird diese Nachhärtung
durchgeführt und
liegt die Härtungstemperatur
innerhalb der Form bei 70–80 °C, so kann
heißes
Wasser als Wärmequelle verwendet
werden, was überaus
wirtschaftlich ist. Daher wird dies besonders bevorzugt.
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Die
Epoxidharzzusammensetzung, die auf der vorliegenden Erfindung beruht,
ist ideal für
den Einsatz in Formverfahren wie VARTM (Vacuum-assisted Resin Transfer
Moulding), VIMP (Variable Infusion Moulding Process), TERTM (Thermal
Expansion RTM), RARTM (Rubber-assisted RTM), RIRM (Resin Injection
Recirculation Moulding), CRTM (Continuous RTM), CIRTM (Co-injection
Resin Transfer Moulding), RLI (Resin Liquid Infusion) und SCRIMP
(Seeman's Composite
Resin Infusion Moulding Process), die in einem Überblicksartikel über RTM
(SAMPE Journal 34 (6), 7–19)
beschrieben werden.
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Darüber hinaus
kann die Epoxidharzzusammensetzung, die auf der vorliegenden Erfindung
beruht, zweckmäßig in der
Produktion von faserverstärkten
Verbundwerkstoffen, die Prepregs verwenden, eingesetzt werden. Hier
bedeutet Prepreg ein Zwischensubstrat-Material, das die Form einer
Folie oder eines Strangs aufweist, eine Verstärkungsfaser umfassend, die
mit halbfester Epoxidharzzusammensetzung oder Epoxidharzzusammensetzung
mit hoher Viskosität
imprägniert
ist. Nach Überlagerung
eines solchen Prepregs oder Umwickeln eines Trägers (Spindel) werden die Verfahrensschritte
des Erhitzens und Formens durchgeführt, wodurch der faserverstärkte Verbundwerkstoff
erhalten wird.
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Zusätzlich kann
die Epoxidharzzusammensetzung, die auf der vorliegenden Erfindung
beruht, die Eigenschaften niedriger Viskosität und ausgezeichneter Imprägnierung
der Verstärkungsfaser
bei Handlaminieren, Pultrusionsverfahren und Faserwicklungsverfahren
usw. aufweisen und kann in solchen Verfahren zweckmäßig eingesetzt
werden.
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Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden nun noch detaillierter unter Verweis
auf die folgenden Beispiele und Vergleichsbeispiele erklärt. In diesen
Beispielen wurde die Bewertung der Eigenschaften mittels der folgenden
Verfahren durchgeführt.
Details für
alle Beispiele und Vergleichsbeispiele werden zusammen in Tabelle
1 dargestellt.
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<Messung der Viskosität der Harzzusammensetzung>
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Epoxidharz
(Flüssigkeit
A) und ein Härter
oder ein Gemisch aus Härter
und latentem Säure-Katalysator
(Flüssigkeit
B) wurden miteinander in spezifischen Verhältnissen bei 25 °C vermischt,
und anschließend wurde
die Viskosität
des Flüssigkeitsgemischs
bei 25 °C
und 40 °C
unter Einsatz eines Platte-Kegel-Rotationsviskosimeters gemäß JIS 28803
gemessen. Das verwendete Instrument war ein Modell EHD, hergestellt von
Toki Sangyo. Der hierbei verwendete Rotor war ein 1 ° 34' × R24-Rotor. Die Rotationsgeschwindigkeit
wurde im Bereich von 2,5 bis 20 U/min festgelegt, sodass ein geeignetes
Drehmoment erreicht wurde. Die Menge der Probe belief sich auf 1
cm3. Weiters wurde die Viskosität bei 40 °C auch mittels
des vorangehenden Verfahrens gemessen, nachdem 100 g des Flüssigkeitsgemischs
in eine Polyethylen-Zylindersäule
mit einem inneren Durchmesser von 50 mm und einer Höhe von 75
mm gefüllt
und 2 Stunden lang in einem konstanten Temperaturbehälter bei
40 °C stehen
gelassen worden war.
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<Herstellung der gehärteten Harzfolie>
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Nach
dem Vermischen der vorangehend genannten Flüssigkeiten A und B in einem
spezifischen Verhältnis
wurde das Gemisch in eine Form mit einem folienförmigen Hohlraum mit einer Dicke
von 2 mm und in eine Form mit einem plattenförmigen Hohlraum mit einer Dicke
von 5 mm eingespritzt, und anschließend wurden Harzfolien, die
durch Wärmebehandlung
in einem Ofen unter den folgenden Bedingungen erhalten wurden, gehärtet:
- (1) Die Temperatur wurde mit einer Geschwindigkeit
von 1,5 °C/min
von Raumtemperatur (25 °C)
auf 110 °C
angehoben;
- (2) und 2 Stunden lang auf 110 °C gehalten;
- (3) die Temperatur wurde mit einer Geschwindigkeit von 1,5 °C/min von
110 °C auf
180 °C angehoben;
- (4) und 2 Stunden lang auf 180 °C gehalten; und
- (5) die Temperatur wurde von 180 °C auf 30 °C mit einer Geschwindigkeit
von 2,5 °C/min
abgesenkt.
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<Messung der Glastemperatur des gehärteten Harzmaterials>
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Unter
Einsatz eines kleinen Stückes
gehärteter
Harzfolie als Probenmaterial wurde eine DSC-Messung bei einer Aufheizgeschwindigkeit
von 40 °C/min
mittels eines DSC-Messinstruments TA3000 (Modellnummer; hergestellt
von Mettler) durchgeführt.
Der Mittelpunkt der Glasübergangsregion
wurde aus der graphischen Darstellung Hitzefluss über die
Zeit abgelesen, und diese Temperatur wurde als Glastemperatur genommen.
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<Messung des Elastizitätsmoduls
des gehärteten
Harzes>
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Der
Biege-Elastizitätsmodul
der gehärteten
Harzfolie wurde gemäß JIS K7203
gemessen.
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<Messung des linearen Ausdehnungskoeffizienten
des gehärteten
Harzmaterials>
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Der
lineare Ausdehnungskoeffizient des gehärteten Harzmaterials, in Form
eines 5 mm × 5
mm × 10 mm
großen
Blocks ausgeschnitten, wurde gemäß JIS K7197
gemessen. Das dafür
verwendete Instrument war ein TMA2940 Thermomechanischer Analysator,
hergestellt von TA Instruments. Die Messung wurde bei Aufheiz- und
Abkühlungsgeschwindigkeiten
von 3 °C/min
im Bereich von 25–160 °C durchgeführt, und
der lineare Ausdehnungskoeffizient wurde ausgehend von der Größenänderung zwischen
25 °C und
135 °C (mittlerer Wert
der Erwärmungs-
und Abkühlungsmessungen)
bestimmt.
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<Herstellung eines faserverstärkten Verbundwerkstoffs
mittels des RTM-Verfahrens>
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Es
wurde eine viereckige Form mit oberen und unteren Formplatten, die
mit einer 300 mm (Länge) × 300 mm
(Breite) × 1,3
mm (Höhe)
großen
Kammervertiefung ausgestattet war, mit einem Harz-Einspritzloch in
der Mitte der unteren Formplatte verwendet.
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Weiters
wurde als Verstärkungsfasersubstrat
ein Kohlefasertuch CF6273H eingesetzt (unter Verwendung von T7000C-12K,
Gewicht pro Flächeneinheit
190 g/m2, hergestellt von Toray Industries
Inc.), in Form eines Quadrates mit 280 mm Seitenlänge geschnitten,
wobei jede Seite parallel oder rechtwinklig zur Verstärkungsfaser
war.
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Folien dieses Verstärkungsfasersubstrats
wurden übereinander
in der Form angeordnet, und die Form wurde verschlossen. In einem
nächsten
Schritt wurde die Epoxidharzzusammensetzung, die 15 Minuten lang
unter reduziertem Druck bei 40 °C
entschäumt
geworden war, bei einem Einspritzdruck von 0,3 MPa in die Form eingespritzt,
die bei einer Temperatur von 40 °C
gehalten wurde. Das Einspritzen dauerte 30 Minuten. Danach wurde
das Härten
durch 12-stündiges
Erhitzen des Forminneren auf 80 °C
durchgeführt.
Nach Entfernen aus der Form wurde 2 Stunden bei 180 °C in einem
Ofen nachgehärtet,
und der faserverstärkte
Verbundwerkstoff wurde dadurch erhalten.
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<Messung der Zugfestigkeit des faserverstärkten Verbundwerkstoffs>
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Die
Messung der Zugfestigkeit wurde unter Einsatz der Zugprüfmaschine
Modell 4208 von Instron (hergestellt von Instron Corp.), basierend
auf ASTM-D3039, durchgeführt.
Das Größe des Teststücks belief sich
auf 25,4 mm (Breite) × 229
mm (Län ge),
die Umgebungstemperatur betrug 23 °C und die Kreuzkopfgeschwindigkeit
belief sich auf 1,27 mm/s.
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<Glastemperatur des faserverstärkten Verbundwerkstoffs>
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Ein
kleines Stück
des faserverstärkten
Verbundwerkstoffs wurde als Testmaterial eingesetzt, und die DSC-Messung
wurde bei einer Aufheizgeschwindigkeit von 40 °C/min mittels eines DSC-Messinstruments TA3000
(Modellnummer; hergestellt von Mettler) durchgeführt. Der Mittelpunkt der Glasübergangsregion
wurde aus der graphischen Darstellung des Hitzeflusses über die
Zeit abgelesen, und diese Temperatur wurde als Glastemperatur genommen.
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<Harz-Ausgangsmaterialien>
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Die
folgenden, im Handel erhältlichen
Produkte wurden zur Herstellung der Epoxidharzzusammensetzung eingesetzt.
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(1) Epoxidharz
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<Epoxidharz Komponente A>
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"Celoxide" 2021P (eingetragenes
Warenzeichen, hergestellt von Daicel Chemical Industries): 3,4-Epoxycyclohexylmethyl-3,4-epoxycyclohexancarboxylat
(alizyklisches Epoxidharz)
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<Epoxidharz Komponente D>
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"Epikote" 828 (eingetragenes
Warenzeichen, hergestellt von Japan Epoxy Resin Co.): Epoxidharz vom
Bisphenol-A-Typ (Epoxidharz vom aromatischen Glycidylethertyp) "Epikote" 630 (eingetragenes
Warenzeichen, hergestellt von Japan Epoxy Resin Co.): Triglycidyl-p-aminophenol
(Epoxidharz vom aromatischen Glycidylamintyp) "Araldite" MY721 (eingetragenes Warenzeichen,
hergestellt von Vantico): Tetraglycidyl-4,4-diaminodiphenylmethan
(Epoxidharz vom aromatischen Glycidylamintyp) "Epikote" YX4000H (eingetragenes Warenzeichen,
hergestellt von Japan Epoxy Resin Co.): 4,4'-Dihydroxy-3,3',5,5'-tetramethylbiphenyldiglycidylether
(Epoxidharz vom aromatischen Glycidylethertyp)
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<Andere Epoxidharze>
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"Heloxy" 68 (eingetragenes
Warenzeichen, hergestellt von Japan Epoxy Resin Co.): Neopentylenglykoldiglycidylether
(Epoxidharz vom aliphatischen Glycidylethertyp)
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(2) Komponente (B)
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"Epicure" W (eingetragenes
Warenzeichen, hergestellt von Japan Epoxy Resin Co.): Gemisch aus 2,4-Diethyl-6-methyl-m-phenylendiamin
und 4,6-Diethyl-2-methyl-m-phenylendiamin
(aromatisches Polyamin)
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"Ancamine" 2049 (eingetragenes
Warenzeichen, hergestellt von Air Products): 4,4'-Methylenbis(2-methylcyclohexylamin)
(alizyklisches Polyamin)
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(3) Komponente (C)
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Bortrifluorid/Piperidin-Komplex
(hergestellt von Stella Chemifa Corp.) (latenter Säure-Katalysator)
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Beschleuniger
DY 9577 (hergestellt von Vantico): Bortrichlorid/Dimethyloctylamin-Komplex (latenter Säure-Katalysator)
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Beispiel 1
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Es
wurde eine Harzzusammensetzung der in Tabelle 1 dargestellten Zusammensetzung
hergestellt. In Tabelle 1 werden die Mischungsverhältnisse
der Ausgangsmaterialien in Gewicht angegeben. Hierbei wurde die
Flüssigkeit
B durch Vermischen der zwei Typen des Ausgangsmaterials (Härter und
latenter Säure-Katalysator)
bei Raumtemperatur (25 °C)
und durch anschließendes
Erhöhen
der Temperatur auf 70 °C
hergestellt, wonach dies 30 Minuten lang gerührt wurde, um eine gleichförmige Lösung zu
bilden, die auf Raumtemperatur abkühlen gelassen wurde. Sogar
nach dem Abkühlen
blieb die Flüssigkeit
B in einem gleichförmigen
Lösungszustand.
Die Harzzusammensetzungen, die durch Vermischen der Flüssigkeiten
A und B bei Raumtemperatur erhalten wurde, wies eine niedrige Viskosität auf, und
wenn sie unter den vorangehend genannten Bedingungen gehärtet wurde,
wurde ein gehärtetes
Material mit hohem Elastizitätsmodul
erhalten.
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Vergleichsbeispiel 1
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Es
wurde eine Harzzusammensetzung der in Tabelle 1 dargestellten Zusammensetzung
erzeugt. Die Harzzusammensetzung, die nach Zusammenmischen von Flüssigkeit
A und Flüssigkeit
B bei Raumtemperatur (25 °C)
erhalten wurde, wies im Vergleich zu Beispiel 2 und Beispiel 3 eine
ziemlich hohe Viskosität
auf.
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Vergleichsbeispiel 2
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Es
wurde eine Harzzusammensetzung der in Tabelle 1 dargestellten Zusammensetzung
erzeugt. Hierin wurde Flüssigkeit
A durch Zusammenmischen der zwei Ausgangsmaterialien bei Raumtemperatur
(25 °C) und
anschließendem
fortgesetztem Rühren
erhalten. Die Harzzusammensetzung, die nach Zusammenmischen der
Flüssigkeiten
A und B bei Raumtemperatur erhalten wurde, wies wie in Beispiel
2 und Beispiel 3 eine niedrige Viskosität auf, als sie aber unter den
vorangehend genann ten Bedingungen gehärtet wurde, war die Wärmebeständigkeit
des erhaltenen, gehärteten
Materials geringer als in Beispiel 2 und Beispiel 3. Dies zeigt,
dass das Einbinden eines Epoxidharzes vom aliphatischen Glycidylethertyp
mit niedriger Viskosität
die Nebenwirkung des Senkens der Glastemperatur des gehärteten Materials
hat.
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Vergleichsbeispiel 3
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Es
wurde eine Harzzusammensetzung der in Tabelle 1 dargestellten Zusammensetzung
erzeugt. Die nach Zusammenmischen der Flüssigkeiten A und B bei Raumtemperatur
(25 °C)
erhaltene Harzzusammensetzung wies niedrige Viskosität auf, die
Glastemperatur des erhaltenen gehärteten Materials, das unter
den vorangehend genannten Bedingungen gehärtet wurde, war im Vergleich
zu Beispiel 1 jedoch sehr niedrig. Dies zeigt, dass, sofern kein
latenter Säure-Katalysator
vorhanden ist, die Reaktion des alizyklischen Epoxidharzes und des
Polyaminhärters äußerst langsam
abläuft,
sodass nur teilweise Härtung
auftritt.
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Beispiele 2 und 3
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Es
wurden Harzzusammensetzung der in Tabelle 1 dargestellten Zusammensetzung
erzeugt. Hierin wurde Flüssigkeit
A durch Zusammenmischen der zwei Ausgangsmaterialien bei Raumtemperatur
(25 °C)
und anschließendem
fortgesetztem Rühren
hergestellt. Andererseits wurde Flüssigkeit B durch Zusammenmischen
der zwei Ausgangsmaterialien bei Raumtemperatur und anschließendem Erhitzen
auf 70 °C
hergestellt, wonach das Gemisch 30 Minuten lang gerührt wurde,
um eine gleichförmige
Lösung
zu erzeugen, die dann stehen gelassen wurde, um auf Raumtemperatur
abzukühlen.
Sogar nachdem Flüssigkeit
B zum Abkühlen stehen
gelassen worden war, behielt sie ihren gleichförmigen Lösungszustand. Die Harzzusammensetzung, die
nach Zusammenmischen der Flüssigkeiten
A und B bei Raumtemperatur erhalten wurde, wies niedrige Viskosität auf, und
wurde sie unter den vorangehend genannten Bedingungen gehärtet, so
wurde, im Vergleich zum Einsatz eines alizykli schen Epoxidharzes
als Epoxidharz, ein gehärtetes
Material mit hoher Wärmebeständigkeit
erhalten.
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Beispiel 4
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Es
wurde eine Harzzusammensetzung der in Tabelle 1 dargestellten Zusammensetzung
erzeugt. Hierbei wurde Flüssigkeit
A durch Zusammenmischen der zwei Ausgangsmaterialien bei Raumtemperatur
(25 °C) und
anschließendem
fortgesetztem Rühren
hergestellt. Andererseits wurde Flüssigkeit B durch Zusammenmischen
der zwei Ausgangsmaterialien bei Raumtemperatur und anschließendem Erhitzen
auf 70 °C
hergestellt, wonach das Gemisch 30 Minuten lang gerührt wurde,
um eine gleichförmige
Lösung
zu erzeugen, die dann stehen gelassen wurde, um auf Raumtemperatur
abzukühlen.
Sogar nachdem Flüssigkeit
B zum Abkühlen stehen
gelassen worden war, behielt. sie ihren gleichförmigen Lösungszustand. Die Harzzusammensetzung, die
nach Zusammenmischen der Flüssigkeiten
A und B bei Raumtemperatur erhalten wurde, wies niedrige Viskosität auf, und
wurde sie unter den vorangehend genannten Bedingungen gehärtet, so
wurde ein gehärtetes Material
mit hohem Elastizitätsmodul
erhalten.
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Beispiele 5, 6 und 7
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Es
wurden Harzzusammensetzungen der in Tabelle 1 dargestellten Zusammensetzung
erzeugt. Hierbei wurde Flüssigkeit
A durch Zusammenmischen der zwei oder drei Ausgangsmaterialien bei
Raumtemperatur (25 °C)
und anschließendem
fortgesetztem Rühren
hergestellt. Andererseits wurde Flüssigkeit B durch Zusammenmischen
der zwei Ausgangsmaterialien bei Raumtemperatur und anschließendem Erhitzen
auf 70 °C hergestellt,
wonach das Gemisch 30 Minuten lang gerührt wurde, um eine gleichförmige Lösung zu
erzeugen, die dann stehen gelassen wurde, um auf Raumtemperatur
abzukühlen.
Sogar nachdem Flüssigkeit
B zum Abkühlen
stehen gelassen worden war, behielt sie ihren gleichförmigen Lösungszustand.
Die Harzzusammensetzung, die nach Zusammenmischen der Flüssigkeiten
A und B bei Raumtemperatur erhalten wurde, wies niedrige Viskosität auf, und
wurde sie unter den vorangehend genannten Bedingungen gehärtet, so
wurde ein gehärtetes
Material mit hoher Wärmebeständigkeit
und hohem Elastizitätsmodul
erhalten.
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Beispiele 8, 9 und 10
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Unter
Einsatz der in den Beispielen 5, 6 und 7 dargestellten Harzzusammensetzungen
wurden faserverstärkte
Verbundwerkstoffe mittels des RTM-Verfahrens erzeugt. Tabelle 2
zeigt die Messergebnisse bezüglich
ihrer Zugfestigkeit und Glastemperatur. Es wurde bestätigt, dass
sie hohe Festigkeit und Wärmebeständigkeit
besaßen.
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Gewerbliche
Anwendbarkeit
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird eine Epoxidharzzusammensetzung mit niedriger Viskosität und hervorragender
Wärmebeständigkeit
des gehärteten
Produkts erhalten, die äußerst wertvoll
bei der Herstellung von Strukturelementen von Flugzeugen, Kraftfahrzeugen
und dergleichen mittels RTM ist.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung ist es möglich,
das Ansteigen der Viskosität
wirksam zu unterdrücken,
die entsteht, wenn ein thermoplastisches Harz eingebunden wird,
um die Zähigkeit
des gehärteten
Produkts zu verbessern; somit wird eine Epoxidharzzusammensetzung
erhalten, die gute Verarbeitungseigenschaften und hohe Zähigkeit
vereint.
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Faserverstärkte Verbundwerkstoffe
aus einer Epoxidharzzusammensetzung, die auf die vorliegende Erfindung
gründet,
können
vorteilhaft für
Flugzeugbauteile, Raumfahrzeugbauteile, Bauteile für künstliche
Satelliten, Bootbauteile, Gebäudebauteile,
Schwungräder,
Druckkessel, Rotorblätter
von Windgeneratoren, Ölsteigrohre,
Sportartikel und dergleichen eingesetzt werden. Darunter sind sie
ideal geeignet für
Flugzeugbauteile, Raumfahrzeugbauteile und Bauteile für künstliche
Satelliten, wo ein hoher Grad an Wärmebeständigkeit und Festigkeit erforderlich
ist.