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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Gebiet der
Erfindung
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Die
Erfindung betrifft die Benutzung von Epoxidharzsystemen, insbesondere
von Epoxidharzsystemen mit geringer Feuchtigkeitsabsorption, in
Harzspritzpress-, vakuumunterstützten
Harzspritzpress- oder
Harzfilminfusionsverfahren. Die Epoxidharzsysteme, die in der Erfindung
benutzt werden, weisen Nutzen in der Luft- und Raumfahrtfabrikation
oder in anderen Anwendungen auf, die Harzsysteme erfordern, die
unter heißen
und feuchten Bedingungen geringe Feuchtigkeitsabsorption und gute
Maßhaltigkeit
aufweisen. Prepregs, Verbundstoffe und Harzspritzpressanwendungen,
in die das Epoxidharzsystem eingebunden ist, sind ebenfalls offenbart.
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Beschreibung
des Standes der Technik
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Fortschrittliche
Verbundstoffe sind hochfeste, hochsteife Materialien, die zunehmende
Anwendung als Strukturkomponenten in Luft- und Raumfahrt-, Automobil- und Sportartikelanwendungen
finden. Diese Verbundstoffe weisen typischerweise Strukturfasern,
wie z.B. Kohlenstofffasern, in der Form von Geweben oder Endlosfasern
auf, die in einer ausgehärteten
warmhärtenden
Harzmatrix eingebettet sind.
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Die
meisten fortschrittlichen Verbundstoffe werden aus Prepregs hergestellt,
zur Formgebung bereiten Flächengebilden
aus faserigen Verstärkungen,
die mit ungehärtetem
oder teilweise gehärtetem
Harz imprägniert
sind. Damit Prepreg-Matrixharz bei gewerblichen Herstellungsvorgängen nützlich ist,
muss es eine lange "Standzeit
bei Raumtemperatur" („outlife") aufweisen, die
typischerweise als der Zeitraum definiert ist, in dem der Prepreg
bei Raumtemperatur belassen werden und immer noch nützlich zum
Herstellen von gehärteten Verbundstoffen
sein kann; d.h., der Prepreg muss biegsam bleiben und eine angemessene
Klebrigkeit (Haftvermögen)
bewahren. Biegsamkeit wird von der Harzmatrix verliehen, die verhältnismäßig weich
und ohne Rissbildung verformbar bleiben sollte. Die Standzeit bei
Raumtemperatur wird hier bisweilen als "Klebrigkeits- und Drapierfähigkeits-Standzeit bei Raumtemperatur" bezeichnet.
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Harzsysteme,
die ein Epoxidharz und aromatischen Amin-Härter
enthalten, werden häufig
in Prepregs benutzt, weil sie eine Ausgewogenheit an Eigenschaften
aufweisen, die für
solche Anwendungen im Allgemeinen erforderlich ist.
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Ein
frühes
Harzsystem, das in Weltraumanwendungen ausgiebig benutzt wurde,
basierte auf Tetraglycidylmethylendianilin-(TGMDA)-Epoxidharz und
4,4'-Diaminodiphenylsulfon
[4,4'-DDS]. Dieses
System ist in primären
und sekundären
Luft- und Raumfahrtstrukturen ausgiebig benutzt worden.
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Als
ein Härter
weist DDS bei Raumtemperatur einen geringen Grad an Reaktivität mit Epoxidharzen auf,
und Prepregs, die unter Benutzung von Systemen auf Basis von DDS
hergestellt sind, weisen gute Standzeit bei Raumtemperatur auf.
Die resultierenden Faserverbundstoffe weisen hohe Druckfestigkeit,
gute Ermüdungskennzeichen
und geringes Schrumpfen während
der Härtung
auf. Die meisten Epoxidformulierungen, einschließlich TGMDA, neigen dazu, Feuchtigkeit
zu absorbieren (hygroskopisch), was ihre Hochtemperatureigenschaften
verschlechtert. Folglich besteht weiterhin ein Bedarf an Harzsystemen
und Verbundstoffen mit verringerter Feuchtigkeitsabsorption.
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Andere
Nachteile, die mit Epoxid/Kohlenstofffaser-Prepregs des Standes der Technik verbunden
sind, sind eine Neigung zu Sprödigkeit
und Mikrorissbildung sowie die Notwendigkeit hoher Härtungstemperaturen, typischerweise
in der Nähe
von 350°F.
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Zu
typischen Harzsystemen des Standes der Technik für Luft- und Raumfahrtanwendungen
gehören Harzsysteme
auf Basis von Polycyanat. Diese Harzsysteme weisen verhältnismäßig geringe
Feuchtigkeitsabsorption, mäßige bis
hohe Zähigkeit,
geringe Mikrorissbildung und eine geringe Dielektrizitätskonstante
auf. Jedoch ist der hohe Preis von Polycyanatharzen im Verhältnis zu
Epoxiden ein Nachteil. Zudem sind Polycyanate vor der Härtung gegenüber Feuchtigkeit
empfindlich, was besondere Vorsichtsmaßnahmen notwendig macht, wie
etwa die Notwendigkeit, Kernmaterialien vorzutrocknen, um Bläschenbildung
und Delaminierung während
der Härtung
oder der Nachhärtung
zu verhindern. Ferner widersetzen sich die Laminatoberflächen von
Harzsystemen auf Basis von Polycyanat dem Binden, weisen geringe
Klebrigkeit und Drapierfähigkeit
auf und weisen verringerte mechanische Standzeit bei Raumtemperatur
und Lagerungsbeständigkeit
auf. Harzsysteme auf Basis von Polycyanat erfordern im Allgemeinen
eine Härtungstemperatur
von 350°F.
Diejenigen Polycyanatsysteme, die verringerte Härtungstemperaturen aufweisen,
weisen besonders schlechte Klebrigkeit und Drapierfähigkeit
sowie wesentlich verringerte mechanische Standzeit und Lagerungsbeständigkeit
auf. Es ist ebenfalls festgestellt worden, dass, obwohl die anfängliche
Feuchtigkeitsabsorption bei solchen Systemen gering ist, die Feuchtigkeitsabsorption
in vielen Fällen
während
der Langzeiteinwirkung von Feuchtigkeit stetig zunimmt und kein
Gleichgewicht erreicht.
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JP 08 176 324 offenbart
Prepregs, die zur Herstellung von laminierten Platinen für gedruckte
Schaltkreise und dergleichen geeignet sind und ein Epoxidharz, ein
aromatisches Polyamin, eine Guanidverbindung und wahlweise Dicyanodiamid
aufweisen.
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US 4 710 429 offenbart Laminate,
die zur Fertigung von Platinen für
gedruckte Schaltkreise geeignet sind umfassend ein Verstärkungsmaterial,
ein Epoxidharz und ein Härtungsmittel,
wobei das Epoxidharz mindestens ein Kohlenwasserstoff-Phenol-Epoxidharz
oder Halogenkohlenwasserstoff-Phenol-Epoxidharz umfasst, derart,
dass mindestens 40% der Epoxidgruppen, die in dem Harzsystem vorhanden
sind, von diesen Harzen beigetragen werden.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Benutzung, zum Harzspritzpressen,
zum vakuumunterstützten Harzspritzpressen
oder zur Harzfilminfusion, eines Harzsystems mit geringer Feuchtigkeitsabsorption,
umfassend:
- (a) ein Epoxidharz mit der Strukturformel
(I): wobei
R Wasserstoff oder Halogen ist und n von 0 bis 0,5 beträgt; und
- (b) einen ortho-alkylierten aromatischen Diamin-Härter.
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Das
Harzsystem, das in der Erfindung benutzt wird, weist eine erste
Komponente, die allgemein durch Zur-Reaktion-Bringen von Dicyclopentadien, Epichlorhydrin
und Phenol zur Bildung eines Polyglycidylderivats eines Phenol-Dicyclopentadien-Epoxid-Polymers
gebildet wird, und eine zweite Komponente auf, die ein ortho-alkylierter
Diamin-Härter ist.
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Das
Epoxidharz weist die folgende Strukturformel (I) auf:
wobei
R Wasserstoff oder Halogen ist und n von 0 bis etwa 0,5 beträgt.
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In
einer stärker
bevorzugten Ausführungsform
ist R Wasserstoff, sodass die Phenolgruppierung unsubstituiert ist,
und n gleich etwa 0,2 ist. Ein Epoxidharz dieser Ausführungsform
ist von Ciba-Geigy unter dem Handelsnamen TACTIX 556 erhältlich.
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Im
Allgemeinen sind die nützlichen
Härter
für das
Epoxidharz ortho-alkylierte aromatische Diamine.
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In
einer stärker
bevorzugten Ausführungsform
weist die ortho-alkylierte aromatische Verbindung die folgende Formel
(II) auf:
wobei
Y eine direkte Bindung, Schwefel, Sauerstoff, Methylen, substituiertes
Methylen oder Sulfoxy ist; R
1 und R
2 jeweils geradkettige oder verzweigte C
1-C
4-Alkylgruppen sind
und X Wasserstoff, Chlor oder Brom ist.
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In
einer am stärksten
bevorzugten Ausführungsform
ist Y -CH2- und sind R1 und
R2 jeweils Ethyl. Dieser Diamin-Härter, 4,4'-Methylenbis(2,6-diethylanilin), ist
von der Lonza-Gruppe unter dem Handelsnamen Lonzacure® M-DEA
erhältlich.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
ist Y -CH2-, ist R1 Isopropyl
und ist R2 Methyl. Dieser Diamin-Härter, 4,4'-Methylenbis(2-isopropyl-6-methylanilin),
ist von der Lonza-Gruppe unter dem Handelsnamen Lonzacure® M-MIPA
erhältlich.
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In
einer noch anderen bevorzugten Ausführungsform ist Y -CH2- und sind R1 und
R2 jeweils Isopropyl. Dieser Härter, 4,4'-Methylenbis(2,6-diisopropylanilin),
ist von der Lonza-Gruppe unter dem Handelsnamen Lonzacure® M-DIPA
erhältlich.
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Eine
andere Gruppe bevorzugter ortho-alkylierter aromatischer Diamin-Härter ist
durch die Strukturformel (III) dargestellt:
wobei die Amingruppen in
meta- oder para-Stellung zu einander sind, R
3 verzweigtes
oder geradkettiges C
1-C
4-Alkyl ist, R
4 und R
5 unabhängig Wasserstoff,
verzweigtes oder geradkettiges Alkyl oder Methylthio sind.
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Es
ist gefunden worden, dass Epoxidharzsysteme, die das oben beschriebene
Dicyclopentadien-phenolische Gerüst
und ortho-alkylierte Diamin-Härter
aufweisen, eine geringe Feuchtigkeitsabsorption bereitstellen, die ähnlich oder
besser als diejenige der meisten Polycyanat- und anderer Matrixmaterialien
des Standes der Technik ist, während
sie gleichzeitig eine wünschenswerte
Kombination anderer wichtiger Eigenschaften bereitstellen: einschließlich geringer
Mikrorissbildung nach thermischem Ringschluss, guter Klebrigkeit,
Drapierfähigkeit,
mechanischer Standzeit bei Raumtemperatur und Lagerungsbeständigkeit.
Das momentane Harzsystem ist mit zusätzlichen Materialien kompatibel,
die in der Prepreg-Herstellung benutzt werden, wie etwa metallhaltige
Katalysatoren, die in dem Abdeckpapier vorhanden sein können. Das
Harzsystem bildet nach dem Aushärten
des Harzes eine geringe Dichte aus, was ermöglicht, dass Strukturen mit
geringerem Gewicht benutzt werden können. Dieses Merkmal ist besonders
wünschenswert
für gewichtskritische
Anwendungen, wie etwa Luft- und Raumfahrtanwendungen. Die Harzsysteme
sind zur normalen Epoxidverarbeitung geeignet, wobei sie eine hohe
Tg (Glasübergangstemperatur)
und gute mechanische Eigenschaften sowie sehr geringe Änderung
der mechanischen Eigenschaften unter heißen und feuchten Bedingungen
ergeben.
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In
vielen Fällen
ist es möglich,
die momentanen Harzsysteme zu geringeren Kosten als die Polycyanatharze
des Standes der Technik bereitzustellen.
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Ein
weiterer überraschender
Gesichtspunkt der erfindungsgemäßen Harzsysteme
ist ihr Nutzen in Harzspritzpress-(RTM, Resin Transfer Molding)-Verfahren.
RTM-Verfahren erfordern allgemein Harzsysteme mit niedrigerer Viskosität. Wie im
Folgenden ausführlicher
beschrieben, ist die niedrige Viskosität des epoxidierten Dicyclopentadien-Phenol/ortho-alkylierten
Diamin-Härter-Harzsystems der Erfindung
ein unerwartetes Merkmal, welches das Harzsystem für RTM-Verfahren
besonders geeignet macht.
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Daher
ist unter einem anderen Gesichtspunkt die Erfindung auf ein Harzspritzpressverfahren
gerichtet, welches die Schritte umfasst: (a) Überführen eines Harzsystems in ein
geschlossenes Werkzeug, das ein faseriges Substrat enthält, (b)
Imprägnieren
des faserigen Substrats mit dem Harzsystem; und (c) Härten des mit
Harz imprägnierten
faserigen Substrats in dem Werkzeug zur Herstellung eines harzspritzgepressten
Produktes, wobei das Harzsystem (i) ein Epoxid mit der obigen Formel
(I) und (ii) einen ortho-alkylierten aromatischen Diamin-Härter umfasst.
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Verbundmaterialien,
die mittels erfindungsgemäßem Harzspritzpressen
hergestellt werden, weisen Nutzen zur Fertigung von Raumflugkörperstrukturen
auf, einschließlich,
ohne Einschränkung,
Satellitenbussen, Solarzellenträgerstrukturen,
Antennen, Spiegeln und Reflektoren. Die Verbundstoffe, die erfindungsgemäß hergestellt
werden, können
als Luftfahrzeugteile, wie z.B. Tragflächenverkleidungen, Verkleidungen
des Übergangs
von Tragfläche
zu Rumpf, Bodenplatten, Landeklappen, Radarnasen, oder als Automobilteile,
als Stoßfänger und
Federn, und als Druckbehälter,
Tanks oder Rohre benutzt werden. Potenziell können die Harzspritzpressprodukte
in jeder beliebigen Verbundstruktur benutzt werden, in der geringe
Feuchtigkeitsabsorption und Bewahrung mechanischer Eigenschaften
unter heißen
und feuchten Bedingungen vorteilhaft wären, einschließlich, ohne
Einschränkung,
zur industriellen, gewerblichen oder militärischen Luftfahrzeugfertigung, Sportartikelfertigung
als Golfschlägerschäfte, Tennisschläger und
Angelruten und dergleichen.
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Außer zur
Fertigung von Verbundstrukturen, die mittels Harzspritzpressen (RTM)
hergestellt werden, weisen die Harzsysteme der vorliegenden Erfindung
Nutzen beim vakuumunterstützten
Harzspritzpressen (VARTM), bei der Harzfilminfusion (RFI), wo niedrige
Harzviskosität
und lange Topfzeit wichtig sind, auf.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Das
Epoxidharz, das in dem Harzsystem der Erfindung benutzt wird und
in der obigen Formel (I) angegeben ist, basiert auf einem epoxidierten
Reaktionsprodukt von Phenol und Dicyclopentadien. Diese Kohlenwasserstoff-Grundgerüststruktur
weist eine äußerst geringe
Molekülpolarität auf, und
die Epoxidharze, die auf diesem Grundgerüst basieren, weisen sehr geringe
Feuchtigkeitsabsorption auf.
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Das
epoxidierte Phenol-Dicyclopentadien-Copolymer weist eine allgemeine
Formel I auf wie folgt:
wobei
R H oder Halogen ist und n von 0 bis etwa 0,5 beträgt. Stärker bevorzugt
ist R Wasserstoff und n = 0,2.
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Eine
Vielfalt solcher Harze sind nun im Handel erhältlich, die verschiedene Molekulargewichte
aufweisen und zu denen Kohlenwasserstoff-Epoxid-Novolac-Harze, bekannt
als TACTIX 556 und TACTIX 71756, erhältlich von Ciba-Geigy; XD-1000,
XD-1000-L und XD-1000-2L, erhältlich
von Nippon Kayaku; und HP-7200 und HP-7200H, erhältlich von DIC, gehören. Die
Klassen TACTIX 556 und XD-1000-2L mit dem geringsten Molekulargewicht
und der niedrigsten Viskosität
sind zur Benutzung in fortschrittlichen Verbundanwendungen am stärksten bevorzugt.
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Obwohl
die obigen Epoxidharze im Fachgebiet bekannt sind, ergeben sie,
wenn sie mit heutigen Härtern
kombiniert werden, wie z.B. 4,4'-DDS
(Diaminodiphenylsulfon) oder 3,3'-DDS,
trotzdem im Allgemeinen hochviskose Gemische mit schlechten Klebrigkeits-
und Drapierfähigkeitseigenschaften.
Folglich ist eine bedeutende Modifikation solcher Harzsysteme mit
anderen niedrigviskosen Harzen erforderlich, um die Klebrigkeits- und Drapierfähigkeitseigenschaften
zu verbessern, was dem Kennzeichen der geringen Feuchtigkeitsabsorption
solcher Systeme weiter abträglich
ist. Überraschenderweise
ergibt die Kombination von TACTIX 556 mit den DDS-Härtern des
Standes der Technik ein Harzsystem, das mehr Feuchtigkeit absorbiert
als Systeme, in denen TACTIX 556 mit den erfindungsgemäßen ortho-alkylierten
aromatischen Diamin-Härtern kombiniert
ist.
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Die
Diamin-Härter,
die in der vorliegenden Erfindung benutzt werden, sind ortho-alkylierte
aromatische Diamine. Obwohl die Diamine mit der Formel (II) und
(III) am stärksten
bevorzugt sind, sind auch andere ortho-alkylierte Diamine nützlich. Beispielsweise wird
erwartet, dass Systeme, die a,a'-Bis(3,5-dimethyl-4-amino)-p-diisopropenylbenzol
enthalten, ehemals von Shell unter dem Handelsnamen EPON 1062 erhältlich,
gute Harzsysteme ergeben.
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In
eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung ist die Benutzung eines Harzsystems einbezogen, welches
das Epoxidharz mit der obigen Formel (I), wie z.B. TACTIX 556, und
eines oder mehrere der dialkylierten Diamine mit der Formel (II)
oder (III) enthält.
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Wie
in dem Fachgebiet der Epoxidharzformulierung bekannt ist, können die
Zusammensetzungen dieser Gemische variiert werden, was Gemische
mit variierenden molaren Epoxid-Aminwasserstoff-Verhältnissen und
gleichzeitig physikalischen, chemischen und mechanischen Eigenschaften
ergibt.
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In
dem Harzsystem, das in der Erfindung benutzt wird, können relative
Mengen von Epoxidharz- (Epoxid) und ortho-alkylierten aromatischen
Diamin-Komponenten als die Äquivalente
von Härter
(Aminwasserstoff) zu Epoxidharz (Epoxid) ausgedrückt werden. Ein Äquivalentgewicht
Härter
pro Epoxid von 1,0 liegt vor, wenn jedes der Aminwasserstoffatome
des Härters
durch eine Bindung zu einer Epoxidgruppe ersetzt wird. Beispielsweise
ist in einer bevorzugten Ausführungsform
das Epoxidharz TACTIX 556, das ein Epoxid-Äquivalentgewicht zwischen etwa
220 und etwa 240 g/mol aufweist, und der Aminhärter Lonzacure® M-MIPA,
der ein Molekulargewicht von 310,49 g/mol aufweist. Ein Äquivalentverhältnis von
Aminwasserstoff zu Epoxid von 1,0 liegt vor, wenn die Gewichtsprozentanteile
des Epoxidharzes und des Aminhärters
etwa 74,3 Gew.-% bzw. etwa 25,7 Gew.-% betragen. Im Allgemeinen
sind stöchiometrische
Verhältnisse
von 50% bis 130% der theoretischen Aminwasserstoff-Epoxid-Äquivalenz
bevorzugt, und stöchiometrische
Verhältnisse
von 70% bis 110% sind am stärksten
bevorzugt.
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Außerdem können auch
die Härtungszyklen,
die benutzt werden, um das Harzsystem zu polymerisieren, variiert
werden, was in Variationen des Aushärtungsgrades und der physikalischen,
chemischen und mechanischen Eigenschaften resultieren kann. Im Allgemeinen
liegen die Harz-Härtungszeiten
im Bereich zwischen 1,0 Stunde und 8,0 Stunden und die Härtungstemperaturen
im Bereich zwischen etwa 100°C
und 200°C.
Aufgrund ihrer niedrigen Viskosität, langen Gelzeit und Topfzeit
(pot life) sind diese Harzsysteme ideal zur fortschrittlichen Verbundteilherstellung,
wie z.B. RTM und RFI.
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Der
praktischen Anwendung der Erfindung entsprechend können die
oben beschriebenen Harzformulierungen mit einer Vielfalt an Materialien,
einzeln oder in Kombination, weiter modifiziert werden, um die Anforderungen
eines speziellen Verfahrens oder Anwendung zu erfüllen. Beispielsweise
kann ein niedrigviskoses Epoxid (Epoxidmodifizierer) benutzt werden,
um die Klebrigkeits- und Drapierfähigkeitseigenschaften des Harzsystems
zu verbessern. Beispiele für
Epoxidmaterialien, die in dem Harzsystem eingesetzt werden können, sind
Bisphenol-F-Epoxide, wie z.B. PY306, GY285 oder GY281, erhältlich von
Ciba, oder Rutapox 0158 (Bakelite); Phenol-Novolac-Epoxide, wie
z.B. DEN 431, erhältlich
von Dow, oder EPON 160, erhältlich
von Shell; Bisphenol-A-Epoxide, wie z.B. Epon 825 oder Epon 828
von Shell oder DER 332 oder DER 331, erhältlich von Dow; cycloaliphatische
Epoxide, wie z.B. CY179, erhältlich
von Ciba; Glycidylamin-Epoxide, wie z.B. Triglycidyl-4-aminophenol (erhältlich als
MY510 von Ciba oder Epon 1076 von Shell), TGMDA, erhältlich als MY721,
MY9655 und MY9663 von Ciba, Tetraglycidyl-4,4'-methylenbis(2- ethylbenzolamin), erhältlich als
MY 722 von Ciba, und andere, die dem Durchschnittsfachmann bekannt
sind, sind aber nicht auf diese beschränkt.
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Die
Harzsystemformulierungen können
auch mit Härtungskatalysatoren
oder -beschleunigern modifiziert werden, um die Gelzeit, Fließeigenschaften,
Härtungstemperatur
und/oder Härtungszeit
nach Wunsch zu verringern. Zu geeigneten Typen von Beschleunigern
gehören,
ohne Einschränkung,
Lewis-Säure-Komplexe, wie
etwa der Bortrifluorid-monoethylamin-Komplex (BF3MEA),
Bortrifluorid-piperidin-Komplex (BF3Piperidin), erhältlich von
Atotech USA, und BCl3-Komplexe, erhältlich von
Ciba; Imidazolderivate, wie z.B. 2-Phenyl-4-methylimidazol (Curezol 2P4MZ) oder
2-Phenylimidazol (Curezol 2PZ), erhältlich von Shikoku Chemicals,
und dergleichen, Dicyandiamid, substituierte Harnstoffderivate,
wie z.B. 3-(3,4-Dichlorphenyl)-1,1-dimethylharnstoff, erhältlich als
Diuron von Dupont, Säuresalze
tertiärer
Amine, Salze von Trifluormethansulfonsäure, Organophosphoniumhalogenide
und dergleichen.
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Die
Harzsystem-Grundformulierungen können
auch mit einer Vielfalt von Zähigkeitsverbesserern,
die im Fachgebiet bekannt sind, modifiziert werden, einschließlich Thermoplasten,
wie z.B. Polyarylethersulfonen, erhältlich z.B. als PES 5003P von
Sumitomo; Polyetherimiden, erhältlich
z.B. als Ultem 1000 von General Electric; oder Polyimiden, erhältlich z.B.
als Matrimid 5218 oder Matrimid 9725 von Ciba, sind jedoch nicht
auf diese beschränkt.
Diese Zähigkeitsverbesserer
können
in der ungehärteten
Harzmatrix gelöst
werden oder als ungelöste Füllstoffteilchen
vorliegen. Außerdem
können
Elastomere, wie z.B. 1300 × 13,
1300 × 8,
1300 × 18 CTBN,
die reaktionsfähige
flüssige
Polymere von BF Goodrich sind, durch einfaches Zumischen oder chemische
Vorreaktion mit einer oder mehreren der Epoxidharzkomponenten in
das Harzsystem eingebunden werden. Vorherig gebildete elastomere
Kern-Hülle-Typen
polymerer Teilchen sind nützlich
und für
den Durchschnittsfachmann leicht verfügbar.
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Andere
Füllstoffe
und Modifizierer können
ebenfalls in diese Systeme eingebunden werden, um der Harzmatrix
andere gewünschte
Kennzeichen zu verleihen. Dazu gehören, ohne Einschränkung, pyrogene
Kieselsäure,
erhältlich
als Cabosil M5 oder TS720 von Cabot, Aerosil US202 von Degussa,
und dergleichen, die einbezogen werden können, um die Viskosität zu erhöhen und
das Fliessen der Harzzusammensetzung während des Verarbeitens und
der Härtung
zu verringern; Pigmente, wie z.B. Kohlenstoffschwarz, um die Zusammensetzung
zu färben;
Antimonoxid und/oder bromierte Epoxidharze, um flammhemmende Eigenschaften
zu verleihen; und thermisch oder elektrisch leitfähige Materialien,
wie z.B. BN, Al2O3,
Silber- oder Aluminiumpulver, um Wärme- und/oder elektrische Leitfähigkeit
zu verleihen.
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Ein überraschendes
Merkmal der vorliegenden Erfindung ist, dass die erfindungsgemäßen Harzsysteme,
die Epoxidharz und Diamin-Härter
enthalten, im Allgemeinen eine niedrigere Viskosität als entweder
die Epoxidharzkomponente oder die ortho-alkylierte Diamin-Härterkomponente aufweisen. Dieses "Eutektikum"-artige Merkmal ist
besonders wichtig, da beispielsweise TACTIX 556 für sich bei
Raumtemperatur ein halbfester Stoff ist, von dem man gewöhnlich nicht
erwarten würde,
dass er ein Harzsystem bildet, das eine zur Benutzung in RTM- und
Prepreg-Anwendungen ausreichend niedrige Viskosität aufweist.
Wenn es jedoch mit dem momentanen Diamin-Härter kombiniert wird, weist
das resultierende System ausgezeichnete Viskosität bei Raumtemperatur auf, die
ohne die Zugabe von (plastifizierenden) Komponenten erreicht wird,
welche letztendlich die Feuchtigkeitsabsorption des Harzsystems
erhöhen
würde.
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Geringe
Feuchtigkeitsabsorption ist eine entscheidende Eigenschaft von Harzsystemen,
die in fortschrittlichen Verbundstoffen für Raumfahrtanwendungen benutzt
werden. In solchen Anwendungen ist es besonders wichtig, dass die
Ausgangsharzsysteme zum Bilden der Prepregs und Verbundstoffe ihre
gewünschten
Eigenschaften unter heißen
und feuchten Bedingungen bewahren. Zur Messung der Feuchtigkeitsabsorption
wird die Gewichtszunahme nach 72 Stunden in siedendem Wasser bestimmt.
Wie hierin benutzt, bedeutet Gewichtszunahme nach 72 Stunden in
siedendem Wasser die Menge an Feuchtigkeit, die von dem Harzsystem
aufgenommen wird, wenn das ausgehärtete Harzsystem in siedendes
Wasser getaucht und nach zweiundsiebzig Stunden gewogen wird. Die
Gewichtszunahme wird als eine Prozentzahl, bezogen auf das Anfangsgewicht,
angegeben.
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Für das reine
Harzsystem, das nicht durch Einbindung in Verstärkungsmaterialien zu einem
Prepreg gebildet wurde, beträgt
die gewünschte
Gewichtszunahme weniger als etwa 1,3%. Ein bevorzugter Gewichtszunahmebereich
liegt zwischen etwa 1,2 und 1,3%. In einigen Ausführungsformen
ist eine Gewichtszunahme nach zweiundsiebzig Stunden in siedendem
Wasser von weniger als 1,2% möglich.
Wenn eine geringe Feuchtigkeitsabsorption entscheidend ist, ist
es umso besser, je kleiner die Gewichtszunahme ist.
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Ein
anderes Maß für die Feuchtigkeitsabsorption
ist die Gewichtszunahme bei Gleichgewicht in einer Umgebung mit
50 Prozent relativer Feuchtigkeit. Um solch eine Gewichtszunahme
zu bestimmen, wird ein erfindungsgemäßes ausgehärtetes Harzsystem ofengetrocknet
und einer Umgebungsatmosphäre
mit 50 Prozent relativer Feuchtigkeit (RF) bei Raumtemperatur (RT)
ausgesetzt. Dem System wird ermöglicht,
das Gleichgewicht zu erreichen, wobei von dem Harzsystem über drei
aufeinanderfolgende Wägungen
hinweg im Wesentlichen kein Wasser mehr aufgenommen wird, und die
Gewichtszunahme des Harzes wird als ein Gewichtsprozentbetrag, bezogen
auf das Anfangsgewicht, angegeben. Erfindungsgemäßes reines Harz (d.h. Harz,
mit dem kein Faserverstärkungsmaterial
imprägniert
wurde) weist bei 50 Prozent relativer Feuchtigkeit vorzugsweise
eine Gewichtszunahme von weniger als etwa 1,0% auf. Stärker bevorzugt
beträgt
die Gewichtszunahme unter diesen Bedingungen weniger als 0,75% und
am stärksten
bevorzugt weniger als 0,60%. Wiederum gilt: Je geringer die Gewichtszunahme,
desto besser.
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Um
die Gewichtszunahme von Prepregs bei Gleichgewicht in einer Umgebung
mit 50% relativer Feuchtigkeit zu bestimmen, wurden Laminatproben
von 2'' × 2'' maschinell
hergestellt und in einem Umluftofen drei bis fünf Tage lang bei 250°F getrocknet.
Die getrockneten Proben wurden gewogen und in eine Klimakammer eingebracht,
die bei 50% relativer Feuchtigkeit und Raumtemperatur gehalten wurde.
Gleichgewicht ist als konstantes Gewicht über drei aufeinanderfolgende
Wägungen
hinweg definiert. Ein bevorzugter erfindungsgemäßer ungehärteter Prepreg weist bei 50%
relativer Feuchtigkeit typischerweise eine Gewichtszunahme von weniger
als 0,40% auf. In einer am stärksten
bevorzugten Ausführungsform
beträgt
die Gewichtszunahme unter diesen Bedingungen typischerweise weniger
als 0,20%. Die Gewichtszunahme der ungehärteten Prepregs nach zweiundsiebzig
Stunden in siedendem Wasser beträgt
im Allgemeinen weniger als etwa 0,50%, stärker bevorzugt weniger als
0,40%. Die prozentuale Gewichtszunahme bezieht sich auf den Prepreg
einschließlich Verstärkung.
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Eine
breite Vielfalt an Faserverstärkungen
ist erhältlich
und kann erfindungsgemäß benutzt
werden, einschließlich
S-Glas- und N-Glasfasern, Kohlenstofffasern, Fasern aus aromatischem
Polyamid (Kevlar), Siliciumcarbidfasern, Polybenzothiazol- und Polybenzimidazol-Fasern,
Polybenzooxazol-Fasern, Aluminiumoxid-, Titandioxid-, Quarzfasern
und dergleichen. Die Auswahl des Faserverstärkungstyps für diese
Materialien wird von den Leistungsanforderungen an die Verbundstruktur
bestimmt. Für
viele Raumflugkörperanwendungen,
wo hohe Steifigkeit und geringes Gewicht entscheidend sind, sind
hochsteife Kohlenstoff- oder Graphittyp-Fasern die bevorzugte Verstärkung. Beispiele
für diesen
Fasertyp sind P75, P100, P125 von Amoco, M40J, M55J, M60J von Toray
und K139c von Mitsubishi.
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Ein
Verfahren zum Herstellen von Verbundmaterialien ist das Harzspritzpressen
(RTM). Dieses ist ein Verfahren, durch das ein Harzsystem bei verhältnismäßig niedriger
Viskosität
und unter Druck in ein geschlossenes Werkzeug überführt wird, in dem sich bereits
alle wichtigen Verstärkungen
und Einlagen befinden. Das Harzsystem kann hergestellt werden, indem
es vorgemischt und in einen Harzinjektionstopf eingebracht wird oder
indem Komponenten aus separaten Töpfen im geeigneten Mischverhältnis in
einen zwischengeschalteten statischen Mischer oder Mischzone abgemessen
werden. Das Harzsystem wird dann in das Werkzeug injiziert, das
unter niedrigem Druck oder unter Vakuum gehalten wird. Das Werkzeug
wird oftmals mit Harz befüllt,
während
es sich unter Vakuum befindet, um Luft aus dem Werkzeugraum zu entfernen,
die Harzinjektion zu unterstützen
und beim Entfernen flüchtiger
Stoffe zu helfen. Die Viskosität
des Harzsystems gibt vor, ob eine Topf- und/oder Werkzeugerwärmung erforderlich
ist. Eine bei der Injektionstemperatur niedrige Harzviskosität ist wünschenswert,
um das bestmögliche
Befüllen
und Benetzen des Werkzeugs zu erreichen. Nachdem das Werkzeug gefüllt ist,
wird es verschlossen und entsprechend dem geeigneten Härtungsschema
erwärmt.
Das resultierende Formteil kann dann aus dem Werkzeug entfernt und
nach Bedarf nachgehärtet
werden.
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Um
bei dem RTM-Verfahren eine gute Faserimprägnierung und einen geringen
Hohlraumgehalt zu erzielen, ist bei der Injektionstemperatur eine
Harzviskosität
unter 2.000 cps in hohem Maße
erwünscht,
wobei eine Harzviskosität
unter 1.000 cps bevorzugt ist und unter 300 cps am stärksten bevorzugt
ist. Ferner muss das Harzsystem diese niedrige Viskosität während eines
Zeitraums bewahren, der ausreichend ist, um das Werkzeug völlig auszufüllen und
die Faservorform zu imprägnieren.
Für das
RTM-Verfahren wird diese Zeit häufig
mittels der Topfzeit des Harzes gemessen, die als die Zeit definiert
werden kann, die erforderlich ist, dass das Harz seinen Viskositätswert verdoppelt.
Zur Herstellung von Teilen mittels RTM ist im Allgemeinen eine Topfzeit
des Harzes von mindestens 1 Stunde und vorzugsweise zwei Stunden
oder mehr erforderlich.
-
In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung werden modifizierte oder unmodifizierte Harzsysteme,
wie beschrieben, in Verbindung mit Gewebe- oder Vliesmattenverstärkungen
oder -vorformen benutzt, um fortschrittliche Verbundteile mittels
Verfahren, wie z.B. RTM, RFI und VARTM, direkt herzustellen. Bei
diesen Verfahren werden das Harz und die Faser während des eigentlichen Formgebungsverfahrens
der Teile zusammengegeben. Ein beliebiger der oben aufgeführten Fasertypen
kann benutzt werden, wobei der am stärksten bevorzugte Typ durch
die Leistungskennzeichen der Anwendung bestimmt wird.
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Die
folgenden Beispiele veranschaulichen die Erfindung und sollen deren
Umfang, der durch die beigefügten
Ansprüche
definiert ist, nicht beschränken.
-
Beispiel 1
-
Ein
ungehärtete
Harzprobe wurde wie folgt hergestellt:
Eine Epoxidharzkomponente
mit der obigen Formel (I) und einem Epoxid-Äquivalentgewicht (EÄG) von 225 g/mol
(TACTIX 556), die ein Reaktionsprodukt von Phenol, Dicyclopentadien
und Epichlorhydrin ist, wurde auf 90°C vorgewärmt. 74,7 g des vorgewärmten Epoxidharzes
und 25,3 g Methylenbis(2,6-diethylanilin) (Lonzacure® MDEA) wurden
in einen geeigneten Mischbehälter
gegeben und bei 80 bis 100°C
etwa 30 Minuten lang gemischt, bis der Härter vollständig aufgelöst war. Dieses Harzsystem wies
ein Äquivalentverhältnis von
Aminwasserstoff zu Epoxid von 1,0 auf, was 100% der theoretischen
stöchiometrischen Äquivalente
sind. Nach dem Abkühlen
des Gemisches auf Raumtemperatur wurde festgestellt, dass es ein
klebriger, halbfester Stoff war, der zum Herstellen eines klebrigen,
drapierfähigen
Prepregs geeignet war. Die physikalischen Eigenschaften des Harzsystems
sind in der untenstehenden Tabelle 1 angegeben. Es wurde eine Klebrigkeits-
und Drapierfähigkeits-Standzeit
bei Raumtemperatur von 33 Tagen festgestellt, was zeigt, dass diese
Harzformulierung die Stabilität
aufweist, die zum Herstellen von Prepregs mit langer Klebrigkeits-
und Drapierfähigkeits-Standzeit
bei Raumtemperatur zur fortschrittlichen Verbundteil-Fertigung erforderlich
ist. Die niedrige isotherme Viskosität und die lange Gelzeit, die
für dieses
Harz gemessen wurden, weisen auf die Eignung für Anwendungen wie RTM und RFI
hin.
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Ausgehärtete Harz-Gussteile
mit einer Nenndicke von 0,08'' wurden durch Überführen von
50 g des ungehärteten
Harzgemisches in ein Werkzeug aus rostfreiem Stahl von 6'' × 4'', vorbehandelt mit einem Formentrennmittel,
Vakuumentgasen bei 80 bis 100°C
während
60 Minuten und Härten
in einem Umluftofen unter Benutzung einer Aufheizrate von 1°C/Minute
und einer End-Haltetemperatur von 150°C während 4 Stunden hergestellt.
Die Bewertungsergebnisse für
ausgehärtetes
reines Harz sind in Tabelle 1 zusammengefasst. Die geringe Feuchtigkeitsabsorption,
die in den Prüfungen
der Einwirkung von siedendem Wasser während 72 Stunden und bei Raumtemperatur,
50% relativer Feuchtigkeit gemessen wurde, zeigt, dass diese Zusammensetzung
zum Herstellen fortschrittlicher Verbundstrukturen zur Benutzung
in Raumflugkörperanwendungen geeignet
ist.
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Beispiel 2
-
Ungehärtete Harzproben
wurden wie in Beispiel 1 hergestellt, mit der Ausnahme, dass das
Lonzacure® MDEA
durch 24,3 g Methylenbis(2-methyl-6-isopropylanilin) (Lonzacure® M-MIPA)
ersetzt wurde. Dieses Gemisch wies ein Äquivalentverhältnis von
Aminwasserstoff (Härter)
zu Epoxid (Epoxidharz) von 1,0 auf, 100% der theoretischen stöchiometrischen Äquivalente.
Nach dem Abkühlen
des Gemisches auf Raumtemperatur wurde festgestellt, dass es ein
klebriger, halbfester Stoff war, der zum Herstellen eines klebrigen,
drapierfähigen
Prepregs geeignet war. Eine Klebrigkeits- und Drapierfähigkeits-Standzeit
von 14 Tagen wurde festgestellt, was zeigt, dass diese Harzformulierung
die Stabilität
aufweist, die zum Herstellen von Prepregs mit langer Klebrigkeits-
und Drapierfähigkeits-Standzeit
bei Raumtemperatur zur fortschrittlichen Verbundteil-Fertigung erforderlich
ist. Die physikalischen Eigenschaften des Harzes sind in der untenstehenden
Tabelle 1 angegeben. Die niedrige isotherme Viskosität und die
lange Gelzeit, die für
dieses Harz gemessen wurden, weisen auf die Eignung für Anwendungen
wie RTM und RFI hin.
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Ausgehärtete Harz-Gussteile
wurden ebenfalls wie in Beispiel 1 hergestellt, mit der Ausnahme,
dass eine Härtung
von 8 Stunden bei 135°C
angewendet wurde. Die Bewertungsergebnisse für ausgehärtetes reines Harz sind ebenfalls
in Tabelle 1 zusammengefasst. Die geringe Feuchtigkeitsabsorption,
die in den Prüfungen
der Einwirkung von siedendem Wasser während 72 Stunden und bei Raumtemperatur,
50% relativer Feuchtigkeit gemessen wurde, Tg und die mechanischen
Eigenschaften zeigen, dass diese Zusammensetzung zum Herstellen
von Verbundstrukturen unter Benutzung von Prepreg- oder anderen
Verbundteil-Fertigungsverfahren, wie z.B. RTM oder RFI, die in Raumflugkörperanwendungen
oder anderen Anwendungen benutzt werden können, in denen geringe Feuchtigkeitsabsorption
wünschenswert
ist, geeignet sind.
-
Beispiel 3
-
Ungehärtete Harzproben
wurden wie in Beispiel 1 hergestellt, mit der Ausnahme, dass 71,0
g TACTIX 556 und 29,0 g Methylenbis(2,6-diisopropylanilin) (Lonzacure® M-DIPA)
benutzt wurden. Dieses Gemisch wies ein Äquivalentverhältnis von
Aminwasserstoff zu Epoxid von 1,0 auf, 100% der theoretischen stöchiometrischen Äquivalente.
Nach dem Abkühlen
des Gemisches auf Raumtemperatur wurde festgestellt, dass es ein klebriger,
halbfester Stoff war, der zum Herstellen eines klebrigen, drapierfähigen Prepregs
geeignet war. Eine Klebrigkeits- und
Drapierfähigkeits-Standzeit
von 11 Tagen wurde festgestellt.
-
Ausgehärtete Harz-Gussteile
wurden ebenfalls wie in Beispiel 1 hergestellt, mit der Ausnahme,
dass eine Härtung
von 2 Stunden bei 180°C
angewendet wurde. Die physikalischen Eigenschaften des ungehärteten Harzes
und die Bewertungsergebnisse für
das ausgehärtete
reine Harz sind ebenfalls in Tabelle 1 zusammengefasst.
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Beispiel 4
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Ungehärtete Harzproben
wurden wie in Beispiel 1 hergestellt, mit der Ausnahme, dass 83,6
g TACTIX 556 und 16,4 g Diethyltoluoldiamin, erhältlich unter dem Handelsnamen
Curing Agent W von Shell Chemical, benutzt wurden. Dieses Gemisch
wies ein Äquivalentverhältnis von
Aminwasserstoff zu Epoxid von 1,0 auf, 100% der theoretischen stöchiometrischen Äquivalente.
Nach dem Abkühlen
des Gemisches auf Raumtemperatur wurde festgestellt, dass es ein
klebriger, halbfester Stoff war, der zum Herstellen eines klebrigen,
drapierfähigen
Prepregs geeignet war. Eine Klebrigkeits- und Drapierfähigkeits-Standzeit
von 10 Tagen wurde festgestellt.
-
Ausgehärtete Harz-Gussteile
wurden ebenfalls wie in Beispiel 1 hergestellt, mit der Ausnahme,
dass eine Härtung
von 2 Stunden bei 150°C
angewendet wurde. Die physikalischen Eigenschaften des ungehärteten Harzes
und die Bewertungsergebnisse für
das ausgehärtete
reine Harz sind ebenfalls in Tabelle 1 zusammengefasst.
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Um
die Klebrigkeits-Standzeit eines ungehärteten Prepregs zu bestimmen,
wurden kleine Prepreg-Proben bei Raumtemperatur in einem verschlossenen
Beutel gelagert. Die Proben wurden in regelmäßigen Zeitabständen kontrolliert,
indem sie mit einem Finger (mit Handschuhen) berührt wurden und/oder das Material
auf sich selbst zurück
gefaltet und leichter Druck angewendet wurde. Das Material wurde
als Klebrigkeit aufweisend bezeichnet, wenn es bei Berührung klebrig
war oder wenn es an sich selbst haften blieb.
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Um
die Drapierfähigkeits-Standzeit
zu bestimmen, wurden kleine Prepreg-Proben bei Raumtemperatur in
einem verschlossenen Beutel gelagert. Die Proben wurden in regelmäßigen Zeitabständen durch
Biegen kontrolliert. Wenn der Prepreg weich und biegsam und ohne
Fasern zu zerbrechen, zu reißen
oder zu brechen gebogen werden konnte, wurde er als Drapierfähigkeit
aufweisend bezeichnet.
-
Tg
(Glasübergangstemperatur)
wurde unter Benutzung eines TA Instruments Model 983 Dynamic Mechanical
Analyzer (DMA) mit einer Aufheizrate von 5°C/min gemessen. Die Probenkörper wurden "so, wie sie waren", ohne Vortrocknen
oder Vorkonditionieren, nach 24-stündigem Vortrocknen bei 180°F in einem
Umluftofen, nach 48 Stunden in siedendem Wasser (ohne Vortrocknung)
oder nach 20-tägiger
Einwirkung von 160°F und
95% RF (ohne Vortrocknung) geprüft.
Die aus der E'-Kurve
bestimmte Tg ist als die Tg des Materials angegeben.
-
Zur
Bestimmung von Tg mittels dynamischer Differenzkalorimetrie (DSC)
wurde die Prüfung
mit einem TA Instruments Model 2910 mit einer Rampenrate von 10°C/min durchgeführt. Tg
und die Rest-Reaktionswärme
werden unter Benutzung der Software des Gerätes bestimmt. TABELLE
1
- *
Die Druckversuche wurden gemäß ASTM D695
durchgeführt.
- ** Biegefestigkeit und -modul wurden gemäß ASTM D790 bestimmt.
- *** Die Bruchzähigkeit
wurde unter Benutzung einer 3-Punkt-Biege-Kerbstab-(auch bekannt
als Single-Edge-Notched-Beam-
oder SENB-)-Prüfkörperkonfiguration
gemäß ASTM E399
gemessen. GIC, die kritische Dehnungsenergie-Freisetzungsrate,
und KIC, der kritische Spannungsintensitätsfaktor,
sind beide aus dieser Prüfung
bestimmt.
- **** Das spezifische Gewicht wurde gemäß ASTM D792
bestimmt.
-
Alle
Harzsysteme der Beispiele 1 bis 4 weisen Eigenschaften auf, die
sie zur Benutzung in fortschrittlichen Verbundstoff-Fertigungsverfahren,
wie z.B. Prepreg und RTM, geeignet machen.
-
Wie
an den vorhergehenden Beispielen erkannt werden kann, kann bei diesen
Harzzusammensetzungen eine beträchtliche
Variation des Härtungsschemas
erfolgreich angewendet werden. Im Allgemeinen liegen die Härtungszeiten
im Bereich zwischen etwa 0,50 und etwa 10 Stunden, und die Härtungstemperaturen
variieren zwischen etwa 100°C
und 300°C,
in Abhängigkeit
von den Anforderungen einer speziellen Anwendung an die Tg, die
Betriebstemperatur, die Feuchtigkeitsabsorption und die mechanischen
Eigenschaften.
-
Vergleichsbeispiel C1
-
Ungehärtete Harzproben
wurden wie in Beispiel 1 unter Benutzung von 78,4 g TACTIX 556 und
21,6 g 3,3'-Diaminodiphenylsulfon
(DDS) hergestellt. Dieses Gemisch wies ein Verhältnis von Aminwasserstoff zu Epoxid
von 1,0 auf, 100% der theoretischen stöchiometrischen Äquivalente.
Nach dem Abkühlen
des Gemisches auf Raumtemperatur wurde festgestellt, dass es ein
unklebriger Feststoff war, und es wurde als ungeeignet zum Herstellen
eines klebrigen, drapierfähigen
Prepregs beurteilt. Die physikalischen Eigenschaften der Harzprobe
sind in Tabelle 2 zusammengefasst. Die gemessene hohe isotherme
Viskosität
weist darauf hin, dass diese Harzformulierung zur Benutzung in RTM-
oder RFI-Verfahren ungeeignet wäre.
-
Ausgehärtete Harz-Gussteile
wurden wie in Beispiel 1 unter Anwendung einer Härtung von 2 Stunden bei 180°C hergestellt.
Die Bewertungen von ausgehärtetem
Harz sind in Tabelle 2 angegeben. Es wurde festgestellt, dass die
Ergebnisse der Gewichtszunahme nach 72 Stunden in siedendem Wasser
bedeutend größer als
diejenigen der Beispiele 1 bis 4 waren, was die verringerte Feuchtigkeitsabsorption
erfindungsgemäßer Harzsysteme
im Vergleich zu einem System, bei dem die heutigen DDS-Härter benutzt werden, bestätigt.
-
Vergleichsbeispiel C2
-
Ungehärtete Harzproben
wurden wie in Beispiel 1 unter Benutzung von 78,4 g TACTIX 556 und
21,6 g 4,4'-Diaminodiphenylsulfon
(DDS) hergestellt. Dieses Gemisch wies ein molares Verhältnis von
Aminwasserstoff zu Epoxid von 1,0 auf, 100% der theoretischen stöchiometrischen Äquivalente.
Nach dem Abkühlen des
Gemisches auf Raumtemperatur wurde festgestellt, dass es ein unklebriger
Feststoff war, ungeeignet zum Herstellen eines klebrigen, drapierfähigen Prepregs.
Die physikalischen Eigenschaften der Harzprobe sind in Tabelle 2
zusammengefasst. Die gemessene hohe isotherme Viskosität weist
darauf hin, dass diese Harzformulierung zur Benutzung in RTM- oder
RFI-Verfahren ungeeignet wäre.
-
Ausgehärtete Harz-Gussteile
wurden wie in Beispiel 1 unter Anwendung einer Härtung von 2 Stunden bei 180°C hergestellt.
Die Bewertungen von ausgehärtetem
Harz sind ebenfalls in Tabelle 2 angegeben.
-
Vergleichsbeispiel C3
-
Ungehärtete Harzproben
wurden wie in Beispiel 1 unter Benutzung von 68,6 g TACTIX 556 und
31,4 g 2,2-Bis[4-(4-aminophenoxy)phenyl]propan
(BAPP), erhältlich
von Wakayama Seika, hergestellt. Dieses Gemisch wies ein Verhältnis von
Aminwasserstoff zu Epoxid von 1,0 auf, 100% der theoretischen stöchiometrischen Äquivalente.
Nach dem Abkühlen
des Gemisches auf Raumtemperatur wurde festgestellt, dass es ein unklebriger
Feststoff war, ungeeignet zum Herstellen eines klebrigen, drapierfähigen Prepregs.
Die gemessene hohe isotherme Viskosität weist darauf hin, dass diese
Harzformulierung zur Benutzung in RTM- oder RFI-Verfahren ungeeignet
wäre.
-
Ausgehärtete Harz-Gussteile
wurden wie in Beispiel 1 unter Anwendung einer Härtung von 4 Stunden bei 150°C hergestellt.
Eine Zusammenfassung der physikalischen Eigenschaften ist in Tabelle
2 bereit gestellt.
-
-
Beispiel 5
-
Um
die Kennzeichen der niedrigen Viskosität und der langen Topfzeit der
erfindungsgemäßen Harzsysteme,
die sie zur Verbundteil-Fertigung unter Anwendung von RTM besonders
geeignet machen, umfassender zu veranschaulichen, wurde die isotherme
Viskosität
unter Benutzung zweier Proben, gekennzeichnet als Nr. 5 und Nr.
5A, des ungehärteten
Harzes, hergestellt in Beispiel 2, gemessen.
-
Die
Ergebnisse der Prüfungen
der isothermen Viskosität,
die in Tabelle 3 dargestellt sind, zeigen die niedrige Viskosität und lange
Topfzeit dieser Zusammensetzung und deren Eignung zur Benutzung
in RTM-Verfahrensanwendungen.
-
Vergleichsbeispiel C4
-
Zum
Vergleich wurden zusätzliche
Viskositätsdaten
von einer ungehärteten
Harzprobe, hergestellt wie in Vergleichsbeispiel C3, erfasst. Die
erhaltenen Daten sind in Tabelle 3 zusammengefasst. Die hohe Viskosität und die
kurze Topfzeit bei 75°C
des Harzes zeigen die Nichteignung dieser Zusammensetzung zur Benutzung in
RTM-Verfahrensanwendungen.
Weiteres Erwärmen
dieses Harzes zur Verringerung der Viskosität würde die Topfzeit nur weiter
verkürzen. TABELLE
3 ISOTHERME
VISKOSITÄT
- * erreicht nach 120 Minuten für das Harzsystem
von Beispiel 2 und nach 30 Minuten für das Harzsystem von Vergleichsbeispiel
4
- ** Zeit bis zur Verdopplung der Anfangsviskosität
-
Beispiel 6
-
Ungehärtete Harzproben
wurden wie in Beispiel 1 hergestellt, mit der Ausnahme, dass 77,3
g TACTIX 556 und 22,7 g Lonzacure® M-MIPA
benutzt wurden. Dieses Gemisch wies ein Verhältnis von Aminwasserstoff zu
Epoxid von 0,85 auf, was 85% der theoretischen stöchiometrischen Äquivalente
darstellt. Nach dem Abkühlen
des Gemisches auf Raumtemperatur wurde festgestellt, dass es ein
klebriger, halbfester Stoff war, geeignet zum Herstellen von klebrigen,
drapierfähigen
Prepregs. Es wurde eine Klebrigkeits- und Drapierfähigkeits-Standzeit
von 19 Tagen festgestellt.
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Ausgehärtete Harz-Gussteile
wurden ebenfalls wie in Beispiel 1 hergestellt, mit der Ausnahme,
dass eine Härtung
von 6 Stunden bei 150°C
angewendet wurde.
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Beispiel 7
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Ungehärtete Harzproben
wurden wie in Beispiel 1 hergestellt, mit der Ausnahme, dass 72,4
g TACTIX 556 und 27,6 g Lonzacure® M-MIPA
benutzt wurden, Dieses Gemisch wies ein Verhältnis von Aminwasserstoff zu
Epoxid von 1,10 auf, was 110% der theoretischen stöchiometrischen Äquivalente
von Härter
zu Epoxid sind. Nach dem Abkühlen
des Gemisches auf Raumtemperatur wurde festgestellt, dass es ein
klebriger, halbfester Stoff war, geeignet zum Herstellen eines klebrigen,
drapierfähigen
Prepregs. Es wurde eine Klebrigkeits- und Drapierfähigkeits-Standzeit
von 10 Tagen festgestellt.
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Ausgehärtete Harz-Gussteile
wurden ebenfalls wie in Beispiel 1 hergestellt, mit der Ausnahme,
dass eine Härtung
von 6 Stunden bei 150°C
angewendet wurde.
-
Die
physikalischen Eigenschaften der ungehärteten und der ausgehärteten Harzsysteme
der Beispiele 6 und 7 sind in der untenstehenden Tabelle 4 zusammengefasst.
Die Daten zeigen, dass diese Harzformulierungen die Stabilität aufweisen,
die zum Herstellen von Prepregs mit langer Klebrigkeits- und Drapierfähigkeits-Standzeit
bei Raumtemperatur zur fortschrittlichen Verbundstoff-Fertigung erforderlich
sind. Die geringe Feuchtigkeitsabsorption, Tg und die mechanischen
Eigenschaften zeigen den Nutzen des Harzsystems für Verbundstoffe
in Raumflugkörperanwendungen.
An den Beispielen 6 und 7 kann erkannt werden, dass Harzzusammensetzungen
mit einem breiten Bereich an Verhältnissen von Aminwasserstoff
zu Epoxid erfolgreich innerhalb des Umfangs dieser Erfindung eingesetzt
werden können.
-
Beispiel 8
-
Eine
ungehärtete
Harzzusammensetzung wurde durch separates Vorwärmen von TACTIX 556 und Lonzacure® M-MIPA
auf 90°C
hergestellt. 63,0 Teile dieses vorgewärmten Epoxidharzes und 7,6
Teile Triglycidyl-4-aminophenol-Epoxidharz
mit einem EÄG
von 101 g/mol, erhältlich
unter dem Handelsnamen MY 510 von Ciba-Geigy, wurden in einen erwärmten Mischbehälter gegeben
und danach bei 80 bis 100°C
gemischt, bis das Gemisch einheitlich war. Unter fortgesetztem Mischen
wurden 2,0 Teile Matrimid 9725 zugegeben, und das Gemisch wurde
auf 121°C
erwärmt.
Unter fortgesetztem Mischen wurde langsam 1,6 Teil fein gepulverter pyrogener
Kieselsäure,
erhältlich
unter dem Handelsnamen Aerosil US202 von Degussa, während 30
Minuten zugegeben. Das Gemisch wurde dann weitere 15 Minuten lang
bei dieser Temperatur gerührt.
-
Dann
wurde das Gemisch auf 80°C
abgekühlt,
und 25,8 Teile des vorgewärmten
Lonzacure® M-MIPA wurden
zugegeben. Das Vermischen wurde bei 80°C 20 Minuten lang fortgesetzt.
Das Harzgemisch wurde dann aus dem Mischbehälter entfernt und abkühlen lassen.
Dieses Gemisch wies ein Verhältnis
von Aminwasserstoff zu Epoxid von 0,93 auf, was 93% der theoretischen
stöchiometrischen Äquivalente
sind. Nach dem Abkühlen
des Gemisches auf Raumtemperatur wurde festgestellt, dass es ein
klebriger, halbfester Stoff war, geeignet zum Herstellen eines klebrigen,
drapierfähigen
Prepregs. Eine Klebrigkeits- und Drapierfähigkeits-Standzeit von 15 Tagen
wurde festgestellt, was zeigt, dass diese Harzformulierung die Stabilität aufweist, die
zum Herstellen von Prepregs mit langer Klebrigkeits- und Drapierfähigkeits-Standzeit
bei Raumtemperatur zur Verbundteil-Fertigung erforderlich ist.
-
Ausgehärtete Harz-Gussteile
wurden ebenfalls wie in Beispiel 2 hergestellt, mit der Ausnahme,
dass eine Härtung
von 4 Stunden bei 150°C
angewendet wurde. Die Bewertungsergebnisse von ausgehärtetem reinem
Harz sind in Tabelle 4 zusammengefasst.
-
Beispiel 9
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Eine
ungehärtete
Harzzusammensetzung wurde durch Vorwärmen von TACTIX 556 auf 90°C hergestellt.
60,5 Teile dieses vorgewärmten
Epoxidharzes und 9,6 Teile MY 510 wurden in einen erwärmten Mischbehälter gegeben
und bei 80 bis 100°C
gemischt, bis das Gemisch einheitlich war. Unter fortgesetztem Mischen
wurden 2,0 Teile Matrimid 9725 zugegeben, und das Gemisch wurde
auf 121°C
erwärmt.
Unter fortgesetztem Mischen wurden 2,0 Teile fein gepulverter pyrogener
Kieselsäure
(Cabosil TS 720 von Cabot) während
20 Minuten langsam zugegeben. Das Gemisch wurde dann weitere 40
Minuten lang bei dieser Temperatur gerührt. Dann wurde das Gemisch
auf 70°C
abgekühlt
und 20,0 Teile Lonzacure® M-MIPA und 5,8 Teile Lonzacure® MDEA
wurden zugegeben.
-
Das
Mischen wurde 15 Minuten lang bei 70°C fortgesetzt, wonach 0,1 Teil
fein gemahlener Bortrifluorid-monoethylamin-Komplex
(von Atotech USA) zugegeben wurde. Das Harzgemisch wurde 10 Minuten
lang gerührt
und dann aus dem Mischbehälter
entfernt und abkühlen
lassen. Dieses Gemisch wies ein Verhältnis von Aminwasserstoff zu
Epoxid von 0,91 auf, was 91% der theoretischen stöchiometrischen Äquivalente
darstellt. Nach dem Abkühlen
des Gemisches auf Raumtemperatur wurde festgestellt, dass es ein
klebriger, halbfester Stoff war, geeignet zum Herstellen eines klebrigen,
drapierfähigen
Prepregs. Eine Klebrigkeits- und Drapierfähigkeits-Standzeit von 14 Tagen
wurde festgestellt, was zeigt, dass diese Harzformulierung die Stabilität aufweist,
die zum Herstellen von Prepregs mit langer Klebrigkeits- und Drapierfähigkeits-Standzeit
bei Raumtemperatur zur Verbundteil-Fertigung erforderlich ist.
-
Ausgehärtete Harz-Gussteile
wurden gemäß der Arbeitsweise
von Beispiel 2 aus dem obigen Harzsystem hergestellt, mit der Ausnahme,
dass eine Härtung
von 4 Stunden bei 135°C
angewendet wurde. Die Bewertungsergebnisse von ausgehärtetem reinem
Harz sind in Tabelle 4 zusammengefasst.
-
Beispiel 10
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Eine
ungehärtete
Harzzusammensetzung wurde durch Vorwärmen von TACTIX 556 auf 90°C hergestellt.
Zwei Vormischungen wurden hergestellt. Eine Härter-Vormischung wurde durch
Zugeben von 8,3 Teilen Methylenbis(2,6-diisopropylanilin) (Lonzacure® M-DIPA)
in einen geeigneten Mischbehälter,
Erwärmen
auf 80°C,
Zugeben von 17,5 Teilen Lonzacure® M-MIPA
und Rühren,
bis das M-MIPA vollständig
aufgelöst
war, hergestellt.
-
Die
Härter-Vormischung
wurde bei 80°C
gehalten, bis sie benötigt
wurde. Eine Katalysator-Vormischung wurde durch Erwärmen von
5 Teilen Epoxidharz GY 285 auf 50°C
in einem geeigneten Mischbehälter, Zugeben
von 0,13 Teil Bortrifluorid-monoethylamin-Komplex und Mischen, bis
dieses Material vollständig
gelöst
war, hergestellt. Die Katalysator-Vormischung wurde auf Raumtemperatur
abkühlen
lassen und aufbewahrt, bis sie benötigt wurde.
-
Danach
wurden 59,07 Teile vorgewärmtes
TACTIX 556 und 5,0 Teile GY 285 in einen erwärmten Mischbehälter gegeben
und bei 80 bis 100°C
gemischt, bis ein einheitliches Gemisch gebildet war. Unter fortgesetztem
Mischen wurden 4,0 Teile Matrimid 9725 zugegeben, und das Gemisch
wurde auf 121°C
erwärmt. Das
Gemisch wurde dann bei dieser Temperatur 45 Minuten lang gerührt. Dann
wurde das Gemisch auf 80°C abgekühlt. Weiterer
1,0 Teil Matrimid 9725 und 25,8 Teile der Härter-Vormischung wurden zugegeben,
und das Gemisch wurde 15 Minuten lang bei 80°C gerührt.
-
Das
Gemisch wurde dann auf 70°C
abgekühlt,
und 5,13 Teile der Katalysator-Vormischung wurden zugegeben. Das
Harzgemisch wurde 5 Minuten lang gerührt und dann aus dem Mischbehälter entfernt
und abkühlen
lassen. Dieses Gemisch wies ein molares Verhältnis von Aminwasserstoff zu
Epoxid von 0,97 auf, 97% der theoretischen stöchiometrischen Äquivalenz.
Nach dem Abkühlen
des Gemisches auf Raumtemperatur wurde festgestellt, dass es ein
klebriger, halbfester Stoff war, geeignet zum Herstellen eines klebrigen,
drapierfähigen
Prepregs.
-
Ausgehärtete Harz-Gussteile
wurden wie in Beispiel 2 hergestellt, mit der Ausnahme, dass eine
Härtung
von 6 Stunden bei 135°C
angewendet wurde. Die Bewertungsergebnisse von ausgehärtetem reinem Harz
sind in Tabelle 4 zusammengefasst. Sofern nicht anders angegeben,
sind alle Mengen von Bestandteilen in Gew.-%.
-
-
-
Beispiel 11
-
Ungehärtetes Harz
wurde mit der Zusammensetzung und gemäß der allgemeinen Arbeitsweise
von Beispiel 8 hergestellt. Harzfilme, die auf Abdeckpapier gegossen
wurden, wurden benutzt, um unidirektionales Band-Prepreg unter Benutzung
hochsteifer Kohlenstofffasern auf Basis von PAN, erhältlich unter
dem Handelsnamen M55JB-6000-50B von Toray, mit einem Faserflächengewicht
von 71,4 g/m2 herzustellen. Der Prepreg
wies einen Harzgehalt von 36,7% auf. Es wurde festgestellt, dass
dieser Prepreg Klebrigkeits- und Drapierfähigkeitseigenschaften aufwies,
die zur fortschrittlichen Verbundteil-Fertigung geeignet sind. Laminate wurden
unter Anwenden von Härtung
im Autoklaven unter Vakuum und mit einem Druck von 85 psi bei einer Aufheizrate
von 3°F/min
und einem Endhalt bei 300°F
von 4 Stunden hergestellt.
-
Das
Prüfen
der Scherfestigkeit (Short Beam Shear Strength, SBSS) wurde gemäß dem Standard SACMA
SRM-8 an 32-lagigen unidirektionalen Laminaten durchgeführt. 0°-Druckprüfungen (gemäß Standard SACMA
SRM-2), 0°-Zugprüfungen,
DMA-Tg-Prüfung
und Gewichtszunahmeprüfungen
bei RT, 50% RF wurden an 16-lagigen
unidirektionalen Laminaten durchgeführt. Diese sind herkömmliche
industrielle Prüfungen. Die
Mikrorissbildungsbeständigkeit
während
des thermischen Zyklierens wurde an 32-lagigen quasi-isotropen Laminat-Prüfkörpern durchgeführt. Es
wurde ein thermischer Zyklus von +200°F bis –200°F mit einer 15-minütigen Haltezeit
und einer Aufheiz- und Abkühlrate
von 10°F/min
für 180
Zyklen benutzt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 5 zusammengefasst.
-
Die
geringe Gewichtszunahme (0,18%), die nach dem Konditionieren bei
Raumtemperatur, 50% relativer Feuchtigkeit bis zum Gleichgewicht
gemessen wurde, zeigt die sehr geringe Feuchtigkeitsabsorption dieses
Materials im Vergleich zu heutigen zähgemachten Epoxid-Prepreg-Systemen und zu Systemen
des Standes der Technik auf Basis von Polycyanat (typische Gewichtszunahmen,
die für
zähgemachte
Epoxid-Prepreg-Systeme des Standes der Technik unter ähnlichen
Bedingungen gemessen werden, sind typischerweise größer als
etwa 0,5%).
-
Die
geringe Feuchtigkeitsabsorption und die gute Mikrorissbildungsbeständigkeit
machen dieses Material besonders gut geeignet zur Fertigung von Raumflugkörperstrukturen.
Ferner wird nach dem Feuchtkonditionieren eine sehr große Bewahrung
der mechanischen Eigenschaften festgestellt, ebenso wie eine Bewahrung
der Anfangs-Tg, was zeigt, dass dieses Material besonders geeignet
ist für
Hochleistungsverbundstoff-Anwendungen,
in denen die Bewahrung der Eigenschaften unter heißen und
feuchten Bedingungen erforderlich ist. Verringerungen von Tg von
20 bis 50°C
nach dem Feuchtkonditionieren sind typisch für heutige zähgemachte Epoxid-Prepreg-Systeme.
Außerdem
ist die große
Druckfestigkeit (open hole compressive strength), die nach dem Feuchtkonditionieren
gemessen wird, von besonderer Bedeutung, da diese Eigenschaft oftmals
ein begrenzender Faktor beim Verbundteileentwurf für Luft- und Raumfahrtanwendungen
ist.
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Beispiel 12
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Ungehärtetes Harz
wurde mit der Zusammensetzung und gemäß der allgemeinen Arbeitsweise
von Beispiel 9 hergestellt. Harzfilme wurden auf Abdeckpapier gegossen
und benutzt, um unidirektionale Band-Prepregs unter Benutzung hochsteifer
Kohlenstofffasern auf Basis von PAN (M55JB-6000-50B, Toray) mit einem Faserflächengewicht
von 70,0 g/m2 und einem Harzgehalt von 35,7%
herzustellen. Es wurde festgestellt, dass dieser Prepreg Klebrigkeits- und Drapierfähigkeitseigenschaften
aufwies, die zur Verbundteil-Fertigung geeignet sind. Zur Prüfung der
mechanischen Eigenschaften wurden Laminate durch Aushärten im
Autoklaven unter Vakuum und mit einem Druck von 85 psi unter Benutzung
einer Aufheizrate von 3°F/min und
einem Endhalt bei 275°F
von 4 Stunden hergestellt. Die Scherfestigkeitsprüfung (Short
Beam Shear Strength, SBSS) wurde an 32-lagigen unidirektionalen
Laminaten durchgeführt.
Die 0°-Druck-,
die DMA-Tg- und die Gewichtszunahmeprüfung bei RT, 50% RF wurden
an 16-lagigen unidirektionalen
Laminaten durchgeführt.
Die Mikrorissbildungsbeständigkeit
beim thermischen Zyklieren wurde an 32-lagigen quasi-isotropen Laminat-Prüfkörpern durchgeführt. Es
wurde ein thermischer Zyklus von +250°F bis –250°F mit einer 5-minütigen Haltezeit
und einer Aufheiz- und Abkühlrate
von 20°F/min
für 100
Zyklen angewendet. Die Ergebnisse sind in Tabelle 5 zusammengefasst.
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Wiederum
zeigt die Gewichtszunahme (0,23%), die nach dem Konditionieren bei
Raumtemperatur, 50% relativer Feuchtigkeit bis zum Gleichgewicht
gemessen wurde, die geringe Feuchtigkeitsabsorption dieses Materials
im Vergleich zu heutigen zähgemachten
Epoxid-Prepreg-Systemen.
Die geringe Feuchtigkeitsabsorption, die Mikrorissbildungsbeständigkeit
und die mechanischen Eigenschaften zeigen, dass dieses Material
besonders gut zur Herstellung von Raumflugkörperstrukturen geeignet ist.
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Beispiel 13
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Ungehärtetes Harz
wurde mit der Zusammensetzung und gemäß der allgemeinen Arbeitsweise
von Beispiel 10 hergestellt. Harzfilme wurden auf Abdeckpapier gegossen
und benutzt, um unidirektionale Band-Prepregs unter Benutzung hochsteifer
Kohlenstofffasern auf Basis von PAN (M55JB-6000-50B von Toray) mit einem Faserflächengewicht
von 69,7 g/m2 und einem Harzgehalt von 37,3%
herzustellen. Zur Prüfung der
mechanischen Eigenschaften wurden Laminate durch Aushärten im
Autoklaven unter Vakuum und mit einem Druck von 85 psi unter Benutzung
einer Aufheizrate von 3°F/min
und einem Endhalt bei 300°F
von 6 Stunden hergestellt. Die Scherfestigkeitsprüfung (Short
Beam Shear Strength, SBSS) wurde an 32-lagigen unidirektionalen
Laminaten durchgeführt.
Die 0°-Druck-,
die DMA-Tg- und die Gewichtszunahmeprüfung bei RT, 50% RF wurden
an 16-lagigen unidirektionalen Laminaten durchgeführt. Die
Mikrorissbildungsbeständigkeit beim
thermischen Zyklieren wurde an 32-lagigen quasi-isotropen Laminat-Prüfkörpern durchgeführt. Es
wurde ein thermischer Zyklus von +200°F bis –200°F mit einer 15-minütigen Haltezeit
und einer Aufheiz- und Abkühlrate
von 10°F/min
für 100
Zyklen angewendet. Die Ergebnisse sind in Tabelle 5 zusammengefasst.
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So
wie bei den unmittelbar vorhergehenden Beispielen zeigt die Gewichtszunahme
(0,21%), die nach dem Konditionieren bei Raumtemperatur, 50% relativer
Feuchtigkeit bis zum Gleichgewicht gemessen wurde, die geringe Feuchtigkeitsabsorption
dieses Materials im Vergleich zu heutigen zähgemachten Epoxid-Prepreg-Systemen. Die geringe
Feuchtigkeitsabsorption, die Mikrorissbildungsbeständigkeit
und die mechanischen Eigenschaften zeigen, dass dieses Material
besonders gut zur Fertigung von Raumflugkörperstrukturen geeignet ist. TABELLE
5 PREPREG-BEWERTUNGEN
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Dem
Durchschnittsfachmann wird offensichtlich, dass andere Modifikationen
und Ausführungsformen möglich sind.
Diese Erfindung darf nicht beschränkt werden, ausgenommen, wie
in den folgenden Patentansprüchen
angegeben.