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Hintergrund der Erfindung
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Technisches Gebiet der
Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
allgemein eine Wadenstütze
für Gleitsportarten
und insbesondere eine Wadenstütze
aus mehreren Werkstoffen unterschiedlicher Steifheit.
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Beschreibung
des Standes der Technik
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Snowboardbindungssysteme für Snowboardsoftboots
umfassen typischerweise eine „Wadenstütze" („highback") genanntes, aufrechtes
Teil (ebenfalls als „lowback" und als „skyback" bekannt), das den
hinteren, unteren Bereich des Beins eines Fahrers stützt. Die
Wadenstütze,
die an einer Bindung oder einem Boot befestigt sein kann, wirkt
als Hebel, der beim Übertragen
von Kräften
unmittelbar auf das und von dem Brett hilft, was es dem Fahrer ermöglicht, über Beinbewegungen
das Brett wirksam zu steuern. Das Beugen seiner Beine nach hinten
gegen die Wadenstütze
bringt beispielsweise das Brett auf seine Fersenkante, wobei eine
entsprechende Gewichts- und Gleichgewichtsverlagerung über die Wadenstütze den
Abschluss eines fersenseitigen Schwungs bewirkt.
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Die Kraftübertragung und folglich die
Brettsteuerung kann durch die Wadenstützensteifheit verändert werden.
Mit steigender bzw. sinkender Steifheit der Wadenstütze steigt
bzw. sinkt beispielsweise die Kraftübertragung, was eine stärker bzw.
schwächer
ansprechende Brettsteuerung ergibt. Eine steife Wadenstütze kann
unerwünschte
Druckpunkte gegen das Bein eines Fahrers erzeugen, anstatt eine gleichmäßige Druckverteilung über den
Boot und das Bein aufzubringen. Der obere Bereich einer steifen Wadenstütze kann
beispielsweise den Wadenmuskel des Fahrers in Eingriff nehmen und
hierdurch viel von der Kraft zwischen der Wadenstütze und
dem Bein des Fahrers auf den Wadenmuskel konzentrieren, einen Zustand,
den Fahrer im Allgemeinen unangenehm finden.
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Snowboardbindungen sind typischerweise an
dem Snowboard befestigt, um es dem Fahrer zu ermöglichen, einen gewünschten
Standwinkel der Bindung relativ zum Board auszuwählen. Es kann insbesondere
der Winkel zwischen der Mittellinie der Bindung und der Mittellinie
des Boards für
unterschiedliche Fahrstile wie Trickfahren, „backcountry"-Fahren oder einfaches
Fortbewegen sowie für unterschiedliche
Fahrpräferenzen
verändert
werden. Sobald der gewünschte
Standwinkel eingestellt ist, kann der Fahrer die Wadenstütze neu positionieren wollen,
ob sie an der Bindung oder dem Boot befestigt ist, so dass die Wadenstütze im Wesentlichen
zur fersenseitigen Kante des Boards ausgerichtet ist, um die Kraftübertragung
während
eines fersenseitigen Schwungs zu verbessern. Dies kann verwirklicht
werden, indem die Wadenstütze
um eine im Wesentlichen vertikale Achse seitlich drehbar befestigt
wird. Bezüglich
des Ausmaßes
und der Einfachheit um das bzw. mit der die Wadenstütze seitlich
zu der gewünschten
Position gedreht werden kann, ist eine steife Wadenstütze im Vergleich
zu einer flexibleren im Allgemeinen eingeschränkter.
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EP 0 933 100 A1 offenbart eine Snowboardbindung
mit einer Wadenstütze.
An der Wadenstütze ist
ein bogenförmiges
Element befestigt, das verwendet wird, um die Wadenstütze an der
Bindung zu befestigen. Die Druckschrift offenbart, dass die Werkstoffe
und die Abmessungen des bogenförmigen
Elements der Wadenstütze
definiert sind, so dass die Wadenstütze eine größere Steifheit darbietet als
das bogenförmige
Element. Das bogenförmige
Element wird als unter der Wirkung von von dem Fahrer während der
Fahrt ausgeübten
Kräften
sehr leicht verformbar geschildert.
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Bekannte Wadenstützen sind typischerweise entweder
aus einem Verbund- oder
einem Kunststoffwerkstoff urgeformt. Während eine aus einem Verbundwerkstoff
gebildete Wadenstütze
schlank und leicht ist, ist sie im Allgemeinen sehr steif. Im Gegensatz
hierzu ist eine aus einem flexibleren Kunststoffwerkstoff gebildete
Wadenstütze
aufgrund von typischerweise in die Wadenstütze geformter, strukturellen
Merkmalen, die die für
die Kraftübertragung
notwendige Steifheit bereitstellen, im Allgemeinen sperrig und vergleichsweise
schwer.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine
verbesserte Wadenstütze
bereitzustellen, die eine Mischung aus Steifheit und Flexibilität aufweist.
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Darstellung
der Erfindung
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Bei einer beispielhaften Ausführungsform der
Erfindung ist ein hohes Rückteil
zur Verwendung mit einer Komponente, wie beispielsweise einer Gleitbrettbindung,
einem Boot oder einem Bindungsschnittstellenteil bereitgestellt,
das mit dem Bein eines Fahrers eine Schnittstelle bildet und von
einem Gleitbrett getragen werden kann. Das hohe Rückteil umfasst
ein aufrechtes Stützelement
mit einem oberen Bereich und einer einstückig mit dem oberen Bereich
ausgebildeten Fersenschale. Der obere Bereich ist aufgebaut und
angeordnet, um von einem hinteren Abschnitt des Beins eines Fahrers
berührt zu
werden und diesen zu stützen.
Die Fersenschale ist konfiguriert, um einen Fersenbereich eines
Boots zu halten. Der obere Bereich ist aus einem ersten Werkstoff
und die Fersenschale im Wesentlichen aus einem zweiten Werkstoff
gebildet. Der erste Werkstoff weist eine erste Steifheit und der
zweite Werkstoff eine zweite Steifheit auf, die niedriger als die erste
Steifheit ist.
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Bei einer weiteren beispielhaften
Ausführungsform
der Erfindung ist eine Snowboardbindung zum Befestigen eines Snowboardboots
an einem Snowboard bereitgestellt. Die Snowboardbindung umfasst
eine an dem Snowboard befestigbare Grundplatte, einen an einem Fersenende
der Grundplatte gelegenen Fersenring und ein solches hohes Rückteil,
das dem Fersenring benachbart drehbeweglich von der Grundplatte
getragen ist. Verschiedene Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung stellen gewisse Vorteile bereit. Es teilen
nicht alle Ausführungsbeispiele
der Erfindung die selben Vorteile, und die, die es tun, müssen sie
nicht unter allen Umständen
teilen. Dessen ungeachtet stellt die vorliegende Erfindung eine
Vielzahl an Vorteilen bereit, einschließlich des angemerkter. Vorteils
der Bereitstellung eines verbesserten hohen Rückteils.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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Die Erfindung wird unter Bezugnahme
auf die folgende, ausführliche
Beschreibung ihrer beispielhaften Ausführungsformen vollständiger erkannt werden,
wenn diese in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen gesehen wird,
in denen gleiche Bezugszeichen gleiche Merkmale bezeichnen, und
in denen:
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1 eine
perspektivische Ansicht der Wadenstütze gemäß einer beispielhaften Ausführungsform
der Erfindung von hinten ist;
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2 eine
Rückansicht
der Wadenstütze der 1 ist;
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3 eine
Vorderansicht der Wadenstütze der 1 ist;
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4 eine
Querschnittansicht entlang Schnittlinie 4-4 der 3 ist;
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5 eine
vergrößerte, aufgebrochene
Ansicht eines Teils der 4 ist,
die eine Ausführungsform
der Verbindung zwischen der Kassette und dem Stützelement der Wadenstütze darstellt;
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6 eine
Explosionsansicht der Wadenstütze
der 1 ist;
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7 eine
Rückansicht
einer Ausführungsform
der mit der Wadenstütze
der 1 eingesetzten Kassette
ist; und
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8 eine
Seitenansicht der in eine beispielhafte Ausführungsform eines Snowboardbindung
gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung integrierten Wadenstütze ist.
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9 eine
Seitenansicht der in eine beispielhafte Ausführungsform eines Snowboardbootsystems
gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung integrierten Wadenstütze ist;
und
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10 eine
perspektivische Ansicht der in eine beispielhafte Ausführungsform
eines entfernbaren Bindungsschnittstellenteils gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung integrierten Wadenstütze ist.
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Ausführliche
Beschreibung
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Die vorliegende Erfindung ist auf
eine Wadenstütze
zur Verwendung mit einer Gleitbrettkomponente gerichtet, die aus
zumindest zwei getrennten Werkstoffen mit unterschiedlichen Steifheiten
gebildet ist, um eine gewünschte
Mischung aus Steifheit und Flexibilität zu erzielen. Die Wadenstütze kann
in einem oder mehreren Bereichen einen Werkstoff größerer Steifheit
einsetzen, um zwischen dem Fahrer und dem Board eine große Kraftübertragung
bereitzustellen. Die Wadenstütze
kann einen Werkstoff geringerer Steifheit in einem oder mehreren
Bereichen einsetzen, wo für
eine graduellere Leistungsübertragung,
für Komfort
und/oder zum Ermöglichen
der Einstellbarkeit der Wadenstütze
Flexibilität
gewünscht ist.
Die Anordnung der unterschiedlichen Werkstoffe stellt eine leichte
Wadenstütze
mit einem relativ schlanken Profil bereit, die ausgewählte Steifheits- und/oder Flexibilitätsbereiche
aufweist.
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Die Wadenstütze kann aus einem ersten Werkstoff
vergleichsweise großer
Steifheit gebildet sein, der sich entlang ihres vertikalen Grats
oder Rückens
erstreckt, um für
die Übertragung
von Kräften zwischen
dem Fahrer und dem Board einen starren Bereich bereitzustellen.
Die Wadenstütze
kann ebenfalls in ausgewählten
Bereichen rund um den ersten Werkstoff einen oder mehrere weitere
Werkstoffe geringerer Steifheit umfassen, um Druckpunkte zwischen
der Wadenstütze
und dem Bein, insbesondere dem Wadenmuskel des Fahrers zu verringern,
so dass der Komfort erhöht,
die fersenseitige Unterstützung
zur Brettsteuerung jedoch erhalten bleibt. In ausgewählten Bereichen
der Wadenstütze
kann ebenfalls ein weniger steifer Werkstoff bereitgestellt sein,
um die Flexibilität
zu verbessern, wie es für
die seitliche Drehung der Wadenstütze in eine zusammengefaltete
oder Lagerkonfiguration gewünscht sein
kann, um ein schlankeres Profil bereitzustellen, wie beispielsweise
beim Transportieren des Boards auf einem Dachgepäckträger.
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Bei einer beispielhaften Ausführungsform gemäß 1-5 umfasst die Wadenstütze 20 ein aufrechtes
Stützelement 22 und
ein Paar seitliche Ansätze 24,
die auf gegenüberliegenden
Seiten des Stützelements
gelegen sind. Die seitlichen Ansätze 24 stellen
Befestigungsstellen bereit, die eingesetzt werden können, um
die Wadenstütze
an einer Gleitbrettkomponente, wie beispielsweise einer Snowboardbindung,
einem Snowboardboot oder einem Bindungsschnittstellenteil, entlang
einer Befestigungsachse 26 schwenkbar zu befestigen, die
quer zur Länge
der Bindung oder des Boots liegt. Die seitlichen Ansätze 24 können in
jeder für
eine spezifische Befestigungsanordnung der Wadenstütze zweckdienlichen
Form ausgeführt
sein.
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Das Stützelement 22 weist
bevorzugt eine konturierte Konfiguration auf, die kompatibel zur Form
eines Boots ist. Im unteren Bereich des Stützelements 22 umfasst
die Wadenstütze 20 eine
Fersenschale 28, die konfiguriert ist, um den Fersenbereich des
Boots zu ergreifen und zu halten. Das Stützelement 22 geht
von der Fersenschale 28 in einen oberen Bereich 30 der
Wadenstütze über, der
konfiguriert ist, um sich entlang des hinteren Abschnitts des Beins
des Fahrers zu erstrecken, um eine Rückseitenstütze zum Schwingen und zum Steuern
des Bretts bereitzustellen. Die Innenfläche der Wadenstütze kann
ein oder mehrere elastisch federnde Kissen 32, 34 aufweisen,
um das Halten der Ferse zu verstärken,
Schocks zu absorbieren und eine Druckverteilung quer über den
Boot und das Bein zu erleichtern.
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Sei einer beispielhaften Ausführungsform der
Erfindung umfasst die Wadenstütze 20 einen
ersten Bereich 36, der aus einem ersten, sich entlang zumindest
eines Abschnittes des Grats 38 des Stützelementes 22 erstreckenden
Werkstoff gebildet ist. Dieser erste Werkstoff weist eine relativ
hohe Steifheit auf, um das Stützelement 22 mit
einer ausreichenden Starrheit zu versehen, so dass zwischen dem
Bein des Fahrers und dem Board Kräfte übertragen werden. Der erste
Werkstoff erstreckt sich kontinuierlich von einem oberen Ende des
oberen Bereichs 30 zu zumindest einem unteren Ende des
unteren Bereichs, der mit der Gleitbrettkomponente in Eingriff treten
wird. Wie dargestellt ist, kann sich der erste Werkstoff ebenfalls
in einen Bereich der Fersenschale 28 erstrecken, um gleich
einem Träger entlang
im Wesentlichen dem gesamten Grat 38 des Stützelementes
zu wirken.
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Während
im oberen Bereich 30 des Stützelementes zum Sicherstellen
der Kraftübertragung
ein hoher Starrheitsgrad gewünscht
sein wird, wird in den unteren Bereichen der Wadenstütze im Allgemeinen
größere Flexibilität bevorzugt,
beispielsweise um zum Einnehmen eines bestimmten Bindungsstandwinkels
eine seitliche Drehung der Wadenstütze an der Snowboardkomponente
zu erleichtern. Bei der dargestellten Ausführungsform sind die seitlichen Fortsätze 24 aus
einem zweiten Werkstoff gebildet, der eine geringere Steifheit als
der erste Werkstoff aufweist. Die Flexibilität durch den unteren Bereich der
Wadenstütze
wird des weiteren verbessert, wenn ein erheblicher Bereich der Fersenschale 28 ebenfalls
aus dem zweiten Werkstoff gebildet ist.
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Es sollte jedoch erkannt werden,
dass die Fersenschale 28 aus einem oder mehreren weiteren Werkstoffen
mit einer Steifheit gebildet ist, die sich von dem ersten Werkstoff
unterscheidet. Die Fersenschale 28 kann beispielsweise
aus einem Werkstoff gebildet sein, der eine geringere Steifheit
als der erste Werkstoff aufweist. Sie kann ebenfalls größer oder kleiner
als der zweite Werkstoff sein.
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Der erste Bereich 36 wird
von einer oberen Rand 40 und gegenüberliegenden Seitenrändern 42, 44 begrenzt,
die sich vom oberen Rand 40 zur Fersenschale 28 erstrecken.
Beim dargestellten Ausführungsbeispiel ' sind der obere und
die Seitenränder 40, 42, 44 aus
dem zweiten Werkstoff gebildet. Das Umgeben des ersten Bereichs 36 mit
einem flexibleren Werkstoff trägt
dazu bei, eine allmähliche
Kraftübertragung
zwischen dem Fahrer und dem Brett bereitzustellen. Ein flexiblerer
oberer Rand 40 reduziert ebenfalls einen potentiellen Druckpunkt
zwischen der Oberkante der Wadenstütze und dem Bein des Fahrers.
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Es ist jedoch zu erkennen, dass der
flexiblere, zweite Werkstoff vor dem oberen Rand 40 und/oder
den Seitenrändern 42, 44 enden
kann. Die Wadenstütze 20 kann
ebenfalls ohne einen oder mehrere der oberen und seitlichen Ränder 40, 42, 44 aus
dem zweiten Werkstoff konfiguriert sein, um jede erwünschte Wadenstützenkonfiguration
zu erzielen. Des weiteren können
eine oder mehrere der oberen und seitlichen Ränder 40, 42, 44 aus
jedem zweckdienlichen Werkstoff bzw. jeder zweckdienlichen Werkstoffkombination
mit einer bestimmten Steifheit ausgebildet sein, einschließlich der
ersten und zweiten Werkstoffe oder jeglichem anderen geeigneten Werkstoff,
wie einem Fachmann ersichtlich sein wird.
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Der erste Werkstoffbereich 36 kann
in jeder geeigneten Form konfiguriert sein, um entlang des Stützelementes
eine gewünschte
Gesamtsteifheit bereitzustellen. Bei der dargestellten Ausführungsform
ist der erste Bereich 36 in einer umgekehrten Tropfen-
oder Ruderblattkonfiguration geformt. Diese besondere Konfiguration
verleiht dem Stützelement quer über den
oberen Bereich 30 einen hohen Steifheitsgrad. Die Steifheit
des Stützelementes 22 nimmt mit
steigender Breite des Bereichs 36 in Richtung zur Fersenschale 28 allmählich ab,
wo im Allgemeinen größere Flexibilität erwünscht ist.
Die besondere Form des Bereichs 36 ist jedoch nicht auf
diese Konfiguration beschränkt
und es sind andere Formen in Erwägung
gezogen, um jegliches Lokalsteifheits- oder Gesamtsteifheitsprofil
zu erzielen. Es kann beispielsweise der erste Werkstoff in zwei
oder mehreren getrennten Bereichen bereitgestellt sein, die sich entlang
Abschnitten des oberen Bereichs erstrecken und über die Breite des Stützelementes
beabstandet sind.
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Das Bein eines Snowboardfahrers wird
im Allgemeinen von der Wadenstütze
relativ zum Board in einem Vorwärtswinkel
gehalten, für
die Balance, die Steuerung und um sicherzustellen, dass das Knie des
Fahrers für
das bessere Abfedern von Stößen insbesondere
beim Landen von Sprüngen
gebeugt ist. Um das Bein des Fahrers in einer solchen Stellung zu
halten, ist die Wadenstütze
typischerweise relativ zum Board in eine Position geneigt, auf die
als „Vorwärtsneigung" Bezug genommen wird.
Die Wadenstütze
kann an der Snowboardkomponente in die Richtung Ferse-Zehen drehbar
befestigt sein; für Komfort,
Steuerung und seinen besonderen Fahrstil kann der Fahrer folglich
den Vorwärtsneigungswinkel der
Wadenstütze
relativ zum Board des Fahrers nach Wahl einstellen.
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Bei einer beispielhaften Ausführungsform umfasst
die Wadenstütze 20 eine
Vorwärtsneigungseinstellungsbefestigung 46,
die konfiguriert ist, um einen geeigneten Vorwärtsneigungseinsteller zum Festsetzen
der Vorwärtsneigung
der Wadenstütze aufzunehmen.
Die Befestigung 46 ist vom ersten Werkstoffbereich 36 getragen,
um eine unmittelbare Kraftübertragung
von der Wadenstütze
auf das Board sicherzustellen. Wie gezeigt ist, ist die Befestigung 46 einstöckig aus
dem ersten Werkstoff entlang des Grates 38 des Stützelementes 22 am
unteren Ende des oberen Bereichs 30 über der Fersenschale 28 gebildet.
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Die Vorwärtsneigungseinstellungsbefestigung 46 kann
mit einem Einstellmerkmal versehen sein, mittels dem die Vorwärtsneigungseinstellung einstellbar
gehaltert ist. Bei einer Ausführungsform ist
die Befestigung 46 mit einem Längsschlitz 48 versehen,
entlang dem die Vorwärtsneigungseinstellung positioniert
werden kann, um die Vorwärtsneigung zur
Wadenstütze
festzusetzen. Die Befestigung 46 kann jedoch anstelle von
oder auch in Verbindung mit dem Schlitz mit jedem geeigneten Aufbau
oder Merkmal, wie beispielsweise einer Reihe beabstandeter Löcher versehen
sein, um die Einstellung der Vorwärtsneigungseinstellung zu erleichtern.
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Die Vorwärtsneigungseinstellungsbefestigung 46 kann
entlang ihrer Länge
ebenfalls mit einer Vielzahl Verriegelungselemente 50 versehen
sein, um die Vorwärtsneigungseinstellung
in einer gewünschten
Vorwärtsneigungsposition
in Eingriff zu nehmen und zu halten. Bei einer Ausführungsform umfassen
die Verriegelungselemente 50 eine Zahnreihe, die sich entlang
jeder Seite des Schlitzes 48 erstreckt. Es ist jedoch zu
erkennen, dass die Verriegelungselemente 50 jeden geeigneten
Aufbau oder jedes geeignete Merkmal umfassen können, wie beispielsweise Stifte,
Löcher
und ähnliches,
um die Vorwärtsneigungseinstellung
in Eingriff zu nehmen.
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Die Wadenstütze 20 kann unter
Verwendung jeglicher zweckdienlicher Herstellungstechniken aufgebaut
sein, wie sie einem Fachmann zum Kombinieren von zwei oder mehreren
Werkstoffen in einen einstückigen
Aufbau geläufig
sein werden. Bei einer, in den 6 bis 7 gezeigten Ausführungsform
ist der erste Bereich 36 als getrenntes Teil hergestellt,
auf das im folgenden als Kassette bezug genommen werden kann, das
mit dem Stützelement 22 der
Wadenstütze
verbunden ist. Die Kassette 36 umfasst einen Rumpfbereich 52 und
einem Umfangsflansch 54, der sich an dem Rumpfbereich erstreckt
und ihn umschreibt. Der Flansch 54 ist konfiguriert, sö dass er die
Kassette 36 mit dem Stützelement 22 verbindet. Wie
gezeigt ist, kann der Flansch 54 mit einer Vielzahl Löcher 56 versehen
sein, die die Verbindung zwischen der Kassette und dem Stützelement
erleichtern.
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Die Kassette 36 kann mit
dem zweiten Werkstoff überformt
sein, um den Gesamtwadenstützenaufbau
einstöckig
auszubilden. Wie in 7 gezeigt ist,
ist der Flansch 54 der Kassette von beiden Seiten aus eingekapselt,
um den Flansch in dem Stützelement 22 zu
erfassen und einen einstückigen
Aufbau zu erzeugen, der dafür
geeignet ist, einem breiten Bereich an auf die Wadenstütze aufgebrachten
Kräften
zu widerstehen. Der Flansch 54 liegt in einer zum Rumpfbereich 52 versetzten
Ebene, so dass die hintere Fläche
der Kassette im Allgemeinen bündig
mit der hinteren Fläche
des Stützelementes
ist. Die mehreren Löcher 56 in
dem Flansch 54 sind mit dem zweiten Werkstoff gefüllt, um
einen formschlüssige mechanische
Verbindung zwischen der Kassette 36 und dem Stützelement 22 zu
erzeugen und eine Trennung von den Komponenten zu verringern. Bei einer
Ausführungsform
weist der Flansch 54 eine Breite W von ungefähr 6 mm
auf, um die Verbindung zwischen Kassette und Stützelement herzustellen.
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Es ist jedoch zu erkennen, dass die
Kassette 36 jegliche, einem Fachmann ersichtliche, zweckdienliche
Flanschkonfiguration einsetzen kann. Der Flansch 54 kann
beispielsweise mit Löchern
verschiedener Formen, einschließlich
kreisförmig,
rechteckig, länglich
und ähnliches
ausgebildet sein. Der Flansch 54 kann ohne Löcher sein
und Zähne
oder andere geeignete Merkmale umfassen, um die Verbindung zwischen
der Kassette und dem Stützelement
zu verbessern. Der Flansch kann ebenfalls durch eine Vielzahl Einzelfortsätze gebildet
sein, die rund um den Umfang des Rumpfbereichs 52 beabstandet
sind.
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Die Kassette 36 kann aus
einem leichten, steifen Verbundwerkstoff gebildet sein, der entlang des
Stützelementes 22 ohne
die mit weniger steifen Kunststoffwerkstoffen verbundene Sperrigkeit
die gewünschte
Steifheit bereitstellt. Bei einer Ausführungsform ist die Kassette 36 aus
einem Bogen eines thermoplastischen Verbundwerkstoffs gebildet,
der Gewebelagen aus Glas- oder Karbonfasern in Kombination mit einem
Nylonharz umfasst. Dieser Verbundwerkstoff ist formgepresst, um
die gewünschte Konfiguration
der Kassette einschließlich
eines oder mehrerer der oben beschriebenen Strukturmerkmale oder
jeden anderen gewünschten
Aufbau zu bilden. Ein Beispiel eines geeigneten Verbundwerkstoffs
umfasst TEPEX Flowcore, das von Bond-Laminates aus Trossingen, Deutschland
erhältlich
ist. Bei einer Ausführungsform
ist die Kassette 36 aus einem Werkstoffbogen mit einer
Dicke von ungefähr
2 mm formgepresst. Andere geeignete Werkstoffe können faserverstärkte Kunststoffe
wie beispielsweise CELSTRAN und ähnliches
umfassen.
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Der verbleibende Aufbau der Wadenstütze, einschließlich der
seitlichen Fortsätze 24,
der Fersenschale 28 und dem oberen und den seitlichen Rändern 40, 42, 44 kann
aus einem weniger steifen, flexibleren Kunststoffwerkstoff gebildet
sein. Bei einer Ausführungsform
wird ein Nylonwerkstoff um die Kassette 36 geformt, beispielsweise
durch Spritzgießen.
Zusätzlich
zu der zwischen der Kassette und dem Stützelement ausgebildeten mechanischen
Verbindung kann die Verwendung von kompatiblen Werkstoffen wie beispielsweise
einem Nylonharzverbundwerkstoff und einem Nylonwerkstoff für das Überformen
eine chemische Verbindung zwischen den Werkstoffen erzeugen, um
den Gesamtaufbau der Wadenstütze
stärker
einstöckig
zu gestalten. Um solch eine chemische Verbindung zwischen den Werkstoffen
zu verstärken,
kann der Überformvorgang
bald nach dem Formpressen der Kassette durchgeführt werden, während sie
noch warm ist, wie einem Fachmann geläufig sein wird.
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Obgleich die Kassette 36 in
dem Stützelement 22 geformt
sein kann, ist zu erkennen, dass jedes geeignete Befestigungsschema
eingesetzt werden kann, um die Kassette an dem Stützelement
anzubringen. Die Kassette 36 kann beispielsweise unter
Verwendung jedes geeigneten Befestigungsmittels an einem vorgeformten
Stützelement 22 angebracht
werden, wie beispielsweise Schrauben, Nieten und ähnliches,
wie einem Fachmann ersichtlich sein wird. Alternativ oder in Verbindung
mit mechanischen Befestigungsmitteln kann die Kassette unter Verwendung
eines geeigneten Klebstoffs mit dem Stützelement verklebt werden.
Es ist zu erkennen, dass die Wadenstütze 20 mit jeder zweckdienlichen Kombination
aus Verbundwerkstoffen und Kunststoffwerkstoffen ausgebildet werden
kann, einschließlich Polyurethan,
Polyolefin und ähnliches.
Es ist ebenfalls in Erwägung
gezogen, dass die Kassette 36 aus einem relativ steifen
Nichtverbundkunststoffwerkstoff gebildet sein kann, wie beispielsweise
Polyolefin, das mit einem flexibleren Kunststoff wie beispielsweise Polyurethan überformt
wird. Bei einer weiteren beispielhaften Ausführungsform der Erfindung kann
die Steifheit der Wadenstütze 20 unter
Verwendung einer Vielzahl austauschbarer Kassetten 36 eingestellt werden,
die jede aus einem Werkstoff mit einer Steifheit gebildet ist, die
sich von den anderen Kassetten unterscheidet.
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Die Kassetten 36 können ebenfalls
mit unterschiedlichen Formen versehen sein, um die Gesamtsteifheit
der Kassetten zu variieren, wie einem Fachmann geläufig sein
wird. Die Kassetten 36 können entfernbar an dem Stützelement
angebracht sein, beispielsweise über
entfernbare Befestigungsmittel, um ihren einfachen Austausch zu
ermöglichen.
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Die einstellbare Wadenstütze gemäß der vorliegenden
Erfindung kann bei jeder Gleitbrettaktivität eingesetzt werden, wie beispielsweise
Snowboardfahren, bei denen eine Unterstützung der Fersenseite nützlich wäre. Zum
leichteren Verständnis und
ohne den Umfang der Erfindung zu beschränken, wird jedoch die erfinderische
Wadenstütze
nun in Verbindung mit einer Snowboardbindung beschrieben werden.
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Bei einer beispielhaften, in 8 gezeigten Ausführungsform
kann die Snowboardbindung 60 eine an einem Snowboard 64 befestigbare
Grundplatte 62 umfassen, und einen oder mehrere Bindungsriemen,
bevorzugt einstellbare Riemen, die an der Grundplatte befestigt
sind, um einen (nicht gezeigten) Boot an dem Snowboard zu befestigen.
Die Wadenstütze 20 ist
schwenkbar an den Seitenwänden
der Grundplatte 62 befestigt. An der Wadenstütze kann
eine Vorwärtsneigungseinstellung 66 befestigt
sein, um mit einem Fersenring 68 zusammen zu wirken, um
die Wadenstütze 20 relativ
zum Board in einem vorgewählten
Vorwärtsneigungswinkel
festzustellen. Eine Abwärtsverriegelung 70,
wie eine Klinke, kann vorgesehen sein, um die Wadenstütze 20 für ein verbessertes
Ansprechverhalten der Zehenseite an dem Fersenring 68 nach
unten zu verriegeln.
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Wie dargestellt ist, kann die Bindung 60 einen
Knöchelriemen 72 umfassen,
der sich über
den Knöchelbereich
des Boots erstreckt, um die Ferse des Fahrers niederzuhalten, und
einen Zehenriemen 74, der sich über den vorderen Abschnitt
des Boots erstreckt und diesen niederhält. Es sollte jedoch klar sein,
dass die Bindung 60 andere Riemenkonfigurationen einsetzten
kann.
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Die Wadenstütze 20 der vorliegenden
Erfindung ist jedoch nicht auf irgendeine besondere Bindungsart
beschränkt.
Die Wadenstütze
kann beispielsweise ebenfalls bei einer Snowboard-Step-in-Bindung
implementiert sein, die einen Verriegelungsmechanismus umfasst,
der entsprechende Merkmale in Eingriff nimmt, die entweder unmittelbar
oder mittelbar an einem Snowboardboot bereitgestellt sind. Die Wadenstütze kann
an einer Bindungsgrundplatte auf eine Art und Weise ähnlich zu der
zuvor beschriebenen Bindung befestigt sein. Beispiele für Snowboard-Step-in-Bindungen, in denen die
flexible Wadenstütze
integriert sein könnte,
sind im US-Patent Nr. 5,722,680 und im US-Patent Nr. 6,123,354 beschrieben,
auf die der fachkundige Leser für
Einzelheiten verwiesen wird.
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Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel kann
die Wadenstütze 20 der
vorliegenden Erfindung entweder permanent oder entfernbar an einem Snowboardboot
befestigt sein. Eine entfernbare Wadenstütze stellt Systemflexibilität bereit,
indem sie es ermöglicht,
dass der Boot mit Bindungssystemen eingesetzt wird, die bereits
eine an einer Bindungsgrundplatte befestigte Wadenstütze aufweisen.
Wie in 9 dargestellt
ist, ist die Wadenstütze 20 bewegbar
an dem Fersenbereich eines Boots 80 befestigt. Die seitlichen
Ansätze 24 sind
bevorzugt unter dem Knöchelbereich
des Boots befestigt, um Seiten- oder Querflexibilität des Boöts bereitzustellen,
die ein wünschenswertes,
seitliches Abrollen des Fußes
ermöglicht.
Die seitlichen Ansätze 24 können unter
Verwendung jedes zweckdienlichen Befestigungsmittels 82,
wie beispielsweise einer Schraube, einer Niete oder ähnliches,
an dem Boot befestigt sein, die durch jeden seitlichen Ansatz dringt,
bevorzugt an verstärkten
Befestigungspunkten.
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Bei einem weiteren Aspekt der Erfindung kann
die flexible Wadenstütze 20 mit
einem entfernbaren Bindungsschnittstellenteilsystem eingesetzt werden,
um die Schnittstelle zwischen einem Boot und einer Bindung zu bilden.
Wie in einem, in 10 gezeigten
Ausführungsbeispiel
dargestellt ist, umfasst das Schnittstellenteil 90 einen
Körper 92 und zumindest
einen einstellbaren Riemen 94, der angeordnet ist, um quer über dem
Knöchelbereich
des in unterbrochenen Linien gezeigten Boots 96 zu liegen. Die
Wadenstütze 20 ist
bewegbar an den Seitenwänden
des Schnittstellenteilkörpers 92 unter
Verwendung eines geeigneten Befestigungsmittels 95 befestigt,
das durch die seitlichen Ansätze 24 der
Wadenstütze
dringt. Der Körper 92 des
Schnittstellenteils kann ein oder mehrere Paarungsmerkmale 98 aufweisen,
wie einem Fachmann ersichtlich sein wird, die zum in Eingriff Nehmen
entsprechender Eingriffselemente 100 an der Bindung 102 ausgebildet
sind.
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Das besondere Bindungsschnittstellenteil 90 und
die besondere Bindung 102, die in 10 gezeigt sind, sind in weiteren Einzelheiten
in einem US Patent Nr. 6,347,805 beschrieben, auf das der fachkundige
Leser für
Einzelheiten verwiesen wird.
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Zum einfacheren Verständnis und
ohne den Umfang der vorliegenden Erfindung zu beschränken wurde
die erfindungsgemäße Wadenstütze, die
dieses Patent anspricht, insbesondere in Verbindung mit einem Boot
oder einer Bindung beschrieben, der bzw. die zusammen mit einem
Snowboard verwendet wird. Es sollte jedoch erkannt werden, dass
die vorliegende Erfindung in Verbindung mit anderen Gleitbrettarten
verwendet werden kann. Folglich bezieht sich für die Zwecke dieses Patents „Gleitbrett" im Allgemeinen auf
besonders für
das Gleiten entlang eines Terrain konfigurierte Bretter, beispielsweise Snowboards,
Ski, Wasserski, Wakeboards, Surfbretter und andere brettartige Vorrichtungen,
die es einem Fahrer ermöglichen,
eine Oberfläche
zu überqueren.