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Hintergrund der Erfindung
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Technisches Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
allgemein eine Wadenstütze
für Gleitsportarten
und insbesondere eine Wadenstütze
mit einstellbarer Steifheit.
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Beschreibung des Standes
der Technik
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Zum Gleiten entlang eines Geländes sind
besonders konfigurierte Bretter bekannt, beispielsweise Snowboards,
Ski, Wasserski, Wakeboards, Surfbretter und ähnliches. Zum Zwecke dieses
Patents bezieht sich „Gleitbrett"
im Allgemeinen auf jedes der vorstehenden Bretter sowie auf andere
brettartige Vorrichtungen, die es einem Fahrer ermöglichen, eine
Oberfläche
zu überqueren.
Für das
einfachere Verständnis
und ohne den Umfang der Erfindung zu begrenzen, ist die erfindungsgemäße Wadenstütze, die
dieses Patent anspricht, im Folgenden jedoch im Wesentlichen in
Verbindung mit einem Snowboardsoftboot und einer Bindung offenbart,
die in Verbindung mit einem Snowboard benutzt wird. Es soll jedoch
erkannt worden sein, dass die im Folgende beschriebene, vorliegende
Erfindung in Verbindung mit anderen Gleitbretttypen sowie anderen
Stiefelarten verwendet werden kann, beispielsweise Hybridstiefel,
die verschiedene Aspekte von Hardboots und Softboots kombinieren.
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Snowobardbindungssystem für Snowboardsoftboots
umfassen typischerweise eine „Wadenstütze" („highback")
genanntes, aufrechtes Teil (ebenfalls als „lowback" und als „skyback"
bekannt), der den hinteren, unteren Bereich des Beins eines Fahrers
stützt.
Die Wadenstütze
wirkt als Hebel, der beim Übertragen
von Kräfte
unmittelbar auf das und von dem Brett hilft, was es dem Fahrer ermöglicht, über Beinbewegungen
das Brett wirksam zu steuern. Das Beugen seiner Beine nach hinten
gegen die Wadenstütze
bringt beispielsweise das Brett auf seine Fersenkante, wobei eine
entsprechende Gewichts- und Gleichgewichtsverlagerung über die
Wadenstütze wirkt,
um einen fersenseitigen Schwung zu beenden.
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Die Brettsteuerung kann durch die
Gesamtsteifheit oder -flexibilität
einer Wadenstütze
beeinflusst werden. Mit steigender Steifheit der Wadenstütze steigt
beispielsweise die Kraftübertragung, was
eine stärker ansprechende
Brettsteuerung ergibt. Im Gegensatz hierzu sinkt die Kraftübertragung bei
sinkender Wadenstützensteifheit,
was eine weniger stark ansprechende Brettsteuerung ergibt.
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Viele Fahrer, insbesondere erfahrene
und aggressive Fahrer wünschen
eine steife Wadenstütze,
um eine hohe Kraftübertragung
und ein schnelles Ansprechverhalten des Bretts sicherzustellen.
Andere Fahrer hingegen, beispielsweise weniger aggressive oder weniger
erfahrene Fahrer könnten
eine steife Wadenstütze übersteuernd
finden. Eine steife Wadenstütze
neigt dazu, Stöße von dem
Brett auf den Fahrer zu übertragen,
während
eine flexiblere Wadenstütze
dazu neigt, für
eine stärker
fehlerverzeihende Abfahrt Stöße und Flattern
zu absorbieren.
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Der Grad der Wadenstützensteifheit
kann ebenfalls das Komfortniveau eines Fahrers während der Fahrt beeinflussen.
Insbesondere kann eine steife Wadenstütze unerwünschte Druckpunkte gegen das
Bein eines Fahrers erzeugen, anstatt eine gleichmäßige Druckverteilung über den
Boot und das Bei aufzudrücken.
Der obere Bereich einer steifen Wadenstütze kann beispielsweise den
Wadenmuskel des Fahrers ein Eingriff nehmen und hierdurch viel von
der Kraft zwischen der Wadenstütze
und dem Bein des Fahrers auf den Wadenmuskel konzentrieren, einen
Zustand, den Fahrer im Allgemeinen unbequem finden.
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Während
es für
eine Wadenstütze
wünschenswert
ist, optimale Leistung zu bieten, habe der Anmelder erkannt, dass
veränderliche
Faktoren, einschließlich
das Fahrvermögen
des Fahrers, die Beinform und die Sensibilität des Fahrers dazu neigen, dass
eine spezifische Wadenstütze
vom Abgeben der optimalen Leistung für jeden Fahrer ausgeschlossen
wird, weil sie eine oder mehrere besondere, von einigen Fahrern
erwünschte
Eigenschaften nicht bereitstellen kann. Folglich könnte ein
Fahrer eine Wadenstütze
einsetzen, die einige weniger bevorzugte Eigenschaften aufweist,
um in dem gesamten Leistungsspektrum andere, stärker wünschenswerte Eigenschaften
zu erzielen. Es könnten
beispielsweise einige Fahrer die Verwendung einer stärker ansprechenden
Wadenstütze
wählen,
die weniger komfortabel sein könnte,
wohingegen andere Fahrer die Verwendung einer weniger ansprechenden,
komfortableren Wadenstütze
wählen
könnten. Entsprechend
könnten
Fahrer ein Ausmaß der
Einstellbarkeit in der Wadenstützensteifheit
bevorzugen, um einen erwünschten
Ausgleich zwischen verschiedenen Wadenstützeneigenschaften zu erzielen,
wie beispielsweise Kraftübertragung
auf das Brett und Druckverteilung auf das Bein währen Fersenkantenmanövern.
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Für
eine frühe
Offenbarung eines Snowboardsportsystems, das eine Wadenstütze umfasst, wird
auf die US-A-5,356,170 der Anmelderin verwiesen. Für einen
Vorschlag, wie die Flexibilität
der Schale eines Skistiefels rund um den Knöchel der den Stiefel tragenden
Person eingestellt werden kann, wird auf die US-A-4,372,061 verwiesen.
Die Schale weist ein paar sich entlang der Oberkante des Stiefels
längs erstreckende
Einschnitte auf. Die Einschnitte sind mit als gegenüberliegende
Paare angeordneten Kerben ausgebildet. Ein Kernelement ist geformt,
so dass es mit einem ausgewählten
der Kerbenpaare zusammenwirkt. Je höher das Kernelement an dem
Stiefel angebracht ist, desto steifer wird der Skistiefel.
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EP-A-724851 bietet eine ähnliche
Lösung
für das
Problem an. An der Rückseite
des Stiefels ist eine Reihe Elemente befestigt, die elastisch miteinander
verbunden sind, um relativ zueinander eine begrenzte, elastisch
federnde Drehbewegung auszuführen,
bis sie aneinander anliegen, um gegenseitig weiteres Drehen zu unterbinden.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine
verbesserte Wadenstütze
bereitzustellen, die für ausgewählte Kraftübertragung
und Fahrkomfort eine Steifheitseinstellung aufweist.
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Darstellung der Erfindung
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Bei einer beispielhaften Ausführungsform der
Erfindung ist eine Wadenstütze
zur Verwendung mit einer Komponente, wie beispielsweise einer Gleitbrettbindung,
einem Boot oder einem Bindungsschnittstellenteil, bereitgestellt,
die mit dem Bein eines Fahrers eine Schnittstelle bildet und von
einem Gleitbrett getragen werden kann. Die Wadenstütze umfasst
einen Wadenstützenkörper, der
ein aufrechtes Rückteil
umfasst, um einen hinteren Abschnitt des Beins eines Fahrers zu
stützen.
Der Wadenstützenkörper weist
eine kontrollierte Steifheit auf, die zwischen einer ersten festen
Steifheit und einer von der ersten festen Steifheit verschiedenen,
zweiten festen Steifheit einstellbar ist. Der Wadenstützenkörper ist
für den
Eingriff mit der Komponente aufgebaut und angeordnet.
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Bei einer weiteren beispielhaften
Ausführungsform
der Erfindung ist eine Wadenstütze
zur Verwendung mit einer Snowboardkomponente bereitgestellt, die
mit dem Bein eines Fahrers eine Schnittstelle bildet und von einem
Snowboard gestützt
werden kann. Die Wadenstütze
umfasst einen Wadenstützenkörper, der
ein konturiertes, aufrechtes Rückteil
umfasst, um einen hinteren Abschnitt des Beins eines Fahrers zu
stützen.
Das Rückteil
weist eine kontrollierte Steifheit auf, die zwischen einer ersten
festen Steifheit und einer von der ersten festen Steifheit verschiedenen,
zweiten festen Steifheit einstellbar ist. Das Rückteil umfasst einen unteren
Bereich mit einer Fersenschale, die zum Halten eines Fersenabschnitts
eines Snowboardboots konfiguriert ist, und zumindest einen Bereich,
der auf dem unteren Bereich relativ zum unteren Bereich beweglich getragen
ist. Bewegung des zumindest einen Abschnitts ist kontrollierbar,
um die Steifheit des Rückteils
einzustellen. Der zumindest eine Abschnitt ist relativ zum unteren
Bereich entlang einer zumindest teilweise von zumindest einer sich
durch das Rückteil erstreckenden Öffnung gebildeten
Biegezone flexibel. Der Wadenstützenkörper ist
aufgebaut und angeordnet, um auf der Snowboardkomponente getragen
zu werden.
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Die Wadenstütze kann ebenfalls ein an dem Rückteil befestigbares
Steuerelement umfassen, um die Relativbewegung zwischen dem zumindest
einen Abschnitt und dem unteren Bereich zu begrenzen, damit die
Rückteilsteifheit
auf eine der ersten festen Steifheit und der zweiten festen Steifheit
festsetzbar ist. Die Wadenstütze
kann des weiteren ein Paar seitliche Arme umfassen, die sich von
gegenüberliegenden
Seiten des Rückteils
weg erstrecken, um die Wadenstütze
schwenkbar an der Snowboardkomponente zu befestigen.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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Die Erfindung wird mit Bezugnahme
auf die folgende ausführliche
Beschreibung ihrer beispielhaften Ausführungsformen vollständiger erkannt
werden, wenn diese in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen genommen wird,
in denen ähnliche
Bezugszeichen ähnliche
Merkmale bezeichnen, und in denen:
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1 eine
perspektivische Ansicht der Wadenstütze mit einstellbarer Steifheit
gemäß einer
beispielhaften Ausführungsform
der Erfindung ist;
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2 eine
Rückansicht
der Wadenstütze der 1 ist;
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3 eine
Seitenansicht der Wadenstütze der 1 und 2 ist;
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4A eine
Querschnittansicht entlang Schnittlinie 4-4 der 2 ist, die ein Ausführungsbeispiel eines Steifheitssteuersystems
darstellt;
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4B eine
Querschnittansicht entlang Schnittlinie 4-4 der 2 ist, die ein weiteres Ausführungsbeispiel
eines Steifheitssteuersystems darstellt;
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5 eine
Rückansicht
der Wadenstütze gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist, die ein alternativen Steifheitssteuersystem darstellt;
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6 eine
Querschnittansicht entlang Schnittlinie 6-6 der 1 ist, die ein weiteres Ausführungsbeispiel
zum Einstellen der Wadenstützensteifheit
darstellt;
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7 eine
Seitenansicht der in eine beispielhafte Ausführungsform einer Snowboardbindung
gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung integrierten Wadenstütze ist;
und
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8 eine
Seitenansicht der in eine beispielhafte Ausführungsform eines Snowboardbootsystems
gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung integrierten Wadenstütze ist;
und
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9 eine
perspektivische Ansicht der in eine beispielhafte Ausführungsform
eines entfernbaren Bindungsschnittstellenteils gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung integrierten Wadenstütze ist.
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Ausführliche
Beschreibung
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Die vorliegende Erfindung ist auf
eine Wadenstütze
gerichtet, die zum Berücksichtigen
der besonderen Fahrpräferenzen
eines Fahrers mit einer Steifheitseinstellung versehen ist. Das
Einstellen der Wadenstützensteifheit
ermöglicht
es dem Fahrer, nach Wahl die Kraftübertragung und das Ansprechverhalten
des Bretts auf Grundlage individueller Fahrpräferenzen und/oder Fahrbedingungen
zu steigern oder zu senken. Das Einstellen der Wadenstützensteifheit
kann es einem Fahrer ebenfalls ermöglichen, Druckpunkte zwischen
der Wadenstütze
und dem Bein zu reduzieren, insbesondere dem Wadenmuskel des Fahrers,
um den Komfort zu erhöhen
und zugleich für
die Brettsteuerung die Rückseitenstütze zu erhalten.
Die Wadenstütze
kann einen oder mehrere Abschnitte einsetzen, die nach Wahl angeordnet sein
können,
um eine gewünschte
Wadenstützensteifheit
für das
Brettansprechverhalten und den Komfort zu erzielen. Es können ebenfalls
eines oder mehrere Steuerelemente implementiert werden, um den Grad
der Wadenstützengesamtsteifheit
einzustellen.
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Bei einer beispielhaften Ausführungsform gemäß 1 umfasst die Wadenstütze 20 ein
aufrechtes Rückteil 22 und
ein Paar seitliche Arme 24, die sich von gegenüberliegenden
Seiten des Rückteils
weg erstrecken. Die seitlichen Arme 24 können eingesetzt
werden, um die Wadenstütze
an einer Gleitbrettkomponente, wie beispielsweise einer Snowboardbindung,
einem Snowboardboot oder einem Bindungsschnittstellenteil, entlang
einer Befestigungsachse 26 schwenkbar zu befestigen, die
quer zur Länge
der Bindung oder des Boots liegt.
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Das Rückteil 22 weist bevorzugt
eine konturierte Konfiguration auf, die kompatibel zur Form eines
Boots ist. Die Wadenstütze 20 umfasst
eine Fersenschale 28 am unteren Ende des Rückteils,
die konfiguriert ist, um den Fersenbereich des Boots zu ergreifen
und zu halten. Das Rückteil 22 geht
von der Fersenschale 28 in einen Bereich 30 der
Wadenstütze über, der
konfiguriert ist, um sich entlang des hinteren Abschnitts des Beins
des Fahrers zu erstrecken, um eine Rückseitenstütze zum Schwingen und Steuern
des Bretts bereitzustellen. Die Innenfläche der Wadenstütze kann
elastisch federnde Kissen 32, 34 aufweisen, um
das Halten der Ferse zu verstärken,
Schocks zu absorbieren und eine Druckverteilung quer über den
Boot und das Bein zu erleichtern.
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Bei einer beispielhaften Ausführungsform der
Erfindung umfasst die Wadenstütze 20 in
ihrem oberen Bereich einen oder mehrere Abschnitte, die konfiguriert
sein können,
um eine gewünschte
Wadenstützensteifheit
bereitzustellen. Wie in den 2 bis 3 dargestellt ist, kann der
obere Bereich 30 der Wadenstütze erste und zweite Abschnitte 36, 38 umfassen,
die relativ zur Fersenschale 28 gebeugt werden können. Bei
der beispielhaften Ausführungsform kann
der erste Abschnitt 36 relativ zum zweiten Abschnitt 38 gebeugt
werden, der wiederum relativ zum unteren Bereich des Rückteils 22 über der
Fersenschale 28 gebeugt werden kann. Das Ausmaß und die
Richtung des Beugens kann durch Biegezonen 40, 42 definiert
sein, die in dem Rückteil
ausgebildet sind. Wie dargestellt ist, können sich die Biegezonen 40, 42 im
Wesentlichen parallel zur Befestigungsachse 26 der Wadenstütze erstrecken,
um es den Abschnitten 36, 38 zu ermöglichen,
sich in einer Richtung A zwischen Zehen und Ferse zu beugen. Es sollte
jedoch erkannt werden, dass die Wadenstütze konfiguriert sein kann,
um Flexibilität
in jeder Richtung zu ermöglichen,
wie ein Fachmann erkennen wird. Es können beispielsweise eine oder
mehrere Flexzonen quer zu oder in verschiedenen Richtungen relativ
zur Befestigungsachse vorgesehen sein.
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Die Gesamtsteifheit der Wadenstütze 20 kann
durch die Anzahl und Größe der Abschnitte 36, 38 erzeugt
werden. Die Gesamtsteifheit der Wadenstütze kann beispielsweise durch
Senken der Höhe jedes
Abschnitts und Erhöhen
der Anzahl der Abschnitte gesenkt werden. Es sollte daher erkannt werden,
dass die Anzahl und Größe der Abschnitte nicht
auf die in den Figuren gezeigte, beispielhafte Ausführungsform
beschränkt
ist.
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Die Wadenstütze 20 kann mit einem
besonderen Steifheitsgrad konfiguriert werden, indem die Flexibilität der Wadenstütze an ausgewählten Stellen an
dem Rückteil
eingestellt wird. Bei der beispielhaften Ausführungsform erstrecken sich
erste und zweite Öffnungen 46, 48 quer über den
oberen Bereich 30 des Rückteils 22,
um die Biegezone 40, 42 zu bilden.
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Obwohl im Allgemeinen ovalförmige Schlitze gezeigt
sind, kann jede geeignet konfigurierte Öffnung angewendet werden, um
die gewünschten Steifheitseigenschaften
für die
Wadenstütze
zu erzielen. Es sollte jedoch erkannt werden, dass der Grad der
Wadenstützensteifheit
auf jede andere geeignete, einem Fachmann ersichtliche Art und Weise
erzeugt werden kann. Es kann die Steifheit Wadenstütze 20 beispielsweise
anstelle von oder zusätzlich
zu den Öffnungen
erhöht
oder gesenkt werden, indem die Dicke oder die Oberflächenstruktur
des Rückteils 22 an
ausgewählten
Stellen verändert
wird. Die Steifheit kann ebenfalls erzeugt werden, indem verschiedene
strukturelle Elemente oder Reliefs, wie beispielsweise Rippen oder
Nuten, verwendet werden. Die Wadenstützensteifheit kann ebenfalls
erzielt werden, indem Werkstoffe von sich an ausgewählten Stellen
unterscheidenden Eigenschaften verwendet werden.
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Da der Grad der Wadenstützensteifheit
eine Sache von individueller Fahrerpräferenz ist, ist es wünschenswert,
dass einem Fahrer die Option bereitgestellt wird, die Steifheit
der Wadenstütze
nach Wahl einzustellen. Bei einer Ausführungsform kann die Wadenstützensteifheit
eingestellt werden, indem ein oder mehr Steuerelemente 50, 52 verwendet
werden, die an der Wadenstütze
befestigbar sind. Die Steuerelemente 50, 52 können in
eine oder mehrere der Öffnungen 46, 48 angeordnet
werden, um die relative Flexibilität der ersten und zweiten Abschnitte 36, 38 der
Wadenstütze
zu steuern, indem sie als komprimierbare Teile zwischen den Abschnitten
wirken, wenn der Fahrer Rückseitendruck
auf die Wadenstütze
ausübt.
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Die Steuerelemente 50, 52 sind
bevorzugt entfernbar, so dass ein Fahrer ohne weiteres die gesamte
Wadenstützensteifheit
einstellen kann, indem er verschiedene Steuerelemente unterschiedlicher Steifheit
austauscht. Bei einer, in 4A gezeigten, beispielhaften
Ausführungsform
sind die Steuerelemente 50, 52 entfernbare Stopfen,
die in den Öffnungen
verriegelt und aus ihnen entfernt werden können. Jeder Stopfen kann eine
Verriegelung 54, wie beispielsweise einen Dorn, einen Zahn,
eine Hinterschneide oder ähnliches
umfassen, die ein entsprechendes Merkmal, wie beispielsweise den
Umfang der Öffnung,
in Eingriff nimmt, um den Stopfen während zu erwartender Fahrbedingungen
an der Wadenstütze
zu halten. Die Wadenstütze 20 kann
mit zwei oder mehr Stopfen unterschiedlicher Steifheitseigenschaften
für jede Öffnung versehen
werden, um einem Fahrer verschiedene Optionen für die Wadenstützensteifheit
zu geben.
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Ein Fahrer kann die Wadenstützensteifheit einstellen,
indem er nach Wahl eines oder mehrere der Steuerelemente 50, 52 austauscht.
Bei einem Extrem kann die Wadenstützensteifheit minimiert werden,
indem jedes der Steuerelemente 50, 52 aus der Wadenstütze entfernt
wird, so dass die Abschnitte 36, 38 frei gebeugt
werden können.
Beim anderen Extrem kann die Wadenstützensteifheit maximiert werden,
indem starre Steuerelemente 50, 52 an der Wadenstütze befestigt
werden, und hierdurch für eine
hohe Kraftübertragung
und ein schnelles Brettansprechverhalten die Wadenstützenflexibilität im Wesentlichen
eliminiert wird. Dazwischenliegende Niveaus der Wadenstützensteifheit
können
erzielt werden, indem eines oder mehrere elastisch federnde Steuerelemente 50, 52 an
der Wadenstütze
befestigt werden. Es können
ebenfalls verschiedene Kombinationen der Steuerelemente 50, 52 eingesetzt
werden, um die Wadenstützensteifheit
gemäß der Fahrpräferenzen
des Fahrers weiter einzustellen, wie einem Fachmann erkennbar sein
wird.
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Bei einer weiteren, in 4B gezeigten Ausführungsform
können
die Steuerelemente 50, 52 einstückig auf
der Rückfläche des
oberen Kissens 32 ausgebildet sein, so dass sie bei an
der Innenfläche der
Wadenstütze
befestigtem Kissen die Öffnungen 46, 48 durchdringen.
Die Steuerelemente 50, 52 können ebenfalls aus einem Werkstoff
gebildet sein, der andere Kompressionseigenschaften aufweist als
die Kissen. Mehrere Kissen 32 mit unterschiedlichen Steifheitseigenschaften
können
bereitgestellt sein, um dem Fahrer die Option zu bieten, die Wadenstützensteifheit
durch wahlweises Befestigen eines der Kissen an der Wadenstütze einzustellen.
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Bei einer weiteren beispielhaften
Ausführungsform
der Erfindung können
die Steuerelemente eine oder mehrere Federn umfassen, die austauschbar
an der Wadenstütze
befestigt sind. Wie in 5 gezeigt
ist, kann eine Feder 56, wie beispielsweise eine Blattfeder,
in einer Nut 57 entlang des oberen Bereichs 30 des
Rückteils 22 befestigt
sein. Der Zwischenbereich der Feder 56 kann zwischen den
ersten und zweiten Abschnitten 36, 38 unter Verwendung
jedes geeigneten Befestigungselements 58 befestigt sein,
wie beispielsweise eine Schraube oder ähnliches. Die entgegengesetzten
Enden der Feder 56 können
gleitend an der Wadenstütze
befestigt werden, indem jedes geeignete Befestigungsmittel 60,
wie beispielsweise eine Schraube, ein Stift oder ähnliches,
verwendet wird, das sich durch die Feder 56 und entsprechende
Schlitze 62 in der Wadenstütze erstreckt.
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Wie dargestellt ist, ist das erste
Ende 64 der Feder gleitend über der ersten Öffnung 46,
und das zweite Ende 66 der Feder gleitend unter der zweiten Öffnung 48 befestigt.
Der Zwischenbereich der Feder ist an der Wadenstütze zwischen den ersten und zweiten Öffnungen
fest, so dass das Beugen der ersten und zweiten Abschnitte 36, 38 der
Wadenstütze bewirkt,
dass die ersten und zweiten Enden 64, 66 der Feder
sich um den Zwischenbereich biegen. Der Grad der Wadenstützensteifheit
kann durch die Verwendung einer besonderen Federkennlinie gesteuert werden.
Eine Feder mit einer hohen Federkonstante wird beispielsweise eine
größere Wadenstützensteifheit
bereitstellen als eine Feder mit einer niedrigen Federkonstante,
wenn sie derselben aufgebrachten Kraft unterworfen werden.
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Die Wadenstütze 20 ist bevorzugt
aus einem starren Kunststoffmaterial geformt, wie beispielsweise
Polykarbonat, Polyolefin, Polyurethan, Polyethylen und ähnliches,
das zum Bereitstellen einer wirksamen Kraftübertragung vom Fahrer auf das
Brett geeignet ist. Die Steuerelemente 50, 52 sind
bevorzugt aus einem elastisch federnden Werkstoff geformt, wie beispielsweise
einem Elastomer. Es wird jedoch erkannt werden, dass die Wadenstütze und die
Steuerelemente aus jedem geeigneten, einem Fachmann ersichtlichen
Werkstoff gebildet sein können.
Die Steuerelemente können
beispielsweise aus verschiedenen Gelen, Kunststoffen, Schäumen und ähnliches
hergestellt sein. Bei einer weiteren Ausführungsform können die
Steuerelemente austauschbare Druckfedern oder andere geeignete,
einem Fachmann ersichtliche Dämpfeinrichtungen
umfassen.
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Bei einer weiteren beispielhaften
Ausführungsform
der Erfindung kann die Steifheit der Wadenstütze 20 eingestellt
werden, indem eine Vielzahl von austauschbaren Wadenstützenoberteilen
verwendet werden, von denen jedes eine sich von den anderen Oberteilen
unterscheidende Steifheit aufweist. Die Oberteile können ebenfalls
mit Formen versehen sein, die sich verändernde Krümmungen, Höhen und/oder jedes andere einem
Fachmann ersichtliche Merkmal aufweisen können. Wie in 6 dargestellt ist, kann das Rückteil 22 der
Wadenstütze entfernbar
jedes beliebige der austauschbaren Oberteile 70 tragen,
um eine gewünschte
Wadenstützensteifheit
bereitzustellen. Die Oberteile 70 können entfernbar mit der Wadenstütze verbunden
sein, indem jedes geeignete, dem Fachmann geläufige Befestigungsmittel verwendet
wird, wie beispielsweise eine Anordnung aus Schraube 72 und
Mutter 74.
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Die einstellbare Wadenstütze gemäß der vorliegenden
Erfindung kann bei jeder Gleitbrettaktivität eingesetzt werden, wie beispielsweise
Snowboardfahren, bei denen eine Unterstützung der Fersenseite nützlich wäre. Zum
leichteren Verständnis und
ohne den Umfang der Erfindung zu beschränken, wird jedoch die erfinderische
Wadenstütze
nun in Verbindung mit einer Snowboardbindung beschrieben werden.
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Bei einer beispielhaften, in 7 gezeigten Ausführungsform
kann die Snowboardbindung 80 eine an einem Snowboard 84 befestigbare
Grundplatte 82 umfassen, und einen oder mehrere Bindungsriemen,
bevorzugt einstellbare Riemen, die an der Grundplatte befestigt
sind, um einen (nicht gezeigten) Boot an dem Snowboard zu befestigen.
Die Wadenstütze 20 ist
schwenkbar an den Seitenwänden
der Grundplatte 82 befestigt. Wie dargestellt ist, kann
die Bindung 80 einen Knöchelriemen 86 umfassen,
der sich über
den Knöchelbereich
des Boots erstreckt, um die Ferse des Fahrers niederzuhalten, und
einen Zehenriemen 88, der sich über den vorderen Abschnitt
des Boots erstreckt und diesen niederhält. Es sollte jedoch verstanden
sein, dass die Bindung 80 andere Riemenkonfigurationen
implementieren kann. Eine verriegelbare Einstellung 90 für die Vorwärtsneigung
kann ebenfalls bereitgestellt sein, um mit einem Fersenkragen 92 zusammenzuwirken und
die Wadenstütze 20 relativ
zum Board in einem vorgewählten
Vorwärtsneigungswinkel
einzustellen, und für
ein verbessertes Ansprechverhalten der Zehenseite die Wadenstütze zu verriegeln.
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Die Wadenstütze 20 der vorliegenden
Erfindung ist jedoch nicht auf irgendeine besondere Bindungsart
beschränkt.
Die Wadenstütze
kann beispielsweise ebenfalls bei einer Snowboardstep-in-Bindung
implementiert sein, die einen Verriegelungsmechanismus umfasst,
der entsprechende Merkmale in Eingriff nimmt, die entweder unmittelbar
oder mittelbar an einem Snowboardboot bereitgestellt sind. Die Wadenstütze kann
an einer Bindungsgrundplatte auf eine Art und Weise ähnlich zu der
zuvor beschriebenen Bindung befestigt sein. Beispiele für Snoboardstep-in-Bindungen, in denen
die flexible Wadenstütze
integriert sein könnte,
sind in dem US-Patent Nr. 5,722,680 und der US-Patentanmeldung Nr.
08/780,721 beschrieben.
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Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel kann
die Wadenstütze 20 der
vorliegenden Erfindung entweder permanent oder entfernbar an einem Snowboardboot
befestigt sein. Eine entfernbare Wadenstütze stellt Systemflexibilität bereit,
indem sie es ermöglicht,
dass der Boot mit Bindungssystemen eingesetzt wird, die bereits
eine an einer Bindungsgrundplatte befestigte Wadenstütze aufweisen.
Wie in 8 dargestellt
ist, ist die Wadenstütze 20 bewegbar
an dem Fersenbereich eines Boots 100 befestigt. Die seitlichen
Arme 24 sind bevorzugt unter dem Knöchelbereich des Boots befestigt,
um Seiten- oder Querflexibilität
des Boots bereitzustellen, die ein wünschenswertes, seitliches Abrollen
des Fußes
ermöglicht.
Die seitlichen Arme 24 können unter Verwendung jedes
zweckdienlichen Befestigungsmittels 102, wie beispielsweise
einer Schraube, einer Niete. oder ähnliches, an dem Boot befestigt
sein, die durch jeden seitlichen Arm dringt, bevorzugt an verstärkten Befestigungspunkten.
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Bei einem weiteren Aspekt der Erfindung kann
die flexible Wadenstütze 20 mit
einem entfernbaren Bindungsschnittstellenteilsystem eingesetzt werden,
um die Schnittstelle zwischen einem Boot und einer Bindung zu bilden.
wie in einem, in 9 gezeigten
Ausführungsbeispiel
dargestellt ist, umfasst das Schnittstellenteil 110 einen
Körper 112 und zumindest
einen einstellbaren Riemen 114, der angeordnet ist, um
quer über
dem Knöchelbereich
des in unterbrochenen Linien gezeigten Boots 116 zu liegen.
Die Wadenstütze 20 ist
bewegbar an den Seitenwänden
des Schnittstellenteilkörpers 112 unter Verwendung
eines geeigneten Befestigungsmittels 115 befestigt, das
durch die seitlichen Arme 24 der Wadenstütze dringt.
Der Körper 112 des
Schnittstellenteils kann ein oder mehrere Paarungsmerkmale 118 aufweisen,
wie einem Fachmann ersichtlich sein wird, die zum in Eingriff nehmen
entsprechende Eingriffselemente 120 an der Bindung 122 ausgebildet sind.
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Das besondere Bindungsschnittstellenteil 110 und
die besondere Bindung 122, die in 9 gezeigt sind, sind in weiteren Einzelheiten
in einer US-Anmeldung
Nr. 09/062,131 beschrieben.
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Nachdem nun mehrere Ausführungsformen der
Erfindung in Einzelheiten beschrieben wurden, werden Fachleuten
verschiedene Abwandlungen und Verbesserungen ohne weiteres ersichtlich
sein. Solche Abwandlungen und Verbesserungen sollen in dem Schutzbereich
der Erfindung liegen. Entsprechend ist die vorstehende Beschreibung
nur beispielhaft und nicht beschränkend gedacht. Die Erfindung ist
nur beschränkt,
wie sie durch die folgenden Ansprüche und ihre Äquivalente
definiert ist.