-
VERFAHREN ZUR REINIGUNG VON
PROANTHOCYANIDIN-OLIGOMEREN
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum effizienten Reinigen
von Proanthocyanidin-Oligomeren mit hoher Reinheit, welche eine
Vielzahl biologischer Aktivitäten,
einschließlich
antitumorale, entzündungshemmende,
Antialterungs-, antioxidative, antiallergische, antibakterielle
sowie Haarwuchs-Aktivitäten, aufweisen
und nützlich
in Nahrungsmitteln, Kosmetika, Arzneimitteln oder dergleichen angewandt
werden können.
-
Proanthocyanidin,
welches als eine biologische Schutzsubstanz höherer Pflanzen bekannt ist,
ist generell ein Oberbegriff für
Polymere in der Form eines Dimers oder von höherem Grad, welche über Bindungsformate,
wie 4β→6, 4β→8, 4β→8·2βO→7, mit Flavan-7-ol
als einer konstituierenden Einheit polymerisiert sind. Diese werden
auch als kondensierte Tannine bezeichnet (E. Steinegger/R. Hänsel, "Pharmacognosy [1
st Vol.], Approach to Chemistry and Pharmacology" (übersetzt
von Shuji Itokawa et al., Hirnkawa Publishing Co.) (1977) 204–208; Porter
L. J., Flavans and proanthocyanidins, in: Harborne J. B. (Ed.), "The Flavonoids, Advances
in Research Science 1986",
Chapman & Hall
(1994) 23–55).
Diese werden allgemein Proanthocyanidin genannt, weil sie Anthocyanidin
erzeugen und bei saurer Behandlung rot werden. Von Proanthocyanidinen
ist bekannt, dass sie eine Vielzahl von biologischen Aktivitäten zeigen.
Zu den Aktivitäten, über die
berichtet wurde, gehören
antitumorale, entzündungshemmende,
Antialterungs-, antioxidative, antiallergische, antibakterielle
und Haarwuchs-Aktivitäten
[Bart Schwitters/Jack Masquelier, "21
st century
Biophylaxis Substance OPC", übersetzt
von Akira Sasaki, Fragrance Journal (1997) 50–135; Tomoya Takahashi et al.,
Journal of Investigative Dermatology, 112 (1999) 310–316]. Noch
nicht alle Beziehungen zwischen Struktur und Aktivität, die zwischen
diesen biologischen Aktivitäten
und dem Grad der Polymerisation von Proanthocyanidinen bestehen, sind
geklärt
worden. Was beispielsweise die Haarwuchsaktivität betrifft, wurde von dimeren
bis pentameren Proanthocyanidin-Oligomeren
(insbesondere dimeren und trimeren) in Proanthocyanidinen berichtet,
dass sie die höchste
Aktivität
haben (
WO96/00561 ).
-
Hinsichtlich
der Trennung und Reinigung von Proanthocyanidinen aus Pflanzenteilen
wurden Versuche unternommen, Proanthocyanidine aus verschiedenen
Pflanzenteilen, einschließlich
Traubenkerne, Kiefernrinden, Gingkoblätter, Erdnüsse und Kakaobohnen, zu separieren
und zu reinigen. Zu Beispielen für
eine industrielle Extraktion aus Rohmaterialien wie diesen gehören die
Extraktion aus Traubenkernen (Japanische veröffentlichte ungeprüfte Anmeldung
Nr.
3-200781 ,
WO97/39632 ,
US5484594 ), Kiefernrinde (
US4698360 ,
WO97/44407 ) oder dergleichen. In
dem Verfahren gemäß der japanischen
veröffentlichten
ungeprüften
Anmeldung Nr.
3-200781 wird
eine Vorbehandlung durchgeführt,
indem man Kerne weißer
Trauben bei weniger als 70°C
in Kontakt mit Wasser kommen lässt,
gefolgt von einer Extraktion mit heißem Wasser. Der so erhaltene
Extrakt wird auf eine Sephadex LH-20
TM-Säule aufgebracht
und dann mit 70% Ethanol eluiert, wodurch ein Proanthocyanidine
enthaltendes Pulver mit einer Reinheit von ungefähr 90% erhalten wird. In dem
Verfahren gemäß
US4698360 wird 1 Tonne Pinasterrinde
einer Heißwasserextraktion
unter Druck unterzogen, und dann werden eine Elution mit Ethylacetat
sowie Fällung
durch Zugabe von Chloroform wiederholt, so dass ein Proanthocyanidine
enthaltendes Pulver erhalten wird. Allerdings enthält keines
der aus den vorstehenden Verfahren resultierenden gereinigten Produkte
90% oder mehr an dimeren bis pentameren Proanthocyanidin-Oligomeren
allein. Alle diese gereinigten Produkte enthalten auch Monomere,
hexamere oder höhergradige
Polymere oder andere organische Säuren.
-
Als
ein Verfahren zum Reinigen von Proanthocyanidinen unter Verwendung
des Verfahrens der Gegenstrom-Flüssig-Flüssig-Verteilung
wird zum Beispiel ein Verfahren, bei dem Wasser und Ethylacetat
verwendet werden, in Andrew G. H. Lea, J. Sci. Fd. Agric. 29 (1978)
471–477,
in der japanischen veröffentlichten
ungeprüften
Patentanmeldung Nr.
61-16982 und
dergleichen beschrieben.
-
Als
ein Verfahren zum Reinigen von Proanthocyanidinen unter Verwendung
der Fest-Flüssig-Extraktion wird zum
Beispiel ein Verfahren, bei dem Ethylacetat verwendet wird, in der
Japanischen veröffentlichten ungeprüften Patentanmeldung
Nr.
8-176137 und in
EP0707005 beschrieben. Es
werden beispielsweise 100 kg zerkleinerte Trauben mit einem gemischten
Lösungsmittel
aus Wasser (1650 l), Natriumchlorid (300 kg) und Aceton (550 l)
extrahiert. Danach wird das Aceton mittels Destillation entfernt,
um den Rückstand
zu erhalten. Der Rückstand
wird dann einer Fest-Flüssig-Extraktion
unter Verwendung von Ethylacetat unterzogen, und dann wird Dichlorethan
(45 l) dazu gegeben, wodurch 1,5 kg bis 2,5 kg einer Proanthocyanidin-Abscheidung erhalten
werden (
EP0707005 ).
-
Weiterhin
gehören
zu bekannten Verfahren zum Reinigen von Proanthocyanidinen unter
Anwendung von Chromatographie ein Verfahren, bei dem die vorstehende
Sephadex LH-20
TM-Säule
verwendet wird (ein Verfahren zur Extraktion aus Traubenkernen,
japanische veröffentlichte
ungeprüfte
Patentanmeldung Nr.
3-200781 ),
sowie ein Verfahren, bei dem Adsorptionsharz auf der Basis von Polystyrol
verwendet wird (ein Verfahren zur Extraktion aus roten Bohnen, japanische
veröffentlichte
geprüfte
Patentanmeldung Nr.
7-62014 ). Zum
Beispiel wird das Adsorptionsharz auf Basis von Polystyrol "Sepabeads SP-850
TM" (MITSUBISHI
CHEMICAL CORPORATION) zu Wasser gegeben, welches durch Eintauchen
getrockneter roter Bohnen in selbiges erhalten wurde, und das Gemisch
wird gerührt,
wodurch Proanthocyanidine am Harz adsorbieren können. Danach wird das Harz
bei weniger als 70°C
getrocknet und dann mit 80% (Vol./Vol.) Ethanol bei 70°C eluiert, so
dass Proanthocyanidine enthaltendes Rohpulver mit einer Reinheit
von ungefähr
60% erhalten werden kann.
-
Alle
diese Verfahren dienen jedoch zum Reinigen von Proanthocyanidin-Gemischen
unabhängig
vom Polymerisationsgrad. Das heißt, diese Verfahren dienen
nicht der effizienten und selektiven Gewinnung von dimeren bis pentameren
Proanthocyanidin-Oligomeren. Ihre Rückgewinnungsquote für dimere
bis pentamere Proanthocyanidin-Oligomere ist niedrig.
-
Hinsichtlich
der Trennung von Proanthocyanidinen gemäß ihrem Polymerisationsgrad
ist ein Verfahren unter Verwendung der Normalphasen-Kieselgel-Flüssigchromatographie
bekannt (ein Verfahren zur Extraktion aus Kakaobohnen: J. Rigaud
et al., J. Chromatogr. A, 654 (1993) 255–260; ein Verfahren zur Extraktion aus
Traubenkernen: Corine Prieur et al., Phytochemistry 36 (1994) 781–784). Das
erstere Verfahren umfasst das Aufbringen einer Proanthocyanidine
enthaltenden Probelösung,
welche durch Methanolextraktion aus Kakaobohnen erhalten wurde,
auf eine Kieselgel-Säule,
gefolgt von Gradientenelution unter Verwendung eines gemischten
Lösungsmittels
aus Dichlormethan:Methanol:Ameisensäure:Wasser [(41→5):(7→43):1:1]
als mobile Phase. Das letztere Verfahren umfasst das Aufbringen
einer Proanthocyanidine enthaltenden Probelösung, welche durch Methanolextraktion
aus Traubenkernen erhalten wurde, auf eine Kieselgel-Säule, gefolgt
von Gradientenelution unter Verwendung eines gemischten Lösungsmittels
aus Dichlormethan:Methanol:Wasser:Trifluoressigsäure [(82→10):(18→86):2:0,05] als mobile Phase.
-
Gariboldi
E. et al., Pharmaceutical Research, Bd. 15, Nr. 6, 1998, Seiten
936–943
untersuchten analytische Methoden zur schnellen Charakterisierung
von Verbindungen in komplexen Gemischen, wobei die vorherige zeitaufwändige Isolierung
vermieden wurde. Das Ziel dieser Untersuchung war, die Verbindungen
mit Anti-Xanthinoxidase-Eigenschaften zu identifizieren. Zu diesem
Zweck wurde Elektrospray-Tandem-Massenspektrometrie (ESI-MS-MS),
gekoppelt mit UV- und Diodenarray-LC-Methoden, angewendet.
-
Eine
Untersuchung von Hammerstone, J. F. et al., J. Agric. Food Chem.,
Bd. 47, 1999, Seiten 490–496,
betrifft die Trennung und Identifizierung von monomeren und oligomeren
Procyanidinen in Kakao und Schokolade unter Verwendung eines modifizierten
Normalphasen-Hochleistungs-Flüssigchromatographieverfahrens
(HPLC), gekoppelt mit einer Online-Massenspektrometrieanalyse (MS) unter
Verwendung einer Elektrospray-Kammer mit Atmosphärendruck-Ionisierung. Die chromatographische
Trennung wurde unter Verwendung einer stationären Siliciumdioxidphase in
Kombination mit einem Gradienten mit steigender Polarität, erreicht.
-
Allerdings
sind diese Verfahren mit derartigen Problemen verbunden, dass Rückgewinnung
und Wiederverwendung von Lösungsmitteln
wegen der Verwendung eines chlorhaltigen Lösungsmittels und der Komplikation
einer Lösungsmittelzusammensetzung
schwierig sind. Ferner ist eine Gradientenelution zum Anwenden von
Konzentrationsgradienten auf eine mobile Phase erforderlich. Deshalb
sind diese Verfahren im Hinblick auf Sicherheit und Wirtschaftlichkeit
nicht geeignet für
eine auf Massenreinigung orientierte industrielle Trennung.
-
Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zum effektiven
Reinigen dimerer bis pentamerer Proanthocyanidin-Oligomere mit hoher
Reinheit aus Rohmaterialien, die Proanthocyanidine oder rohe Reinigungsprodukte
davon enthalten, bereitzustellen.
-
Eine
Kombination herkömmlicher
Verfahren ist nicht gut genug, um andere Substanzen als die Zielkomponenten,
bei welchen es sich um dimere bis pentamere Proanthocyanidin-Oligomere
handelt, zu entfernen, zum Beispiel die Proanthocyanidine konstituierenden
Monomere, wie Flavonoide, Catechin oder Epicatechin, hexamere oder
höhergradige
hochpolymere Proanthocyanidin-Polymere oder andere Verunreinigungen.
Das heißt,
es ist schwierig, effizient in hoher Reinheit dimere bis pentamere
Proanthocyanidin-Oligomere zu erhalten, welche Zielkomponenten dieser
Erfindung sind. Außerdem
sind die meisten der bekannten Verfahren im Hinblick auf die Komplikation
einer verwendeten Lösungsmittelzusammensetzung,
auf Wirtschaftlichkeit, Sicherheit oder dergleichen nicht geeignet
für industrielle
Abläufe.
-
Als
Ergebnis eingehender Untersuchungen zur Lösung dieser Probleme haben
wir ein Verfahren zur effizienten Reinigung dimerer bis pentamerer
Proanthocyanidin-Oligomere in hoher Reinheit vollendet.
-
In
einem ersten Aspekt wird ein Verfahren zum Reinigen dimerer bis
pentamerer Proanthocyanidin-Oligomere offenbart, welches das Extrahieren
der Proanthocyanidin-Oligomere
durch ein Fest-Flüssig-Extraktionsverfahren,
unter Verwendung von Methylacetat als einer Flüssigphase, aus Rohmaterialien,
die die Proanthocyanidin-Oligomere oder rohe Reinigungsprodukte
davon enthalten, umfasst.
-
Als
die vorstehende Flüssigphase
kann Methylacetat als ein einziges Lösungsmittel verwendet werden,
oder als ein gemischtes Lösungsmittel,
bei dem es sich um eine Kombination von Methylacetat und einem mit
Methylacetat mischbaren organischen Lösungsmittel handelt, und welches
durch Zufügen
eines solchen organischen Lösungsmittels
zu Methylacetat hergestellt wird.
-
In
einem zweiten Aspekt wird ein Verfahren zum Reinigen dimerer bis
pentamerer Proanthocyanidin-Oligomere offenbart, welches die Vorbehandlung
von Rohmaterialien, in denen die Proanthocyanidin-Oligomere, rohe
Reinigungsprodukte davon oder eine Lösung, die eines von diesen
enthält,
enthalten sind, mit einem Enzym zur Hydrolyse umfasst.
-
Die
Erfindung stellt ein Verfahren zur Reinigung dimerer bis pentamerer
Proanthocyanidin-Oligomere mit
einem einheitlichen Polymerisationsgrad bereit, in welchem die Proanthocyanidin-Oligomere
gemäß ihrem Polymerisationsgrad
aus Rohmaterialien, welche die Proanthocyanidin-Oligomere oder rohe
Reinigungsprodukte davon enthalten, mittels Normalphasen-Kieselgel-Flüssigchromatographie
gemäß isokratischer
Elution getrennt und gereinigt werden, wobei als mobile Phase ein
einzelnes Lösungsmittel
oder ein gemischtes Lösungsmittel
aus zwei oder mehreren Lösungsmitteln,
ausgewählt
aus einem Esterlösungsmittel,
einem Ketonlösungsmittel,
einem Kohlenwasserstofflösungsmittel,
einem Etherlösungsmittel
und einem Alkohollösungsmittel,
verwendet wird. Vorzugsweise wird ein gemischtes Lösungsmittel
aus zwei oder mehreren Lösungsmitteln
als die vorstehende mobile Phase verwendet.
-
Ferner
kann die vorliegende Erfindung gereinigte dimere bis pentamere Proanthocyanidin-Oligomere mit einer
Reinheit von 90% (Gew./Gew.) oder mehr, dimere Proanthocyanidine
mit einer Reinheit von 90% (Gew./Gew.) oder mehr, und trimere Proanthocyanidine
mit einer Reinheit von 90% (Gew./Gew.) oder mehr, welche durch die
vorstehenden Reinigungsverfahren erhältlich sind, bereitstellen.
-
Proanthocyanidine
sind kondensierte Tannine, die in verschiedenen Pflanzenteilen vorkommen
und eine Grundstruktur besitzen, in welcher Flavan-7-ol durch Bindung über 4β→6, 4β→8, 4β→8·2βO→7 oder dergleichen
sequentiell kondensiert oder polymerisiert ist. In dieser Beschreibung
sind Dimere bis Pentamere von Proanthocyanidinen und Hexamere oder
höhergradige
Polymere von Proanthocyanidinen als Proanthocyanidin-Oligomere beziehungsweise
Proanthocyanidin-Polymere definiert. Darüber hinaus ist ein Flavan-7-ol-Monomer
als ein Proanthocyanidine konstituierendes Monomer definiert. Zu
Beispielen für
Proanthocyanidin-Oligomere gehören
Proanthocyanidine, wie Procyanidin, Prodelphinidin und Propelargonidin,
sowie alle Stereoisomere davon. Ein Proanthocyanidine konstituierendes
Monomer wird mit der nachstehenden Formel (I) gezeigt:
(worin R
1,
R
2, R
3, R
4, R
5 und R
6 gleich oder verschieden sind und für ein Wasserstoffatom,
eine Hydroxylgruppe oder eine Galloylgruppe stehen).
-
Zu
Beispielen für
Rohmaterialien oder rohe Reinigungsprodukte davon, die in dieser
Erfindung verwendet werden, gehören
alle, die Proanthocyanidin-Oligomere enthalten, und zu besonders bevorzugten
Beispielen von diesen gehören
pflanzliche Rohmaterialien, wie Früchte, Samenhüllen, Samen
und Rinden von Pflanzen, Extrakte davon sowie rohe Reinigungsprodukte
davon. Es sind beispielsweise jene bevorzugt, die reich im Gehalt
an Proanthocyanidin-Oligomeren
sind, einschließlich
Saft von Früchten
oder Extrakte von Samenhüllen
oder Samen von Trauben, Persimonen, Äpfeln, Blaubeeren, Preiselbeeren
oder dergleichen; oder Extrakte aus der Epidermis von Erdnüssen, Kastanien
oder dergleichen, aus Schalen von Gerstenkleie oder Buchweizen,
Blättern
der Persimone, aus Kiefernrinde, Palme oder dergleichen.
-
Des
Weiteren können
Rohprodukte oder rohe Reinigungsprodukte davon, die durch nichtenzymatische
oder enzymatische Verfahren erhalten wurden, ebenfalls als Rohmaterialien
verwendet werden. Zu Beispielen für ein Syntheseverfahren zur
Synthese von Proanthocyanidin-Oligomeren gehören ein Herstellungsverfahren
für ein
Dimer von Epicatechin oder Catechin, welches in Journal of Chemical
Society Perkin Transaction I (1983) 1535–1543 beschrieben ist, und
ein Herstellungsverfahren für
ein Trimer von Epicatechin oder Catechin, welches in Phytochemistry
25 (1986) 1209–1215
beschrieben ist. Rohprodukte oder rohe Reinigungsprodukte davon,
die gemäß diesen
Verfahren oder in einer ähnlichen
Weise erhalten wurden, können auch
als Rohmaterialien für
das Verfahren dieser Erfindung verwendet werden.
-
Ein
flüchtiges
organisches Lösungsmittel
ist bevorzugt als das mit Methylacetat mischbare organische Lösungsmittel,
welches für
den ersten hier offenbarten Aspekt verwendet wird. Zu Beispielen
für solche
organische Lösungsmittel
gehören
Alkohollösungsmittel,
wie Methanol, Ethanol, Propanol und Butanol; Esterlösungsmittel,
wie Methylformiat, Ethylformiat und Ethylacetat; Ketonlösungsmittel,
wie Aceton; Nitrillösungsmittel,
wie Acetonitril; Etherlösungsmittel,
wie Tetrahydrofuran und 1,2-Dimethoxyethan; Kohlenwasserstofflösungsmittel,
wie Hexan; und Carbonsäurelösungsmittel,
wie Essigsäure.
Wenn ein mit Methylacetat mischbares organisches Lösungsmittel
verwendet wird, enthält
das gesamte Extraktionslösungsmittel
vorzugsweise Methylacetat zu 50% (Volumen) oder mehr, stärker bevorzugt
zu 70% (Volumen) oder mehr, und noch stärker bevorzugt zu 90% (Volumen)
oder mehr.
-
Beispiele
für das
Enzym zur Hydrolyse, das im zweiten hier offenbarten Aspekt verwendet
wird, schließen
Glycosidase und Esterase ein.
-
Beispiele
für Glycosidase
umfassen eine einzige Substanz oder ein Gemisch aus zwei oder mehreren Substanzen,
ausgewählt
aus Amylase, Cellulase, Glucanase, Xylanase, Glucosidase, Dextranase,
Chitinase, Galacturonase, Lysozym, Galactosidase, Mannosidase, Fructofuranosidase,
Trehalase, Glucosaminidase, Pullulanase, Ceramidase, Fucosidase
und Agarase. Beispiele für
Esterase umfassen eine einzige Substanz oder ein Gemisch aus zwei
oder mehreren Substanzen, ausgewählt
aus Carboxyesterase, Arylesterase, Lipase, Acetylesterase, Cholinesterase,
Pectinesterase, Cholesterolesterase, Chlorophyllase, Lactonase,
Tannase und Hydrolase.
-
Im
zweiten hier offenbarten Aspekt umfassen Beispiele für die Lösung, die
Rohmaterialien, welche dimere bis pentamere Proanthocyanidin-Oligomere
enthalten, oder rohe Reinigungsprodukte davon enthält, im Allgemeinen
eine wässrige
Lösung
oder eine wässrige
Lösung,
die 10% oder weniger eines organischen Lösungsmittels, etwa Alkohol,
Ester oder Keton, enthält.
-
Gemäß der vorliegenden
Erfindung gehören
zu Beispielen für
das als mobile Phase verwendete Esterlösungsmittel Methylformiat,
Ethylformiat, Propylformiat, Isopropylformiat, Butylformiat, Isobutylformiat,
Methylacetat, Ethylacetat, Propylacetat, Isopropylacetat, Butylacetat,
Isobutylacetat, Methylpropionat, Ethylpropionat, Propylpropionat,
Isopropylpropionat, Butylpropionat, Isobutylpropionat, Methylbutyrat,
Ethylbutyrat, Propylbutyrat, Isopropylbutyrat, Butylbutyrat und
Isobutylbutyrat. Zu Beispielen für
das Ketonlösungsmittel
gehören
Aceton, Methylethylketon, Methylpropylketon, Methylisopropylketon,
Methylbutylketon, Methylisobutylketon, Methyl-t-butylketon, Diethylketon,
Diisopropylketon, Methylvinylketon, Cyclobutanon, Cyclopentanon
und Cyclohexanon. Zu Beispielen für das Kohlenwasserstofflösungsmittel
gehören
Pentan, Hexan, Heptan, Octan, Nonan, Decan, Nonadecan, Cyclohexan,
Xylol und Toluol. Zu Beispielen für das Etherlösungsmittel
gehören Tetrahydrofuran
und 1,2-Dimethoxyethan.
Zu Beispielen für
das Alkohollösungsmittel
gehören
Methanol, Ethanol, Propanol, Isopropanol, Butanol, s-Butanol, t-Butanol
und dergleichen.
-
Eine
Extraktion und grobe Reinigung aus pflanzlichen Rohmaterialien kann
zum Beispiel mit bekannten Verfahren wie nachstehend beschrieben
durchgeführt
werden.
-
Pflanzliche
Rohmaterialien, einschließlich
Pflanzenfrüchte,
Samenhüllen,
Samen, Umhüllungen, Schalen,
Blätter
und Rinden, werden als Materialien für die Extraktion nach einem
Trocknungsvorgang, wie allgemein Lufttrocknung, verwendet. Die intakten
pflanzlichen Rohmaterialien können
ebenfalls als Materialien zur Extraktion verwendet werden.
-
Eine
Grobextraktion von Proanthocyanidinen aus den vorstehenden Materialien
zur Extraktion kann unter Bezug auf bekannte Verfahren vorgenommen
werden [Chem. Pharm. Bull. 38 (1990) 3218; Chem. Pharm. Bull. 40
(1992) 889–898].
Es werden beispielsweise zerquetschte oder zerhackte pflanzliche
Rohmaterialien einer Extraktion unter Verwendung eines Lösungsmittels
unterzogen. Als Lösungsmittel
für die
Extraktion kann ein einzelnes oder ein gemischtes Lösungsmittel
aus zwei oder mehreren Lösungsmitteln,
ausgewählt
aus einem hydrophilen Lösungsmittel
und einem lipophilen Lösungsmittel,
verwendet werden. Zu solchen Lösungsmitteln
gehören
Wasser, Alkohollösungsmittel,
wie Methanol, Ethanol und Isopropanol, Ketonlösungsmittel, wie Aceton und
Methylethylketon, sowie Esterlösungsmittel,
wie Methylacetat und Ethylacetat. Eine Temperatur für die Extraktion
reicht im Allgemeinen von 0 bis 100°C, vorzugsweise von 5 bis 50°C. Ein Material,
etwa Samen, das Öl
enthält,
kann als solches ohne Zerquetschen der Extraktion unterzogen werden. Die
Extraktion kann, falls erforderlich, zwei bis drei Mal wiederholt
werden. Der unlösliche
Rückstand
wird durch Filtration oder Zentrifugieren aus der mit dem vorstehenden
Schritt erhaltenen Grobextraktlösung
entfernt, wobei eine Grobextraktlösung anfällt. Pflanzliche Rohmaterialien,
etwa Pflanzensaft, Mark oder dergleichen, können direkt als Materialien
für die
Extraktion verwendet werden, oder es kann eine konzentrierte Grobextraktlösung aus
kondensierten Tanninen unter Bezug auf Agric. Biol. Chem. 45 (1981)
1885–1887
hergestellt werden.
-
Eine
Extraktion und Grobreinigung aus Grobprodukten, die mit einem chemischen
Verfahren, wie nicht-enzymatische oder enzymatische Verfahren, erhalten
wurden, kann ebenfalls in einer ähnlichen
Weise wie die vorstehend beschriebenen vorgenommen werden.
-
Als
Nächstes
wird eine detaillierte Beschreibung des erfindungsgemäßen Reinigungsverfahrens
mit Beispielen gegeben.
-
In
dem ersten hier offenbarten Aspekt werden dimere bis pentamere Proanthocyanidin-Oligomere gereinigt,
indem Rohmaterialien, die die Proanthocyanidin-Oligomere oder rohe
Reinigungsprodukte davon enthalten, einer Fest-Flüssig-Extraktion
unterzogen werden, wobei entweder ein einzelnes Lösungsmittel
aus Methylacetat oder ein gemischtes Lösungsmittel aus Methylacetat
und einem organischen Lösungsmittel,
das mit Methylacetat mischbar ist, als Flüssigphase verwendet wird. Wenn
die Rohmaterialien oder rohen Reinigungsprodukte davon flüssig sind,
wird bevorzugt eine vorausgehende Verfestigung durch Sprühtrocknen
oder Gefriertrocknen vorgenommen. Im Allgemeinen liegt das Mischungsverhältnis (Gew./Vol.)
eines Feststoffes und Methylacetat oder eines Feststoffes und eines
gemischten Lösungsmittels
aus Methylacetat und einem organischen Lösungsmittel, das mit Methylacetat
mischbar ist, bei ungefähr
1:1 bis 1:1000. Die Extraktion wird bei Raumtemperatur oder mit
Erwärmen
unter Rühren
während
einer kurzen Zeitspanne durchgeführt.
Vorzugsweise liegt das Mischungsverhältnis (Gew./Vol.) eines Feststoffes
und Methylacetat oder eines Feststoffes und eines gemischten Lösungsmittels
aus Methylacetat und einem organischen Lösungsmittel, das mit Methylacetat
mischbar ist, bei 1:5 bis 1:100. Eine Extraktion bei Raumtemperatur
während
etwa 1 Stunde und die anschließende
wiederholte Extraktion (mehrmals) des Rückstandes unter den gleichen
Bedingungen sind stärker bevorzugt.
Eine feinere Teilchengröße des Pulvers
ist für
eine effiziente Fest-Flüssig-Extraktion
bevorzugt. Wenn die Extraktion unter Verwendung eines gemischten
Lösungsmittels
durchgeführt
wird, ist es bevorzugt, dass durch Mischen der Lösungsmittel das gemischte Lösungsmittel
eine Lösungsmittelpolarität analog
zu derjenigen von Methylacetat aufweist. Die Fest-Flüssig-Extraktion
unter Verwendung dieser Lösungsmittel
unterdrückt
die Elution von Proanthocyanidin-Polymeren und anderen Verunreinigungen
und ermöglicht
eine effiziente Reinigung von dimeren bis pentameren Proanthocyanidin-Oligomeren. Im ersten
hier offenbarten Aspekt können
dimere bis pentamere Proanthocyanidin-Oligomere durch Gefriertrocknung oder
Sprühtrocknung gewonnen
werden, nachdem der erhaltene Methylacetatextrakt konzentriert und
der konzentrierte Rückstand erneut
in Wasser oder in einem wässrigen
Lösungsmittel,
etwa einem Puffer, aufgelöst
wurde.
-
Im
zweiten hier offenbarten Aspekt werden dimere bis pentamere Proanthocyanidin-Oligomere
gereinigt, indem Rohmaterialien, welche die Proanthocyanidin-Oligomere,
rohe Reinigungsprodukte davon oder eine Lösung, die eines davon enthält, enthalten,
mit einem Enzym zur Hydrolyse vorbehandelt werden. Die Rohmaterialien
oder rohen Reinigungsprodukte davon enthalten im Allgemeinen viele
von Proanthocyanidin-Oligomeren verschiedene Verunreinigungen. Insbesondere
wenn die Rohmaterialien oder rohen Reinigungsprodukte davon von
Pflanzen stammen, sind Polyphenolglycoside, -ester oder dergleichen
neben Proanthocyanidin-Oligomeren in einem hohen Anteil vorhanden.
Eine Vorbehandlung solcher Glycoside oder Ester, welche Verunreinigungen
darstellen, mit der vorstehenden Hydrolase, um Aglycon zu bekommen,
ermöglicht
eine effiziente Entfernung der Verunreinigungen im nächsten Reinigungsschritt
sowie Verbesserungen in der Reinheit der Proanthocyanidin-Oligomere.
Durch die Behandlung mit β-Glycosidase
führt zum
Beispiel Rutin, bei dem es sich um ein Flavonoidglucosid handelt,
das in der gesamten Pflanze von Fagopyrum esculentum aus der Familie
der Polygonaceae reichlich vorhanden ist, zu Quercetin, welches
ein Aglykon ist. Wenn Chlorogensäure
und p-Coumaroylchinasäure,
welche Hydroxycinnamate sind und in Früchten oder Blättern von
Dicotyledonen reichlich enthalten sind, mit Hydroxycinnamat-Hydrolase
behandelt werden, werden ihre Depsidbindungen, bei denen es sich
um intramolekulare Esterbindungen handelt, hydrolysiert, woraus
Kaffeesäure
und Chinasäure
beziehungsweise p-Coumarinsäure
und Chinasäure
resultieren. Die Reaktionsbedingungen für die Behandlung mit dem Enzym
zur Hydrolyse differieren in Abhängigkeit
von der Art der Enzyme oder dergleichen. Die Bedingungen sind im
Allgemeinen pH 3 bis pH 8, 25 bis 55°C und 1 bis 24 Stunden. Die vorstehenden
Aglykonkomponenten, freien Zucker oder Carbonsäuren, die aus der Behandlung
mit dem Enzym zur Hydrolyse resultieren, können mit herkömmlichen
Verfahren, etwa Kühlung,
Flüssig-Flüssig- oder Fest-Flüssig-Extraktion
oder Säulenadsorption,
oder mit einer Kombination dieser Verfahren mit Normalphasenchromatographie
leicht entfernt werden. Diese Schritte ermöglichen ein effizientes Entfernen
von Verunreinigungen in Rohmaterialien, welche dimere bis pentamere
Proanthocyanidin-Oligomere oder rohe Reinigungsprodukte davon enthalten,
sowie eine Verbesserung in der Reinheit der Zielkomponenten, das
heißt
der dinieren bis pentameren Proanthocyanidin-Oligomere.
-
Gemäß der vorliegenden
Erfindung können
dimere bis pentamere Proanthocyanidin-Oligomere mit einem einheitlichen
Polymerisationsgrad erhalten werden durch Trennung und Reinigung
gemäß dem Polymerisationsgrad
aus Rohmaterialien, welche die Proanthocyanidin-Oligomere oder rohe
Reinigungsprodukte davon enthalten, mittels Normalphasen-Kieselgel-Flüssigchromatographie
gemäß isokratischer
Elution, wobei als mobile Phase ein einzelnes Lösungsmittel oder ein gemischtes
Lösungsmittel
aus zwei oder mehreren Lösungsmitteln,
ausgewählt
aus einem Esterlösungsmittel,
einem Ketonlösungsmittel,
einem Kohlenwasserstofflösungsmittel,
einem Etherlösungsmittel
und einem Alkohollösungsmittel,
verwendet wird. Bei der vorstehenden Normalphasen-Kieselgel-Flüssigchromatographie
kann entweder ein Verfahren unter Verwendung der Chromatographie
mit offener Säule
oder dasjenige unter Verwendung der Hochleistungsflüssigchromatographie
angewandt werden. Ein Lösungsmittel
oder Wasser wird aus der Lösung,
die dimere bis pentamere Proanthocyanidin-Oligomere enthält, entfernt,
und danach wird der Rückstand
in einer mobilen Phase oder in einem organischen Lösungsmittel,
das in einer mobilen Phase löslich
ist, gelöst.
Wenn Rohmaterialien oder rohe Reinigungsprodukte davon fest sind,
werden sie direkt in einer mobilen Phase oder in einem organischen
Lösungsmittel,
das in einer mobilen Phase löslich
ist, gelöst.
Falls nötig,
werden sie durch ein Membranfilter oder dergleichen filtriert und
dann auf eine Säule
aufgebracht. Bei der Elution einer Zielkomponente wird das isokratische
Eluieren, bei dem kein Konzentrationsgradient auf eine mobile Phase
angewandt wird, hinsichtlich einer Vereinfachung des Vorganges angewandt.
Zu Beispielen für
eine bevorzugte mobile Phase bei isokratischem Eluieren gehören gemischte
Lösungsmittel,
wie Hexan/Methanol/Ethylacetat, Hexan/Aceton, Hexan/Methanol/Tetrahydrofuran/Essigsäure, Hexan/Methanol/Tetrahydrouran/Ameisensäure, Hexan/Methanol/Methylacetat/Essigsäure, Hexan/Methanol/Methylacetat
und Hexan/Methylacetat/Aceton.
-
Das
Reinigungsverfahren der Erfindung ermöglicht ein effizientes Entfernen
von Verunreinigungen, das heißt
Monomeren, welche die Proanthocyanidine aufbauen, etwa (+)-Catechin,
(+)-Gallocatechin, (–)-Epicatechin
und (–)-Epigallocatechin,
sowie hexameren oder höhergradigen
Proanthocyanidin-Polymeren; und es ermöglicht eine Trennung und Reinigung
gemäß dem Polymerisationsgrad
von Zielkomponenten, das heißt dimeren
bis pentameren Proanthocyanidin-Oligomeren.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann mit anderen bekannten Verfahren kombiniert werden. Wenn die
Reinigungsverfahren kombiniert werden, können die zu verwendenden Schritte
und deren Reihenfolge frei gewählt
werden.
-
Mit
diesen Verfahren können
dimere bis pentamere Proanthocyanidin-Oligomere, dimere Proanthocyanidine
und trimere Proanthocyanidine mit hoher Reinheit (Reinheit von 90%
(Gew./Gew.) oder mehr) effizient erhalten werden.
-
Dimere
bis pentamere Proanthocyanidin-Oligomere, dimere Proanthocyanidine
und trimere Proanthocyanidine, die mit dem Reinigungsverfahren dieser
Erfindung gereinigt wurden, können
als Rohmaterialien zur Herstellung von Nahrungsmitteln, Kosmetika,
Arzneimitteln oder dergleichen verwendet werden.
-
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
-
1 (Referenz)
zeigt das Ergebnis einer Umkehrphasen-Flüssigchromatographie. Die Symbole
in 1 bezeichnen das Folgende.
1. PB1
2.
(+)-Catechin
3. PB2
4. Chlorogensäure
5.
Kaffeesäure
6.
PC1
7. (–)-Epicatechin
8.
p-Cumarinsäureester
9.
p-Cumarinsäure
10.
Phlorizin
11. Phloretin
-
2 zeigt
das Ergebnis einer Normalphasen-Flüssigchromatographie.
-
3 zeigt
das Ergebnis einer Normalphasen-Flüssigchromatographie.
-
4 zeigt
das Ergebnis einer Umkehrphasen-Flüssigchromatographie. Die Symbole
in 4 bezeichnen das Folgende.
1. PB1
2.
(+)-Catechin
3. PB2
4. PC1
5.
(–)-Epicatechin
[5],
[6] Monomer-Fraktionen entsprechend den Fraktionsnummern
in 3.
[7]–[11] Dimer-Fraktionen
entsprechend den Fraktionsnummern in 3.
[12]–[20]
Trimer-Fraktionen entsprechend den Fraktionsnummern in 3.
-
5 zeigt
das Ergebnis einer Normalphasen-Flüssigchromatographie.
-
6 zeigt
das Ergebnis einer Umkehrphasen-Fltissigchromatographie. Die Symbole
in 6 bezeichnen das Folgende.
1. PB1
2.
(+)-Catechin
3. PB2
4. PC1
5.
(–)-Epicatechin
[2]–[4]
Monomer-Fraktionen entsprechend den Fraktionsnummern in 5.
[5]–[9]Dimer-Fraktionen
entsprechend den Fraktionsnummern in 5.
[10]–[15]
Trimer-Fraktionen entsprechend den Fraktionsnummern in 5.
-
7 zeigt
das Ergebnis einer Analyse der Verteilung der Polymerisationsgrade
von Proanthocyanidin-Oligomeren.
-
Als
Nächstes
wird die vorliegende Erfindung mit Beispielen weiter beschrieben,
sie ist aber nicht durch irgendeines dieser Beispiele oder dergleichen
eingeschränkt.
-
Beispiel 1 (Referenz) Reinigung durch
Fest-Flüssig-Extraktion
(A)
-
300
ml Methylacetat wurden zu 30 g der in Referenzbeispiel 1 erhaltenen
Proanthocyanidin-Fraktion gegeben,
und dann wurde eine Fest-Flüssig-Extraktion
1 Stunde lang bei Raumtemperatur durchgeführt. Die Extraktion wurde insgesamt
zweimal durchgeführt,
die zwei aus der Extraktion erhaltenen Extrakte wurden vermischt
und dann einer Filtration unterzogen.
-
Dann
wurde der Rückstand
aus der Extraktion mit einer kleinen Menge Methylacetat gewaschen.
Die Methylacetatextrakte und die Waschflüssigkeit wurden vereinigt und
unter vermindertem Druck eingeengt. Eine kleine Menge destilliertes
Wasser wurde dazu gegeben und das Einengen unter vermindertem Druck
wurde erneut vorgenommen, und die extrahierte Komponente wurde in
einer wässrigen
Lösung
gelöst.
Die so erhaltene wässrige
Lösung
wurde gefriergetrocknet, wobei 17,5 g eines Methylacetat-Extrakts
als Pulver anfielen. Im Weiteren wurde der Rückstand aus der Extraktion
getrocknet, wobei 12,5 g eines Nicht-Extrakts aus Methylacetat-Extraktion
als Pulver anfielen. Die Gehalte der in beiden Pulverprodukten enthaltenen
dimeren und trimeren Proanthocyanidin-Komponenten wurden durch Umkehrphasen-Fltissigchromatographie
ermittelt, wie in Referenzbeispiel 2 beschrieben. Die ermittelten
dimeren Proanthocyanidin-Komponenten waren Procyanidin B1 (Epicatechin- (4β→8)-Catechin;
nachstehend mit PB1 abgekürzt)
und Procyanidin B2 (Epicatechin-(4β→8)-Epicatechin; nachstehend mit PB2 abgekürzt). Die
ermittelte trimere Komponente war Procyanidin C1 (Epicatechin-(4β→8)-Epicatechin-(4β→8)-Epicatechin;
nachstehend mit PC abgekürzt).
Tabelle 1 zeigt die Ergebnisse einer Extraktion mit Methylacetat
sowie die Ausbeuten (%) eines Feststoffanteils. Tabelle 1
| Ausbeute (g) | Ausbeute Feststoffanteil (%) | PB1 | PB2 | PC1 | PB1 +
PB2 + PC1 |
Gehalt (g) | Ausbeute (%) | Gehalt (g) | Ausbeute (%) | Gehalt (g) | Ausbeute (%) | Gehalt (g) | Ausbeute (%) | Reinheit (%) |
Probe
vor Extraktion | (30,0) | | (1,22) | | (4,34) | | (1,96) | | (7,52) | | (25,1) |
Methylacetat-Extrakt | 17,5 | 58,3 | 1,16 | 95,1 | 4,03 | 92,8 | 1,65 | 84,2 | 6,84 | 91,0 | 39,1 |
Nicht-Extrakt aus Methylacetat-Extraktion | 12,5 | 41,7 | 0,06 | 4,9 | 0,31 | 7,2 | 0,31 | 15,8 | 0,68 | 9,0 | 5,4 |
-
Wie
in Tabelle 1 gezeigt, wurden eine selektive Extraktion und Verbesserung
der Reinheit der durch PB1, PB2 und PC1 dargestellten Proanthocyanidin-Oligomerkomponenten
durch Fest-Flüssig-Extraktion
mit Methylacetat effizient erreicht.
-
Beispiel 2 (Referenz) Reinigung durch
Fest-Flüssig-Extraktion
(B)
-
Methylacetat
und verschiedene Lösungsmittel
wurden in einem Volumenverhältnis
von 9:1 gemischt (im Fall von Methylacetat:Hexan ist das Verhältnis 95:5),
und somit wurden Lösungsmittel
für die
Fest-Flüssig-Extraktion
hergestellt. Das in diesen verschiedenen Lösungsmitteln verwendete organische
Lösungsmittel, das
mit Methylacetat mischbar ist, war Methanol, Ethanol, Propanol,
Butanol, Ethylformiat, Ethylacetat, Aceton, Acetonitril, Tetrahydrofuran,
Hexan oder Essigsäure.
10 ml des Lösungsmittels
zur Extraktion wurden zu jeweils 1 g der in Referenzbeispiel 1 erhaltenen
Proanthocyanidin-Fraktion gegeben und das Gemisch wurde 1 Stunde
lang einer Fest-Flüssig-Extraktion
bei Raumtemperatur unterzogen (einfache Extraktion). Nach der Entfernung
fester Komponenten aus dem Extrakt mittels Zentrifugieren wurde
eine bestimmte Menge des Extrakts 100-fach mit destilliertem Wasser
verdünnt
(0,01 → 1
ml). Dann wurden die Gehalte an PB1, PB2 und PC1 mittels der in
Referenzbeispiel 2 beschriebenen Umkehrphasen-Flüssigchromatographie ermittelt. Gleichzeitig
wurde 1 ml von jedem der Extrakte abgenommen, um die Lösungsmittel
zu entfernen, und dann gefriergetrocknet, wodurch die Menge eines
festen Extrakts bestimmt wurde. Tabelle 2 zeigt die Extraktionseffizienzen
und Ausbeuten (%) eines Feststoffanteils für PB1, PB2 und PC1 in dem Extrakt
aus der Fest-Flüssig-Extraktion
mit jedem Extraktionslösungsmittel.
Und es wurde auch als Vergleichsbeispiel eine Fest-Flüssig-Extraktion
mit Ethylacetat allein in einer ähnlichen
Weise wie der vorstehend beschriebenen durchgeführt (mit der Ausnahme, dass
20 ml Ethylacetat für
2 g der Proanthocyanidin-Fraktion verwendet wurden). Tabelle 2 zeigt
auch die Ergebnisse aus dem Vergleichsexperiment. Tabelle 2
Lösungsmittel
zur Extraktion | Ausbeute Feststoffanteil (%) | PB1 (mg) | PB2 (mg) | PC1 (mg) | PB1 + PB2
+ PC1 |
Menge
an Extrakt (mg) | Ausbeute (%) | Reinheit (%) |
Unbehandelt
mit Lösungsmittel
zur Extraktion | (100) | 36,4 | 136,1 | 63,0 | 235,5 | (100) | 23,6 |
Ethylacetat
(Vergleichsbeispiel) | 9,8 | 6,2 | 24,3 | 7,0 | 37,5 | 15,1 | 38,3 |
100%
Methylacetat | 39,9 | 25,9 | 87,7 | 31,1 | 144,7 | 61,5 | 36,3 |
Methylacetat/Methanol (9/1) | 82,8 | 39,5 | 137,1 | 62,7 | 239,3 | 101,6 | 28,9 |
Methylacetat/Ethanol
(9/1) | 80,5 | 39,8 | 140,1 | 64,6 | 244,4 | 103,8 | 30,4 |
Methylacetat/Propanol
(9/1) | 77,2 | 38,9 | 134,0 | 62,4 | 235,3 | 99,9 | 30,5 |
Methylacetat/Butanol
(9/1) | 79,0 | 38,4 | 136,6 | 62,7 | 237,7 | 100,9 | 30,1 |
Methylacetat/Ethylformiat (9/1) | 40,0 | 26,3 | 89,9 | 31,1 | 147,3 | 62,5 | 36,8 |
Methylacetat/Ethylaceta(9/1) | 39,6 | 25,4 | 86,6 | 30,1 | 142,1 | 60,3 | 35,9 |
Methylacetat/Aceton
(9/1) | 56,1 | 33,5 | 120,7 | 50,2 | 204,4 | 86,8 | 36,5 |
Methylacetat/Acetonitril (9/1) | 59,3 | 35,8 | 123,2 | 51,3 | 210,4 | 89,3 | 35,5 |
Methylacetat/Tetrahydrofuran
(9/1) | 83,7 | 34,4 | 120,1 | 51,3 | 205,8 | 87,4 | 24,6 |
Methylacetat/Essigsäure (9/1) | 70,5 | 38,3 | 131,1 | 56,5 | 225,9 | 95,9 | 32,1 |
Methylacetat/Hexan
(95/5) | 15,7 | 10,7 | 41,0 | 9,9 | 61,6 | 24,8 | 39,2 |
-
Beispiel 3 (Referenz) Reinigung durch
Fest-Flüssig-Extraktion
(C)
-
Methylacetat
und Ethylacetat wurden in einem Volumenverhältnis, wie in Tabelle 3 gezeigt,
gemischt und dann wurde eine Fest-Flüssig-Extraktion durchgeführt. Jeweils
10 ml der Lösungsmittel
zur Extraktion bei einem betreffenden Volumenverhältnis wurden
zu 1 g der in Referenzbeispiel 1 erhaltenen Proanthocyanidin-Fraktion
gegeben, gefolgt von einer Fest-Flüssig-Extraktion
bei 30°C
während
1,5 Stunden. Dieser Schritt wurde dreimal wiederholt. Diese Extrakte
wurden vereinigt, unter vermindertem Druck eingeengt und gefriergetrocknet,
wodurch Pulverprodukte (Extrakte) erhalten wurden. Die Gehalte an
PB1, PB2 und PC1 in den Pulverprodukten wurden mittels der in Referenzeispiel
2 beschriebenen Umkehrphasen-Fltissigchromatographie ermittelt.
Tabelle 3 zeigt die Ergebnisse der Extraktion mit einem Lösungsmittel
bei einem betreffenden Volumenverhältnis, einschließlich der
Ausbeuten (%) eines Feststoffanteils, der Mengen des Extrakts und
jeweiligen Ausbeuten von PB1, PB2 und PC1, sowie der Mengen des
Extrakts, Ausbeuten (%) und Reinheit der Gesamtheit von PBl, PB2
und PC1. Tabelle 3
Lösungsmittel
zur Extraktion | Ausbeute Feststoffanteil
(%) | PB1 (mg) (%) | PC2 (mg) (%) | PC1 (mg) (%) | PB1 + PB2
+ PC1 |
Menge
an Extrakt (mg) | Ausbeute (%) | Reinheit (%) |
Unbehandelt
mit Lösungsmittel
zur Extraktion | 100 | 39,9
(100) | 153,4 (100) | 66,9
(100) | 260,2 | 100 | 26 |
Ethylacetat
(Vergleichsbeispiel) | 34,9 | 23,0
(57,6) | 90,4
(58,9) | 28,7
(42,9) | 142,1 | 54,6 | 40,7 |
Ethylacetat/Methylacetat (9/1) | 39,2 | 25,8
(64,7) | 100,9 (65,8) | 32,3
(48,3) | 159 | 61,1 | 40,6 |
Ethylacetat/Methylacetat (7/3) | 42,5 | 28,6
(71,7) | 110,2 (71,8) | 35,5
(53,1) | 174,3 | 67 | 41 |
Ethylacetat/Methylacetat (5/5) | 46,5 | 31,0
(77,7) | 121,0 (78,9) | 39,9
(59,6) | 191,9 | 73,8 | 41,3 |
Ethylacetat/Methylacetat (3/7) | 51 | 33,8
(84,7) | 130,1 (84,8) | 44,5
(66,5) | 208,4 | 80,1 | 40,9 |
Ethylacetat/Methylacetat (1/9) | 51,6 | 33,0
(82,7) | 127,7 (83,2) | 45,4
(67,9) | 206,1 | 79,2 | 39,9 |
Ethylacetat/Methylacetat (1/10) | 52,4 | 33,3
(83,5) | 128,9 (84,0) | 47,1
(70,4) | 209,3 | 80,4 | 39,9 |
-
Wie
in Tabelle 3 gezeigt wurden durch Fest-Flüssig-Extraktion mit einem Methylacetat
enthaltenden Lösungsmittel
zur Extraktion eine selektive Extraktion und Verbesserung der Ausbeuten
an Proanthocyanidin-Oligomerkomponenten, dargestellt durch PB1,
PB2 und PC1, effizient erreicht.
-
Beispiel 4 (Referenz) Reinigung kombiniert
mit Enzymolyse-Behandlung
-
Der
in Referenzbeispiel 1 erhaltene Polyphenol-Extrakt wurde mit einer
kommerziell erhältlichen
Enzymzubereitung für
die Nahrungsmittelverarbeitung behandelt. Die hier verwendeten Enzymzubereitungen waren
eine Lipasezubereitung, abgeleitet vom Genus Aspergillus (Lipase
SankyoTM, SANKYO CO., LTD.), und eine Hydrolasezubereitung
(Hydroxycinnamat-Hydrolase (Seishin Co., Ltd.)). 100 ml des Polyphenol-Extrakts wurden
vorausgehend mit 5 mol/l NaOH auf den pH-Wert 5 eingestellt und
10-fach mit destilliertem Wasser verdünnt, wodurch eine Probelösung erhalten
wurde. Jeweils 1 g der vorstehenden Lipasezubereitung und der vorstehenden
Hydrolasezubereitung wurden zu 1 lder Probelösung gegeben (Endkonzentration:
0,1%), und man ließ 16
Stunden lang bei 45°C
eine enzymatische Reaktion ablaufen. Die Ergebnisse einer in Referenzbeispiel
2 beschriebenen Analyse mit Umkehrphasen-Flüssigchromatographie, die an
der Probelösung
vor der Reaktion und nach der Reaktion vorgenommen wurde, sind in 1-a beziehungsweise 1-b gezeigt.
Wie in der Abbildung gezeigt, verschwand das meiste der Hauptverunreinigungen,
Chlorogensäure
und Phlorizin, und statt dessen nahmen freie Kaffeesäure, p-Coumarinsäure und
Phloretin auf Grund der vorstehenden enzymatischen Reaktion zu.
Als Nächstes
wurde die Lösung
nach der Reaktion konzentriert und dann einer Sprühtrocknung
unterzogen, wodurch 20 g Pulver erhalten wurden. Dann wurden 200
ml Methylacetat dazu gegeben und es wurde eine Fest-Flüssig-Extraktion
durchgeführt.
Ein Chromatogramm des Methylacetat-Extrakts ist in 1-c gezeigt.
Proanthocyanidin-Polymere, die als eine Erhebung auf den Basislinien
in 1-a und 1-b auftraten,
wurden durch die Fest-Flüssig-Extraktion
entfernt. Weiterhin wurde eine kleine Menge destilliertes Wasser
zu diesem Extrakt gegeben, und dann wurde Methylacetat durch Einengen
unter vermindertem Druck entfernt, wodurch extrahierte Komponenten
in Wasser gelöst
wurden. Ethylacetat/n-Hexan (8/2) (in einer zu der wässrigen
Lösung äquivalenten
Menge) wurde zu der erhaltenen wässrigen
Lösung
(50 ml) gegeben, um eine Flüssig-Flüssig-Extraktion vorzunehmen.
Chromatogramme der so erhaltenen organischen Lösungsmittelschicht (obere Schicht)
und der wässrigen
Schicht (untere Schicht) sind in 1-d beziehungsweise 1-e gezeigt. Demnach wurden ein Teil der
die Proanthocyanidin konstituierenden Monomere (Catechin, Epicatechin)
sowie das meiste der Hauptprodukte aus der vorausgegangenen Enzymbehandlung,
freie Kaffeesäure,
p-Coumarinsäure
und Phloretin, in die organische Lösungsmittelschicht entfernt
(1-d). Das meiste der durch PB1, PB2
und PC1 dargestellten dimeren bis pentameren Proanthocyanidin-Oligomere
verblieb nach der Flüssig-Flüssig-Extraktion
in der wässrigen
Schicht (1-e). Die abschließend erhaltene wässrige Schicht
wurde konzentriert und gefriergetrocknet, wodurch 5,7 g Pulver erhalten
wurden. Als Ergebnis einer Reihe von Schritten wurde die Reinheit
von PB1 + PB2 + PC1 im Gesamtfeststoffgehalt etwa 4-fach verbessert,
von 11,5% auf 40,3%. Wie vorstehend beschrieben, kann die Reinheit
der Zielkomponenten, dimere bis pentamere Proanthocyanidin-Oligomere, durch
eine Enzymolyse-Behandlung an Extrakten aus Rohmaterialien, gefolgt
von einer Kombination aus mehrfachen Reinigungsvorgängen, effizient
verbessert werden.
-
Beispiel 5 Reinigung durch Normalphasen-Flüssigchromatographie
(A)
-
100
ml Methylacetat wurden zu 10 g der in Referenzbeispiel 1 erhaltenen
Proanthocyanidin-Fraktion gegeben,
um eine Fest-Flüssig-Extraktion
vorzunehmen. Der Extrakt wurde unter vermindertem Druck auf ein konstantes
Volumen von 20 ml konzentrierter Flüssigkeit eingeengt. Dann wurde
eine Normalphasen-Flüssigchromatographie
unter Verwendung von Kieselgel als Füllmittel durchgeführt, um
Komponenten zu trennen. Die Bedingungen für die Chromatographie sind
wie folgt:
- Säule:
Inertsil SILTM (4,6 mm I. D. × 150 mm,
GL Science)
- Mobile Phase für
isokratische Trennung: Hexan/Methanol/Ethylacetat (70/30/10)
- Beschickungsdosis einer Probe: 0,01 ml
- Fließgeschwindigkeit:
1,8 ml/Min.
- Detektion: UV 280 nm
-
Das
erhaltene Chromatogramm ist in 2 gezeigt.
Unter diesen Bedingungen wurden Proanthocyanidin-Oligomerkomponenten
gemäß ihrem
Polymerisationsgrad von dimer bis zu höherem Grad getrennt und dann
aus der Säule
eluiert. Das heißt,
es wurde bestätigt,
dass eine selektive Trennung von Oligomerkomponenten mit einem einheitlichen
Polymerisationsgrad, Dimere, Trimere und dergleichen, abhängig vom
jeweiligen Zweck, durch Normalphasen-Flüssigchromatographie
unter Verwendung von Kieselgel als Füllmittel erreicht wurde.
-
Darüber hinaus
wurde unter Verwendung der gleichen konzentrierten Flüssigproben
eine Fraktionierung durch Normalphasen-Flüssigchromatographie im präparativen
Maßstab
durchgeführt.
Die Bedingungen für
die Fraktionierung sind wie folgt:
- Kieselgel-Füllmittel:
sphärisches
multiporöses
Kieselgel (75 μm,
120 Å)
- Säulengröße: 6 mm
I. D. × 500
mm × 2
Säulen
- Mobile Phase für
isokratische Trennung: Hexan/Methanol/Ethylacetat (70/30/10)
- Beschickungsdosis einer Probe: 0,5 ml
- Fließgeschwindigkeit:
3 ml/Min.
- Fraktionierung 15 ml/5 Min./1 Fraktion
- Detektion: UV 280 nm
-
Wie
in 3 gezeigt, wurden Proanthocyanidin-Oligomere in
den Proben ebenfalls gemäß ihrem
Polymerisationsgrad getrennt, selbst im präparativen Maßstab.
-
Anschließend wurden
eluierte Fraktionen, entsprechend Monomeren, Dimeren und Trimeren
auf dem Chromatogramm, gesammelt. Dann wurde der Aufbau von Oligomerkomponenten
in jeder eluierten Fraktion untersucht, wobei die in Referenzbeispiel
2 beschriebene Umkehrphasen-Flüssigchromatographie
verwendet wurde. Wie in 4 – [5] und 4 – [6]
gezeigt, bestanden die Monomerfraktionen hauptsächlich aus Catechin und Epicatechin;
wie in 4 – [7]
bis [11] gezeigt, bestanden die Dimerfraktionen hauptsächlich aus
PB1 und PB2; und wie in 4 – [12] bis [20]
gezeigt, bestanden die Trimerfraktionen hauptsächlich aus PC1. Die getrennten
Fraktionen bestanden jeweils aus Oligomerkomponenten mit einem einheitlichen
Polymerisationsgrad.
-
Die
Reinheit der vorstehend erhaltenen gereinigten dimeren und trimeren
Proanthocyanidin-Produkte betrug
93 beziehungsweise 92% (Gew./Gew.).
-
Beispiel 6 Reinigung durch Normalphasen-Flüssigchromatographie
(B)
-
Unter
Verwendung der in Beispiel 5 erhaltenen konzentrierten Flüssigprobe
wurde eine Fraktionierung durch Normalphasen-Flüssigchromatographie durchgeführt. Bedingungen
für die
Fraktionierung sind wie folgt:
- Kieselgel-Füllmittel:
sphärisches
multiporöses
Kieselgel (75 μm,
120 Å)
- Säulengröße: 6 mm
I. D. × 500
mm × 2
Säulen
- Mobile Phase für
isokratische Trennung: Hexan/Aceton (40/60)
- Beschickungsdosis einer Probe: 0,05 ml
- Fließgeschwindigkeit:
3 ml/Min.
- Fraktionierung: 15 ml/5 Min./1 Fraktion
- Detektion: UV 280 nm
-
5 zeigt
das erhaltene Chromatogramm. Im Weiteren wurden eluierte Fraktionen
entsprechend Monomeren, Dimeren und Trimeren im Chromatogramm gesammelt.
Dann wurde der Aufbau von Oligomerkomponenten in jeder eluierten
Fraktion untersucht, wobei die in Referenzbeispiel 2 beschriebene
Umkehrphasen-Flüssigchromatographie
verwendet wurde. Wie in 6 – [2] bis [4]
gezeigt, bestanden die Monomerfraktionen hauptsächlich aus Catechin und Epicatechin;
wie in 6 – [5]
bis [9] gezeigt, bestanden die Dimerfraktionen hauptsächlich aus
PB1 und PB2; und wie in 6 – [10] bis [15]
gezeigt, bestanden die Trimerfraktionen hauptsächlich aus PC1. Ähnlich wie
in Beispiel 5 bestanden die getrennten Fraktionen jeweils aus Oligomerkomponenten
mit einem einheitlichen Polymerisationsgrad.
-
Die
Reinheit der vorstehend erhaltenen gereinigten dimeren und trimeren
Proanthocyanidin-Produkte betrug
95 beziehungsweise 93% (Gew./Gew.).
-
(Referenzbeispiel 1) Herstellung einer
Proanthocyanidin-Fraktion aus einer Apfelfrucht
-
Ein
Polyphenol-Extrakt und eine Proanthocyanidin-Fraktion wurden aus
Apfelfrüchten
gemäß dem Verfahren
hergestellt, das in Rapid Communication of Mass Spectrometry 11
(1997) 31–36
beschrieben ist. Unreife Apfelfrüchte
(3 kg) einer bedeutenden Sorte „Fuji" wurden als Rohmaterialien verwendet.
Die Früchte wurden
unter Zufügen
von 3 g Kaliummetabisulfit zerkleinert und ausgepresst, um den Saft
zu erhalten. Der Saft wurde zentrifugiert und zur Klärung filtriert,
wodurch 1,8 l klarer Saft erhalten wurden. Als Nächstes wurde der Saft auf eine
mit Sepabeads SP-850TM (Nippon Rensui) gefüllte Säule (25
mm I. D. × 285
mm) gegeben, um die Polyphenolkomponenten in dem Saft daran adsorbieren
zu lassen. Nachdem in dem Saft vorhandene Zucker und organische
Säuren
durch Waschen mit 300 ml destilliertem Wasser entfernt worden waren,
wurden die Polyphenolkomponenten mit 200 ml einer 80%-igen wässrigen
Ethanollösung
eluiert. Weiterhin wurde das gesammelte Eluat unter vermindertem
Druck auf 65 ml eingeengt, so dass der Polyphenol-Extrakt erhalten wurde.
Der Polyphenol-Extrakt
(25 ml) wurde im Weiteren auf eine mit TSK-GEL toyopearl HW-40ECTM (TOSOH) gefüllte Säule (25 mm I. D. × 285 mm)
gegeben und die Säule
wurde mit 200 ml destilliertem Wasser gewaschen, so dass die meisten
der Verunreinigungen, Phenolcarbonsäuren, entfernt wurden. Dann
wurden 250 ml einer 40%-igen wässrigen
Ethanollösung
auf die Säule
gegeben, so dass andere niedermolekulare Polyphenole eluiert wurden.
Anschließend
wurden 100 ml einer 60%-igen wässrigen
Acetonlösung
auf die Säule gegeben,
wodurch das meiste der Proanthocyanidine eluiert und zurückgewonnen
wurde. An dieser Stelle wurde ein Teil der dimeren bis pentameren
Proanthocyanidin-Oligomere dem Eluat aus der Elution mit einer 40%-igen Ethanollösung zugemischt.
So wurde das Eluat einer De-Ethanolisierung durch Einengen unter
vermindertem Druck unterzogen, das Konzentrat wurde im Weiteren
auf eine Säule
Seppak C18ENVTM (Waters) gegeben, wodurch
lediglich die zugemischten Proanthocyanidin-Komponenten nachgereinigt und zurückgewonnen
wurden. Die zurückgewonnene
Lösung
und das Eluat aus der Elution mit einer 60%-igen wässrigen Acetonlösung wurden
gemischt, unter vermindertem Druck eingeengt und gefriergetrocknet,
wodurch eine Proanthocyanidin-Fraktion erhalten wurde (klarer Saft
1,8 → 8
g). Eine massenspektrometrische Analyse enthüllte, dass diese Fraktion aus
monomeren bis 15-meren Proanthocyanidinen bestand. Gemäß dem Bedarf wurde
dieser Schritt in einem größeren Maßstab durchgeführt, so
dass ein Polyphenol-Extrakt oder eine Proanthocyanidin-Fraktion
in einer Menge hergestellt wurde, wie sie in jedem Beispiel erforderlich
war.
-
(Referenzbeispiel 2) Polyphenol-Analyse
-
Die
Zusammensetzung von Polyphenolkomponenten in verschiedenen, in den
Beispielen beschriebenen Proben wurde mittels Umkehrphasen-Flüssigchromatographie
unter den nachstehenden Bedingungen gemäß dem Bedarf analysiert.
- Säule: Inertsil
ODS-3TM (4,6 × 15 mm, GL Science)
- Elutionsmittel: A) 0,1 mol/l Phosphatpuffer (pH 2)/Methanol
(8/2) B) 0,1 mol/l
- Phosphatpuffer (pH 2)/Methanol (5/5)
- Gradientenelutionsbedingungen: 0 → 10 Min. (100% A), 10 Min. → 50 Min.
(100% A → 100%
B), 50 Min. → 65 Min.
(100% B)
- Beschickungsdosis einer Probe: 10 μl
- Fließgeschwindigkeit:
1 ml/Min.
- Detektion: 280 nm
-
(Referenzbeispiel 3) Analyse der Verteilung
im Polymerisationsgrad von Proanthocyanidin-Oligomeren
-
Die
Verteilung im Polymerisationsgrad der Proanthocyanidin-Oligomere
in den Pulverprodukten, die in Beispiel 1 aus dem Extrakt oder dem
Nicht-Extrakt aus der Extraktion mit Methylacetat erhalten wurden,
wurde mittels Gelpermeationschromatographie analysiert. Die Bedingungen
für die
Analyse waren wie folgt:
- Säule: TSK-GEL toyopearl HW-40FTM (2,5 × 95
cm, TOSOH)
- Elutionsmittel: Aceton/8 mol/l Harnstoff (6/4)
- Fließgeschwindigkeit:
1,0 ml/Mm.
- Fraktionierung: 3 ml/3 Mm./1 Fraktion (die anfänglichen
80 ml wurden verworfen)
- Detektion: Kolorimetrie durch Zugabe eines Phenolreagens (detektiert
bei VIS 760 nm)
-
Es
wurden ferner ein Gemisch von Standard-Catechinen (jeweils 2 mg
Epicatechin, PB2 und PC1), ein Proanthocyanidin-Gemisch (10 mg),
ein Pulverprodukt, das mit Methylacetat aus dem Proanthocyanidin-Gemisch
extrahiert war (5,83 mg), sowie ein nicht mit Methylacetat extrahiertes
Pulverprodukt aus dem gleichen Gemisch (4,17 mg) separat in 0,5
ml eines Elutionsmittels gelöst
und einer Analyse unterzogen. 7 zeigt
die Ergebnisse.
-
Wie
in 7 gezeigt, wurden unter den vorstehenden Analysebedingungen
Proanthocyanidin-Oligomere
in einer Probe in der Abfolge von größeren zu kleineren Polymerisationsgraden,
basierend auf dem Molekularsiebeffekt des Füllmittels, eluiert. Insbesondere
Trimer-, Dimer- und Monomerkomponenten tauchten als individuelle
Peaks in einem Chromatogramm auf. Wie in 7 gezeigt,
bestand das mit Methylacetat extrahierte Pulverprodukt hauptsächlich aus
monomeren, dimeren und trimeren Proanthocyanidin-Oligomerkomponenten.
Andererseits bestand das nicht mit Methylacetat extrahierte Pulverprodukt
hauptsächlich
aus Proanthocyanidin-Polymerkomponenten mit hohem Molekulargewicht.
-
Gemäß dieser
Erfindung wurden dimere bis pentamere Proanthocyanidin-Oligomere
sowie dimere und trimere Proanthocyanidine mit einem einheitlichen
Polymerisationsgrad mit hoher Reinheit aus Rohmaterialien, welche
die Proanthocyanidine oder rohe Reinigungsprodukte davon enthielten,
effizient gereinigt. Mit der vorliegenden Erfindung erhaltene Proanthocyanidin-Oligomere
besitzen eine Vielzahl von biologischen Aktivitäten, einschließlich antitumorale,
entzündungshemmende,
Antialterungs-, antioxidative, antiallergische, antibakterielle
sowie Haarwuchs-Aktivitäten
und dergleichen, so dass sie in Anwendungen, die Nahrungsmittel,
Kosmetika und Arzneimittel einschließen, nützlich sind.