-
Deutschsprachige Übersetzung
der Beschreibung der europäischen
Patentanmeldung Nr. 00 911 648.4-2222 des europäischen Patents Nr. 1 153 419
-
Gebiet der
Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich im Allgemeinen auf Mehrchipgehäuse bzw.
Mehrchipmodule (MCM), die für
Hochfrequenz- und Zwischenfrequenz-Anwendungen eingesetzt werden.
Insbesondere bezieht sich die vorliegende Erfindung auf MCM-Merkmale, die eine
Herstellung von Modulen bei geringen Kosten und mit einem hohen
Volumen ermöglichen,
wobei die Module die Funktionalitäten von verschiedenen aktiven
Schaltungsbausteinen integrieren.
-
Hintergrund
der Erfindung
-
Mehrchipmodule
(MCMs) sind ausgeprägte elektronische
Baugruppen, die eine Anzahl von bloßen und/oder gehäusten integrierten
Schaltungsbausteinen (IC) und eine Anzahl von diskreten Bauteilen (z.B.
Widerstände,
Kondensatoren und Spulen) enthalten können, welche mit einem Verbindungssubstrat
gekoppelt sind. Herkömmliche
MCMs bestehen aus einem sehr komplexen Mehrschicht-Verbindungssubstrat
mit mehreren bloßen
Halbleiterplättchen
und anderen Bauteilen. Jeder herkömmliche MCM besitzt eine kundenspezifische
Größe und muss
nicht notwendigerweise in ein Standard-„Gehäuse"-Format passen, wie es im Allgemeinen
aus der IC-Gehäuseindustrie
bekannt ist.
-
Mit
anderen Worten wird jedes herkömmliche
MCM-Substrat (im Vergleich zu einem MCM-Gehäuse) typisch entworfen, gehandhabt
und auf unterschiedliche Art und Weise getestet. MCMs werden oft in
einer Vielzahl von elektronischen Anwendungen benutzt, wie beispielsweise
PCs, Großrechner,
in der Telekommunikation und in Telefonsystemen, die eine Vielzahl
von Bauteilen mit ähnlichen
elektrischen Eigenschaften oder mit ähnlichen elektrischen Pfaden in
einem einzigen Gehäuse
in Gruppen zu sammengefasst werden. Obwohl der Basis MCM-Entwurf
und die Herstellungstechnologien relativ gut bekannt sind, konnten
derartige herkömmliche
Technologien ein Herstellungsverfahren mit geringen Kosten und einem
hohen Volumen nicht ermöglichen.
Viele MCM-Gehäusetechnologien
bringen lediglich blanke Halbleiterplättchen unter und einige bringen
sowohl blanke Halbleiterplättchen
als auch diskrete Bauteile unter. Herkömmliche MCM-Gehäuse mit
blanken und gehäusten
Halbleiterplättchen
und diskreten Bauteilen werden jedoch für Multi-GHz-Anwendungen verwendet. Darüber hinaus
wurden herkömmliche MCM-Verfahren
nicht auf Hochfrequenz-Anwendungen (HF) erweitert, wie beispielsweise
Anwendungen mit Schaltungen, die bei Frequenzen größer ca.
800 MHz arbeiten, und zwischen Frequenz-Anwendungen (IF), wie beispielsweise
Anwendungen mit Schaltungen, die bei Frequenzen zwischen ca. 200 und
800 MHz betrieben werden.
-
Der
wachsende Bedarf für
eine weiter gesteigerte Schaltungsintegration, verringerte Herstellungskosten,
vereinfachte Aktualisierungsmöglichkeiten
und verkleinerte Bauteilgrößen ist
im Zusammenhang mit HF- und IF-Anwendungen sehr schwer zu erfüllen. Diese
Schwierigkeit hängt
mit einer Vielzahl von praktischen Gründen zusammen. Beispielsweise
begrenzt eine Abschirmung und Signalisolierung zwischen verschiedenen
HF- und/oder IF-Schaltungs-Bauteilen üblicherweise
die Anzahl der aktiven Bauteile, die in einem einzigen MCM beinhaltet
sein können.
Zusätzlich
können
behördliche Grenzen
hinsichtlich elektromagnetischer Interferenzen (EMI) und Abstrahlungen
die mit den herkömmlichen
HF/IF-Modulen einhergehenden Designparameter weiter beschränken. Ferner
können
thermische Verluste von einigen HF-Schaltungsbausteinen weitere
Auflagen beim herkömmlichen
Modulentwurf darstellen.
-
Auf
Grund der vorstehend genannten Nachteile von herkömmlichen
Entwürfen
sind herkömmliche
HF-/IF-Gehäuse üblicherweise
für hochvolumige Anwendungsfälle begrenzt.
Herkömmliche HF/IF-MCMs
funktionieren auf einer Bauteil-Ebene (unterhalb der Subsystemebene)
am besten; eine Anzahl physikalisch diskreter MCMs werden üblicherweise
zur Realisierung eines funktionsfähigen Subsystems oder eines
Systems in Verbindung mit einer Hauptplatine verwendet, welche als
Verbindungsstruktur dient. Jedes der einzelnen MCMs kann entsprechend
abgeschirmt werden, um HF-Interferenzen untereinander zu verhindern
und um den Betrag der damit verbundenen EMI-Emissionen zu reduzieren.
Unglücklicherweise
erhöht
die Verwendung von einzelnen MCMs die Entwurfs- und Herstellungskosten,
da zwischen den verschiedenen MCMs einzelne Aufteilungs-, Abgleich-
und Isolationsnetzwerke benötigt
werden.
-
Zusätzlich zu
den genannten Problemen können
herkömmliche
MCMs nicht ausreichend flexibel sein, um mit einer Vielzahl von
Designalternativen in Einklang gebracht zu werden. Beispielsweise
kann es nicht möglich
oder wirtschaftlich sein Oberflächenmontage-
und Draht-Bond-Verfahren in einem einzigen herkömmlichen MCM zu kombinieren,
und es kann unmöglich
sein, verschiedene Typen von aktiven ICs (z.B. CMOS, GaAs, Bipolar)
auf einem herkömmlichen
MCM-Substrat zu realisieren. Ferner können herkömmliche MCMs nicht die Flexibilität aufweisen,
um unterschiedliche Typen von Vias oder von thermischen Senken nutzbar
zu machen und zu Zwecken einer HF-Erdung oder der Flexibilität, um unterschiedliche
Typen von Abschlüssen
von einer Anwendung zu einer anderen Anwendung zu realisieren.
-
Die
europäische
Patentanmeldung Nr. 0491161 (Ball Corporation, 24. Juni 1992) offenbart ein
Verbindungsgehäuse,
welches eine Vielzahl von Verbindungssubstraten verwendet. Die Druckschrift „Mixed
L.F./R.F MCM" Proceedings
of the Electronic Components and Technology Conference, US, New York,
NY: IEEE, 18. Mai 1997, Seiten 497 bis 501, offenbart ein Keramikmodul
mit hoher Dichte, bei dem die HF-Signale nicht in den keramischen
Mehrfachschichten des Substrats eingebettet sind.
-
Zusammenfassung der Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung ermöglicht
ein Mehrchipmodul (MCM) gemäß dem Patentanspruch 1.
Erfindungsgemäß kann ein
einziges HF-/IF-MCM eine Vielzahl von aktiven Schaltungsbausteinen
und eine Vielzahl von diskreten Bauteilen aufweisen, die mit einem
Verbindungssubstrat gekoppelt sind. Das MCM kann derart konfiguriert
werden, dass es eine Vielzahl von unterschiedlichen HF-/IF-Funktionen durchführt, so
dass es als unabhängiges
Subsystem arbeitet. Ein Hoher Grad an Integration, die Verwendung
von HF-Isolationstechniken und die Verwendung von Wärmesenken-Techniken
ermöglichen
es dem MCM in gleicher Weise zu funktionieren wie eine Vielzahl
von getrennten herkömmlichen
Modulen ohne die zugehörigen
Entwurfs- und Herstellungskosten. Darüber hinaus kann ein HF-/IF-MCM
auf flexible Art und Weise derart entworfen werden, dass verschiedene
herstellungsbedingte, elektrische, umweltbedingte und testbedingte
Parameter in Betracht gezogen werden können.
-
Die
genannten und weitere Vorteile der vorliegenden Erfindung können auf
einmal durch ein MCM realisiert werden, das ein Verbindungssubstrat, eine
Anzahl von oberflächenmontierten
passiven Bauteilen, welche mit dem Verbindungssubstrat gekoppelt
sind, und zumindest einer aktiven Schaltungsvorrichtung durchgeführt werden,
die ebenfalls mit dem Verbindungssubstrat gekoppelt ist. Die zumindest
eine aktive Schaltungsvorrichtung wird derart konfiguriert, dass
sie eine Vielzahl von HF-Funktionen durchführt, so dass das MCM als integrales
Gehäuse
arbeitet.
-
Kurzbeschreibung der Zeichnungen.
-
Ein
verbessertes Verständnis
der vorliegenden Erfindung erhält
man unter Bezugnahme auf die detaillierte Beschreibung und die Patentansprüche, unter
Berücksichtigung
der Figuren, wobei gleiche Bezugszeichen innerhalb der Figuren gleiche
Elemente bezeichnen, wobei:
-
1 eine
perspektivische Explosionsansicht eines MCM darstellt;
-
2 eine
schematische Draufsicht eines MCMs darstellt, die eine beispielhafte
Anordnung von aktiven Bausteinen und diskreten Bauteilen zeigt;
-
3 eine
schematische Draufsicht eines beispielhaften Substrats darstellt,
das mit dem MCM gemäß 2 verwendet
werden kann;
-
4 eine
Draufsicht eines Detailabschnitts von einem beispielhaften Substrat
darstellt, das mit einem MCM verwendet werden kann;
-
5 eine
schematische Bodenansicht eines MCMs darstellt;
-
6–7 schematische
Schnittansichten von beispielhaften MCMs darstellen;
-
8 eine
schematische Schnittansicht eines Abschnitts eines MCMs darstellt;
-
9–10 jeweils
schematische Draufsichten eines entsprechenden Abschnitts eines MCM-Substrats
mit einem darauf montierten aktiven Schaltungsbaustein darstellen;
und
-
11–12 jeweils
eine schematische Draufsicht eines gedruckten Spulenbauteils darstellen,
das in einem MCM verwendet werden kann.
-
Detaillierte Beschreibung
von bevorzugten beispielhaften Ausführungsformen
-
Die
nachfolgende Beschreibung kann sich auf HF-Bauteile, auf HF-Schaltungen
und auf HF-Signale im Zusammenhang mit einer Vielzahl der bevorzugten
beispielhaften MCM-Ausführungsformen beziehen.
Gemäß dem herkömmlichen
Fachwortschatz und der derzeitigen Technologie bedeutet „HF" Frequenzen oberhalb
von 800 MHz. Gleichwohl können
die Verfahren der vorliegenden Erfindung für die Verwendung von IF-Frequenzen
innerhalb eines Bereichs von ca. 200 MHz bis 800 MHz erweitert werden.
Ferner sollen die Begriffe „HF" und „IF" keine Begrenzungen
oder Einschränkungen
der vorliegenden Erfindung bedeuten.
-
Herkömmliche
Techniken und Elemente, die im Zusammenhang mit dem Entwurf und
der Herstellung auf der Ebene eines Schaltungsbausteins, eines Substrats
und des MCMs stehen, können
in einer praxisnahen Vorrichtung verwendet werden, die erfindungsgemäß konfiguriert
ist. Derartige herkömmliche
Techniken, welche im Allgemeinen dem Fachmann bekannt sind, werden
nachfolgend nicht näher beschrieben.
Beispielsweise können
grundsätzliche Techniken
im Zusammenhang mit der Herstellung von keramischen und/oder laminierten
Substraten, einer Gold- oder
Kupfer-Plattierung, einem Löten,
einer HF-Signalisolierung und dergleichen in einer tatsächlichen
Vorrichtung angewandt werden.
-
Mit
Bezug auf 1 umfasst ein HF-MCM 100 üblicherweise
ein Substrat 102, eine Anzahl von aktiven Schaltungsbausteinen 104 und
eine Anzahl von diskreten Bauteilen 106. In einer angewandten Ausführungsform
kann das MCM 100 die Abmessungen von etwa 36 mm2 bis 375 mm2 aufweisen.
Obwohl jede Anzahl von Vorrichtungen verwendet werden kann, besitzt
das MCM 100 vorzugsweise zwei oder drei aktive Vorrichtungen
und zwischen 10 und 100 passiven Bauteilen.
-
Die
aktiven Schaltungsbausteine 104 können derart konfiguriert sein,
dass sie eine Vielzahl von geeigneten Funktionen durchführen. Die
genauen Funktionen der aktiven Schaltungsbausteine 104 können von
Anwendung zu Anwendung variieren. Beispielsweise kann ein einziger
aktiver Schaltungsbaustein 104 in geeigneter Weise zur
Realisierung eines HF-Senders, eines HF-Empfängers, eines HF-Sende-Empfangsgeräts, eines rauscharmen
Verstärkers
(LNA, low noise amplifier), eines Verstärkers mit variabler Verstärkung (VGA,
variable gain amplifier) oder dergleichen entworfen sein. Wie nachfolgend
beschrieben wird, ist das MCM 100 insbesondere für die Verwendung
mit aktiven Multifunktions-Schaltungsbausteinen 104 geeignet,
d.h. einem einzigen Baustein, der zwei oder mehrere unterschiedliche
elektronische Funktionen durchführt, oder
einem einzigen Baustein, der Merkmale aufweist, die üblicherweise
einer Vielzahl von getrennten und einzelnen Bausteinen zugeordnet
sind.
-
In
einer angewandten Ausführungsform
ist das MCM 100 zur Verwendung in einem schnurlosen Telefonsystem
konfiguriert. Im Gegensatz zu herkömmlichen Systemen, welche getrennte
HF- und Basisbandgehäuse
benötigen,
kann das MCM 100 integriert realisiert sein, wobei es z.B.
einen 45 MHz Basisband-Abschnitt und einen 900 MHz HF-Abschnitt
aufweist. Weitere geeignete Anwendungen für das MCM 100 weisen
einen Multiband-HF-Verstärker auf,
der gleichzeitig bei 800 MHz, 1800 MHz und 2,4 GHz arbeiten kann.
-
Das
MCM 100 wird derart konfiguriert, dass es die Verwendung
von unterschiedlichen Typen von aktiven Schaltungsbausteinen 104 aufnehmen
kann. Beispielsweise können
die aktiven Schaltungsbausteine 104 auf einer CMOS-, einer
Bipolar-, einer GaAs- oder anderen geeigneten Technologien aufgebaut
sein. Das Substrat 102 kann in geeigneter Weise derart
entworfen sein, dass eine Montage von Silizium-, GaAs- und/oder
anderen Halbleitersubstratmaterialien vereinfacht ist. Die aktiven
Schaltungsbausteine 104 können blanke Halbleiterplättchen oder
gehäuste
Baugruppen darstellen. Blanke HF-Bausteine und die zugehörigen Drahtbonds
können
mit einem geeigneten Epoxidharz oder einem anderen Einkapselungs-Material
strukturell verstärkt und
elektrisch isoliert werden. Die blanken Halbleiterplättchen 104 können mit
dem Substrat 102 mittels Drahtbond-, "tape-automated"-Bond- oder einem "flip-chip"-Verfahren
verbunden werden. Das letztere Verfahren ist dem Fachmann allgemein
bekannt und wird daher nicht näher
beschrieben.
-
Die
diskreten Bauteile 106, die im Allgemeinen mittels Oberflächenmontage-Verfahren
auf dem Substrat 102 montiert sind, können Widerstände, Kondensatoren,
Spulen, Transistorgehäuse
usw. aufweisen. In der bevorzugten Ausführungsform werden die oberflächenmontierten
diskreten Bauteile 106 entsprechend den bekannten Gehäusenormen
dimensioniert. Die diskreten Bauteile 106 sind üblicherweise
0402- oder 0603-Größen. Passive
Bauteile können
alternativ oder zusätzlich
auf den aktiven Bausteinen angeordnet werden. Die Anzahl und die Anordnung
der Vorrichtungen auf den Modulen kann von elektrischen Eigenschaftskriterien,
einem Kühlverhalten,
einer mechanischen Zuverlässigkeit und/oder
von Fertigungsbetrachtungen abhängig sein.
-
Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform, bei
der eine HF-Isolierung
oder eine EMI-Abstrahlung im Entwurf berücksichtigt wird, weist das
MCM 100 einen Metalldeckel 108 auf. Gemäß einer
alternativen Ausführungsform
können
beim MCM 100 herkömmliche
Plastik-Überguss-Verfahren
zur Bereitstellung einer geeigneten Abdeckung über dem Substrat 102 verwendet
werden. Überguss-Verfahren
können
für Anwendungen
eingesetzt werden, die eine größere HF-Interferenz
erlauben und/oder für Anwendungen,
die weniger strenge EMI-Anforderungen aufweisen. Derartige Überguss-Verfahren
und -Materialien sind allgemein bekannt und werden nachher nicht
im Detail beschrieben.
-
Das
Substrat 102 kann ein laminiertes (organisches) Material
oder ein keramisches (anorganisches) Basismaterial aufweisen. In
vielen derzeitigen Anwendungsfällen
wird auf Grund der einfachen Verarbeitbarkeit und der elektrischen,
thermischen sowie mechanischen Eigenschaften, die mit einem laminierten
Material einhergehen, ein laminiertes Substratmaterial bevorzugt.
Wie in den 6–8 (und gestrichelt
in 1) dargestellt ist, kann das Substrat 102 eine
beliebige Anzahl von Metallschichten mit dazwischen liegenden dielektrischen
Schichten aufweisen. Zur Herstellung des Substrats 102 kann
jedes geeignete Material verwendet werden; bekannte glasbasierte
Polymere wie z.B. BT, FR4 oder PTFE können als dielektrisches Material
und jedes geeignete leitende Metall, wie beispielsweise Kupfer,
kann für
die Metallschichten verwendet werden. Ein beispielhaftes angewandtes
Substrat 102 könnte
ein bis acht Metallschichten aufweisen; die bevorzugte Ausführungsform
weist zwei bis vier Metallschichten auf. Wie bei herkömmlichen
Substratentwürfen
sind die obere und untere Metallschicht ungeschützt, während eine interne oder eingebettete Metallschicht
zwischen zumindest zwei dielektrischen Schichten angeordnet ist.
Das Ausbilden des Substrats 102 mit dem Ausbilden der elektrisch
leitenden Metallleitungen und der Anschlussflächen geht über den Inhalt der vorliegenden
Beschreibung hinaus.
-
Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform stellt
die erste oder oberste Metallschicht eine Schaltungsschicht und
die darunter liegende Metallschicht eine Masse-Schicht dar. Die
Masse-Schicht isoliert die
Schaltungs-Leitbahnen in der oberen Schicht von den Schaltungs-Leitbahnen
in anderen Schichten wie z.B. der Bodenschicht in geeigneter Weise.
Die Masse-Schicht
kann ebenso zum Festelegen der Impedanz der HF-Leitbahnen in der oberen Schicht dienen.
In HF-Anwendungen kann die Dicke der dielektrischen Schicht zwischen
der Schaltungsschicht und der Masse-Schicht während der Entwurfsphase derart
eingestellt werden, dass eine gewünschte Impedanz der oberen
Schicht-Leitbahnen erhalten wird. Die Impedanz wird ebenfalls durch
die Breite der Schaltungs-Leitbahnen und durch die Nähe von irgendwelchen
anderen Leitbahnen festgelegt.
-
Die
ungeschützte
obere Oberfläche 110 des Substrats 102 weist
eine Vielzahl von (von der ersten Metallisierungsschicht (M1) verbliebenen)
metallischen Bereichen auf, die durch dielektrisches Material voneinander
getrennt sind. Beispielswei se kann ein metallisches Halbleiterplättchen-Befestigungspad 112 einem
entsprechenden aktiven Schaltungsbaustein 104 zugeordnet
sein. Die besondere Konfiguration des Halbleiterplättchen-Befestigungspads 112,
seine Anordnung auf dem Substrat 102 und/oder seine Beziehung
zu anderen Elementen des MCM 100 kann von den gewünschten
elektrischen Eigenschaften des MCM 100, dem Layout und der
Routing-Dichte innerhalb des MCM 100 sowie von Betrachtungen
hinsichtlich des Leistungsverbrauchs (power management) abhängen. Der
aktive Schaltungsbaustein 104 kann entsprechend einer Vielzahl
von geeigneten Verfahren auf dem Halbleiterplättchen-Befestigungspad 112 befestigt
werden, wie beispielsweise einem leitenden Epoxydharz, einem Lötmittel
oder dergleichen. Selbstverständlich können in
Abhängigkeit
von der Zusammensetzung des Substrats 102 und/oder des
für das
Halbleiterplättchen-Befestigungspad 112 verwendeten
Materials alternative Befestigungsverfahren verwendet werden. Wie
nachfolgend im Detail beschrieben wird, kann das Halbleiterplättchen-Befestigungspad 112 auch
als Masse-Anschlusspad
und/oder als Wärme-Senke-Bereich
dienen.
-
Die
obere Oberfläche 110 kann
ferner eine Anzahl von Kontaktpads 114 aufweisen, die den
passiven Bauteilen 106 zugeordnet sind. Wie die Befestigungspads 112 werden
auch die Kontaktpads 114 vorzugsweise aus der M1-Schicht
herausgebildet. Die Kontaktpads 114 können in Abhängigkeit von herkömmlichen
Verfahren ausgebildet, plattiert und behandelt werden, um eine Oberflächenmontage
von passiven Bauteilen 106 zu erleichtern. Die passiven Bauteile 106 werden
vorzugsweise unter Verwendung eines vergleichsweise Hochtemperatur-Lötmittels
auf den Kontaktpads 114 befestigt. Das Hochtemperatur-Lötmittel
bleibt unversehrt, wenn das MCM 100 nachfolgend auf einer
gedruckten (PWD, printed wiring board) Hauptplatine unter Verwendung eines
Reflow-Lötverfahrens
befestigt wird. Bestimmte Bereiche an der oberen Oberfläche 110 können von
einem Lötmittel-Maskenmaterial
bedeckt sein, welches das Fließen
des Lötmittels
in bestimmte Bereiche verhindert. Die Lötmittel-Maskenbereiche 402 sind in 4 für ein beispielhaftes Substrat 400 dargestellt.
Die Lötmittel-Maskenbereiche 402 sind üblicherweise
in der Nähe
der Abschnitte des Substrats 102 angeordnet, bei denen
oberflächenmontierte Bauteile
gelötet
werden.
-
Eine
Anzahl von Bondpads 116, die vorzugsweise aus der M1-Schicht herausgebildet
wird, kann ebenfalls an der oberen Oberfläche 110 angeordnet werden.
Die Bondpads 116 können
in geeigneter Weise mit Palladium (Pd) oder Weichgold plattiert sein,
um einen elektrisch und physikalisch widerstandsfähigen Drahtbond
zu ermöglichen.
Die Bondpads 116 können
elektrisch mit Leitbahnen, Gehäuseanschlüssen, leitenden
Vias oder dergleichen elektrisch verbunden sein, um die elektrische
Funktionalität
des MCM 100 (siehe 4) herzustellen.
In Abhängigkeit
von herkömmlichen
Draht-Bond-Verfahren dient ein dünner
Golddraht als elektrische Verbindung zwischen den Bondpads 116 und
einem geeigneten Bereich auf dem aktiven Schaltungs-Baustein 104 (wie
nachfolgend im Einzelnen beschrieben wird). Die vorliegende Erfindung
verwendet insbesondere konfigurierte Halbleiterplättchen-Befestigungspads 112,
Bondpads 116 und andere Merkmale des MCM 100,
um die elektrischen Leistungsmerkmale des Moduls zu verbessern.
-
Die
inneren Metallschichten des Substrats 102 können in
beliebiger Weise eine Anzahl von Leitbahnen, gedruckten Bauteilen
(z.B. Spulen, Übertrager,
Kondensatoren und Widerstände),
Masse-Gebieten, Abschlüssen
oder dergleichen festlegen. Eingebettete Bauteile (z.B. Spulen, Übertrager,
Kondensatoren und Widerstände)
können
ebenfalls innerhalb des Substrats 102 ausgebildet sein.
In bevorzugten Ausführungsformen
wirken plattierte oder gefüllte
Vias 118 als thermische und/oder elektrische Pfade zwischen
den Schichten des Substrats 102.
-
Das
MCM 100 weist eine Vielzahl von Entwurfselementen und -merkmalen
auf, die eine Integration einer Vielzahl von Basisband-, HF-, IF- und/oder
anderen aktiven elektronischen Bausteinen auf einem einzigen Substrat 102 ermöglichen.
In besonderem Maße
müssen
die verschiedenen aktiven Bausteine, welche im MCM 100 enthalten
sind, nicht hinsichtlich ihrer elektrischen Eigenschaften oder Funktionen
zusammengefasst bzw. gruppiert werden. Im Gegensatz zu herkömmlichen
MCM-Verfahren kann
das MCM 100 die Anwesenheit einer Vielzahl von HF-Funktionen
dadurch unterbringen, dass eine ausreichende HF-Isolierung zwischen
den verschiedenen HF-Bauteilen vorgesehen wird, selbst wenn die
tatsächliche
MCM-Größe relativ
gering ist (herkömmliche
Anwendungen wie z.B. zellulare Telefone können Isolierverfahren verwenden,
wobei jedoch das Substrat relativ groß ist und die Funktionalitäten auf
ihren jeweiligen Substraten verteilt sind). Die verschiedenen aktiven
Schaltungen können
jeweilige Partitionierungs-, Isolations- und/oder Abgleich-Netzwerke integriert
aufweisen, die auf dem Substrat 102 integriert sind. Auf
diese Weise entfällt beim
MCM 100 die Notwendigkeit, externe Abgleich- und Isolations-Schaltungen zwischen
zwei getrennten Gehäusemodulen
zu entwerfen und zu implementieren.
-
Das
MCM 100 ist in geeigneter Weise derart konfiguriert, dass
die Integration einer Vielzahl von aktiven Gerätetechnologien ermöglicht ist,
während die
Entwurfsanforderungen für
die HF-Leistungsfähigkeit,
eine Isolation, eine Abschirmung, eine Testbarkeit, eine Kühlfähigkeit,
eine Zuverlässigkeit
und eine physikalische Handhabung des Moduls erfüllt werden. Darüber hinaus
ermöglicht
die Konfiguration des MCM 100 eine hochvolumige Herstellung
bei relativ geringen Kosten. Die Teilaspekte des MCM 100, welche
die zu erfüllenden
Entwurfsziele ermöglichen, werden
nachfolgend im Detail beschrieben.
-
Wärmesenke
und HF-Erdung
-
Aktive
Schaltungsbausteine und insbesondere HF-Bausteine besitzen üblicherweise
eine hohe Leistungsdichte. Ein kleiner HF-Baustein kann zwischen
0,1 bis 5 Watt Wärmeleistung
erzeugen; die durch derartige Bausteine erzeugte Wärme wird üblicherweise
in eine geeignete Wärmesenke
geleitet, um eine Überhitzung
des aktiven Bausteins und/oder des Moduls selbst zu verhindern.
Zur Förderung
einer ausreichenden Wärmeübertragungsrate
können die
aktiven Vorrichtungen 104 an den Halbleiterplättchen-Befestigungspads 112 befestigt
werden, welche aus einem Material mit geringem thermischen und elektrischen
Widerstand ausgebildet sind. Gemäß einem
bevorzugten Teilaspekt der vorliegenden Erfindung verwendet das
MCM 100 gefüllte
Vias als Wärme-Vias,
wodurch Wärme
von den aktiven Schaltungsbausteinen zu einem geeigneten Wärmeverteilungselement
oder leitenden Pad geleitet wird. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
kann das Wärmeverteilungselement
auch als HF-Masseplatte dienen.
-
Eine
Schnittansicht eines Abschnitts eines beispielhaften MCM 600 ist
schematisch in 6 dargestellt. Das MCM 600 weist
vorzugsweise einen aktiven Schaltungsbaustein 602 auf,
der in geeigneter Weise an einem ungeschützten Halbleiterplättchen-Befestigungspad 604 befestigt
ist. Eine Anzahl von Durchgangsvias 606 ist innerhalb eines
Substrats 608 ausgebildet; die Durchgangsvias 606 erstrecken
sich von dem Halbleiterplättchen-Befestigungspad 604 bis
zumindest einem elektrisch leitenden Pad 610, welches an
der unteren Oberfläche
des Substrats 608 ausgebildet ist. Die Vias 606 können gemäß einer
der Vielzahl von herkömmlichen
Techniken hergestellt werden. Gemäß dem bevorzugten Ausführungsbeispiel
werden die Vias 606 anfangs plattiert, anschließend mit
einem geeigneten Material, welches elektrisch und thermisch leitend
ist (z.B. Kupferpaste, leitendes Epoxydharz, Prepreg) oder dergleichen
aufgefüllt.
-
In
den bevorzugten Ausführungsformen
werden die als Wärmevias
verwendeten Vias mit einem thermisch leitenden Material in geeigneter
Weise aufgefüllt.
Das Füllmaterial
verhindert ein verfließen
des Halbleiterplättchen-Befestigungsmaterials
durch die noch offenen plattierten Durchgangsvias. Das Füllmaterial
verhindert ebenfalls ein Hochwandern des Lötmaterials durch das Via auf
Grund der Dochtwirkung, sobald das MCM- Gehäuse
auf eine übergeordnete
Leiterplatte oder Baugruppe gelötet
wird.
-
Die
gefüllten
Vias 606 sind derart konfiguriert, dass sie sowohl als
Wärmevias
als auch als elektrische Leiter zur HF-Erdung wirken. Bei der Installation
des MCM 600 auf einer Hauptplatine können die leitenden Pads 610 über das
Halbleiterplättchen-Befestigungspad 604 als
Massepotential für den
aktiven Schaltungsbaustein 602 dienen. Zur Realisierung
einer Erdung für
den aktiven Schaltungsbaustein 602 können Drahtbonds 612 an
einem Ende direkt mit dem Halbleiterplättchen-Befestigungspad 604 und am
anderen Ende direkt mit einer geeigneten Stelle des aktiven Schaltungsbausteins 602 verbunden
werden. Auf diese Weise schaffen die Vias 606 einen thermischen
Pfad vom aktiven Schaltungsbaustein 602 bis hin zur Hauptplatine
sowie einen direkten und niederohmigen Massepfad vom aktiven Schaltungsbaustein 602 zur
Hauptplatine und/oder zu einer internen Masseschicht.
-
Gemäß der vorliegenden
Erfindung kann der Ort der HF-Masseplatte,
die Konfiguration der Vias und der leitenden Pfade von den aktiven
Schaltungsbausteinen zur HF-Masse entsprechend einer jeweiligen
Anwendung variieren. Beispielsweise zeigt 7 eine Schnittansicht
eines Abschnitts eines weiteren beispielhaften MCM 700.
Das MCM 700 weist ein Blindvia 702 (das Blindvia 702 kann
entweder plattiert oder plattiert und gefüllt sein) auf, welches einen
ersten aktiven Baustein 704 mit einer inneren Masseplatte 706 thermisch
und elektrisch koppelt. Obwohl nicht dargestellt, kann die innere
Masseplatte 706 ihrerseits mit einem geeigneten Masseanschluss
und/oder einer geeigneten Wärmesenke
verbunden sein. Das MCM 700 weist ferner ein plattiertes
Durchgangsvia 708 auf, welches einen zweiten aktiven Baustein 710 an
eine innere Masseplatte 712 und eine ungeschützte leitende
Anschlussplatte bzw. ein Pad 714 elektrisch und thermisch
koppelt. Die inneren Masseplatten 706 und 712 können in
besonderem Maße
in unterschiedlichen (nicht dargestellten) Metallschichten oder in
der gleichen Metallschicht ausgebildet sein. Wie vorstehend anhand
der 6 beschrieben wurde, kann das leitende Pad 713 gelötet oder
auf andere Weise elektrisch leitend auf einer Hauptplatine befestigt
werden, welches eine gute HF-Erdung
bereitstellt. Ein weiteres gefülltes/plattiertes
Blindvia 716 durchstößt oder überspannt
drei Metallschichten, wodurch der zweite aktive Baustein 710 mit
der inneren Masseplatte 712 verbunden wird.
-
Aufgeteilte
Masseplatten
-
Gemäß 1 und 5 bis 7 werden vorzugsweise
aufgeteilte Masseplatten in der gleichen oder in unterschiedlichen
Metallschichten eines Substrats verwendet, um eine HF-Isolierung
zwischen einer Vielzahl von aktiven Schaltungsbausteinen und/oder
zwischen verschiedenen Funktionsabschnitten auf einem einzigen aktiven
Schaltungsbaustein zu erhalten. Gemäß 1 kann das
MCM 100 zwei funktionell verschiedene Abschnitte (jeder
Abschnitt ist einem der beiden aktiven Bausteine 104 zugeordnet)
auf einem einzigen Substrat 102 enthalten. Zur Verringerung
einer unerwünschten
HF-Interferenz zwischen dem beiden Abschnitten weist das MCM 100 vorzugsweise
eine erste Masseplatte 122 und eine getrennte zweite Masseplatte 124 auf.
Im Zusammenhang mit 1 werden somit erste und zweite
Masseplatten 122 und 124 aus der gleichen inneren
Metallschicht herausgebildet. Wie nachfolgend im Einzelnen beschrieben
ist, kann das MCM 100 Vias 118 zum Herstellen
einer elektrischen Verbindung zwischen den Masseplatten und den
zugehörigen
Halbleiterplättchen-Befestigungspads 112 verwenden.
Die Masseplatten 122 und 124 können in geeigneter Weise mit
einer Masse gekoppelt sein, die auf einer Hauptplatinen-Baugruppe
oder einem (in 1 nicht dargestellten) geeigneten
Anschluss auf dem MCM 100 vorgesehen ist.
-
Vorzugsweise
kann die bestimmte Größe und Form
der Masseplatten 122 und 124 in Abhängigkeit
von einem vorgegebenen Ent wurf variieren. Beispielsweise zeigt 7 einen
ersten aktiven Schaltungsbaustein 704 mit einer zugehörigen inneren
Masseplatte 706. Die Drahtbonds 720 stellen einen
direkten elektrisch leitenden Pfad zwischen einem Halbleiterplättchen-Befestigungspad 722 und dem
Schaltungsbaustein 704 dar. Somit sind für HF-Zwecke
der Schaltungsbaustein 704 und die Masseplatte 706 operativ
und funktionell einander zugehörig.
Ein zweiter aktiver Schaltungsbaustein 710 weist jedoch
eine HF-Masseplatte 712 auf,
die in einer zur Masseplatte 706 unterschiedlichen Ebene angeordnet
ist. Darüber
hinaus kann dem Schaltungsbaustein 710 eine elektrisch
leitende Masseplatte 714 zugeordnet sein, die auch als
Befestigungsfläche
zwischen dem MCM 700 und der nächsten Baugruppenstufe dient,
z.B. einer Hauptplatine. Bonddrähte 730 dienen
der Herstellung einer HF-Erdung des Schaltungsbausteins 710 über das
Halbleiterplättchen-Befestigungspad 732.
-
Wie
in den 5 und 6 dargestellt ist, ist das Merkmal
einer aufgeteilten Masseplatte nicht auf die inneren Metallschichten
begrenzt. Gemäß 6 ist
ein erstes elektrisch leitendes Massepad 610a von einem
zweiten elektrisch leitenden Massepad 610b getrennt; die
getrennten Massepads können
zur Isolierung von unterschiedlichen Funktionsbereichen auf dem
einzigen aktiven Schaltungsbaustein 602 verwendet werden. 5 zeigt
eine Bodenansicht eines alternativen MCM 500, bei dem zwei
(nicht dargestellte) aktive Schaltungsbausteine montiert werden
können.
Das MCM 500 weist ein erstes elektrisch leitendes Massepad 502,
welches einem ersten aktiven Schaltungsbaustein zugeordnet ist,
und eine Vielzahl von elektrisch leitenden Massepads 504 auf,
die einem zweiten aktiven Schaltungsbaustein zugeordnet sind. Durchgangsvias 506 bedeuten,
dass die entsprechenden Massepads elektrisch und/oder thermisch
mit einem aktiven Baustein oder einem Abschnitt eines aktiven Bausteins
gekoppelt sind. Ferner können
auch Blindvias eingesetzt werden, um eine innere Masseschicht mit
einem oder mehreren elektrisch leitenden Massepads elektrisch zu
koppeln.
-
Insbesondere
sind die elektrisch leitenden Massepads 504 zur Erleichterung
einer lokalen HF-Isolierung für
einen einzigen aktiven Schaltungsbaustein aufgeteilt. Beispielsweise
kann der Abschnitt des aktiven Bausteins oberhalb des Pads 504c eine
andere Funktion oder andere elektrische Eigenschaften aufweisen
als der Abschnitt des aktiven Bausteins oberhalb des Pads 504a oder 504b. Darüber hinaus
kann aus den verschiedensten Entwurfsgründen der oberhalb des Pads 504a angeordnete
Abschnitt des aktiven Bausteines eine diesem zugeordnete innere
Masseplatte aufweisen oder er benötigt keine getrennte HF-Masse.
-
Die
Entwurfskriterien für
die besondere Anordnung und Konfiguration der Masseplatten können von
den elektrischen Anforderungen, den gewünschten Impedanzen für die aktiven
Leitbahnen, die aktive Leitbahndichte sowie anderen Faktoren abhängen. Gemäß der bevorzugten
Ausführungsform
erhält man
die Verwendung von aktiven Schaltungsbausteinen mit einer Vielzahl
von isolierten HF-Funktionalitäten
auf einem einzigen dielektrischen Substrat in einem praktischen
und herstellbaren Produkt unter Verwendung der beschriebenen Techniken
zum Aufteilen der Masseplatten.
-
Faradayscher
Käfig
-
Gemäß 1 bis 3 kann
durch die Verwendung eines metallischen Deckels 108 und
geeigneter Masseverbindungen, die einen Faradayschen Käfig um bestimmte
Bauteile im MCM 100 erzeugen, eine HF-Isolierung und EMI-Abschirmung
für das MCM 100 realisiert
werden. Selbstverständlich
können
einige MCM-Entwürfe eine
HF- oder EMI-Interferenz auch tolerieren; derartige Gehäuse benötigen keinen
Metalldeckel 108 und können
demgegenüber auf
herkömmlichen Übergießverfahren
beruhen.
-
Wie
am besten den 1 und 3 zu entnehmen
ist, sind eine Vielzahl von elektrisch leitenden Vias vorzugsweise
in einem Randbereich des Substrats 102 ausgebildet. Die
genaue Anzahl und Anordnung dieser Vias kann durch die Masseplatten-Konfiguration
und die Anzahl sowie den Typ der Bauteile festgelegt werden, welche
durch den Faradayschen Käfig
geschützt
werden sollen. Beispielsweise ist der Abstand zwischen den Randvias
vorzugsweise derart ausgewählt,
dass das MCM 100 in geeigneter Weise vor einer HF-Interferenz
für eine oder
mehrere bestimmte Frequenzen geschützt ist. Im Allgemeinen sind
die Randvias mit einem Abstand versehen, der kleiner ist als 1/20
der Wellenlänge
des unerwünschten
Signals.
-
Ein
elektrisch leitender Ring 200 (siehe 2)
wird am Umfang des Substrats 102 und vorzugsweise oberhalb
der Randvias ausgebildet. In der Praxis kann der elektrisch leitende
Ring 200 zu Beginn ausgebildet werden, wobei nachfolgend
die Randvias in oder in der Nähe
des elektrisch leitenden Rings 200 ausgebildet werden.
Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
ist der elektrisch leitende Ring 200 entweder auf das Substrat
plattiert oder in das Substrat 102 hinein geätzt. Der
Metalldeckel 108 wird unter Verwendung bekannter Lötverfahren
oder mittels elektrisch leitender Epoxy-Befestigungsverfahren derart
auf dem elektrisch leitenden Ring 200 befestigt, dass der
Metalldeckel 108 und zumindest ein Abschnitt des elektrisch
leitenden Rings 200 elektrisch miteinander gekoppelt sind.
-
Die
Randvias sind vorzugsweise derart aufgebaut, dass sie elektrisch
mit einer metallischen Masseplatte innerhalb des Substrats 102 elektrisch gekoppelt
sind. 1 zeigt beispielsweise Randvias 130 und 132,
die jeweils mit Masseplatten 122 und 124 gekoppelt
sind. Auf diese Weise wirken der Metalldeckel, der elektrisch leitende
Ring 200 und eine oder mehrere Masseplatten als Isolier-
und Abschirmabschnitte der aktiven Schaltung auf dem Substrat 102.
Der Faradaysche Käfig
schützt
das MCM 100 vor äußeren HF-
und EMI-Interferenzen, und der Faradaysche Käfig kann in geeigneter Weise
derart aufgebaut sein, dass er verschiedene Abschnitte innerhalb
des MCM 100 voreinander schützt und isoliert. Ein Faradayscher
Käfig kann
in bestimmten Anwendungen, z.B. schnurlose und zellulare Telefone,
wünschenswert
sein, in denen HF- oder EMI-Abstrahlungen und Interferenzen behördlich reguliert
sind.
-
Wünschenswerterweise
muss der elektrisch leitende Ring 200 nicht durchgehend
und der Metalldeckel 108 nicht als physikalische Abdichtung
entlang des Umfangs des Substrats 102 ausgebildet sein.
Beispielsweise kann der elektrisch leitende Ring 200 nur
für einen
Abschnitt des MCM (z.B. Empfangsabschnitt) durchgehend sein. Diskontinuitäten können absichtlich
erzeugt werden, um nur einen bestimmten Abschnitt der MCM-Schaltung
(z.B. nur eines HF-Sendeabschnitts) zu isolieren und abzuschirmen.
Herkömmliche
Isolierungstechniken können getrennte
Metalldeckel oder einen Metalldeckel mit physikalischen Unterteilungen
oder Wänden
verwenden, wodurch der Deckel in einzelne Teile aufgespalten wird.
-
Zur
Verbesserung der Abschirm- und Isolationseffekte des Faradayschen
Käfigs
kann das MCM 100 zumindest einen ungeschützten elektrisch
leitenden Streifen 140 (siehe 1) aufweisen,
der auf dem Substrat 102 ausgebildet ist. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
wird der elektrisch leitende Streifen 140 als Kupferschlitz
ausgebildet, der sich über
das gesamte Substrat 102 erstreckt. Der elektrisch leitende
Streifen 140 ist elektrisch mit einer oder mehreren Masseplatten über die
Randvias gekoppelt. Zusätzlich
kann der Metalldeckel 108 elektrisch leitend (mit einem
Lötmittel
oder einem anderen geeigneten Material) auf dem elektrisch leitenden Streifen 140 befestigt
werden. Die Verwendung des elektrisch leitenden Streifens 140 kann
in Verbindung mit den aufgeteilten Masseplatten 122 und 124 auf wirkungsvolle
Weise einen geteilten Faradayschen Käfig erzeugen, ohne dabei zusätzliche
Masseverbindungen mit dem Metalldeckel 108 ausbilden zu müssen.
-
Aufbau der
Vias
-
Gemäß 3 bis 10 verwendet
ein MCM gemäß einem
bevorzugten Merkmal der vorliegenden Erfindung Vias, die derart
aufgebaut und angeordnet sind, dass die elektrischen und thermischen Eigenschaften
des MCMs verbessert sind. Wie vorstehend beschrieben wurde, können die
Vias entweder plattierte Vias oder gefüllte plattierte Vias darstellen,
abhängig
von der gewünschten
Funktion des jeweiligen Vias (z.B. für eine thermische Ableitung und/oder
eine HF-Erdung.
-
Gemäß 8 und
wie nachfolgend im Detail beschrieben wird, kann ein beispielhafter
MCM 800 eine beliebige Kombination von Durchgangsvias 804, Blindvias 806 und
vergrabenen Vias 808 in einem einzigen dielektrischen Substrat 802 aufweisen,
welches zum Beherbergen einer Vielzahl von aktiven Schaltungs-Bausteinen
oder einem einzigen aktiven Schaltungsbaustein mit einer Vielzahl
von Funktionen entworfen wurde. Die besondere Anordnung der Durchgangsvias 804,
Blindvias 806 und vergrabenen Vias 808 sowie anderer
Elemente des MCM 800 (wie sie nachfolgend beschrieben werden)
kann durch die gewünschten
elektrischen Leistungskriterien, die physikalischen Anforderungen
und die mit dem MCM 800 verbundenen Herstellungsfragen
vorgegeben sein. Die Blindvias 806 können dazu verwendet werden,
ein HF-Signal über
seinen kürzesten
Weg zu einer inneren Schicht zu leiten oder um einen eingebetteten Übertrager
auszubilden. Wenn ein plattiertes Durchgangsloch/Via an dessen Stelle
verwendet wird, kann es auf das ungeschützte Boden-Massepad treffen.
Da das Massepad auf einem anderen Potential liegt, müsste ein
Anti-Pad-Isolationsbereich vom
Rest des Massemerkmals auf der Bodenschicht benötigt werden. Ferner würde das
Durchgangsvia eine Abdeckung mit einer Lötmittel-Maske benötigen, um
zu verhindern, dass das Montage-Lötmittel für das MCM-Gehäuse das
Via nicht mit den benachbarten Masse-Merkmalen kurzschließt. Folglich
können die
Blindvias einen Signalweg abkürzen
und ermöglichen
eine einfachere Oberflächenmontage
für das endgültig fertiggestellte
Gehäuse.
-
Die
besondere Anordnung der Vias relativ zu einem Halbleiterplättchen-Befestigungspad
und/oder einem aktiven Schaltungsbaustein kann auch einer Verbesserung
der elektrischen und thermischen Eigenschaften des MCM dienen. Wie
am besten in 9 dargestellt ist, kann beispielsweise
ein beispielhafter aktiver Schaltungsbaustein 902 einem entsprechenden
Halbleiterplättchen-Befestigungspad 904 zugeordnet
und damit in geeigneter Weise gekoppelt werden. Eine Vielzahl von
Vias 906 bis 922 (gestrichelt dargestellt) werden
vorzugsweise derart aufgebaut, dass sie eine elektrische Verbindung
mit dem Befestigungspad 904 darstellen. Zur Realisierung
einer wirkungsvollen Wärmesenke überlappt der
aktive Schaltungsbaustein alle thermischen Vias. 4 zeigt
ein ähnliches
Befestigungspad 112 und weitere ungeschützte Metallelemente auf einem
beispielhaften Substrat 400. Wie nachfolgend beschrieben
ist, können
derartige Vias durch eine beliebige Kombination von plattierten
und/oder gefüllten Durchgangsvias
oder Blindvias (vergrabene Vias sind nicht mit einem der ungeschützten Metallschichten
gekoppelt) darstellen. Wie vorstehend beschrieben wurde, werden
Durchgangslöcher-Vias,
die mit einer Masseplatte einer ungeschützten Schicht kurzgeschlossen
sind, gefüllt,
um Probleme während
einer nachfolgenden Montage des MCM-Gehäuses zu vermeiden.
-
In
der beispielhaften Ausführungsform
gemäß 9 können die
Vias 906 bis 916 einem Abschnitt des aktiven Schaltungsbausteins 902 zugeordnet
sein und die Vias 918 bis 922 können einem anderen
Abschnitt des aktiven Schaltungsbausteins 902 zugeordnet
sein. In diesem Zusammenhang können
die unterschiedlichen Abschnitte des aktiven Schaltungsbausteins 902 Funktionselemente
aufweisen, die in entsprechenden Bereichen des Schaltungsbausteins 902 angeordnet
sind. Die relative Trennung der Vias 906 bis 916 von
den Vias 918 bis 922 kann den Wunsch widerspiegeln,
die beiden Abschnitte des Schal tungsbausteins 902 elektrisch
oder thermisch zu isolieren. Eine HF-Isolierung der aktiven Schaltung
ermöglicht
es dem MCM eine Vielzahl von HF-Funktionen auf einem einzigen dielektrischen Substrat
zu integrieren. Die elektrische Isolierung kann ferner durch die
Verwendung von geteilten Masseplatten verbessert werden, die jeweils
mit verschiedenen Gruppen von Vias gekoppelt sind, wie in den 6 und 7 dargestellt
ist und nachfolgend im Einzelnen beschrieben wird.
-
Zur
weiteren Verbesserung einer Qualität einer HF-Erdung können die
Vias 906 bis 922 derart angeordnet werden, dass
zumindest ein Via in unmittelbarer Nähe einer Abwärts-Bondstelle
angeordnet ist. Abwärts-Bonds
(Drahtbonds) werden üblicherweise
zur Realisierung einer Erdung für
die aktiven Schaltungsbausteine mittels des Halbleiterplättchen-Befestigungspads
ausgebildet. Die 9 zeigt einen Abwärts-Bond
(downbond) 924, der den aktiven Baustein 902 mit
dem Befestigungspad 904 verbindet. Gemäß der Darstellung bildet der
Abwärts-Bond 924 eine
elektrische Verbindung zwischen einer Abwärts-Bondstelle 926 auf
dem Halbleiterplättchen-Befestigungspad 904 und
einer Abwärts-Bondstelle 928 auf
dem aktiven Schaltungsbaustein 902. In besonderem Maße sind
die Vias 906 und 908 beide relativ nahe an der
Abwärts-Bondstelle 928 gelegen.
Diese Nähe
verbessert die Qualität der
HF-Erdung für
den aktiven Schaltungsbaustein 902 (idealerweise sollte
die Länge
des Massepfades so kurz wie möglich
sein, um parasitäre
Induktivitäten zu
verringern).
-
Aufbau der
Halbleiterplättchen-Befestigungspads
-
Gemäß einem
weiteren bevorzugten Teilaspekt der vorliegenden Erfindung sind
die Halbleiterplättchen-Befestigungspads
auf dem MCM-Substrat derart aufgebaut, dass sie die elektrischen
mechanischen und/oder thermischen Eigenschaften des MCMs verbessern.
Das bestimmte Layout der Halbleiterplättchen-Befestigungspads kann von einer Vielzahl
von Entwurfsparame tern abhängen,
z.B. dem Typ der verwendeten aktiven Schaltungsbausteine, ob die
aktiven Bausteine Mehrfachfunktionen durchführen, das Ausmaß einer
Notwendigkeit zum Abwärts-Bonden, der Anzahl
von den aktiven Bausteinen zugehörigen
Signalanschlüssen,
dem gewünschten
Wert für
eine HF-Isolierung
zwischen aktiven Bauelementen und dergleichen.
-
Wieder
bezugnehmend auf 9 kann das Halbleiterplättchen-Befestigungspad 904 in
geeigneter Weise derart geformt sein, dass eine Vielzahl von Abwärts-Bondstellen 932 und 934 sowie
eine Vielzahl von elektrisch leitenden Pads 936 bis 940 enthalten
sind. Zur Verringerung von parasitären Effekten werden die Abwärts-Bondstellen
wie z.B. die Stellen 932 und 934 derart angeordnet,
dass die Längen der
Drahtbonds 942 und 944 so kurz wie möglich gehalten
werden. Gemäß einer
praktischen Ausführungsform
befinden sich die Abwärts-Bondstellen 932 und 934 auf
jeweiligen Vorsprüngen
oder hervorstehenden Abschnitten des Halbleiterplättchen-Befestigungspads 904.
Die Verwendung derartiger Vorsprünge
kann in Anwendungen wünschenswert
sein, bei denen eine Liniendichte oder eine Gehäusegröße einen entscheidenden Faktor
für den
Gesamtentwurf des MCMs darstellt.
-
Die
elektrisch leitenden Pads 936 bis 940 können für die Führung der
Eingangs- oder Ausgangssignale verwendet werden. Zur Reduzierung einer
parasitären
und HF-Interferenz wird der Abstand zwischen dem aktiven Schaltungsbaustein 902 und
den elektrisch leitenden Pads 936 bis 940 vorzugsweise
auf ein zweckmäßiges Minimum
gebracht. Demzufolge kann das Halbleiterplättchen-Befestigungspad 904 in
geeigneter Weise derart aufgebaut sein, dass die elektrisch leitenden
Pads 936 bis 940 in der Nähe der entsprechenden Befestigungspunkte
auf dem aktiven Schaltungsbaustein 902 angeordnet sein
können.
Auf diese Weise kann die Gesamtform des Halbleiterplättchen-Befestigungspads 904 eine
beliebige Anzahl von elektrisch leitenden Pads und Abwärts-Bonds
beinhalten, während
auf der Oberfläche
des Substrats Platz gespart wird.
-
10 zeigt
eine schematische Draufsicht eines beispielhaften multifunktionellen
aktiven Schaltungsbausteins 1002, der auf ein MCM-Substrat 1004 montiert
ist. Der Schaltungsbaustein 1002 kann derart aufgebaut
sein, dass er eine Vielzahl von unterschiedlichen HF-Funktionen
durchführt,
denen eine oder mehrere Betriebsfrequenzen zugeordnet sind. Für die Zwecke
einer Darstellung wird der aktive Baustein 1002 mit einem
LNA-Abschnitt 1006, einem VGA-Abschnitt 1008,
einem ersten zusätzlichen HF-Abschnitt 1010 (z.B.
ein HF-Eingangsabschnitt) und
mit einem zweiten zusätzlichen
HF-Abschnitt 1012 (z.B.
ein HF-Ausgangsabschnitt) dargestellt.
-
Das
Substrat 1004 weist vorzugsweise eine Vielzahl von getrennten
Halbleiterplättchen-Befestigungspads
auf, die dem aktiven Baustein 1002 zugeordnet sind. Ein
erstes Halbleiterplättchen-Befestigungspad 1014 kann
in erster Linie dem LNA-Abschnitt 1006,
ein zweites Halbleiterplättchen-Befestigungspad 1016 kann
in erster Linie dem VGA-Abschnitt 1008, ein drittes Halbleiterplättchen-Befestigungspad 1018 kann
in erster Linie einem HF-Abschnitt 1010 und ein viertes
Halbleiterplättchen-Befestigungspad 1020 kann
in erster Linie einem HF-Abschnitt 1012 zugeordnet
sein. Zwischen den verschiedenen Halbleiterplättchen-Befestigungspads 1014 bis 1020 können Isolierbereiche
festgelegt sein. Die getrennten Halbleiterplättchen-Befestigungspads 1014 bis 1020 können zur
Adressierung der Problemkreise einer HF-Isolierung, einer EMI-Interferenz
und/oder eines thermischen Verlustes in geeigneter Weise aufgebaut
sein. Beispielsweise können
eine Vielzahl von (gestrichelt dargestellten) Vias dafür verwendet
werden, elektrische und thermische Verbindungen zu einer oder mehreren
Masseplatten herzustellen. Wie nachfolgend im Einzelnen beschrieben
wird, kann das MCM aufgeteilte HF-Masseplatten verwenden, welche
in zwischengeordneten Metallschichten oder an der untersten ungeschützten Metallschicht
angeordnet sind, um eine effektive HF-Erdung und eine Isolierung
zwischen unter schiedlichen HF-Bausteinen oder unterschiedlichen
Abschnitten innerhalb eines einzigen HF-Bausteins zu begünstigen.
-
Unterschiedliche Arten
von aktiven Bausteinen in einem MCM
-
Wie
vorstehend kurz beschrieben wurde, kann das MCM 100 eine
beliebige Kombination von verschiedenen Arten von aktiven Schaltungsbausteinen 104,
z.B. CMOS, Bipolar, GaAs oder andere geeignete Halbleiterplättchen-Technologien
aufweisen. Die Fähigkeit
einer Kombination einer Vielzahl von Baustein-Technologien, welche auf ein einziges
Substrat 102 montiert werden, erhöht die dem MCM 100 zugeordnete
Entwurfsflexibilität.
Demzufolge kann das MCM 100 jeden beliebigen Typ von aktiven Schaltungsbausteinen 104 in
einer Art und Weise verwenden, die die Herstellungskosten, eine
elektrische Leistungsfähigkeit
und weitere Entwurfsfaktoren optimieren.
-
Die
Verwendung von verschiedenen Typen von aktiven Bausteinen kann zu
einem wandlungsfähigeren
Entwurf für
das Substrat 102 führen.
Wie vorstehend in Verbindung mit den 1 bis 3 beschrieben
wurde, werden beispielsweise GaAs-Bausteine üblicherweise auf einem ungeschützten Halbleiterplättchen-Befestigungspad 112 montiert,
wodurch man eine Wärmesenke
für eine
Masseplatte oder eine Hauptplatine erhält, an dem das MCM 100 befestigt
ist. Demgegenüber
können
Silizium-basierte Bausteine auf einem Bereich befestigt werden,
der mit einer Lötmaske
(oder jeder weiteren geeigneten isolierenden Fläche) bedeckt ist. Auf diese
Weise können
metallische Leitbahnen direkt unterhalb des Silizium-Bausteins geführt werden,
oder es können Vias
zu anderen Metallschichten ausgebildet werden, ohne sich nachteilig
mit den HF-Signalen gegenseitig zu beeinflussen, die dem aktiven
Silizium-Baustein zugeordnet sind. Die Lötmaskenschicht isoliert die metallische
Leitbahn wirkungsvoll vom Silizium-Baustein. Folglich kann die Dichte
der im MCM 100 enthaltenen metallischen Leitbahnen erhöht werden, wenn
siliziumbasierte aktive Bausteine (oder andere geeignete Bau steintypen) über einem
Bereich einer Lötmaske
montiert werden.
-
Oberflächenmontage-
und Drahtbond-Technik
-
Wie
vorstehend in Verbindung mit den 1 bis 3 beschrieben
wurde, weist das MCM 100 vorzugsweise eine Vielzahl von
oberflächenmontierten
diskreten Bauteilen 106 und eine Vielzahl von aktiven Schaltungsbausteinen 104 auf,
die zugehörige drahtgebondete
elektrische Verbindungen aufweisen. Die Verwendung einer „Reflow"-Oberflächenmontage-Technik
in Verbindung mit der Drahtbond-Technik ist für ein einzelnes MCM-Gehäuse wünschenswert,
um die Herstellungskosten zu verringern und das Produktionsvolumen
zu erhöhen, während weiterhin
die elektrischen Leistungsfähigkeiten
und die Gehäuseziele
erreicht werden. Die 6, 7 und 9 zeigen
Drahtbonds 612, 620, 622, 720 und 924,
welche von den aktiven Schaltungsbausteinen zu einer Vielzahl von
Kontaktpunkten führen,
welche sich auf den entsprechenden Substraten befinden. 6 zeigt
Drahtbonds 620 und 622, welche Punkte auf dem
Schaltungsbaustein 602 mit entsprechenden Kontaktpads 630 und 632 auf dem
Substrat 608 verbinden. Wiederum können die Kontaktpads mit Vias
elektrisch gekoppelt sein, die eine elektrische Verbindung zu anderen
metallischen Leitbahnen herstellen, welche sich im Substrat 608 befinden.
-
Die
vorliegende Erfindung löst
die mit dem Plattieren und Säubern
von Lötpads
und Drahtbond-Pads einhergehenden Schwierigkeiten sowie den Problemen,
die mit dem Lötmittelfluss
einhergehen (Kurzschlüsse
können
auf Grund der physikalischen Nähe
von diskreten Bauteilen 106 zu den aktiven Bauelementen 104 und
zu benachbarten elektrischen Kontaktstellen auftreten). Beispielsweise
können
die Eigenschaften des Plattiermaterials (z.B. Gold), welches für die Drahtbond-Pads
verwendet wird, von den Eigenschaften des Plattiermaterials, welches
für die
Lötpads
verwendet wird, verschieden sein. Darüber hinaus sind elektrolytische
Plattierprozesse, die ansonsten in herkömmlichen MCMs verwendet werden,
ungeeignet für
HF-Anwendungen, da
die verbleibenden metallischen Stäbe oder Stutzen die HF-Schaltung
dramatisch abändern
können. Durch
die Adressierung dieser Hindernisse können im MCM 100 oberflächenmontierte
diskrete Bauteile mit drahtgebondeten aktiven Schaltungsbausteinen auf
einem einzigen dielektrischen Substrat kombiniert werden.
-
Rückseiten-Anschlüsse
-
Der
Stand der Technik ist übersättigt mit
Verfahren zum Herstellen von Anschlussverbindungen zwischen einem
integrierten Schaltungsgehäuse, z.B.
einem MCM, und der nächsten
Baugruppenebene, z.B. einer Hauptplatine. Beispielsweise kann ein herkömmliches
MCM eine Kugel-Gitter-Anordnung (BGA, ball grid array), eine Stift-Gitter-Anordnung (PGA,
point grid array), eine Land-Gitter-Anordnung (LGA, land grid array),
eine Kronen-Gitter-Anordnung oder dergleichen verwenden. Jedoch
sind die herkömmlichen
MCMs oftmals auf ein einziges Anschlussschema beschränkt, weshalb
das MCM-Substrat mit dem Anschlussschema als begrenzenden Faktor
entworfen werden muss.
-
Im
Gegensatz zu herkömmlichen
MCMs kann ein erfindungsgemäßes MCM
ein oder mehrere freiliegende Befestigungspads (z.B. Massepads)
mit einer Vielzahl von Rand-Kontaktpads kombinieren. Die 5 zeigt
die Bodenansicht eines beispielhaften MCM 500, der eine
Vielzahl von relativ großen Massepads 502 und 504 und
eine Anzahl von äußeren Land-Gitter-Pads 510 einsetzt.
In einer alternativen Ausführungsform
können
Lötkugeln
als Anschlusselemente verwendet werden. Ein LGA wird in HF-Anwendungen bevorzugt,
da der mit den Lötkugeln
einhergehende höhere
Abstand üblicherweise unerwünschte Störeffekte
hervorruft. Die 3 zeigt die Verwendung von Kronen 140 (plattierte
Halb-Zylinder) als Anschlüsse.
Die Kronen 140 können
in bestimmten Anwendungen erwünscht
sein, bei denen eine visuelle Inspektion der Unversehrtheit der
gelöteten
Verbindungen zwischen den Kronen und der Hauptplatine notwendig
ist.
-
Erfindungsgemäß kann ein
MCM eine beliebige Kombination von Anschlussschemas in einem einzigen
Gehäuse
verwenden. Die vielseitige und flexible Eigenart eines derartigen
Anschlussschemas erlaubt es dem MCM die Vorteile der verschiedenen Arten
von Anschlüssen
auszunutzen, um elektrische und herstellungsbedingte Probleme ins
Auge zu fassen.
-
Einstellbare
gedruckte Passiv-Bauteile
-
Wie
in 3 dargestellt ist, kann ein MCM gedruckte passive
Bauteile wie beispielsweise eine gedruckte Spule 150 aufweisen;
derartige gedruckte Bauteile können
mit den aktiven Schaltungsbausteinen, elektrisch leitenden Pads,
Anschlüssen,
diskreten Bauteilen oder dergleichen verbunden sein. Gedruckte Widerstände, Kondensatoren,
Spulen und Übertrager
können
zum Zwecke eines Abstimmens, Abgleichens, einer Überbrückung oder Isolierung verwendet
werden. Herkömmliche
MCM-Substrate können
hinsichtlich der Einstellbarkeit von derartigen gedruckten Bauteilen
beschränkt
sein; üblicherweise sind
die elektrischen Eigenschaften von gedruckten Bauteilen mit dem
Entwurf des Substrats fest vorgegeben.
-
Gemäß 11 und 12 kann
ein MCM-Substrat 1100 eine beliebige Anzahl von einstellbaren
gedruckten Bauteilen aufweisen. Die 11 ist
eine schematische Darstellung einer beispielhaften gedruckten Spiralspule 1110 und 12 zeigt
eine schematische Darstellung einer beispielhaften gedruckten Hufeisenspule 1210.
Gemäß herkömmlicher
Verfahren sind derartige gedruckte Bauteile in der ersten Metallschicht
des Substrats 1100 ausgebildet. Ein geeignetes Isoliermaterial,
wie z.B. eine Lötmaske
kann auf die Abschnitte der Spulen 1110 und 1210 aufgebracht
werden, welche nicht frei liegen sollen. Die Spulen 1110 und 1210 sind
beide vorzugsweise derart aufgebaut, dass ihre entsprechenden Induktivitäten wenn
nötig abgeändert werden
können,
nachdem das Substrat 1100 hergestellt wurde.
-
Die
Spiralspule 1100 kann an einem Ende mit einem elektrisch
leitenden Via 1112 oder einem beliebigen geeigneten elektrisch
leitenden Übergang verbunden
sein. Ein erstes Ende eines Drahtbonds 1116 kann mit einem
elektrisch leitenden Pad 1114 unter Verwendung herkömmlicher
Drahtbond-Verfahren elektrisch verbunden werden. Ein zweites Ende des
Drahtbonds 1116 ist elektrisch verbunden mit einer Stelle 1118 dargestellt,
welche in der Nähe
des äußeren Endes
der Spiralspule 1100 liegt. Die Stelle 1118 kann
durch Entfernen eines geeigneten Abschnitts des Lötmaskenmaterials
freigelegt sein. Gemäß dieser
beispielhaften Ausführungsform
kann jede beliebige Anzahl von zweiten Stellen 1120 als Kontaktpunkt
für den
Drahtbond 1116 verwendet werden. Diese zweiten Stellen 1120 können zum
Abstimmen der Induktivität
der Spiralspule 1100 auf einen gewünschten Wert verwendet werden.
-
Die
Hufeisenspule 1210 kann an beiden Enden mit jeweiligen
elektrisch leitenden Vias oder elektrisch leitenden Pads 1212 elektrisch
verbunden sein. An sich kann die Hufeisenspule 1210 eine
bestimmte Induktivität
aufweisen, die annähernd
einem bestimmten Entwurfswert entspricht. Auf Grund von Herstellungstoleranzen
und Wechselwirkungen mit anderen Bauteilen, die dem MCM zugehören, kann die
Hufeisenspule 1210 eine nicht optimierte Induktivität aufweisen.
Demzufolge kann eine beliebige Anzahl von zweiten Spulen 1214 in
der Nähe
der Hufeisenspule 1210 aufgedruckt sein. Die zweiten Spulen 1214 sollen
eine Einstellung der mit der Hufeisenspule 1210 einhergehenden
Induktivität
erleichtern. Wie in 12 dargestellt ist, kann die
zweite Spule 1214 parallel zur Hufeisenspule 1210 drahtgebondet
werden, wodurch eine zwischen den Vias 1212 gemessene Gesamtinduktivität wirkungsvoll
verringert werden kann. Die Gesamtinduktivität kann in geeigneter Weise
in Abhängigkeit
von den den unterschiedlichen zweiten Spulen 1214 zugehörigen Induktivitäten eingestellt
werden. Obwohl in 12 nur zwei zweite Spulen 1214 dargestellt
sind, kann auf dem Substrat 1100 jede beliebige Anzahl
aufge druckt werden. Darüber
hinaus kann jede beliebige Anzahl von zweiten Spulen durch Drahtbonden
miteinander verbunden werden, um eine vielseitige Einstellbarkeit der
Induktivität
zu ermöglichen.
Ferner kann ein Tröpfchen
oder Klümpchen
eines Lötmittels
verwendet werden, um den Pfad zwischen den Spulenwicklungen kurzzuschließen.
-
Diese
und andere Verfahren können
zum Einstellen der ohmschen und kapazitiven Elemente verwendet werden,
die sich auf dem Substrat 1100 befinden. Es wäre willkommen,
wenn diese Einstellverfahren auch im Zusammenhang mit dreidimensionalen
Bauteilen angewendet werden können.
-
Zusammenfassend
kann ein vielseitiges MCM-Modul gemäß der vorliegenden Erfindung
eine Vielzahl von Merkmalen realisieren, wodurch die Integration
von unterschiedlichen HF-Funktionen
auf einem einzigen Substratgehäuse
ermöglicht
wird. Eine HF-Isolierung, ein EMI-Schutz, eine elektrische Leistungsfähigkeit,
eine thermische Ableitung, eine hochvolumige Herstellbarkeit, ein
Leistungsverbrauch-Management und eine Herstellung bei geringen
Kosten sind wesentliche Parameter, die während des Entwurfs des MCM
berücksichtigt
werden. Die flexible Natur der MCM-Elemente erlaubt es, diese und
weitere Entwurfsparameter bei der Produktion von praxisnahen MCM-Gehäusen zu
berücksichtigen.
-
Die
vorliegende Erfindung wurde anhand einer bevorzugten Ausführungsform
beschrieben. Der Fachmann wird jedoch erkennen, dass Änderungen und
Modifikationen an der bevorzugten Ausführungsform durchgeführt werden
können,
ohne dabei vom Umfang der vorliegenden Erfindung abzuweichen. Beispielsweise
sind die hierin beschriebenen Layoute der Substrate und besonderen
Bauteile lediglich beispielhaft. Darüber hinaus wird die bestimmte Funktionalität eines
vorgegebenen MCM-Gehäuses von
Anwendung zu Anwendung variieren. Diese und weitere Änderungen
oder Modifikationen sollen innerhalb des Umfangs der vor liegenden
Erfindung enthalten sein, wie sie in den nachfolgenden Ansprüchen ausgedrückt sind.