DE591496C - Verfahren zur Herstellung von Kondensationsprodukten der Anthracenreihe - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Kondensationsprodukten der AnthracenreiheInfo
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- DE591496C DE591496C DEI44359D DEI0044359D DE591496C DE 591496 C DE591496 C DE 591496C DE I44359 D DEI44359 D DE I44359D DE I0044359 D DEI0044359 D DE I0044359D DE 591496 C DE591496 C DE 591496C
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C50/00—Quinones
- C07C50/22—Quinones the quinoid structure being part of a condensed ring system containing four or more rings
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C09—DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- C09B—ORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
- C09B3/00—Dyes with an anthracene nucleus condensed with one or more carbocyclic rings
- C09B3/58—Benzanthraquinones
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- Organic Chemistry (AREA)
- Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
22. JANUAR 1934
22. JANUAR 1934
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
M 591496 KLASSE 22 b GRUPPE 2
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges. in Frankfurt a. M.*)
Patentiert im Deutschen Reiche vom 4. Mai 1932 ab
Es wurde die überraschende Beobachtung gemacht, daß Methylenanthron und seine
Kernsubstitutionsprodukte durch Kondensation mit chinoiden Verbindungen in höhermolekulare
Produkte übergeführt werden können. Für das vorliegende Verfahren geeignete chinoide Verbindungen sind solche,
bei denen in den chinoiden Kernen die Gruppierung -CH = CH— ein oder mehrmals
enthalten ist, wie beispielsweise Benzochinon, Toluchinon, a- und ß-Naphthochinon. Für die
Reaktion können aber auch solche Substitutionsprodukte chinoider Körper, bei denen
je ein Wasserstoffatom der Doppelbindungen durch ein Halogen ersetzt ist, wie z. B.
2, 5,6-Trichlorbenzochinon oder 2-Chlora-naphthochinon,
verwendet werden.
- Die Reaktionsprodukte des vorliegenden Verfahrens entstehen aller Wahrscheinlichkeit
nach, besonders soweit p-chinoide Komponenten Verwendung finden, nach Art der von
D i e 1 s (vgl. A. 460, 98 ff.) aufgefundenen Diensynthese, durch Anlagerung von Methylenanthron
oder seiner Substitutionsprodukte an eine Doppelbindung der chinoiden Verbindung, und zwar unter Beteiligung des
Kohlenstoffatoms der Methylengruppe und eines in Peristellung zur Methylengruppe befindlichen
a-Kohlenstoffatoms der Seitenkerne des Methylenanthrons. Im weiteren Verlauf
der Reaktion erfolgt dann vermutlich eine Oxydation des primär entstehenden Anlagerungsproduktes.
Es ist daher vorteilhaft, in Gegenwart eines Oxydationsmittels zu arbeiten. Das Oxydationsmittel kann ganz
oder zum Teil durch im Überschuß angewandtes Chinon ersetzt werden.
Werden für die Kondensationsreaktion solche chinoide Verbindungen, angewendet, die
in den diinoiden Kernen mehrere Doppelbindüngen der oben gekennzeichneten Art enthalten,
so können entweder nur eine oder auch mehrere der Doppelbindungen mit je 1 Mol.
Methylenanthron oder seinen Substitutionsprodukten in Reaktion treten. So läßt sich bei-
spiels weise Benzochinon sowohl mit 1 Mol. als auch mit 2 Mol. Methylenanthron kondensieren.
Man kann die Kondensationsreaktion auch in der Weise durchführen, daß man, statt von
solchen chinoiden Verbindungen auszugehen, die doppelte Bindungen der oben gekennzeichneten
Art enthalten, Ausgangsmaterialien verwendet, welche unter den Reaktionsbedingungen
intermediär in die ungesättigten Verbindüngen übergehen. Als ein derartiges Aüsgangsprodukt
sei z. B. a-Naphthochinondichlorid genannt.
Die Kondensations reaktion wird zweckmäßig in der Weise durchgeführt, daß man
die Komponenten in Gegenwart eines indifferenten Lösungsmittels, wie beispielsweise Eis-
*) Von dem Palentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Dr. Heins Schcycr in Frankfurt a. M.
essig, Alkohol oder Chlorbenzol, aufeinander einwirken läßt. ■ Die Reaktion tritt hierbei
schon bei mäßig erhöhter Temperatur ein. In manchen Fällen, wie z. B. bei Verwendung
der obenerwähnten halogenhaltigen Ausgangskörper, ist es vorteilhaft, noch ein säurebindendes
Mittel, wie z. B. Natriumacetat, zuzusetzen.
Die gefärbten Reaktionsprodukte fallen
ίο meist unmittelbar rein in schön kristallisierter
Form an. Durch Einwirkung von Hydrosulfit undAlkalien lassen sie sich inLeukoverbindungen
überführen, die, soweit sie wasserlöslich sind, zum Färben von Textil fasern benutzt
werden können. Die vorliegenden Produkte sollen außerdem als Zwischenprodukte für die
Herstellung weiterer Farbstoffe Verwendung finden.
Beispiel ι
ιo,3 Teile Methylenanthron werden zusammen
mit 15,8 Teilen α-Naphthochinon in
etwa 100 Teilen Äthylalkohol unter Rühren langsam zum Sieden erhitzt. Die Reaktionskomponenten
gehen langsam in Lösung, und noch bevor die Flüssigkeit zu sieden anfängt, beginnt die Abscheidung des Kondensationsproduktes in Form orangegelber Kristalle, die
schließlich die ganze Flüssigkeit erfüllen. Es
3Q wird noch so lange unter Rühren gekocht, bis : der Niederschlag nicht mehr zunimmt. Das
Kondensationsprodukt wird hierauf durch Filtration von der Flüssigkeit getrennt und
mit Spiritus nachgewaschen. Das auf diese Weise erhaltene Reaktionsprodukt ist nach
seinen chemischen und physikalischen Eigenschaften identisch mit dem nach dem Verfahren
des Patents 430 558, Beispiel 1, aus Benzanthron und Phthalsäureanhydrid erhältliehen
Kondensationsprodukt, dem vermutlich die· folgende Konstitution
. . _
zukommt. Es löst sich in konzentrierter Schwefelsäure mit gelbroter Farbe und liefert
mit Hydrosulfit und Lauge eine grüne Küpe, aus welcher Baumwolle in echten gelben
Tönen angefärbt wird.
10,3 Teile Methylenanthron werden zusam-. men mit 10,4 Teilen 2-Chlor-oc-naphthochinon,
etwa 10 Teilen Natriumacetat und etwa Teilen Eisessig unter Rühren langsam erhitzt.
Nach und· nach tritt vollständige Lösung ein; -bevor die Flüssigkeit zu sieden
beginnt, scheidet sich das Kondensationsprodukt in schön kristallisierter Form ab. Es
wird noch kurze Zeit unter Rühren gekocht, der Niederschlag warm abgesaugt und mit
Eisessig und Wasser nachgewaschen. Das Reaktionsprodukt ist anscheinend identisch
mit der nach Beispiel 1 erhaltenen Verbindung.
An Stelle von 2-Chlor-a-naphthochinon
kann man auch von a-Naphthochinondichlorid ausgehen, das man, vorteilhaft noch bevor
man das Methylenanthron in die Reaktionsflüssigkeit einträgt, unter Zusatz von Natriumacetat kurz in Gegenwart von Eisessig
zum Sieden erhitzt.
Beispiel 3 go
10,3 Teile Methylenanthron werden zusammen mit 10,8 Teilen Benzochinon in etwa
100 Teilen Eisessig unter Rühren langsam zum Sieden erhitzt. Es geht zunächst alles
in Lösung; nach kurzer Zeit beginnt die Abscheidung eines roten Niederschlags. Es wird
etwa 1^ Stunde weiter zum Sieden erhitzt.
Hierauf wird der Niederschlag gesammelt, mit Eisessig und Wasser ausgewaschen und
getrocknet. Er läßt sich durch Behandeln mit organischen Lösungsmitteln, wie z. B. heißem
Chlorbenzol, in zwei verschiedene Verbindungen zerlegen, von denen die leichter lösliche,
z. B. aus Chlorbenzol, in roten Kristallen erhalten wird, die sich in Schwefelsäure mit
gelbroter Farbe lösen. Diese Verbindung liefert mit Hydrosulfit und Lauge bereits in
der Kälte eine intensiv blaugrün gefärbte Küpe. Der in Chlorbenzol unlösliche Teil
wird durch Umkristallisieren aus Nitrobenzol in feinen orangegefärbten Nadeln erhalten.
Die Leukoverbindung geht in Wasser erst auf Zusatz von Alkohol mit oliver Farbe in
Lösung. Die leichter lösliche Verbindung ist vermutlich durch Zusammentritt von je
ι Mol. Methylenanthron mit 1 Mol. Benzochinon entstanden, während die schwerer lösliche
Verbindung wahrscheinlich 2 Mol. Methylenanthron auf 1 Mol. Benzochinon im
Molekül enthält.
10 Teile Methylenanthron werden zusammen mit 12 Teilen Toluchinon in etwa
100 Teilen Eisessig unter Rühren langsam zum Sieden erhitzt. Unter Gelbfärbung der
Flüssigkeit gehen die Reaktionskomponenten langsam in Lösung, und nach wenigen Minuten
beginnt die Abscheidung eines kristallisierten, orangerot gefärbten Niederschlages,
der schließlich die ganze Flüssigkeit mit einem dicken Kristallbrci erfüllt. Das Reak-
Claims (1)
- tionsprodukt besteht anscheinend aus zwei vermutlich isomeren Verbindungen, die sich in ihrer Löslichkeit in den gebräuchlichen organischen Lösungsmitteln nur wenig voneinander unterscheiden. Mit Hydrosulfit und Lauge liefern sie eine blaugrüne Küpe. Die Lösungsfarbe in konzentrierter Schwefelsäure ist orangerot.Ersetzt man in obigem Beispiel das ToIucliinon durch die entsprechende Menge Trichlorbenzochinon, so erhält man ein chlorhaltiges Kondensationsprodukt, das in seinen Eigenschaften dem Kondensationsprodukt aus Toluchinon sehr ähnlich ist.Beispiels10,3 Teile Methylenanthron und i6 Teile /f-Naphthochinon werden in etwa ioo Teilen Eisessig am Rückflußkühler1 gekocht. Die Flüssigkeit färbt sich zunächst rot, und nach kurzem Kochen beginnt sich das Kondensationsprodukt in grünlich metallisch glänzenden Kristallen abzuscheiden. Es wird noch so lange weitergekocht, als eine Zunähme der Abscheidung festzustellen ist. Der Niederschlag wird warm von der Flüssigkeit getrennt. Er stellt ein violettes Kristallpulver mit grüner, metallisch glänzender Oberfläche dar. Das Kondensationsprodukt, dessen Konstitution bisher noch nicht bekannt ist, löst sich mit grüner Farbe in konzentrierter Schwefelsäure. In wäßrig alkoholischer Lauge-löst es sich mit blauer Farbe. Mit Hydrosulfit und Lauge liefert es eine roteBeispiel 612 Teile Methylen-2-chloranthron werdenzusammen mit 16 Teilen a-Naphthochinon in etwa 120 Teilen Eisessig 1J2 Stunde am Rückflußkühler unter Rühren zum Sieden erhitzt. Das Kondensationsprodukt wird heiß- von der Flüssigkeit getrennt und mit Eisessig nachgewaschen. Das Produkt liefert auf Baumwolle aus grüner Küpe gelbe Ausfärbungen, die sich durch gute Echtheitseigenschaften auszeichnen.B e i s ρ i e 1 "710,3 Teile Methylenanthron und 10 Teile reines Naphthazarin werden zusammen in etwa 50 Teilen Nitrobenzol unter Rühren auf i8o° erhitzt. Bereits nach ganz kurzer Zeit erstarrt die Flüssigkeit zu einem dicken Kristallbrei roter Prismen. Na,ch Vervollständigung der Reaktion wird noch einige Zeit nachgerührt und hierauf der Niederschlag von der Mutterlauge befreit. Das Produkt löst sich in konz. Schwefelsäure dichroitisch mit blauroter Farbe, die auf Zusatz von Borsäure nach Blau umschlägt.Ρλ ϊ ε ν τ λ nspruch:Verfahren zur Herstellung von Kon- f>s densationsprodukten der Anthracenreihe, dadurch gekennzeichnet, daß man Methylenanthron oder seine Kernsubstitutionsprodukte mit solchen chinoiden Verbindungen umsetzt, die in den chinoiden 7,, Kernen die Gruppierung —:CH = CH — ein oder mehrmals enthalten, wobei je ein Wasserstoffatom an den Kohlenstoffatomen dieser Doppelbindungen durch ein Halogenatom ersetzt sein kann bzw. mit entsprechenden Verbindungen zur Umsetzung bringt, die unter den Reaktionsbedingungen intermediär in die ungesättigten Verbindungen der oben gekennzeichneten Art übergehen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEI44359D DE591496C (de) | 1932-05-04 | 1932-05-04 | Verfahren zur Herstellung von Kondensationsprodukten der Anthracenreihe |
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DE591496C true DE591496C (de) | 1934-01-22 |
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DE (1) | DE591496C (de) |
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1932
- 1932-05-04 DE DEI44359D patent/DE591496C/de not_active Expired
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