-
Vorrichtung zur Geburtshilfe bei Tieren Die Erfindung hat eine Vorrichtung
zur Geburtshilfe bei Tieren zum Gegenstand, bei welcher sich das starre Kopfstück
gegen das Hinterteil des Muttertieres abstützt und seine richtige Lage stets beibehält,,
unabhängig von etwaigen, Bewegungen des Tieres und von dem ausgübten Zuge.
-
Es sind schon Vorrichtungen zur Geburtshilfe bei Tieren bekannt, bei
welchen das die Winde und das Zugorgan tragende Gestell mit einer Bodenstütze versehen
ist. Gegenüber solchen bekannten Vorrichtungen ist bei dem neuen Gerät das mit dem
Kopfstück gegen den hinteren Teil des Tieres zu stemmende, die Winde und das Zugorgan
tragende Gestell in einem auf dem Boden fahrbaren Tragrahmen mittels eines Ringes
um die Längsachse der Zugrichtung drehbar gelagert, so daß die auf den Boden gestützte
Vorrichtungen alle Lagen einnehmen kann, und zwar unabhängig von etwaigen Bewegungen
des Tieres.
-
Auf der Zeichnung ist beispielsweise eine Ausführungsform der Vorrichtung
gemäß der Erfindung veranschaulicht, und zwar zeigt: Abb. i die Vorrichtung in Ansicht,
Abb. 2 in Draufsicht. Abb.3 den Schnitt nach der Linie C-D der Abb. i in Richtung
auf das Kopfstück. E gesehen, Abb. q. den Schnitt nach der Linie A-B der Abb. i
in Richtung auf den Rahmen N gesehen und Abb. 5 eine Abänderung des Zuggetriebes
in Draufsicht.
-
Der Kopfteil E der Vorrichtung ist aus Flacheisen geschmiedet und
hat eine besondere Form, die derart berechnet ist, daß die Vorrichtung auf dem Hintergestell
der Kuh vollkommen abgestützt werden kann, wobei der Durchgang vollständig frei
bleibt und Druckwirkungen nur auf diejenigen Körperteile ausgeübt werden, die den
Druck ohne schädlichen Einfluß auf das Tier sowie auf den guten Verlauf der Geburt
aufnehmen können. Die unteren Kopfteilschenkel H stützen sich unter Freilassung
des Durchganges auf die Hinterbacken der Kuh, während die Schenkel l des oberen
Kopfteiles sich beiderseitig auf den Kreuzwirbel stützen (Abb. 2). Durch diese besondere
Ausbildung des Kopfteiles der Vorrichtung wird letztere während der Zugbeanspruchung
in ihrer Stellung gegenüber dem Durchgang vollkommen gesichert und verhindert, nach
den Beinen hin zu gleiten, wie dies der Fall bei anderen dem gleichen Zwecke dienenden
Vorrichtungen mit beweglichem, halbrundem oder sogar rundem Kopfteil ist.
Der
-Schwanz .des Tieres kann bequem hochgehoben werden, und um etwaige Ver-1e,tzungen
des Tieres zu vermeiden, sind die Sehenkel H und l mit Polsterkissen Z versehen.
-
Der Kopfteil ist mit dem Körperteil der Vorrichtung durch zwei Rundstäbe
Y verbunden, die je in eines der den Körperteil der Vorrichtung bildenden Rohre
K hineinragen und andererseits in ein Kniegelenk .auslaufen, das mit einem entsprechend
ausgebildeten Teile J des Kopfteils im Eingriff steht. Die beiden Gelenkgehäuse
J sind an den unteren Schenkeln H des Kopfteiles E befestigt, wodurch der Kopfteil
E der Vorrichtung bei unveränderter Lage des Körperteiles verschiedene Stellungen
einnehmen kann, und umgekehrt.
-
Der Körperteil der Vorrichtung besteht aus zwei Stahlrohren K, die
einerseits. durch ein Flacheisen L miteinander verbunden und andererseits an einem
Flacheisenring M befestigt sind, der in einem aus U-Eisen gebildeten Rahmen N (Abb.
q.) gelagert ist. Der zum Tragen der ganzen Vorrichtung dienende Rahmen N ist mit
zwei Laufrädern 0 versehen, die das Heranbringen der Vorrichtung in die richtige
Lage erleichtern.
-
Der Ring M ist in dem Rahmen N um seinen Mittelpunkt
drehbar gelagert, wodurch der Körperteil der Vorrichtung um seine Längsachse herumgedreht
werden kann. Infolgedessen ist es in allen Fällen möglich, die Vorrichtung in die
richtige Lage in bezug auf das Muttertier zu bringen.
-
In den Rohren K befinden sich Federn K', die auf die den Kopfteil
der Vorrichtung tragenden Rundstäbe Y einwirken und dazu dienen, etwaige Stöße aufzunehmen
und den. Druck in den Fällen gleichmäßig zu verteilen, in denen sich das Tier auf
einer Seite stärker als auf der anderen stützen würde, wobei dann eine Feder stärker
als die andere zusammengedrückt wird.
-
Die Rundstäbe Y werden in Schlitzen P der Rohre R geführt und haben
zu diesem Zwecke je einen in die entsprechenden Schlitze P hineinragenden Stift
Q.
-
Das zur Erzeugung der Zugkraft dienende Getriebe besteht aus einer
zum Aufwinden des Zugseiles dienenden Trommel R, die mittels Hebel T gedreht
wird, wobei die Hebel T
je mit einer Klinke U in ein mit der Trommel fest
verbundenes Sperrad V eingreifen. Die Trommel hat außerdem zwei weitere Sperräder
mit Sperrklinke W. Dieses Getriebe wird von zwei Rundstäben X getragen, die ebenfalls
in die Stahlrohre K des Körperteiles der Vorrichtung hineinragen, wobei die Rohre
K mit Löchern O zum Einsetzen von Stiften zur Begrenzung des Einsteckens der Stäbe
X versehen sind. Die Vorrichtung ist somit ausziehbar.
-
Die Vorrichtung wird an die liegende Kuh derart herangebracht, daß
sich der KopfteilE auf das Hinterteil des Tieres auflegt, wobei die Längsachse der
Vorrichtung möglichst axial zum Rückgrat der Kuh gerichtet ist. Das Ende des auf
die Trommel aufgewundenen Seiles wird mit dem die in diesemAugenblicke aus dem Mutterkörper
herausragenden Beine des Kalbes verbindenden Seile verbunden. Von diesem Augenblicke
ab wird bei jeder Abführanstrengung der Kuh eine gewisse Zugkraft durch Drehung
der Trommel R auf das mit dem Kalbe verbundene Seil ausgeübt. Nach mehreren derartigen
Maßnahmen wird.das Kalb schließlich aus dem Mutterkörper herausgezogen sein.
-
Die Vorteile des beschriebenen Zuggetriebes bestehen darin, daB es,
abgesehen von der jeweiligen Stellung der Vorrichtung, immer leicht möglich ist,
einen der beiden Hebel T zu betätigen. Außerdem ermöglicht das Getriebe die Ausübung
einer Zugkraft auf das Kalb im genauen Synchronismus mit den Abführanstrengungen
der Kuh, wobei alle Bewegungen der letzteren genau überwacht werden können.
-
Bei der Abänderung gemäß Abb. 5 ist das Zuggetriebe doppelt ausgebildet,
wodurch ermöglicht wird, in an sich bekannter Weise eine getrennte Zugkraft auf
je eines der Beine des Kalbes auszuüben. Bei einem schwierigen Geburtsfalle, wenn
das Kalb sehr dick ist, ist es wesentlich, ein Glied desselben zunächst für sich
allein nach vorn zu ziehen und in dieser Stellung festzuhalten, während das zweite
Glied ebenfalls nach vorn gezogen wird.
-
Gemäß - Abb. 5 ist zwischen den beiden Rundstäben X eine Drehachse
a angeordnet, auf deren mittlerem Teile ein einziger Hebel t drehbar gelagert ist,
der mit zwei in Sperrräder v eingreifenden Klinken u versehen ist.
Ähnlich wie bei dem vorbeschriebenen Beispiel hat jede der beiden Trommeln r ein
zweites Sperrad w mit Sperrklinke. Die beiden am Hebel t sitzenden Klinken
u sind beweglich, so daß man mit dem Hebel beliebig auf die linke oder auf
die rechte Trommel oder auch auf beide Trommeln zugleich einwirken kann.