DE260572C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

260572 KLASSE 30 c. GRUPPE

Gebiwtshilfevorrichtung für Rindvieh. Patentiert im Deutschen Reiche vom 10. November 1912 ab.

Gegenstand der Erfindung ist eine Geburtshilfevorrichtung für Rindvieh, die gegenüber bekannten, dem gleichen Zweck dienenden Vorrichtungen, bei denen der Zug am Fötus mittels eines an einem Rahmen gelagerten Windwerkes ausgeübt wird, den Vorteil aufweist, daß die Stützringe, mit der der Rahmen am Sitzbein des Muttertieres anliegt, gegen den Rahmen im Winkel einstellbar ist, ίο so daß besonders bei einer Schwergeburt zu Beginn des Geburtsvorganges, also solange der Fötus noch nicht mit den Hinterläufen über die Schambein Vereinigung hinausgelangt ist, ein Zug in Richtung der Schambeinvereinigung (Pfeil b, Fig. 3) und darauf ein Zug in Richtung der Sitzbeinvereinigung (Pfeil a) nach dem Schwanz zu ausgeübt werden kann-, und zwar stets so, daß die Zugrichtung immer in der Mittelebene des Muttertieres liegt.
In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung in einem Ausführungsbeispiel in
Fig. ι in einer Seitenansicht und
Fig. 2 im Grundriß dargestellt, während
Fig. 3 die Vorrichtung während des Gebrauches zeigt.

Die Vorrichtung besteht aus einem auf Füßen ι ruhenden länglichen Rahmen 2, dessen Höhe über dem Boden ungefähr der Höhe der Mittelebene eines liegenden Muttertieres entspricht und die gegebenenfalls durch entsprechend eingerichtete Füße verändert werden kann. Das eine Ende des Rahmens endet in einen Ring 3, an dem gleichzeitig die Füße 1 befestigt sind und an dessen einer Seite ein zweiter Ring 4 angelenkt ist. Durch mehrere Streben 5, die in dem Ring 3 in Lagern 6 verschiebbar sind und leicht lösbar festgehalten werden, kann der Ring 4 entweder auf dem Ring 3 befestigt oder in einem Winkel von beliebiger Größe zum Ring 3 eingestellt werden. Der Ring 4, der bei der Anwendung der Vorrichtung auf dem Sitzbein des Muttertieres aufliegt, ist gepolstert, um Beschädigungen zu vermeiden.

An dem dem Ring gegenüberliegenden Ende des Rahmens 2 ist eine Seiltrommel 7 angebracht, die mittels einer Handkurbel 8 und eines einfachen Vorgeleges 9 in Umdrehung versetzt werden kann. Eine in das Vorgelege eingreifende Sperrklinke 10 verhindert eine unbeabsichtigte Rückdrehung der Seiltrommel.

Ist die Anwendung der Vorrichtung notwendig, so wird das Muttertier zunächst auf die linke Seite gelegt und darauf die Vorrichtung mit im Winkel zum Ring 3 stehendem Ring 4 angelegt, das Kalb mit dem freien Ende des Zugseiles 11 an den Vorderläufen angebunden und das Zugseil langsam und stetig aufgewickelt. Sobald die Hinterläufe die Schambeinvereinigung passiert haben, und ein Einstemmen derselben nicht mehr stattfinden kann, wird die Vorrichtung geschlossen, so daß die Ringe 3 und 4 aufeinanderliegen, und kann nunmehr das Kalb in Richtung des Pfeiles α gänzlich herausgezogen werden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :
   Aus einem ein Windwerk tragenden Rahmen bestehende Geburtshilfe vorrichtung für Rindvieh, dadurch gekennzeichnet, daß der Stützring (4), mit dem der Rahmen (1, 2, 3) am Körper des Muttertieres anliegt, im Winkel zum Rahmen einstellbar ist, so daß der mittels des Windwerkes am Fötus ausgeübte Zug sowohl in Richtung der Achse des Stützringes als auch im Winkel dazu erfolgen kann.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.