DE45405C - Vom Wagen aus zu handhabende Vorrichtung zum Abspannen der Zugthiere - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die in nachfolgendem beschriebene Einrichtung, um durchgehende Pferde während der Fahrt durch Ziehen an einer Schnur vom Fuhrwerk abzuschirren, hat das Wesentliche, dafs sie leicht und sicher in Betrieb zu setzen ist und dafs die Pferde keine Wagentheile mit sich schleppen.

Die Einrichtung zerfällt in zwei Thejle, von denen der eine am Ortscheit oder an der Waage, der andere an der Deichsel oder an der Scheere angebracht ist.

Auf der Zeichnung ist die Anbringung des ersten Theiles der Einrichtung an einem Ortscheit, des zweiten an einer Deichsel veranschaulicht, und zwar stellt dar:

Fig. ι die Oberansicht von Ortscheit und Deichsel;

Fig. 2 die Vorderansicht der Deichsel und

Fig. 3 einen Schnitt durch das Ortscheit.

Das hohle Ortscheit α wird von einem Stift b durchdrungen, der von den in den Umfang der Rollen c gedrehten Rillen umschlossen wird. Die Rollen c sind auf beiden Seiten des Ortscheites gelagert und geben mit ihren Rillen dem Stift b die Führung. Gegen den Stift b legen sich auch die mit Rillen versehenen, das Ende der Oesen d schliefsenden kleinen Reibungsrollen, Fig. 3. Mit den Oesen d sind die Seile oder Ketten e verbunden, deren Enden durch die seitlichen Löcher g des Ortscheites α nach vorn geführt sind und durch Oesen oder in anderer Weise mit den Strängen des Pferdes verbunden werden. Damit nun durch den Zug des Pferdes die Rollen der Oesen d nicht zu fest gegen den Stift b geprefst werden und letzterer sich leicht herausziehen lasse, ist das Seil oder die Kette e durch Löcher f des Ortscheites abwechselnd nach aufsen und innen geführt, so dafs hierdurch der gröfste Theil des Zuges gebremst wird.

Im Falle der Gefahr zieht man an einer Schnur n, die in der jedesmaligen Bauart des Wagens entsprechender Weise zum Kutschersitz geführt ist, den Stift b aus den Oesen d heraus, so dafs die Ketten oder Seile e freigegeben und von dem Pferde aus dem Ortscheit, von dem es sich hierdurch befreit, herausgezogen werden. Um den Stift b wieder zwischen die Oesen d einführen zu können, ist die Wandung des Ortscheites mit einer Oeffnung versehen, Fig. 3.

An dem Ende der Scheere oder der Deichsel ist ein Rohr i befestigt, in welchem der Bolzen k steckt. Derselbe hat aufserhalb des Rohres i einen stärkeren Vierkant und vor letzterem einen Kopf, welcher verhindert, dafs die auf den Vierkant des Bolzens k gesteckten Ringe / nach vorn abrutschen. Die Ringe I sind mit Oesen versehen, an welche man die Pferde anschirrt. An dem Rohr i ist ein Haken m drehbar befestigt, dessen Ende in ein Loch von Rohr i und Bolzen k eingreift und darin durch die Zugfeder ο festgehalten wird. Im Falle der Gefahr zieht man den Haken m durch Schnur n, welche mit der Schnur η des Stiftes b zweckmäfsigerweise zu verbinden ist, zurück, so dafs die Pferde den Bolzen k aus dem Rohr i herausreifsen und sich von der Deichsel befreien.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Eine vom Wagen aus zu handhabende Vorrichtung zum Abspannen der Zugthiere, bestehend aus dem mittels der Schnur η herausziehbaren Stift b, den Oesen d, sowie den mit den Zugsträngen verbundenen Seilen oder Ketten e, welche zur theilweisen Bremsung des Zuges durch die Löcher f abwechselnd nach aufsen und nach innen geführt sind (Fig. ι und 3), während das Abspannen der Zugthiere von der Deichsel mittels des aus Rohr i herausziehbaren, die Anschirrringe I tragenden Bolzens k nach Anziehen des drehbaren, in ein Loch von Bolzen k eingreifenden Hakens m erfolgt (Fig. 2).

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.