DE88720C - - Google Patents

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DE88720C
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B62LAND VEHICLES FOR TRAVELLING OTHERWISE THAN ON RAILS
    • B62CVEHICLES DRAWN BY ANIMALS
    • B62C11/00Safeguarding appliances not otherwise provided for, e.g. for readily releasing unmanageable draught animals

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Transportation (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Seats For Vehicles (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 63: Sattlerei und Wagenbau.
Patenürt im Deutschen Reiche vom 3. November 1895 ab.
Vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Verhinderung des Durchgehens von Pferden durch Aufwickeln der Zugleinen. Von bisher bekannten Vorrichtungen zeichnet sich dieselbe namentlich dadurch aus, dafs die Aufwickelung durch eigenartige Mechanismen erfolgt, die ihren Impuls direct vom beweglich angeordneten Fahrersitz aus erhalten, und weiterhin durch Anordnung einer Zugschnur, die mit Hülfszügeln in Verbindung steht.
Fig. ι ist ein verticaler Längsschnitt durch die Mitte des Wagens,
Fig. 2 ein Grundrifs nach Linie x-x der
Fig·, ι, _ ,
Fig. 3 eine Einzelheit der Excenterscheiben, Fig. 4 der Querschnitt einer veränderten Construction,
Fig. 5 eine Oberansicht hierzu,
Fig. 6 eine Hinteransicht derselben und
Fig. 7 der verticale Längsschnitt einer weiteren Modification.
In den auf der Achse A1 des Wagens A innerhalb und unter dessen Federn A'2 angeordneten Lagern α ruht eine Welle B mit an jedem Ende derselben sitzendem Zahnrade b, welche in die auf der Radnabe A3 sitzenden Zahnräder c eingreifen, mittelst welcher die Welle B beständig gedreht wird.
Die Welle B ist nahe den Lagern α mit ringförmigen Schultern d versehen, deren Zähne e mit den Zähnen e1 der auf der Welle B verschiebbaren Kuppelungshülsen C in Eingriff stehen.
Auf der Mitte der Achse A1 sind in einem Winkel / durch einen von einer Hülse h umgebenen Zapfen g Excenterscheiben i über einander gehalten, welche von Excenterringen 1 der Hebel j umfafst werden, die zu den Kuppelungshülsen C führen und diese an ihren inneren Enden umfassen und mitnehmen, wenn eine Theildrehung der Hülse h durch ihre Excenter/ die Hebel j vorschiebt oder zurückzieht. Der Zapfen g ist mittelst seines Kopfes g1 im Winkel f drehbar gehalten (Fig. 3).
Die Excenterscheiben i werden durch eine unterhalb des Wagenbodens A in einem Winkel k1 drehbare Spindel k bethätigt, die mit ihrem Vierkant in die Hülse h eindringt und diese dreht. Der Obertheil der Spindel k ist mit einem steilen Aufsengewinde A:2 versehen.
Hinter der Spindel k und unter dem Wagenboden A befindet sich, an einem Ende drehbar, ein nach vorn liegender Hebel D, an dessen freiem Ende oder Vorderseite eine senkrechte Stange E angeordnet ist, die nach oben durch die Löcher II1 im Wagenkasten A und, entsprechend durch den Sitz Ai gehend, an der Unterfläche eines Hülfssitzes F sitzt, dessen Hinterkante mit der Rückenlehne A% oder mit den Seitentheilen Ae des Hauptsitzes drehbar verbunden ist.
Gegen die Vorderkante des Hülfssitzes F ist eine Platte G mittelst ihres Flantsches G1 gesetzt, an deren unterem Ende eine nach vorn gerichtete Fufsstütze G2 befestigt ist. Der Hülfssitz F wird mit der Stange E durch eine gestreckte, zwischen Hauptsitz A^ und dem Boden des Hülfssitzes F um die Stange herumgelegte Spiralfeder in normaler Stellung gehalten, so lange der Hebel D horizontal steht. Die Mitte des Hebels umfafst lose eine die Spindel k
umgebende Hülse m, welche, innerhalb mit Gewindegang für das Gewinde A:2 versehen, die Spindel k dreht, sobald sie niedergedrückt wird.
An die Oesen oder Schleifen η oder eine sonst geeignete Stelle der gewöhnlichen Pferdezügel werden auf jeder Seite Hülfszügel / befestigt, durch Oesen ο auf der Achse nach hinten geführt und auf den Kuppelungsspulen C festgemacht. Ein anderer Zügel J, welcher mittelst Bänder J1 mit den Zügeln / verbunden ist, geht durch eine Oese o1 auf der Achse, durch Winkel f, die Hülse h, die Spindel K, welche, kommt der Zügel J in Anwendung, in solchem Falle ebenfalls hohl ist, durch den Winkel k'1, von hier nach vorn durch die Oesen o2 auf der Unterseite des Wagenkastens A und endlich durch eine Oeffnung ρ in demselben zum Spritzrahmen A1, wo der. Zügel J in der Oese pl festgemacht wird.
In der in den Zeichnungen veranschaulichten normalen Stellung des Apparates mit den Excenterscheiben i und verlängerten Hebeln j, zum Zweck, die Zähne e1 der Kuppelungsspulen C in Eingriff mit den Zähnen e der Welle B zu bringen, wird —· sollte das Pferd infolge von Schreck, Unfall oder Bosheit plötzlich mit dem Wagen davonlaufen wollen —■ die Drehung der Radnaben A3 durch den Zahnradantrieb die Welle B mitnehmen; ebenso werden die mit dieser verbundenen Kuppelungsspulen C sich drehen und die an ihnen befestigten Zügel bezw. Leinen I aufwickeln; hierdurch werden diese fest angezogen und einen sehr starken Druck nach rückwärts auf das Pferd ausüben und so automatisch sein Davonlaufen wirksam verhindern.
Sitzt der Führer des Wagens auf dem Hülfssitz F7 so wird letzterer heruntergedrückt und ruht nun auf dem Hauptsitz A*, wobei die mitgenommene Stange E ihrerseits das freie Ende des Hebels D und die Hülse m herabdrückt. Die Hülse verursacht bei ihrer Abwärtsbewegung ein Drehen der Spindel k\ das im Innern der Hülse h befindliche Ende der Spindel bringt diese Hülse zu einer Theildrehung, wodurch die Aufsenflächen der Excenterscheiben i nach innen bezw. gegen einander gezogen und damit die Kuppelungsspulen C aufser Eingriff mit den Enden der Welle B gebracht werden. Nun dreht sich zwar die Welle mit den Radnaben A3, doch bethätigt sie die Spulen C nicht mehr.
Wenn die Zügel I durch das versuchte Davonlaufen des Pferdes aufgerollt wurden, so sind sie durch ein Rückwärtsbewegen des Pferdes wieder abzuwickeln, nachdem der Führer den Wagensitz wieder eingenommen und damit den Aufhaltemechanismus ausgerückt hat. Durch Benutzung der Fufsstütze G2 werden die Spulen gleichfalls entkuppelt, sobald der Führer des Wagens sich darauf stellt, da die niedergedrückte Fufsstütze dann auf dem Wagenboden aufliegt.
Sollte im Augenblick der Gefahr der Wagen besetzt sein, so zieht der Führer die Hülfszügel I und sein Pferd dadurch zurück, dafs er die Zügel / erfafst und daran zieht oder diese an sich reifst, was für den Fall von grofsem Vortheil ist, wenn die Handzügel heruntergefallen oder zerrissen sind.
In der in Fig. 4 bis 7 veranschaulichten Ausführungsform sitzen auf der Achse A1 zwischen den Federn B 5 und den Rädern C B Seilrollen jD5, deren Naben mit nach aufsen gerichteten Zähnen db in entsprechende Zähne der Radnaben eingreifen.
Beide Rollen D5 stehen mit einer Hülse i?5 in Verbindung, deren Aufsenende einen Ansatz Fs hat, welcher in eine entsprechende, auf der Innenfläche der Rolle angebrachte Bohrung pafst, und um den die Rolle sich lose dreht.
Jede der Hülsen besitzt innerhalb der Federn Bb einen Aufsatz G5, in welchem ein Excenter gh liegt, mit dem eine in Lagern hs auf der Achse montirte Stange H5 verbunden ist; beide Stangen haben am vorderen Ende einen Kurbelarm /ί6, auf welchen die Verbindungsstange h1. gesetzt ist.
Auf den Rollen D5, an beiden Seiten, ist eine Schnur oder Leine K6 befestigt, welche durch eine Oese am drehbaren, mit einem nach aufsen gebogenen Kurbelarm /c6 versehenen Sperrhaken Ä5 und eine Krampe oder Oese L5 läuft; von hier werden die Leinen nach vorn gezogen und mit dem Gebifs am Zaum verbunden. Sperrhaken kb und Oese L5 sitzen auf den Federn B5 bezw. deren Stützen.
Auf dem Innenflantsch oder Kranz jeder der beiden Rollen D5 befindet sich ein Einschnitt Af5 und vorn am Sperrhaken Ä5 ein Haken k1, welcher in den Einschnitt M5 eingreift; solche Einschnitte können in beliebiger Anzahl zur Anwendung kommen.
Aus dem oben Gesagten ist an Hand der Zeichnung die Arbeitsweise des Apparates genau ersichtlich.
Bei der in den Fig. 4 und 5 gezeigten normalen Stellung hebt der Führer, sobald er den Wagen verläfst, die Stange h7 hoch, wodurch die . Rollen D 5 nach aufsen geschoben und die Zähne d5 mit den entsprechenden Zähnen der Radnaben gekuppelt werden; sind nun die Theile in diese Lage gebracht und das Pferd sollte plötzlich durchgehen oder davonlaufen wollen, so werden die Rollen Z)5 durch die Räder gedreht und die Leinen Ks um die ersteren herumgewickelt; dadurch wirken die Leinen auf das Zaumgebifs und bringen das Pferd zum Stehen.
Bei diesem Vorgange wird der Sperrhaken &5 durch die Leine K5 herabgezogen und Haken k1, der in einen der Einschnitte M5 im äufseren Kranz der Rollen eingreift, verhindert das Rückwärtsdrehen der Rollen.
Die Stangen Hs können in beliebiger Weise am Vorderende des Wagens gehalten werden; in der Zeichnung (Fig. 4) ist aber nur ein Joch oder eine OeseiV5 am Vordertheil des Wagenkastens gezeigt.
Die in Fig. 6 und 7 dargestellte Bauart ist im wesentlichen dieselbe wie die soeben beschriebene, mit der Ausnahme, dafs die Stangen Hh automatisch mittelst eines federnden Sitzes o5 bethätigt werden. Vorn unter dem Sitz o5 befindet sich eine daran schwingende und herabhängende Stange P5, welche sich vorn auf der Platte P6 stützt, deren hinteres Ende am Boden des Wagenkastens P7 drehbar angeordnet ist; der Kurbelarm h& der Stangen H^ ist mit dem Stück P.5 der Platte Pe drehbar verbunden.
Wenn bei solcher Constructionsart der Führer den Wagen aus irgend welchem Grunde verläfst, so wird der Sitz o5 durch die Feder o6 nach hinten gedrückt, die Stangen Hh werden in der beschriebenen Weise bethätigt und die Rollen D5 in Eingriff mit den Radnaben gebracht.

Claims (1)

  1. Patent-Ansprüche:
    i. Eine Vorrichtung zur Verhinderung des Durchgehens von Pferden durch Aufwickelung der Zugleinen, dadurch gekennzeichnet, dafs parallel zur Wagenachse (A1J eine Achse (B) angeordnet ist, die von den Radnaben aus angetrieben wird, und auf welcher Kuppelungen (e1 C, e1 C) angeordnet sind, deren eine Hälfte (C) zu Seiltrommeln für die Zugleinen (I I) ausgebildet ist, deren Ein- und Ausrückung vom beweglichen, unter Federdruck (H) stehenden Fahrersitz (F) aus unter Einschaltung geeigneter Zwischenverbindungen (Dmkij) in der Art stattfindet, dafs Kuppelung und infolge dessen Aufwickelung der Zugleinen bei Entlastung des Fahrersitzes erfolgt (Fig. i, 2 und 3)._
    Eine Ausführüngsform der unter 1. gekennzeichneten Vorrichtung, bei welcher der bewegliche Fahrersitz (F) noch mit einem Fufsaufsatz (G) versehen ist, um die Entkuppelung auch durch Auftritt des Fahrers zu ermöglichen.
    Eine Ausführungsform der unter 1. gekennzeichneten Vorrichtung, bei welcher aufser den Hauptzugleinen (I I) noch ein mit denselben verbundener Hülfszügel (J) angeordnet ist, der mittelst Oesen nach der Achsmitte, zum Wagenboden und denselben entlang bis in handliche Höhe des Spritzschutzrahmens (A1) geführt ist, um von hier aus durch Zug bethätigt zu werden (Fig. ι und 2).
    Eine Ausführungsform der unter 1. gekennzeichneten Vorrichtung, bei welcher vom beweglichen, unter Federdruck stehenden Fahrersitz aus die losen, auf der Radachse angeordneten Kuppelungsmuffen (Z)5 DB) bethätigt werden und beim Aufwickeln der Zugleinen diese Sperrhaken (W) in Aussparungen der losen Kuppelungsmuffen drücken und somit letztere gegen Rückdrehung sichern (Fig. 4, 5, 6 und 7).
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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