DE45380C - Neuerung an Wagenbremsen - Google Patents
Neuerung an WagenbremsenInfo
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Classifications
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B62—LAND VEHICLES FOR TRAVELLING OTHERWISE THAN ON RAILS
- B62C—VEHICLES DRAWN BY ANIMALS
- B62C7/00—Braking mechanisms and brake control devices specially adapted for animal-drawn vehicles
- B62C7/04—Automatic brake control devices
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B62—LAND VEHICLES FOR TRAVELLING OTHERWISE THAN ON RAILS
- B62B—HAND-PROPELLED VEHICLES, e.g. HAND CARTS OR PERAMBULATORS; SLEDGES
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- B62B5/04—Braking mechanisms; Locking devices against movement
- B62B5/0404—Braking mechanisms; Locking devices against movement automatic
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
PATENTSCHRIFT
■ KLASSE β3: Sattlerei und Wagenbau.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 3. December 1887 ab.
Die Erfindung betrifft eine Bremse für Wagen und andere von Zugthieren gezogene Fahrzeuge.
Die Bremse zeichnet sich vor anderen Einrichtungen dadurch aus, dafs dieselbe beim
Zurückhalten der Zugthiere selbstthätig in Wirkung tritt und während des Stillstandes des
Wagens angezogen bleibt, und dafs sich die Bremsklötze beim Anziehen der Zugthiere
wieder von selbst von den Rädern abheben. Die bei vierräderigen Wagen auf die Hinterräder
wirkenden Bremsklötze sitzen an zwei um senkrechte Zapfen drehbaren Hebeln, deren innere Enden Zahnbogen tragen, welche
mit einer doppelten Zahnstange in Eingriff stehen, die mit einem Drahtseil verbunden
ist, welches unter dem Wagen und unter der Deichsel entlang an der Spitze der Deichsel
über eine in derselben gelagerte Rolle nach oben geführt und hier an einem mit den Halsketten
verbundenen hochklappbaren Bügel befestigt ist, welcher beim Anhalten der Zugthiere
von denselben aufgerichtet wird, so dafs ein Anziehen des Drahtseiles und ein Anlegen
der Bremsklötze erfolgt.
; Eine das Drahtseil festlegende Sperrvorrichtung
hält die angezogene Bremse von selbst fest. Während des Anlegens der Bremse wird
gleichzeitig eine auf dem Drahtseil angeordnete Spiralfeder gespannt. Beim Wiederanziehen
des Wagens wird zunächst die Sperrvorrichtung ausgelöst, so dafs die eben erwähnte gespannte
Spiralfeder zur Wirkung kommen kann. Durch dieselbe werden die Bremshebel zurückgedreht
und die Bremsklötze von selbst wieder von den Hinterrädern abgehoben.
Die Zeichnung veranschaulicht in Fig. 1 und 2 einen mit vorliegender selbstthätiger
Bremse versehenen Wagen in Seitenansicht bezw. Grundrifs.
An dem hinteren Ende des unterhalb des Wagenrahmens c und der Deichsel d entlang
geführten Drahtseiles α ist eine doppelte Zahn stange \ befestigt, mit welcher die an den
inneren Enden der Bremshebel b angeordneten Zahnbogen b1 in Eingriff stehen. Um ein
Hochschieben der Zahnstange \ in der senkrechten Richtung zu verhindern, ist an der
Unterseite derselben eine breitere Schiene ^1
befestigt, welche bei der Längsverschiebung der Zahnstange auf dem mittleren Langbaum
des Wagens hin- und hergleitet, Fig. 2b. Zur Sicherung des Seiles vor Witterungseinflüssen
und vor unberufener Berührung ist die Deichsel an der Unterseite mit einer halbrunden Nuth
versehen, in welcher das Seil entlang geführt ist.
Um die Drehung des Lenkschemels g durch das Drahtseil nicht zu hindern bezw. die Wirkung der Bremse hierdurch in keiner Weise
zu stören, ist das Seil am Lenkschemel g unterbrochen und das vordere Ende mit dem
hinteren durch einen an zwei Querstäben h befestigten Doppelstrang i verbunden, welcher
auf zwei Paar Rollen k läuft, die zu beiden Seiten des Spannnagels angeordnet sind. Zur
weiteren Führung dieses Doppelstranges dienen die mittelst geeigneter Bügel am vorderen
Rungenschemel angeordneten Frictionsrollen m, Fig. 2.
Das Seil α ist in der Deichselspitze über die
Rollen nach oben geführt und an dem nach hinten hochklappbaren Bügel ο, Fig. ia, be-
festigt, mit welchem die Halsketten p, Fig. 2 a, der Zugthiere verbunden sind.
Wenn die Pferde beim Anhalten des Wagens zurückgehalten werden, so ziehen dieselben
mittelst des sich hochrichtenden Bügels ο das Drahtseil α an, wodurch die Bremse
angelegt und gleichzeitig die Feder q, welche die Bremshebel b für gewöhnlich aufser Wirkung
hält, gespannt wird.
Um die Bremse während des Stillstandes des Wagens in angezogener Lage festzuhalten, ist
unterhalb der Waage f in das Drahtseil α eine mit den Zähnen nach unten gerichtete Zahnstange
e eingeschaltet, in welche eine bügeiförmige Sperrklinke 5 eingreift, deren Schenkel
5] sich senkrecht in Oesen ο] führen,
welche auf beiden Seiten der Deichsel befestigt sind, Fig. ib\
Zwischen diesen Oesen sind auf den Schenkeln sl Spiralfedern fl angeordnet, welche die
Klinke s nach aufwärts ziehen und dieselbe somit ständig in Eingriff mit der Zahnstange e
halten. Die Zähne der letzteren sind jedoch so gerichtet, dafs ein Anziehen des Drahtseiles
α nach vorn möglich ist, indem alsdann die Zähne einfach durch Keilwirkung unter
Spannung der Federn fl die Klinke s herabdrücken.
Letztere fällt zufolge der Spannung der Federn f1 hinter jedem Zahn immer wieder
ein, so dafs beim Anziehen des Seiles a also ein wiederholtes Vor- und Zurückgleiten
der Sperrklinke s stattfindet. Es ist jedoch ersichtlich, dafs die Sperrklinke ein Zurückgleiten
des Drahtseiles α selbst verhindert. Die angezogene Bremse wird hierdurch also festgelegt.
Um die Bremse zu lösen, endigen die Schenkel sl der Klinke in Keilflächen s2, welche
sich gegen die vordere untere Kante der Waage f legen, so dafs also beim Drehen der
letzteren nach der einen oder anderen Seite der eine der beiden Schenkel sl nach abwärts
gedrückt und damit die Klinke s aus der Zahnstange e ausgeschaltet wird. In der Praxis
wird dieses Drehen der Waage dadurch bewirkt , dafs man beim Anziehen des Wagens
zunächst das eine Pferd etwas vorgehen läfst.
Sobald dann die Klinke s ausgeschaltet ist, kommt die beim Anlegen der Bremse gespannte
Feder q zur Wirkung. Dieselbe zieht das Seil α in seine normale Lage zurück, verschiebt
die Zahnstange % nach hinten und ertheilt hierdurch den Bremshebeln eine solche
Drehung, dafs die Bremsklötze von den Radreifen abgehoben werden.
Um das Rückwärtsfahren zu ermöglichen, ist am hinteren Querstab h des Doppelstranges
i eine bügeiförmige Hängestange t drehbar angebracht, welche vom Kutscher
mittelst eines Seiles hochgezogen werden kann und sich dann beim Anziehen des Drahtseiles
a, was beim Rückwärtsfahren sofort eintritt, gegen den Rungenschemel stemmt (siehe
Fig. _ 2).
Fig. 3 und 3 a veranschaulichen die Anordnung des Drahtseiles α am Scheerbaum eines
einspännigen Gefährtes. Das Drahtseil endigt vorn in zwei Stränge, welche, an den beiden
Deichselstangen des Scheerbaumes entlang geführt, vorn in derselben Weise, wie oben, beschrieben
wurde, über Rollen η nach oben geführt und mit je einem hochklappbaren,
hakenförmigen Bügel 0" verbunden und hinten an einer Querstange u1 befestigt sind, die mit
dem mitten unter dem Wagen entlang geführten Theil des Drahtseiles verbunden ist,
so dafs also beim Anhalten des Pferdes die Bremse in oben beschriebener Weise selbstthätig
angelegt wird.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:An auf die Hinterräder wirkenden Wagenbremsen die Anwendung eines mittels parallel geführten Doppelstranges (i) über den vorderen Rungenschemel (g) geleiteten Drahtseiles (a), welches beim Zurückhalten der Zugthiere eine doppelte Zahnstange (%) vorschiebt und hierdurch derart auf die an den Bremshebeln (b) angeordneten Zahnbogen (blj einwirkt, dafs ein Anlegen der Bremsbacken stattfindet, in Verbindung mit einer die angezogene Bremse selbstthätig festlegenden Sperrvorrichtung, bestehend aus Zahnstange (e) und federnder Klinke fs) mit Keilflächen (s2), welche bei geringer Drehung der Waage (f) die Sperrvorrichtung ausschalten und damit die Bremse lösen, sowie die Anordnung eines am hinteren Querstabe des Doppelstranges (i) drehbar befestigten Hängeeisens (t), welches sich in angehobener Lage beim Anziehen des Drahtseiles (a) gegen den Rungenschemel stemmt, um ein Rückwärtsfahren zu ermöglichen.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
| Publication Number | Publication Date |
|---|---|
| DE45380C true DE45380C (de) |
Family
ID=320553
Family Applications (1)
| Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
|---|---|---|---|
| DENDAT45380D Expired - Lifetime DE45380C (de) | Neuerung an Wagenbremsen |
Country Status (1)
| Country | Link |
|---|---|
| DE (1) | DE45380C (de) |
-
0
- DE DENDAT45380D patent/DE45380C/de not_active Expired - Lifetime
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