DE35869C - Schlittenbremse mit Vorrichtung zum Erleichtern des Anfahrens von Fahrzeugen - Google Patents
Schlittenbremse mit Vorrichtung zum Erleichtern des Anfahrens von FahrzeugenInfo
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Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B61—RAILWAYS
- B61D—BODY DETAILS OR KINDS OF RAILWAY VEHICLES
- B61D43/00—Devices for using the energy of the movements of the vehicles
-
- Y—GENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
- Y02—TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
- Y02T—CLIMATE CHANGE MITIGATION TECHNOLOGIES RELATED TO TRANSPORTATION
- Y02T30/00—Transportation of goods or passengers via railways, e.g. energy recovery or reducing air resistance
Description
KAISERLICHES
PATENTAjtf:
KLASSE 20: Eisenbahnbetrieb.
Man hat bisher in verschiedener Weise versucht, zum Theil durch sehr complicirte Apparate,
die lebendige Kraft von in der Fahrt befindlichen Strafsenbahn- und anderen Fahrzeugen
durch starke Federn aufzuspeichern und für den Anzug der Zugthiere wieder nutzbar
zu machen.
Ein Apparat, der dauernd gut wirken soll, mufs folgende Eigenschaften haben:
ι. möglichst ohne jede Federkraft arbeiten;
2. möglichst einfach und kräftig, aber in seinen Theilen fast roh gearbeitet sein können;
3. möglichst wenig Schwierigkeiten den damit arbeitenden Personen bereiten.
Diese Gesichtspunkte sind bei' der Construction vorliegenden Apparates leitend gewesen.
Anstatt einer Feder benutzt der Erfinder das Gewicht des Wagens mit seinen Insassen.
Das Gewicht soll durch einen infolge Einschaltens durch den Kutscher von der Achse
in Thä'tigkeit gesetzten Hebel, der, hinreichend angezogen, die Achse festbremst, gehoben
werden.
Beim Anfahren soll das Pferd die Bremse und den Hebel durch einen leichten Zug ausrücken
und der Wagen durch sein Gewicht, indem er wieder hinabsinkt, einen kräftigen
Antrieb nach vorwärts erhalten, so dafs das nun schon im Anzug befindliche Pferd denselben
leicht in schnellere Gangart versetzen kann. ,
An einer Stelle des Wagens, wo das Einsteigen des Publikums nicht gehindert wird,
zwischen dem hinteren Ende der Plattform und der Hinterachse oder, wie in der Zeichnung,
am hinteren Ende der Plattform befindet sich über jeder Schiene ein kräftiger Hebel g, der seinen Drehpunkt am Wagengestell
hat und unten in einen beweglichen Schlittens ausläuft; letzterer ist dem Schienenprofil
entsprechend mit Flantsch ausgebildet.
Die Länge dieses Hebels g ist so bemessen, dafs derselbe in der in Fig. 2 gezeichneten
Lage (nicht ganz senkrecht) das Gestell des Wagens hebt, und zwar so viel, als das Spiel
der hinteren Achsbüchse zwischen den Achsgabeln gestattet, wenn der Wagen auf der
Vorderachse und dem Hebel ruht. Alsdann ruht die Hinterachse auf den Schienen infolge
ihres Eigengewichtes ■ und des (wenn auch geringen) Druckes der Wagenfedern, seitlich geführt
durch Achsgabeln und Radflantschen; sie kann also nicht entgleisen.
Würde nun der Hebel ganz senkrecht stehen, so würde der Wagen -kaum das Bestreben
haben, sich vorwärts zu bewegen; da derselbe aber etwas schräg nach hinten steht, so erhält
der Wagen, sobald die Vorderachse losgebremst ist, ein kräftiges Bestreben, vorzulaufen, weil
der Hebel infolge seiner Construction nicht auf den Schienen gleiten kann. Dieser Antrieb
nimmt mit der gröfseren Belastung des Wagens zu und ist stark genug, um, von den Zugthieren
unterstützt, den Wagen in Lauf zu setzen.
Um den Hebel g, der sich gewöhnlich auf der Fahrt in der in Fig. 1 gezeichneten Lage
befindet (getragen durch zwei kleine Laufrädchen), anzuziehen, ist er durch Gestänge e ■ und
Kette mit einer auf der Vorderachse drehbaren kleinen Windetrommel t verbunden. Durch
eine auf Nuth und .Feder verschiebbare Kupplung Ar kann die Trommel fest mit der Achse
verbunden'werden; die Kette e wickelt sich dann auf, und es genügt weniger als eine Umdrehung
des Fahrrades, um den Hebel g fast senkrecht bis an den zur Begrenzung seines
Hubes angebrachten Anschlag α zu ziehen. Der Hebel hindert dann die Vorderachse an
weiterer Drehung, bremst sie also kräftig an, nachdem sie schon vorher durch das Anziehen
des Hebels und somit durch das Heben des Wagens an der freien Drehung gehindert ist.
Das Bremsen geschieht also nicht ruckweise, sondern allmä'lig. Durch Veränderung des
Verhältnisses des Trommelumfanges zur Hebellänge (Angriffspunkt der Zugkette) hat man
Spielraum, um entsprechende Mafse für verschiedene Wagenconstructionen zu erhalten.
Die Einrückung der Windetrommel t geschieht in folgender Weise: am Wagengestell
befestigt ist der Drehpunkt eines dreiarmigen Hebels d; ein Arm desselben ist als Klaue
ausgebildet und umfafst die Kupplungsmuffe k.
Der zweite Arm des Hebels, normal zum ersten, führt durch ein Gestänge unter den
Kutscherstand; hier ist eine senkrechte Spindel h angebracht, unten mit kurzem Hebel, oben
mit Handkurbel h\ durch deren Drehung um einen Kreisbogen der Kupplungshebel d gedreht
und die Windetrommel t eingerückt wird. Zur Ausrückung der Muffe dient der dritte Hebelarm,
normal zum ersten und entgegengesetzt' dem zweiten. Derselbe ist mit dem Zughaken \
des Pferdes verbunden, der wieder in seiner Längsrichtung um etwas verschiebbar ist.
Um anzuhalten, hält der Kutscher das Pferd an, rückt die Kupplung t durch eine kleine,
leichte Drehung der Kurbel h1 ein und zieht durch dieselbe Bewegung den Zughaken etwas
zurück. Der Apparat bremst nun, der Wagen kommt zum Stehen und bleibt gebremst stehen,
bis der Kutscher das Pferd antreibt. Durch einen kleinen Anzug des Pferdes wird der Zughaken
um einige Centimeter vorgezogen. Dadurch wird die Bremse ausgerückt, und ehe noch das Pferd sich kräftig ins Geschirr legt,
hat der Wagen schon durch den Bremsschlitten einen kräftigen Antrieb bekommen, so
dafs das Pferd sofort in schnellere Gangart übergehen kann. Die Bremse wird also durch
eine kleine Drehung vom Kutscher eingerückt, aber ohne sein Zuthun ausgerückt.
Um auf Gefällen bremsen zu können, können nebenbei die alten Bremsen beibehalten werden.
Für Wagen, die in beiden Richtungen kufen sollen, müssen auf beiden Enden Bremsschlitten
angebracht werden, die jeder einen Antrieb von der entsprechenden Achse haben. Der zur Zeit
unbenutzte Schlitten wird durch eine einfache Hakenvorrichtung hochgehalten.
Da der Apparat hauptsächlich an schon in Betrieb befindlichen Wagen anzubringen ist,
so wird es nothwendig sein, seine Construction nach der Bauart der Wagen zu ändern. Es
könnte unter Umständen nothwendig sein, den Hebel g an das Vorderende des Wagens zu
verlegen; der Anschlag α mufs dann umgebogen sein und der Zug von der Winde
über eine Rolle gehen, die in einem Bock fest am Wagengestell, aber möglichst tief nach
unten gelagert ist. Die Einrückung zur Windetrommel t ist dann entsprechend zu ändern
und an die Hinterachse zu verlegen.
Es kann ferner wünschenswerth sein, für Wagen, die in beiden Richtungen laufen, nur
eine Winde und ein Paar Hebel zu verwenden. Dies ist dadurch" zu bewirken, dafs die Hebel g
in beiden Richtungen arbeiten können; die Anschläge α erhalten zwei Knaggen für die Hubbegrenzung
in beiden Richtungen und sind zu verstellen; die Winde kann in beiden Richtungen
arbeiten, und sind daher die Zähne der Kupplungsklaue nicht schräg geformt; die Zugkette
wirkt ein Mal direct auf den Hebel, das andere Mal über eine feste Rolle, wie oben
angedeutet. Hebel und Kette mufs dann an jedem Ende der Fahrt umgespannt werden.
An jedem Ende des Wagens ist eine Ein- und Ausrückung vorhanden; der Hebel kann für
einen solchen Fall auch in die Mitte des Wagens zwischen die Achsen verlegt werden.
Die Laufrolle zum Tragen des Hebels, wenn er aufser Gebrauch ist, kann dadurch vermieden
werden, dafs man ihn über seinen Festpunkt hinaus verlängert und durch Gewichte ausbalancirt oder ihn durch Federn, die
am Wagengestell befestigt sind, tragen läfst; Gewichte sowie Federn wirken dann noch
fördernd auf den Antrieb des Wagens.
Es kann schliefslich auch der Bremsschlitten zum Bremsen auf Gefälle benutzt werden, so
dafs keine anderen Bremsvorrichtungen nothwendig sind. Die Klauenkupplung wird dann
durch eine Frictionskupplung ersetzt und hat der Kutscher dieselbe durch den etwas verlängerten
Handgriff h1 mehr oder weniger anzuziehen, so dafs der Schlitten auf den Schienen
schleift. Soll ganz angehalten werden, so stellt der Kutscher den Handgriff durch ein Gesperre
fest, das mit dem Zughaken in Verbindung ist und von diesem ausgerückt wird, sobald das
Pferd anzieht. Diese Anwendung wird sich für neue Wagen empfehlen, die gleich ohne
weitere Bremsvorrichtungen gebaut werden können.
Claims (1)
- Patent-Ansprüche:i. Die Combination des mit Gleitklotz s versehenen, am Wagen schwingend befestigten Hebels g mit der Zugstange e, zum Zwecke, durch Anspannen von e den Wagen zu heben und zu bremsen, durch Nachlassenvon e, unter Benutzung des Wagengewichtes, das Anfahren zu erleichtern.
Die Combination der mit einer Laufachse durch eine lösbare Kupplung verbundenen Kettentrommel t mit dem mittelst Hebels g schwingend am Wagen aufgehängten Bremsschlitten s, zum Zwecke, den Wagen durch sein eigenes Gewicht zu bremsen und anzutreiben.In Verbindung mit der unter i. und 2. bezeichneten Brems- und Antriebsvorrich-ν->■ ίtung die Combination |er Kupplung Ar, der Handkurbel h1 (bezw. iFtfßtntt^s^ undl/des^ Zughakens ^, zum Zweske^ 'die' Serbindiirigi/; · der Kettentrommel t njlt_.d£r...Hand, leicht .; herstellen und durch den Zug des Pferdes wieder lösen zu können.
In Verbindung mit der unter ι. und 2. bezeichneten Brems- und Anziehvorrichtung der Anschlag a, zum Zwecke, die Hebel g einer solchen Lage abzufangen, dafsing g,ihre Neigung das Anfahren befördert.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE35869C true DE35869C (de) |
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ID=311706
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE35869C (de) |
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0
- DE DENDAT35869D patent/DE35869C/de not_active Expired - Lifetime
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