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Fahrzeug mit Ladekübel Die Erfindung betrifft ein Fahrzeug zum Transport
von Sand, Schnee, Mist u. dgl., das mit einem unter dem Wagenrahmen beweglich aufgehängten
Ladekübel versehen ist, dessen Aufhängmittel so mit der Zugvorrichtung verbunden
sind, daß die Bewegungen des Ladekübels durch die Bewegungen des Pferdes relativ
zum Wagen-b.eeinflußt werden können. Gemäß der Erfindung sind zwei Sätze von Aufhängmitteln
in der Weise mit der Zugvorrichtung verbunden, daß der eine von ihnen dazu dient,
dem Ladekübel eine nach vorwärts ,gehende Bewegung zu erteilen, während der andere
den Kübel hebt. Auf diese Weise ist es möglich, den Kasten mittels der Bewegung
des Pferdes zu senken, zu füllen und wieder zu heben und später wiederum zu senken
und zu entleeren.
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Die Erfindung ist auf der Zeichnung beispielsweise veranschaulicht,
und zwar zeigt: Abb. i den Wagen von der Seite gesehen und teilweise im Schnitt,
Abb. 2 den Wagen von oben gesehen, Abb.3 einen Teil der Bremsvorrichtung der Räder
von der Seite und Abb. ¢ denselben Teil von vorn gesehen. Die Räder sind mit i und
die Räderachse mit a bezeichnet. An der Achse z ist mittels einer Klammer 3 ein
Rahmen q. befestigt, an dem wiederum die Deichselstange 5 mittels Schrauben o. dgl.
befestigt ist. Ein Ladekübel 6 ist in der Weise unter dem Rahmen .l aufgehängt,
daß an jeder Wagenseite über Rollen 8 geführte Seile oder Ketten 7 befestigt sind.
Diese Rollen sind in den Seitenteilen des Rahmens 4. gelagert. Die Seile oder Ketten
sind an einem Bügel 9 befestigt, der um Lager io schwenkbar ist, die an dem hinteren
Querstück des Rahmens vorgesehen sind.
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In der Deichselstange 5 ist ein langgestreckter Schlitz i i vorgesehen,
durch den ein Gleitstück 1 2 ragt, das mittels Rollen 13 so auf der Oberseite der
Deichselsrtange ruht, daß es in dem Schlitz hin und her geführt werden kann. An
dem unteren Ende des Gleitstückes 1 2 ist ein Querarm 14 befestigt, welcher an jedem
Ende mittels der Lenkverbindung 15 mit je einer Gabeldeichsel 16, einer an jeder
Seite der Deichselstange 5, verbunden ist. An dem Querarm 14 ist mittels :einer
Krampe oder eines Augenbolzens 17 das eine Ende einer Kette 18 befestigt, während
ihr :anderes Ende mixt einem Bügel i g verbunden ist; dessen Arme mittels Haken
2o in Löcher in den vorderen Seitenteilen des Ladekübels-eingreifen. Ferner ist
an den Augenbolzen 17 ein Seil z i befestigt, das sich nach rückwärts erstreckt.
Dieses wird über eine Rolle 2a am hinteren etwas nach unten gebogenen Ende der Deichs!el5
geführt und ist in der Mitte des Querstückes des Bügels g befestigt.
Die
Ketten 7 und 18 und die Seile 2 i sind in ihrer Länge einstellbar.
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An dem schmaleren Teil 23 der Deichsel 5 ist verschiebbar ein
weiteres Gleitstück 24 vorgesehen, das gegebenenfalls unter Vermittlung von Rollen
25 gegen die Deichsel anliegt. An der Oberseite des Gleitstückes 24 ist mittels
einer Bügelverbindung o. dgl. ein Querholz 26 befestigt, dessen Enden mit den Kumten
des Pferdes verbunden -werden. Zum Festhalten des Gleitstückes 24 auf der Deichsel
sind an jedem Ende des schmaleren Teiles 23 in dessen Seitenflächen Anschläge 27
vorgesehen, die als seitlich bewegliche Arme oder Bügel ausgebildet - sind, welche
in Aussparungen des Teiles 23 hineingedrückt werden können, um die Verschiebung
des Gleitstückes 24 zu ermöglichen.
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Um diese Anschläge vom Wagen aus bedienen zu können, ist hinten :an
der Deichsel 5 ein Handgriff 28 schwenkbar gelagert, an dessen unterem Ende eine
Stange 29 befestigt ist, die sich nach dem schmaleren Deichselteil 23 hin
erstreckt und unten in diesen elngelassen ist, so daß sie die freie Verschiebung
des Gleitstückes 24 nicht verhindert. Durch Gelenke 3o ist die Stange 29 so mit
den Anschlägen 27 verbunden, daß diese in den Teil 23 der Deichsel hineingezogen
werden, wenn man die Stange 29 in ihrer Längsrichtung verschiebt.
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An dem Rahmen 4 oder der Radachse 2 sind Bremsringe 31 befestigt,
die in bekannter Weise um an den Rädern i befestigte Scheiben greifen und zum Abbremsen
,der Räder dienen. - Die Bremsringe 31 werden mittels einer quer durch den Rahmen
4 sich erstreckenden, mit Handgriff 33 versehenen Welle 32 an die Scheiben gedrückt.
Die Welle 32 wirkt mittels der in Abb. 3 und 4. gezeigten Vorrichtung auf die Ringe
31 ein. -Die Teile der aufgeschlitzten Bremsringe 3 i sind mittels eines mit Stellmutter
34 versehenen Bolzens 35 verbunden, und im oberen Teil des Bolzens ist eine Aussparung
vorgesehen, welche eine am Ende der Welle 32 angebrachte Exzenterscheibe aufnimmt.
Wenn die Welle 3i mittels des Handgriffes. 33 gedreht wird, werden somit die Exzenterscheiben
die Ringe gegen die Scheiben drücken und dadurch die Räder abbremsen.
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Der Wagen wird wie folgt verwendet: Wenn die Pferde vorgespannt sind
und das Querholz 26 an den Kumten befestigt ist, kann der Wagen in gewöhnlicher
Weise vorwärts gefahren werden, wobei der Ladekübel die in Abb. i mit vollen Linien
angegebene Lage einnimmt. Wenn der Ladekübel gefüllt werden soll, werden zuerst
die Bremsen der Räder angesetzt, so daß die Räder stillstehen. Dann werden die Pferde
rückwärts ' bewegt und gleichzeitig die Anschläge 27 mittels des Handgriffes 28
in die Deichselstange bei 23 geführt, so daß das Gleitstück 24
nach dem hinteren
Ende des schmaleren Deichselteils 23 geführt wird, wo es von den hinteren Anschlägen
z7 festgehalten wird. Gleichzeitig wird auch das Gleitstück 12 in dem Schlitz i
i nach rückwärts bewegt, so daß die Kette 18 und das Seil 2 i schlaff werden. Hierdurch
wird der als Hebel wirkende Bügel 9 freigegeben und nach oben und etwas nach vorn
.geschwungen, wodurch der .Ladekübel 6 auf die Erde niedergesenkt wird, wie mit
gestrichelten Linien in Abb. i angedeutet.
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In dieser Lage kann der Ladekübel, nachdem die Räder zuerst wieder
freigegeben: sind, in einen Haufen von dem zu transportierenden Material hineingefahren
und so gefüllt werden, da der Kübel schaufelförmig ausgebildet ist. Hierauf werden.
wieder die Bremsen angesetzt, und das Gleitstück 24 wird freigegeben, so daß es
in seine vorderste Lage gebracht werden kann. Hierbei wird auch der Querarm 14 und
dadurch das Gleitstück 12 vorwärts geführt, so daß die Kette 18 und das Seilei straff
gezogen werden. Der Bügelg schwingt hierdurch nach hinten und gleichzeitig wird
der Ladekübel 6 gehoben. Der nunmehr gefüllte Kübel nimmt jetzt wieder die ursprüngliche
Lage ein, und der Wagen kann nach Lösen .der Bremsen zu der Entleerungsstelle gefahren
werden.
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Die Entleerung geht ähnlich wie # die Füllung vor sich, indem. der
Ladekübel in die gestrichelt gezeichnete Lage gebracht und sein hinteres Ende mittels
;des Handgriffes 38 etwas gehoben wird, so daß - der Ladekübel kippt und .entleert
wird, - wenn der Wagen vorwärts fährt.
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Das Vorderende des Ladekübels kann auch mit einer lösbaren,, nicht
dargestellten vorderen Wand versehen sein, die während des Fahrens benutzt wird.
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Die Vorrichtung läßt sich auch bei Wagen mit nur einem Pferd anwenden;
In diesem Falle werden die Aufhängemittel an einem an jeder Deichselstange vorgesehenen
Gleitstück befestigt, das ähnlich wie das Gleitstück 2q. verschoben und gesperrt
werden kann. Der Querarm 14 ist dann mit diesen Gleitstücken und die Gabeldeichsel
starr mit dem Wagenrahmen verbunden.
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Zur Benutzung im Winter kann das Fahrzeug .auch mit Kufen versehen
werden. Diese Kufen sind dann mit einer geeigneten Brems-oder Sperrvorrichtung versehen.