DE199311C - - Google Patents

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DE199311C
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B62LAND VEHICLES FOR TRAVELLING OTHERWISE THAN ON RAILS
    • B62CVEHICLES DRAWN BY ANIMALS
    • B62C11/00Safeguarding appliances not otherwise provided for, e.g. for readily releasing unmanageable draught animals

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Transportation (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Handcart (AREA)

Description

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3 I ι)
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KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
Ψι 199311 -KLASSE 63 ö. GRUPPE
OSCAR HEINSS in DORTMUND.
vom Kutschersitz aus.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 16. Juli 1907 ab.
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung an Wagen zur Ausübung einer größeren Gewalt auf durchgehende Pferde vom Kutschersitz aus. Bis jetzt ist an den Wagen noch keine geeignete Vorrichtung vorhanden, mittels der die durchgehenden Pferde vom Kutschersitz aus angehalten werden können bzw. durch die auf dieselben mit genügender Kraft eingewirkt werden kann. Es kommen beim Anhalten der durchgehenden Pferde die größten Unglücksfälle vor und wird beim Anziehen der Zügel der Kutscher meist vom Bock heruntergerissen, wenn er die Zügel nicht nachgibt, oder wenn er den Wagen bremst, so muß er die Pferde frei laufen lassen; in vielen Fällen erlahmen beim Anziehen der Zügel die Arme des Kutschers und die Gewalt desselben auf die Pferde läßt. nach. Diese vorstehenden Ubelstände sollen durch die vorliegende Erfindung vollständig beseitigt werden, deren Wesen darin besteht, daß vorn am Kutschersitz mit einem Klinkgesperre versehene geriffelte Rollen befestigt sind, über welche die Zügel gelegt und nach rückwärts angezogen werden, und daß gleichzeitig der Wagen mit einer selbsttätigen Bremse ausgestattet ist, welche, durch einen am Kutschersitz angebrachten Fußhebel eingerückt, unter Vermittlung von Kegelrädern oder Reibungsgetrieben durch die Hinterräder des Wagens angezogen wird, so daß der Wagen durch das Zusammenwirken beider Vorrichtungen zum Stehen gebracht wird.
In der Zeichnung stellen dar:
Fig. ι eine Seitenansicht und
Fig. 2 eine Rückansicht eines Wagens, an dem die Vorrichtung gemäß der Erfindung angebracht ist, während in
. Fig. 3 eine Seitenansicht, in
Fig. 4 eine Aufsicht und in
Fig. 5 eine Rückansicht der einzelnen Teile in größerem Maßstabe zur Darstellung gelangt sind.
An der Oberkante des Schutzbrettes 1 vorn am Kutschersitz ist eine drehbare, geriffelte Walze 2 befestigt, während unterhalb derselben eine zweiteilige, ebenfalls geriffelte Walze 3 so angebracht ist, daß die beiden Teile nur in der Mitte durch die Lager 4 getrennt sind und die Walze hier mit einer Klinke 5 und einem Sperrade 6 versehen ist. Die Bremsklötze 7 werden durch bekannte Hebelverbindungen 8 mittels des Handhebels 9 an die Räder 10 angedrückt und wirken bremsend, indem durch Andrücken der Feder 11 an den Handhebel 9 ein Klemmstück 12 aus dem Zahnsegment 13 herausgehoben und in den Schlitz 14 der Stange 8 gedrückt wird, wodurch der Handhebel mit dem Bremsgestänge gekuppelt ist, so daß die Bremsung von Hand ausgeführt werden kann. Ferner ist am Fußbrett 15 des Kutschersitzes ein beweglicher Fußhebel 16 gelagert, unter dem sich ein Stift 17 befipdet, der mit dem Hebel 18 verbunden ist. Dieser greift an einer exzentrischen Scheibe 19 an, die in einem unter dem Sitz befestigten Lager 20 drehbar gelagert ist und an die noch eine Stange 21 angeschlossen ist, die mit einem Zwischenhebel 22, welcher am Wagen bei 23
aufgehängt ist, in Verbindung steht. Der Zwischenhebel 22 ist durch das Kugelgelenk 24 mit der Bremsstange 25 verbunden, die am anderen Ende durch das an der Radachse 26 befindliche Lager 27 verschiebbar gestützt wird. Die Bremsstange 25 trägt hinten ein Kegelrad 28 und ist außerdem mit Schraubengewinde 29 versehen, auf dem sich die Bremsmutter 30 bewegt, die durch den besonders geformten Bremshebel 31 mit dem Bremsklotz 7 in fester Verbindung steht. Das eine Wagenrad 10 trägt auf der Innenseite noch ein Kegelrad 32, welches in das Kegelrad 28 gegebenenfalls eingreift. Statt der Zahnräder können auch Klauenkupplungen verwendet werden.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende:
Sobald die Pferde durchgehen, zieht der
ao Kutscher von seinem Sitz aus zuerst die Zügel über die Walze 2 und dann von einer beliebigen Seite aus über die abstehenden Enden der Walze 3 und kann so die Zügel ohne große Kraftanstrengung immer fester anziehen, also auch eine große Gewalt auf die durchgehenden Pferde ausüben, da sich die Walze 3 nur in einer bestimmten Richtung dreht und ein Zurückdrehen derselben durch die Klinke 5 und das Sperrad 6 verhindert wird. Gleichzeitig kann der Kutscher auf den Fußhebel 16 treten, wodurch das Zahnrad 28 durch die Hebelübertragungen 18, 21, 22 und 25 so lange nach hinten gedrückt wird, bis dasselbe in das Zahnrad 32 eingreift. Durch die umlaufenden Räder werden die Zahnräder 32 und 28 in Umdrehung versetzt und damit auch die Bremsstange 25. Hierdurch.wird die Bremsmutter 30 auf dem Schraubengewinde 29 nach hinten verschoben und die Bremsklötze 7 durch die Verbindungsstange 31 gegen den Umfang der Hinterräder gedrückt, wodurch der Wagen nur noch schleifen kann und die Pferde auf diese Weise leicht zum Stehen gebracht werden. Beim Anziehen der Bremsklötze 7 durch die Stange 31 werden die Hebelverbindungen 8 der Handbremse zurückgezogen, wobei sich der Hebel 14 über das Klemmstück 12 hinwegbewegt, so daß ein Hindernis nicht vorhanden ist. Sind die Pferde angehalten, so wird der Wagen etwas zurückbewegt, wodurch die Zahnräder 28 und 32 im entgegengesetzten Sinne gedreht werden und sich die Bremsmutter 30 auf dem Schraubengewinde 29 nach vorn verschiebt; hierdurch werden die Bremsklötze von den Rädern abgehoben.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Vorrichtung an Wagen zur Ausübung einer größeren Gewalt auf durchgehende Pferde vom Kutschersitz aus, dadurch gekennzeichnet, daß vorn am Sitz zum Auflegen der Zügel geriffelte, mit einem Klinkengesperre (5,6) versehene Walzen (2, 3) drehbar befestigt sind, welche sich beim Anziehen der Zügel nur nach einer Richtung drehen, wobei die Klinkvorrichtung (5, 6) das Zurückdrehen verhindert,-so daß die Pferde ständig zurückgezogen werden, und daß gleichzeitig am Wagen eine selbsttätige Bremse vorgesehen ist, deren Bremsklötze (7) unter Vermittlung eines vorn am Kutschersitz vorgesehenen Fußhebels (16) durch die Drehung der Hinterräder unter Zwischenschaltung von Kegelrädern (28, 32) oder Klauenkupplungen angezogen werden, wobei der Handhebel (9) für die Bremse ausge-. schaltet ist, zu dem Zweck, den Wagen durch das Zusammenwirken beider Vorrichtungen schnell zum Stehen zu bringen.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
    Berlin, gedruckt iri" der Reichsdruckerei.
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