DE76386C - Vorrichtung zum Anziehen von Seilbremsen durch Zurückziehen der Zugthiere - Google Patents

Vorrichtung zum Anziehen von Seilbremsen durch Zurückziehen der Zugthiere

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DE76386C
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brake
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Application number
DENDAT76386D
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English (en)
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V. PINDTER VON PlNDTERSHOFEN und M. JESCHEK in Wien
Publication of DE76386C publication Critical patent/DE76386C/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Lifetime legal-status Critical Current

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Classifications

    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F16ENGINEERING ELEMENTS AND UNITS; GENERAL MEASURES FOR PRODUCING AND MAINTAINING EFFECTIVE FUNCTIONING OF MACHINES OR INSTALLATIONS; THERMAL INSULATION IN GENERAL
    • F16DCOUPLINGS FOR TRANSMITTING ROTATION; CLUTCHES; BRAKES
    • F16D49/00Brakes with a braking member co-operating with the periphery of a drum, wheel-rim, or the like
    • F16D49/08Brakes with a braking member co-operating with the periphery of a drum, wheel-rim, or the like shaped as an encircling band extending over approximately 360 degrees

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Braking Arrangements (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
ΰ/, S7
Den Gegenstand vorliegender Erfindung bilden Neuerungen an Seilbremsen (Automatic- und Pedalbremsen) für Fuhrwerke aller Art.
Die bisher bekannten Seilbremsen, deren Bethätigung ebenfalls von der Deichelspitze aus erfolgte, leiden hauptsächlich unter dem Umstände, dafs die Widerhalterarme durch Hebelübersetzung je einzeln auf die das Zugseil bethätigende Zugstange wirken, wodurch bei plötzlichem, unabsichtlichem Zurückbleiben eines Pferdes schon eine Bremsung eintritt.
Beim Wenden des Wagens zieht das Pferd am inneren Bogen zurück, während das den äulseren Bogen beschreibende Pferd voreilen mufs; wirkt aber nun jeder Arm des Widerhalters auf die Zugstange, so tritt auch hier ein unbeabsichtigtes Bremsen ein, was besonders von wesentlichem Nachtheil ist.
Ebenso wird dadurch, dafs die Uebersetzung schon am Deichselende erfolgt, eine bedeutende Länge der Widerhalter und somit grofses Gewicht des ganzen Beschlages erforderlich.
Aus diesen Gründen wurden nach vorliegender Construction die Widerhalter durch eine auf dem verjüngten Deichselende verschiebbare Scheibe zu einem starren Ganzen verbunden, so dafs ein Anpressen der Bremsbacken durch Anziehen des Zugseiles nur dann erfolgen kann, wenn beide Pferde gleichzeitig angehalten werden und der Wagen durch das Beharrungsvermögen noch voreilt.
Beim Zurückhalten oder Zurückbleiben nur eines Pferdes jedoch oder beim Wenden wird ein Zurückschieben der Widerhalterscheibe am Deichselende durch die infolge ihrer schiefen Stellung erfolgende Klemmung verhindert.
Ebenso wird durch Anbringung einer Feder an dem das Bremsseil bethätigenden Hebel das Bremsen derart geregelt, dafs besonders bei Thalfahrten oder dann, wenn die Geschwindigkeit nur allmälig zu mäfsigen gesucht wird, durch das Spiel dieser Feder nur ein Schleifen der Bremsbacken auf den Radreifen stattfindet, bei raschem Zurückhalten der Pferde jedoch ein vollständiges Bremsen erfolgt, wobei aber wieder durch die Feder ein elastischer Zug auf das Bremsseil ausgeübt wird.
Eine der Erfindung gemäfs ausgeführte, mit obengenannten Verbesserungen versehene Bremse ist auf beiliegender Zeichnung in verschiedenen Ansichten und Schnitten dargestellt, und es zeigt darin
Fig. ι in Seitenansicht und theilweisem Schnitt einen mit dieser Seilbremse ausgestatteten Wagen,
Fig. 2 einen Querschnitt des Wagens nach der Linie 1-2, von der dieser Figur zugekehrten Seite aus gesehen,
Fig. 3 den Schnitt durch die Nabe eines Hinterrades.
Fig. 4 (a, b und c) die Construction der Nabenhülse,
Fig. 5 den Deichselkopf im verticalen Längenschnitt,
Fig. 6 denselben in Ansicht mit theilweisem Horizontalschnitt,
Fig. 7 den Deichselkopf im verticalen Querschnitt mit den Widerhaltern,
Fig. 8 (abc) die Construction des Zughebels und dessen Verbindung mit dem Bremsseil (Zugseil) t und
Fig. 9 (α und b) in Seitenansicht und Daraufsicht die Construction der der Vollständigkeit wegen mit angeführten Fufshebelbremseinrichtung.
Das obere Ende tx des über einen Ring B1 der Radnabe mehrfach gewickelten Bfemsseiles t ist mittelst verstellbarer Schraubenmuttern an dem abgebogenen Ende des Hebelarmes/ (Fig. 2 und 8) befestigt, während das untere Ende des Seiles t mit dem abgebogenen Hebelarm c verbunden ist, welcher an seinen beiderseitigen, gleichgebogenen Enden die Bremsklötze d trägt.
Die beiderseitig angeordneten Hebelarme c sind fest auf der bei b und bx gelagerten Bremswelle α aufgekeilt, während der Zughebel/ auf einem die Bremswelle α umgebenden Rohre g befestigt ist, so dafs sich Hebel/ ungehindert vom Hebel c bewegen kann.
Zum Schutz des Drahtseiles t sowie des Ringes B1 kann eine cylindrische Schutzkappe K an dem Achsenansatz angeordnet werden, welche mit zwei Schlitzen zum Durchlafs der beiden Seilenden versehen werden, wobei die Schlitze noch mit Lederläppchen L (Fig. 4, abc) verdeckt werden können, welche in der Mitte für den Durchgang des Seiles eine Oeffnung ο frei lassen.
Damit aber kein Reiben des Seiles an den Lederplättchen stattfindet, werden die dieselben auf der Kappe K befestigenden Schräubchen ^ durch Langschlitze / geführt und nicht zu fest angezogen, um den Plättchen L eine Auf- und Abbewegung zu gestatten.
Das Zugseil s, von einem auf dem erwähnten Rohre g befestigten Hebel e ausgehend und entlang des Wagens über Rollen r, sodann durch den Lenknagel und entlang der Deichsel geführt, legt sich am Deichselkopfe G in die Rille der daselbst angeordneten, um den Bolzen / drehbaren Rolle H und endigt im Ring des Widerhalters (Fig. 5 und 6).
Der Widerhalter ist mit der Deichsel weder fest noch drehbar verbunden, wie dies bisher der Fall war, sondern in der Mitte mit einer centrisch gelochten Scheibe E versehen (Fig. 7) und wird auf die von einer Metallhülse umgebene Verjüngung D1 des Deichselkopfes D gesteckt, um auf derselben nach Belieben vor- oder rückwärts gleiten zu können.
Eine zwischen Widerhalterscheibe und dem Stofsboden der Deichsel D um den verjüngten Deichselansatz D1 gelagerte kräftige Feder M drückt den Widerhalter gegen das Deichselende und verhindert das Rückgleiten desselben am Deichselansatz bei eintretenden unregelmäfsigen Bewegungen der Zugthiere, wodurch der Wagen ohne Absicht des Lenkers plötzlich gebremst werden könnte.
Sowohl das Verjüngungsstück D1 der Deichsel, als auch die Feder M, die Widerhalterscheibe E und das Röllchen H sind von einer beiderseitig mit Schlitzen G2 versehenen Schutzhülse G und G1 umgeben, durch welche die Arme E1 des Widerhalters E durchgreifen und denselben eine auf- und abwärts gleitende Bewegung gestatten, -eine Drehung dagegen nicht gestatten.
Durch den Umstand, dafs sowohl Widerhalterscheibe E, wie auch deren Arme E1 ein starres Ganzes bilden, ist bedingt, dafs nur bei Zurückhalten beider Pferde während der Fahrt . ein Bremsen erfolgen, kann, während bei Drehen des Wagens um den Lenknagel oder plötzliches Zurückbleiben eines Pferdes ein Bremsen, wie ein solches bei anderen Constructionen stets auftritt, absolut ausgeschlossen ist, da beim einseitigen Anziehen der Widerhalter eine schräge Stellung der Deichsel "gegenüber einnimmt und dadurch auf letzterer sich klemmen mufs, was ein Zurückgleiten, also Bremsen unmöglich macht. Nur wenn beide Pferde angehalten werden, gleitet der Widerhalter auf der Deichsel und bethätigt durch das Zugseil s die Bremsung.
Zur Vervollständigung der Bremse dient der am Kutschbock untergebrachte Fufshebel w, welcher um den Bolzen U1 (Fig. 1 und 9, α und b) drehbar angeordnet, bei M2 mit einer Abzweigung S1 des Drahtseiles s verbunden ist, durch eine unterhalb angeordnete Feder ν in gehobener Stellung und durch eine zweite Feder χ vermittelst einer Backe W1 in Eingriff mit einem durch Stehbolzen j/- in fester Lage erhaltenen Zahnbogen w erhalten wird (Fig. 9a).
Um die Bremsbacken nach geschehener Bremsung von den Rädern zu entfernen, ist das Rohr g an einem Ende beim Lager b zur Hälfte ausgespart und an dieser Stelle auf die Welle α eine Blattfeder k aufgekeilt, welche, mit ihrem zweiten Ende sich gegen einen Bolzen Ar1 stemmend, der Welle α das Bestreben, sich nach aufsen zu drehen verleiht, wodurch bei gelockertem Seile t die Bremshebel c mit den Backen d vom Rade entfernt werden.
Um zu verhindern, dafs das Anziehen des Seiles t zu rasch erfolgt, sowie um die Bremsbacken allmälig an die Radreifen anzudrücken, wird das Seilende tx mit dem Auge/ des Hebels/ nicht direct verbunden, sondern durch ein elastisches Zwischenglied (Fig. 8, abc).
Zu diesem Zwecke wird durch das Auge/ des Hebels/ eine mit Schraubengewinden versehene Spindel lose durchgezogen, deren eines Ende Z1 mit dem Zugseil Jf1 verbunden ist, während auf der anderen Seite vom Hebel/ eine Mutter m mit Gegenmutter M1 aufgeschraubt wird.
Am Hebel/ ist das eine Ende einer Feder h angebracht, deren zweites Ende die Spindel i gabelförmig umfafst; zwischen Hebelauge fx und Feder h ist auf der Spindel i eine Mutter η aufgeschraubt, so dafs die Drehung des Hebels/ zuerst nur ein Anspannen der Feder h bewirkt.
Ein straffes Anziehen des Seiles f, erfolgt erst dann, wenn das Auge/j des Hebels/ an die Muttern m und.m, anzuliegen kommt, da erst von diesem Zeitpunkt an ein Zug auf die Stange i ausgeübt wird.
Wird die Bremse gelöst, so wirkt die Feder h und zieht den Hebel/ zurück.
Bei Thalfahrten ist diese Einrichtung von besonderem Vortheil, da hier die Feder h das Anpressen der Bremsbacken derart regelt, dafs nur ein Schleifen derselben am Radreifen erfolgt.
Bei raschem Zurückhalten der Pferde wirkt der Hebel/ nach Ueberwindung der Kraft der Feder h derart schnell, dafs schon nach einer halben Umdrehung des Rades die Bremsbacken so fest an die Reifen geprefst werden, dafs ein momentanes Stehenbleiben des Wagens erfolgt.
Diese Seilbremse kann auf alle bestehenden Wagen beliebiger Construction in Anwendung gebracht werden.

Claims (1)

  1. Patent-Ansprüche:
    ι . Eine Vorrichtung zum Anziehen der Seilbremsen durch Zurückziehen der Zugthiere, dadurch gekennzeichnet, dafs das eine, Ende des die Bremse bethätigenden Seils (t) mit einem am vorderen Deichselende über eine Rolle (H) geführten Seil (s) in Verbindung steht, welches letztere an einem die Widerhalter (Ex) tragenden, durch Feder (M) nach vorn geschobenen, in einer Hülse (G) geführten Gleitstück (E) angreift, zu dem Zweck, ein Anziehen der Bremse durch einseitiges Zurückbleiben der Zugthiere zu verhindern.
    Eine Ausführungsform der unter ι. gekennzeichneten Vorrichtung, bei welcher das vordere Ende (tj des die Bremse bethätigenden Seils (t) durch Hebel (f) mit dem vom Widerhalter kommenden Seil (s) verbunden ist, wobei zwischen Seil (U) und Hebel (f) eine beim Anziehen sich spannende Feder (h) eingeschaltet ist, und der Hebel (f) auf einer Stange (i) bis zu den Anschlägen (m) sich frei bewegen kann, zu dem Zweck, das Anziehen der Bremse allmälig zu bewirken und ein Nachgeben der Bremsbacken bei vorkommenden Unebenheiten des Radumfanges zu ermöglichen.
    Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
DENDAT76386D Vorrichtung zum Anziehen von Seilbremsen durch Zurückziehen der Zugthiere Expired - Lifetime DE76386C (de)

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