DE55103C - Selbstthätige, auch vom Kutscherbock und vom Inneren des Wagens aus zu handhabende Bremse für Strafsenfuhrwerke - Google Patents

Selbstthätige, auch vom Kutscherbock und vom Inneren des Wagens aus zu handhabende Bremse für Strafsenfuhrwerke

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DE55103C
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DE
Germany
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belt
brake
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lever
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Application number
DENDAT55103D
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English (en)
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A. JEENEL in Breslau, Tauentzienstr. 27 b
Publication of DE55103C publication Critical patent/DE55103C/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Lifetime legal-status Critical Current

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Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B62LAND VEHICLES FOR TRAVELLING OTHERWISE THAN ON RAILS
    • B62CVEHICLES DRAWN BY ANIMALS
    • B62C7/00Braking mechanisms and brake control devices specially adapted for animal-drawn vehicles

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Transportation (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Handcart (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
ADOLF JEENEL in BRESLAU.
Bremse für Stralsenfuhrwerke.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 13. Mai 1890 ab.
Die Erfindung betrifft eine selbstthätige ' Wagenbremse, die vom Kutscherbock' und vom Hinterwagen aus, auch als Handbremse benutzt werden kann.
Auf der Zeichnung stellen dar:
Fig. ι die Seitenansicht der ganzen Vorrichtung,
Fig. 2 den 'Grundrifs der im Wagengestell ■ befindlichen Theile,
Fig. 3 die Vorderansicht. der ganzen Vorrichtung,
Fig. 4 die Seitenansicht des Kutscherbockes in veränderter Lage zum Wagengestell,'
Fig. 5" die Seitenansicht des Armes für den Hebel,
Fig. 6 den Grundrifs dieses Armes,
Fig. 7 die Vorderansicht der Bremsvorrichtung im Kutscherbock,
Fig. 8 die Seitenansicht der daselbst befindlichen Feder u. s. w.,
Fig. 9 die Seitenansicht des daselbst befindlichen Zahnrades mit Sperrklinke^
Die selbstthätige Bremse wird durch die Kraft, welche den Wagen in seinem Laufe hemmt und ihn in Bewegung bringt, in und aufser Thätigkeit gesetzt. Es vollzieht sich dies durch eine in der Fahrrichtung verschiebbare Deichsel, an welcher die Zugthiere angespannt sind und welche beim Eindringen in das Vordergestell des Wagens durch den Druck auf einen Hebel die Bremswirkung hervorbringt.
Die Deichsel α ist an den Theilen I und II des Wagengestelles angebracht, welche mit einander fest verbunden und bei III an den Wagenfedern befestigt sind.
Die Deichsel besteht vorn aus einer Stange, welche in die' Büchse al des im Wagengestell befindlichen Stutzens hineingesteckt und dort mit einem Bolzen α2 befestigt wird. Der Bolzen hat auf der einen Seite einen Kopf und auf der anderen eine Oese zur Aufnahme eines Vorsteckers. Vor der Querstange I hat die Büchse · einen aufserhalb angebrachten ■Bolzen λ3, an welchem die Zugwaage befestigt wird. Der Deichselstutzen ist in seine beiden an der Quersfange I und an den Seitenstangen II angebrachten Führungen b und bl lose eingefügt.
Auf der Achse IV ist ein Arm c befestigt, der in seinem waagrechten Schlitz c den Zapfen dB des Hebels d und in seinem senkrechten Schlitz c2 die Stange dieses Hebels aufnimmt. Der Drehpunkt des Hebels läfst sich demnach durch Verschiebung seines Zapfens d3 in den Schlitzen c1 und c2 verstellen. Die Verschiebung wird durch Nachdrehen der Schraube c3 bewerkstelligt, welche mittelst des Einlagestückes c4 den Hebel zurückdrückt.
Der Hebel hat oben eine Gabel d1 (s. Fig. 3), die den Deichselstutzen umschliefst und deren Enden mit einem Stäbchen d2 verbunden sind.
Der Deichselstutzen hat zu beiden- Seiten Bolzen a* mit aufgesteckten Rollen, die bei der Rückschiebung der Deichsel den Hebel zurückdrücken.
Auf den Arm c ist hinten an den Hebel d anschliefsend eine Stange e lose aufgelegt, welche zur Vermeidung der seitlichen Verschiebung zu beiden Seiten des Hebels Ansatzstücke el hat und die an ihren Enden mit den Bremsbacken f abschliefst. Die Stange e ist in die beiden Tragstangen g, welche an der Querstange I federnd angebracht sind, unten beweglich eingefügt. Die federnden Träger g sind in der Richtung auf die Achse zu gespannt, so dafs sie das Bestreben haben, die Stange e mit ihren Bremsbacken von den Rädern abzuziehen. Die Stange e kann auch vor den Hebel d gelegt und mit diesem durch einen Stutzen verbunden werden, der die Hebelstange mit einem Schlitz umfafst oder der in dieser Stange durch einen Zapfen befestigt ist.
Die Schraube c3 hat den Zweck, den Hebel d und die Bremsstange e der Abnutzung der Bremsbacken entsprechend zurückschieben zu können.
Wird an Stelle der Deichselstange eine Gabeldeichsel mit daran befindlichem Stutzen genommen, so wird dieser Stutzen ebenso wie die Deichselstange in die Büchse a1 hineingesteckt und dort befestigt.
Sobald der Wagen durch die Zugthiere in seinem Lauf gehemmt oder aufgehalten wird, schiebt sich derselbe auf der Deichsel a vor, wobei die Deichsel in das Wagengestell eindringt und den Hebel d mit den Bolzen α4 so weit zurückdrückt, bis derselbe mit der Stange e die Bremsbacken/ an die Räder geprefst hat, wodurch die Bremswirkung entsteht. Wird der Wagen wieder in Bewegung gebracht, so zieht sich die Deichsel bis zu dem Bolzen α 2 wieder hervor, bis derselbe an die Führung b anstöfst, an welcher Stelle die Deichsel ihren Zugpunkt am Wagen hat. Der nach vorn geneigte Hebel d geht hierbei selbstthä'tig wieder zurück. Aufserdem . tragen zu seiner Rückbewegung auch die federnden Tragstangen g bei, welche die Bremsstange e zurückziehen und mit ihr die Bremsbacken/von den Rädern wieder lösen.
Die selbsttätige Bremse hat eine Feststellvorrichtung, welche es ermöglicht, die Wirkung der Bremse aufzuheben.
Diese Vorrichtung besteht aus einem federn-. den, auf der Querstange I angebrachten Einfallhaken h, der den Druck nach unten ausübt. Der Haken hat zu beiden Sejten des Deichselstutzens Führungen h1. An seinem Ende ist ein Riemen h2 angebracht, der durch die im Drehpunkt des Vorderwagens befindliche Büchse i und durch ein im Wagenboden befindliches Loch nach dem Kutscherbock führt, woselbst derselbe mit einem der in seinen Endtheilen befindlichen Löcher auf einen Knopf hB aufgesteckt wird.
Die Büchse i ist in den unteren Wendekreis V des drehbaren Wagengestelles eingeschmiedet. Der obere Wendekreis VI hat eine Oese, welche auf die Büchse lose aufgesteckt ist. Ueber der Oese ist die Büchse durch einen aufgeschmiedeten oder aufgedrehten Ring geschlossen. Die Büchse stellt demnach gleichzeitig die Verbindung zwischen dem drehbaren Untergestell und dem übrigen Theil des Wagens her.
Auf dem Deichselstutzen befinden sich Zähne α5. Soll nun die selbsttätige Wirkung der Bremse aufgehoben ■ werden, so lä'fst der Kutscher den Haken h mit dem Riemen /j2 herunter, bis der Haken in einen der Zähne α5 eingreift, wodurch die Verschiebung der Deichsel und deren Einwirkung auf den Hebel d aufgehoben wird, da der Haken die Rückbewegung der Deichsel verhindert. Zieht der Kutscher den Haken wieder empor und befestigt den Riemen an dem Knopf in der emporgehobenen Lage des Hakens, so ist dieses Hindernifs wieder aufgehoben und die Bremse kann dann wieder selbstthätig wirken.
Derselbe Bremsmechanismus hat auch zwei Vorrichtungen für Handbetrieb mit einer gemeinsamen Feststellvorrichtung zur Festhaltung des gegebenen Bremsdruckes.
Beide Bremsvorrichtungen haben einen gemeinschaftlichen Riemenzug k vom Kutscherb.ock aus durch die Büchse i hindurch nach dem Hebel d, an welchem der Riemen befestigt ist. Der Riemen geht unterhalb der Büchse über eine an derselben angebrachte Rolle I. Steht dieser Riemenzug über dem Drehpunkt des Wagengestelles, Fig. i, so führt derselbe vom Kutscherbock aus direct durch die Büchse i hindurch; steht derselbe hinter dem Drehpunkt, so führt der Zug über die beiden Rollen m und m1 nach der Büchse hin (Fig. 4); steht dieser Zug vor dem Drehpunkt, so wird die Rolle m dementsprechend nach hinten verlegt.
Der Riemenzug k führt durch eine Oeffnung im Wagenboden nach einer im Kutscherbock befindlichen Rolle η hin, auf welcher derselbe befestigt ist. Die Rolle ist auf der Achse 0 fest angebracht. Die Achse ruht drehbar in den beiden Ständern p. Auf derselben Achse befinden sich ebenfalls fest angebracht die Zugrolle q, die Zugrolle r und das Zahnrad s. Auf der Zugrolle q ist ein Riemen ^1 befestigt, der nach dem Kutschersitz durch eine daselbst vorhandene Oeffnung führt und der dort in einen Handgriffq2 endigt. Auf der Zugroller ist ein Riemen r1 befestigt, der durch eine in der Rückwand des Kutscherbockes befindliche Oeffnung nach dem Hinterwagen führt und dort in einen Handgriff r2 endigt. Ueber dem Zahnrade s ist eine Sperrklinke t angebracht,

Claims (1)

  1. die an dem Verbindungsstabe ρ1 der Ständerp drehbar befestigt ist. Von der Klinke führt ein Riemen t1 nach dem Kutschersitz durch eine in demselben befindliche Oeffnung und endigt dort in einen Handgriff i2. Die Achse ο ist mit einer Spiralfeder u umwunden, die an einem Ende bei u1 an dem Ständer ρ und am anderen Ende bei u2 auf der Achse befestigt ist. Die Feder befindet sich in gespanntem Zustande.
    Macht nun der Kutscher von der Bremse Gebrauch, so zieht er an dem Riemen q1, wodurch sich der Riemen von der Rolle q ab- und der Riemen auf der Rolle η aufwickelt, so dafs dergestalt die Zugwirkung des Riemens ql auf den Riemen k übertragen wird. Der Riemen k zieht den Hebel d zurück und bringt letzterer dadurch in gleicher Weise eine Bremswirkung hervor, wie durch das Zurückdrücken des Hebels mit der Deichsel bei der selbsttätigen Bremswirkung. Das Zahnrad s dreht sich hierbei mit, die Sperrklinke t fällt von Zahn zu Zahn ein und hält dieselbe beim Aufhören des Drehens den gegebenen Bremsdruck fest, da sie das Zurückdrehen des Zahnrades und somit auch der Zugrolle η hindert. Will der Kutscher die Bremse wieder lösen, so zieht er mit dem Riemen tl die Klinke wieder empor. Das Zahnrad, hierdurch wieder frei geworden, wird durch die Spiralfeder u, die durch das Drehen noch mehr gespannt worden ist, wieder zurückgedreht und dadurch auch die Rollen q und n, so dafs der Hebel d durch sein Uebergewicht nach vorn und durch die Träger g wieder zurückgezogen wird und die Bremsbacken von den Rädern wieder gelöst werden, wie nach dem Aufhören der selbstthätigen Bremswirkung. Wollen die Insassen des Hinterwagens von der Bremse Gebrauch machen, so ist der Vorgang derselbe, nur mit dem Unterschied, dafs hier die Rolle r durch den Riemen r1 gezogen wird und sich von dieser Rolle die Zugwirkung auf die übrigen Theile überträgt. Die Bremswirkung kann in beiden Fällen durch den Kutscher sowohl wie durch die Insassen des Hinter wagens durch Emporziehen der Klinke t wieder aufgehoben werden.
    An Stelle von Riemen kann auch jedes andere Zugmittel verwendet werden.
    Pa τ ε ν τ - A ν s ρ R υ c η :
    Eine selbsttätige, auch vom Kutscherbock und vom Innern des Wagens aus zu handhabende Bremse für Strafsenfuhrwerke, gekennzeichnet durch nachstehende Einrichtungen in Verbindung mit einander:
    a) zum selbstthätigen Bremsen die lose Anordnung der mit den Bremsbacken f verbundenen, daselbst mit den Federn g an den Wagenrahmen I angehängten Bremsstange e auf dem an der WagenacHse IV befestigten Arm c, welche beim Anhalten an der zurückschiebbaren Deichsel α durch die Bolzen ai und den Gabelhebel d nach rückwärts gedrückt wird und die Bremsbacken f anzieht;
    b) zum Feststellen der Bremse die Anbringung. von Zähnen auf der Deichsel, in welche Zähne der an einer Feder befestigte Haken h beim Herablassen des Riemens h% eingreift;
    c) zum Bremsen von Hand das Anhängen des Gabelhe'bels d an den Riemen k, welcher an die auf der Achse ο sitzende Mittelrolle η befestigt ist, damit durch Ziehen an dem an der Rolle q befestigten Riemen ql oder an dem an der Rolle r befestigten Riemen r1 die Bremsstange e zurückgedrückt, gebremst und so lange durch das Sperrrad s mit der Sperrklinke t gebremst gehalten wird, bis ein Ausheben der letzteren mit der Schnur i1 und ein Zurückdrehen der Rollenachse ο durch die gewundene Feder u erfolgt.
    Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
DENDAT55103D Selbstthätige, auch vom Kutscherbock und vom Inneren des Wagens aus zu handhabende Bremse für Strafsenfuhrwerke Expired - Lifetime DE55103C (de)

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