DE876C

DE876C - Vorrichtung an Kutschen zum Auslösen scheuender Pferde von den Bock- und Wagenplat/.en aus durch Anziehen eines Winkelhebels

Info

Publication number: DE876C
Application number: DE876DA
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1877-10-25
Filing date: 1877-10-25
Anticipated expiration: 1897-10-26

Description

1877.

Klasse 68.

BORGSMÜLLER m HOFSTEDE bei BOCHUM.

Vorrichtung an Kutschen zum Auslösen scheuender Pferde von den Bock- und Wagenplätzen

aus durch Anziehen eines Winkelhebels.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 26. October 1877 ab.

Diese Vorrichtung kann beliebig und leicht entweder

ι. zugleich von den Bock- und Wagenplätzen oder

2. vom Bockplatz allein oder

3. von den Wagenplätzen allein aus gehandhabt werden kann.

Infolge dieser verschiedenen Möglichkeiten der Auslösung braucht der Besitzer des mit einer solchen Vorrichtung versehenen Gespannes seinen Kutscher das Auslösen der Pferde gar nicht zu überlassen; er kann dies vielmehr selbst vom Innern des Wagens aus durch Anziehen des mit der Vorrichtung «zum Auslösen der Zugbänder verbundenen Kettchen ζ bewirken; das zum Bockplatz hinaufführende Kettchen z¹ ist für diesen Fall einfach zu entfernen. Ist das durch das gleichzeitige Anziehen zweier Kettchen erfolgende Auslösen der vier Zugbänder geschehen, so streifen die davonlaufenden Pferde selbst den Deichselhalter d ab, und es wird der Wagen, auf diese Weise aufser Verbindung mit den scheuenden Pferden gebracht, alsbald zum Stillstand gelangen.

Die in der Zeichnung dargestellte Vorrichtung zum Auslösen der Zugbänder ist wie folgt zusammengesetzt :

Das zum Festschrauben mit der Traverse q, mit Zapfen, Gewinde und Mutter versehene Gehäuse h, hat an seinem hinteren oberen Ende einen Einschnitt, in welchem der Winkelhebel k um einen Bolzen drehbar gelagert ist. Der im geschlossenen Zustande (bei befestigten Zugbändern) vertical stehende Arm dieses Hebels hat einen keilförmigen Querschnitt, um nach erfolgtem Durchstecken des mit dem Zugbande verbundenen Scheerchens s durch die horizontale Bohrung des Gehäuses leichter zwischen die Scheerenarme geschoben werden zu können, worauf ein Herausziehen des Scheerchens aus dem Gehäuse nicht mehr möglich ist. Der beim Durchstecken etwas gegen einander gedrückte, jetzt auf die beschriebene Art auseinander gehaltene, stärkere Theil der Scheerenarme verhindert dieses. Zieht man dann in der Richtung ζ oder z\ an dem Winkelhebel, so dafs der bislang horizontal liegende Theil desselben in die verticale, der bisher vertical liegende Theil nun in die horizontale Lage geräth, so klappt der jetzt nicht mehr auseinander gehaltene stärkere Scheerentheil zusammen und es werden die Scheerchen aus dem Gehäuse herausgezogen. Der abstreifbare Deichselhalter d besteht aus einer kurzen, auf beiden Seiten mit einer Oese zur Aufnahme der Spannriemen versehenen Hülse, welche auf die Deichselspitze von vorn aufgeschoben wird, sich gegen einen Bund des Deichselbeschlages fest anlegt und durch eine an dem Deichselbeschläg befestigte Feder F gegen leichtes Vorwärtsrutschen und Drehungen gesichert ist.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Die durch Zug an einem Winkelhebel zu bewirkende Oeffnung der Schenkel einer Scheere, zwischen welche der eine Arm des Winkelhebels beim Fahren geklemmt und in dieser Lage durch eine Druckfeder gehalten wird, so dafs diese Scheerenschenkel aus der Oese, in welche sie gesteckt sind, freiwillig sich nicht lösen, vielmehr ihren Sitz nur nach dem erwähnten Zug an dem Winkelhebel verlassen können.

2. Die durch eine Schleppfeder gehaltene Auslöse-Vorrichtung an dem Deichselhalter, deren Hülse sich selbstthätig löst, wenn die Pferde durch die unter 1 erwähnte Vorrichtung mechanisch abgeschirrt werden. .

Hierzu I Blatt Zeichnungen.