DE32465C - Friktionsbremse mit Kraftaufspeicherung für Eisenbahnfahrzeuge - Google Patents
Friktionsbremse mit Kraftaufspeicherung für EisenbahnfahrzeugeInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B61—RAILWAYS
- B61D—BODY DETAILS OR KINDS OF RAILWAY VEHICLES
- B61D43/00—Devices for using the energy of the movements of the vehicles
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 20: Eisenbahnbetrieb.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 26. August 1884. ab.
Die bis jetzt bekannten Frictionsbremsen für Eisenbahnfahrzeuge haben den Nachtheil, dafs
die Frictionsrollen oder -Scheiben zur Erzeugung der Bremskraft während der ganzen
Dauer der Bremsung in Contact mit den fest auf der Wagenachse sitzenden Rollen oder
Scheiben bleiben müssen und infolge dessen (neben einer grofsen Abnutzung der erstgenannten
Rollen) durch die Veränderung des Reibungscoefficienten sehr ungleich und unruhig
bremsen, dafs man ferner die Wirkung dieser Bremsapparate nicht vollständig reguliren
kann, und dafs ein langsames Bremsen, wie es namentlich für Güterzüge nothwendig ist, sowie
eine Steigerung der Bremskraft in gewissen Intervallen mit denselben nicht ausgeführt werden
kann.
Die vorliegende Erfindung sucht diese Uebelstände dadurch zu beseitigen, dafs der Contact
der beiden Rollen oder Scheiben sofort aufgehoben wird, sobald die gewünschte Bremskraft
erzeugt ist und diese Bremskraft durch einen besonderen Apparat aufgespeichert wird,
und dafs trotzdem die Bremse in Wirkung bleibt.
Die in den Fig. 1 bis 5 dargestellte Bremse besteht aus zwei Haupttheilen: dem Schaltwerk
mit der Frictionsrolle und dem Accumulator zum Aufspeichern und Abgeben der Bremskraft.
Das Schaltwerk ist aus den in gröfserem Mafsstabe gezeichneten Fig. 1, 2 und 3, sowie
aus dem Aufrifs, Fig. 4, und dem Grundrifs, Fig. 5, in Zusammenhang mit den anderen
Theilen der Vorrichtung zu ersehen und besteht aus dem drehbar an dem Untergestell
des Wagens aufgehängten Rahmen W W, welcher unten die Frictionsrolle b und in der
Mitte den eigentlichen Schaltapparat trägt. Der letztere besteht aus einem Sperrrad ρ mit einer
Anzahl (in der Zeichnung z. B. vier bezw. acht) Zähnen und einem mit demselben fest verbundenen
Ausrückungsrade mit einer entsprechenden Anzahl (in der Zeichnung z. B.
zwei) Mitnehmerdaumen s. Wird dieses Schaltwerk durch den Hebel p1 bewegt, so kann
dasselbe infolge des mit dem Rahmen W fest verbundenen Anschlages p2 nur um einen Zahn
gedreht werden. Ist dieses Schaltrad um die entsprechende Anzahl (für die gezeichnete Construction
um vier) Zähne weiter gedreht worden, so stöfst ein Mitnehmerdaumen s gegen die
Stange 0 bezw. den Mitnehmer derselben und löst damit den später zu beschreibenden Accumulator
aus. Es wird deshalb das Schaltwerk eine Anzahl Male (hier dreimal) gedreht, ohne
dafs ein Auslösen des zweiten Apparates (des Accumulators) stattfindet, welch letzteres erst
bei dem letzten (hier vierten) Schalten erfolgt.
Die unten im Rahmen W angebrachte Frictionsrolle b hängt freischwebend und ist stets
aufser Contact mit der auf der Radachse sitzenden Rolle a. Die Rolle b ist fest verbunden
mit einer Kettenscheibe c, über welche eine Kette ohne Ende d, und zwar schlaff aufgehängt,
läuft, derart, dafs die Entfernung der Achsen der Kettenscheiben c auf der Frictionsrolle
und e an dem Accumulatorapparat, auf welch letzteren diese Kette d aufläuft, gröfser
und kleiner werden kann.
Der Accumulator besteht aus einer Schnecke f, welche auf derselben Achse sitzt
wie das vorerwähnte Kettenrad e und durch das Schneckenrad g die Achse h und damit
die auf derselben befindliche Klauenkupplung i
bewegt. An dem mittleren Theil der Klauenkupplung z, welcher lose auf der Achse h steckt,
ist die Kette / befestigt, welche den Bremshebel m bewegt. Die Klauenkupplung wird
durch eine Spiralfeder stets in einander verschoben. Λ .
Zum Inthätigkeitsetzen der Bremse wird die Stange q angezogen, was unter Vermittelung
des Hebels η entweder durch die Handhabe k oder vom nächsten Wagen aus
mit einer Leine k1 oder beim Rangiren durch den Handgriff r r1 geschehen kann. Dadurch
bewegt sich zunächst der Schaltwerkhebel pl
bis zum Anschlag ^2, dreht hierbei das Schaltrad
um einen Zahn, wobei der obere Sperrhaken wieder einfällt und ein Zurückdrehen verhindert. Bei dem weiteren, Anziehen der
Stange q wird der Hebel p1 mit dem Anschlag
p2 auch den Rahmen W mitnehmen und
damit die Bremsrolle b aus ihrer früheren senkrechten in die punktirte Lage, Fig. 4, und in
Contact mit der Radachsenrolle α bringen. Durch die hierbei eintretende Bewegung der
Frictionsrolle b und der mit ihr verbundenen Kettenscheibe c wird die Kettenscheibe e und
damit der Accumulator in Bewegung gesetzt und durch das Aufwinden der Kette / auf der
Muffe i der Bremshebel m angezogen. Die Uebertragung der Bewegung von der Frictionsrolle
auf den Accumulator erfolgt stets gleichmäfsig und sicher durch die endlose Kette d,
trotzdem dieselbe, um die Bewegung der Frictionsrolle zu ermöglichen, schlaff über beiden
Kettenrädern liegt.
Ist auf diese Weise nach einigen Secunden der gewünschte Grad der Bremskraft erzeugt,
so wird die Stange q freigelassen, die durch das heruntersinkende Eigengewicht des Hebels w
nunmehr eine der früheren entgegengesetzte Bewegung macht, den Hebel p1 in das Schaltrad
um einen Zahn zurück eingreifen und den Rahmen mit der Frictionsrolle in die ursprüngliche
freihängende Lage zurückfallen läfst, wodurch sofort der Contact zwischen den Rollen
aufgehoben wird. Die Bremse jedoch bleibt wegen der Selbstsperrung der Schnecke geschlossen,
wirkt ohne Zuckungen und Stöfse fort und bedarf keiner weiteren Bedienung mehr, bis entweder die Bremskraft vermehrt
oder aufgehoben werden soll.
Das letztere geschieht durch Ausrücken der Klauenkupplung i vermittelst der Stange 0 des
Schaltwerkes, erfolgt also dann, wenn ein Daumen s an den Mitnehmer der Stange 0
anstöfst, wie dieses in Fig. 3 dargestellt ist, wodurch die Bremse durch das Eigengewicht
des Bremshebels m aufgeht.
Wird bei einer solchen Stellung des Schaltwerkes der Hebel η nicht niedergelassen, sondern
die Stange q weiter angezogen, so erfolgt ein neues Bremsen und durch jedes neue Anziehen
der Stange q eine weitere Verstärkung der Bremswirkung, so lange, bis wieder ein
Daumen s an die Stange 0 anschlägt und damit die Bremse auslöst, was bei der in der Zeichnung
dargestellten Anordnung bei dem jedesmaligen vierten Anziehen vor sich geht. Soll
infolge eines Nothfalles die ganze Bremskraft angewendet werden, so wird dies erreicht, indem
man die Frictionsrollen einige Secunden länger in Contact läfst; in diesem Falle mufs
aber zum Lösen der Bremse der Hebel η so oft, als der gewählten Anzahl der Zähne im
Schaltrad entspricht (bei der gezeichneten An-' Ordnung dreimal), herabgelassen werden, damit
hierfür, d. h. zum Lösen der Bremse, wieder der Daumen 5 zum Angriff gelangt.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Eine Frictionsbremse mit Kraftaufspeicheruiig, welche, wie im Patente No. 10418, ein Schraubenradvorgelege benutzt und gekennzeichnet ist durch:a) einen fest am Wagen angeordneten, aus einer Schnecke f, einem Schneckenrad g und einer Kupplung i bestehenden Accumulator oder Kraftaufspeicherungsapparat, undb) ein sowohl auf den schwingenden Rahmen W, als auch auf die Kupplung i einwirkendes, beispielsweise nach viermaligem Anziehen der Leine in die Anfangsstellung zurückkehrendes Schaltwerk q ρ pl s 0, welches gleichzeitig mit der durch die Kette d mit dem Accumulator in Verbindung stehenden Frictionsrolle in dem schwingenden Rahmen gelagert ist.
Publications (1)
| Publication Number | Publication Date |
|---|---|
| DE32465C true DE32465C (de) |
Family
ID=308481
Family Applications (1)
| Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
|---|---|---|---|
| DENDAT32465D Active DE32465C (de) | Friktionsbremse mit Kraftaufspeicherung für Eisenbahnfahrzeuge |
Country Status (1)
| Country | Link |
|---|---|
| DE (1) | DE32465C (de) |
-
0
- DE DENDAT32465D patent/DE32465C/de active Active
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