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Rundstrickmaschine zur Herstellung geformter Rundstrickware Die Erfindung
betrifft eine Rundstrickmaschine, auf welcher geformte Strickware hergestellt werden
kann. Die Formung dieser Strickware erfolgt hierbei vollkommen automatisch und selbsttätig,
und zwar wird sie durch Maschenzunahme bewirkt. Gemäß der Erfindung sind bei dieser
Rundstrickmaschine in demselben Nadelbett gewöhnliche und Formnadeln angeordnet,
welche zum Maschenausgleich beim Einrücken der Formnadeln untereinander gekuppelt
sind. Durch diese Kupplung der gewöhnlichen Nadeln und Formnadeln untereinander
ist es möglich, geformte Strickware herstellen zu können, die in ihrem äußeren Aussehen
vollkommen gleichmäßig ist, was mit bisher bekannten Einrichtungen zur Herstellung
von geformter Strickware nicht möglich war.
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An sich ist das Einsetzen gewöhnlicher und Formnadeln in demselben
Nadelbett bei solchen Maschinen bekannt, doch häben diese keine Möglichkeit zum
Maschenausgleich. Auch die Kupplung von Nadelstößern miteinander ist bekannt, jedoch
bei einer Maschine, bei der zur Herstellung einer Hochferse nebeneinanderliegende
-Stößer gleichartiger Nadeln gekuppelt werden.
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Nach der Erfindung werden, wie an sich bekannt, die Formnadeln,
d. h. also die Nadeln, die zeitweise zu den gewöhnlichen Nadeln des Nadelzylinders
hinzutreten und dadurch die Anzahl der Maschen in der Strickware vergrößern, nacheinander
selbsttätig in Tätigkeit gebracht werden, so daß also die Strickware allmählich
weiter wird.
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Die Nadeln sind verschiebbar in dem Nadelzylinder angeordnet und können
um den Zylinder herum gleichmäßig angeordnet sein, oder diese Nadeln können auch
an dem Teil, wo die Formnadeln zu den übrigen Nadeln hinzugefügt sind, dichter angeordnet
sein.
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Ein wesentliches Merkmal der Erfindung besteht darin, daß Vorrichtungen
vorgesehen sind, durch die die Strickware gleichmäßig wird. Da nämlich, wie bereits
erwähnt, die gewöhnlichen Nadeln und die Formnadeln beide zusammen in demselben
Nadelbett angeordnet sind und die in Tätigkeit befindlichen Formnadeln gleichzeitig
mit den gewöhnlichen Nadeln arbeiten, so folgt daraus, daß, wenn die Anzahl der
wirksamen Nadeln vergrößert wird, die Teilung der Maschine und infolgedessen auch
die der Strickware an dem Teil des Nadelkranzes, wo die Nadeln eingefügt werden,
geändert wird. Um nun zu erreichen, daß das fertige Fabrikat trotz der Durchmesservergrößerung
sowohl in der Maschenbildung als auch im äußeren Ansehen gleichmäßig aussieht, tritt
gleichzeitig mit
dem Intätigkeittreten der Formwerkzeuge eine Vorrichtung
in Tätigkeit, durch die das Maschenmaß geändert wird.
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Bei einer Rundstrickmaschine, die zur Herstellung eines nahtlosen
Strumpfes dient, welcher auf einer Seite, beispielsweise an der Wade, geformt werden
soll, wird ein Nadelzylinder vorgesehen, der verschieden große Abschnitte besitzt,
wobei der Abschnitt mit der groben Teilung die gewöhnlichen Nadeln umfaßt und derjenige
mit der feinen Teilung sowohl die gewöhnlichen als auch die Formnadeln enthält.
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Wenn auf einer derartigen Maschine ein geformter Schlauch hergestellt
werden soll, so wird zunächst auf den gewöhnlichen Nadeln gestrickt, wobei die Formnadeln
unwirksam sind. Wenn mit dem Formen begonnen werden soll, so werden die Formnadeln
in Tätigkeit gesetzt, beispielsweise zwei oder mehrere derselben gleichzeitig, und
auf diese Weise zusätzliche Maschinen gebildet, so daß die Schlauchstrickware im
Umfang vergrößert wird.
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Naturgemäß kann. auch statt eines Nadelzylinders mit Abteilungen verschiedener
Teilung auch ein solcher Nadelzylinder verwendet werden, bei dem die Formnadeln
um den ganzen Zylinder herum mit den gewöhnlichen Nadeln vermischt sind, wobei ebenfalls
diese Formnadeln, die sich gewöhnlich in Ruhe befinden, wenn sie in Tätigkeit gesetzt
werden, eine Erweiterung des Schlauches bewirken. Wenn der Nadelkranz in verschiedene
Abteilungen aufgeteilt ist, so ist die Feinabteilung, welche die Formnadeln enthält,
von solchem Ausmaß im Verhältnis zu der anderen Abteilung, daß, wenn die gewöhnlichen
Nadeln in dieser Feinabteilung allein, ohne die Formnadeln, wirksam sind, diese
Nadeln in diesem Teil größere Maschen stricken als in den übrigen Teilen. Die als
gewöhnliche Nadeln bezeichneten Nadeln sind diejenigen, welche dauernd stricken,
während die Formnadeln nur zeitweilig in Tätigkeit treten. Unter Ausgleichen der
Maschen ist die Herstellung von Maschen gleicher Länge um die ganze Strickware herum
zu verstehen, d. h. also in jedem einzelnen Rundgang. Dieses Ausgleichen findet
unabhängig von der Tatsache statt, daß zu verschiedenen Zeiten auf Nadeln gestrickt
wird, die voneinander größeren Abstand besitzen. Unter dem im folgenden gebrauchten
Ausdruck »ausgewählt« für das Wirksamwerden der Formnadeln ist zu verstehen, daß
diese Nadeln aus ihrer Ruhelage nacheinander in Tätigkeit treten und dabei die zusätzlichen
Maschen in aufeinanderfolgenden oder getrennten Rundgängen einführen und nicht alle
auf einmal in demselben Rundgang anfangen zu stricken. Bei dem bereits erwähnten
Ausführungsbeispiel der Erfindung, wo der Nadelzylinder in Abteilungen verschiedener
Teilung eingeteilt ist, werden die Nadeln vorzugsweise derart betätigt, daß während
des Strickens des engen oder nicht geweiterten Teiles des Schlauches die gewöhnlichen
Nadeln der Feinabteilung kürzere oder festere Maschen. ziehen als die gewöhnlichen
Nadeln in der Grobabteilung. Der Erfolg dieser Anordnung besteht, wie bereits erwähnt,
darin, daß die gewöhnlichen Nadeln in der Feinabteilung größere Maschen liefern
als diejenigen der Grobabteilung, so daß also der Strumpf auf dem ganzen Umfang
gleichmäßig aussieht. Weiterhin ist Vorsorge getroffen, daß, wenn die Formnadeln
in Tätigkeit gesetzt werden, diese und die benachbarten gewöhnlichen Nadeln längere
oder lockere Maschen stricken als diejenigen, welche auf den gewöhnlichen Nadeln
in dem Grobteil gestrickt werden. Auf diese Weise wird erreicht, daß die Strickware
überall gleichmäßiges Aussehen erhält.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung bei einer
- Strickmaschine zur Herstellung von nahtlosen Strümpfen beschrieben.
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Von den Zeichnungen ist Abb. z eine schematische Darstellung der Anordnung
der Nadeln in dem Zylinder. Abb. 2 zeigt die verschiedenen Nadelarten, und Abb.3
zeigt die verschiedenen Stößerarten, welche bei der Maschine verwendet werden. Abb.
q. und 5 zeigen, wie die Stößer auf ihre entsprechenden Nadeln einwirken.
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Abb.6 zeigt eine aufgerollte Darstellung der Schlösser, welche auf
die Stößer und Nadeln einwirken.
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Abb. 7 bis 1a zeigen die verschiedenen aufeinanderfolgenden Arbeitsschritte
bei der Herstellung von fassonierten Strickwaren.
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Abb. 13 zeigt eine schematische Darstellung einer beispielsweisen
Verteilung der gewöhnlichen und Formnadeln in einem Zylinder, wobei die Nuten .
gleich weit voneinander entfernt sind.
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Abb. 1q. zeigt eine etwas andere Verteilung der Nadeln auf dem Zylinder.
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Bei der Maschine wird mit dem Stricken des Strumpfes an der Spitze
begonnen, und oberhalb der Fessel desselben wird nach und nach der Durchmesser des
gestrickten Beinschlauches vergrößert, indem die Anzahl der Maschen an der Rückseite
des Strumpfes vermehrt wird.
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Der Nadelzylinder r (Abb. z) besteht aus einer Abteilung :2 von in
Grobteilung angeordneten Nadeln, welche sich ungefähr um %
des Zylinderumfanges
herum erstrecken. Der übrigeViertelteil des Zylinders ist in der Mitte der Hackenseite
angeordnet und in drei Abteilungen 3, 4, 5 geteilt, von denen die Abteilungen 3
und 4 Feinteilung und die Abteilung 5 Grobteilung besitzen. In den Grobabteilungen
a und 5 befinden sich die gewöhnlichen Stricknadeln 6. In den Fein- oder Formabteilungen
3, 4 wechseln gewöhnliche Nadeln 7 mit Formnadeln 8 ab, oder Formnadeln sind nach
Bedarf vorgesehen. Eine passende Anordnung für die gemischten Abteilungen 3, 4 und
5, die als Formabteilungen bezeichnet werden können, besteht darin, daß beispielsweise
eine geringe Anzahl gewöhnlicher Nadeln, beispielsweise io, in der Mitte angeordnet
sind und dann mit gewöhnlichen Nadeln an jeder Seite abivechseln, wie sich aus Abb.
i ergibt.
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Auf einem derartig ausgerüsteten Nadelzylinder wird die Fassonierung
dadurch bewirkt, daß die Formnadeln 8 nacheinander zu bestimmten Zeiten auf gegenüberliegenden
Seiten vom Mittelpunkt in Tätigkeit treten. Beispielsweise kann die Fassonierung
dadurch hergestellt werden, daß zunächst die beiden Formnadeln an den gegenüberliegenden
Seiten der mittleren Gruppe 5 von ge-v#öhnlichen Nadeln in Tätigkeit treten, und
dann, nachdem auf diesen Nadeln eine bestimmte Anzahl Rundläufe ausgeführt wurde,
können die beiden nächsten Formnadeln in Tätigkeit treten usw., bis alle Formnadeln
wirksam sind und auf diese Weise ein Strumpf mit einem geformten Längen hergestellt
wurde.
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Zum Intätigkeitsetzen der Formnadeln können beliebige Vorrichtungen
verwendet werden. Eine vorteilhafte Ausführungsform besteht darin, eine Anzahl von
durch Dreiecke betätigte Stößer zu verwenden, und diese Ausführungsform ist nicht
nur deswegen vorteilhaft, weil sie ermöglicht, die Formnadeln nacheinander oder
ausgewählt in Tätigkeit treten zu lassen, sondern auch deswegen; weil sie ermöglicht,
die Maschenbildungsarbeit der in dem Formteil eingefügten gewöhnlichen Nadeln beliebig
zu ändern.
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Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel befindet sich ein Stößer
g unter jeder Formnadel und ein Stößer io unter jeder gewöhnlichen Nadel, d. h.
also in den Abteilungen 3 und 4 befindet sich unter jeder Nadel ein Stößer. Diese
Stößer sind paarweise angeordnet, und die Stößer io sind derart gestaltet und angeordnet,
daß, wenn einer derselben beispielsweise durch das Schloß hochgehoben wird, er auf
das nächste angrenzende Stößerpaar einwirkt und dieses bis zu einer geringen Höhe
hebt, wobei der Stößer io dieses Paares, wenn er selbst hochgehoben wird, ebenfalls
wieder das nächste Paar anhebt usw. Auf diese Weise wirkt jedes Stößerpaar schon
selbsttätig auf das nächste Stößerpaar ein, wobei sich dieses Arbeitsspiel durch
die ganze Nadelserie hindurch wiederholt.
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Durch die Verwendung derartiger Stößer in Verbindung mit entsprechenden
Schlössern können die Formnadeln einzeln in Tätigkeit gebracht werden, und um zu
ermöglichen, daß die Fassonierung vom Mittelpunkt aus stattfindet, sind die Stößer
rechts- und linksseitig ausgebildet, wie sich aus Abb. 7 ergibt, so daß bei jeder
Auswahl eine oder mehrere Nadeln gleichzeitig auf gegenüberliegenden Seiten des
Mittelpunktes in Tätigkeit gesetzt werden.
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Zum Ausgleichen der fassonierten Strickware ist folgende Anordnung
getroffen. Die Stößer g unter den Formnadeln heben ihre Nadeln aus einer Ruhelage
in eine Stricklage, so daß die Nadeln derart betätigt w erden 'können, daß sie Maschen
bilden. Die Stößer io unter den gewöhnlichen Nadeln, welche den Formnadeln zugeteilt
sind, d. h. unter den Nadeln 7, sind derart gestaltet, daß, wenn sie hochgehoben
werden, die Stößer derart auf die Nadeln einwirken, daß diese längere Maschen ziehen,
als es beim gewöhnlichen Stricken der Fall ist. Der Zweck dieser Anordnung besteht
darin, die Teilung der Strickware an den Stellen gröber zu machen, wo die zusätzlichen
Nadeln in Tätigkeit treten und infolgedessen der Nadelabstand geringer wird.
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Bei dem Arbeitsgang der Maschine werden während des Formstrickens
in einem Rundgang die ausgewählten Formnadeln in die Arbeitsstellung durch ihre
Stößer hochgehoben, wobei die Stößer gleichzeitig diejenigen der angrenzenden gewöhnlichen
Nadeln auswählen, und bei dem nächsten Rundgang werden diese ausgewählten Stößer
dann derart hochgehoben, daß die dazugehörigen gewöhnlichen Nadeln längere Maschen
ziehen. Das Hochheben dieser Stößer, welche die Stößer der angrenzenden Formnadeln
auswählen, findet statt, bevor diese selbst in Tätigkeit gesetzt werden, nachdem
bereits eine gewünschte Anzahl von Rundgängen gestrickt wurde.
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Vorzugsweise werden die Betätigungsvorrichtungen für die angrenzenden
gewöhnlichen Nadeln derart angeordnet, daß diese, wenn die Formnadeln wirksam sind,
betätigt werden, anstatt während des nächsten Rundganges, wie oben beschrieben,
d. h. also daß, wenn jede Formnadel ihre erste Masche zieht, dann die danebenliegende
gewöhnliche Nadel eine längere Masche zieht. Dies kann dadurch erreicht werden,
daß die Stößer der Formnadel und der angrenzenden gewöhnlichen
Nadel
gekuppelt werden, so daß sie beide zusammen arbeiten, wie sich aus der folgenden
Beschreibung ergibt.
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Um die obenerwähnte Gleichmäßigkeit der Strickware zu erhalten, sind
die Strickfüße 8a der Formnadeln 8 höher als die Strickfüße 6a der gewöhnlichen
Nadeln in der Grobabteilung, und diejenigen gewöhnlichen Nadeln, welche den Formnadeln
zugeordnet sind, besitzen Füße 7a, 7b von verschiedener Höhe, von denen einer höher
und einer niedriger ist als die Strickfüße 6a der übrigen gewöhnlichen Nadeln. Die
hohen Füße 8a auf den Formnadeln ermöglichen eine größere Bewegung dieser Nadel
unter dem Strickschloßteil i i (Abb. 6) als diejenigen der gewöhnlichen Nadeln in
der grobteiligen Abteilung, und infolgedessen ziehen auch die Formnadeln die zum
Ausgleich der Strickware nötigen längeren Maschen. Wenn die gewöhnlichen Nadeln
7 ,allein arbeiten, d. h. ohne die ihnen zu-' geordneten Formnadeln, wirkt das Schloßteil
i i auf die niedrigen Füße 7b ein, so daß diese Nadeln kürzere Maschen ziehen. Wenn
jedoch die Stößer io unter diesen Nadeln angehoben werden, nämlich infolge oder
durch das Intätigkeittreten der zugeordneten Formnadeln, so wirkt das Dreieck i
i auf die hohen Füße 7a ein, und infolgedessen werden lange Maschen gezogen.
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Die Stößer io, welche das Stricken der gewöhnlichen Nadeln 7 bewirken,
sind an ihrem oberen Ende ioc so geformt, daß sie, wenn sie hochgehoben werden,
die Nadeln nach außen drücken, wie in Abb. 5 dargestellt, und auf diese Weise den
hohen Fuß 7a unter das Strickschloßteil ii bringen. Naturgemäß können die Stößer
auch in anderer Weise gestaltet sein und auf die Maschenbildung der Nadeln einwirken.
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Die ganze Anzahl der gewöhnlichen Nadeln ist in zwei Gruppen geteilt,
nämlich in lang-und kurzfüßige Nadeln, die in bekannter Weise zur Herstellung der
Ferse und der Spitze dienen, d. h. also, auf der einen Hälfte des Nadelkranzes befinden
sich die Spannnadeln 6, die lange Füße 611 besitzen, während sich auf der anderen,
der Hacken- und Spitzenhälfte, in der natürlich auch die Formnadeln untergebracht
sind, die Fersen-und die Spitzennadeln i2 befinden, die kurze Füße i2a haben, ausgenommen
in den Teilen 3 und q., wo die Nadeln, wie bereits beschrieben, abwechselnd angeordnet
sind. Bei dem dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiel sind vier Nadelarten
vorgesehen, nämlich langfüßige gewöhnliche Nadeln 6, kurzfüßige gewöhnliche Nadeln
12, deren Füße jedoch normale Höhe besitzen, Formnadeln 8 mit kurzen hohen Füßen
8a und gewöhnliche Nadeln 7 mit abgestuften hohen und niedrigen Füßen 711, 7b.
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Die Stößer 9, io besitzen Füße 9a und ioa gleichmäßiger Länge, jedoch
die in der mittleren Abteilung angeordneten Stößer 13, d. h. diejenigen, welche
zuerst in Tätigkeit treten, haben lange.Füße 13a (Abb.7). Naturgemäß befinden sich
in der Grobabteilung 2 gewöhnliche Nadeln, deren größter Teil lange Füße und deren
übriger Teil kurze Füße besitzt, wie sich aus Abb. i ergibt.
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Zum Auswählen und Hochheben der Stößer dient ein beweglicher Schloßteil
1q., der mustergemäß beeinflußt wird und dadurch die langfüßigen Stößer in eine
vorher bestimmte Stellung hebt (Abb.8). Weiterhin sind zwei Schloßteile 15, 16 vorgesehen,
von denen das Schloßteil 15 feststeht und das Schloßteil 16 mustergemäß in und außer
Tätigkeit gesetzt wird. Das Schloßteil15 dient zum Hochheben der ausgewählten Stößer
13, und zwar in solche Höhe, daß die angrenzenden Stößer 9 und io, welche das Stricken
der entsprechenden Nadeln in der beschriebenen Weise bewirken, in Tätigkeit gesetzt
werden. Die Stößer 13 befinden sich unter den äußeren Nadeln der Gruppe 5, die in
einer höheren Ebene angeordnet sind, so d'aß sie bei jeder Umdrehung stricken. Auf
diese Weise hat das Hochheben dieser Stößer 13 keinen Einfluß auf ihre Nadeln, sondern
dient vielmehr einzig und allein zum Beginn des Fassonierens. Jeder der Stößer 13
besitzt einen Fuß 13b, der dazu dient, wenn die Stößer von dem Schloßteil 15 hochgehoben
werden, auf die Füße 9a und ioa der Stößer 9 und io (Abb. 9) einzuwirken und diese
zu dem beschriebenen Zweck hochzuheben. Das zweite Schloßtdil 16 ist ein Zugdreieck
und dient dazu, diejenigen Stößer herunterzuziehen, die durch die vorhergehenden
Stößer hochgehoben wurden. Es ist zu bemerken, daß jedes Paar der Stößer 9 und 1o,
wenn sie hochgehoben werden, die nächsten angrenzenden Stößerpaare auswählt, wobei
zu diesem Zweck jeder Stößer ro einen Fuß iob besitzt, welcher auf die Füße der
nächsten Stößerpaare einwirkt, wenn es jedoch nicht erwünscht ist, daß diese Stößer
hochgehoben werden, dann werden sie von dem Zugschloßteil 16 heruntergezogen. Durch
Außertätigkeitsetzen des Zugschloßteiles 16 (Abb. i1) kommen die ausgewählten Stößer
bei der nächsten Umdrehung in eine solche Lage, daß sie von dem Schloßteil 15 hochgehoben
werden (Abb.12). Auf diese Weise werden durch mechanisch kontrollierte Bewegung
des Schloßteiles 16 in und außer Tätigkeit die Formnadeln in bestimmten Zwischenräumen
in Tätigkeit gesetzt. Wenn dieses
Schloß wirksam ist, findet keine
weitere Auswahl der Stößer statt, und infolgedessen kann eine beliebige Anzahl von
Rundläufen gestrickt werden vor dem darauffolgenden Intätigkeittreten neuer Formnadeln.
Wenn dagegen das Schloßteil 16 außer Tätigkeit ist, so findet ein Auswählen und
Hochheben der Stößer bei jeder Umdrehung statt. Ein weiteres Schloßteil 17 kann
zwischen den Schloßteilen 15 und 16 eingefügt werden, das als Stellungsschloßteil
bezeichnet werden kann, da es nämlich dazu dient, die ausgewählten Stößer g und
io (Abb. io) derart zu ordnen, daß ihre Füße ga und roll bestimmt auf das Schloßteil
16 gelangen, wenn dieses wirksam ist, oder zu erreichen, daß diese Füße in die genaue
Lage gebracht werden, damit sie mit dem Hebeschloßteil 15 zusammenwirken,
wenn das Zugschloßteil 16 unwirksam ist. An jedem Stößer io ist ein schmaler Vorsprung
iod vorgesehen, der mit dem Fuß ga an dem ihm zugeordneten Formnadelstößer g zusammenwirkt,
sb daß dieser herunterbewegt wird, wenn er selbst auch heruntergezogen wird.
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Zum Bewegen des Zugschloßteiles 16 können beliebige Vorrichtungen
dienen. Das Strickschloßteil ii, Hubschloßteil 18, Mittelschloßteil ig, Führerschloßteil
2o und andere Schloßteile für die Nadeln sind so konstruiert, daß Einwirkungen der
Stößer auf ihre Nadeln stattfinden können. Anstatt die Formnadeln auf einmal hochzuheben
und auszuwählen, können auch zwei oder mehr durch entsprechende Stößer gleichzeitig
hochgehoben werden.
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Es ist zu bemerken, daß die Fassonierung der schlauchförmigen Strickware
während des Rundstrickens durch Zunahme stattfindet, und zwar infolge der Zunahme
von Formnadeln zu den inTätigkeit'befindlichen Nadeln. Gewöhnlich laufen die Formnadeln
8 in einer Leerlaufbahn x (Abb. 6), während die gewöhnlichen Nadeln mit Hilfe eines
Schloßteils 2i in einer höheren Bahn y laufen und stricken, wobei die Formnadeln
in diese höhere Bahn erforderlichenfalls, wie bereits beschrieben, durch das Schloßteil
15 hochgehoben werden. Vor dem Beginn des Strickens einer neuen Strickware
werfen die Formnadeln ihre Maschen ab und werden in die Leerlaufbahn zurückgeführt.
Diese Rückbewegung wird durch ein besonderes Schloßteilsystem bewirkt, und zwar
sind die Füße 8a der Formnadeln kürzer als die Füße i2a der kurzfüßigen gewöhnlichen
Nadeln 12, und nachdem alle Nadeln hochgehoben worden sind und wenn die Formnadeln
außer Wirkung gesetzt werden sollen, wird ein Schloßteil 22 in Tätigkeit gegen die
Nadeln gesetzt, welches alle gewöhnlichen Nadeln 6, 7 und 12 herunterdrückt, dabei
jedoch die kurzfüßigen Nadeln ausläßt, so daß diese Formnadeln in hochgehobener
Stellung an dem Garnzuführungspunkt vorbeigehen. Kurz bevor die Formnadeln den Garnzuführungspunkt
erreichen, wird der Fadenzuführer außer Tätigkeit gesetzt, so daß diese Nadeln keinen
Faden aufnehmen, jedoch heruntergedrückt werden und gleichzeitig mit dem Abspringen
der Maschen wieder in die untere Leerlaufbahn gelangen. Beim nächsten Rundgang werden
die gewöhnlichen Nadeln 6, 12 und 7 hochgehoben durch das Schloßteil 2i und stricken.
Die Stößer werden zu bestimmter Zeit durch ein kontrollbar bewegliches Schloßtei123
außer Tätigkeit gesetzt. Ein Dreieck 24 kann dazu dienen, die Nadeln 7 in Stellung
zu halten, wenn die Stößer io (Abb. 5), von unten zu dem bereits beschriebenen Zweck
hinter sie treten. Wenn jedoch die Formnadeln zusammen mit gewöhnlichen Nadeln mit
überall gleicher Teilung in einem Nadelzylinder angeordnet sind, kann die Fassonierung
oder Durchmesserveränderung der schlauchförmigen Strickware dadurch bewirkt werden,
daß die Formnadeln gruppenweise in Tätigkeit gesetzt werden, und zwar eine öder
mehrere Nadeln in jeder Grüppe gleichzeitig, oder mit dieser Durchmesservergrößerung-
kann an einem Punkt begonnen werden, und' in einer oder beiden Richtungen rund um
den Zylinder herum fortschreiten. Das Ausgleichen der Maschen kann dabei in gleicher
Weise, wie bereits beschrieben, geschehen.
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In der Abb. 13 ist schematisch eine beispielsweise Verteilung der
gewöhnlichen Formnadeln auf dem Nadelzylinder dargestellt. Beispielsweise besteht
dieser aus einer Gruppe 25 langfüßiger oder Spannadeln 6, Gruppen 26 kurzfüßiger
Nadeln, bestellend aus gewöhnlichen Nadeln 12 an gegenüberliegenden Enden der Gruppe
25 und einer Gruppe 27 gewöhnlicher Nadeln 7c mit ab-. gestuften Füßen, abwechselnd
mit Formnadeln 8b, d. h. also Nadeln, die ähnlich den in Abb. 2 dargestellten Nadeln
7 und 8 sind. Bei 'dieser Anordnung ist die Anzahl der gewöhnlichen kurzfüßigen
Nadeln in den Gruppen 26, 27 gleich der Anzahl der langfüßigen Nadeln 6 - der Gruppe
25, so daß, wenn die Formnadeln unwirksam sind, ebensoviel Hacken- und Spitzennadeln
wirksam sind wie Spannadeln vorhanden. Infolge der vorhandenen Anzahl von Formnadeln
nehmen jedoch die gewöhnlichen , kurzfüßigen Nadeln mehr als die Hälfte des Umfanges
vom Nadelzylinder ein.
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Wenn die Formnadeln außer Tätigkeit gesetzt sind, laufen ihre Füße
auf der Leerlaufbahn x, während die Füße der gewöhnlichen
Nadeln,
wie bereits erwähnt, in der Stricklaufbahn y laufen (Abb.6).
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Stößer g, io und 13 (Abb. 3) sind den Form- und den mit abgestuften
Füßen versehenen Nadeln- zugeordnet und werden in der bereits beschriebenen Weise,
wie in den Abb.7 bis 12 dargestellt, betätigt. Da jedoch die Nadelkanäle in gleichem
Abstand voneinander angeordnet sind, ziehen die Nadeln mit abgestuften Füßen kürzere
Maschen als die anderen gewöhnlichen Nadeln, wenn die Formnadeln unwirksam sind,
und ziehen Maschen von gleicher Länge mit den anderen gewöhnlichen Nadeln während
des Formens und während der erforderlichen folgenden Anzahl von Rundläufen. Die
Formnadeln dienen weiterhin dazu, Maschen von solcher Länge zu ziehen, welche gleich
sind denjenigen, die von den anderen wirksamen Nadeln gezogen werden.
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Die langfüßigen Stößer 13 (Abb. 3), durch welche das Fassonieren eingeleitet
wird, können Seite an Seite in der Mitte der Stößergruppe angeordnet werden.
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Wie in Abb. 1q. dargestellt, können abwechselnd zwei Gruppen 28, 2g
von Formnadeln 8b und Nadeln mit abgestuften Füßen 7c angeordnet sein, wobei diese
beiden Gruppen voneinander durch eine schmale Gruppe 30 gewöhnlicher Nadeln
i2 getrennt sind, wie beispielsweise aus der in Abb. 1 dargestellten Anordnung ersichtlich,
bei der die Stößer 13 voneinander getrennt angeordnet sind, beispielsweise wie in
Abb.7 dargestellt. Weiterhin würde entweder die Anzahl der gewöhnlichen kurzfüßigen
Nadeln 12 in den Gruppen 26 oder die Anzahl der Formnadeln und der Nadeln mit abgestuften
Füßen entsprechend geändert werden, so daß die Anzahl der gewöhnlichen kurzfüßigen
Nadeln die gleiche bleibt wie die Anzahl der gewöhnlichen langfüßigen Nadeln 6 in
der Gruppe 25.