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Verfahren und Rundstrickmaschine zur Herstellung von geminderter Strickware
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von geminderter Strickware
sowie eine Rundstrickmaschine mit Mehrfachspeisung, d. h. mit mehreren Arbeitsstellen,
zur Durchführung dieses Verfahrens. Das neue Verfahren und die Maschine eignen sich
besonders für die Herstellung von Fersen und Spitzen von Strumpfwaren.
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Beim Stricken von geminderten und zunehmenden Segmenten für Fersen
und Zehenspitzen mit einer gebräuchlichen Rundstrickmaschine mit Einfachspeisung,
also mit einer Arbeitsstelle, werden die Nadeln nach und nach durch zwei Minderfinger
außer Tätigkeit gebracht. Jeder Minderfinger ist dabei in einer Bewegungsrichtung
wirksam. Für das Abziehen der Nadeln in die Arbeitsstellung ist im allgemeinen ein
in beiden Richtungen arbeitender Zunahmefinger vorgesehen. Mit einer solchen Anordnung
wird gewöhnlich das geminderte Segment einer Fersen- oder Zehentasche durch Emporbewegen,
d. h. Außerwirkungbringen einer Nadel am Anfang jeder Reihe gestrickt. Wenn daraufhin
das zunehmende Segment hergestellt werden soll, wird weiterhin am Anfang jeder Reihe
eine Nadel emporgeführt, während am Ende jeder Reihe zwei Nadeln durch einen Zunahmefinger
zur Wirkung gebracht werden. Auf diese Weise wird das Gestrick zuerst um eine Nadel
je Reihe gemindert und daraufhin um eine Nadel je Reihe erweitert. Dies ergibt eine
eng gestrickte Minderkante zwischen den zwei Keilen oder Segmenten der üblichen
Ferse. Diese Minderkante wird im folgenden als »Naht« bezeichnet.
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jeder bei dieser Anordnung benutzte Minderfinger ist in bekannter
Weise am Scheitel des Schloßdreieckes angeordnet, durch welches die Nadeln vor dem
Eintritt in die Strickwelle vorbereitend
angehoben werden. Da für
das Stricken beim rückläufigen Hub der Maschine eine tiefer liegende Fläche dieses
Schloßdreieckes benutzt wird, liegen die Minderfinger nie in der Bahn der Nadeln
bei der von der entgegengesetzten Seite herkommenden Strickwelle.
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Es ergeben sich verschiedene Schwierigkeiten, wenn derartige Anordnungen
der Minder- und Zunahmefinger für die Herstellung von Fersen- und Zehentaschen mit
Mehrfachspeisung oder mit mehreren Arbeitsstellen benutzt werden sollen. Bei der
üblichen Anwendung von zwei Minderfingern und einem Zunahmefinger für j ede Pendelschwingung
bei mehrfach gespeisten Maschinen ist es notwendig, gleichzeitig für mehr als eine
einzige Maschenreihe zu mindern. Das besagt, daß zwei Nadeln zusammen außer Wirkung
gebracht werden müssen. Bei diesem Vorgang wird eine unerwünschte flott liegende
Masche hergestellt. Des weiteren verursacht das gleichzeitige Emporheben von zwei
Nadeln an der Naht als Ösen bezeichnete kleine Öffnungen. Dies ist auf die Tatsache
zurückzuführen,, daß nur eine einzige Reihe der Gruppe die Maschen bis zum Zunehmen
zurückhält.
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Die Erfindung betrifft nun ein Verfahren und eine Maschine für die
Herstellung von Strumpfwaren mit mehreren Arbei.ts:st-ellen, -,vobei die .geminderte
Seite der Naht derjenigen einer auf einer einfach, gespeisten, Maschine hergestellten
Fersen-oder Zehentasche entspricht.
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Das Wesentliche der Erfindung besteht nun darin, daß die verschiedenen
Arbeitsstufen des Strickens für eine Mehrzahl von Reihen während einer einzigen
Pendelbewegung in einer Drehrichtung aufeinanderfol.gen, während deren an mindestens
einigen Speisepunkten oder Arbeitsstellen Nadeln in eine unterhalb der oberen Enden
der Maschenziehkanten liegende Ebene angehoben und gleichzeitig vor jeder Strickwelle
Nadeln durch Minderfinger außer Betrieb gesetzt werden, derart, daß bei einer einzigen
Pendelschwingung der Maschine mehrere Reihen einer von Reihe zu Reihe geminderten
Strickware entstehen.
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Die Erfindung betrifft aber auch eine Rundstrickmaschine mit mehreren
Arbeitsstellen zur Durchführung dieses Verfahrens. Das Kennzeichen dieser Maschine
ist darin zu sehen, daß mehrere Speisepunkte vorgesehen sind für die Mehrfachspeisung
mit Garn während des Pendelganges der Maschine und daß jedem Speisepunkt zwei Minderfinger
zugeordnet sind, welche derart ausgebildet sind, daß der eine Minderfinger in einer
gegenläufigen Bewegung zu dem anderen, dem gleichen Speisepunkt zugeordneten Minderfinger
arbeitet.
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Bei dieser Maschine wird also trotz Anwendung von Mehrfachspeisung
bei jeder Reihe gemindert. So entsteht bei, einer einzigen Pendelschwingung der
Maschine eine Anzahl von -aufeinanderfolgenden Reihen eines Gestrickes, die einzeln
gemindert sind. Die Minder- und Zunahmefinger können derart angeordnet und benutzt
werden, daß eine größere Vielfalt des Aufbaues der geminderten und zunehmenden Seite
der Naht möglich ist als mixt den bis heute bekanntgewordenen Maschinen mit ein-
oder mehrfacher Speisung. Die verschiedenen möglichen Aufeinanderfolgen der Benutzung
der Minder- und Zunahmefinger ergibt eine große Anzahl von Möglichkeiten des Aufbaues
der Nähte und Keile.
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Mit Vorteil ist mindestens ein Minderfinger jedes Minderfingerpaares
zwischen je zwei Nadelsenker- oder Strickschloßdreieeken im Wege der aufsteigenden
Nadelfüße, d. h. in der Strickwelle angeordnet. Ferner. sind Hebelschloßteile unter
mehreren Maschenziehkanten angeordnet, und jeder Hebesehloßteil und die Maschenziehkante,
unter der er sich befindet, sind derart geneigt, daß sie bei Nadelbewegungen in
entgegengesetzten Richtungen wirksam sind. Zweckmäßigerweise sind diese Minderfinger
derart angeordnet und die Schloßdreiecke so gestaltet, daß die Nadeln in irgendeiner
Bewegungsrichtung auf einen bestimmten Minderfinger auftreffen, während sie in der
anderen Richtung über oder unter diesem Finger durchlaufen. Außerdem können die
Minderfinger ohne Rücksicht auf die Lage der verbleibenden Minderfinger wahlweise
unwirksam gemacht werden.
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In der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
Es handelt sich, abgesehen von den durch die Erfindung bedingten Konstruktionsänderungen,
jeweils um die bekannten Rundstrickmaschinen der Patentinhaberin mit drehendem Nadelzylinder
für die Herstellung von Strumpfwaren. Die dargestellten Maschinen besitzen zwei
Speisepunkte. Selbstverständlich umfaßt die Erfindung auch Maschinen mit drei oder
noch mehr Speisepunkten.
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Fig. i ist eine Draufsicht auf die eine Hälfte des Schloßmantels mit
den Minderfingern einer zweifach gespeisten Sbnumpfwarenstrickmaschine. Die Nadeln
bewegen sich bei dieser Ausführungsform entgegen dem Uhrzeigersinn. Ein Nadelfuß
ist in dieser Figur durch den äußeren Minderfinger des Minderfingerpaares des rechten
Speisepunktes angehoben. Eine andere Nadel wird eben vom inneren Minderfinger des
Minderfingerpaares des linken Speisepunktes berührt. Ferner ist der Scheitel des
Sehloßmitteldreieckes abgebrochen gezeichnet.
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Fig. 2 zeigt eine schaubildliche Ansicht der Anordnung nach Fig. i,
und zwar von der Maschinenachse aus gesehen. Die Nadelfüße sind in dieser Figur
weggelassen.
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Fig.3 veranschaulicht eine Abwicklung der Schloßteile gemäß Fig. i
und 2 von der Maschinenmitte aus gesehen. Die Nadelfüße bewegen sich von rechts
nach links, d. h. entgegengesetzt zum Uhrzeigersinn. Die vollausgezogenen Linien
der Umrisse von allen Minderfingern veranschaulichen deren Lagen, wenn der erste
Nadelfuß des wirksamen Segments der Nadeln den äußeren Minderfinger des rechten
Speisepunktes berührt, während die punktierten Pfeile und Umrisse der Finger ihre
Bewegungsbahnen anzeigen, wenn die vorangehende oder führende, wirksame Nadel bei
diesem Speisepunkt angehoben ist und ferner ihre Lage am Ende dieser nach oben laufenden
Bewegung. Die Nadelanzahl
und Nadelabstände sind nur schematisch
angedeutet.
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Die Fig.4 zeigt eine ähnliche Abwicklung wie die Fig. 3. Sie zeigt
in ausgezogenen Linien die Lagen der Einzelteile, wenn die führende, wirksame Nadel
der linken Speisung den inneren Minderfinger berührt. Der punktierte Pfeil und die
punktierten Umrisse der Finger bei diesem Speisepunkt veranschaulichen die Bewegungen
dieser Finger, während die Nadel angehoben ist, und ferner ihre Lage nach Beendigung
dieser Emporbewegung.
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Die Fig. 5 ist eine Einzelansicht im vergrößerten Maßstab des äußeren
Minderfingers des rechten Speisepunktes, wobei die Einstellung der Teile so ist,
daß diese Minderfinger zwei Nadeln anheben.
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Die Fig. 6 ist eine Draufsicht auf den Schloßmantel, die Minderfinger
und deren Steuermittel bei einer Abart der Maschine, welche eine zusätzliche Vorrichtung
zum Verändern der Zahl der durch die inneren Minderfinger emporgehobenen Nadeln
aufweist, wie dies bei den Fig. i bis 5 für die äußeren Minderfinger der Fall ist.
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Die Fig. 7 ist eine schaubildliche, von der Außenseite der Maschine
her gesehene Ansicht des rechten Speisepunktes nach Fig. 6, wobei der innere Minderfinger
für das Anheben eines einzigen Nadelfußes bereitgestellt ist.
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Die Fig. 8 stellt eine schaubildliche Ansicht des der linken Speisung
zugeordneten Minderfingers gemäß den Fig. i und 2 dar. Mit vollausgezogenen Strichen
sind die Teile in der Lage angedeutet, in welcher der Minderfinger nur eine einzige
Nadel gleichzeitig aufnimmt, während die Stellung des schwenkbaren Schloßteiles,
in welcher der Minderfinger gleichzeitig zwei Nadeln emporheben soll, mit punktierten
Linien angedeutet ist.
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Die Fig.9 ist eine Draufsicht auf den Schloßmantel und die Minderfinger
einer Ausführungsform der Maschine mit zwei Speisepunkten, bei der eine geänderte
Form der inneren Minderfinger Verwendung findet. Die Lage der Teile ist so, daß
die inneren Minderfinger bereit sind, Nadelfüße zu erfassen. Der Scheitel des Schloßmitteldreieckes
ist abgebrochen dargestellt.
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Die Fig. io stellt eine ähnliche Abwicklung wie Fig.4, jedoch mit
geänderten inneren Minderfingern gemäß Fig. 9 dar.
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Die Fig. i i ist eine schaubildliche Ansicht des linken Speisepunktes
der Ausführungsform nach den Fig. 9 und io, vom Zentrum der Maschine aus betrachtet.
Der innere Minderfinger ist bereit, von einem Nadelfuß erfaßt zu werden.
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Die Fig. 12 ist ein senkrechter Schnitt nach der Linie 12-12 der Fig.
i durch den Schloßmantel beim inneren Minderfinger des linken Speisepunktes.
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Die Fig. 13 zeigt eine Abwicklung eines Teiles des Nadelkreises der
in den Fig. 6 und 7 dargestellten Abart der Maschine. Mit ausgezogenen Linien ist
die führende, wirksame Nadel dargestellt, die vom inneren Minderfinger des linken
Speisepunktes erfaßt wird, nachdem sie unter dem doppelten Schloßmitteldreieck durchgelaufen
ist. Der Minderfinger ist für das Anheben einer einzelnen Nadel eingestellt. Die
Fig. 13 zeigt ferner eine Platine und einen Teil ihres Weges im üblichen Platinenkopf.
Mit 69 ist eine Linie bezeichnet, welche ungefähr das Ende des »Gefahrenbereiches«
unter dem Schloßmitteldreieck angibt.
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Die Fig. 14 ist eine schaubildliche Ansicht eines Teiles der Grundplatte,
der Minderfinger und der zugeordneten Schloßteile und ferner der Steuermittel einer
weiteren Ausführungsform der Erfindung, bei welcher die inneren Minderfinger unwi-rk,sam
.gemacht werden können, so daß ,sie während des Zunehmens keine Nadeln außer Tätigkeit
setzen.
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Die Fig. 15 veranschaulicht eine Abwicklung der Schloßdreiecke und
der Minder- und Zunahmefinger des Beispiels nach Fig. 14, wobei ein Teil der mit
strichpunktierten Linien eingezeichneten Umrisse von inneren Minderfingern die Lagen
dieser Finger angeben, wenn sie während des Zunehmens durch eine Nadel verschwenkt
wurden.
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Die Fig. 16 ist eine schaubildliche Ansicht des rechten Speisepunktes
einer Ausführungsform, bei welcher nicht nur die Ansätze der zum Heben von Nadeln
in Fig.8 dargestellten Minderfinger verändert, sondern bei welcher auch Finger außer
Betrieb gesetzt werden können, wie bei den Fig. 14 und 15.
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Rundgestrickte Fersen- und Spitzentaschen bestehen im allgemeinen
aus spitz zulaufenden, konischen oder anders geformten Teilen. Diese Taschen können
aus Kombinationen von geminderten oder zunehmenden Keilen oder ferner auch aus einer
einzigen Art dieser Teile bestehen. Die übliche Fersen- oder Zehentasche besitzt
einen geminderten Keil, der mit einem zunehmenden Keil entlang einer geformten Kante
durch eine oft auch als Minderkante bezeichnete Naht verbunden ist. Diese kann als
doppelseitige Naht bezeichnet werden, weil beide Keilkanten oder -seiten der Naht
gemindert sind. Es sind aber auch einseitige Nähte bekannt, bei denen nur eine Keilkante
oder -seite gemindert ist, während die danebenliegende Kante des Gestricks als einfache
Reihe oder manchmal als einfaches Maschenstäbchen ausgebildet ist. Das dem deutschen
Patent 819439 entsprechende USA.-Patent 2388649 vom 6. November 1945 von Harry M.
S h e p p a r d zeigt eine einseitige Naht, bei welcher die geformte Keilkante gemindert
ist. Die Maschine gemäß der Erfindung eignet sich für die Herstellung einseitiger
oder doppelseitiger Nähte beim Stridken mit Mehrfachspeisung im Pendelgang.
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Die Erfindung findet im folgenden Anwendung bei den Scott & Williams-Rundstrickmaschinen
zur Herstellung von geminderter Strickware mit Mehrfachspeisung. Diese Maschine
besitzt den üblichen Nadelzylinder 26o, welcher sich im Schloßmantel 271 dreht oder
pendelt. Die Nadeln N sind senkrecht verschiebbar in Schlitzen des Nadelzylinders
eingesetzt. Ihre Füße ragen, wie weiter unten beschrieben, in die Bahnen des Schloßzylinders.
Der Schloßmantel und der Nadelzylinder werden im Innern der gebräuchlichen Grundplatte
B unterstützt und durch die bekannten Antriebsmittel angetrieben.
Die
Maschine wird wie bei der Maschine des von Robert W. S c o t t am 7. S eptember
19 15
angemeldeten USA.-Patents 1 152 85o durch eine Musterkette und. eine
Mustertrommel (in der Zeichnung nicht dargestellt) gesteuert. Wie schon weiter oben
erwähnt, handelt es sich bei der als Beispiel gewählten Maschine um eine Maschine
mit zwei Speisepunkten oder Arbeitsstellen, d. h. die Maschine strickt zwei Maschenreihen
bei jeder Drehung oder Pendelschwingung des Nadelzylinders. Zu diesem Zweck ist
eine Gruppe von drei die Nadeln senkenden Strickschloßdreiecken vorgesehen, und
zwar ein doppelt wirkendes Schloßmitteldreieck 5o, das von den beiden seitlichen
Strickschloßdreiecken 36o und 361 flankiert ist. Diese seitlichen Schloßdreiecke
36o und 361 werden in gleicher Form bei den bekannten Scott & Williams-Rundstrickmaschinen
mitEinfachspeisung angewandt. Sie sind so geformt und angeordnet, daß sie die Nadeln
anheben, wenn sie als vorangehendes Dreieck wirken, während sie zum Stricken dienen,
wenn sie sich in nachfolgender oder hinterer Lage befinden.
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Das doppelt wirkende Schloßmi@ttel@dueäeck 5o besitzt eine neue Form
und Funktion. Es ist derart geformt, daß es in beiden Drehrichtungen der Nadeln
zum Stricken dienen kann. Die Seiten (Fig. 3) sind links und rechts gegen die Mitte
zu nach unten geneigt. Die beiden Seitenkanten 51 und 52 bilden mit der Waagerechten
je einen Winkel von ungefähr 45°. Jede dieser Seiten wirkt als Arbeits- oder Maschenziehseite.
Diese beiden maschenziehenden Kanten 51 und 52 treffen an der Unterseite des Schloßdreieckes
nicht zusammen, sondern endigen an getrennten Punkten 53 und 54, welche voneinander
durch einen Abstand getrennt sind, der ungefähr der Breite von sieben oder acht
in der Maschine liegenden Nadeln- entspricht (Fig.13). Die beiden Punkte würden
beispielsweise bei einer Maschine mit vierhundert Nadeln und 33/4" Zylinderdurchmesser
ungefähr 6,3 mm auseinanderliegen. Bei einem Schloßdreieck einer gewöhnlichen einfachgespeisten
Scott & Williams-Maschine Modell K ist die hintenliegende Schloßdreieckseite,
d. h. die Hebeseite gegenüber der Waagerechten um ungefähr 23° geneigt. Dieser kleine
Winkel erlaubt das Wiedereinführen der Platinen nach dem Niederzugspunkt, um die
Maschen mittels der Platinennasen niederzuhalten, bevor die Reibung der hochgehenden
Nadeln die Ware über die Platinennasen drücken kann. Im Fall des neuen doppelt wirkenden
Schloßdreieckes müssen beide geneigten Seitenkanten als maschenziehende Kanten benutzt
werden, so daß jede Kante mit der Waagerechten einen Winkel von 45° einschließen
muß. Daraus folgt, daß die Nadeln schneller emporgehen als bei einer Maschine mit
Einfachspeisung und daß daraus manchmal ein Aushaken der Maschen resultiert. Diesem
Übelstand wird durch die Trennung der beiden Punkte 53 und 54 abgeholfen, weil dadurch
die Platinen S Zeit haben, einzutreten und die Maschen niederz:ulhalten, bevor diese
über die Nasen. hinweggehen. Von diesen getrennten Punkten wirkt der zuerst erreichte
Punkt als Niederzugs- oder Maschenzichpunkt und der zweite Punkt als Abschlagpunkt.
Es sei erwähnt, daß das Gestrick am zweiten Punkt den »Gefahrenbereich« bereits
verlassen hat. Gewöhnlich rechnet man, daß sich dieser Bereich unmittelbar hinter
dem Maschenziehpunkt befindet.
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Es hat sich herausgestellt, daß beim Stricken mit großer Geschwindigkeit
von sehr feiner Ware jede kleinste Abwärtsbewegung der Nadeln zwischen den beiden
Punkten ein Abreißen des Garnes verursachen kann. Die Bodenfläche des Schloßmitteldreieckes
ist daher zwischen den beiden Punkten 53 und 54 nach oben gewölbt verlaufend ausgebildet.
Um sicher zu sein, daß die Nadeln dieser Wölbung 58 (Fig. 13) folgen, ist das übliche
Mitteldreieck 56 direkt unten- dem mit zwei Endpunkten ausgestatteten Schloßmitteldreieck
mit einem zur genannten Wölbung komplementär verlaufenden Buckel 55 versehen. Die
Nadeln sind daher gezwungen, das Garn zu entspannen. Es sei erwähnt, daß die Nadeln
beim Hinweggehen über den zweiten Punkt die Maschen nach einer leichten Entspannung
wieder kurzzeitig auf das Niveau des Maschenziehpunktes zurückbringen, um die seit
dem Passieren des ersten Ziehpunktes gegebenenfalls eingetretenen Unregelmäßigkeiten
wieder auszugleichen. Das doppelt wirkende Sch:lo:ßdreieck 5o besitzt auf jeder
Seite über den maschenziehenden Kanten 51 und 52 Schultern 57, die als Abfang-oder
Decknocken dienen, wenn die Nadeln emporgehen. Diese Nocken verhüten ein Springen
der Nadeln über das nächste Strickschloßdreieck.
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Die beiden Speisepunkte der Maschine können beispielsweise zwischen
den Schultern des Schloßmitteldreieckes 5o und der Niederzugs- oder Strickkante
von jedem seitlichen Strickschloßdreieck 36o und 361 angeordnet sein.
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Es sei zuerst das Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 bis 5, 8 und
12 beschrieben. Zwischen dem Schloßmitteldreieck 5o und dem rechten Seitenschloßdreieck
361 liegt der durch die untere Kante des Nadelfußweges gebildete mittlere Nadelheber
i für den rechten Speisepunkt. Auf der linken Seite ist für die linke Speisung in
ähnlicher Weise ein zwischen dem Schloßmitteldreieck 5o und dem linken Schloßseitendreieck
36o liegender Nadelheber 2 vorgesehen. Die mittleren Nadelheber reichen nicht bis
auf die Höhe der oberen Enden der benachbarten Maschenziehkanten des mittleren und
des seitlichen Schloßdreieckes. Die niedrigen Nadelheberkanten dieser Schloßteile
liegen in kennzeichnender Weise unter einer Maschenziehkante, die bei der Nadelbewegung
wirksam wird, die der Wirkrichtung für den Nadelheber entgegengesetzt ist. Jeder
Nadelheber bildet die Fortsetzung des Buckels 55 des mittleren Grundnockens 56.
Die oberen. Enden jedes mittleren Nadelhebers sind beidseitig mit Absätzen 3, 4,
5 und 6 versehen. Die Nadelheber verjüngen sich ferner nach oben zu einer kleinen
Abflachung 7 und B.
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Jedem Speisepunkt ist ein Minderfingerpaar zugeordnet, und zwar ein
äußerer Minderfinger bekannter
Bauart und ein neuer innerer Minderfinger.
Die freien Enden der inneren Minderfinger 652 und 653 liegen zwischen dem Strickschloßmitteldreieck
und einem seitlichen Strickschloßdreieck. Die inneren und äußeren Minderfinger 65o,
651, 652 und 653 werden je von einem auf der Grundplatte B befestigten Ständer 9
gehalten. Des weiteren ist jeder :Minderfinger schwenkbar in einem Gehäuse io und
i i eingesetzt, welches auf einem der Ständer 9 verschwenkt werden kann. Federn
12 sind bestrebt, die freien Enden dieser Minderfinger nach unten zu ziehen.
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Das Anheben der vier Minderfinger erfolgt durch Steuerteile 13 bis
16 (Fig.2). Die senkrecht gerichtete Bewegungskomponente wird durch eine waagerechte
Schwenkbewegung der Minderfinger beim Berühren mit den Nadelfüßen N während der
Drehung des Zylinders verursacht. Die Steuerteile 13 und 14 für den linken und rechten
äußeren Minderfinger 65o und 651 sind an den Ständern g befestigt. Die Steuerteile
15 und 16 für die inneren Minderfinger 652 und 653 werden durch den Schloßmantel
271 gebildet. Das äußere Ende des Gehäuses io jedes äußeren Minderfingers ist mit
dem äußeren Ende des Gehäuses i i des inneren Minderfingers des gleichen Speisepunktes
der Maschine durch eine Lenkerverbindung 17 mit totem Gang verbunden. Die freien
Enden der äußeren Minderfinger 650 und 651 liegen in der üblichen Kerbe in
der oberen Fläche des rechten und linken seitlichen Schloßdreieckes 36o und 361,
wenn sie für die Aufnahme der Nadelfüße bereit sind. Sie wirken auf Nadeln, die
über das seitliche Schloßdreieck 36o oder 361 angehoben werden. Die Bauart sämtlicher
Minderfinger ist derart, daß sie infolge ihrer Steuerteile 13 bis 16 in eine höhere
Lage gehoben werden, wenn sie unter der Wirkung eines Nadelfußes zu einer Schwenkbewegung
gezwungen worden sind. Gleichzeitig verursachen die Lenkerverbindung 17 und die
Feder 12 eine Senkung des dazugehörigen Minderfingers des gleichen Paares in die
Arbeitsstellung. An jedem Speisepunkt arbeiten also zwei Minderfinger derart zusammen,
daß der eine Finger in die Arbeitsstellung gebracht wird, wenn der andere Finger
beim Emporheben einer Nadel eine aus einer waagerechten Schwenkkomponente und einer
senkrechten Hebekomponente zusammengesetzte Bewegung ausführt. Es ist demnach jedem
Speisepunkt ein Minderfingerpaar, nämlich ein innerer und ein äußerer Minderfinger,
beigeordnet, wobei der innere Minderfinger in einer Bewegungsrichtung arbeitet und
der äußere Finger in der gegenläufigen Bewegungsrichtung des Nadelzylinders. jeder
Minderfinger ist also in der entgegengesetzten Richtung des Nadelzylinders wirksatn
als der, in der der mit ihm zusammenwirkende Minderfinger arbeitet. Man sieht, daß
der äußere Minderfinger nur im Wege der angehobenen Nadelfüße liegt, während der
innere Minderfinger nicht nur im Wege der in einer Bewegungsrichtung angehobenen
Nadelfüße, sondern auch tatsächlich unter der Strickwelle der rückläufigen Bewegung
liegt. Jeder innere Minderfinger liegt im Wege der vom Strickschloßmitteldreieck
aufsteigenden Nadeln und wirkt mit ihnen zusammen. Der innere Minderfinger schafft
führende Nadeln hoch, nachdem sie unter dem Strickschloßmitteldreieck durchgelaufen
sind und bevor sie unter das seitliche Strickschloßdreieck treten.
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Der feststehende Steuerteil 16 für den linken inneren Minderfinger
652 und der zugehörige Steuerteil für den inneren Minderfinger 653 des rechten Speisepunktes
sind nach oben in der Richtung vom Schloßmitteldreieck 5o hinweg abgeschrägt und
weisen eine oberhalb des Scheitels des benachbarten seitlichen Schloßdreieckes 36o
oder 361 angeordnete Abflachung 18 auf. Diese Abflachung 18 ist mit Bezug auf die
Drehpunkte der Minderfinger derart in der Umfangsrichtung angeordnet, daß ein Minderfinger
aus dem Bereich der Nadelfüße geschwenkt wird und auf dieser Fläche in seiner oberen
Lage oder Ruhestellung i7erbleibt, wenn das freie Ende eines dieser.Minderfinger
auf die Abflachung 18 geschwenkt wird. Wenn einer der Minderfinger in seiner unteren
Lage ist, dann hilft einer der Steuerteile mit, das freie Ende des Minderfingers
zu halten, wobei sein löffelförmiger Ansatz oder seine Lippe auf der anderen Seite
der Abflachung 7 oder 8 des Nadelhebers i oder 2 liegt. Wenn ein äußerer Minderringer
651 oder 65o auf das Schloßmitteldreieck 5o zu verschwenkt wird, dann wird er durch
die äußeren Steuerteile 13 oder 14 über die Abflachung i8 der inneren Minderfingerführung
15 bzw. 16 gehoben. Infolge der Lenkerverbindung 17 mit totem Gang nehmen die beiden
Minderfinger bei jedem Speisepunkt abwechselnd den Raum über der Abflachung 18 als
Ruhestellung ein. Der innere Minderfinger liegt in der Ruhestellung tatsächlich
auf der Abflachung 18 auf, während der äußere Minderfinger etwas höher liegt (Fig.4).
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Infolge der Anordnung der Schultern oder Absätze 3 bis 6 der mittleren
Nadelheber schlagen irgendwelche am Schloßmitteldreieck 5o oder an der unteren Seitenkante
i9 eines der seitlichen Dreiecke 36o oder 361 absteigenden Nadeln einen anderen
Weg ein als die am mittleren Nadelheber aufsteigenden Nadeln. Da die Minderfinger
in diesen Absätzen liegen, gehen die absteigenden Nadeln über diese Finger hinweg,
während die aufsteigenden Nadeln sie berühren. Beim Ausführungsbeispiel nach den
Fig. i bis 5, 8 und 12 ist das freie Ende jedes inneren Minderfingers in seiner
Arbeitsstellung gegenüber dem Scheitel des Nadelhebers, wobei seine Lippe 2o in
gleicher Höhe liegt wie die Abflachung 7 des rechten Nadelhebers i oder die Abflachung
8 des linken Nadelhebers 2. In jedem Fall ist die Lippe auf das davorliegende Strickschloßdreieck
zu gerichtet. Daher ist der mit dem Nadelheber i zusammenwirkende, zwischen dem
Schloßmitteldreieck 50 und dem rechten Schloßseitendreieck 361 liegende Minderfinger
nach links gerichtet, wie aus Fig. i ersichtlich ist. In der gleichen Figur ist
der dem zwischen dem Schloßmitteldreieck 5o und dem linken Schloßseitem
dreieck
36o angeordnete Nadelheber :2 zugeordnete Minderfinger nach rechts gerichtet. Die
löffelförmigen Ansätze oder Lippen 2o des inneren Minderfingers liegen daher nicht
gegenüber dem seitlichen Strickschloßdreieck.
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Die Abflachungen 7 und 8 auf den Scheiteln der mittleren Nadelheber
1 und 2 liegen genügend hoch, um die über sie laufenden Nadeln für das Hochschaffen
zum Einschließen der Masche anzuheben, d. h. freizugeben. Aus diesem Grunde werden
sämtliche über diese beiden mittleren Nadelheber laufenden Nadeln zum Einschließen
angehoben, unabhängig davon, ob das freie Minderfingerende der Abflachung 7 oder
8 gegenüberliegt oder nicht. Die Scheitel dieser Nadelheber sind dünner ausgebildet
als die unteren Teile (Fig. 1, 2 und 12). Während die Enden der Minderfinger teilwedse
durch. die Scheitel der Nadelheber abgedeckt oder überlappt werden, sind die Nadelfüße
genügend lang ausgebildet, um über die Scheitel der Nadelheber in den Weg der Enden
der Minderfinger hineinzuragen. Dies ist für den Fall des linken inneren Minderfingers
652 aus Fig. 1 oder aus der Darstellung in Fig. 12 ersichtlich.
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Bei allen Ausführungsfo-rmen der Erfindung ist ein an sich bekannter
Zunahmefinger 68o und ein Schutzteil oder eine Führung 416 vorgesehen (Fig. z5).
Diese Führung liegt in der Umfangsrichtung dem doppelt wirkenden Schloßmitteldreieck
5o gegenüber. Der Zunahmefinger hat auf jeder Seite zwei Lippen 681 und 682. Die
Doppellippenkonstruktion erlaubt, den Zunahmefinger in einer höheren oder tieferen
Lage zu halten, so daß er entweder mit beiden Lippen 681 und 682 oder nur mit Hilfe
der oberen Lippe 681 Nadeln abzieht. Die Breite der Lippen kann, wie im folgenden
beschrieben, so bemessen werden, daß die benötigte Nadelzahl für eine bestimmte
gewünschte Reihenfolge der Vorgänge beim Zunehmen abgezogen wird. In Fig. 15 ist
die Breite der unteren Lippe 682 für eine einzige Nadel gerechnet, während die obere
Lippe 681 eine Breite für zwei Nadeln aufweist.
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Die Nadeln können in die Ruhestellung gehoben werden, in der sie durch
die Zunahmefingerführung 46 erfaßt und dem Zunahmefinger 68o dargeboten werden (Fig.
15). Dies kann entweder nur durch die Minderfinger oder unter Mithilfe der in der
Umfangsrichtung zwischen den Minderfingerführungen und dem Zunahmefinger angeordneten,
feststehenden Hil,fssdhloßteilen 43 und 44 geschehen. Diese Hilfsschloßteile berühren
die durch die Minderfinger angehobenen Nadeln und heben sie auf eine gleichförmige
Höhe, in der sie von einem der beiden Enden der Zunahmefingerführung erfaßt werden
können.
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Es hat sich herausgestellt, daß es möglich ist, die Anzahl der durch
die Minderfinger emporgehobenen Nadeln zu verändern. Die Erfindung ermöglicht aber
nicht nur das Verändern der Gesamtanzahl der angehobenen Nadeln bei einer gegebenen
Pendelschwingung der Maschine, sondern auch ein derartiges Hochschaffen durch nur
einen oder beide Minderfinger bei jeder Pendelschwingung. Es sollen daher nicht
nur die Einstellmittel der inneren Minderfinger für die Veränderung der Anzahl der
außer Wirkung gesetzten Nadeln beschrieben werden, sondern auch die Einrichtung,
mittels deren der innere Minderfinger während der Herstellung eines zunehmenden
Segments außer Wirkung gesetzt wird. Es zeigt sich, daß die erfindungsgemäßen Ausbildungen
der Minderfinger und deren Steuermittel sowie das neue Verfahren außerordentlich
günstige Nähte und außerdem eine bis heute mit einer einfach gespeisten Maschine
nicht erreichbare Vielfalt von Nähten und Segmentformen ergibt.
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Mit Bezug auf die Fig. 5 und 8 seien im folgenden Mittel beschrieben,
durch welche die Anzahl der durch die äußeren Minderfinger 65o und 651 emporgehobenen
Nadeln verändert werden kann. Das freie Ende, d. h. das Arbeitsende des rechten
äußeren Minderfingers 65 x besitzt obere und untere Lippen 21 und 22. Wenn die Stellung
des Minderfingers so ist, daß die führende aktive Nadel in die obere Lippe 21 läuft,
dann wird der zweite Nadelfuß in die untere Lippe 22 gehoben, und es werden zwei
Nadeln außer Wirkung gesetzt. Andererseits wird nur eine Nadel emporgeführt, wenn
der Fuß der führenden Nadel von der unteren Lippe 22 aufgenommen wird. Der linke
äußere Minderfinger 65o weist ähnliche Lippen auf. Für das Verändern der Lage des
rechten Minderfingers in bezug auf das rechte Schloßseitendreieck 361 ist ein schwenkbar
gelagerter Nocken 23 vorgesehen. Dieser Nocken ist am Schloßmantel271 (Fig. 5) schwenkbar
angebracht. Wenn sich der Nocken 23 ähnlich wie der in Fig. 8 gezeigte Steuerteil
28 in der aufrechten Lage befindet, dann hält er die untere Lippe 22 auf der Höhe
der sich nähernden Nadelfüße. Wenn er jedoch auf das Schloßmitteldreieck zu (Fig.
5) gekippt v#,imd, dann erlaubt er der Feder 12, das freie Ende des Minderfingers
auf einer solchen Höhe zu halten, daß der Nadelfuß der führenden aktiven Nadel von
der oberen Lippe 21 erfaßt wird. Für das Verschwenken des Nockens 23 von der einen
Lage in die andere ist ein mit einem außermittigen Punkt einer waagerechten Scheibe
25 verbundener Lenker 24 (Fig. 8) vorgesehen. Diese Scheibe wird von einem aufrecht
stehenden Zapfen 26 der Grundplatte B der Maschine getragen (Fig. 1). Sie kann durch
einen zu der nicht gezeigten Hauptmustertrommel führenden Drahtlenker bewegt werden.
Dieser Lenker wird von Kurven der Hauptmustertrommel betätigt. Auf der Scheibe 25
ist ein Lenker 29 befestigt, der zu einem ähnlichen Steuerteil 28 führt, welcher
die Arbeitsstellung des linken äußeren Minderfingers 65o in ähnlicher Weise steuert.
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Die Fig. 6, 7 und 13 zeigen eine Abänderung, bei der nicht nur die
äußeren Minderfinger 65o und 651, sondern auch die inneren Minderfinger 654 und
655 einstellbar sind. Zu diesem Zweck sind schwenkbare, am Schloßmantel 271 sitzende
Steuerteile 30 und 31 vorhanden, welche unterhalb der unteren Lage, d. h.
der Arbeitslage der freien Minderfingerenden, liegen,. Wenn dietse Steuerteile,
wie
beispielsweise in den Fig. 7 und i3 gezeigt, aufrecht stehen, dann bieten die Minderfinger
654 und 655 in ihren Arbeitsstellungen nur die untere Lippe 3.2 dar, während
der Minderfinger in seiner tiefsten Lage ist und die obere Lippe 33 -zuerst von
einem ;\adelfuß berührt wird, wenn diese Steuerteile in ähnlicher Weise gekippt
sind, wie dies für den Steuerteil für die äußeren :Minderfinger in Fig. 5 gezeigt
ist. Die Breite der in diesen Figuren gezeigten Lippen 32 und 33 ist so, daß die
Lippen nur eine einzige Nadel aufnehmen können. Bei gekippten Steuerteilen 3o oder
31 werden daher zwei Nadeln durch den entsprechenden inneren Minderfinger angehoben,
während bei aufrechter Lage der Steuerteile nach Fig. 7 nur eine Nadel jeweils hochgehoben
wird. Es ist selbstverständlich, daß die Breite der Lippen gewüns htenfa,lls auch
für das Hoc'h.scllaffen von drei oder vier Nadeln angepaßt sein kann. Diese Steuerteile
werden durch Lenker 34 und 35 betätigt, welche zu einer zweiten Scheibe 39 führen,
die auf derselben Vertikalachse 26 sitzt, welche die Scheibe 25 für die Einstellung
des äußeren Minderfingers trägt. Ein Draht 38 führt für die Drehung der Scheibe
39 zu einer anderen Kurve der Hauptmustertrommel.
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Aus der Fig. 13 ist auch die Beziehung zwischen dem doppelt wirkenden
Schloßmitteldreieck und den Platinen bzw. dem üblichen, auch bei den früheren Bauarten
angewandten Platinenschloßkopf ersichtlich. Man kann daraus auch ersehen, daß der
Platinen.schloßweg so verläuft, daß die Platinen am ersten oder Maschenzielipunkt
54. des Schloßmitteldreiecks zurückgezogen sind. Nachdem die Platinen die das Ende
des »Gefahrenbereichs« anzeigende Linie 69 überschritten haben, sind sie spätestens
im Zeitpunkt des Hebens der Nadeln vollständig eingezogen, so daß die durch die
Nadeln gebildeten .Maschen zu den Platinennasen gelangen. Dies verursacht das Hineinstoßen
der abgeschlagenen Masche hinter die Nadel und verhütet auch das .Aushaken der Maschen,
wenn die Nadeln am Nadelheber hochgehen.
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Bei der Abänderung der Erfindung nach den Fig. 6, 7 und 13 können
entweder eine, zwei oder mehr Nadeln bei jeder Maschenreihe außer Wirkung gesetzt
werden, d. h. insgesamt zwei, vier oder mehr Nadeln für jede Pendelschwingung.
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Es soll nun die Vorrichtung beschrieben werden, durch welche die inneren
Minderfinger außer Tätigkeit gesetzt werden können, soweit dies das Emporlieben
der Nadeln selbst betrifft. Dies erfordert die Unterdrückung der Bewegungskomponenten
der Minderfinger. Die Bauart ist in den Fig. 14 und i,5 dargestellt. Im Fall der
Fig. 14 wurde angenommen, daß die inneren Minderfinger 652 und 653 während des Zunehmens
der Ferse außer Wirkung gesetzt sind. Während dieser Zeit behalten sie aber ihre
Funktion für das Zurückstellen der äußeren Minderfinger bei jeder Pendelschwingung
der Maschine bei. Die inneren Minderfinger 652 und 653 und die äußeren Minderfinger
650 und 651 sind in ähnlicher Weise wie beim ersten Ausführungsbeispiel wieder
durch eine einstellbare Lenkerverbindung 17a mit totem Gang verbunden, d. h. der
eine innere Minderfinger 652 und sein zugehöriger äußerer Minderfinger 65o arbeiten
zusammen, und der andere rechte innere Minderfinger 653 ist mechanisch mit dem zugehörigen
äußeren Minderfinger 651 zusammen verbunden. Die Lenkerverbindung 17" bewirkt das
Zurückstellen eines Minderfingers für die folgende Schwingung in der anderen Richtung,
wenn der andere Minderfinger des gleichen Paares durch einen Nadelfuß versch.wenkt
wird.
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In Fig. 14 sind Schloß- oder Steuerteile .M6 und 4.7 ersichtlich,
welche den inneren Minderfingern 652 und 653 ihre senkrecht gerichtete Bewegungskomponente
für das Hochschaffen der Nadeln in die wirkungslose Stellung erteilen. Diese Steuerteile
sind an dem Schloßmantel 271 schwenkbar gelagert. Sie werden mit Hilfe von Lenkern
.M8 gesteuert, welche sie mit einer auf einer senkrechten Achse 26 der Grundplatte
b' sitzenden Scheibe 49 verbinden. Die Arbeitsstellung dieser Steuerteile kann mit
Hilfe von exzentrischen Knöpfen 65 geregelt werden. Die- Drehung der Scheibe 49
wird durch einen Draht4o verursacht, der zu irgendeinem geeigneten Steuermechanismus
der Maschine führt, beispielsweise zur Hauptmustertrommel (nicht gezeichnet).
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Die beweglichen Steuerteile :M6, 47 erzeugen in aufrechter Stellung
nur die Hebekomponente für die Bewegung der inneren Minderfinger. Wenn die Steuerteile
.M6 und .M7 gesenkt werden, dann laufen die Minderfinger über waagerechte feste
Flächen ,M1 und 4.2, die durch den Schloßmantel selbst gebildet sind.
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Wenn es erwünscht ist, die zwei inneren Minderfinger außer Wirkung
zu setzen, soweit dies die während der Herstellung eines zunehmenden Segments hochgeschafften
Nadeln betrifft, dann spielt sich folgende Reihenfolge von Vorgängen ab: Während
des Minderns sind der innere und der äußere Minderfinger bei jedem Speisepunkt i,n
Betrieb und führen je eine Nadel empor. Bei Beginn des Zunehmens sollen zwei Minderfinger
außer Betrieb gesetzt werden, während ein Zunahmefinger in Betrieb gesetzt werden
soll, der gleichzeitig drei Nadeln abziehen kann. In dieser Weise werden bei jeder
Pendelschwingung drei Nadeln zugesetzt und eine Nadel abgezogen, so daß der Nettozuwachs
je Schwingung zwei Nadeln beträgt. Zum Herbeiführen dieser Bedingung für die Minderfinger
wird die Scheibe .M9 unter dem Einfluß eines Kurvenstücks der Hauptmustertrommel
durch den Draht do im Uhrzeigersinn gedreht. Dabei werden die Steuerteile ,M6 und
,.7 in ihre unwirksame Lage gebracht. Bei diesen außer Wirkung gesenkten Steuerteilen
schwingen die inneren Minderfinger 652 und 653 mir noch in einer waagerechten Ebene
längs der Seiten 41 und 4.2, ohne Nadeln hochzuheben, wenn sie von ankommenden Nadeln
erfaßt werden. Diese waagerechte Bewegung des Minderfingers bringt den äußeren 'Minderfinger
des gleichen Paares in seine Arbeitsstellung zurück, obgleich der Minderfinger dabei
keine Nadeln hochhebt. Mit dieser Einstellung wird das erwünschte Ergebnis erreicht,
nämlich das Emporbewegen einer Nadel bei jeder
Pendelschwingung
der Maschine. Es sei angenommen, daß sich die aktive Nadelgruppe dem rechten Minderfingerpaar,
wie in Fig. 14 gezeigt, nähert. Die erste Nadel wird dann durch den rechten äußeren
Minderfinger 65o außer Wirkung gesetzt und tritt zur Gruppe der unwirksamen Nadeln.
In Fig. i und 2 ist das der Finger 65o auf der linken Seite der Figuren. Der Rest
der Gruppe der aktiven Nadeln wird unter dem äußeren Minderfinger durchlaufen und
unter die Schulter 57 des doppelt wirkenden Schloßdreiecks 5o geführt. Von dort
werden sie in eine Lage knapp über dem inneren Minderfinger 652 und unter das doppelt
wirkende Schloßdreieck hinuntergezogen. Man ersieht, daß infolge der Absätze und
Schultern 57 die am Schloßmitteldreieck von rechts nach knks vorbeigehenden Nadeln
trotz der Plazierung des inneren Minderfingers in einer tieferen Ebene als die Oberkante
des Schloßmitteldreiecks einen anderen Weg einschlagen, als die von links nach rechts
laufenden Nadeln. Wie aus Fig. i ersichtlich, bei der der Finger 652 sich links
befindet, werden nur die sich von rechts nach links bewegenden Nadeln mit dem inneren
Minderfinger 652 zusammentreffen. Ähnliche Verhältnisse stellen sich auf der anderen
Seite des Schloßmitteldreiecks 5o ein, -wenn die Nadeln in der anderen Richtung
laufen.
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Nachdem die Nadeln an dem doppelt wirkenden Schloßdreieck vorbeigegangen
sind, werden sie am linken Nadelheber 2 gehoben, wenn sie in die Schulter 6 gleiten
und auf den inneren Minderfinger 652 (Fig. 27) auftreffen. Wenn der Steuerteil 46
des inneren Minderfingers in seiner unteren unwirksamen Stellung ist, schwingt der
innere Minderfinger nur längs der waagerechten Fläche 41, bis er sich während seiner
Schwingbewegung von den Nadeln löst, die dann längs ihres wirksamen Weges weiterlaufen
können.
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Wenn die inneren Minderfinger wie während des Minderns in. Betrieb
sind %und die Nadelfüße längs des linken Nadelhebers und in die mit dem linken Minderfinger
652 in Eingriff tretende Schulter 6 aufsteigen, dann wird die erste Nadel der aktiven
Gruppe genügend hoch außer Wirkungsbereich gebracht, so daß sie von einem festen
Hilfsschloßteil 43, der als Hilfsnadelheber bezeichnet werden könnte, aufgenommen
wird, nachdem sie sich vom Minderfinger gelöst. hat. Dieser Hilfsschloßteil43 wird
das Emporheben der Nadel in die unwirksame Stellung vervollständigen. Die zweite
bei dieser Pendelbewegung der Maschine gestrickte Maschenreihe wird mit dem Rest
der Gruppe der aktiven Nadeln hergestellt. Neben dem rechten Speisepunkt ist ein
ähnlicher Hilfsschloßteil44 vorgesehen.
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Beim letzten Vorwärtshub der zunehmenden Segmente für die Ferse bzw.
die Spitze werden die Steuerteile 46 und 47 voll zur Wirkung gebracht, und zwar
durch Drehen der Scheiben 49 entgegen dem, Uhrzeigersinn. Daher wird der linke innere
Minderfinger 652 durch die erste Nadel des aktiven Segments in die unwirksame Stellung
angehoben, in welcher er während der Längen- und Fußherstellung außerhalb des Nadelweges
liegt. Der äußere Minderfinger wird dadurch für die nächste Tätig-]zeit wieder eingestellt.
Der rechte innere Minderfinger 653 braucht nicht außer Wirkung gehoben zu werden,
weil die Nadeln über den Scheitel des rechten seitlichen Schloßdreiecks@ beim Rundstricken
gehoben werden und deshalb über den inneren Minderfinger 653 laufen, welcher tiefer
als die Oberkante des rechten Nadelhebers i verbleibt.
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Es ist ersichtlich, daß die obige Durchbildung eine Maschine zeigt,
bei der die Nadeln nach dem Stricken an der ersten Garnzuführung zum Anheben unter
der dritten Maschenziehkante ansteigen, bevor sie an der vierten Kante niedersteigen,
um eine zweite Strickreihe zu bilden, und daß Mittel vorhanden sind, die die vorangehende
Nadel in untätige Lage bewegen, bevor sich die Nadeln an der oder den geradzahligen
Speisestellen abwärts bewegen. Es sei darauf hingewiesen, daß bei Anwendung von
zwei Minderfingern bei jedem Speisepunkt und bei derartiger Anordnung der diese
Minderfinger steuernden Mittel, daß einer von diesen keine Nadeln anhebt, während
der andere weiterhin Nadeln außer Wirkung setzt, es möglich ist, eine große Vielfalt
von zunehmenden Segmenten für Fersen oder Spitzen zu erhalten. Die Auswahl der Nähte
und Segmente, die beim Herstellen von geminderten oder zunehmenden Segmenten in
der angegebenen Art und mit den angegebenen Mitteln erreicht werden kann, ist viel
größer als beim Stricken im Pendelgang mit Einfachspeisung. Die Erfindung ermöglicht
auch die Herstellung von verbesserten Nähten.
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Mittels der besonderen Lippe an den äußeren Minderfingern oder für
bestimmte Zwecke an den inneren Minderfingern ist es möglich, die Anzahl der angehobenen
Nadeln zu verändern. Wenn zwischen dem Zunahme- und Mindervorgang eine besondere
Nadel zugesetzt wird, dann wird dadurch bestimmt, welches durch den Zunahmefinger.zur
Wirkung gebrachte Nadelpaar seinen Platz äm Anfang der zurückkehrenden Nadeln haben
wird. Dies verursacht ein gegenseitiges Versetzen der Maschenreihen bei geminderten
und zunehmenden Segmenten. Dies ist wünschenswert, da es einen Einfluß auf die Festigkeit
der Zwickelnaht hat.
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Die Maschine kann natürlich, wie im Fall der Fig. 6, 7 und 13, auch
innere Doppel'Iippenminderfinger und zugleich Mittel zum Stillsetzen dieser Finger
gemäß- den Fig.14 und 15 aufweisen, wenn man eine anz besondere Aufeinanderfolge
der Minderfingertätigkeit zu erhalten wünscht. In Fig. 16 ist beim rechten Speisepunkt
eine kombinierte Vorrichtung für diesen Zweck gezeigt. Sie besteht aus den in Fig.
7 dargestellten Teilen und ferner aus einem schwenkbaren Steuerteil 64 für die Minderfinger
mit einem exzentrischen Einstellknopf 65 und einer Lenkstangenverbindung 66 zu einer
dritten Scheibe 67 auf der Säule 26. Zu der nicht gezeigten Hauptmustertrommel ist
noch eine Drahtverbindung vorgesehen. Bei diesem Aufbau kann die Reihenfolge des
Emporhebens und -Abziehens der Nadeln nach Belieben verändert werden.
Ferner
lassen sich die Reihen in den zunehmenden und geminderten Segmenten nach Wunsch
gegeneinander versetzen, so daß man jegliche Abart von Nähten oder sogar \Tähte
mit bestimmten Mustern erzeugen kann. Man kann beim Beginn der Nahtherstellung z.
B. eine Nadel durch den äußeren Minderfinger anheben und den inneren Minderfinger
in Ruhestellung belassen. Der nächste Schritt besteht darin, den inneren Minderfinger
zur Wirkung zu bringen und sowohl mit dem äußeren als auch mit dem inneren Minderfinger
je eine Nadel hochzuführen. Daraufhin kann man die Stellungen der äußeren Minderfinger
so verschieben, daß der äußere Minderfinger zwei Nadeln emporhebt, während der innere
Minderfinger weiterhin eine Nadel hebt. Schließlich können der äußere und der innere
Minderfinger je zwei Nadeln in die Ruhestellung heben.
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In den Fig. 9, 1o und i i ist eine verbesserte Ausbildung des inneren
Minderfingers gezeigt. Bei den anderen Figuren der Zeichnung endigen die freien
Enden der Minderfinger hinter den Abflachungen 7 und 8 der mittleren Nadelheber
i und 2 und bleiben auf der Schulter hinter diesen flachen Stücken, In den Fig.
9, io und i i sind innere Minderfinger 656 und 657 dargestellt, deren innere
Enden vollständig über die oberen Enden der mittleren Nadelheber ragen und in den
Kerben 59 und 6o ruhen. Aus der Fig. io ist ersichtlich, daß diese Kerben auf derjenigen
Seite der mittleren Nadelheber angeordnet sind, die dem doppelt wirkenden Sch,loßdreieck
5o abgewendet ist. Am Scheitel der Nadelheber sind noch kurze gerade Stücke 61 in
der bisherigen Höhe beibehalten, die gleich hoch liegen wie die Lippe 20 des Minderfingers.
Ein längs des Nadelhebers 62 oder 63 von der Seite des Schloßmitteldreiecks 5o her
aufsteigender Nadelfuß trifft zuerst auf den Absatz 6 oder 3 und gleitet daraufhin
über das gerade Stück 61 in die Lippe 2o. Der gekrümmte Rüchen des freien Endes
der Minderfinger hilft Maschinenschäden zu verhüten, wenn in irgendeiner Stufe des
Strickens eine Nadel von der äußeren Seite her auf den Nadelheber 62 oder 63 aufgleitet
und nach dem Durchlaufen der Absätze 5 oder 4 auf die Rückseite eines in der Kerbe
6o oder j9 ruhenden Minderfingers gelangen sollte.
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Nachdem bisher der Aufbau von mehreren Ausführungsformen der Erfindung
beschrieben worden ist, seien im folgenden verschiedene Aufeinanderfolgen des Gebrauchs
der Minderfinger aufgeführt, die sich mit der Anordnung nach der Erfindung erreichen
lassen. Nach richtiger gegenseitiger Beziehung der Größe der Lippen gestattet die
Auswahl der Lippen, mit denen die Nadelfüße angehoben oder abgezogen werden, und
ferner die Änderung der Anzahl der wirksamen 'Minderfinger in verschiedenen Zeitpunkten
während einer Strickperiode beinahe jede gewünschte Beziehung zwischen den geminderten
und zunehmenden Segmenten. Es läßt sich auch jede beliebige Nahtlänge herstellen.
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Zuerst sei auf eine typische, durch die erfindungsgemäße Maschine
besonders leicht auszuführende Aufeinanderfolge der Arbeitsstufen hingewiesen, bei
der während des Minderns oder Zunehmens die Nettozahl jeweils zwei Nadeln beträgt.
Beim Beginn des Minderns führt jeder Minderfinger je Pendelschwingung zwei Nadeln
hoch. Am Anfang des Zunehmens setzen die inneren und äußeren Minderfinger ihre Tätigkeit
fort, indem sie je eine Nadel hochheben, während der Zunahmefinger bei Jeder Schwingung
vier Nadeln abzieht und zur Wirksamkeit bringt. Der Nettobetrag ist bei diesem Vorgehen
sowohl beim Mindern als auch beim Zunehmen je zwei Nadeln.
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Die beschriebene Reihenfolge kann wie folgt geändert werden: Während
des Minderns hebt jeder Minderfinger eine Nadel hoch, d. h. insgesamt zwei Nadeln
je Pendelschwingung. Beim Zunehmen wird der innere Minderfinger, wie in den Fig.
14 und 15 gezeigt, außer Tätigkeit gesetzt, während der Zunahmefinger durch Verändern
der Größe der Lippen oder der Lage in bezug auf die ankommenden Nadelfüße bei jeder
Pendelschwingung drei Nadeln abzieht. Dies ergibt einen Nettowechsel von zwei durch
den Zunahmefinger abgezogenen Nadeln für je zwei Reihen, d. h. für jede Pendelschwingung.
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In einigen Fällen ist eine Naht von kleinerer Länge erwünscht. Dann
ist es angezeigt, je Schwingung insgesamt drei Nadeln auszutauschen. Zu diesem Zweck
werden die Minderfinger nach den Fig. i bis 5, 8 und 13 nicht so gehoben, daß die
Nadelfüße nur mit der unteren Lippe zusammentreffen, sondern in der unteren Stellung
verbleiben, und es wird mittels jeder Lippe des äußeren Minderfingers eine Nadel
emporgehoben. Der innere Minderfinger wird, wie aus diesen Figuren zu ersehen ist,
eine Nadel hochheben. Dies ergibt insgesamt drei während des Minderns bei jeder
Pendelschwingung hochgehobene Nadeln.
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Während des Zunehmens werden die äußeren Minderfinger durch die Steuerteile
so angehoben, daß nur die untere Lippe mit den Nadelfüßen zusammentrifft. Aus diesem
Grund werden nur zwei _Nadeln bei je zwei Reihen hochgehoben, nämlich eine durch
den äußeren und eine durch den inneren Minderfinger. Der Zunahmefinger 68o hat dabei
seine Lippen derart, daß er bei jeder Pendelschwingung fünf Nadeln abzieht und zur
Wirkung bringt. Der Nettobetrag der während des Zunehmens bei je zwei Reihen wirksam
gemachten Nadelnbeträgt drei \T adeln. Dadurchergibt sich.eine kürzeme Naht als
in den obene-rwähnten Beispielen.
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Eine Abänderung der beschriebenen Arbeitsfolge für eine kurze Naht,
die jedoch ebenfalls eine kleine Nahtlänge ergibt, liegt darin, daß die Tätigkeit
beim Mindern in der beschriebenen Weise beibehalten wird, während jedoch der Zunahmefinger
zum Ausgleichen der Verminderung der Anzahl der abgezogenen Nadeln nur vier Nadeln,
abzieht, so daß der Nettowechsel von, drei Nadeln gleichbleibt. Dazu werden die
inneren Minderfinger, wie aus den Fig. 14 und 15 ersichtlich ist, vollständig stillgelegt.
Da die äußeren Minderfinger bei jeder Pendelschwingung nur eine einzige Nadel hochheben,
beträgt die Nettoanzahl der beim Zunehmen
je Pendelschwingung abgezogenen
Nadeln drei, d. @h. gleich viel, wie beim Mindern außer Wirkung gesetzt wurden.
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Eine weitere Abänderung bei der Herstellung von diesen kurzen Nähten
erhält man, wenn die äußeren Minderfinger bei jeder Schwingung zwei Nadeln und die
inneren Minderfinger beim Mindern eine Nadel außer Tätigkeit setzen. Während des
Zunehmens zieht der Zunahmefinger fünf Nadeln ab. Die innneren Minderfinger werden
gänzlich stillgelegt, und- die äußeren Minderfinger heben zwei Nadeln hoch. Dies
ergibt den: gleichen Nettowechsel von drei- Nadeln, jedoch in einer .anderen Art.
Die Fadenverschlingungen in der Naht verlaufen daher verschieden,.
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Wenn auch die beschriebene erste Arbeitsfolge genau die gleiche ist
wie bei einer mit Einfachspeisung hergestellten Keilferse, ermöglicht doch die neue
Maschine zum ersten Male die Herstellung einer Ferse mit Zweifachspeisung,wobei
der Aufbau der Naht beinahe mit dem Aufbau der Naht einer mit Einfachspeisung hergestellten
Ferse identisch ist. Es sei auch erwähnt, daß die kleinen Löcher bei einer zweifach
gespeisten Ferse enger geschlossen sind und daß bei der Herstellung eines einseitigen
Keiles, wie es im USA.-Patent 2 388 649 beschrieben ist, die Fersen die Vorteile
von mit Einfachspeisung erzeugten Fersen beibehalten, obgleich sie auf einer Maschine
mit mehrfacher Speisung hergestellt wurden.
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Man erkennt ferner, daß diese Vorteile hauptsächlich auf den Gebrauch
des doppelt wirkenden Schloßmitteldruckes zurückzuführen sind. Diese Vorteile treten
auch teilweise noch in Erscheinung, wenn das Schloßdreieck in Maschinen mit Mehrfachspeisung
benutzt wird, bei denen sich die Arbeitsstufen nicht gleich folgen, wie im Falle
der beschriebenen Beispiele. Weitere Vorteile liegen aber auch in der Anordnung
der inneren Minderfinger und der Ansätze der Nadelheber in Kombination mit den schwenkbaren
Steuerteilen für das Unterdrücken der senkrecht gerichteten Bewegungskomponente
der inneren Minderfinger ohne Beeinflussung der Schwenkbewegung der Minderfingerpaare
bei jedem Speisepunkt. Dieses Merkmal ist bei einem Rundstrickautomaten, der so
ausgebildet ist, daß er das Stricken eines ganzen Strumpfes mit Doppelrand mit den
leeren Nadeln beginnen kann, besonders wertvoll, weil die übrige Tätigkeit der Nadeln
nicht gestört wird.
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Es ist bereits ein Verfahren sowie eine Rundstrickmaschine zur Herstellung
von Strumpfwaren mit mehreren maschenbildenden Arbeitsstellen bekanntgeworden, bei
dem :auch während des Pendelganges zur Herstellung der Ferse und der Spitze mit
zwei maschenbildenden Arbeitssystemen gearbeitet wird. Zur praktischen Erzielung
des Erstrebten, nämlich einen praktischen Weg zur Herstellung von Damenstrümpfen
mit Doppelspeisung für Hacken und Spitze zu zeigen, reicht das dort Angegebene aber
nicht aus.
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Die Erfindung dagegen zeigt den einzigen praktischen Weg hierzu. Hier
sind Nadelheber unter mehreren maschenziehenden Kanten angebracht, und es sind diese
Nadelheber und die maschenziehenden Kanten so abgeschrägt, daß sie auf Nadelbewegungen
in entgegengesetzten Richtungen einwirken. Die niedrigen Hebekanten dieser Schloßteile
liegen, was kennzeichnend ist, tiefer als eine Nadelziehfläche, die auf die Nadelbewegungsrichtung
einwirkt, die der Einwirkrichtung für den Nadelheber entgegengesetzt ist.
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Aus den Fig. 14 und 15 ist eine Maschine ersichtlich, bei der die
Nadeln nach dem Stricken an einer ersten Strickstelle zum Anheben bis unter das
obere Ende der dritten Maschenziehkante ansteigen, bevor sie an der vierten Kante
niedergehen, um eine zweite Strickreihe zu bilden, und bei der Mittel vorhanden
sind, die führende Nadel in unwirksame Stellung zu bewegen, ehe die Nadeln an der
oder den geradzahligen Strickstellen niedergehen.
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Ein großer Vorteil der Anbringung von Nadelhebern unter den maschenziehenden
Kanten: liegt in der dadurch e`@rzielten Längenverminderung der von den Steuerteilen
angenommenen Raumlänge.
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Ein Hauptmerkmal der Erfindung liegt auch darin, die beiden Sätze
von' getrennten Steuerteilen zu einem einzigen auszubilden, und zwar durch derartige
Kombination der Steuerteile, daß, nachdem eine Nadel an einer maschenbildenden Kante
niedergezogen worden ist, sie nicht über einen anderen maschenziehenden Steuerteil
geführt zu werden braucht, ehe sie an der nächsten Maschenziehkante de,r Reihe niederzugehen
beginnt. Die Zu:sammendrückung der Strickschloßteile auf :den kleinstmöglichen Raum
ist äußerst erwünscht, um eine möglichst große Zahl solcher Schloßteile um den Maschinenzylinder
herum zu erhalten. Das ist besonders wichtig am Anfang und Ende des Strickens der
Spitze, weil gewöhnlich die Hälfte der Nadeln außer Wirkung gebracht ist. Die Hälfte
der in Tätigkeit befindlichen Nadeln muß einmal durch die Strickschloßteile hindurchgehen,
sollte aber nicht ein zweites Mal durch sie hindurchgehen, da das die Zurückbewegung
der Maschine behindern würde, und sollten solche Nadeln unvermutet Garn annehmen,
so würde das ein Flottliegen, des Fadens über die Taschen hervorrufen. Das begrenzt
den für die Strickschloßteile verfügbaren Raum auf einen Abstand, der mindestens
eine Hälfte des Zylinderumfanges nicht erheblich überschreitet. Das kann nur dadurch
erreicht werden, daß man entweder Doppelschloßdraiecke verwendet oder die Schloßdreiecke
so dicht aneinander setzt, daß kein Raum für ein Ansteigen der Nadeln über eine
dritte Nadelziehkante vorhanden ist, ehe sie an einer vierten Nadelziehkante heruntergezogen
werden, um die zweite Reihe zu bilden.