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Minder- und Zunahmevorrichtung für Strumpfrundstrickmaschinen Die
Erfindung bezieht sich auf eine Minder- und Zunahmevorrichtung für Strumpfrundstrickmaschinen
mit umlaufendem Nadelzylinder und zwei Systemen.
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Hierbei ist es bekannt, daß jedes System zwei mit den Abzugskanten
einander zugekehrte Nadelsenker sowie ein mittleres Schloßteil aufweist, welches
im Pendelgang der Maschine die Nadelfüße dem einen oder dem anderen Nadelsenker
zuführt, wobei auch im Pendelgang an beiden Systemen gestrickt wird.
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Ferner ist es. bei Rundstrickmaschinen bekannt, vor jedem System eine
Wähleinrichtung anzubringen, die bestimmt, ob die Nadeln an diesem System stricken
oder untätig unter dem System herlaufen.
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Bei der Erfindung handelt es sich um die Ausbildung der Minder- und
Zunahmevorrichtung derart, daß auch im Pendelgang an beiden Systemen gearbeitet
wird und dabei einwandfreie Mindernähte erhalten werden.
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Die Erfindung besteht darin, daß jedem System zwei Minderfinger, und
zwar einer für den Vorwärts-und einer für den Rückwärtslauf des Nadelzylinders,
zugeordnet sind und daß vor jedem System ein Zunahmefinger angeordnet ist.
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Die Erfindung wird in, Zusammenhang mit den Figuren näher erläutert.
In den Zeichnungen ist Fig.1 eine Vorderansicht der verbesserten Strumpfrundstrickmaschine
mit der zugehörenden üblicher Rippscheibeneinrichtung und der Antriebseinrichtung,
Fig. 2 ein Schnitt nach der Linie 2-2 der Fig. 1, Fig. 3 im vergrößerten Maßstab
ein lotrechter Teilschnitt nach der Linie 3-3 der Fig. 2, Fig. 4 im vergrößertem.
Maßstab ein Teilschnitt nach der Linie 4-4 der Fig. 2, Fig. 5 ein Schnitt nach Linie
5-5 der Fig. 1, Fig. 6 ein Schnitt nach Linie 6-6 der Fig. 1, Fig. 7 eine Abwicklung
der verschiedenen Nadelschlösser und Musterstößerschlösser, gesehen von der Innenseite
des Nadelzylinders nach außen, mit den Bahnen der Zylindernadeln, der Hilfsstößer
und der Wählerstößer bei den Anschlag- und übertragungsvorgängen, Fig. 8 eine der
Fig. 7 ähnliche Ansicht, die jedoch die Bewegungsbahnen der Nadeln und der Stößer
beim Rundstricken an beiden Systemen zeigt, Fig. 9 eine Abwicklung lediglich der
Zylindernadelschlösser, die das Arbeiten zeigt vor dem Herstellen einer Fersen-
und Zehentasche, wobei eine ausgewählte Nadelgruppe nach oben in. die Nichtstrickstellung
geschoben worden ist, Fig. 10 eine der Fig. 9 ähnliche Ansicht, die das Arbeiten
der in die Arbeitsstellung nach unten ge, zogenen Nadeln zeigt, die vorher in die
Nichtstrickstellung gehoben worden waren, Fig. 11 eine Abwicklung der Nadelschlösser,
die das Arbeiten der Minderfinger bei einem Mindervorgang zeigt, Fig. 12 eine der
Fig. 11 ähnliche Ansicht, bei der jedoch das Arbeiten der Zunahmefinger bei einem
Zunahmevorgang dargestellt ist.
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Die Maschine hat die gleiche Bauart wie die bekannte Scott & Williams-Rundstrickstrumpfmaschine
Modell K. Viele Hauptteile der verbesserten Maschine sind unverändert aus. dieser
Maschine übernommen. Die Maschine wird von einer Musterkette (nicht dargestellt)
gesteuert, die eine Hauptmustertrommel schrittweise dreht, so daß die Trommel bei
der Herstellung eines einzigen Strumpfes eine vollständige Drehung ausführt.
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Die Musterkette regelt auch die Umlauf- und Pendelbewegungen einer
Hauptantriebswelle 10 (Fig. 1), auf der ein zum Antrieb des Nadelzylinders dienendes
Kegelrad 11 befestigt ist, an dessen einer Stirnfläche ein, zum Antrieb der Rippscheibe
dienendes Kegelrad 12 angebracht ist. Das Rippscheibenantriebskegelrad
12 steht mit einem Kegelrad 13 im Eingriff, das auf dem unteren Ende
einer lotrechten Welle 14 aufgekeilt ist, die sich in Fig. 1 über zweckdienliche
Gehäuse, eine untere Bettplatte 15 und eine obere Bettplatte 16 in. ein die
Rippscheibe treibendes Zahnradgehäuse 20 nach oben erstreckt. Das Zahnradgehäuse
20 enthält die üblichen Zahnradgetriebe, die
die übliche Rippscheibe
25 (Fig. 6) treiben. Die Rippscheibe weist Maschenübertragungsplatmen (nicht dargestellt)
auf.
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Kegelrad 11 steht im Eingriff mit einem Kegelrad 30 (Fig. 3), das
sich in der unteren Bettplatte 15 dreht und das aus einem Stück mit einem aufrechten
Rohrabschnitt 31 besteht. Der Nadelzylinder 32 umgibt den Rohrabschnitt 31, ist
auf diesem Rohrabschnitt 31 aufgenutet und kann, sich relativ zum Rohrabschnitt
31 in. üblicher Weise lotrecht bewegen. Das Kegelrad 30 wird in der unteren Bettplatte
15 von einer den Nadelzylinder 32 umgebenden Schloßplatte 34 gehalten. Die Maschine
ist auch mit den üblichen Platinen (nicht dargestellt) ausgerüstet, die eine Radialbewegung
in. einem nahe dem oberen Ende des Nadelzylinders 32 befindlichen Platinenring 35
(Fig. 1 und 6) ausführen, können. Ein Zungenring 36 hat eine Eintrittsöffnung 37
für die Aufnahme mehrerer Fadenführer 38, die von üblichen Druckschienen (nicht
dargestellt) betätigt werden, die die Fadenführer 38 in und außer Fadenzuführstellung
bewegen. Zur deutlicheren Darstellung und leichteren Beschreibung werden die Eintrittsöffnung
37 und die Fadenführer 38 nachstehend mit »erste Fadenzuführstelle« bezeichnet.
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Die Maschine weist außerdem eine zweite Fadenzuführsstelle mit einer
Eintrittsöffnung 40 (Fig.6) auf. An der zweiten Fadenzuführstelle befinden
sich Fadenführer 42, 43, 44, von denen jeder an seinem nahe der Eintrittsöffnung
40 befindlichen Ende ein Fadenzuführröhrchen 46 (Fig. 1) trägt. Jeder Fadenführer
42, 43, 44 ist am Drehpunkt 50 zwischen seinen Enden drehbar gelagert. Das Außenende
jedes Fadenführers wird von den Druckstangen 51, 52, 53 betätigt. Die unteren Enden
der Druckstangen 51, 52, 53 liegen zeitweilig an der Hauptmustertrommel (nicht dargestellt)
an und laufen auf der Hauptmustertrommel, während sie zu anderen Zeiten von Nocken
angehoben werden, die sich auf der Hauptmustertrommel befinden und die die in der
Eintrittsöffnung 40 des Zungenringes 36 befindlichen Fadenführer in die Fadenzuführstellung
heben und aus der Fadenzuführstellung herausbewegen. Die Abwärtsbewegung der auf
den Fadenhebeln 42, 43, 44 angeordneten Fadenzuführröhrchen 46 wird durch Stellschrauben
55 (Fig. 1) begrenzt, die sich an die unteren Flächen der zugehörenden Fadenführer
42, 43, 44 anlegen. Die Schrauben 55 können in einem nach außen ragenden Abschnitt
57 des Zungenringes 36 verschraubt werden.
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Der Zungenring 36 ist auch mit einem Spaltschließring 59 (Fig. 6)
versehen, der Öffnungen aufweist, die den Eintrittsöffnungen 37 und 40 des Zungenringes
36 entsprechen. Der Ring 59 schließt die Eintrittsöffnungen 37 und 40 bei der Pendelbewegung
des Nadelzylinders 32 und verhindert, daß die Zungen der Zylindernadeln N nach außen
in die Öffnungen 37 und 40 gedreht werden und bei der Pendelbewegung des Nadelzylinders
32 brechen. Der Spaltschließring 59 wird zum Schließen der in dem Zungenring 36
befindlichen Eintrittsöffnungen 37 und 40 von einem Verbindungslenker 60 bewegt,
der sich in Fig. 6 nach hinten verschiebt und der über zweckdienliche Verbindungen
(nicht dargestellt) mit der Hauptmustertrommel verbunden ist, die den Spaltschließring
59 zur richtigen Zeit verstellt.
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Der Nadelzylinder 32 ist mit den üblichen Nuten versehen. Jede Zylindernut
enthält eine lotrecht bewegliche Zylindernadel N (Fig. 7 und 8), einen Hilfsstößer
AJ und einen Nadelwählerstößer J. Der Nadelwählerstößer J ist der übliche Schwingstößer,
der den im wesentlichen zwischen der unteren Bettplatte 15 und der oberen Bettplatte
16 vorhandenen Raum einnimmt, während der Hilfsstößer AJ in dem in der Nähe der
oberen Bettplatte 16 befindlichen Raum liegt. Die Zylindernadel N liegt in dem Raum
zwischen der oberen Bettplatte 16 und dem Platinenring 35 (Fig.1).
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An der unteren Bettplatte 15 ist eine Nadelwählervorrichtung vorhanden,
die drei Stößerhubschlösser 65, 66 und 67 (Fig. 2, 7 und 8) aufweist. Die Innen-Flächen
dieser Schlösser befinden sich nahe dem Außendurchmesser des Nadelzylinders 32.
Die drei Stößerhubschlösser 65, 66 und 67 sind an je einer Konsole 70 befestigt.
Die Konsolen 70 sind in, gefrästen Nuten der unteren Schloßplatte 34 radial verschiebbar.
Mehrere Stößerwählerfinger 75, 76, 77, 78 und 79 befinden sich an der unteren Schloßplatte
34, um die unteren Enden bestimmter Stößer J zurück in die in dem Nadelzylinder
32 befindlichen Nuten in eine nicht ausgewählte Stellung zu schwingen, so daß die
Stößer nicht auf die Stößerhubschlösser 65 oder 67 auflaufen.
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Der nahe dem Stöß.erhubschloß 65 gelegene Stößerwählerfinger 75 ist
auf einem Zapfen 75a drehbar gelagert, dessen unteres Ende in die untere Schloßplatte
34 eingeschraubt ist. Eine Zugfeder 75b zieht das Arbeitsende des Stößerwählerfin.gers
75 von dem Nadelzylinder (Fig.2 und 4) weg. Der Finger 75 wird zu bestimmten Zeiten
in die Wählerstellung von einem von der Mustertrommel gesteuerten Lenker 75 c bewegt,
dessen eines Ende sich zu irgendeinem mustergesteuerten Teil der Maschine, z. B.
zu der Hauptmustextrommel (nicht dargestellt) erstreckt. Die Wählerfinger 76, 77,
78 und 79 sind auf einem Zapfen 76a (Fig. 2 und 3) gelagert. Das Arbeitsende der
Wählerfinger wird zum Nadelzylinder 32 von Zugfedern 76 b gedrängt. Die Wählerfinger
76, 77, 78 und 79 werden an bestimmten Zeiten in die Wählerstellung von Lenkern
76 c, 77 c, 78 c bzw. 79 c gedreht, die mit irgendeiner mustergesteuerten
Vorrichtung, z. B. der Hauptmustertrommel (nicht dargestellt), verbunden sind.
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Bei der Drehung des Nadelzylinders in beiden Richtungen werden die
Nadelwählerstößer J mit ihren unteren Enden in die in den Fig. 3 und 4 dargestellten
Stellungen von den Stößerschllössern 81, 32 und 83 nach außen gestoßen, die sich
an einen oberen Fußabschnitt 85 des Nadelwählerstößers J anlegen, wenn sich die
Stößer den Hubschlössern 65, 66 und 67 (Fig.3, 4, 7 und 8) für die Nadelwählerstößer
nähern. Alle Nadelwählerstößer J sind außerdem an drei verschiedenen Ebenen mit
abbrechbaren Füßchen 86, 87 und 88 (Fig.7 und 8) und mit einem festen unteren Fuß
90 sowie einer Stößerhubstufe 91 versehen. Das untere Füßchen 90 findet sich auf
jedem Stößer J und ist waagerecht mit dem Wählerfinger 76 ausgerichtet. Das abbrechbare
Füßchen 88 wird auf jedem im Nadelzylinder 32 befindlichen zweiten Stößer J weggebrochen.
An den dazwischenliegenden Stößern J bleiben die Füßchen 88 stehen. Die Füßchen
88 sind mit den Wählerfingern 75 und 77 ausgerichtet. Das abbrechbare Füßchen 87
wird bei einer etwas größeren Zahl als der Hälfte der im Nadelzylinder befindlichen
Wähler weggebrochen. Bei einem Nadelzylinder mit vierhundert Nadeln sind
zweihundertvierzig
Wählerstößer J ohne Füßchen 87, und einhundertsechzig Wählerstößer J haben Füßchen
87, die mit den Wählerfingern 78 ausgerichtet sind. Das abbrechbare Füßchen 86 ist
bei der Hälfte der Wählerstößer J weggebrochen. Die an den Wählerstößern J belassenen
Füßchen 86 sind mit dem Wählerfinger 79 waagerecht ausgerichtet.
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Wenn alle Füßchen 85 der Nadelwählerstößer J mit ihrem oberen Ende
nach innen in die Nadelnuten des Nadelzylinders 32 von den ortsfesten Schlössern
81, 82 und 83 geschwenkt sind, nähern sich die an dem unteren Ende der Wählerstößer
J befindlichen Stufen 91 den Stößerhubschlöss.ern 65, 66 und 67 im wesentlichen
in der in Fig. 3 dargestellten Stellung, d. h., die Stufen 91 befinden sich außerhalb
der in dem Nadelzylinder vorhandenen Nuten und befinden sich in einer Stellung,
in der sie sich an die Schrägseiten der Stößerhubschlösser 65, 66 und 67 anlegen,
die die Stößer J längs dieser Schrägflächen heben. Sollen jedoch ausgewählte Stößer
der Wählerstößer J an den Stößerhubschlössern 65 oder 67 vorbeigehen,
ohne daß ein Anheben erfolgt, dann müssen die unteren Enden der Wählerstößer
J durch einen der Wählerfinger 75, 76, 77, 78 oder 79 in die Nuten des Nadelzylinders
32 zurückgedrückt werden, und zwar ehe die Stufe 91 des Wählerstößers J das zugehörige
Stößefhubschloß 65 oder 67 erreicht.
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Die ortsfesten Nadelschlösser, die auf einer in der oberen Bettplatte
16 befindlichen oberen Schloßplatte 95 angeordnet sind (Fig.5 bis 12), bestehen
aus einem ersten Nadelhubschloß 100 mit einer V-förmigen Öffnung 101, deren
Mündung nach unten weist und die den Raum für das Füßchen des. Hilfsstößers AJ schafft,
so daß der Hilfsstößer von dem Stößerhubschloß 65 durch den Wählerstößer J gehoben
werden kann; ferner aus einem mittleren Nadelhubschloß 102 mit einem mit der Mündung
nach unten weisenden V-förmigen Ausschnitt 103, der in Gestalt und Arbeitsweise
dem in dem ersten Nadelschloß 100 befindlichen Ausschnitt 101 ähnlich ist; ferner
aus einem dritten Nadelschloß 104, das. ebenfalls einen mit der Mündung nach unten
weisenden V-förmigen Ausschnitt 105 hat, der den Ausschnitten 101 und 103 ähnlich
ist, und ferner aus einem Füllschloß 106. Alle Schlösser 100, 102, 104 und 106 sind
an einem aufrechten Abschnitt der oberen Schloßplatte 95 befestigt und umgeben den
Nadelzylinder 32 in nächster Nähe.
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Andere, den Nadelzylinder 32 umgebende und auf der Schloßplatte 95
gelagerte Schlösser gehören zu einem ersten System, das. ein. oberes mittleres Na.d'elführungsschloß
110, ein. rechtsliegendes Strickschloß 111, ein linksliegendes Strickschloß 112,
ein rechtsliegendes Endschloß 113 und linksliegendes Endschloß 114 aufweist. Die
Schlösser 110 bis 114 gehören zum ersten System und sind so angeordnet, daß sie
Maschen bilden, wenn die Nadelfüßchen über die obere Einschließ-Schloßfläche des
einen Strickschlosses und längs der die Maschen ziehenden Schrägfläche sowie unter
das andere Strickschloß in beiden Richtungen laufen, sobald der Nadelzylinder 32
pendelt oder sich im Rundlauf dreht. Die Schlösser 110 bis 114 sind an einem dem
ersten System zugehörenden Schloßkasten 115 (Fig. 8 bis 12 und 5) befestigt,
dessen unteres Ende an der Schloßplatte 95 angebracht ist.
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Ein zweites System, das. dem Aufbau des, ersten Systems gleicht, befindet
sich in einem Abstand von dem ersten System und besteht aus einem oberen mittleren
Nadelführungsschloß 120, einem rechtsliegenden Strickschloß 121, einem linksliegenden
Strickschloß 122, einem rechtsliegenden Endschloß 123 und einem linksliegenden Endschloß
124. Alle diese Schlösser sind an einem Schloßkasten 125 (Fig. 8 bis 12 und 5) des
zweiten Systems, befestigt.
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Zwei übliche Minderfinger 126 und 127 sind dem ersten System zugeordnet
und arbeiten in Vertiefungen des rechtsliegenden Strickschlosses 111 bzw. des linksliegenden
Strickschlosses 112. Die Minderfinger 126 und 127.sind in den üblichen Haltern 128
und 129 (Fig.5) gelagert und sind an ihren Innenenden über einen Lenker 130 verbunden,
der ein in der üblichen Weise erfolgendes Arbeiten der Minderfinger bewirkt. Wenn
sich also der eine Minderfinger in seiner unteren Stellung gemäß der in Fig. 8 in
voll ausgezogenen Linien dargestellten Stellung befindet, ist der andere Minderfinger
in seiner Ruhestellung gemäß der in Fig. 8 gestrichelt dargestellten Stellung. Ein
ähnliches Paar von Minderfingern 131 und 132 arbeitet in Vertiefungen des rechtsliegenden
Strickschlosses 121 bzw. des linksliegenden Strickschlosses 122 am zweiten System.
Die Minderfinger 131 und 132 sind in üblichen Haltern 133 und 134 (Fig.5) gelagert
und sind an ihren Innenenden über einen Lenker 135 verbunden. Die Minderfinger 126,
127 und 131, 132 sind in dem dargestellten Beispiel so ausgeführt, daß sie jeweils
nur eine .einzige Nadel erfassen.
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Ein Zunahmefinger 138, der zwei Nadeln in beiden Richtungen nach unten
bewegt, ist zwischen dem ersten und dem zweiten System in einem üblichen Halter
139 (Fig.5) angeordnet. Der Zunahmefinger 138 kann in Ruhestellung gemäß der in
Fig.8 in voll ausgezogenen Linien dargestellten Stellung von einer lotrechten Stange
140 (Fig.5) bewegt werden, die über ein zweckdienliches Gestänge von der Hauptmustertrommel
gesteuert wird. Der Zunahmefinger 138 wird aus der in, Fig. 8 in voll ausgezogenen
Linien dargestellten Stellung in die in Fig. 8 gestrichelten Linien dargestellten
Stellung bewegt, wenn er eingeschaltet werden soll. Ein zweiter Zunahmefinger 142,
der in seinem Aufbau dem Zunahmefinger 138 gleicht, ist in einem Halter 143 (Fig.1,
5 und 8) gelagert. Die Bewegung des, Zunahmefingers 142 aus seiner Arbeitsstellung
in seine Ruhestellung wird von einer lotrechten Stange 145 (Fig.l) gesteuert, die
die Bettplatte 16 nach unten durchsetzt und einen festen Ring 146 trägt, der
gegen die Bettplatte 16 von einer die Stange 145 umgebenden Druckfeder 147
gedrückt wird.
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Die Stange 145 wird zeitweilig von dem einen Ende eines Hebels 150
gehoben, der im Drehpunkt 151 von einer an der Bettplatte 16 befestigten Konsole
152 schwingbar getragen wird. Das in Fig.1 linksliegende oder außenliegende Ende
des Hebels 150 wird lotrecht von einem Seilzag 153 bewegt, dessen entgegengesetztes
Ende sich zu in der Nähe der Mustertrommel gelegenen zweckdienlichen Verbindungen
,erstreckt, die die lotrechte Stange 145 heben, um auf diese Weise den Zunahmefinger
142 aus der in gestrichelten Linien in Fig. 8 dargestellten Stellung in die in voll
ausgezogenen Linien in Fig. 8 dargestellte Stellung, also aus der Arbeitsstellung
in die Ruhestellung zu bewegen.
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Weitere Schlösser auf der den Nadelzylinder 32 umgebenden Schloßplatte
95 sind ein radial bewegliches
Nadelhubschloß 155 und ein radial
bewegliches Nadelsenkschloß 156. Beide Schlösser sind in einem Schloßkasten 157
(Fig.5) gleitend gelagert. Die Außenenden der Schlösser 155, 156 werden von üblichen
Gestängen (nicht dargestellt) bewegt, die von der Hauptmustertrommel so gesteuert
werden, daß die Schlösser 155 oder 156 einen ausgewählten Teil der in dem Nadelzylinder
32 befindlichen Nadeln bei der Herstellung der Fersen- und Zehentaschen entweder
in die Ruhestellung heben oder in, die Arbeitsstellung senken. Die Schlösser 155
und 156 sind gewöhnliche Schaltschlösser, die eine bestimmte ausgewählte Nadelgruppe
vor Beginn der Herstellung der Fersen- und Zehentaschen nach oben heben und ausschalten
und die die gehobenen, nichtarbeitenden Nadeln in eine gesenkte Arbeitsstellung
(Fig.10) zurückführen.
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Die Arbeitsweise der Schaltschlösser 155 und 156 weicht im vorliegenden
Fall von der üblichen Verwendung darin ab, daß das Nadelhubschloß 155 in Zusammenarbeit
mit dem Stößerhubschloß 67 verwendet wird, um die Nadeln, die von den auf das Schloß
67 auflaufenden Stößern teilweise gehoben worden sind, noch höher zu heben. Bei
dem zu Beginn der Fersen- und Zehentaschenherstellung erfolgenden Gruppieren der
Nadeln, legen sich die Stößer J, die sich unterhalb der auszuschaltenden Zylindernadeln
N befinden, an das Stößerhubschloß 67 und laufen auf das Schloß 67 auf, um die Füßchen
der Zylindernadeln N auf die Ebene P-1 (Fig.9) zu heben, so daß die Zylindernadeln.
N von dem Nadelhubschloß 155 weiter gehoben werden und der Bahn P-2 oberhalb der
Mittelstrickschlösser 110 und 120 folgen. Zum Senken der der Bahn. P-2 in den Fig.
9 und 10 folgenden gehobenen Zylindernadeln N nach Beendigung der Fersen- und Zehentaschenherstellung
wird das Nadelsenkschloß 156 nach innen bewegt, so daß es die Zylindernadelfüßchen
erfaßt und sie auf die in Fig.10 dargestellte Bahn P-3 senkt, worauf die Nadeln
dann Faden aufnehmen und Maschen bilden.
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Die Maschine weist also zwei im Aufbau gleiche Systeme auf, von denen
jedes drei übliche Strickschlösser aufweist, nämlich das Mittelstrickschloß sowie
das rechtsliegende und das linksliegende Strickschloß. In dem rechtsliegenden Strickschloß
und dem linksliegenden Strickschloß arbeitet je ein Minderfinger. Es sind auch zwei
Zunahmefinger vorhanden, von denen der eine zwischen dem ersten und dem zweiten
System angeordnet ist, während der zweite im wesentlichen gegenüber dem ersten Zunahmefinger
liegt. Die aus diesen beiden üblichen Systemen mit den Minderfingern und den beiden
Zunahmefingern bestehende Kombination ermöglicht das Herstellen von Fersen- und
Zehentaschen mit einwandfreien Mindernähten, wobei zwei Maschenreihen bei jedem
Pendelgang des Nadelzylinders gearbeitet werden.
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Nachstehend wird die Herstellung eines vollständigen Arbeitsstückes
einschließlich der Herstellung der Fersen- und Zehentaschen beschrieben.
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Die Herstellung des Arbeitsstückes Vor dem Einführen von Fäden in
die Eintrittsöffnungen 37 und 40 wird der Nadelzylinder 32 in der von dem Pfeil
in Fig.7 angezeigten Vorwärtsrichtung gedreht, um eine Anschlagkante auf den Nadeln
zu bilden. Die Füßchen 85 aller Nadelwählerstößer J werden vom Stößerschloß 83 erfaßt,
um die unteren Enden der Nadelwählerstößer J im wesentlichen in die in Fig. 3 dargestellte
Stellung zu bringen. Der Wählerfinger 75 wird nach innen zum Nadelzylinder 32 in
seine Arbeitsstellung bewegt, um die auf allen zweiten Nadelwählerstößern J befindlichen
Füßchen 88 zu erfassen, so daß diese Stößer J in die Nuten des Nadelzylinders 32
nach hinten gedrückt werden und sich hinter dem Stößerhubschloß 65 auf der in. Fig.7
dargestellten Bahn P-4 bewegen. Die Stößer bleiben daher in gesenkter Stellung.
Die Stößerhubstufen 91 der dazwischenliegenden Stößer J werden von dem Scbloß 65
erfaßt und laufen auf das Schloß 65 auf. Die Hilfsstößer AJ folgen der in Fig.7
dargestellten Bahn P-5, während die zugehörenden Nadelfüßchen einer Bahn P-6 und
die oberen Enden der Nadeln N einer Bahn P-7 folgen.
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Bei Annäherung der Nadelfüßchen an das erste System werden die Nadelfüßchen
daher abwechselnd auf zwei Ebenen so eingestellt, daß die an der oberen Ebene befindlichen
Nadelfüßchen über das rechtsliegende Strickschloß 111 längs einer Bahn P-8 laufen,
während die an der unteren Ebene befindlichen Nadelfüßchen einer unterhalb des rechten
Strickschlosses 111 liegenden Bahn P-9 folgen, so daß die Hakenenden der Nadeln.
N demgemäß sich auf den Bahnen P-10 und P-11 bewegen. Die Haken der der Bahn P-10
folgenden Nadeln nehmen den ersten Faden Y an der ersten Fadeneintrittsöffnung 37
auf und verarbeiten ihn. Bei der Annäherung der Stößer J an das Stößerhubschloß
66 werden die oberen Enden aller Stößer durch das Stößerschloß 81 nach innen gedreht,
während die unteren Enden der Stößer aus den Nuten des Nadelzylinders 32 heraus
nach außen gedreht werden, so daß alle Nadelstößerstufen 91 auf das Stößerhubschloß
66 auflaufen. Die Stößer J heben infolgedessen die Hilfsstößer AJ und die Zylindernadeln
N so an, daß die Füßchen aller Zylindernadeln N der Bahn P-12 (Fig.7) und die oberen
Enden der Nadeln N einer Bahn P-13 (Fig. 7) folgen. Die Nadelfüßchen der Zylindernadeln
N werden von den Nadelwählerstößern J und den Hilfsstößern AJ so hoch gehoben, daß
alle Füßchen über die Einschließfläche des rechtsliegenden Strickschlosses 121 am
zweiten System laufen und einer Bahn P-14 folgen, während die Haken aller Zylindernadeln
der Bahn P-15 folgen, um an der zweiten Fadeneintrittsöffnung 40 Maschen mit dem
Faden Y-1 zu bilden. Bei Annäherung der Nadelwählerstößer J an das Stößerhubschloß
67 wird der Wählerfinger 77 in Arbeitsstellung bewegt, und das untere Ende aller
Nadelwählerstößer J wird aus den Nuten des Nadelzylinders 32 von dem Stößerschloß
82 nach außen bewegt, das sich an die Füßchen 85 der Nadelwählerstößer J anlegt.
Alle zweiten Nadelwählerstößer J werden, wieder an ihren unteren Enden nach innen
gedreht, so daß nur die dazwischenliegenden Stößer J auf das Stößerhubschloß 67
auflaufen. Alle zweiten Nadelwählerstößer J folgen einer Bahn P-16, so daß infolgedessen
die Haken aller zweiten Zylindernadeln. an einer unteren Stelle bleiben und einer
Bahn P-17 folgen, während die Haken der dazwischenliegenden Nadeln gehoben werden
und einer Bahn P-18 folgen.
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Beim Anschlagen durchläuft also jede zweite Zylindernadel N die Strickschlösser
am ersten System, während die dazwischenliegenden Nadeln unter den Strichschlössern
entlanglaufen, so daß am ersten
System der Faden Y in die Haken
aller zweiten Nadeln gelegt wird. Wenn die unter dem ersten System entlanglaufenden
Nadeln. auf Bahn P-13 gehoben werden, wird der Faden Y hinter diese Nadeln gelegt.
Alle Zylindernadeln. N durchlaufen am zweiten System die Strickschlösser, um Maschen
aus dem Faden Y-1 zu bilden. Auf diese Weise wird die Anschlagkante nach dem Zuführen
des Fadens zu den Nadeln mit der ersten Umdrehung des Nadelzylinders 32 beendet.
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Bei der zweiten Umdrehung des Nadelzylinders 32 bewegen übliche Schlösser
der Rippscheibe 25 die in Fig.7 dargestellten Übertragungsplatinen 175 nach außen
über die Haken der Bahn P-17 folgenden gesenkten Zylindernadeln N ungefähr an der
in Fig.7 dargestellten Stelle. Wenn die Übertragungsplatinen durch das erste System
hindurchgehen, wird der Faden Y über die Haken der Übertragungsplatinen 175 gelegt.
Die Übertragungsplatinen 175 werden durch in der Rippscheibe 25 befindliche Schlösser
(nicht dargestellt) wieder nach innen bewegt, und zwar zwischen der ersten Fadeneintrittsöffnung
37 und der zweiten Fadeneintrittsöffnung 40, so daß der Faden Y-1 am zweiten System
von den Haken der übertragungsplatinen 175 nicht erfaßt wird. Die Haken der Übertragungsplatinen
175 halten den Faden Y beim Herstellen des Doppelrandabschnittes des Strumpfes.
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In der nächsten Maschenreihe erfolgt ein Glattstricken, d. h., alle
Zylindernadeln durchlaufen beide Systeme und bilden Maschen an beiden Systemen,
so daß bei jedem Umlauf des Nadelzylinders 32 zwei Maschenreihen hergestellt werden.
Alle Zylindernadeln durchlaufen das erste und das zweite System, weil die Wählerfinger
75 und 77 in Ruhestellung gebracht worden sind und der Wählerfinger 76 in Arbeitsstellung
(Fig. 8) eingestellt worden ist. Die auf den Stößern J befindlichen Stufen 91 laufen
dann auf die Stößerhubschlösser 65 und 66 auf, so daß infolgedessen die Füßchen
der Zylindernadeln N längs der Bahn P-20 bzw. P-21 laufen. Die Füßchen aller Zylindernadeln
werden dabei so hoch gehoben, daß sie von den zugehörigen rechtsliegenden Strickschlössern
111 und 121 erfaßt werden und über diese Schlösser laufen, wobei sie Maschen bild'e'n,
wenn sie unter den zugehörigen linksliegenden Strickschlössern 112 und
122 hindurchlaufen. Bei dem in Fig. 8 dargestellten Strickvorgang befindet
sich der Wählerfinger 76 in Arbeitsstellung, so da.ß alle Stufen 91 der Wählerstößer
J hinter dem Stößerhubschloß 67 vorbeigehen und in einer gesenkten Stellung bleiben.
Die Füßchen der das Strickschloß 122 verlassenden Zylindernadeln. N werden von dem
Endschloß 104 etwas gehoben und laufen auf einer niederen Ebene P-22, bis sie von
einer Schrägfläche 160 des Endschlosses 100 etwas gehoben und dann zusätzlich von
dem Stößerhubscbloß 65 gehoben werden. Der Wählerfinger 76 kann auch in Ruhestellung
bewegt werden, so daß die Wählerstößer J von dem Stößerhubschloß 67 gehoben werden.
Die Wählerstößer heben dann die Zylindernadeln N so hoch, daß sich die Nadeln auf
einer über dem Strickschloß 111 liegenden Ebene bewegen, ohne daß ein Anheben von
den auf das Stößerhubschloß 65 auflaufenden Wählerstößern J erfolgt. Es wird dann
eine gewünschte Zahl von Maschenreihen gearbeitet, ehe eine Übertragung des von
den Übertragungsplatinen gehaltenen Fadens Y zurück auf die Haken der Zylindernadeln.
erfolgt. Die Übertragung der Maschen von den Übertragungsplatinen 175 auf die Zylindernadeln
(Fig. 7) zur Herstellung eines Doppelrandes erfolgt durch Einstellen des Wählerfingers
77 in seine Arbeitsstellung, in der er die Füßchen 88 aller zweiten WählerstößerJ
erfaßt, so daß die Stufen 91 der zweiten Wählerstößer J nach innen gedreht werden
und hinter dem Stößerhubschloß 67 vorbeigehen. Die Füßchen 88 der dazwischenliegenden
Stößer J sind weggebrochen. Diese Stößer werden daher von dem Wählerfinger 77 nicht
in die Nuten des Nadelzylinders, 32 zurückgedrückt, so daß ihre Stufen 91 vom Stößerhubschloß
67 erfaßt werden und auf das Stößerhubschloß 67 auflaufen. Die Haken aller zweiten
Zylindernadeln N bewegen sich also auf der unteren Bahn P-17, und die Haken der
dazwischenliegenden Zylindernadeln N bewegen sich auf der höheren Bahn P-18 (Fig.
7), wann .sich die Zylindernadeln N dem ersten System nähern. Die Übertragungsplatinen
175 werden wieder von der Rippscheibe nach außen und über die der Bahn P-17 folgenden
Nadeln bewegt. Diese gesenkten Nadeln. werden durch die Schrägfläche 160 des Schlosses
100 so hochgehoben, daß sich ihre Haken in die Öffnungen der Übertragungsplatinen
auf eine Ebene P-19 bewegen. Die Übertragungsplatinen 175 werden dann in die Rippscheiben
25 zurückbewegt, wobei sie ihre Maschen in den Haken dieser Zylindernadeln N zurücklassen.
Bei der Annäherung der Wählerstößer J an das Stößerhubschloß 65 werden alle Wählerstößer
J von dem Schloß 65 gehoben, da dann der Wählerfinger 75 in Ruhestellung ist. Die
Füßchen aller zweiten HilfsstößerAJ folgen der Bahn P-5, alle zweiten Zylindernadelfüßchen
werden längs der Bahn P-6 gehoben, und die Haken aller zweiten Zylindernadeln N
werden längs der Bahn P-7 gehoben. Alle Haken der Zylindernadeln N folgen dann der
Bahn P-10, um am ersten System Faden aufzunehmen und Maschen zu bilden. Die Übertragung
ist also am ersten System beendet, und alle Stufen 91 auf allen Wählerstößern J
werden von dem Schloß 81 nach außen gedreht und laufen bei dem Umlauf des Nadelzylinders
32 in Vorwärtsrichtung auf das Stößerhubschloß 66 auf, so daß die Haken aller Zylindernadeln
N der Bahn. P-15 folgen und den Faden Y-1 aufnehmen und mit dem Faden Y-1 Maschen
bilden, wenn sich die Nadeln N unter dem linksliegenden Strickschloß 122 bewegen.
Nachdem die Zylindernadeln N die Maschen von den in der Rippscheibe 25 befindlichen
Übertragungsplatinen 175 aufgenommen haben, arbeitet die Maschine im Rundlauf weiter,
um den Längen des Strumpfes herzustellen, wobei zwei Maschenreihen bei jeder Umdrehung
des Nadelzylinders 32 gearbeitet werden.
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Als Vorbereitung zum Herstellen einer Fersentasche wird eine ausgewählte
Gruppe von Nadeln N in Ruhestellung gebracht, und zum Auswählen werden hierzu bei
einer Gruppe von Nadelwählerstößern J die Füßchen 87 weggebrochen. Durch das Einstellen
des Wählerfingers 78 in die Arbeitsstellung werden die Wählerstößer J, auf
denen sich noch Füßchen 87 befinden, nach innen bewegt, so daß die Stößer J hinter
dem Stößerhubscbloß 67 vorbeigehen, während die Stößer J, deren Füßchen 87 weggebrochen
sind, auf das Stößerhubschloß 67 auflaufen. Auf diese Weise werden die Zylindernadeln
in obere Nadeln und untere Nadeln geteilt, die sich bei der Annäherung an das Nadelhubschloß
155 in den Bahnen P-1 bzw. P-6 (Fig. 9) bewegen. Das Schloß 155 wird in
Arbeitsstellung
bewegt, wobei die längs der BahnP-26 bewegte Nadelgruppe unter dem Schloß 155 hindurchläuft.
Beim Auflaufen der auf der Bahn P-1 befindlichen Nadelgruppe auf das Schloß 155
werden die Nadeln so hoch gehoben, daß sich ihre Füßchen oberhalb der Mittelschlösser
110 und 120 auf der Bahn P-2 bewegen. Die Nadeln nehmen also eine nichtstrickende
Stellung ein. Dieses. Unterteilen der Nadeln durch das Nadelhubschloß 155 in Zusammenarbeit
mit den Wählerstößem J erfolgt in der in Vorwärtsrichtung hergestellten letzten
Maschenreihe, ehe der Nadelzylinder zur Herstellung der Fersentasche im Pendelgang
arbeitet. Beim ersten Rückhub der Pendelbewegung von Nadelyzlinder 32 wird zur Herstellung
des geminderten Abschnittes einer Fersentasche die führende Nadel der der Bahn P-26
(Fig.11) folgenden arbeitenden Nadelgruppe durch den am zweiten System befindlichen
linksliegenden Minderfinger 132 gehoben, so daß sie sich an das Hinterende der auf
der Bahn P-2 sich bewegenden nichtstrickenden Nadelgruppe anschließt, um auf diese
Weise die Zahl der das zweite System durchlaufenden Nadeln. in dieser ersten in
Rechtsdrehung hergestellten Maschenreihe um eine einzige Nadel zu verringern. Nach
dem Durchlaufen des zweiten Systems werden die Zylindernadeln N von dem Schloß 66
gehoben, so daß sie sich oberhalb des linksliegenden Strickschlosses 112 bewegen,
und die führende Nadel dieser arbeitenden Gruppe wird aus der Arbeitsstellung in
die Ruhestellung von dem linksliegenden Minderfinger 127 gehoben, so daß auf diese
Weise die Zahl der arbeitenden Nadeln um eine einzige Nadel am ersten System verringert
wird. Auf diese Weise werden zwei Maschenreihen von verschiedenen Längen in der
ersten Rechtsdrehung des Nadelzylinders bei der Fertigung der Fersentasche hergestellt.
Beim nächstfolgenden Linkshub oderVorwärtshub desNadelzylinders 32 trifft die führende
Nadel der gesenkten, arbeitenden Nadelgruppe auf den rechtsliegenden Minderfinger
126 und wird von ihm in eine oberhalb des Mittelstrickschlosses 110 liegende
nichtstrickende Stellung gehoben, so daß auf diese Weise die Zahl der arbeitenden
Nadeln, die die Strickschlösser am ersten System durchlaufen, um eine einzige Nadel
verringert wird. Die am ersten System arbeitende Nadelgruppe wird von dem Schloß
66 gehoben, damit die Gruppe oberhalb des rechtsliegenden Strickschlosses 121 am
zweiten System vorbeigeht. Die führende Nadel dieser Gruppe legt sich an den rechtsliegenden
Minderfinger 131 an und wird von ihm gehoben, so daß die Nadel oberhalb. des Mittelschlosses
120 vorbeigeht und in eine nichtstrickende Stellung bewegt wird. Auf diese Weise
wird die Zahl der Nadeln, die am zweiten System unter dem linksliegenden Strickschloß
122 hindurchgehen, um eine einzige Nadel verringert. Beim nächsten Rechtshub oder
Rückwärtshub des Nadelzylinders wird die Gruppe der arbeitenden Nadeln am zweiten
System um eine einzige Nadel und um eine weitere Nadel am ersten System verringert.
Dieser Vorgang wird so lange fortgesetzt, bis die gewünschte Zahl von geminderten
Maschenreihen hergestellt ist und mit dem Zunehmen begonnen wird.
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Beim Zunehmen (Fig. 12) findet der erste Zunahmehub bei der Rechtsdrehung
oder Rückwärtsdrehung des Nadelzylinders 32 statt. Beide Zunahmefinger 138 und 142
werden in Arbeitsstellung gebracht, wobei beim Vorbeigang der gesenkten, arbeitenden
Nadelgruppe der Zunahmefinger 138 gegen die Füßchen der gehobenen, nichtarbeitenden
Nadeln trifft und der Zunahmefinger 142 in die in seinem Führungsschloß befindliche
Vertiefung bewegt wird. Auf diese Weise werden die ersten beiden gehobenen, nichtarbeitenden
Nadeln erfaßt und in die in Fig. 12 dargestellte Arbeitsstellung gesenkt. Die Gruppe
der gesenkten oder arbeitenden Nadeln. wird durch das Stößerhubschloß 67 mittels
der Wählerstößer J und der Hilfsstößer AJ gehoben, um einer Bahn P-28 (Fig. 12)
zu folgen. Die führende Nadel dieser gesenkten Gruppe wird in eine oberhalb des
Mittelstrickschlosses 120 befindliche Ruhestellung von dem linksliegenden Minderfinger
132 gehoben. Wenn also die gesenkte, arbeitende Nadelgruppe das zweite System im
ersten Pendelhub des Zunahmevorganges durchläuft, wird von dem linksliegenden Minderfinger
132 die führende Nadel dieser gesenkten Nadelgruppe in Stellung gehoben, und die
Gruppe wird an ihrem nachlaufenden Ende um zwei zusätzliche Nadeln von dem Zunahmefinger
142 vergrößert, der zwei Nadeln aus der nichtarbeitenden Gruppe herunterholt, so
daß sie unterhalb des Mittelschlosses 120 hindurchgehen und auf diese Weise Maschen
an diesem zweiten System arbeiten. Wenn die gesenkte Nadelgruppe unter dem rechtsliegenden
Strickschloß 121 hindurchgelaufen ist und Maschen aus dem Faden Y-1 gearbeitet hat,
wird sie von dem Nadelhubschloß 66 gehoben, um am ersten System über das linksliegende
Strickschloß 112 hinwegzulaufen. Die führende Nadel dieser Gruppe wird von dem linksliegenden
Minderfinger 127 gehoben, so daß sie der nichtarbeitenden Nadelgruppe angeschlossen
wird, die sich über das Mittelstrickschloß 110 bewegt. Der Zunahmefinger
138 bewegt sich in seinem Führungsschloß nach oben, wenn sich diese arbeitende Nadelgruppe
unter ihm hinwegbewegt, und erfaßt die beiden führenden Nadeln der nichtarbeitenden
Gruppe, um die Nadeln herunterzuholen, so daß sie unter dem Mittelstrickschloß 110
hindurchlaufen. Auf diese Weise werden zwei zusätzliche Nadeln dem nachlaufenden
Ende der arbeitenden Nadelgruppe angeschlossen, und eine Nadel wird an dem führenden
Ende der arbeitenden Gruppe entfernt, wenn diese Gruppen das erste System in der
ersten Rechtsdrehung oder Rücklaufdrehung des Nadelzylinders beim Zunahmevorgang
durchlaufen.
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Bei dem im Zunahmevorgang erfolgenden nächsten Vorwärtspendelhub des
Nadelzylinders erfaßt und senkt der Zunahmefinger 142 die beiden führenden nichtarbeitenden
Nadeln, um sie dem nachlaufenden Ende der arbeitenden Gruppe anzuschließen, und
die führende Nadel der arbeitenden Gruppe wird von dem rechtsliegenden Minderfinger
126 erfaßt und in Ruhestellung gehoben, so daß auf diese Weise die am ersten System
arbeitende Nadelgruppe um eine einzige Nadel an dem Führungsende verringert wird,
während zwei Nadeln am nachlaufenden Ende der arbeitenden Nadelgruppe beim Durchgang
durch das erste System angeschlossen werden. Es erfolgt also eine Zunahme um eine
einzige Nadel. Beim Durchgang der arbeitenden Nadelgruppe durch das zweite System
wird die führende Nadel dieser Nadelgruppe von dem Minderfinger 131 erfaßt und nach
oben in einer oberhalb des Mittelstrickschlosses.120 gelegene Nichtstrickstellung
bewegt. Der Zunahmefinger 138 bringt zwei zusätzliche Nadeln in Arbeitsstellung
aus einer Nichtstrickstellung, so daß die Nadeln am zweiten
System
unterhalb des Mittelstrickschlosses 120 hindurchgehen. Auf diese Weise werden zwei
zusätzliche Nadeln an dem nachlaufenden Ende der arbeitenden Nadelgruppe angefügt.
Es erfolgt eine Zunahme um eine einzige Nadel, die an diesem zweiten System arbeitet.
Der Zunahmevorgang wird in dieser Weise bei abwechselnden Pendelbewegungen des Nadelzylinders
fortgesetzt. An jedem System wird eine zusätzliche Nadel der arbeitenden Gruppe
zugefügt, bis die gewünschte Nadelzahl aus der nichtstrickenden Stellung in die
Arbeitsstellung zurückgebracht worden ist.
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In einem Mindervorgang wird die Zahl der arbeitenden Nadeln einer
Gruppe an jedem System bei jedem in beiden Richtungen erfolgenden Pendelhub des
Nadelzylinders um eine einzige führende Nadel verringert, und die Nadeln. in der
arbeitenden Gruppe stellen Maschen her, um Maschenreihen verschiedener Längen am
ersten und am zweiten System zu bilden. Beim Weitem wird eine einzige Nadel aus
der arbeitenden Stellung in die nichtarbeitende Stellung an dem führende Ende der
Gruppe der arbeitenden Nadeln an jedem System gehoben, und es werden zwei zusätzliche
Nadeln an dem nachlaufenden Ende der arbeitenden Nadelgruppe an jedem System in
Arbeitsstellung gebracht, so daß eine Zunahme der an jedem System strickenden Nadelzahl
bei jedem Pendelgang des Nadelzylinders um eine einzige Nadel erfolgt, wobei die
arbeitende Nadelgruppe am ersten und am zweiten System Maschen herstellt.
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Nach Beendigung des Weiterns werden die nichtarbeitenden Nadeln bei
einem Vorwärtshub des Nadelzylinders wieder in Arbeitsstellung durch das Nadelsenkschloß
156 gesenkt, das sich radial nach innen zum Nadelzylinder 32 bewegt. Wenn die Füßchen
der der Bahn P-2 folgenden gehobenen Nadelgruppe auf das Nadelsenkschloß 156 auftreffen,
folgen sie einer Bahn P-30 (Fig. 10). Alle vom Nadelsenkschloß 156 gesenkten Nadeln
durchlaufen das erste System und bilden Maschen mit dem Faden Y. Dann arbeitet die
übliche Kupplungsvorrichtung (nicht dargestellt), um vom Pendelgang auf Rundlauf
zu schalten. Der Nadelzylinder 32 dreht sich dann in Linksrichtung oder Vorwärtsrichtung,
um mit zwei Maschenreihen bei jedem Umlauf des Nadelzylinders 32 den Fuß des Strumpfes
zu arbeiten.
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Die übliche Kupplungsvorrichtung wird dann wieder betätigt, um den
Nadelzylinder vom Rundlauf auf Pendelgang beim Herstellen der Zehentasche zu schalten.
Die Zehentasche kann in ähnlicher Weise gearbeitet werden wie die bereits beschriebene
Fersentasche. Im vorliegenden Falle besteht der einzige Unterschied in der Zahl
der Nadeln, die in nichtarbeitende Stellung gehoben werden, und in dem Wählerfinger,
der zum Auswählen dieser anzuhebenden Nadeln verwendet wird. Bei der letzten Rundmaschenreihe
des Fußes wird der Wählerfinger 79 in Arbeitsstellung gebracht, so daß die mit den
Füßchen 86 ausgerüsteten Stößer J nach innen gedreht werden. Die Stößer laufen also
hinter dem Stößerhubschloß 67 vorbei und bewegen sich auf die Bahn P-26 (Fig.9)
zum Nadelhubschloß155. Die WählerstößerJ, bei denen die Füßchen 86 weggebrochen
sind, werden von dem Stößerhubschloß 67 erfaßt und bewegen sich auf dem Schloß 67
nach oben, so daß sie die zugehörigen Zylindernadeln heben, die der Bahn P-1 bei
der Bewegung zum Nadelhubschloß 155 folgen. Das Nadelhubschloß 155 wird dann in
Arbeitsstellung geschoben, und die Nadeln, deren Füßchen sich auf der Bahn P-1 (Fig.
9) bewegen, werden in nichtarbeitende Stellung gehoben, so daß sie der Bahn P-2
folgen. Beim ersten Rückhub oder Rechtshub des Nadelzylinders erfolgt eine Minderung,
die dem beim Mindern der Fersentasche bereits beschriebenen Vorgang ähnlich ist.
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Nach dem Herstellen der gewünschten Zahl von geminderten Maschenreihen
werden die Zunahmefinger 138 und 142 in Arbeitsstellung gebracht, um in der gleichen
Weise zu weitem, wie dies beim Weitern der Fersentasche erfolgte. Nach beendigter
Herstellung der geweiterten Maschenreihen wird die Kupplungsvorrichtung wieder geschaltet,
um vom Pendelgang auf Rundlauf überzugehen. Das Nadelsenkschloß 156 wird in Arbeitsstellung
gebracht, um alle gehobenen, nichtarbeitenden Nadeln zu senken, so daß sie an beiden
Systemen Faden aufnehmen und Maschen herstellen. Es werden dann einige glatte Maschenreihen
gestrickt, die als übliche Trennreihen bekannt sind. Die auf den Nadeln befindlichen
Maschen werden dann durch Herausnehmen und Trennen der Fäden Y und Y-1 an beiden
Zuführstellen abgeworfen. Der fertige Strumpf fällt in der Mitte des Nadelzylinders
nach unten. Zur Vereinfachung der Beschreibung des Strumpfstrickverfahrens wurde
angenommen, daß kein Fadenwechsel an den Fadenzuführstellen erfolgt. In der Praxis
jedoch werden die verschiedenen Teile feinmaschiger Damenstrümpfe, z. B. Doppelrand,
Längen, Fersentasche und Zehentasche, in üblicher Weise aus Faden verschiedener
Denier gearbeitet. Dem Fadenführer 38 an der Fadeneintrittsöffnung 37 und dem Finger
36 an der Fadeneintrittsöffnung 40 können Fäden verschiedener Denier zugeführt
werden. Die Fadenführer werden in üblicher Weise gewechselt, um die verschiedenen
Teile des Strumpfes herzustellen.