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Rundstrickmaschine Die Erfindung hat Verbesserungen von Strickmaschinen
zum Gegenstand.
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Bisher sind Rundstrickmaschinen mit Nadelwählereinrichtungen zum Erzeugen
von Mustern und anderen Effekten in der Strickware versehen, bei denen die normale
Nadelauswahl, z. B. Nadeln bestimmt zum Erzeugen von Maschenmustern o. dgl. oder
in einer Rippenstrickmaschine zur Veränderung der Rippenanordnung durch Übertragung
solcher Nadeln von einem Nadelzylinder auf einen anderen, verändert wird.
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Die Nadelwählervorrichtungen, die den Gegenstand der vorliegenden
Erfindung bilden, gehören zu jener Art, bei der eine Grup?e von Nadeln mit oder
ohne Zwischenstößer oder Stoßer und ein Nocken zur Betätigung der Nadeln, Stößer
oder Zwischenstößer vorgesehen sind. Ferner besitzen diese Vorrichtungen eine Gruppe
von Elementen, im folgenden Wähler genannt, die auf die Nadeln oder ihre Stößer
einwirken können, durch die das Wirkungsverhältnis der letzteren zu dem Nocken änderbar
ist, und Mustermittel zur wahlweisen Betätigung der genannten Wähler. Die vorliegende
Erfindung bezieht sich allein auf Wählereinrichtungen der oben gekennzeichneten
Art mit Einrichtungen, die der Abkürzung halber im folgenden als Nadelwählereinrichtungen
der beschriebenen Art bezeichnet sind.
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Ein Gegenstand der Erfindung ist es, Mittel vorzusehen, durch die
die Kontinuität der Bemusterung über dem Spannteil eines Strumpfes oder Halbstrumpfes
mit größerer Sauberkeit erhalten bleibt als bisher, durch Anwendung eines neuen
Verfahrens der Nadelsteuerung bei Beginn und während des Strickens des Fersenteiles.
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Eine Maschine derjenigen Art, die für vorliegende Erfindung in Betracht
kommt, ist in der britischen Patentschrift 427099 beschrieben.
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In Ausführung der vorliegenden Erfindung
werden Muster
durch Steuerung bestimmter Nadeln erzeugt, die der normalen Strickspur folgen, während
gleichzeitig andere Nadeln so gesteuert werden, daß sie die Maschen von den Haken
der Nadeln nicht abgeben. Infolgedessen bleiben ihre Maschen am Strickpunkt, anstatt
in der Strickware eingeschlagen zu werden, wie das unter normalen Strickbedingungen
der Fall sein würde. Solche Nadeln können das neue Garn an der Einführungsstelle
aufnehmen oder es vollständig verfehlen und hierbei entsprechende Maschenmuster
erzeugen.
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Bisher war es üblich, bei Beginn der Ferse alle Nadeln und ihre zugehörigen
Stößer, falls solche vorhanden, die beim Fersenstricken nicht gebraucht würden,
über die normale Strickspur anzuheben, wo sie außer Wirkung verbleiben, während
des Fersenstrickens. Zu diesem Zweck sind die Nadeln oder Stößer in der Spannhälfte
der Maschine mit längeren Füßen oder Strickvorsprüngen versehen als die der Fersenhälfte
und wird ein Nocken in eine Stellung gebracht, in der er nur die langen Vorsprünge
anhebt. Wenn dieses Verfahren in einer Maschine gemäß der vorliegenden-,-Erfindung
zur Anwendung gebracht würde, in der Muster in der obenerwähnten Weise erzeugt werden,
so wäre es unmöglich, alle mit langen Vorsprüngen versehenen Nadeln nach Beendigung
der Ferse abzusenken und sie in die Mustererzeugung wieder einzusteuern, ehe sie
die Strickstelle erreichen, dadurch würde das Muster an der Vorderseite des Artikels
unterbrochen.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung ist eine Maschine mit Nadelwählereinrichtung
der obengenannten Art mit Bemusterungsmitteln versehen, die wirksam werden, wenn
eine Ferse gestrickt werden soll und die die Nadeln in drei Gruppen unterteilt.
Hierbei werden einige Nadeln in eine untere N ichtstrickspur gerichtet, andere werden
in eine obere Nichtstrickspur gelenkt und wieder andere verbleiben in der normalen
Strickspur.
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Die erwähnten Bemusterungsmittel schließen Mittel zur Betätigung durch
die Wähler ein. Vorteilhafterweise sind die in die untere Nichtstrickspur gerichteten
Nadeln jene, die in der letzten Bemusterungsrunde für das Nichtstricken ausgewählt
wurden, und die in die obere Nichtstrickspur gerichteten Nadeln diejenigen Spannadeln,
die in dieser Runde zum Stricken gewählt wurden.
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Zum besseren Verständnis der Erfindung wird ein vorzugsweises Ausführungsbeispiel
hierunter an Hand der Zeichnung beschrieben. In dieser zeigt Fig. i ein Schaubild
eines für eine Rundstrickmaschine bestimmten Teiles, eine Konstruktion der Nadelwähleinrichtung
gemäß der vorliegenden Erfindung, Fig.2 eine Draufsicht bestimmter Teile der Fig.
i, Fig.3 einen senkrechten Schnitt der in Fig.2 gezeigten Teile, Fig. 4 und 5 Teilansichten
einer Klinke und eines Wählers in verschiedenen Stellungen, Fig. 6 die Teilansicht
von Mitteln zur Betätigung eines Wählers, Fig. 7 eine schematische Abwicklung des
Nockensystems der Maschine, Fig. 8 schematisch und vergrößert. die Anordnung der
zusätzlichen Vorsprünge an den Wählern und die zusätzlichen Betätigungshebel.
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Fig. 9 und io Schnitte ähnlich <lern nach Fig. 3 von abgeänderten
-Mitteln zum lic-tätigen der Wähler und abgeänderte Wähler in zwei verschiedenen
Arbeitsstellungen.
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Die in der Zeichnung dargestellte \laschine besteht in einer Ringbettplatte
7o, die auf dem Maschinenrahmen befestigt ist. Oberhalb der Platte 70 und
im Abstand zu ihr durch Stehbolzen 72 gehalten, ist eine zweite Bettplatte 74 angeordnet,
die den Schloßmantel oder die NOCkecibilchse 76 für den unteren Nadelzylinder 78
trägt. Der Nadelzylinder 78 wird um seine Achse durch Cbertragungsmittel von der
Hauptwelle der 'Maschine gedreht. Als Übertragungsmittel dient eilt Zahnrad 8o (Fig.
3). das am unteren Ende des Nadelzylinders 78 befestigt ist.
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Die erste der aufgeführten Konstruktionen besteht in einer Mustertrommel
82 (Fig. t), die in der Nähe des Bodens außerhalb des Nadelzylinders 78 angeordnet
und um eine zu dessen .\chse parallele Achse drehbar ist. Die Mustertrommel 82 ist
auf einem Stift 84 drehbar gelagert, der aufrecht stehend von einer auf der Grundplatte
; o befestigten Platte 86 getragen wird, und besteht aus einem inneren kernartigen
Teil 88, der von einer äußeren Schale 9o umgeben ist, die durch Schrauben 92 auf
dem Kernteil gesichert ist. Gegen unerwünschte Bewegung ist die Mustertrommel reibungsschlüssig
durch eine Feder 94 gehalten, die lose auf den Stift 84 aufgeschoben zwischen zwei
Widerlagern 98 und 96 eingespannt ist, wobei das Widerlager 96 unter Einfluß der
Schraubenmutter too steht, durch deren Drehung der Grad der Spannung der Feder 94
einstellbar ist. Die \lustertromniel wird intermittierend durch einen Ratschenantrieb
in Umdrehung versetzt, der aus dem auf dem unteren Trommelende befestigten Ratschenrade
102 und der in dieses eingreifenden auf dem Hebel io6 schwenkbar angeordneten Ratschenklinke
io4 besteht. Der Hebel io6 ist um die Trommelachse schwenkbar und durch einen von
dem Zahnrade So getragenen Nocken io8 antreibbar. Geeignet angeordnete Federn ito
und 112 halten die Klinke io4 im Eingriff zum Ratschenrade tot und den. Hebel io6
111 der Bahn des Nockens i o8.
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In die Mähteloberfläche der llustertromene182 kann eine Anzahl abnehmbarer
Stifte oder Nocken 114 eingesetzt werden, zu welchem Zweck die äußere Trommelschale
mit einer :\nzahl reihenweise um den Trommelumfang gelegter Bohrungen i i(-), im
gezeichneten Beispiel vierzehn solcher Lochreihen, versehen ist. In diese Löcher
werden die Stifte 114 eingesetzt entsprechend dem im Gewebe einzustrickenden Muster.
Schwenkbar auf einer parallel zur Achse der Trommel angeordneten Säule 118 (Fig.
2) ist eine Anzahl federbelasteter Hebel 120, vierzehn im Beispiel der Fig. i, entsprechend
der Anzahl der Lochkränze gelagert. von denen jeder
ein zugespitztes
Ende i i9 besitzt, das dicht an dem Trommelumfange anliegt Tiber einer der Lochreihen
116. Dieses 1-lebelende i i9 wird heim Umlauf der Trommel von den Stiften 1 14 der
Mietreffenden Lochreihen abgedrängt. Das andere Ende t21 eines jeden Heltels 120
trägt einen schrägen Nocken 122, der, wenn das zugespitzte Ende 119 des betreffenden
Ilebels nicht durch Stifte 114 der betreifenden Lochreihe abgedrängt wird, in der
durch die Drehung des Nadelzvlinders beschriebenen Halin eines Vorsprunges 123 an
einem U'ähler 124 in einer Nadelnut 125 des Nadelzylinders 78 liegt. Der Wähler
124 wird durch den schrägen Nocken 122 mittels des Vorsprunges 123 angehoben. Wenn
<las zugespitzte Ende i i9 des Hebels 12o durch einen Stift 114 des `Mantels
der Mustertrommel altgedrängt wird (Fig. 6), darin wird der schräge Nocken 122 am
anderen Rebelende aus der Bahn des Vorsprunges 123 herausgeschwerikt und infolgedessen
der Wähler 12 nicht angehoben.
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Ein \\ älller 124 ist jeder der Nadeln 126 (Fig. 3), die der Auswahl
unterliegen, zugeordnet. Der Wähler ist in der Nadelnot 125 unter dein üblichen
Nadelstößer 127 angeordnet, jedoch ist zwischen jedem Sti>ßer 127 und Wähler 124
(in der Nadelnut 125) ein Glied 128 angeordnet. In ihrer allgemeinen Erscheinung
gleichen die Wähler den üblichen Nadelstößern, d. li. sie bilden verhältnismäßig
lange und diinne Metallstucke, die in die Nadelwinkel im Zylinder eingesetzt und
darin in Längsrichtung auf und alt bewegt \\-erden können. jeder Wähler besitzt
zwei Vorsprünge 123 und 129, von denen Vorsprung 12c in der gleichen Stellung bei
allen Wählern liegt und dazu dient, den \\'äliler in seine Ausgangsstellring zurückzubewegen,
wenn er aus dieser in Wählerstellung gebracht war. .-\uf diesen Vorsprung 129 wirkt
zu diesem Zwecke ein Nocken 131 der Nocl<enltiicllse 76 ein. Der zweite Vorsprung
123 der beiden erwähnten Vorsprünge ist bei unterschiedlichen Wählern unterschiedlich,
jedoch bei einem gegebenen Wähler derart angeordnet, daß, wetni dieser Wähler sich
in seiner Ausgangslage befindet, der Vorsprung von dem schrägen Nocken 1 22 voll
einem der vierzehn Hebel i 2o getroffen wird, mlfern das zugespitzte 1#:nde i io
dieses Hebels nicht durch einen Stift der Mustertrommel altgedrängt wird. Nahe seinem
oberen Ende besitzt jeder \\"ililer eine kurze Kr<ipftitig 132, die aus tlem
NadelzvIiii(ler Herausragt und an die ein aufwärts gerichteter Teil 133 anschließt,
der zylinderseitig an seinem olleren Hnde abgeschrägt ist. Dieses abgeschr:i;,te
Hnde 134 wirkt auf einen Kippstößer oder ritte Klinke 128 ein, die im Winkel unmittelbar
iiher <lern \\@:ililer liegt. Jede Klinke hat zwei `orspriirige 135 tt1id 136,
die mit zwei Nockenflächen 137. Iah zusarnrnewvirken k<inneti, die an einem Schlollteil
oder .\nschlagblock der Nockenbiichse ;() der- \lascliine gebildet sind. Die beiden
Vorsprünge 135. 136 einer jeden Klinke 128 liegen in verschiedenen
I?benen: der ollere Vorsprung 135 ist nach außen gerichtet und gleichzeitig über
die Nilckenfläche 137, der untere Vorsprung 136 ragt ,in f der Vorderseite der Nockenfläche
138 nach oben. Unterhalb des unteren Vorsprunges 136 ist an der Klinke 128 eine
nach einwärts gerichtete Schrägfläche 139 gebildet, die von dem abgeschrägten Ende
134 des Wählers getroffen wird. Unterhalb dieser Schrägfläche 139 hat die Klinke
128 einen kurzen Stiel 143, der an seinem unteren Ende abgerundet ist und normalerweise
hinter dem oberen Ende des Wählers in der Vertiefung liegt, die durch die KrÖpfung
132 des Wählers gebildet ist.
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Der Zweck der Klinke 128 ist es, den Nadelstößer 127 in eine Ebene
anzuheben, in der er unter Einfluß deg gewöhnlichen Nockens der Nockenbüchse 76
gelangt, so daß die dem Stößer zugehörige Nadel normal arbeitet. Um dies zu erreichen,
wird Klinke 128 durch Einwirken der Nockenfläche 137 auf den oberen Vorsprung 135
angehoben, wobei sie den Nadelstößer 127 mit ihrem oberen Ende anhebt. Nachdem
die Klinke auf diese Weise gearbeitet hat, wird sie in ihre Ausgangsstellung durch
eine dritte Nockenfläche 141 des Anschlagblockes zurückgeführt, indem diese Nockenfläche
auf einen zwischen den beiden Vorsprüngen 135 und 136 liegenden Teil der Klinke
trifft. Wenn bei einem Wählvorgang eine Nadel nicht in der beschriebenen Weise angehoben
ist, so wird ein durch die angegebenen Mittel angehobener Wähler 124 (Fig. 4 und
5) mit seinem Zeigerende 13.1 auf die Schrägfläche 139 der Klinke 128 treffen und
die Klinke nach innen rücken, wobei deren oberer Vorsprung 135 von der Nockenfläche
137 entfernt wird. Später, während der Arbeit der Maschine, wird die Klinke wieder
nach außen gerückt durch die Wirkung der Nockenfläche 138 auf den unteren Vorsprung
136 der Klinke.
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Die Zentrifugalwirkung während des Umlaufes des Nadelzylinders 78
wirkt im Sinne einer Auswärtsbewegung der Klinke 128, und dadurch wird die wirksame
Lage des oberen Vorsprunges 135 einer jeden Klinke 128 über der Nockenfläche 137
aufrechterhalten. Dies wird unterstützt dädurch, daß diese Nockenfläche im Querschnitt
gesehen nach untern und außen schräg liegt und die Unterkante des oberen Vorsprunges
135 entsprechend abgeschrägt ist. An der Stelle der Nockenfläche 137. an der die
Klinke 128 unter Einfluß des Wählers nach innen gerückt wird, ist die Nockenfläche
137 des Nockens im Querschnitt gesehen im wesentlichen waagerecht oder eben bzw.
leicht nach innen geneigt, so daß die Klinke sich unter Einfluß ihres Wählers leicht
auf diesem Teil der Nockenfläche nach einwärts bewegen läßt. Unmittelbar anschließend
an diesen Teil der Nockenfläche, betrachtet in Beziehung zur Umdrehung des Nadelzylinders,
steigt die Fläche um so viel an, daß sie vor den olleren Vorsprung einer Klinke
kommt, die durch ihren Wähler rückwärts gestoßen ist. Dies hält diese Klinke in
ihrer Einwärtsstellung, bis sie sicher an dem ansteigenden Teil der Nockenfläche
137 vorbeigegangen ist, welcher der Klinke eine Nadelhubbewegung erteilen würde.
Diese Ausbildung der Nockenfläche sondert vollständig diejenigen Klinken, die unwirksam
bleiben sollen, von denjenigen, die Nadeln anheben sollen.
Unter
anderen ergibt eine Konstruktion nach vorliegender Erfindung folgende Vorteile:
Die Wähler überwachen nur die Lage der Klinken 128 und erfordern nur kleine Bewegungen,
etwa 1/e Zoll, im Vergleich zu den verhältnismäßig längeren Strecken, etwa 1/4 Zoll,
die die Klinken sich bewegen müssen, damit die Nadelstößer 127, die sie überwachen,
sicher die Nocken erreichen, die auf diese Nadelstößer einwirken. Falls bei einer
zufälligen Bewegung eines Wählers 124 eine Klinke, auf die er nicht wirken soll,
einwärts bewegt wird, so daß wenigstens ihr oberer Vorsprung ebgn noch die Nockenfläche
137 berührt, wird die Zentrifugalwirkung im Zusammenarbeiten mit dieser Fläche und
der Fläche des genannten Vorsprunges die Klinke wieder nach auswärts bewegen, so
daß ihr Vorsprung voll auf der Nockenfläche aufliegt. Vorteilhaft ist, daß die Mustertrommel
82 in unterschiedlichen weiten Grenzen angeordnet sein kann, so daß der Punkt
des Nadelringes, an dem der Wähler 124 durch die Wirkung der Mustertrommel bewegt
wird, dem Punkt des genannten Ringes, an welchem die Klinken 128 auf den Nadelstößer
einwirken, nicht nahe zu liegen braucht. Der Ausschlag der Stifte 114 der Mustertrommel
82 entscheidet, welche Nadeln stricken sollen. Die Stifte 114, die auf das zugespitzte
Ende iig der Hebel i2o wirken, bewegen deren schräge Nocken 122 aus dem Wege des
Vorsprunges 123 des Wählers 124, wodurch der Wähler wirkungslos bleibt und hierbei
einer Klinke 128 erlaubt, ihren Nadelstößer 127 in eine Lage zu bringen, in der
er nach bestimmtem Lauf den Stricknocken erreicht.
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Die beiden letzterwähnten Vorteile sind wichtig im Zusammenhang mit
der Vielfachzuführungseinrichtung von Maschinen, d. h. bei Maschinen mit mehreren
Arbeitsstellen, wie sie etwa in der britischen Patentschrift4oo623 beschrieben sind.
So kann eine solche Maschine mit zwei Zuführungsstellen, eine Hauptzuführungsstelle
und eine zusätzliche Zuführungsstelle, für jede Zuführungsstelle eine Nadelwählereinrichtung
gemäß vorliegender Erfindung erhalten. Diese Vorrichtungen können an irgendeiner
geeigneten Stelle des Nadelringes, üblicherweise nahe der Rückseite der Maschine,
angeordnet sein, und jede wird durch den Ausschlag der abnehmbaren Stifte ihrer
Mustertrommel die Nadeln anzeigen, die an der besonderen Zuführungsstelle, an der
die Vorrichtung angebracht ist, stricken sollen.
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Die folgende Beschreibung ist mit Rücksicht auf eine Strickmaschine
gegeben, wie sie in der britischen Patentschrift 427 oc)9 dargestellt und beschrieben
ist.
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Bei der Herstellung von Strümpfen oder Halbstrümpfen o. dgl., die
ein sich über Bein und Fuß erstreckendes Muster. aufweisen, ist es notwendig, das
Muster an der Ferse auf der Hälfte des Artikels oder einige Maschen vor der Ferse
zu unterbrechen, damit die Ferse in schlichter ungemusterter Ware gestrickt werden
kann. Dies ist gemäß vorliegender Erfindung dadurch erreicht, daß an jedem Wähler
der Fersenhälfte ein Vorsprung 200 (Fig. 3 und 8) unterhalb des Wählervorsprunges
123 und für die ' Zusammenarbeit mit diesem Vorsprunge ein Hebel 2io vorgesehen
ist, der zu gegebener Zeit auf diesen Vorsprung einwirkt. Der Hebel 2io wirkt ähnlich
dem Wählerhebel i2o und ist unter diesem angeordnet. Zu geeigneter Zeit wird Hebel
210 in Arbeitsstellung gebracht und senkt alle Wähler, die einen Vorsprung Zoo besitzen,
d. h. alle Wähler unter den Nadeln, die zum Stricken der Ferse dienen sollen. Die
waagerechte gestrichelte Linie von der Oberseite des Vorsprunges 200 (Fig. 8) zeigt,
daß, wenn Hebel 210 zur Wirksamkeit gebracht wird, die Vorsprünge auf die untere
Schrägfläche des Hebels treffen, die sie nach unten drängt.
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Der Betrag, um den die Wähler nach unten bewegt werden, ist etwa gleich
der Höhe der Wählervorsprünge 123. Wenn diese Wähler ihre Wählerstellung erreichen,
werden einige gemäß dem Muster hochgehoben. Dies aber hat keinerlei Wirkung, da
diese angehobenen Wähler zu tief bleiben, um ihre Klinken zu betätigen, und sie
werden tatsächlich betätigt durch Hebel 12o, die in einer tieferen Lage liegen als
jene, die normalerweise die Wähler betätigen. Die Klinken bleiben infolgedessen
in ihrer Auswärtslage, und alle Fersennadeln werden in ihre Strickstellung angehoben.
Die Nadeln in der Fußspannhälfte der Maschine, die während der letzten Maschen vor
der Ferse zum Nichtstricken ausgewählt werden sollen, verbleiben in ihrer unteren
wirkungslosen Stellung solange die Ferse gestrickt wird. Die Wähler für die Fußspannadeln
sind alle mit einem zusätzlichen Vorsprunge 220 unterhalb des normalen Wählervorsprunges
123 (Fig. 3 und 8) versehen, und für diese zusätzlichen Vorsprünge 220 ist ein weiterer
zusätzlicher Hebel 230 vorgesehen. Dessen obere Schrägfläche schiebt sich,
wenn der Hebel in Arbeitslage bewegt wird, unter den zusätzlichen Vorsprung 220,
wobei die diesen Vorsprung aufweisenden Wähler angehoben werden. Infolgedessen werden,
wenn Hebel 23o betätigt wird, alle Spannadelwähler'angelioben und ihre Klinken in
die Einwärtsstellung gedrängt, so daß sie durch ihre Nocken nicht angehoben werden.
Dadurch bleiben alle Nadeln der Spannhälfte in ihrer wirkungslosen Lage.
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In Fig. 7 liegt der Hauptzuführungspunkt in einer Lage, die durch
Linie 3oo angedeutet ist, und ein zusätzlicher Einführungspunkt in der Lage der
Linie 31o. Der Hauptstricknocken ist bei 320 zu ersehen, worin Nocken 33o
als Stricknocken zum Rückwärtsstricken bei der Erzeugung der Ferse dient. Ein Stricknocken
für die zweite Einführungsstelle 31o ist mit 34o bezeichnet. Den normalen Strickverlauf,
bei dem die zweite Zuführungsstelle außer Wirkung ist, deutet die gestrichelte Linie
33o an. `'Fenn der Strickvorgang beim zweiten Einführungspunkt 310 angelangt ist,
werden durch Nocken 36o die Nadeln gesenkt, so daß sie mit Stricknocken 340 in Berührung
treten. Nocken 37o dient zum Heben derjenigen Nadeln, die an der zweiten Einführungsstelle
gestrickt haben, so daß sie infolgedessen der Spur 351
folgen. Während der
Bemusterung ist Nocken 370
zurückgezogen und folgen bestimmte Nadeln der unteren
Spur 354, wogegen die verbliebenen Nadeln
durch ihre Klinken bei
entsprechender Musterwahl gehoben werden und der Spur 351 folgen.
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Die Strickspur für die Vorwärtsrichtung des Fersenstrickens ist die
gleiche wie beim normalen Stricken, nur für die Rückwärtsrichtung folgt die Strickspur
der Linie 352. Die Spannadeln, die zum Stricken der Maschen unmittelbar vor der
Ferse gebraucht wurden, sind durch Nocken 38o, der nur die langen Vorsprünge berührt,
zu der oberen wirkungslosen oder der Nichtstrickspur 353 angehoben. Die Nocken
370 und 390 sind während der ganzen Bemusterung und während des Fersenstrickens
zurückgezogen. Die Nadeln, die während des Strickens der Maschen unmittelbar vor
der Ferse nicht benutzt werden, bleiben in der unteren Nichtstrickspur 354. Der
Nocken 4oo ist so angeordnet, daß er alle kurzen Strickvorsprünge verfehlt und nur
auf die langen Strickvorsprünge einwirkt. Während des Fersenstrickens in einer Richtung
sind nur die kurzen Vorsprünge in der Strickspur und in der entgegengesetzten werden
die kurzen Vorsprünge durch die Nocken 410 und 42o angehoben. Wenn lange Vorsprünge
durch Nocken 410 angehoben sind, werden sie durch Nocken 400 wieder gesenkt und
verbleiben in der unteren Nichtstrickspur 355. Die Nocken 430 und 440 sind Klinkennocken,
und die von ihnen gehobenen Klinken heben ihre Nadeln über den Spalt, der durch
das Zurückziehen der Nocken 390 und 370 gelassen ist.
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Eine abgeänderte Form des Wählers zeigen die Fig. 9 und io für eine
Einrichtung, durch die die Bemusterung im Fersenabschnitt unterbrochen wird. Das
geschieht dadurch, daß diejenigen Wähler 224, die unter den Fersennadeln liegen,
mit längeren Hubvorsprüngen versehen sind als die Wähler für die Spannhälfte. Die
Länge dieser Vorsprünge deutet die gestrichelte Linie 226 an. Um die Be-Musterung
zu unterbrechen, wird ein Wählerhubnocken 227 radial dicht an den Nadelzylinder,
wie das Fig. 9 erkennen läßt, so bewegt, daß, obgleich einige der Wähler durch Einwirkung
des einen oder anderen Hebels 12o, die in diesem Falle so ausgebildet sind, daß
sie die Enden der Wählervorsprünge 228 treffen und sie niederdrücken anstatt sie
zu heben, in Arbeitsstellung gebracht sind, dies keine Wirkung auf die Wähler mit
langen Vorgprüngen hat, da die langen Wählervorsprünge 225 noch in einer Stellung
sind, in der sie durch den Nocken 227 betätigt werden, wogegen die kurzen Vorsprünge
226 nicht getroffen werden. In Fig. io ist der Nocken 227 eine kleine Strecke radial
zum Zylinder auswärts bewegt gezeichnet, so daß alle Wähler sowohl mit langen als
auch mit kurzen Vorsprüngen, die durch Hebel 120 einwärts gedrückt sind, nicht angehoben
werden, weil die langen und die kurzen Vorsprünge 225 und 226 frei hinter dem Hubnocken
227 liegen. Jeder der Wähler 224 kann mit einem besonderen Vorsprung 228 versehen
sein zusätzlich zu denen, die für die Bemusterung erforderlich sind, damit die gleichen
Bedingungen erfüllt werden, denen die Vorsprünge Zoo dienen. Diese zusätzlichen
Vorsprünge 228 werden än allen Wählern der Spannhälfte vorgesehen, und ein mit ihnen
zusammenwirkender zusätzlicher Hebel 2--1 wirkt in ähnlicher Weise wie Hebel 210
in der oben beschriebenen Konstruktion.
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Wenn Hebel 221 in Arbeitsstellung ist, werden alle die Wähler in der
Spannhälfte eingeschoben und folglich nicht durch den Nocken 227 angehoben, da sie
kurze Vorsprünge 226 besitzen.