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Reibschienenhammer Bei den bekannten' Reibschienenhämmern erfolgt
das Heben der Reibschiene dadurch, däß gegen diese umlaufende, gegebenenfalls mit
einem die Reibung fördernden elastischen Bezug versehene Reibrollen angedrückt werden.
Die Berührungsfläche zwischen solchen Rollen und der Reibschiene ist jedoch, selbst
wenn der elastische Rollenbelag an der Schiene verformt, also plattgedrückt wird,
verhältnismäßig sehr gering. Dies hat zur Folge, daß bei den bekannten Hämmern sowohl
die Mitnehmerrollen und ihr Belag als auch die Reibschiene selbst einem starken
Verschleiß unterworfen sind, weil die übertragenen Kräfte nicht ausreichen, um dem
Bär in genügend kurzer Zeit die notwendige Beschleunigung zu erteilen und so ein
Gleiten der Rollen auf der Reibschiene zu verhindern.
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Erfindungsgemäß wird nun diesem Übelstande dadurch abgeholfen, daß
der Hammer mit in der Hubrichtung der Reibschiene auf einer längeren Strecke geradlinig
bewegten und gegen'die Reibschiene angedrückten Mitnehmern versehen wird, die mit
der Reibschiene eine größere Berührungsfläche haben, als dies bei Reibrollen mit
elastischem Belag möglich ist.
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Zweckmäßig bestehen die Mitnehmet aus gleichmäßig umlaufenden endlosen
Bändern oder Ketten, oder sie .sind auf solchen befestigt.
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Vorteilhaft ist es ferner, wenn die Reibschiene mit dem Bär in an
sich bekannter Weise in der Hubrichtung elastisch verbunden ist. Hierdurch wird
die Größe der erheblichen, zur Anfangsbeschleunigung des Bärs notwendigen Kräfte
herabgesetzt, so daß es auch bei Beginn des Bärhubes. möglich ist, diese Kräfte
durch die Mitnehmet mit der erhöhten Berührungsfläche gemäß der Erfindung auf die
Reibschiene zu übertragen.
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Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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Abb. z ist eine Vorderansicht eines Fallhammers nach der Erfindung;
Abb. 2 bis 8 stellen Einzelheiten dar.
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In den Leisten der Ständer a ist der Bär b geführt. Er hat eine Lenkerfläche
c, gegen die sich ein Schwinghebel d legt. Der Schwinghebel ist doppelarmig und
sein Arm d' durch eine Schiene d" mit dem Schlüssel eines Drehschiebers e verbunden.
Der Drehschieber e steuert die Zulassung des Druckmittels, z. B. der Preßluft, zu
einem Steuerzylinder f. Der Drehpunkt des Schwinghebels d ist mittels eines zweiarmigen
Hebels z am Ständer gelagert. Der Hebel z wird durch eine Zugstange x" von einem
an der Schabotte gelagerten Fußtritthebel y bewegt.
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Zur Bewegung des Bärs b dient die Reibschiene r. Sie ist durch eine
Puffereinrichtung y' nachgiebig am Bär b befestigt und reicht in einen oberhalb
des Hammerständers angebrachten Pufferzylinder A hinein, mit dessen Kolben B sie
fest verbunden ist.
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An der Reibschiene r liegen zwei Gallsche Ketten n beiderseits an,
die von Kettenräderpaaren q geführt werden. Die Kettenräder d
werden
durch ein Zahnradgetriebe C-D und ein zweites Zahnrädergetriebe E ständig gedreht.
Von den beiden Rädern E sitzt je eines auf je einer Welle der beiden oberen Kettenräder
q. Der Trieb C erhält seine Bewegung von der Riemenrolle F. Die einzelnen Glieder
der Gallschen Ketten st können Reibklötze s aus einem Stoff von großer Reibungszahl
gegenüber dem Stoff der Reibschiene r tragen. Auf den Rücken der der Reibschiene
r anliegenden Trümmer der Gallschen Ketten n laufen Druckrollen n1. Die Druckrollen
sind in Führungsstücken o gelagert. Im Ständer a gelagerte Wellen p durchdringen
die Führungsstücke o. Jede von den Wellen p trägt einen Hebel k, an dessen Ende
sich, die Welle p umgebend, ein Exzenter G befindet. Die Exzentrizitäten der beiden
Exzenter sind nach entgegengesetzten Richtungen gelegen, so daß ein Ausschlag der
Enden der beiden Hebel k nach derselben Richtung einen Ausschlag der Exzenter nach
entgegengesetzten Richtungen verursacht.
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Die Enden der Hebel k sind an Stangen L angelenkt. Die Stangen L sind
an einem der Gelenkpunkte knickbar und sind an einem Querriegel i befestigt. Der
Riegel i bildet den Kopf der Kolbenstange eines Kolbens g, der sich in einem Steuerzylinder
f bewegt. Der Kolben g ist auf der einen Seite durch eine Feder lt belastet, auf
der entgegengesetzten Seite durch den Druck eines Druckmittels, z. B. Preßluft.
Die Preßluft wird von dem Drehschieber e gesteuert.
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Von dem Fußtritthebel y wird durch eine zweite Stange z ein Drehschieber
w gesteuert, der den Zutritt der Druckluft in einen zweiten Steuerzylinder zc regelt.
Der Steuerzylinder zt gleicht dem Steuerzylinder f und wirkt durch ein Gestänge
H auf zwei Hebel v,
die ebenfalls am Ständer a gelagert sind, und durch
zwei Exzenter J auf zwei Klemmbakken t. Die Klemmbacken t legen sich
auf je einer Seite der Reibchiene r an. Sie sind so bemessen und gestaltet, daß
sie sich in Ruhestellung des Gestänges H selbstsperrend an die Reibschiene s- anlegen,
wenn die Reibschiene heruntergeht, sich beim Hochgehen der Reibschiene aber selbsttätig
lockern. Nur durch Anziehen des Gestänges H mittels des Kolbens des Steuerzvlinders
2t können die Klemmbacken t festgezogen werden.
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Die beschriebene Einrichtung arbeitet wie folgt: Wenn der Hammer gehoben
werden soll, wird durch entsprechende Bewegung des Fußtritthebels y der Drehschieber
e geöffnet, so daß das Druckmittel auf die rechte Seite des Steuerzylinders f tritt,
den Kolben g mit dem Riegel i und den Stangen Z nach links schiebt und dadurch mit
Hilfe der Exzenter G die Druckrollen m gegen die Gallschen Ketten i1 drückt.
Die Gallschen Ketten werden daher von beiden Seiten gegen die Reibschiene gedrückt
und nehmen sie bei ihrem Umlauf nach oben mit. Der Bär, durch die Puffereinrichtung
y abgefedert, folgt der Reibschiene nach oben. Dabei wird die Luft im Pufferzylinder
A durch den Kolben B zusammengedrückt. Hat der Bär die höchste gewünschte
Stellung erreicht, so ist der Schwinghebel d, der Lenkerfläche c folgend, so weit
nach rechts ausgeschwungen, daß der Steuerschieber e den Druckmittelaustritt aus
dem Steuerzylinder f freigibt. Die Hebel k gehen daher zurück. Die Rollen m lassen
die Gallschen Ketten n los, und die Reibschiene r mit dem Bär kann, dem Druck
im Pufferzylinder A und dem Gewicht des Bärs folgend, herunterfallen. Die Reibschiene
r wird im Augenblick des Aufschlags durch die Puffereinrichtung r' abgefedert. Auch
der Steuerzylinder u entläßt seine Druckluft rechtzeitig infolge Bewegung der Steuerung
auf dem Weg über z, x", y, x und w in dem Augenblick der Freigabe
der Druckrollen m.
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Durch die Puffereinrichtung A und B wird beim Abwärtsgang
eine Beschleunigung des Bars herbeigeführt. Dies hat den Zweck, bei verhältnismäßig
kleinen Hüben einen stärkeren Schlag als beim freien Fall und eine schnellere Schlagfolge
erzielen zu können. Die Puffereinrichtung r' dient u. a. zur Verminderung der Abnutzung
der Reibklötze s und zur Bewahrung des Motors vor Stößen beim Einrücken der Druckrollen.
Denn erfahrungsgemäß treten die stärksten Beanspruchungen beim Anheben des Bärs
zur Überwindung der Trägheit ein.
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Die flächenhafte Anlage der Gallschen Ketten n an der Reibschiene
r vermindert den Druck auf die Flächeneinheit zwischen beiden Teilen auf
jedes gewünschte Maß, so daß auch die Abnutzung unter jedes gewünschte Maß heruntergedrückt
werden kann.