DE568240C - Verfahren zur Darstellung aktives Jod enthaltender Verbindungen - Google Patents

Verfahren zur Darstellung aktives Jod enthaltender Verbindungen

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DE568240C
DE568240C DE1930568240D DE568240DD DE568240C DE 568240 C DE568240 C DE 568240C DE 1930568240 D DE1930568240 D DE 1930568240D DE 568240D D DE568240D D DE 568240DD DE 568240 C DE568240 C DE 568240C
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iodine
acid
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potassium
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Expired
Application number
DE1930568240D
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English (en)
Inventor
Dr Walter Prahl
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Dr F Raschig GmbH
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Dr F Raschig GmbH
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C303/00Preparation of esters or amides of sulfuric acids; Preparation of sulfonic acids or of their esters, halides, anhydrides or amides

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
  • Agricultural Chemicals And Associated Chemicals (AREA)

Description

  • Verfahren zur Darstellung aktives Jod enthaltender Verbindungen Während es eine Reihe von Stoffen gibt, die aktives Chlor oder Brom enthalten, sind organische Stoffe mit einem Gehalt an aktivem Jod zur Zeit nicht bekannt. Als vielfach sehr wenig brauchbarer Ersatz dafür werden Mischungen aus Jodiden und Jodaten oder ähnlichen Stoffen, häufig im Gemisch mit Puffersubstanzen und anderen Zusätzen, verwendet. \ach der vorliegenden Erfindung gelingt es, chemisch einheitliche, wohl definierte organische Substanzen darzustellen, die ein oder mehrere Jodatome in aktiver, leicht abspaltbarer Form enthalten.
  • Die Erfindung beruht auf der überraschenden Beobachtung, daß die Sulfonsäuren des Acetaldehyds, Acetons und Acetophenons, deren Sulfonsäuregruppe an ein der Carbonylgruppe benachbartes Kohlenstoffatom gebunden ist und die an diesem ein freies Wasserstoffatom enthalten (im folgenden kurz Carbonylsulfonsäuren genannt), schon in kalter, wässeriger Lösung unter Substitution des Wasserstoffs sehr leicht Jod aufnehmen, es aber ebenso leicht auch wieder abspalten.
  • Es wurde gefunden, daß in jodhaltigen Lösungen der Carbonylsulfonsäuren ein sich häufig schon bei Zimmertemperatur fast augenblicklich einstellendes Gleichgewicht zwischen der Carbonylsulfonsäure und freiem Jod einerseits, der jodcarbonylsulfonsäure und jodwasserstoffsäure andererseits besteht, welches sich z. B. für acetonmonosulfonsaures Natrium durch folgende Formel ausdrücken läßt Analog liegen die Verhältnisse bei Acetophenon und Acetaldehyd.
  • (Vermutlich ist die leichte Substituierbarkeit des Wasserstoffatoms bei diesen Verbindungen auf die intermediäre Bildung eines Unterjodigsäureesters des entsprechenden Enols zurückzuführen.) Es wurde gefunden, daß die Lage des Gleichgewichts und damit die in den Lösungen dieser Stoffe herrschende Jodkonzentration außer von den sonstigen das Gleichgewicht beeinflussenden Faktoren in erster Linie von der Säurekonzentration der Lösung abhängt. In neutraler oder noch mehr in alkalischer Lösung ist das Gleichgewicht fast vollständig nach rechts verschoben, in stark saurer Lösung dagegen fast vollständig nach links.
  • Diese Beobachtung zeigt einen leicht gangbaren Weg zur Reindarstellung der jodhaltigen Verbindungen. Wenn man die zweckmäßig ziemlich konzentrierte Lösung der Carbony lsulfonsäuren oder ihrer Salze mit Jod behandelt und durch beliebige Maßnahmen die bei der Reaktion entstehende jadwasserstoffsäure aus dem Gleichgewicht entfernt, verläuft die Reaktion praktisch vollständig in der Richtung nach rechts. Nach Zusatz der nötigen Menge Jod, das natürlich auch in der Reaktionslösung selbst, z. B. aus der entstehenden Jodwasserstoffsäure durch Oxydation, erzeugt werden kann, liegt dann also die Lösung der gewünschten Jodverbindung vor, die entweder als solche verwendet werden kann oder aus der die Jodverbindung nach bekannten Verfahren, z. B. durch Auskristallisieren, Verdampfen, Ausfällen durch Zusatz einer die Jodverbindung nicht lösendenFlüssigkeit usw., gewonnenwerden kann. Ist die Jodverbindung sehr leicht löslich, wie es häufig .bei den Alkalisalzen der aliphatischen Jodcarbonylsulfonsäuren der Fall ist, . so empfiehlt es sich, die Neutralisation der sich bildenden Jodwasserstoffsäure und gleichzeitig ihre Abscheidung durch Zusatz solcher Stoffe zum Reaktionsgemisch zu bewirken, die mit Jodwasserstoffsäure schwer lösliche Verbindungen geben, wie z. B. die Oxyde, Carbonate, Acetate usw. des Bleies, des Silbers und ähnlicher Elemente oder Verbindungen. Beispiel i JodacetaldehyddisulfonsauresKalium 3 g acetaldehyddisulfonsaures Kalium werden in 5 ccm Wasser suspendiert, die Suspension wird mit einer etwa z g enthaltenden Paste von frisch gefälltem Bleicarbonat verrührt, auf etwa o° abgekühlt und mit 3 g Jod vermischt. Nach Beendigung der durch Kohlensäureentwicklung gekennzeichneten Reaktion wird unter weiterer Kühlung rasch filtriert. Das Filtrat stellt eine Lösung des jodacetaldehyddisulfonsauren Kaliums dar, aus der das feste Salz durch vorsichtiges Eindampfen kleiner Portionen im Vakuum erhalten werden kann. Die Haltbarkeit der Lösung und des festen Stoffes ist gering. Beispiel 2 Jodacetonmonosulfonsaures Kalium 5o g acetonmonosulfonsaures Kalium (leicht erhältlich durch Sulfonieren von Aceton oder durch Umsetzung von Chloraceton mit Kaliumsulfit) und ioo g Bleiacetat werden in 1 1 Wasser gelöst. In die Lösung werden 8oo ccm einer io°/oigenalkoholischen Jodlösung hineingerührt. Nach einigen Minuten wird eine Lösung von ho g Kaliumbicarbonat zugesetzt. Nach Beendigung der Reaktion wird das noch in Lösung befindliche überschüssige Blei z. B. durch Zusatz von Kaliumcarbonat ausgefällt, die Niederschläge werden abfiltriert und das Filtrat im Vakuum bis zum Beginn von Ausscheidungen eingedampft. Der Rückstand läßt auf Zusatz von Alkohol das jodacetonmonosulfonsaure Kalium in schwach gelblich gefärbten Kristallen ausfallen. (Die Bestimmung des Gehaltes an aktivem Jod zur Kontrolle der Darstellung wird hier wie bei allen anderen Verbindungen dieser Gruppe am einfachsten dadurch ausgeführt, daß eine gewogene Menge in Wasser gelöst, mit etwas Kaliumjodid versetzt und angesäuert wird. Es scheidet sich sofort die äquivalente Menge Jod aus, die in bekannter Art mit Natriumthiosulfatlösung bestimmt werden kann.) Das jodacetonmonosulfonsaure Kalium ist in festem, trockenem Zustande, solange es bisher beobachtet wurde, unbegrenzt haltbar. In seiner Lösung ist, je nach den Umständen, ein schnellerer oder, langsamerer Abfall des Gehaltes an aktivem Jod zu bemerken. . Beispiel Sym. dij odacetondisulfonsaures Kalium 500 g sym. acetondisulfonsaures Kalium werden in io 1 Wasser gelöst. In der Lösung wird frisch gefälltes Bleicarbonat mit einem Gehalt von ungefähr 6oo g PbC03 verteilt. In die Suspension wird so viel io°/aige alkoholische Jodlösung hineingerührt, daß das Jod deutlich im Überschuß ist, also etwa 9 bis 9,5 1. Vom entstandenen Niederschlag wird abgesaugt. Das Filtrat wird im Vakuum zur Syrupkonsistenz eingedampft. Bei längerem Stehen kristallisiert das gewünschte Produkt aus. Zweckmäßig wird aber der eingedampfte Rückstand vorher mit etwa der zwanzigfachen Menge Alkohol verrührt, wodurch er zu zitronengelben körnigen Kristallen erstarrt.
  • Das sym. dijodacetondisulfonsaure Kalium ist in trockenem Zustande unbegrenzt haltbar, und auch die Lösungen weisen sehr lange unveränderten Jodgehalt auf. Der Körper ist besonders bemerkenswert durch seinen außerordentlich hohen Gehalt an aktivem Jod. In wässeriger Lösung, mit Kaliumjodid versetzt und angesäuert, scheidet er Jod in einer Menge von 930/, seines Gewichtes aus. Beispiel q. Jodacetophenonsulfonsaures Kalium Aus Chloracetophenon wird durch Kochen mit Kaliumsulfitlösung acetophenon-w-sulfonsaures Kalium hergestellt. 2o g acetophenon-c,)-sulfonsaures Kalium werden in Zoo ccm Wasser gelöst. In der Lösung werden 5 g Magnesiumcarbonat aufgeschlämmt; dann werden 250 ccm io °/oige alkoholische Jodlösung zugesetzt. Die Jodaufnahme geht bei diesem Körper nicht so rasch wie in den bisher beschriebenen Fällen vor sich, sondern es dauert nach jedesmaligem Zusatz von Jod einige Zeit, bis dessen Farbe verschwunden ist. Wenn alles Jod zugesetzt ist, wird im Vakuum rasch eingedampft und aus dem Rückstand durch Zusatz von Alkohol das jodacetophenon-v.)-sulfonsaure Kalium als gelbes Pulver ausgefällt. Die Haltbarkeit dieses Körpers ist unter normalen Bedingungen nicht groß. Beispiel 5 ioo g acetontrisulfonsaures Natrium werden in Zoo ccm Wasser gelöst. In die Lösung werden 35 g Jod in feinpulveriger Form eingetragen. Diese Mischung wird unter dauerndem Rühren und guter Kühlung mit 140 ccm einer Lösung von Natriumhypochlorit versetzt, die im Liter 74,5 g Na O Cl enthält. Nachdem alles Jod in Lösung gegangen ist, wird die Lösung mit 5oo ccm Methylalkohol versetzt, worauf das jodacetontrisulfonsaure Natrium kristallin ausfällt. Beispiel 6 In eine Lösung von ioo g acetondisulfonsaurem Kalium, 200g Kaliumjodid und 5o g Kaliumjodat in 5oo ccm Wasser werden unter Rühren bei guter Kühlung 6o ccm 8o°(aiger Essigsäure eingetropft. Nach einigen Stunden wird das dijodacetondisulfonsaure Kalium durch Zusatz von Methylalkohol ausgefällt.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRf1CI-iIi: i. Verfahren zur Darstellung aktives Jod enthaltender Verbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß elementares Jod oder Stoffe, aus denen sich solches entwickeln kann, unter solchen Umständen auf Derivate des Acetaldehyds, des Acetons und Acetophenons, die an einem einer Carbonylgruppe benachbarten Kohlenstoffatom außer einer oder mehrerer Sulfonsäuregruppen ein -freies Wasserstoffatom enthalten, zur Einwirkung gebracht wird, daß die dabei entstehende Jodwasserstoffsäure neutralisiert oder auf andere Weise aus dem Reaktionsgemisch entfernt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Jod im Laufe der Reaktion aus der entstehenden Jodwasserstoffsäure durch Einwirkung oxydierender Mittel erzeugt wird.
DE1930568240D 1930-10-03 1930-10-03 Verfahren zur Darstellung aktives Jod enthaltender Verbindungen Expired DE568240C (de)

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