DE865444C - Verfahren zur Herstellung von Urethanen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Urethanen

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DE865444C
DE865444C DEF2692D DEF0002692D DE865444C DE 865444 C DE865444 C DE 865444C DE F2692 D DEF2692 D DE F2692D DE F0002692 D DEF0002692 D DE F0002692D DE 865444 C DE865444 C DE 865444C
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DE
Germany
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water
sulfonic acid
urethanes
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Expired
Application number
DEF2692D
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English (en)
Inventor
Alfred Dr Rohm
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Bayer AG
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Bayer AG
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C271/00Derivatives of carbamic acids, i.e. compounds containing any of the groups, the nitrogen atom not being part of nitro or nitroso groups
    • C07C271/06Esters of carbamic acids

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Ure-thanen Es wurde gefunden, daß man zu wertvollen Urethanen gelangt, wenn man auf die wäßrige Lösung eines beliebigen aliphatischen oder aromatischen primären oder sekundären Amins, das mindestens eine wasserlöslich machende Gruppe enthält, den Chlorameisensäureester einer aromatischen Oxyverbindung einwirken läßt. Die Umsetzung wird bei niederen Temperaturen und bei mittleren p#I-Werten vorgenommen.
  • Die zur Verwendung kommenden Chlorameisensäureester können in dem Rest der aromatischen Oxyverbindungen beliebig substituiert sein; so kommen zu ihrer Herstellung außer Phenol substituierte Phenole, wie z. B. Halogenphenole, Kresole, Nitrophenole, Salicylsäureester, außerdem auch Oxyverbindungen anderer Ringsysteme, wie Naphthol, Oxydiphenyl und andere, in Frage.
  • Man erhält nach dem Verfahren die Urethane in glatter Reaktion und in sehr guter Ausbeute. Sie sind wertvolle Zwischenprodukte zur Herstellung von Farbstoffen, gegebenenfalls sind sie bereits selbst Farbstoffe.
  • Es war bereits bekannt, Urethane durch Umsetzen von Chlorameisensäureestern aliphatischer Oxyverbindungen mit aliphatischen oder cycloaliphatischen Aminocarbonsäuren oder Aminosulfonsäuren herzustellen. In diesem Verfahren findet die Umsetzung in wäßrig-natronalkalischem Medium statt. Da die Chlorameisensäureester aromatischer Oxyverbindungen aber in wäßrig-alkalischem Medium sehr zersetzlich sind, konnten sie nach diesem Verfahren nicht oder nur mit schlechten Ausbeuten zu Urethanen umgesetzt werden. Es war daher überraschend und nicht vorauszusehen, daß sich Chlorameisensäureester aromatischer Oxyverbindungen bei mittleren px-Werten mit sehr guter Ausbeute zu Urethanen umsetzen lassen. Es war ferner bekannt, den Chlorameisensäureester des Tetrahydro ß-naphthols mit Anthranilsäure zum entsprechenden Urethan umzusetzen; diese Umsetzung erfolgte jedoch in benzolischer Suspension. So war auch unter Berücksichtigung dieser Literaturstelle nicht vorauszusehen, daß der Chlorameisensäureester einer aromatischen Oxyverbindung mit einer wäßrigen Lösung eines Amins. mit wasserlöslich machender Gruppe schnell und mit nahezu theoretischer Ausbeute unter Bildung des Urethans reagieren würde. Die weiterhin in der Literatur schon beschriebene Umsetzung von Chlorameisensäurearylestern mit wäßrigen Aminlösungen beschränken sich alle auf einfache Amine, wie Methylamin, Dimethylamin, Diäthylamin ohne löslich machende Gruppen, die infolge ihrer Basizität schon genügende Wasserlöslichkeit besitzen. Danach war es nicht vorauszusehen, daß sich nach dem vorliegenden Verfahren Urethane aus Aminen mit Sulfo- oder Carboxylgruppen oder anderen löslich machenden negativen Gruppen, deren Anwesenheit die Basizität der Aminogruppe ganz oder teilweise aufhebt, in wäßriger Lösung bei neutraler bis schwach saurer Reaktion in sehr guter Ausbeute bilden. Beispiel 1 7,5 g Aminoessigsäure werden in Zoo ccm Wasser neutral gelöst und bei Zimmertemperatur unter Rühren eine Lösung von '2a g Chlorameisensäureß-naphthylester in Zoo ccm Aceton zugetropft. Durch gleichzeitiges Zutropfen von Sololösung hält man die Reaktion immer schwach sauer. Wenn die Azidität der Reaktionsflüssigkeit nicht mehr zuniiumt, ist die Umsetzung beendigt, und das ausgefallene Aminoessigsäure-ß-naphthylurethan kann abgesaugt werden. Zur Befreiung von etwa vorhandenen geringen Mengen 2-Oxynaphthalin wird mit Äther nachgewaschen. Ausbeute über.go %. Die Aminoessigsäure kann durch beliebige andere aliphatische Aminocarbonsäuren oder Aminosulfonsäuren bzw. Alkylaminocarbonsäuren und Alkylaminosulfonsäuren ersetzt werden, z. B. durch Sarkosin oder Methyltaurin u. a. Beispiel 2 Zu einer Lösung von 26,1 g 1-amino-7-oxynaphthalin-4-sulfonsaurem Natrium in 4oo ccm Wasser werden bei etwa 25° C 16,8 g Chlorameisensäurephenylester zugetropft. Durch gleichzeitiges Zutropfen von Sololösung hält man die Reaktion der Lösung immer schwach sauer bis neutral. Wenn sich durch Diazotieren keine freie Aminogruppe mehr nachweisen läßt, kann man das Phenylurethan der 1-Amino-7-oxynaphthalin-4-sulfonsäure durch Zugeben von Kochsalz und Ansäuern in vorzüglicher Ausbeute isolieren. Auch hier können beliebig substituierte aromatische Aminocarbonsäuren und Aminosulfonsäuren verwendet werden.
  • Beispiel 3 19,5 g 1-aminobenzol-4-sulfonsaures Natrium werden in Zoo ccm Wasser neutral gelöst und bei Zimmertemperatur eine Lösung von 22 g Chlorameisensäureß-naphfhylester in Zoo ccm Aceton zugetropft. Durch gleichzeitiges Zutropfen von Sodalösung wird die Reaktion der Lösung schwach sauer gehalten. Wenn die Azidität der Flüssigkeit nicht mehr zunimmt, ist die Umsetzung beendigt. Das in Form eines weißen flockigen Niederschlags ausgefallene _ f-Naphthylurethan der z-Aminobenzol-4-sulfonsäure wird abgesaugt und mit Äther nachgewaschen. Beispiel 4 27,5 g 2-methylamino-5-oxynaphthalin-7-sulfonsaures Natrium werden in 400 ccm Wasser gelöst und bei Zimmertemperatur 2o g Chlorameisensäure-4-chlorphenylester zugetropft. Durch gleichzeitiges Zutropfen von Sodalösung wird die Reaktion der Lösung schwach sauer bis neutral gehalten. Das in glatter Reaktion entstehende 4-Chlorphenylurethan der 2-Methylamino-5-oxynaphthalin-7-sulfonsäure wird durch Kochsalzzusatz nahezu quantitativ abgeschieden. Beispiel 5 26,1 g 2-amino-8-oxynaphthalin-6-sulfonsaures Natrium werden in 4oo ccm Wasser gelöst und bei Zimmertemperatur 22,5 g Chlorameisensäureester des Salicylsäuremethylesters zugetropft. Durch gleichzeitiges Zutropfen von Sodalösung wird die Reaktion schwach sauer bis neutral gehalten. Nach beendeter Umsetzung fällt das Salicylsäuremethylesterurethan der 2-Amino-8-oxynaphthalin-6-sulfonsäure gut kristallisiert aus. Durch Salzzusatz wird die Ausbeute nahezu quantitativ. Beispiel 6 3o,6 g 4-oxy-4'-aminoazobenzol-5-carbonsaures Natrium werden in 8oo ccm Wasser gelöst und bei Zimmertemperatur 16,8 g Chlorameisensäurephenylester zugetropft. Durch gleichzeitiges Zutropfen von Sodalösung wird die Reaktion schwach sauer gehalten. Das Phenylurethan der 4-Oxy-4'-aminoazobenzol-5-carbonsäure fällt fast vollständig als gelbes Pulver aus. In gleicher Weise lassen sich die Arylurethane beliebiger Aminoazofarbstoffe herstellen. Beispiel 7 35,6 g Natriumsalz der 4, 4'-Dichlor-2-aminodiphenyläther-2'-sulfonsäure werden in 4oo ccmWasser gelöst, mit 5,5 g Calciumcarbonat und bei Zimmertemperatur tropfenweise mit 16,8 g Chlorameisensäurephenylester versetzt. Das in vorzüglicher Ausbeute zuerst als farbloses 01 ausfallende Urethan verwandelt sich bei weiterem Rühren in einen dicken Brei von farblosen Blättchen, die abgesaugt und mit Wasser- nachgewaschen werden.
  • Beispiel 8 33,4 g einer im Backprozeß aus 4, 4'-Dichlor-2-aminodiphenyläther erhältlichen Sulfonsäure werden in 300 ccm Wasser neutral gelöst, mit 5,5 g Calciumcarbonat und bei Zimmertemperatur mit 16,8 g Chlorameisensäurephenylester versetzt. Sehr bald scheiden sich farblose Kristalle ab, bis sich am Ende der Esterzugabe ein dicker Kristallbrei gebildet hat. Man saugt ab und wäscht mit Wasser nach und erhält so das Urethan in sehr guter Ausbeute. Beispiel g 34g Natriumsalz einer durch Sulfierung von 4, 4'-Dichlor-2-aminodiphenyl erhältlichen Sulfonsäure werden in iooo ccm Wasser gelöst, mit 5,5 g Calciumcarbonat und bei etwa 30° tropfenweise mit 16,8 g Chlörameisensäurephenylester versetzt. Es bildet sich eine klare Lösung, aus der das Urethan durch Kochsalz als Öl gefällt werden- kann, das nach einigem Rühren durchkristallisiert. Man saugt ab und wäscht mit Wasser nach.
  • Die Sulfonsäure des 4, 4'-Dichlor-2-aminodiphenyls wird im einzelnen wie folgt erhalten: Man trägt 4, 4'-Dichlor-2-aminodiphenyl bei Zimmertemperatur allmählich in die 8fache Menge Monohydrat ein und sulfiert bei 3o bis 35° durch tropfenweise Zugabe von der etwa Z1/2fachen Menge 65%igen Oleums, bis eine Probe in verdünnter Sodalösung klar löslich ist. Beim Austragen des Sulfierungsgemisches auf Eiswasser kristallisiert die Sulfosäure; sie wird abgesaugt und getrocknet.
  • Beispiel io 42,6 g des Natriumsalzes einer durch Sulfieren von 4, 5-2'. 6'-Tetrachlor-2-aminodiphenyläther erhältlichen Sulfonsäure werden in 4oo ccm Wasser gelöst, mit 5,5 g Calciumcarbonat und bei Zimmertemperatur tropfenweise mit 16,8 g Chlorameisensäurephenylester versetzt. Das Phenylurethan scheidet sich in Form eines zähen Öles ab.
  • Die Sulfosäure des 4, 5, 2', 6'-Tetrachlor-2-aminodiphenyläthers wird erhalten, indem man 4, 5, 2', 6'-Tetrachlor-2-aminodiphenyläther bei Zimmertemperatur allmählich in die etwa 7fache Menge Monohydrat einträgt und bei 3o° durch Zugäbe der etwa doppelten Menge 65°/oigen Oleums sulfiert, bis eine Probe in verdünnter Sodalösung klar löslich ist. Beim Austragen in Eiswasser fällt die Sulfosäure kristallisiert aus.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Urethanen, dadurch gekennzeichnet, daß man auf die wäßrige Lösung eines beliebigen aliphatischen oder aromatischen primären oder sekundären Amins, das mindestens eine wasserlöslich machende Gruppe enthält, den Chlorameisensäureester einer aromatischen Oxyverbindung bei niederen Temperaturen und mittleren pü-Werten einwirken läßt.
DEF2692D 1938-11-12 1938-11-12 Verfahren zur Herstellung von Urethanen Expired DE865444C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0009158A1 (de) * 1978-09-14 1980-04-02 BASF Aktiengesellschaft Verfahren zur Herstellung von N-(3-Hydroxyphenyl)-(thiol)-carbamaten

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0009158A1 (de) * 1978-09-14 1980-04-02 BASF Aktiengesellschaft Verfahren zur Herstellung von N-(3-Hydroxyphenyl)-(thiol)-carbamaten

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