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Raubsicherer Zahltisch Die Erfindung betrifft einen raubsicheren Zahltisch,
bei welchem die Tischplatte derart schwenkbar ist, daß die auf ihr liegenden Gegenstände
in den darunter befindlichen verschließbaren Kasten fallen können, wonach die Platte
wieder in die horizontale Stellung gelangt, um den Kasten abzudecken.
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Es sind bereits raubsichere Zahltische mit einer abwärts schwenkbaren
Tischplatte bekannt, bei denen der unter der Platte befindliche Schacht, in welchen
das Geld hinabfällt, zickzackförmig gestaltet ist, um zu verhindern, daß ein Geldräuber
bei herabgeschwenkter Tischplatte durch Hineingreifen in den Schacht das Geld aus
diesem hervorholt. Derartige Anlagen haben den Nachteil, daß zu Paketen gebündelte
Banknoten häufig entweder an einem der oberen Knie des Schachtes hängen und so dem
Räuber zugänglich bleiben oder sich an einem der mittleren Knie des Schachtes festhaken,
so daß sie weder von oben noch von unten zwecks Freimachens des Schachtes erreichbar
sind. Man hat ferner vorgeschlagen, am Zahltisch besondere Einrichtungen vorzusehen,
durch die die um eine ihrer Längskanten abwärts schwenkbare Tischplatte wieder nach
dem Herabklappen emporgezogen werden kann, so daß sie den Schacht, nachdem das Geld
in diesen hinabgefallen ist, wieder abdeckt. Eine solche Einrichtung erfordert einen
komplizierten und infolgedessen häufig versagenden Mechanismus. Das Versenken des
Geldes erfolgt nicht sehr schnell, da die Tischplatte zwei Bewegungen ausführen
muß, deren Richtungen einander entgegengesetzt sind.
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Die Nachteile der bekannten Zahltische werden bei dem raubsicheren
Zahltisch gemäß der Erfindung vermieden. Bei diesem ist die Tischplatte um ihre
Mittelachse um iSo° schwenkbar. Beim Versenken des Geldes und Verschließen des Kastens
führt die Tischplatte eine Drehbewegung nur in einer Richtung aus; es erfolgt mithin
sehr rasch das Versenken des Geldes mit einer derartigen Geschwindigkeit, daß dem
Räuber keine Gelegenheit gegeben ist, während der Schließbewegung der Tischplatte
in den Schacht hineinzugreifen. Der Zahltisch gemäß der Erfindung ist zudem von
besonders einfacher Bauart. Gemäß der Erfindung steht die Tischplatte ständig unter
der Wirkung einer Kraft, z. B. eines Gewichtes, das bestrebt ist, die Platte zu
schwenken, deren Drehbewegung normalerweise durch eine an sich bekannte ferngesteuerte
Klinke verhindert wird. Nach ihrer Drehung um i 8o' hintergreift die Tischplatte
eine zweckmäßigerweise im Innern des normalerweise verschlossenen Kastens befindliche
zweite Klinke, welche die Tischplatte in der Schließlage hält.
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Die Zeichnung läßt ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
in vier Abbildungen erkennen.
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Fig. i ist ein Querschnitt durch den Zahltisch während seiner Gebrauchsstellung,
Fig.2
ein entsprechender Querschnitt, der die Schließlage erkennen läßt.
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Fig.3 ist ein teilweiser Längsschnitt und Fig.4 ein Querschnitt durch
eine Tischplatte mit einer anderen Schwenkvorrichtung (Spiralfeder).
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Der Zahltisch besteht aus einem trogartigen Behälter m, dessen obere
Fläche im wesentlichen von einer Tischplatte a gebildet wird, die um eine beispielsweise
an den Seitenwänden des Behälters m abgestützte Achse rt drehbar gelagert ist und
aus ihrer in Fig. i dargestellten Gebrauchsstellung in Richtung der eingezeichneten
Pfeile um 18o° schwenkbar ist, so daß sie in die Schließstellung gemäß Fig.2 gelangen
kann. Zu einer oder beiden Seiten der Platte können Nockenscheiben h vorgesehen
sein (vgl. auch Fig.3), um welche ein Kabel oder Band o geführt ist, dessen eines
Ende mit der Nokkenscheibe oder der Tischplatte verankert ist, während das andere,
ih den Behälter m hineinragende freie Ende mit einem Gewicht g versehen ist, welches
mit dem der Größe der Nockenscheibe h entsprechenden Hebelarm bestrebt ist, die
Platte aus der in Fig. i gezeichneten Stellung um Co' zu schwenken. An dieser Drehbewegung
wird die Platte normalerweise durch eine Klinke b o. dgl. gehindert, deren Auslösung
zweckmäßigerweise elektromagnetisch erfolgt und von dem Kassierer ebenso leicht
wie unauffällig vorgenommen werden kann. In der Schließlage (Fig. 2) wird die Platte
a dagegen von einer zweiten Klinke c gehalten, indem sich diese unter Wirkung ihrer
Schwerkraft oder einer Feder unter die Platte a legt.
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Die Schwenkvorrichtung h, o, g kann mit einer Dämpfung oder
Bremse versehen sein, die beispielsweise aus einem an dem Unterende des Gewichtes
g befestigten und in einem Zylinder p laufenden Kolben besteht.
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Der Raum m kann in der aus den Fig, i und 2 ersichtlichen Weise durch
eine Wand g und eine Tür d derart unterteilt sein, daß noch ein besonderer Raum
e gebildet wird, der durch eine Tür/ verschließbar oder auch vollkommen offen ist,
so daß der Kassierer auch sitzend an dem Tisch arbeiten und hierbei seine Beine
bequem ausstrecken kann. Der Raume kann jedoch auch zur Unterbringung von Büchern
oder Geldbeträgen verwendet werden, in welchem Falle er durch die erwähnte einbruchsichere
Tür f verschlossen ist.
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Die Wirkungsweise der Erfindung ergibt sich aus ihrer Beschreibung
von selbst, Wenn der an dem Tisch arbeitende Kassierer plötzlich von einem Verbrecher
überfallen oder bedroht wird, löst er beispielsweise durch Drücken auf einen in
Handreichweite befindlichen Knopf die elektromagnetische Klinke b aus, wodurch die
Platte a unter Wirkung des Gewichtes g um 18 o° gedreht wird, so daß die
sich auf ihr befindlichen Gegenstände und Geldbeträge in den Behälter m verschwinden.
Sobald die Platte a die Klinke c hintergriffen hat, ist der Behälter m derart verschlossen,
daß er für einen Räuber nicht zugänglich ist. Die Klinke c ist zweckmäßigerweise
so ausgebildet, daß sie nur nach öffnen der Tür d zugänglich ist oder zu ihrer Lösung
eines besonderen Sicherheitsschlüssels bedarf, der in den Tresorräumen untergebracht
sein kann.
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Das Auslösen der Klinke b kann nun auch gemäß der Erfindung unter
Ausnutzung einer psychologischen Tatsache bei einem Raubüberfall in gewissem Sinne
automatisch erfolgen. Psychologische Versuche haben nämlich ergeben, daß jemand,
der durch plötzliches Vorhalten eines Revolvers bedroht wird, unwillkürlich im ersten
Moment zurückweicht. Diese Schreckbewegung wird sogar auch von solchen Personen
ausgeführt, die es nicht an dem Mut fehlen lassen, sich sodann auf den Räuber zu
stürzen und sich mit ihm in ein Handgemenge einzulassen. Gemäß der Erfindung wird
diese Tatsache zur Vereitelung des Raubüberfalles in der Weise ausgenutzt, "daß
hinter dem Rücken des Kassierers in @geeigneter Entfernung eine horizontale, als
Einfassung oder Geländer erscheinende Stange angebracht wird, welche den Stromkreis-für
die Klinke b schließt, sobald die-Stange beim Zurückweichen des Kassierers berührt
wird. Um an den Arbeitsplatz zu gelangen oder ihn verlassen zu können, ohne daß
das Relais bzw. die Klinke b beim Berühren dieser Stange ausgelöst wird, können
ein oder mehrere zusätzliche Schalter vorgesehen sein, die den von der Stange zu
schließenden Stromkreis willkürlich zu öffnen und wieder vorzubereiten gestatten.
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Die Schwenkvorrichtung für die Platte a kann beispielsweise gemäß
Fig. 4 auch in der Weise ausgebildet sein, daß die Achse n unter Wirkung einer oder
mehrerer Spiralfedern i steht, welche bestrebt sind, die Platte in die Schließlage
zu schwenken, hieran normalerweise jedoch durch eine mit einem Zahnrad zusammenwirkende
Sperrklinke k gehindert sind, deren Auslösung gleichfalls elektromagnetisch erfolgen
kann. Das Aufziehen der Feder i erfolgt beim Zurückklappen" der Platte a in die
Gebrauchsstellung, wie auch bei der Ausführungsform, gemäß Fig. i bis 3 das Gewicht
g beim Zurückklappen der Platte wieder von selbst in die Anfangsstellung zurückgelangt.
Die Erfindung ist jedoch nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungen
der zur Schwenkung der Platt
und zur Sicherung ihrer jeweiligen
Stellung dienenden Vorrichtung beschränkt, die auch in jeder anderen beliebigen
Weise erfolgen können. Die Möglichkeiten hierfür sind so zahlreich, daß sie nicht
alle erwähnt werden müssen und können.
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Außer der Sicherungseinrichtung gemäß der Erfindung kann der Zahltisch
noch mit einer zweiteiligen Haube r, s versehen sein, deren einer viertelzylindrischer
Teil r der Kundenseite zugekehrt und fest angebracht ist, während der zweite, um
etwa 9o° schwenkbare Viertelzylinder s derart verschiebbar ist, daß er während der
Arbeitszeit unter den anderen Teil bzw. das Gitter oder das Blech r geschoben, bei
Beendigung der Arbeitszeit oder bei vorübergehendem Verlassen des Arbeitsplatzes
aber hervorgezogen werden kann, so daß er den Viertelzylinder r zu einer halbzylindrischen
Haube ergänzt, die die Tischplatte a vollkommen überdeckt.