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Schliessvorrichtung Die Erfindung betrifft eine Schliessvorrichtung
mit einem nur eine Schltssel-Abzugsstellung aufweisenden Zylinderschloss, das von
einer unbetätigten Ausgangsstellung in die genannte Stellung erst nach Freigabe
einer Verriegelung drehbar ist.
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Bei bekannten Schliessvorrichtungen der genannten Art, wie etwa den
Schliessfächern zur Gepäckaufbewahrung an den Bahnhöfen, ist auch ein Zylinderschloss
vorhanden, das nur eine Schlüssel-Abzugs stellung besitzt, in welche es nur nach
Münzeinwurf gedreht werden kann. Eine nochmalige Benutzung des Schliessfaches, d.h.
Oeffnen und Wiederverschliessen, ist bei einer solchen Schliessvorrichtung nur nach
erneutem Mtinzeinwurf möglich.
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Im Gegensatz dazu wird nun das Ziel verfolgt, eine Schliessvorrichtung
zu schaffen, die beliebig oft ein Oeffnen
und Schliessen gestattet,
ohne dass die Berechtigung dazu jedes Mal erneut durch M(inzeinwurf oder ähnliches
erworben werden muss, bei der jedoch das eigentliche Schloss nur eine Schlüssel-Abzugsstellung
besitzt, so dass nur ein Berechtigter den Schlüssel abziehen kann, in gleicher Weise
die Schliessvorrichtung aber beliebig oft betätigen kann.
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Eine solche Schliessvorrichtung kommt beispielsweise bei Garderobekasten
oder -schränken in einer Badeanstalt zur Anwendung und kann hier ein Glied eines
Systems bilden, zu dem ausserdem noch Eintrittskarten-Ausgabe- und -Empfangsautomaten
gehören, wobei die Eintrittskarte gleichzeitig zur Benutzung eines Garderobekastens
berechtigt und zur Betätigung dessen Schliessvorrichtung notwendig ist.
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In Badeanstalten ist es bisher meist üblich, dass ein Klassierer
gegen eine Miet- und Depotgebühr einen Schlüssel ausgibt und diesen am Ausgang wieder
in Empfang nimmt. Der Schlüssel passt nur zu einem bestimmten Garderobekasten, den
der Benutzer aufgrund beispielsweise einer Nummer sucht. Die mit dem Eintrittspreis
erworbene Berechtigung zur Benutzung der Garderobe allgemein wird durch Schlüsselübergabe
durch den Klassierer in eine direkte Zugangsmöglichkeit zu einem bestimmten Garderobekasten
umgewandelt. Diese dem Klassierer obliegende Funktion soll nun von der Schliessvorrichtung
selbst übernommen werden, indem die mit der Eintrittskarte erworbene Berechtigung
zur Benutzung der Garderobe gleichzeitig den Zugang zu irgendeinem gerade freien
Garderobekasten ermöglicht.
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Mit einer solchen Einrichtung ist eine Person, die Schlüssel ausgibt,
nicht mehr notwendig, und im Falle, dass keine Eassenbedienung vorhanden ist, die
auch gleichzeitig Garderobeschlüssel ausgeben kann, sonaern die Eintrittskarte in
einem Automaten zu lösen ist, kann ein Bedienungspersonal für diese Aufgaben ganz
entfallen.
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Ein weiteres Ziel der Erfindung ist neben der Reduzierung des Personalaufwandes
auch die sinnvolle Ausnutzung der vorhandenen Garderobekasten, indem bei geringerer
Frequentierung des Bades bestimmte Reihen von Garderobekasten, bzw. die entsprechenden
zur Aufstellung von Garderoben dienenden Räumlichkeiten abgesperrt werden können,
um diese beispielsweise zu reinigen. Dies würde bei den bisher üblichen Systemen
mit Schlüsselausgabe zunächst das Aussuchen der für die abzusperrenden Garderobekasten
passenden Schlüssel erforderlich machen, was wiederum einen Arbeitsaufwand für das
Personal mit sich brächte. Die genannten Umstände sind aber nicht erforderlich,
wenn die gelöste Eintrittskarte gleichzeitig den Zugang zu irgendeinem freien Garderobekasten
ermöglicht.
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Um das im vorstehenden genannte Ziel zu erreichen, ist die Schliessvorrichtung
mit einem nur eine Schlüssel-Absugsstellung aufweisenden Zylinderschloss, das von
einer unbetätigten Ausgangsstellung in die genannte Stellung erst nach Freigabe
einer Verriegelung drehbar ist, erfindungsgemäss dadurch gekennzeichnet, dass zur
Betätigung der Verschliessvorrichtung ein Schlüssel und ein Informationsträger zur
Freigabe der Verriegelung vorgesehen sind, und die Verschliessvorrichtung eine Aufnahmeeinrichtung
für den Informationsträger aufweist, der nur in der genannten Ausgangsstellung in
diese einsetzbar und aus dieser entfernbar ist, und dass die Verriegelung mindestens
ein zum Abfühlen mindestens einer dem Informationsträgerzugeordneten Information
bestimmtes Organ aufweist und die Freigabe der Verriegelung von der Uebereinstimmung
der Information mit dem Organ der Verriegelung abhängig ist, wobei gleichzeitig
mit der Freigabe der Verriegelung der Informationsträger durch das genannte Organ
in der Schliessvorrichtung blockiert ist, solange das Zylinderschloss sich in der
Schlüssel-Abzugsstellung befindet.
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Wenn die Schliessvorrichtung in der eingangs als Beispiel genannten
Weise für Garderobekasten zum Einsatz gelangt, zu deren Benutzung man die Berechtigung
in Form einer Eintrittskarte zu erwerben hat, so stellt diese den genannten Informationsträger
dar, der den Zugang zu dem Garderobekasten ermöglicht. Natürlich kann dieser Informationsträger
in jeder geeigneten Weise ausgebildet sein und ausser einer Xartenfdrm auch eine
Stab- oder Rohrform besitzen. Die Informationen, die in bestimmter Anzahl und Anordnung
notwendig sind, um die Freigabe der Verriegelung zu ermöglichen, können am Informationsträger
durch Deformation ausgebildet sein, beispielsweise in Form eines oder mehrerer Löcher,
in Form von Schlitzen, Kerben, Erhöhungen oder Vertiefungen; sie können aber ebenso
gut auch eine auf optischem, elektromechanischem, elektronischem oder magnetischem
Wege wirkende Information darstellen, und es ist möglich, diesen nach den unterschiedlichsten
Gesichtspunkten Funktionen zu geben, so dass, um wieder auf das Beispiel der Garderobekasten
zurückzukommen, die als Eintrittskarten zu erhaltenen Informationsträger für Frauen,
Männer und Kinder usw.
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unterschiedliche Informationen aufweisen und damit nur den Zugang
zu bestimmten, in getrennten Abteilungen angeordneten Garderobekasten ermöglichen.
Ausserdem ist es auch möglich, dass der Informationsträger weitere, nicht ausschliesslich
für die Betätigung der Schliessvorrichtung notwendige Informationen aufweist, wie
etwa auf die Zeitdauer der Benutzung sich beziehende Markierungen mit einer Zeitangabe
des Beginns, welche ein Empfangsautomat am Ausgang abliest, um etwa bezüglich einer
zulässigen Zeitspanne die Differenz festzustellen.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
den Ansprüchen, der Beschreibung und der Zeichnung, in welcher eine Ausführungsform
des Erfindungsgegenstandes rein beispielsweise dargestellt ist. Die Zeichnung zeigt
die Schliessvorrichtung in schaubildlicher Darstellung.
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Zwischen einer Vorderwand 1 und einer Rückwand 2 der Schliessvorrichtung
ist etwa in der Mitte derselben ein Zylinderschloss 3 vorgesehen, das nur eine Schlüssel-Absugsstellung
besitzt. Oberhalb dieses auch als Hauptschloss bezeichneten Zylinderschlosses ist
ein etwa gleich ausgebildetes weiteres Zylinderschloss 4 vorgesehen, das als Dienstschloss
bezeichnet wird, und das die Funktion hat, bei Ausfall des Zylinderschlosses 3 oder
bei Schlüsselverlust einen Zugang durch Aufklappen oder Aufschwenken der inwendigen
Schlossrückwand 2 zu ermöglichen, welches Dienstschloss jedoch für die hier vorliegende
Erfindung nicht wesentlich ist. Auf der Achse des Zylinderschlosses 3 oder Hauptschlosses
ist eine bei Betätigung dieses Schlosses sich mitdrehende Sperrscheibe 5 angeordnet,
die im wesentlichen kreisförmig ausgebildet ist und im Durchmesser so gross ist,
dass sie mit-einer Umfangspartie seitlich aus dem Schloss hervorsteht und diese
Umfangspartie bei 6 zum Verschliessen der Tür in die Türzarge eingreifen kann, womit
die Sperrscheibe einen sich drehenden Riegel darstellt, im Gegensatz zu der häufig
verwendeten schliessenden Falle, die eine hin- und hergehende Bewegung ausführt.
Die Sperrscheibe 5 ist in einem Bereich ihres Umfanges bei 7 angeflächt, und wenn
die Sperrscheibe aus der gezeichneten Ausgangsstellung um 90° im Uhrzeigersinn in
eine Stellung gedreht wird, in der der angeflächte Bereich 7 senkrecht und parallel
zur Türzarge sich befindet, so lässt sich die mit der Verschliessvorrichtung verschlossene
Tür öffnen. Unterhalb der Sperrscheibe 5 befindet sich eine Verriegelung 8, die
in vertikaler Richtung verschiebbar ist und zur verschiebbaren Halterung entlang
fest angeordneten Führungsstiften9 gleitet. Die Führungsstifte 9 erstrecken sich
durch sie umschliessende Druckfedern 10, die gegen die Verriegelung 8 anliegen und
diese nach einer Verschiebung jeweils wieder in die Ausgangsstellung zurückbringen.
Die Verriegelung 8 stellt hier einen quaderförmigen Klotz dar, der
an
seiner nach oben gegen die Sperrscheibe 5 weisenden Fläche eine aus dieser Fläche
herausragende Rolle 11 trägt, die mit ihrer Umfangsfläche gegen die Umfangsfläche
der Sperrscheibe 5 anliegt. An den beiden einander gegenüberliegenden Schmalseiten
des die Verriegelung 8 darstellenden Klotzes ist je eine Arretierfeder 12 mittels
eines nicht näher dargestellten Befestigungsmittels 13 befestigt, und diese Arretierfedern
stützen sich in der Ausgangsstellung mit ihrem unteren, zur Seite ausschwenkbaren
Ende gegen eine Aufnahmeeinrichtung 14 ab, die einen von aussen in einen Schlitz
15 einschiebbaren Informationsträger 16 aufnimmt. Die Aufnahmeeinrichtung erstreckt
sich in waagrechter Anordnung von der Rückwand 2 durch die Vorderwand 1 bzw. Garderobekastentür
hindurch nach aussen, von wo aus der Informationsträger 16, hier in Form einer Karte,
in den Schlitz 15 eingeschoben wird. Der Informationsträger 16 weist Informationen
auf, hier in Form von zwei nebeneinander angeordneten Löchern 17, und die Aufnahmeeinrichtung
14 besitzt in gleicher Grösse und Anordnung Bohrungen 18, durch die beim Verschieben
der Verriegelung 8 nach unten zwei entsprechend angeordnete Blockierstifte 19 hindurchtreten
können, wenn sich der Informationsträger 16 in der Endlage in der Aufnahmeeinrichtung
14 befindet. Diese ist auf ihrer Oberseite durch eine Deckplatte 20 abgedeckt, die
in der Zeichnung zur Verdeutlichung der anderen Teile teilweise weggeschnitten dargestellt
ist, unterhalb welcher der Informationsträger entlang gleitet, und die auch entsprechende
Bohrungen besitzt. Die sich auf die Aufnahmeeinrichtung 14 abstützenden Arretierfedern
12 besitzen an dem sich abstützenden Ende jeweils einen kleinen nach aussen abgebogenen
Flügel 21, auf die der Informationsträger beim Einschieben zuerst auftrifft, die
also eine schräge Gleitbahn bilden. Das Schloss ist in der Ausgangsstellung dargestellt,
in der der Schlüssel nicht abziehbar ist. Die Wirkurugsweise ist wie folgt: Der
Informationsträger
in Form einer Karte 16 wird in den Schlitz 15
der Aufnahmeeinrichtung 14 eingeschoben, wobei er am Ende gegen die Arretierfedern
12 trifft und diese zur Seite weg drückt. War die Verriegelung 8 vorher noch durch
diese Federn an einer Verschiebung gehindert, und das Schloss damit nicht betätigbar,
so kann jetzt die Sperrscheibe 5 mit Hilfe des Zylinderschlosses 3 gedreht werden,
und nur bei Uebereinstimmung der Löcher 17 in der Karte 16 mit der Grösse und Anordnung
der Blockierstifte 19 an der Verriegelung kann diese weiter nach unten verschoben
werden, und zwar durch die als Ezzenter wirkende Sperrscheibe 5, von der nach dem
angeflächten Bereich 7 nun die kreisförmige Umfangsfläche mit der Rolle 11 in Berührung
kommt.
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Ist die genannte Uebereinstimmung nicht gegeben, so lässt sich die
Verriegelung 8 nicht weiter nach unten verschieben, und ein Oeffnen der Tür ist
nicht möglich. Nach einer Drehung der Sperrscheibe 5 um 900 im Uhrzeigersinn befindet
sich der angeflächte Bereich 7 der Scheibe in der senkrechten Stellung, was ein
Oeffnen der Tur erlaubt, und nach einer weiteren Drehung um 900 im gleichen Richtungssinn,
wobei die Rolle 11 weiter auf der Umfangsfläche der Scheibe 5 abrollt, die Verriegelung
8 also tinten bleibt, gelangt wieder ein Umfangsabschnitt der Sperrscheibe als Riegel
seitlich vorstehend mit der Turzarge in Eingriff, so dass die TUr geschlossen ist,
und einzig in dieser Stellung ist der Schlüssel absiehbar. Die Karte 16 bleibt dann
blockiert, und zwar nicht nur solange, wie der Schlüssel abgezogen ist, sondern
auch bei einem erneuten Oeffnen der TUr, da dann wie geschildert die Sperrscheibe
5 mit dem angeflächten Bereich 7 senkrecht stehend die Verriegelung 8 nach unten
verschoben hält, und erst beim Weiterdrehen im Gegenuhrzeigersinn um 900 kann in
der dann erreichten Ausgangsstellung die Karte 16 aus der Aufnahmevorrichtung 14
entnommen werden.
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Die Funktion der Elemente: Schlüssel, Schloss und Karte kann - in
vier Phasen aufgeteilt - anhand einer Tabelle kurz zusammengefasst werden.
Phase 0 1 2 3 |
Schlüssel blockiert blockiert blockiert frei |
nicht drehbar drehbar drehbar drehbar |
Schloss zu zu offen zu |
Karte keine ein- einge- blockiert blockiert |
geschoben schoben |