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Wahlzelle Die Erfindung betrifft eine Wahlzelle von der Form eines
Schrankes. Diese Form der Wahlzelle ermöglicht bei kleinen Abmessungen und entsprechend
geringem Gewicht eine leichte Aufstellbarkeit. Um die ihrer Wahlpflicht genügende
Person besonders gut gegen Beobachtungen zu schützen, ist der in bekannter Weise
an der Seite, an der die Einrichtung zum Wählen sich befindet, mit zwei an den beiden
einander parallelen Seitenwänden sitzenden Türen versehene Schrank erfindungsgemäß
mit :einer an dem waagerechten Oberrand befestigten Klappe versehen, deren Breite
gleich der Breite des Schrankes ist, wobei an den Seitenkanten dieser Klappe, die,
wenn der Schrank gebraucht wird, senkrecht nach oben geklappt ist, Hilfsklappen
befestigt sind, die mit ihren Unterkanten auf die Oberkanten der geöffneten Türen
aufgesetzt werden. Durch Klammern o. dgl. werden die Klappen dann gegen unbeabsichtigte
Lagenänderung auf den Türen gesichert.
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Es ist bei Wahlzellen bekannt, die Zählwerke mittels eines auf einer
waagerechten Welle zu den Zählwerken einstellbaren Hebels zu schalten, wobei dieser
m einem waagerechten Schlitz in der Schrankwand hin und her geführt werden kann,
der gegenüber jedem Zählwerk mit .einer senkrechten Abzweigung zur Ausführung der
Schaltbewegung versehen ist. Erfindungsgemäß ist an dem Schrank der waagerechte
Schlitz bei zwei übereinander ,angeordneten Zähl-,verksreihen mit nach oben und
nach unten gerichteten Abzweigungen versehen, während die Welle des Wahlhebels waagerecht
zwischen den beiden Zählwerksreihen angeordnetist. Diese Anordnung ermöglicht eine
vorteilhafte Raumausnutzung trotz Verwendung nur :eines Betätigungshebels für alle
Zählwerke.
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Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel.
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Abb. i ist eine Vorderansicht der geöffneten, gebrauchsfertig aufgestellten
Wahlzelle.
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Abb. 2 ist eine Rückansicht zu Abb. i. Abb. 3 ist dieselbe Rückansicht
nach dem Öffnen einer Klappe des Rahmens.
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Abb. q. bis 8 zeigen Einzelheiten der Zählvorrichtung, und zwar ist
Abb. q. und 5 je eine Seiten- und eine Oberansicht einer und derselben. Einzelheit.
Abb. q. ist ein Schnitt nach der Linie IV-IV in Abb. 3.
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Abb. 6 und 7 sind zwei zueinander rechtwinklige Ansichten :einer zweiten
Einzelheit. Abb. 8 ist ein senkrechter Querschnitt, welcher die Vorrichtung zur
Betätigung der Zählwerke zeigt, und ist gegenüber den Abb. q. und 5 vergrößert.
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Ein Kasten i hat eine herausnehmbare Warid 2 (Abb. i und 8). Diese
Wand ist
derart ausgeschnitten, daß ein waagerechter, mit zahlreichen
zu ihm rechtwinkligen Abzweigungen 4 versehener Schlitz 3 gebildet ist. Gegenüber
dem Ende eines jeden Abzweiges ist an der Wand 2 :eine Zahl angebracht, wie Abb.
i erkennen läßt. Jede dieser Zahlen bezeichnet .eine Partei. An der oberen waagerechten
Kante der Wand 2 ist durch Scharniere 5 eine Klappe 6 befestigt. Die Höhe dieser
Klappe ist gleich der Höhe des Schrankes i. An. den beiden senkrechten Kanten der
Wand 2 sind durch Scharniere 7 Türen 8 angebracht. Kniegelenke 9 verhüten, daß die
Türen 8 zu weit geöffnet werden. An den seitlichen Kanten der Klappe 6 sind durch
Scharniere 1o Hilfsklappen i i befestigt, deren Höhe gleich der der Klappe 6 ist.
Die Klappen i i können an die Klappe 6 herangelegt werden, und darauf kann diese
um die Scharniere 5 gegen die Wand 2 heruntergeklappt werden. Darauf können auch
die beiden Türen 8 geschlossen werden, wobei die Kniegelenke 9 unter den Kasten
i gleiten. Die Türen 8 werden darauf durch ein Schloß gesichert.
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Wenn sich die Türen und Klappen, wie in Abb. i bis 3, in der Offenstellung
befinden, werden die Klappen i i durch Klammern i,-" welche über die Oberkanten
der Türen 8 greifen, in der Offenstellung erhalten.
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Parallel zu der Wand 2 (Abb. i) ist in dem Kasten i eine vierkantige
Welle 15 (Abb. 4 und 8) gelagert. Auf dieser Welle, deren Enden in an den beiden
senkrechten Wänden des Kastens i festsitzenden Lagern ruhen, kann ein Hebel 16,
17 verschoben werden. Das vordere Ende 16 dieses Hebels ragt durch den Schlitz 3
(Abb. i und 8) nach außen; es trägt einen .abnehmbaren Handknopf 18.
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Zur Führung des Hebels 16, 17 dienen vier Rollen: i g, die sich um
Achsen drehen können, deren Enden in den Wangen 20 eines viereckigen Ausschnitts
des Hebels 16, 17 festsitzen. Diese Rollen gestatten seine leichte Verschiebung
des Hebels auf der Welle 15, aber keine Änderung seiner rechtwinkligen Lage zu ihr.
Das hintere Ende 17 des Hebels dient dazu, Zählwerke ia bis 2oa (Abb. 3) zu schalten..
Jedem dieser Zählwerke entspricht .eine der Nummern an der Wand 2. Diese Zählwerke
sind in geringem Abstande vor der Rückwand 14 im Innern an der Decke bzw. dem Boden
des Kastens i befestigt.
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Zum Schalten .eines jeden einer Partei zugehörigen Zählwerks -dient
.ein Hebel 2 i (Abb.8), welcher mit einem Stößel 22 gelenkig verbunden ist. Ein
Lenker 23 dient zur Gradführung des Stößels. Die beiden Stößel 22, die zu je zwei
übereinander befindlichen Zählwerken gehören, befinden sich mit je zwei übereinanderliegenden
senkrechten Abzweigen 4 des waagerechten Spalts 3 (Abb. i) in. einer senkrechten
Ebene.
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In der Nähe des die Gesamtzahl der abgegebenen Stimmen anzeigenden
Zählwerks 24 (Abb. 3) ist .eine Scheibe 25 auf der Welle 15 befestigt (Abb.4 bis
7). An dieser Scheibe sitzen seitlich zwei mit Schrägflächen versehene Nasen 26
und 27.
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Gegenüber der Scheibe 25, jedoch zwischen den beiden Nasen 26 und
27, befindet sich das freie Ende eines Hebels 28, der sich um einen festen Bolzen
29 drehen kann. Gewöhnlich greift in .einen Ausschnitt 3o der Scheibe 25 das Ende
.einer Stange 31 hinein (Abb. 4 und 5), die in zwei festen Augen 32 längsverschiebbar
ruht. Die Stange 3 i hat :einen Bund 33, auf den die Feder 34 ein--wirkt. Die Welle
15 kann mittels des Hebels 16, 17 nur gedreht werden, wenn die Stange 31 aus dem
Ausschnitt 3o der Scheibe zurückgezogen worden ist. Hat diese Zurückbewegung der
Stange 31 stattgefunden, so bewegt sich das freie Ende des Hebels 28 in den Raum
zwischen den beiden Nasen 26, 27 hinein, und gleichzeitig fällt eine Nase 36 des
Hebels 28 vor den Bund 33, so daß :er nicht wieder durch die Feder 34 vorgeschoben:
werden kann.
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Die Scheibe 25 hat einen vorspringenden Zapfen 37 (Abb. 4, 6 und 7),
auf welchen die freien Enden zweier Hebel 38 .einwirken, die sich um den
festen Zapfen 39 drehen können. jeder der beiden Hebel 38 kann nur in Richtung
von dem Zapfen 37 weg bewegt werden; eine Bewegung aus der in Abb.4 angenommenen
Ruhelage in der entgegengesetzten Richtung wird durch einen festen Anschlag 4o an
dem Bock 41 verhindert. Eine Feder 42 dient dazu, die beiden Hebel 38 gegen den
Zapfen 37 der Scheibe 25 anzudrücken und die Scheibe dadurch in der Ruhelage zu
halten. Durch zwei seitliche Zapfen 43 steht die Scheibe 25 mit zwei Stangen 44,
45 in Verbindung, und durch die Schlitze 46 dieser Stangen greift der Zapfen 47
eines Hebels 48 hindurch, der sich um .einen festem Zapfen 49 drehen kann. Dieser
Hebel ist durch eine Stange 5o mit dem Antriebshebel 51 des Hauptzählwerks 24 verbunden,
welches dazu dient, die Summe der überhaupt abgegebenen Stimmen anzuzeigen.
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Die neue Wahlzelle wird nun in der folgenden Weise verwendet: Der
Wahlvorstand öffnet die Rückwand 14 des Schrankes und stellt sämtliche Zähler ia
bis 2oa auf Null ein:; sodann klappt .er die Rückwand 14 wieder in ihre Abschlußlage,
verschließt sie mittels eines Schlüssels und plombiert den Deckel des Schlüsselloches..
Sodann werden die vorderen Türen 8 sowie
die Klappen 6 und i i in
die in. den Abb. i bis 3 angegebene Stellung gebracht. Die Wahlzelle steht dabei
mit ihren Füßen 52 auf einem Tisch (Abb. i und 2). Der Tisch, an welchem der Wahlvorstand
sitzt, befindet sich gegenüber der Rückwand 14. Die Stange 31 (Abb. 4 und 5) geht
durch ein in den Abb.2 und 3 fortgelassenes Loch der Rückwand 14 hindurch und ist
in geeigneterWeise bis zu dem Sitzplatz des Wahlvorstandes verlängert.
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Der zweiarmige Hebel 16, 17 kann sich bei Beginn des Wahlvorganges
an beliebiger Stelle auf der Welle 15 befinden. Sobald ein Wähler sich ausgewiesen
hat und sich im Anschluß daran in die Wahlzelle begibt, zieht der Wahlvorstand die
Stange 31 in Richtung des Pfeiles 35 zurück (Abb. 5), worauf sie, wie erwähnt, durch
die Nase 36 gesperrt wird. Der Wähler verschiebt nun den Hebel 16, 17 mittels des
Griffes 18 in den Schlitz 3, bis der Griff sich gegenüber demjenigen der Schlitze
4 befindet, welcher zu dem Zähler der Partei des Wählers gehört. Sodann bewegt der
«#Vähler den Hebel in den Schlitz 4 hinein, wobei er mittels des Hebelarmes 17 den
zugehörigen Parteistimmenzähler betätigt. Gehört der Wähler beispielsweise zur Partei
i i, so schiebt er den Hebel 16, 17 vollständig nach dem linken Ende des Schlitzes
3 und drückt den Knopf 18 herunter, wobei der Hebelarm 16 in den oberhalb der Zahl
i i =befindlichen Schlitz a eintritt. Gleichzeitig schlägt der Hebelarm 17 gegen
den über ihm befindlichen Stößel 22 des Zählers i ia und schaltet den Zähler dadurch
um eine Einheit weiter. Durch die Abwärtsbewegung des Knopfes i 8 ist auch die Welle
15 gedreht worden. Sie hat demgemäß die Scheibe 25 gedreht, und diese hat dabei
mittels der Stange 45 den Hebe148 gedreht, der seinerseits den Hebe151 des Hauptzählwerks
24 (Abb. 3 und 4) gedreht hat. Es ist also sowohl der Zähler der Partei als auch
der Hauptzähler um eine Einheit -weitergeschaltet worden. Während jedes Zählvorganges
schlägt der an dem Hebel 48 sitzende Klöppel 54 gegen die Glocke 55. Bei der Drehung
der Scheibe 25 hat die Nase 26 (Abb. 6 und 7) den Hebel 28 so zweit gedreht, daß
dessen Zahn 36 (Abb. 5) außer Eingriff mit dem Bund 33 der Stange 31 kam.
Diese konnte daher wieder bis gegen die Umfangsfläche der Scheibe 25 vorschnellen.
Sobald die während des Drehens der Scheibe 25 gespannte Feder 42 (Abb. 4) die Scheibe
25 wieder in die Ruhelage zurückgedreht hat, schnappt die Stange 31 wieder in die
Nut 30 der Scheibe 25 ein.
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Wollte ein Wähler z. B. die Partei 8 wählen, so hätte dieser den Hebel
16, 17 bis zu dem zur Nummer 8 (Abb. i) gehörigen Schlitz 4 bewegen und ihn dann
aufwärts schwenken müssen. Dabei wäre der Stößel 22 des zu dieser Partei gehörigen
Zählers 8a (Abb.3) durch den Hebelarm 17, der sich dann abwärts bewegt hätte, um
eine Einheit weitergeschaltet worden. Gleichzeitig wäre die Stange 44 (Abb. 4) vorgeschoben
worden und hätte mittels der Hebel 48 und 5 i den Zähler 24 betätigt, und der Klöppel
54 hätte ebenfalls gegen die Glocke 55 angeschlagen. Das Glokkenzeichen gibt dem
Wahlvorstand das Ende des Wahlvorganges an.
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Nach Beendigung der Wahl -öffnet der Wahlvorstand die Klappe 14 und
notiert die von den Zählern angezeigten Zahlen, worauf er die Klappe wieder schließt
und ihr Schloß erneut plombiert.