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Diebessichere Geldtasche Nicht nur in einsamen, abgelegenen Gegenden,
sondern auch in der Stadt, teilweise in größter Nähe starken Verkehrs, häufen sich
von- Tag zu Tag Raubüberfälle auf Geldbriefträger, Bank- und andere Kassenboten.
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Die Geldräuber nützen dabei meistens die L'berraschung ihres Opfers
aus und die Beraubung ist oft mir Sache eines Augenblicks. Es ist nun viel über
eine ausreichendere Bewaffnung der Geldboten gesprochen worden, doch hilft eine
Waffe eben auch nur, wenn man auf einen L'berfall vorbereitet ist. In der Hauptsache
wird der Räuber die Beute durch einen raschen Griff an sich reißen oder den Boten
durch Vorhalten einer Waffe zum Erheben der Hände auffordern und so in Schach halten,
um dann die Geldtasche auszuplündern.
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Die Erfindung betrifft nun eine sinnreiche Vorrichtung, die innen
in die bekannten Ledertransporttaschen eingebaut werden kann und jeden ungewünschten
Eingriff unmöglich macht, beziehungsweise die eingreifenden Hände festhält, so daß
das Geld nicht herausgenommen werden kann und der Räuber ganz oder teilweise kampfunfähig
gemacht ist und nunmehr leicht festgenommen werden kann.
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Man hat bereits Alarmvorrichtungen in die Taschen einbauen wollen,
doch wird damit der gewünschte Zweck nicht erreicht, da sie, im Innern der Tasche
angebracht, wenig wirkungsvoll sind und eine Anbringung außen stört und zu auffällig
ist.
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Die Erfindung ist auf dem Grundgedanken aufgebaut, daß ein Auslösen
der Festhaltevorrichtung mit der Hand durch den Überfallenen nicht möglich ist,
da er unter Bedrohung durch eine Waffe gezwungen ist, die Hände hoch zu halten.
Aus diesem Grunde ist die Auslösevorrichtung an der Unterseite der Tasche angebracht,
so daß sie durch einen Stoß mit dem Knie im Augenblick des Zugriffs in die Tasche
betätigt werden kann. Die Festhaltevorrichtung selbst besteht aus zwei nach der
Mitte zu von beiden Seiten ausgehenden Jalousien oder Rollwänden, die nach der Auslösung
unter starkem Federdruck zusammenschnellen und die Hand oder den Arm des Räubers
einklemmen.
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Es ist nun dem Geldboten überlassen, in unsicheren Gegenden die Tasche
stets verschlossen zu halten und nur im Falle der Gefahr sie zum Festhalten des
Räubers offen und bereit zu halten.
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Von bekannten Fangvorrichtungen für Räuber, bei denen z. B. kreisrunde
Türöffnungen durch einen gefederten, starren Fangschieber verschlossen werden oder
Schalterfenster durch eine geeignete Schließvorrichtung den Arm der unbefugt durch
das Fenster greifenden Person festhalten, unterscheidet sich der Erfindungsgegenstand
dadurch, daß das Fang- oder Festhalteorgan formveränderlich ist und im Sperrzustand
völlig in ein nach außen und innen zu abgeschlossenes, doppelwandiges Gehäuse zurückgeschoben
ist, so daß das in der Tasche untergebrachte Bestellgut die Auslösung der Sperrvorrichtung
in keiner Weise beeinflussen kann.
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Zur Erfindung gehört ferner die Unterbringung und Ausbildung des Auslösemechanismus
ebenfalls in dem abgeschlossenen Kasten oder Gehäuse und die Art der Auslösung durch
einen Druck oder Stoß von
unten, beispielsweise mit dem Knie, gegen
den Boden der Tasche.
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In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
veranschaulicht.
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Abb. i zeigt die Tasche in einer Ansicht. Abb. :2 ist eine Seitenansicht
bei abgenommener Vorderwand.
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Abb. 3 ist eine Draufsicht bei aufgerissenem Zwischenboden.
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Abb. 4. und 5 sind j e eine Einzelheit.
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Gemäß der Erfindung wird in die bekannte Ledertasche ein Blechkasten
i eingesetzt, dessen Stirnwände und Boden doppelwandig ausgebildet sind. Durch die
doppelwandigen Stirnwände sind Schächte 2 und den doppelwandigen Boden eine Kammer
3 gebildet. In den Schächten 2 sind Jalousien .I eingeschoben, die mit Aussparungen
5 versehen sind, in welchen Federn 6 angeordnet sind. Die Federn dienen zum Vorschnellen
der Jalousien.
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Die Jalousien .4 laufen oben an der Vorder-und Rückwand des Kastens
i in Führungen 7, in «-elchen gezahnte Sperrschienen 8 gelagert sind. In diese Schienen
treten die an den Jalousien sitzenden, abgefederten Sperrstifte 9, welche die vorgeschnellten
Jalousien gegen Zurückschieben sperren. Zwecks besseren Einklemmens sind die Vorderkanten
der Jalousien mit Zahnungen io versehen.
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Nun wäre noch der Auslösemechanismus in der Kammer oder dem Doppelboden
3 zu beschreiben. In Lagern i i liegen Sperrstäbe 12, an welche gelenkig Stäbe 13
und weiter eine Zange 14. angeschlossen sind. Die Zange 1.4 ist durch eine Zugfeder
15 abgefedert, und auf dem Boden sitzen Begrenzungsanschläge 16 für die Zangenschenkel.
1.7 ist ein im Böckchen 18 gelagerter und abgefederter zweiarmiger Hebel, der an
dem einen Ende eine Falle 19 und an dem anderen Ende eineil Griff 2o trägt. Unter
der Platte 2o ist der untere Kastenboden mit einer Aussparung 21 versehen. Im oberen
Kastenboden ist zum Einlegen der Zangenschenkel in die Falle 19 eine Aussparung
22 vorhanden. Der Kasten.i kann auch innen mit einem Lederüberzug versehen sein,
doch muß dann über der Aussparung 22 eine Klappe in dem Lederüberzug vorgesehen
werden.
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Die Handhabung ist nun folgende: Durch Zurückschieben der Jalousien
q. werden die Federn 6 gespannt. Die Zangenschenkel i -i werden durch die Aussparung
22 hindurch in die Falle 19 gedrückt, wobei die Feder 15 gespannt wird und die Stäbe
12 unter Vermittlung der Stäbe 13 in die Löcher 23 der Jalousien :a. eintreten und
diese gegen Vorschnellen sperren. Durch den Druck der Feder 2q. wird der Arm des
Hebels 17 mit der Falle 19 hoch- und der andere Arm mit dem Griff 2o niedergedrückt.
Außer dem Jalousieverschluß hat die Tasche noch die übliche Deckelklappe.
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Ist nun der Träger der Tasche in Gefahr und wird er aufgefordert,
die Hände hoch zu heben, so kann er durch einen kurzen Stoß mit dem Knie an den
Griff 2o die Sperrung 14, 19 und 12, 23 aufheben, und die Jalousien schnellen unter
dem Druck der Federn 6 vor, so daß ein Zugriff nicht möglich ist. Hat der Angreifer
die Hände in dem Augenblick in der Tasche, so werden ihm diese eingeklemmt und er
kann sie nicht wieder herausziehen. Durch die Zahnungen io ist das Herausziehen
weiter erschwert. Die in die Zahnstangen 8 sich einlegenden Stifte 9 verhindern
ein Aufschieben der Jalousien durch Druck.