DE559632C - Verfahren zur Entfernung fluechtiger Bestandteile aus wasserhaltigen, Verseifungsprodukte von Fettsaeuren enthaltenden Stoffen - Google Patents

Verfahren zur Entfernung fluechtiger Bestandteile aus wasserhaltigen, Verseifungsprodukte von Fettsaeuren enthaltenden Stoffen

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DE559632C
DE559632C DEI40705D DEI0040705D DE559632C DE 559632 C DE559632 C DE 559632C DE I40705 D DEI40705 D DE I40705D DE I0040705 D DEI0040705 D DE I0040705D DE 559632 C DE559632 C DE 559632C
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Dr Christoph Beck
Dr Heinrich Diekmann
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IG Farbenindustrie AG
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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C51/00Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides
    • C07C51/42Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives
    • C07C51/43Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives by change of the physical state, e.g. crystallisation
    • C07C51/44Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives by change of the physical state, e.g. crystallisation by distillation

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Description

  • Verfahren zur Entfernung flüchtiger Bestandteile aus wasserhaltigen, Verseifungsprodukte von Fettsäuren enthaltenden Stoffen Es wurde gefunden, daß man in technisch einfacher Weise wasserhaltige, VerseHungsprodukte von Fettsäuren enthaltende Stoffe, insbesondere von Oxydationsprodukten von höher molekularen aliphatischen lsohlenwasserstoffen, von flüchtigen Stoffen befreien kann, wenn man die wasserhaltigen Verseifungsprodukte unter solchem Überdruck, daß die Massen dauernd flüssig bleiben, auf die Schmelztemperatur der wasserfreien Verseifungsprodukte erhitzt und hierauf aus der Schmelze bei gleicher oder erhöhter Temperatur die flüchtigen Bestandteile unter Vertninderung des Drucks, gegebenenfalls im Vakuum oder unter Zuführung von Wasserdampf oder inerten Gasen, durch Destillation entfernt. Man erreicht auf diese Weise, daß die Masse infolge ihres dauernd flüssigen Zustandes leicht und ohne Störungen auf die zur Entfernung auch hochsiedender flüchtiger Stoffe erforderlichen Temperaturen gebracht werden kann- und daß die Destillation dieser Stoffe rasch und ohne schädliche Zersetzungen vonstatten geht. Die zur Erreichung dieses Effekts erforderlichen Mindestdrucke während der Erhitzung auf Schmelztemperatur richten sich nach der Art der zu verarbeitenden Verseifungsprodukte; in den meisten Fällen haben sich Drucke von etwa io bis 3o Atrn. als ausreichend erwiesen, doch können auch höhere Drucke angewendet werden. Auch die Schmelztemperaturen, die in der Regel zwischen 25o und 3oo° liegen, sind von der Natur der Ausgangsstoffe abhängig; sie können durch Vorversuche leicht ermittelt werden.
  • Das Verfahren wird beispielsweise in der Weise ausgeführt, daß das wasserhaltige Verseifungsprodukt in einem geschlossenen Gefäß, zweckmäßig unter Rühren oder anderweitiger Bewegung, zunächst so weit erhitzt wird, bis sich der erforderliche, durch Vorversuche ermittelte Mindestdruck abgebildet hat; unter Aufrechterhaltung dieses Druckes, den man durch zeitweises Entspannen regulieren kann, wird die Masse bis zur Schmelztemperatur des wasserfreien Verseifungsproduktes erhitzt, worauf man das in den Verseifungsprodukten enthaltene Wasser durch Entspannen in Form von Wasserdampf entfernt. Bei gleicher oder erhöhter Temperatur destillieren nunmehr die flüchtigen Bestandteile ab. da die geschmolzene Seifennasse sowohl zur Wärtneaufnahine als auch zur Entgasung gut befähigt ist. Der bei der Entspannung entweichende Wasserdampf befördert das Abdestillieren der flüchtigen Bestandteile. Durch Einleiten von zusätzlichem Wasserdampf oder von inerten Gasen und durch Anwendung von Vakuum sowie durch Rühren oder sonstige Bewegung der Seifenmasse kann eine weitere Beschleunigung der Destillation erzielt werden. Man kann das Erhitzen der Verseifungsprodukte auf Schmelztemperatur, die Entspannung und das Abdestillieren der flüchtigen Bestandteile chargenweise in einem druckfesten, heizbaren Rührgefäß ausführen, das mit den erforderlichen Zu- und Ableitungen zum Einfüllen und Entleeren der Verseifungsprodukte sowie zum Abdestillieren der Dämpfe, gegebenenfalls auch zum Einblasen von Wasserdampf oder Gasen ausgestattet ist. Von besonderem Vorteil ist es jedoch, das Verfahren in kontinuierlichem Arbeitsgang auszuführen und hierbei das Produkt nur ganz kurze Zeit der hohen und bei allzu langer Einwirkung u. U. schädlichen Temperatur auszusetzen. Beispielsweise kann man so arbeiten, daß man in dem obenerwähnten geschlossenen Rührgefäß oder in mehreren Gefäßen dieser Art die Verseifungsprodukte nur so hoch erhitzt, daß der erforderliche Mindestdruck erreicht wird. Unter Ausnutzung des Drucks wird dann die Masse aus dem Rührgefäß durch ein hochgeheiztes Rohrsy stein geleitet, an dessen Ende die geschmolzene Masse zugleich mit dem Wasserdampf in einen gleichfalls geheizten Rauin entspannt wird, in welchem dann bis zur Entfernung der Beimengungen destilliert wird. Die Beheizung der Apparate erfolgt zweckmäßig unter Vermeidung schädlicher Überhitzungen z. B. durch Metallbäder, deren Temperaturen gewisse Grenzen nicht überschreiten. Die von den flüchtigen Bestandteilen befreite Seifenschmelze kann durch ihre eigene Schwere oder durch Anwendung mechanischer Transportvorrichtungen rasch aus der heißen Detillationszone entfernt und anschließend gekühlt werden. Man kann auf diese Weise eine absolut wasserfreie und von anderen flüchtigen Stoffen weitgehend befreite Seife erhalten. Will man das Verseifungsprodukt jedoch unmittelbar in Form einer wäßrigen Lösung wiedergewinnen, so empfiehlt es sich, nach dem Abtrennen der flüchtigen Bestandteile die Seifenschmelze in einem geschlossenen System mit solchen Mengen Wasser oder Wasserdampf zusammenzubringen, daß sich wieder der vorher beim Erhitzen eingehaltene Mindestdruck ausbildet, der bis zur Abkühlung auf etwa die Temperatur, bei der vorher beim Erhitzen dieser Druck erreicht wurde, durch Zuführung von Wasser oder Wasserdampf aufrechterhalten wird. Hierdurch wird ein leichtes störungsfreies Abkühlen und Lösen des Verseifungsproduktes ermöglicht.
  • Das beschriebene Verfahren ist besonders dazu geeignet, hochsiedende unv erseifbare Bestandteile aus Verseifungsprodukten von Fettsäuren enthaltenden Stoffen, insbesondere Oxydationsprodukten höher molekularer aliphatischer Kohlenwasserstoffe, abzutrennen. Es kann jedoch ebenso zur Entfernung niedrigsiedender Bestandteile aus derartigen Verseifungsprodukten angewandt werden; z. B. gestattet es die unmittelbare Herstellung völlig wasserfreier Verseifungsprodukte aus deren Lösungen. Ferner lassen sich auch andersartige Behandlungen der Verseifungsprodukte als Destillationen, die eine Erhitzung der Verseifungsprodukte auf etwa Zoo bis 300° erfordern, nach dem beschriebenen Verfahren ausführen bzw. sich mit ihm verbinden. Besonders vorteilhaft läßt es sich beispielsweise bei der Aufarbeitung von Oxydationsprodukten der Kohlenwasserstoffe, die z. B. durch Behandlung von Paraffin o. dgl. mit Salpetersäure oder Stickoxyden erhalten werden, verwenden. Werden derartige Produkte zum Zweck der Stickstoffabspaltung in alkalischer Lösung unter Druck auf Zoo bis 250° erhitzt, so kann man sie anschließend gemäß dem vorstehend beschriebenen Verfah -ren von flüchtigen unverseifbaren Stof"ien befreien, und man erhält so in einem Arbeitsgang von flüchtigen Bestandteilen befreite Alkalisalze der Fettsäuren, aus denen sich leicht in bekannter Weise reine Carbonsäuren gewinnen lassen.
  • Es ist bereits bekannt, wasserhaltige flüssige Seife bei Temperaturen von etwa 20o° unter Druck mit strömendem Dampf zu behandeln, wobei jedoch die Seifenmasse bis zum Schluß der Behandlung im wesentlichen ihren ursprünglichen Wassergehalt beibehält. Im Gegensatz hierzu findet bei dem vorliegenden Verfahren eine vollständige Entwässerung der Seife statt; die Seife wird hierbei nur so lange unter Druck, d.h. in wasserhaltigem Zustand, erhalten, bis ihre Schmelztemperatur erreicht ist. Bei der hierauf vor:;enommenen Druckentspannung erhält man eine wasserfreie Seifenschmelze. Dieses bisher noch nicht beschriebene Verfahren ermöglicht es, unter dauernder Aufrechterhalt=ung des flüssigen Zustandes der Verseifungsprodukte Temperaturen zu erreichen, bei Gienen nicht nur leicht siedende Bestandteile, beispielsweise Geruchsstoffe, sondern auch hochsiedende flüchtige Verbindungen, z. B. höher molekulare aliphatische Alkohole, aus der Seifenschmelze abdestilliert werden.
  • Es ist weiterhin ein Verfahren zur Polymerisation von ungesättigten, liochmolekularen Fettsäuren bekannt, -bei dein man tlie wasserhaltigen Seifen unter Druck und l.ei i So bis a150, also bei Temperaturen, die weit unter den Schmelzpunkten der wasserfreien Alkaliseifen hochmolekulrer Fettsäuren liegen, behandelt.
  • Zur Gewinnung von orIganischen Säuren aus Oxydationsprodukten von Paraffinkohlenwasserstoffen, Wachsen usw. hat man bereits die Oxydationsprodukte mit einem solchen Überschuß eines verseifenden Mittels unter weitgehendem Ausschluß von Wasser verseht, daß die entstehende Seife sich ohne weiteres zu einem feinen Pulver vermahlen läßt und aus diesem Pulver die unv erseifbaren Anteile mit Lösungsmitteln extrahiert. Die Behandlung von wasserhaltigen Verseifungsprodukten unter Erhitzen bei solchem C.berdruck, daß die Massen dauernd flüssig bleiben, mindestens auf die Schmelztemperatur derwasserfreien Verseifungsprodukte, ist bei jenem bekannten Verfahren nicht vorgesehen. Auch die beiden letztgenannten Verfahren sind sonach von dem vorliegenden Verfahren völlig verschieden. Beispiel i i5oo Teile eines Oxydationsproduktes, das durch Behandlung von Hartparaffin mit Salpetersäure bei 8o0 erhalten wurde und die Säurezahl 128, die Verseifungszahl2q.3, einen Gehalt an Unverseifbarem von 17,5 % und 3,17°/a Stickstoff aufweist, werden mit iSoo Teilen 2o°/oiger Natronlauge verseift und in einem Autoklav en unter Rühren auf 230° erhitzt. Hierbei entsteht ein Druck von 25 Atm. Die Seifenlösung wird unter Druzl: durch ein Schlangenrohr geleitet, das sich in einem auf 34.0° erhitzten Bleibad befindet, und hierauf in ein Gefäß, das mit einem Rührwerk ausgestattet ist, entspannt, wobei in dem Gefäß eine Temperatur von 32o° aufrechterhalten wird. Das geschmolzene Verseifungsprodukt verläßt das Gefäß durch einen in seinem unteren Teil angebrachten Siphon, während die Dämpfe der unverseifbaren Stofte zusammen mit dem Wasserdampf durch ein Abzugsrohr entweichen und anschließend kondensiert werden. Auf diese Weise werdcn 3oo Teile unverseifbare Stoffe erhalten. Die reinen Verseifungsprodukte werden in Wasser gelöst und mittels Salzsäure zersetzt. Die abgeschiedene Fettsäure weist folgende Kennzahlen auf: Säurezahl 265, Verseifungszahl -271, Gehalt an unverseifbaren Bestandteilen 3,i°/o, Stickstoff o,d.g°/o. Bei der Destillation dieser Fettsäuren verbleibt ein Teil der unverseifbaren Anteile iin Destillationsrückstand, so daß, berechnet auf die Ausgangsmenge, 77°/o einer Fettsäure mit nur 1,6"1" an L'nverseifbarem gewonnen werden. Beispiel 5ooo Teile Rohparaffin werden mit 8ooo Teilen 5o°/oiger Salpetersäure bei 750 in einem säure- und druckfesten Gefäß 12 Stunden lang gut verrührt; der dabei entstehende Druck v ori Stickoxy dgasen wird auf 5 Atm. eingestellt und durch zeitweises Entspannen konstant erhalten. Man erhält nach Abtrennen der Salpetersäure 56oo Teile eines Oxydationsproduktes mit der Verseifungszahl i8o, einem Stickstoffgehalt von 2,4°j" und einem Gehalt von 25°1o unverseifbaren Bestandteilen: Das Produkt wird mit 4ooo Teilen einer 25°/oigen Sodalösung verseift und in einem druckfesten Eisenbehälter auf Zoo bis 22o° erhitzt; hierbei bildet sich ein Wasserdampfdruck von 2o bis 2.4 Atm. Aus denn Reaktionsgefäß wird so lange Dampf abgeblasen. bis dieser kein Ammoniak mehr enthält, d. 1i. daß der Stickstoff aus dem Oxydationsprodukt abgespalten ist. Dann wird bei konstant gehaltenem Druck von etwa 25 Atm. die Temperatur auf 26o° erhöht und darauf der Rest des Wasserdämpfes abgeblasen. Bei Atmosphärendruck oder vorteilhafter unter Vakuum wird überhitzter Wasserdampf in feiner Verteilung durch das jetzt wasserfreie flüssig Verseifungsprodukt unter andauendem Rühren eingeblasen, der zusammen- mit den abdestillierenden unverseifbaren Stoffen außerhalb des Rührgefäßes kondensiert wird. Die Temperatur des Verseifungsproduktes wird hierbei bis auf 310' gesteigert. 1Tach etwa i Stunde sind auf diese Weise 13oo Teile unverseifbare, hauptsächlich aus Paraffin bestehende Stoffe aus dem' V erseifungsprodukt abgetrieben worden; durch Einpressen von etwa 3ooo Teilen kaltem Wasser wird die Masse abgekühlt, aus dem Rührbehälter abgezogen und finit wäßriger Salpetersäure angesäuert. Man gewinnt eine obere Schicht von 3goo Teilen dunkelbrauner Fettsäure, die durch Destillation mit Wasserdampf im N#'akuum auf reine, helle Fettsäure weiterverarbeitet wird. Die so dargestellte Fettsäure enthält nach dieser Behandlungsweise nui noch i bis 2 % an unverseifbaren Bestandteilen und o,i°/o Stickstoff. Beispiel 3 ioo Teile Wollfett mit der Verseifungszahl 88 werden zusammen mit 35 Teilen 2o°/oiger Natronlauge und 75 Teilen Wasser in einem geschlossenen Gefäß unter Rühren erhitzt. Nach Erreichen eines Druckes von 3o Atm. wird unter weiterem Erhitzen in dem Maße `Wasserdampf abgeblasen, daß der Druck konstant bleibt. Erst wenn die ?Masse eine Temperatur von 25o bis 26o0 erreicht hat, wird der Dampf vollständig abgeblasen. Die Seifenmasse im Autoklaven wird hierauf unter Durchblasen von Wasserdampf weiter auf 35o° erhitzt, um das Abdestillieren der flüchtigen Stoffe zu vervollständigen. Die Dämpfe werden durch einen auf etwa 7o bis 8o° erwärmten Kondensator geleitet, in dem sich die abdestillierten Bestandteile wieder verflüssigen.
  • Auf diese Weise werden 42,5 Teil der im Wollfett enthaltenen unverseifbaren Stoffe gewonnen. Die als Destillationsrückstand verbliebene Seifenmasse wird in bekannter Weise gespalten und liefert dabei 48 Teile Säuren mit folgenden Kennzahlen: Säurezahl 123, Verseifungszahl 139, unverseifbare Bestandteile 14,5 °%o.
  • Beispiel q.
  • looo Teile Spermöl (Verseifungszahl 15o) werden mit 59o Teilen 2o °/oiger Natronlauge unter Zusatz von 53o Teilen Wasser in einem geschlossenen Gefäß unter Rühren auf 2oo° erhitzt, wobei sich ein Druck von 18 Atm. einstellt. Die Masse wird zwecks vollständiger V erseifung 3 Stunden lang bei dieser Temperatur gehalten, hierauf unter Ausnützung des Druckes in ein Rohrsystem geführt, in dem sie unter Aufrechterhaltung des Druckes auf 300° erhitzt wird, und von dort aus in ein zweites Rohrsystem mit anschließendem Abscheider entspannt, in den durch Wärmezuführung die Temperatur auf 300° gehalten wird. Der Abscheider ist unten mit einem Siphon versehen, aus dem die Seifenschmelze abgezogen wird, während die Dämpfe durch das am Abscheider oben angebrachte Abzugsrohr in einen Kondensator geleitet werden, in dem sie durch indirekte Kühlung mittels 70 bis 80° warmen Wassers niedergeschlagen werden.
  • Auf diese Weise werden als Kondensat nach Abtrennen des Wassers 35o Teile unverseifbare Anteile, d. i. fast die gesamte Menge der im Spermöl enthaltenen höheren Alkohole, gewonnen, die eine Verseifungszahl von nur 2 bis 3 besitzen und infolge ihrer Reinheit unmittelbar Verwendung finden können. Aus der Seifenschmelze werden durch Spaltung in bekannter Weise die Fettsäuren in einer Menge von 615 Teilen erhalten, sie besitzen die Säurezahl 198 und die Verseifungszahl 2o6 bei einem Gehalt von nur 2 °/o an unverseifbaren Bestandteilen. Sie sind unmittelbar oder nach Destillation z. B. für die Herstellung von Seifen ' sehr gut u verwerten.
  • Beispiels looo kg eines Reduktionsproduktes mit der Säurezahl 3 und der Verseifungszahl,I8, das durch 3stündige Behandlung von Sojaöl mit Wasserstoff bei Zoo Atm. und 265° unter Anwendung eines Kupferkatalysators erhältlich ist, werden bei 7o bis 8o° in einem Behälter, der mit einem intensiv wirkenden Rührer ausgestattet ist, mit etwa 700 1 einer wäßrigen Lösung, die 5,5 kg Kaliumhydroxyd und 35,5 kg Natriumhydroxyd enthält, vermischt. Die entstehende Emulsion wird mittels einer Kolbenpumpe in einen zweckmäßig durch Gas oder ein Ölbad beheizten Röhrenerhitzer gepumpt, in dem das Produkt bei Aufrechterhaltung eines Druckes von 3o Atm. auf 23o° erhitzt wird. In diesem Zustand gelangt das Gemisch in ein zweites, gleichfalls heizbares System hintereinandergeschalteter Rohre von insgesamt 2001 Inhalt, z. B. Schlangenrohre von 5o mm Durchmesser und insgesamt etwa Zoo m Länge, die die Lösung innerhalb von etwa 2 Stunden durchfließt. Durch entsprechende Beheizung, die vorteilhaft durch Umwälzgase erfolgt, wird während dieser Zeit die Temperatur des Produkts bei 23o° gehalten, um eine vollkommene Verseifung zu erzielen. Das Verseifungsprodukt tritt anschließend in ein drittes Rohrsystem ein, in dem es unter Beibehaltung des Drukkes von 3o Atm. auf etwa 3oo° erhitzt wird. Der Erhitzer kann beliebig geformt sein, z. B. als Schlangenrohr oder gerader Röhrenerhitzer ausgebildet sein. Um Überhitzungen des Produktes zu vermeiden, erfolgt die _ Beheizung zweckmäßig indirekt, z. B. in einem Metall- oder Ölbad. Bei Anwendung eines Bleibades ist ein Schlangenrohr von 25 mm Durchmesser und 25 m Länge ausreichend. Am Ende des Rohrsystems befindet sich ein Regulierventil, durch dessen Einstellung in der beschriebenen Apparatur ein Druck von 3o Atm. aufrechterhalten wird.
  • Das aus dem Ventil austretende Gemisch von überhitztem Wasserdampf, geschmolzener Seife und Alkohol entspannt sich in ein angeschlossenes Rohr, z. B. eine Rohrschlange von 35 mm Durchmesser und 1o m Länge, die sich in einem Metallbad befindet, und gelangt hierauf in einen Abscheider von 5oo mm Durchmesser und 15oo mm Höhe, der sich zweckmäßig in dem gleichen Metallbad befindet. Die Beheizung des Metallbades wird so eingestellt, daß in dem Abschcider eine Temperatur von etwa 300° verbanden ist. Der Abscheider ist unten mit einem Siphon versehen,, aus dem die Seifenschmelze abgezogen wird. Vom oberen Teil des Abscheiders werden die Dämpfe nach einem Kühler geleitet, in dem sie kondensiert werden. Am besten.erfolgt die Kondensation der Dämpfe durch Einspritzen von Wasser durch Düsen oder Brausen, z. B. in einem senkrecht stehenden Rohr von 300 min Durchmesser und 3 m Höhe, das auch mit Ringen oder anderen Füllkörpern versehen sein kann; die Menge des Einspritzwassers wird so geregelt, daß der kondensierte Alkohol in noch flüssiger Form erhalten wird und so im Auffanggefäß leicht von der unteren Wasserschicut abgetrennt werden kann. Der Kühler sowie das Dampfübergangsrohr zwischen Abscheider und Kühler besteht zweckmäßig aus Aluminium oder einem Edelstahl, während für die übrige Apparatur Guß- oder Schmiedeeisen genügt.
  • Auf die beschriebene Weise werden innerhalb von etwa 2o Stunden 72o kg höher molekulare Alkohole mit der Hydroxylzahl a45 und der Verseifungszahl 2 erhalten. Die abgezogene wasserfreie Seife kann in `'Wasser aufgelöst und durch Mineralsäure zerlegt werden, wobei 26o kg Fettsäure mit der Säurezahl 170, V erseifungszahl 184 und einem Gehalt an unverseifbaren Bestandteilen von 5,2°/o erhalten werden. Die Fettsäure kann von neuem mit Wasserstoff in der eingangs beschriebenen Weise reduziert und dem beschriebenen Verfahren unterworfen werden, so daß sie schließlich vollständig in die entsprechenden Alkohole umgewandelt wird.

Claims (2)

  1. PATR\ T.\\ SPRÜCHr: t. Verfahren zur Entfernung flüchtiger Bestandteile aus wasserhaltigen, V erseifungsprodukte von Fettsäuren enthaltenden Stoffen, insbesondere aus Oxydationsprodukten von höher molekularen aliphatischen Kohlenwasserstoffen, durch Destillation, dadurch gekennzeichnet, daß die wasserhaltigen Verseifungsprodukte unter Druck mindestens auf die Schinelzteinperatur der wasserfreien Verseifungsprodukte erhitzt und aus der Schmelze bei gleicher oder noch höherer Temperatur unter Entspannung, gegebenenfalls im Vakuum oder unter Zuführung von Wasserdampf oder inerten Gasen, das Wasser und die sonstigen flüchtigen Bestandteile durch Destillation entfernt werden.
  2. 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß die Abkühlung der von flüchtigen Bestandteilen befreiten Verseifungsprodukte durch Einführung von Wasser oder Wasserdampf gleichfalls unter solchem Überdruck erfolgt, daß die Massen dauernd flüssig bleiben.
DEI40705D 1931-02-15 1931-02-15 Verfahren zur Entfernung fluechtiger Bestandteile aus wasserhaltigen, Verseifungsprodukte von Fettsaeuren enthaltenden Stoffen Expired DE559632C (de)

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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE767801C (de) * 1937-05-01 1953-10-12 Maerkische Seifen Ind Verfahren zur Herstellung von Carbonsaeuren aus den durch Oxydation von Kohlenwasserstoffen gewonnenen Erzeugnissen
DE767825C (de) * 1936-06-06 1953-10-26 Maerkische Seifen Ind Verfahren zur Herstellung von zur Ernaehrung geeigneten synthetischen Fetten
DE966064C (de) * 1940-09-24 1957-07-04 Metallgesellschaft Ag Verfahren zur Aufarbeitung von Rohoxydaten von der Oxydation paraffinischer Kohlenwasserstoffe zu Fettsaeuren

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