DE665874C - Verfahren und Vorrichtung zum Destillieren hoeherer Fettsaeuren aus fettsaeurehaltigem Gut mit Dampf - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Destillieren hoeherer Fettsaeuren aus fettsaeurehaltigem Gut mit Dampf

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DE665874C
DE665874C DEN35464D DEN0035464D DE665874C DE 665874 C DE665874 C DE 665874C DE N35464 D DEN35464 D DE N35464D DE N0035464 D DEN0035464 D DE N0035464D DE 665874 C DE665874 C DE 665874C
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    • C11ANIMAL OR VEGETABLE OILS, FATS, FATTY SUBSTANCES OR WAXES; FATTY ACIDS THEREFROM; DETERGENTS; CANDLES
    • C11CFATTY ACIDS FROM FATS, OILS OR WAXES; CANDLES; FATS, OILS OR FATTY ACIDS BY CHEMICAL MODIFICATION OF FATS, OILS, OR FATTY ACIDS OBTAINED THEREFROM
    • C11C1/00Preparation of fatty acids from fats, fatty oils, or waxes; Refining the fatty acids
    • C11C1/08Refining
    • C11C1/10Refining by distillation
    • C11C1/103Refining by distillation after or with the addition of chemicals
    • C11C1/106Refining by distillation after or with the addition of chemicals inert gases or vapors

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Description

  • Verfahren und Vorrichtung zum Destillieren höherer Fettsäuren aus fettsäurehaltigem Gut mit Dampf Die Erfindung betrifft die Destillation höherer Fettsäuren aus fettsäurehaltigem Gut, die dann Schwierigkeiten bereitet, wenn der Siedepunkt der Fettsäuren bei Atniosphärendruck: oberhalb ihres Zersetzungspunktes liegt, was gerade bei höheren Fett-s iiuren, i wie z. B. Olein-, Stearin-, Pähnitin-und ähnlichen Säuren oder deren 1\Iischungen, der Fall ist. Bei der Destillation treten erliebliche Verluste der Fettsäuren und eine Zersetzung des Destillationsrückstandes auf. Zur zuverlässigen Gewinnung einer hochgradigen Fettsäure war bislang eine nochnialige Destillation notwendig, die aber mit einem weiteren Verlust verbunden ist, so daß die Ausbeute an Fettsäure bei der ersten Destillation 8o bis 85 °/u und bei der zweiten Destillation etwa ;6 % der Ausgangsmenge beträgt.
  • Es ist bereits bekannt, die Fettsäuren in Destilliertiirinen mittels Dampfes abzutreiben und den Rückstand zu entfernen. Bei einem bekannten Verfahren wird die rohe Fettsäure unmittelbar auf 3oo bis 35o° erhitzt und darauf niit überhitztem Wasserdampf von 375 bis d.oo`= in einer Destillierkolonne behandelt. Da hier jedoch bei Luftdruck gearbeitet wird, tritt eine erhebliche Zersetzung der Rohstoffe in der Destillierblase auf, die zu einem starken Teeranfall und Verunreinigungen des Destillates führt.
  • Ein anderes bekanntes Verfahren arbeitet unter vermindertem Druck, berücksichtigt jedoch nicht die zur Erzielung der vorteilhaftesten Ergebnisse erforderlichen verschiedenen Bedingungen, und zwar soll die Höchsttemperatur der Flüssigkeit in der Destillierblase nach diesem bekannten Verfahren bei etwa 225°, jedoch unter 25o° liegen. Auch soll die Vorwärmung des Gutes vor Eintritt in die Destillierblase lediglich über ioo° erfolgen. Wenn bei diesem Verfahren in dein Turm die höchste Temperatur, die am Boden liegen muß, etwa 225' betr.igt, so müssen die Dämpfe an der Spitze des Turmes mit einer beträchtlich niedrigeren Temperatur abziehen. Tatsächlich bestehen auch größte Bedenken, höhere Temperaturen anzuwenden und die Fettsäuren längere Zeit hoch zu erhitzen, und es wird deshalb möglichst kurz erhitzt und das fettsäurehaltige Gut möglichst rasch durch die Destillationszone getrieben.
  • Bei der Verseifung von Fetten und Ölen durch überhitzten Wasserdampf ist es ferner bekannt, das 01 auf 300° vorzuwärmen und in einem mit Tonkugeln, Ziegelbrocken o. dgl: .. gefüllten Turm im Gegenstrom mit Wasserdampf von 250 bis 40o° zu behandeln. Da@i soll die Temperatur in dem Turm möglichst:@-nicht unter 28o° sinken.
  • Erfindungsgemäß wird fettsäurehaltiges Gut mit Dampf unter ständiger Entfernung des Rückstandes in der Weise destilliert, daß ein begrenzter ständig fließender Strom des zu destillierenden Gutes in eine erweiterte, unter Luftleere stehende Destillierzone bzw. -kolonne gebracht wird, wobei das Gut auf eine Temperatur von 2o5 bis 3i5° erhitzt wird. Überhitzter Dampf wird unter inniger und unmittelbarer Berührung mit dem erhitzten Gut und im Gegenstrom hierzu eingeleitet. Die Menge und Temperatur des Dampfes werden so bemessen, daß beim Dampfaustritt aus der Destillierzone rgo bis 288° und am Boden dieser Zone 3oo bis 36o° bestehen. Wasser und Fettsäure werden bei der am Dampfaustritt herrschenden Temperatur mit solcher Geschwindigkeit abgezogen, daß praktisch ein Mitreißen undestillierten -Rückstandes verhindert wird.
  • Die Geschwindigkeit, mit der die Dämpfe bei einer Luftleere von annähernd 559 mm Hg abgezogen werden, liegt unter 1,83 m/Sek., vorzugsweise bei etwa o,4.6 bis 1,22 m/Sek.
  • Das -zuströmende Gut kann während der Erhitzung unter einen Druck von mindestens 1,4 1 kg/qcm gebracht und dann der Kolonne zugeführt werden, in der eine Luftleere von mindestens 5o8 mm herrscht.
  • Bei einer bevorzugten Ausführungsform wird der erhitzte Rohstoff unter Überdruck in der Destilliervorrichtung in einen flüssigen Teil des die höheren Fettsäuren enthaltenden Behandlungsgutes eingeführt, von wo der Überlauf stufenweise in weitere flüssige Anteile des Gutes von fortschreitend steigender Temperatur und sinkendem Fettsäuregehalt durch die Zwischenböden der Kolonne wandert. Gleichzeitig wird überhitzter Wasserdampf im Gegenstrom zum Destillationsgut geführt, wodurch der Dampf bei seinem Durchgang die gesamte Fettsäure aus dem Gut entfernt. Aus dem Gemisch von Wasserdampf und Fettsäuredämpfen mitgerissene Teilchen werden durch Aufrechterhaltung einer Schicht praktisch reiner, kondensierter Fettsäure an einer Stelleentfernt, die, in Richtung des Dampfstromes gesehen, hinter der Schicht liegt, in die das Gut@eingefiihrt wird. Im, allgemeinen verbleibt das Gut in der Destillierzone bzw. dem Turm 2o bis 6o Minuten.
  • Das Gut wird zunächst auf annähernd i77° mit einer Geschwindigkeit von 2,8 bis 22° Temperaturanstieg je Minute und dann weiter auf 2.46 bis 27.4° mit einem Temperaturanstieg von 2,8 bis 56° je Minute erhitzt.
  • Von besonderem Vorteil ist es, in dein Destillationsturm das mitgerissene Gut durch Hindurchführung der verflüchtigten Fettsäuren durch eine flüssige blasse praktisch reiner Fettsäuren, mit der sie in unmittelbare Berührung kommen, zu entfernen und deren Bewegungsrichtung, z. B. durch an sich nicht neue Einführung von nur auf einem Querboden oberhalb der Einleitungsstelle des vorerhitzten Gutes angeordneten Spiralringen, fortlaufend zu ändern.
  • Hinter der Destillierkolonne werden die gesamten verflüchtigten Fettsäuren bei einer über dem Siedepunkt des Wassers bei dein herrschenden Druck liegenden Temperatur niedergeschlagen und -flüssiges Wasser in solcher Menge zugeführt, daß in der niedergeschlagenen Säure eine Spur zurückbleibt. Die niedergeschlagene Säure wird von dem Dampf getrennt.
  • Die Durchlässe und Leitungen der Anlage sind mit Nickel- oder nickelhaltigen Wandungen versehen.
  • In der Abbildung ist eine Ansicht der Destillationsanlage gezeigt.
  • Die z. B. 92 bis 96 °/Q freie Fettsäuren enthaltende Masse wird bei 38 bis ci6" durch die Leitung t in den Teilkondensator bzw. Wärmeaustauscher -2 geführt, wo die Masse durch die von der Blase oder dein Destillierturm 6 kommenden Dämpfe auf etwa 121 bis 2o5° erhitzt wird bei einem mittleren Anstieg von 3 bis 22° je Minute, vorzugsweise etwa 8° je Minute. Die 'Masse gelangt dann durch die Leitung 3 in den Erhitzer d, wo sie durch überhitzten Dampf auf 227 bis 3i0°, vorzugsweise auf 246 bis 26o° erhitzt wird. Diese Anheizung kann mit einem Temperaturanstieg von 3 bis 55° je Minute erfolgen. Das Ergebnis ist urn so besser, je rascher die Erhitzung unter Ausschluß einer örtlichen Überhitzung erfolgt. Die Masse wird durch die Leitung 5 in die Blase 6, z. B. in Form einer Destillierkolonne, gegeben.
  • Beim Eintritt in die Zone verringerten Druckes in der Kolonne verliert die Fettsäure etwa 27,5° infolge der Expansion und der Verdampfung. Die unverdampfte Fettsäure soll in der Blase möglichst kurz, z. B. in einem Destillierturm von 295 kg Fassungskraft, 2o bis do Minuten zurückgehalten werden. Während dieser Zeit wird sie mit einer Geschwindigkeit von 3 bis 8° Temperaturanstieg je Minute, vorzugsweise ,4 bis 6° je Minute, erhitzt.
  • Die Kolonne 6 besitzt mehrere Querböden 7, die mit Brodelkappen 8 und Überlaufrohren 9 ausgerüstet sind. Zur Erleichterung der Destillation wird ein Teilvakuum von 457 bis 686 min Hg, vorzugsweise 508 bis 6io mm H9, aufrechterhalten.
  • Zwischen der Spitze und dem Boden der Blase soll eine Druckdifferenz von 25 bis 51 min eingestellt werden. Ist beispielsweise am oberen Ende ein Vakuum von 6io mm, so soll das Vakuum am Boden der Blase 559 bis 5`.I111111 betragen.
  • Eine Änderung des Vakuums beeinflußt z. B. den Siedepunkt der Säuren, beeinflußt die Wärmekapazität des Dampfes und beeinflußt sehr wesentlich die Dampfgeschwindiglceit der Gase.
  • Das Arbeiten der Destillierblase kann gleichmäßiger gestaltet «-erden und ein beträchtlich höheres Vakuum läßt sich verwenden, wenn nian in die Destilliersäule Spiralr inge aus Quarz von 69,8 mm Durchmesser und ;76,2 min Höhe zugibt. Eine Schicht dieser Füllringe auf einem der Querböden bewirkt ein selbständiges Arbeiten der Destilliersäule, wie es sonst in einem uni 5o,8 min IIg höheren Vakuum ohne Ringe möglich wäre, und führt zu einer besseren Farbe des Destillates.
  • Die auf den Boden ;« gebrachte fettsäurehaltige Masse wird von einem Strom überhitztii Dampfes, der in der Säule aufwärts steigt, getroffen und teilweise verdampft. Die Dämpfe wandern durch die Brodelkappe bzw. -kappen in der oberen Platte 7, wo bald eine Lache praktisch reiner Fettsäuren entsteht und ständig verbleibt. Die unkondensierten Fettsä uredämpfe wandern mit dein Dampf durch die Leitung io.
  • Die unverdampfte Masse sammelt sich auf jedem Querboden, bis sie durch die Überlaufrohre 9 überfließt und auf den nächstunteren Querboden gelangt. Nach Verlassen des letzten Bodens durch (las Flüssigkeitsventil ii und den Auslaß 12 gelangt der Rückstand in (las "teer- oder Abscheidegefäß 13. Die Temperatur der Masse steigt nach dem ursprüngliclien Temperaturverlust infolge der Expansion und Verdampfung während des Abwärtsschreitens in dein Turm wieder an, während der Fettsäuregehalt kontinuierlich fällt. Im unteren Teil der Säule wird eine Temperatur zwischen 302 bis 358°, iin allgemeinen zwischen 327 und 332°, eingehalten.
  • Der in der Säule oder der Blase benutzte Dampf wird in dem überhitzer 14 erhitzt und durch Rohr 15 weitergeleitet.
  • Es sei zweckmäßig, dem überhitzen durch die Leitung 23 und den Thermokompressor i9 Betriebsdampf in einer :4lenge, die der in der Destilliersäule 6 benutzten Menge entspricht, zuzuleiten. Der zurückbleibende Dampf wird lediglich im Kreisstrom wieder durch den Erhitzer geleitet. Die Bezugszeichen 16 bis 18 und 2o bis 22 erläutern Umleitungsmöglichkeiten für den Dampf.
  • Der Dampf verläßt den Überhitzer unter einem Druck von etwa o,i.I bis o,28 kgicm= bei 31o bis d.54°, vorzugsweise bei 385 bis 412', während er von dem Erhitzer 4. zu dem Überhitzer bei einer Temperatur von etwa 204 bis 26o°, vorzugsweise von 232 bis 2.I6', bei einem Druck von o,i-1 bis o,28kg/cm= ztiriickgeleitet wird.
  • Der Dampf wird in die Kolonne durch die Leitung 24 in der Weise eingeleitet, daß eine Temperatur von ungefähr 31o bis 349' im unteren Teil der Kolonne aufrechterhalten wird. Dampfmenge und -teinperatur können so eingestellt werden, daß eine vollständige. Verdampfung der Fettsäuren erreicht wird.
  • Das Wasser- und Fettsäuredampfgemenge steigt in der Kolonne 6 durch die Querböden aufwärts im Gegenstrom zu der fettsäurehaltigen Mischung und tritt durch die Leitung io aus. Die Temperatur an der Decke der Kolonne wird über i88°, vorzugsweise zwischen 224 und 232°, gehalten.
  • Die Dampfmenge soll so eingestellt werden, daß eine geringe Dampfgeschwindigkeit aufrechterhalten wird. Bei einem Vakuum von 5o8,o bis 6o9,6 nim Hg wird eine Dampfgeschwindigkeit von 1,.'.7., m je Sekunde, vorzugsweise eine Geschwindigkeit von o,.16 bis o,61 in je Sekunde, gewählt.
  • Die Dämpfe gelangen durch die Leitung io in den Wärmeaustauscher 2, wo sie zur Vorerwärmung der eintretenden Beschickung dienen. Von dem Wärineaustauscher 2 gehen Säure und Dämpfe durch die Leitung 25 zu dem Sprühkondensator 26, wo die Dämpfe durch Einführung von Wasser durch das Rohr 27 auf 8-2 bis i35', vorzugsweise 93', gekühlt werden. Das Flüssigkeitdampfgeinisch gelangt zu dein Abscheider 28, von wo die kondensierten Fettsäuren durch die Leitung 29 über das Ventil 30 entfernt werden. Der unkondensierte Säure- und Dampfanteil wird durch das Rohr 42 in den Endkondensator 43 abgezogen und auf 57 bis 74' mittels Wassers oder eines anderen durch die Leitung 31 eingeführten Kühlmittels gekühlt. Das Flüssigkeitdampfgemisch wird dem Auffanggefäß 32 zugeleitet, von wo der Dampf durch die Leitung 33 entfernt und gewünschtenfalls einem barometrischen Kondensator zugeleitet wird. Die kondensierten Fettsäuren können aus dem Auffanggefäß mittels der Pumpe 37 durch das Ventil 34 in die Leitung 35 und in die Leitung 36 gedrückt werden, wo sie sich mit der aus dem Abscheiden abfließenden Flüssigkeit vereinigen. Die Kondensation der Säuren in Gegenwart von Wasser hat einen günstigen Einfluß auf die Farbe der erzeugten Säuren. Das Vakuum an dem Auffanggefäß am Ende der Anlage kann zwischen 711,2 bis 762,0 inm liegen, während es in dem Kondensator 66o,4 bis 711,2 mm beträgt.
  • Das Vakuum kann durch eine Pumpe in der Leitung 33 erzeugt werden. Die Bodensätze körnen von dem Abscheider 13 durch die Leitung 38 auf eine untere Platte der Destilliersäule in den Kreislauf zurückgeführt oder auch durch das Ventil 39 und ein Vakuumentlüftungsgefäß 4o mit dem Dampfablaß 41 und der Entleerung 44 abgezogen werden.
  • Die Kondensation der Fettsäuren bei einer Temperatur oberhalb des Siedepunktes des Wassers und unterhalb des- Siedepunktes der Säuren verhindert infolge der Abwesenheit von beträchtlichen Mengen flüssigen Wassers eine Emulgierung der Säure und bewirkt ein geruchloses Destillat. Das Verfahren ist wertvoll in Verbindung finit einer Schnellerhitzung, wobei keine Zersetzungsgerüche entstehen. Bei dein vorstehend beschriebenen Verfahren werden praktisch alle Fettsäuren in dein ersten Kondensator niedergeschlagen, und die gewonnenen Fettsäuren enthalten kaum eine Spur Wasser.
  • Die Bodensätze werden aus dem Abscheider kontinuierlich abgezogen, da sie sonst zerstäuben oder schäumen und in das Destillat mitgerissen werden. Beispiel Die Kolonne oder Destilliersäule hat eine Höhe von ungefähr 4,57m, eine mittlere Fläche von 3,34m', einen Durchmesser von i,9i m. Sie besitzt fünf Querböden, die 0,76 m voneinander entfernt sind. Die Bodenplatte liegt o,61 m über dem Blasenboden.
  • Die vier obersten Querböden haben jeder einen Fassungsraum von 56,7 kg Flüssigkeit, während der unterste infolge eines Einsatzes in dem Behälter einen ungefähr 15,2 cm geringeren Durchmesser als die oberen Böden und einen Fassungsraum von ungefähr 53,5 kg Flüssigkeit hat. Außerdem ist ein Napf unter der Bodenplatte angebracht, in den die Flüssigkeit von der Platte tropft und der einen Fassungsraum von 17,2 kg Flüssigkeit hat. Dampf wird in die Kolonne unter den Querboden durch ein Rohr von 152 mm -g zugeleitet. Die Masse wird auf den zweitobersten Querboden durch ein Rohr von 5o,8 mm -0' gegeben, und die Dämpfe werden von der Decke des Turmes durch eine Dampfleitung von 203 mm (0 entfernt. Die in die Anlage eingeführte Masse steht unter einem Druck, der den Atmosphärendruck übersteigt.
  • Während 9o Stunden wird die Blase mit 58 530 kg 95 °/o freie Fettsäure enthaltendem Gut beschickt. 52 S00,7 kg Destillat von einer Farbe der Stammerzahl 227 mm (13/a N.P.A.) wird wiedergewonnen, das sind 90,2 °/o Ausbeute.
  • Während dieser Zeit werden 40 762,r kg Dampf in den Turm bei 399° im Mittel eingeleitet. Dabei treten Schwankungen zwischen 39o und 413° auf. Die -Masse wird in die Anlage bei annähernd 66" eingeführt, in dein Teilkondensator auf eine Temperatur zwischen 168 und i77° erhitzt; dann wird sie in dein Erhitzer 4 auf 249 bis 252 gebracht. Die Beschickung wird auf die zweitoberste Schale der Kolonne eingeführt, wo sie ungefähr 28" an Temperatur verliert. Beien Herabwandern in der Kolonne steigt die Temperatur der Masse, bis sie am Boden 330 bis 332F beträgt. Die in der Kolonne emporsteigenden Dämpfe haben eine Ausgangstemperatur von 224 bis 230°. Die Dämpfe werden in der Abscheidevorrichtung auf 138 bis 141° gekühlt. In dem Auffanggefäß wird eine Temperatur von 57 bis 6o° finit größten Schwankungen von 52 bis 85° eingehalten. Die Temperatur des in die Abscheidevorrichtung eintretenden Wassers ist während sie nach dem Durchgang im Mittel etwa 46° beträgt. Während dieser Zeit wird Dampf aus der Betriebsleitung mit einem Druck von .I,99 bis 6,68 kg/cm' entnommen. Der zu denn Überhetzer gelangende Dampf hatte einen Druck von 0,42 bis o,49 kg/cin'a während er beim Verlassen des Überhetzers einen Druck von o,28 bis 0,35 kg/cm' aufweist.
  • Am Boden der Kolonne wird ein Vakuum von 558 bis 6o9,6 mm Hg eingehalten. Das Vakuum an der Decke der Kolonne beträgt 6o9,6 bis 66o,.I mm Hg mit 25,4 bis 50,8 mm Differenz gegenüber dem Druck am Boden der Kolonne. Das Vakuum in der Abscheidevorrichtung beträgt 66o,4 bis 711,2 mm Hg, das in dem Auffanggefäß 711,2 bis 762,o Hg. Auf diese Weise wird eine im wesentlichen gleichförmige Drucksteigerung eingehalten. Der Wärmeaustauscher hat ein Fassungsvermögen von annähernd 129,3 kg Flüssigkeit; das gleiche gilt ungefähr für den Überhetzer.
  • Die Erhitzungsgeschwindigkeit in dem Wärmeaustauscher beträgt infolgedessen etwa 8° je Minute, in dem Überhetzer ungefähr 5,5° je Minute.
  • Die Kolonne weist ein Fassungsvermögen von 297,6 kg auf und enthält schätzungsweise etwa 227 kg Fettsäuren oder ohne die oberste Platte, die im wesentlichen ganz reine Fettsäuren enthält, ungefähr 170,1 kg. Die Masse wird mit einer Geschwindigkeit von 7 ° pro Minute erhitzt.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch benutzt werden, um aus fettsäurehaltigen ölen, wie Palmöl, Kokosnußöl, die Fettsäuren zu entfernen und sie gleichzeitig geruchlos zu machen. Die gewonnenen Destillatsäuren haben eine etwas größere Jodzahl als das im gewöhnlichen Betrieb aus der gleichen Rohstoffmasse erhaltene Destillat, auch ist trotz der erhöhten Ausbeute an Fettsäuren der im Bodensatz verbliebene Fettsäureanteil beträchtlich erhöht.
  • Die augenfälligsten Unterschiede der nach dein erfindungsgemäßen Verfahren gegenüber nach bekannten Verfahren erhaltenen Erzeugnisse bestehen in der Farbe, im Geruch und in der erhaltenen Kristallstruktur. Bisher war es üblich, die Olein- und Stearinsäureanteile durch eine voraufgehende Kaltpressung, der eine Heißpressung folgte, zu trennen. Der Stearinsäurekuchen, der am Schluß der Heißpressung anfiel, war bisher mit gelblichen oder gelblichroten Rändern durchsetzt, die von Hand abgebrochen werden mußten. Die so abgebrochenen Teile «-aren als Späne bekannt; sie betrugen etwa 7 bis io °/o der gesamten Säuren und bis zu .2o °/o und mehr des Kuchens selbst. Durch das vorliegende Verfahren wird die Kristallstruktur weitgehend verbessert, das ist deshalb bemerkenswert, weil keine Späne entstehen und die damit verbundenen Unkosten völlig ausgeschaltet sind.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Destillieren höherer Fettsäuren aus fettsäurehaltigem Gut mit Dampf unter ständiger Entfernung des Rückstandes mit folgenden Kennzeichen: Gerine Mengen des zu destillierenden Gutes' werden in eine erweiterte, unter Luftleere stehende Destillierkolonne gebracht, wobei das Gut auf 205 bis 315° erhitzt wird. In die Destillirkolonne wird im Gegenstrom überhitzter Dampf in einer Menge und von einer Temperatur eingeleitet, daß die Temperatur am Dampfaustritt aus der Destillierzone auf 19o bis 288° und am Boden der Kolonne auf 3oo bis 360° gebracht wird und daß Wasser- und Fettsiuredämpfe mit derjenigen Geschwindigkeit abgezogen werden, bei der ein Mitreißen undestillierten Rückstandes verhindert wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß Wasser- und Fettsäuredämpfe aus der Destillierkolonne bei einer Luftleere von etwa 559 mm Hg mit einer 1,83 m/Sek. nicht übersteigenden, vorzugsweise einer Geschwindigkeit von etwa o,46 bis 1,22 m/Sek., abgezogen werden.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Gut mit einem Temperaturanstieg von 2,8 bis 22° je -.Minute auf etwa 177° und dann auf 246 bis 274° mit einem Temperaturanstieg von 2,8 bis 56° je Minute erhitzt wird. .I. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der erhitzte Rohstoff in einen flüssigen, die höheren Fettsäuren enthaltenden Teil des Behandlungsgutes gebracht wird, von wo stufenweise ein Überlauf in weitere flüssige Anteile des Gutes von fortschreitend steigender Temperatur und sinkendem Fettsäuregehalt erfolgt, und ferner dadurch gekennzeichnet, daß von dem übergehenden Destillat mitgerissene Teilchen durch Aufrechterhaltung einer Schicht kondensierter Säure durch Einführung des erhitzten Gutes in die Destillierkolonne an einer Stelle unter deren obersten Querboden entfernt werden. Verfahren nach Anspruch i bis ,4, dadurch gekennzeichnet, daß das Gut in der Destillierkolonne 2o bis 6o Minuten verbleibt. 6. Verfahren nach Anspruch i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Fettsäuredämpfe hinter der Destillierkolonne bei einer über dem Siedepunkt des Wassers bei dein herrschenden Druck liegenden Temperatur niedergeschlagen «-erden, während flüssiges Wasser in solcher Menge zugeführt wird. daß in der niedergeschlagenen Säure eine Spur Wasser zurückbleibt und daß die niedergeschlagene Fettsäure von dem Dampf getrennt wird. 7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i bis 6, gekennzeichnet durch eine Destillierkolonne mit mehreren in einer senkrechten Säule in dem Turm angeordneten Querböden und Vorrichtungen zur Druckverminderung, zur Einleitung überhitzten Dampfes in den Turm und zur Entfernung der Dämpfe aus der Kammer sowie ihrer Niederschlagung. B. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß in der Destillierkolonne Spiralringe angeordnet sind.
DEN35464D 1932-12-01 1933-07-13 Verfahren und Vorrichtung zum Destillieren hoeherer Fettsaeuren aus fettsaeurehaltigem Gut mit Dampf Expired DE665874C (de)

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