DE913571C - Verfahren und Vorrichtung zur gemeinsamen Gegenstromauswaschung von Benzol und Naphthalin aus Gasen - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur gemeinsamen Gegenstromauswaschung von Benzol und Naphthalin aus Gasen

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DE913571C DEST3752A DEST003752A DE913571C DE 913571 C DE913571 C DE 913571C DE ST3752 A DEST3752 A DE ST3752A DE ST003752 A DEST003752 A DE ST003752A DE 913571 C DE913571 C DE 913571C
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    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10KPURIFYING OR MODIFYING THE CHEMICAL COMPOSITION OF COMBUSTIBLE GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE
    • C10K1/00Purifying combustible gases containing carbon monoxide
    • C10K1/08Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors
    • C10K1/16Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors with non-aqueous liquids
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Description

  • Verfahren und Vorrichtung zur gemeinsamen Gegenstromauswaschung von Benzol und Naphthalin aus Gasen Bei der Auswaschung von Benzolkohlenwasserstoffen aus Gasen, z. B. Kohlendestillationsgasen mittels Waschöl, üblicherweise meist Steinkohlenteeröl, tritt bekanntlich nebenher immer eine Mitauswaschung von Naphthalin auf, welches ja auch zu den höheren Benzolkohlenwasserstoffen gehört. Da im Verlaufe der technischen Fortentwicklung die weitgehende Entfernung des Naphthalins aus solchen Gasen zunehmende Bedeutung, insbesondere für Ferngasversorgungszwecke, erlangt hat, sind viele Versuche unternommen und bekanntgegeben worden, um eine solche vollständige Naphthalinentfernung zugleich mit der Benzolauswaschung zu erreichen. Dies ist physikalisch nur möglich, wenn das benutzte Waschöl beim Eintritt in die Gaswaschung hochgradig frei von Naphthalin ist und für seine immer neue Wiederverwendung zum Waschen in diesem naphthalinfreien Zustand erhalten bzw. ständig dahin zurückgebracht wird.
  • Ein bekanntes und vielfach vorgeschlagenes Mittel für den Zweck, das Waschöl genügend naphthalinfrei zu machen, besteht in der Anwendung einer hinreichend weit getriebenen Tiefkühlung des Waschöls, um auf dem Weg des Auskristallisierens und Abscheidens das Naphthalin aus dem Waschöl abzutrennen und zu entfernen. Dieser Weg hat jedoch bisher sowohl aus technischen wie auch aus wirtschaftlichen Gründen nicht zu einem befriedigenden Erfolg geführt. Es ist nun eine die Erfindung tragende Erkenntnis, daß dieses Auskristallisieren des Naphthalins beim Tiefkühlen von damit beladenem Waschöl durch die Verunreinigungs- und Verdickungsstoffe hauptsächlich pechartiger Natur, welche das im Betriebe ständig kreisende Waschöl aufnimmt und anreichert, gestört wird, dermaßen, daß nach dein Auskristallisieren von Naphthalin durch Kühlung in solchem unreinen Waschöl eine bedeutend größere Naphthalinmenge gelöst bleibt, als es bei einem reinen bzw. entpechten Waschöl der Fall sein würde. Demgemäß liegt der leitende erfinderische Gedanke darin, daß zur Erreichung einer hinreichend weitgehenden Entfernung des Naphthalins aus dem Waschöl durch Tiefkühlen und Auskristallisieren ein ständig guter Regenerierungszustand- des Öls durch Fernhalten der sich sonst anreichernden Verunreinigungs- und Verdickungsstoffe, insbesondere asphaltischer und pechartiger .Natur, gesichert werden muß. Das den Gegenstand der Erfindung bildende Verfahren zur gemeinsamen Gegenstromauswaschung von Benzol und Naphthalin aus Gasen mittels Waschöls unter Entfernung des sich im Waschölstrom anreichernden Naphthalins durch Tiefkühlung ist dadurch gekennzeichnet, daß neben dem Einsetzen der Tiefkühlung eine ständige Regenerierung des im Betriebe kreisenden Waschöls durch Reinigung einer regelmäßig abgeführten Ölteilmenge bzw. eines abgezweigten Teilstroms von asphalt- oder pechartigen Verunreinigungsstoffen vorgenommen und das so regenerierte Waschöl vor der erneuten Verwendung zur Gaswaschung durch Tiefkühlung einer abgenommenen und ständig wieder zurückgeleiteten Waschölteilmenge von einem Teil seines Naphthalins befreit wird, und zwar bis zu einem den Erfindungserfolg sichernden Grade. Der Gedankengang dieser Erfindung ist also der, neben dem Einsetzen der Tiefkühlung einen für deren Wirksamkeit hinreichend guten Regenerierungszustand des Waschöls dadurch ständig aufrechtzuerhalten, daß eine beliebige geeignete Reinigungsbehandlung, die auf die Entfernung der hauptsächlich asphalt- und pechartigen Verunreinigungsstoffe des Waschöls gerichtet ist, auf eine regelmäßig abgeführte und zurückgeführte Teilmenge bzw. einen Teilstrom des kreisenden Waschöls angewendet wird; nur in Verbindung damit soll die Tiefkühlung zur Auskristallisierung und Entfernung von Naphthalin Platz greifen, wobei es wesentlich ist, daß eine von dem gesamten Waschölkreisstrom abgenommene und ständig wieder zurückgeleitete Waschölteilmenge bzw. ein Teilstrom tiefgekühlt wird. Die hiermit erreichbaren Vorteile sind folgende: Die angewandte Tiefkühlung der je- weils abgenommenen Teilmenge des gesamten Waschölstroms ist wegen des dauernden Freiseins des gesamten regenerierten Waschöls von störenden Verunreinigungen so wirksam, daß das vom Waschöl nach dem Durchgang durch die Gaswaschung und die Abtreibung als zusätzliche Beladung erscheinende Naphthalin mit Leichtigkeit durch Auskristallisieren entfernt und damit der ursprünglich vorhandene, niedrige Naphthalingehalt des Waschöls dauernd auf dieser Höhe gehalten werden kann, welche ein hochgradiges Entfernen des Naphthalins aus dem Gas gewährleistet. Wegen des Umstandes, daß für jeden Kreislauf des gesamten Waschölstroms immer nur eine beschränkte Ölteilmenge der Tiefkühlung unterworfen wird, ist der Kälteaufwand so mäßig, daß er technisch und wirtschaftlich tragbar ist. Daneben bestehen die Vorteile, die für die Benzolgewinnung aus dem ständigen Vorhandensein eines regenerierten Waschöls entspringen.
  • Es stehen verschiedenerlei Verfahren zur Verfügung, um innerhalb des vorgeschilderten erfindungsgemäßen Verfahrens die Regenerierung des kreisenden Waschöls durch die Reinigungsaufarbeitung einer regelmäßig abgeführten Teilmenge desselben bzw. eines abgezweigten Teilstroms zustande zu bringen. Als bekannte Mittel hierfür kommen z. B. Destillationen, insbesondere in Fraktionierkolonnen zum Zerlegen der aufzufrischenden Waschölteilmengen in regeneriertes Waschöl und in Kolonnenrückstand von asphaltischer und pechartiger Natur, ferner auch physikalische und chemische Methoden zur Ausfällung solcher störender Verunreinigungsstoffe sowie andere zum Stand der Technik gehörende oder nicht gehörende, geeignete Mittel in Betracht.
  • Es ist bei der Benzolgewinnung aus Gas mittels Waschöl auch üblich, daß das Leichtöl, welches durch Abtreibung des in der Gaswaschung beladenen Waschöls erhalten ist, mittels einer Fraktionierkolonne kontinuierlich zu einem hochprozentigen Rohbenzol aufgearbeitet und daß dabei aus dem Kolonnenrückstand durch Kühlung, meist Kühlwirkung der Außenluft, ein wesentlicher Teil des im Kolonnenrückstand gelösten Naphthalins durch Auskristallisieren entfernt wird, worauf das Restöl dieser Kühlung, welches Naphthalin gelöst enthält, in den Waschölkreislauf zurückgegeben wird. Diese in das kreisende Waschöl zurückkehrende, nur aus dem ausgewaschenen Gas stammende Naphthalinmenge ist bei dem üblichen Verfahren verhältnismäßig groß, d. h. die Naphthalinkonzentration des Restöls ist unerwünscht hoch, weil gemäß dem oben geschilderten Sachverhalt das im Betriebe arbeitende Waschöl nicht rein ist. Wenn man nun nach einem weiteren Erfindungsmerkmal dieses übliche Verfahren der Leichtölaufarbeitung innerhalb des vorgeschilderten, den Gegenstand der Erfindung bildenden Verfahrens anwendet, besonders wenn dabei auch noch zur mittelbaren Kühlung des Kolonnenrückstandes Kälteflüssigkeiten angewendet werden, so ist auch hier die Naphthalinentfernung wegen des Reinheitszustandes des Waschöls besonders wirksam und hochgradig, und dadurch wird erreicht, daß von dieser durch die Abtreibung des Waschöls erhaltenen Naphthalinmenge der größte Teil aus dem Betriebe entfernt und nur ein sehr kleiner Restteil in dem abgetriebenen Waschöl verbleibt bzw. dahin zurück gelangt. Dieser Erfolg begünstigt wesentlich das mit dem erfinderischen Verfahren erstrebte und erzielte Ergebnis der Entfernung bzw. Fernhaltung des Naphthalins aus dem kreisenden Waschöl.
  • Eine für die Erfindung zweckmäßige Vorrichtung besteht in der Verwendung eines an sich bekannten, sogenannten Rührkühlwerks mit mittelbarer Kühlung durch Kälteflüssigkeiten für die vom Hauptwaschölstrom abgeführte und von Naphthalin zu befreiende Waschölteilmenge. Kühlvorrichtungen dieser Art mit mechanischer Betätigung sind sehr bequem zur Auskristallisierung von gelösten normalerweise festen Stoffen, insbesondere des Naphthalins aus ölen, bedürfen aber im allgemeinen einer verhältnismäßig langen Betriebszeit, da es sich in der Regel um die Verarbeitung bedeutender Ölmengen oder Ölströme handelt. Im vorliegenden Falle jedoch, wo durch das Kühlwerk nur eine verhältnismäßig kleine Teilmenge an Kühlgut zu verarbeiten ist, sind infolge der Kleinheit der Vorrichtung die wirksamen mittelbaren Kühlflächen verhältnismäßig groß und ist dadurch die Geschwindigkeit des Kühlens und Auskristallisierens beträchtlich, woraus sich ein bequemes und vorteilhaftes Arbeiten ergibt.
  • Das Verfahren möge an Hand der Zeichnung näher erläutert werden, welche eine zu seiner Durchführung geeignete Gesamtanlage in schematischer Darstellungsweise als ein Aufrißbild wiedergibt. Dieses Ausführungsbeispiel enthält die Art des Regenerierens durch fraktionierende Destillation eines abgezweigten kleinen Teilstroms des kreisenden Hauptstroms des Waschöls zwecks Zerlegung in regeneriertes Waschöl und in den die Verunreinigungen enthaltenden Kolonnenrückstand.
  • In dieser Gesamteinrichtung bedeuten i eine Gaswaschkolonne zur Behandlung des auszuwaschenden, benzol- und naphthalinhaltigen Gases, 2 eine Abtreibekolonne nebst zugehörigem Ölerhitzer 3 für die Aufarbeitung des bei der Gaswaschung angereicherten Waschöls, 4 einen an die Kolonne 2 angeschlossenen Destillatkühler mit untenliegendem Sammel- und Scheideraum 5, 6 eine Fraktionierkolonne für das bei der Waschölabtreibung erhaltene, im Kühler 4, 5 verdichtete Leichtöl, 7 einen zur Kolonne 6 zugehörigen Destillatkühler, 8 eine Kolonne für die Auffrischungsbehandlung des zu regenerierenden Waschöls, g ein Rührkühlwerk für die Tiefkühlung des Waschöls, io zwei zur Fraktionierkolonne 6 gehörige Rückstandskühlvorrichtungen, i i einen dem Ölerhitzer 3 im Ölstrom vorgeschalteten Wärmeaustauscher zur Vorwärmung des Waschöls, 12 einen Kühler zur Schlußkühlung des in die Gaswaschung rückkehrenden Waschöls, 14 einen Behälter für angereichertes und 15 einen Behälter für abgetriebenes Waschöl. Zum Rührkühlwerk g gehört die Schleuder 16 zum Abtrennen des aus dem tiefgekühlten Waschöl auskristallisierten Naphthalins. Der innerhalb der Anlage für die verschiedenen Kolonnen erforderliche, unmittelbar einwirkende bzw. als Heizdampf benötigte Wasserdampf wird aus einer Hauptrohrleitung 17 entnommen und einer Verteilungsleitung 18 zugeführt. Von dieser sind abgezweigt: eineZufuhrrohrleitung ig mit Absperrventilen 20, 21 für die AbtreibekolOnne 2, eine Zufuhrrohrleitung 22 von Brausedampf und eine weitere Zufuhrrohrleitung 23 von Heizdampf für die Fraktionierkolonne 6, eine für die Kolonne 8 bestimmte Zufuhrrohrleitung 24 mit Abzweig 25 für Brausedampf und Abzweig 26 für Heizdampf. Diese weiteren Abzweigrohrleitungen 22, 23, 24 sind ebenfalls an ihren Abgangsstellen von der Verteilungsrohrleitung 18 mit entsprechenden Absperrventilen versehen. Die Dämpfeabgangsleitung 27 der Kolonne 8 mündet mit ihrem Endstück 28 in die an den Fuß der Abtreibekolonne 2 angeschlossene Dampfrohrleitung ig zwischen deren Ventilen 2o und 2i.
  • Der Betrieb dieser Einrichtung geht wie folgt vor sich: Das benzol- und naphthalinhaltige Ausgangsgas wird durch die Rohrleitung 30 in den unteren Teil des als Glockenbodenkolonne vorgesehenen Waschturmes eingeführt und verläßt diesen am oberen Teil durch das Abgangsrohr 3i. Diese Kolonne wird von oben her mit dem durch die Rohrleitung 32 aufgegebenen benzolfreien und naphthalinarmen Waschöl beschickt, das mittels der Pumpe 33 über deren Saugleitung 34 aus dem Behälter 15 für abgetriebenes und rückgekühltes Waschöl befördert wird. In diesem Gaswaschturm findet die Auswaschung sowohl des Benzols als auch des Naphthalins bis auf einen den üblichen Vorschriften entsprechenden, sehr geringen Restgehalt statt. Das mit Benzol und Naphthalin angereicherte Waschöl fließt am Fuß der Waschkolonne i durch die Rohrleitung 35 in den Behälter 14 für angereichertes Waschöl ab. Dieses wird nun mittels der Pumpe 36 über deren Saugleitung 37 aus dem Behälter 14 entnommen und über die Pumpendruckleitung 38 zunächst durch den Wärmeaustauscher i i und weiter durch die anschließende Rohrleitung 39 von unten her in den durch Frischdampf beheizten Ölerhitzer 3 befördert, um vom Kopf desselben durch die Rohrleitung 4o in die Abtreibekolonne 2 hinein befördert zu werden. Das abgetriebene Waschöl fließt am Fuß des Abtreibers durch die Rohrleitungen 41, 42 zunächst nach dem ölwärmeäustauscher i i, dann durch die Rohrleitung 43 in den Ölschlußkühler i2 und von da aus durch die Rohrleitung 44 völlig abgekühlt in den Behälter 15 für abgetriebenes Waschöl weg, um von neuem seinen Kreislauf durch die Gaswaschkolonne i anzutreten. Im Abtreiber 2 wird das erhitzt eingeführte angereicherte Waschöl durch die unmittelbare Einwirkung des mittels der Bodenbrause zugeführten Wasserdampfs, der teils aus dem Abzweig 2i der Frischdampfverteilleitung 18, teils aus dem Anschlußrohr 20 der Dämpfeleitung 27, 28 herkommt, von dem in der Gaswaschung aufgenommenen Benzol und Naphthalin befreit. Das aus diesen Dämpfen gebildete Destillat zieht durch die Dämpfeleitung 52 in den Kondensator und Kühler 4 ab und wird hierin zu rohem Leichtöl und Wasser verdichtet, welche in dem Fußteil 5 voneinander geschieden werden. Das Leichtöl wird über den Ablauf 53 und die Rohrleitung 54 in die Fraktionierkolonne 6 übergeführt und hierin unter der Einwirkung der an das Rohr 23 angeschlossenen Dampfheizschlange unter Mitwirkung der Brausedampfzufuhr 22 sowie des oben aufgebauten Dephlegmators in üblicher Weise in ein hochprozentiges Rohbenzol, das als Kopfdestillat durch die Dämpfeabgangsleitung 55 in den Kühler 7 abzieht, und in flüssigen, höhersiedenden Rückstand getrennt, welcher Naphthalin enthält und durch die Abgangsleitung 56 am Fuß in eine der beiden Naphthalinkühlvorrichtungen io übergeführt wird, deren jede eine Wärmeaustauschrohrschlange 57 enthält und welche beide im zeitlichen Wechsel zum Auffangen des heißen Rückstandsöls und zum Ausscheiden des Naphthalins dienen. In der jeweils zur @Taphthalinabscheidung dienenden Vorrichtung io wird die Rohrschlange 57 erst mit einem Kühlmittel von niedriger Temperatur, zweckmäßig einer Kälteflüssigkeit, beschickt, wodurch aus dem Rückstandsöl Naphthalin auskristallisiert wird, und dann das Restöl durch die Rohrleitung 58 in den Behälter 15 für abgetriebenes Waschöl abgelassen. Danach wird die benutzte Vorrichtung io von der Abgangsrohrleitung 58 und der Zugangsleitung 56 abgeschaltet, und es wird Heizdampf durch die Rohrschlange 57 zum Schmelzen des abgesetzten Naphthalins geschickt, um dasselbe zu verflüssigen. Das flüssige Naphthalin geht dann aus dem Ablaß 59 nach außen weg, worauf dieselbe Vorrichtung io zum erneuten Auffangen von Rückstandsöl aus der Kolonne 6 bereitsteht, während die andere, vordem gefüllte Vorrichtung 1o nunmehr zum Kühlen und Naphthalinabscheiden in Betrieb genommen wird. Das durch 59 aus dem Betrieb herausgeschaffte Naphthalin ist ein erheblicher Teil des Naphthalins, welches in der Gaswaschung im Waschturm i aus dem Gas entfernt «-orden ist. Im Verhältnis dazu sind die Naphthalinmenge, welche durch die Rohrleitung 58 in den Waschölbehälter 15 zurückgeht, und die durch Abtreibung nicht erfaßte Naphthalinmenge, welche also beide aus der Gaswaschung zusätzlich ins Öl aufgenommen und darin verblieben sind, unerheblich klein.
  • Das in der beschriebenen Weise kreisende Waschöl wird nun zu seiner Regenerierung einer Auffrischungsbehandlung in der Kolonne 8 unterworfen, in welche hinein ein im Verhältnis zu diesem Kreislaufhauptstrom des Waschöls sehr kleiner Teilstrom, dessen Größe beispielsweise i % des Hauptstroms und weniger betragen kann, abgezweigt wird, und zwar entweder durch die Rohrleitung 46 von der vom Ölerhitzer zum Abtreiber führenden Rohrleitung 40 oder durch- die Rohrleitung 47 von der das abgetriebene Waschöl führenden Rohrleitung 41; beide Abzweigleitungen 46 und 47 münden in die Zufuhrleitung 48 für die Kolonne 8 ein. Das Waschöl im Fußteil der Kolonne 8 wird durch den Von 26 her einer inneren Heizschlange zugeführten Heizdampf so beheizt und zugleich durch den von 25 her zugeführten Brausedampf so behandelt, daß innerhalb der Kolonne eine Zerlegung in aufgefrischtes Waschöl als Destillat, welches durch den Dephlegmator 49 nach der Dampfleitung 27 abgeht, und in flüssigen Rückstand, welcher aus dem Fußteil durch die Rohrleitung So abfließt, vor sich geht. Dieser Rückstand enthält die sämtlichen Verunreinigungs- und Verdickungsstoffe von hauptsächlich asphaltischer und pechartiger Natur, so daß man die Kolonne 8 auch als Entpechungskolonne und das als Destillat abgehende Öl als entpechtes Öl bezeichnen kann. Das aus Waschölanteilen und dem zugeführten Brausedampf bestehende Dämpfegemisch wird über den Rohrleitungsweg 27, 28, 2o als Brausedampf in den Fußteil des Abtreibers 2 eingeleitet und ersetzt einen Teil des sonst durch 21 zuzuführenden Frischdampfs. Die hier zugeführten Waschöldämpfe werden bei ihrem weiteren Weg durch den Abtreiber 2 und durch seine Aufsatzkolonne verdichtet und mischen sich dem abgetriebenen Waschöl bei. Das Erzeugnis ist ein entspechtes Waschöl von dauernd gutem Regenerierzustand.
  • Zur Lösung der Erfindungsaufgabe muß bei der Waschung im Waschturm i der Endgehalt des Gases an Naphthalin auf höchstens 5 g Naphthalin je ioo m3 Gas eingehalten werden, wobei das tatsächliche Volumen des Gases unter dem jeweils herrschenden Druck zu rechnen ist. Hierzu ist nach den Feststellungen des Erfinders auf den Kopf des Waschers i ein Waschöl mit etwa 6 Gewichtsprozent Naphthalin oder weniger durch die Druckleitung 32 aufzugeben. Ein Naphthalingehalt des Waschöls von dieser beschränkten Größe kann, wenn erfindungsgemäß für einen dauernden Entpechungszustand des Öls durch Anwendung der geschilderten Mittel gesorgt wird, durch eine Tiefkühlung des Öls bis auf o° C erreicht werden. Nach dem Durchgang des angereicherten Waschöls durch die Abtreibung und nach Anwendung der Naphthalinentfernung aus dem abgetriebenen Leichtöl in der Kolonne 6 und in den Naphthalinkühlvorrichtungen io besitzt das Waschöl, wenn die Anlage bei atmosphärischem Druck betrieben wird, in dem Sammelbehälter 15 für abgetriebenes Öl einen um o,1 Gewichtsprozent größeren Naphthalingehalt, wenn mittlere Verhältnisse obwalten. Es muß also der erhöhte Naphthalingehalt des Öls vor seinem erneuten Aufgeben auf den Wascher i von 6,1 auf 6 Gewichtsprozent zurückgebracht werden. Dies geschieht gemäß der Erfindung in der Weise, daß von dem Waschölstrom, welcher durch die Pumpe 33 aus dem Behälter 15 über die Druckleitung 32 auf den Kopf des Waschers i befördert wird, durch die von dieser Rohrleitung 32 abzweigende Rohrleitung 6o eine Teilmenge, welche etwa 1/2s des Waschölstroms ausmacht, abgezweigt und in das Rührkühlwerk 9 von oben her eingebracht wird. Dieses Abzweigen und Verarbeiten in dem Rührkühlwerk kann stetig oder absatzweise geschehen, je nach der Bauart und Betriebsweise dieses Kühlwerks. Seine Betriebsweise beruht darauf, daß das in seinem Innern befindliche Öl durch einen Kühlmantel 61, welcher mit einer Kälteflüssigkeit beschickt wird, auf die gewünschte niedrige Temperatur von beispielsweise -io° C gebracht wird, wobei Naphthalin aus dem ständig durch die Rührflügel 62 umgewälzten Öl in feiner Verteilung auskristallisiert und das am Mantel krustenartig anhaftende Naphthalin immer von neuem durch Schaber 63 abgelöst wird. Das Gemisch von Waschöl und auskristallisiertem Naphthalin wird durch die Abgangsrohrleitung 6q. am Fußteil des Rührkühlwerks in die Schleuder 16 übergeführt und hierin das Naphthalin abgeschleudert. Das verbleibende, auf einen sehr kleinen Naphthalingehalt gebrachte Waschöl wird durch die Rohrleitung 65 in den Behälter 15 für abgetriebenes Waschöl zurückgegeben. Durch die weitgehende Entfernung des Naphthalins aus dem durch das Rührkühlwerk gegangenen Waschölteilstrom wird der Gehalt des gesamten Öls wieder auf den anfänglichen Wert, also auf 6 Gewichtsprozent, der an seiner Aufgabestelle am Kopf des Waschturms i bestehen soll, zurückgebracht. Diese wirksame Naphthalinentfernung aus dem Waschöl ist jedoch nur möglich, weil gemäß der Erfindung eine Entpechung des Waschöls vorgenommen wird, welche seinen Reinheitszustand dauernd im Betriebe aufrechterhält.
  • Dabei ist die im Beispiel beschriebene Entpechungsvorrichtung, d. h. die Kolonne 8 nebst Zubehör, nur eine Ausführungsform. Es ist noch nicht einmal notwendig, daß diese Entpechung auf dem Wege einer Destillation, etwa wie im Beispiel dargestellt, erfolgt. Diese Ausführungsweise der Entpechung ist allerdings für das beschriebene Verfahren besonders vorteilhaft, da sie stetig und nur mit Mitteln durchgeführt wird, welche ohnehin in der Anlage Verwendung finden.
  • Das Verfahren der Erfindung ist in grundsätzlich gleichartiger Durchführungsweise auch bei höherem als bei atmosphärischem Betriebsdruck des Gases anwendbar. In diesem Fall ist nach dem Gesagten die Naphthalinkonzentration des Waschöls an der Aufgabestelle des Gaswaschers ebenso hoch, wie es oben festgelegt worden ist, einzuhalten. Jedoch vergrößert sich die Anreicherung an Naphthalin im Waschöl zufolge des an sich gleichbleibenden Zugangs an ausgewaschenem Naphthalin im ungefähren Verhältnis der Drucksteigerung, weil im umgekehrten Verhältnis das Gasvolumen und dementsprechend die Waschölmenge verkleinert wird. Es muß daher dann im Rührkühlwerk ein entsprechend größerer Teilstrom tiefgekühlt, gegebenenfalls auch eine tiefere Temperatur angewendet werden.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur gemeinsamen Gegenstromauswaschung von Benzol und Naphthalin aus Gasen mittels Waschöl unter Entfernung des sich im Waschölstrom anreichernden Naphthalins durch Tiefkühlung, dadurch gekennzeichnet, daß neben dem Einsetzen der Tiefkühlung eine ständige Regenerierung des im Betriebe kreisenden Waschöls durch Reinigung einer regelmäßig abgeführten ölteilmenge bzw. eines abgezweigten Teilstroms von asphalt-oder pechartigen Verunreinigungsstoffen vorgenommen und das so regenerierte Waschöl vor der erneuten Verwendung zur Gaswaschung durch Tiefkühlung einer abgenommenen und ständig wieder zurückgeleiteten Waschölteilmenge von einem Teil seines Naphthalins befreit wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Reinigungsaufarbeitung der zu regenerierenden Waschölteilmenge durch Destillation in einer fraktionierend wirkenden Kolonne vorgenommen wird.
  3. 3. Verfahren nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Leichtöl, das durch Abtreibung des in der Gaswaschung beladenen Waschöls erhalten ist, in an sich bekannter Weise mittels einer kontinuierlich betriebenen Fraktionierkolonne zu einem hochprozentigen Rohbenzol aufgearbeitet und der Kolonnenrückstand einer mittelbaren Kühlung durch niedrig temperierte Kühlmittel, gegebenenfalls Kälteflüssigkeiten unterzogen wird, um aus ihm das Naphthalin weitestgehend zu entfernen, bevor das Restöl dem Waschölkreislauf wieder zugegeben wird. q.. Vorrichtung zur Durchführung der Verfahren nach Ansprüchen i bis 3, gekennzeichnet durch die Verwendung eines an sich bekannten Rührkühlwerks mit mittelbarer Kühlung durch Kälteflüssigkeiten für die abgeführte, von Naphthalin zu befreiende Waschölteilmenge.
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