DE554886C - UEberwachungseinrichtung an elektrischen Weichen- und Signalantrieben - Google Patents

Description

Es sind elektrische Stellvorrichtungen für Weichen oder Signale bekannt, bei denen Überwachungseinrichtungen vorgesehen sind, welche das ordnungsgemäße Arbeiten der Einrichtung anzeigen und von einem mit dem Antrieb gesteuerten Schalter beeinflußt werden. Ebenso ist es bekannt, durch einen vom Antrieb gesteuerten Schalter ein im Überwachungsstromkreis liegendes polarisiertes Relais entsprechend der Stellung der Weiche verschieden zu beeinflussen.

Gemäß vorliegender Erfindung ist im Überwachungsstromkreis ein Differentialrelais angeordnet, dessen Wicklungen vom Steuerschalter wechselseitig kurzgeschlossen werden, so daß eine der Signal- bzw. Weichenstellung entsprechende Überwachungsanzeige erfolgt.

Die Bewegung der Weiche oder des Signals dient nun gemäß der Erfindung dazu, mit Hilfe eines Umschalters eine oder die andere Spule des Differentialrelais kurzzuschließen, so daß der Anker oder die bewegliche Spule des Relais unter der Wirkung einer der genannten Spulen nach der einen oder nach der anderen Seite ausschlägt und in Abhängigkeit von der Stellung des Signals ein Überwachungszeichen in der Station auslöst. Bleibt aber das Signal in einer Mittelstellung stehen, so bleibt auch das Differentialrelais unter dem Einfluß beider Spulen unbeweglich, wodurch zum Ausdruck gebracht wird, daß die Stellbewegung nicht vollständig durchgeführt worden ist.

Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht also darin, daß für jedes Signal bzw. jede Weiche im Stellwerk erkennbar ist, ob die Stellbewegung und Stellung der Weichen und Signale auch in der richtigen Weise geschah und dem Willen des Stellwärters entspricht.

Weiter ist es von wesentlicher Bedeutung für die Erfindung, daß im Hauptstellwerk jeden Augenblick erkannt werden kann, ob irgend ein Signal nicht zu Unrecht betätigt worden ist, wodurch ein Schaden entstehen könnte.

Eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes ist schematisch in der Zeichnung dargestellt.

Bei dieser Ausführungsform wird das Stellwerk mit A bezeichnet und der Standort des Signals mit B. Selbstverständlich könnte man von dem Stellwerk A aus eine beliebige Anzahl Signale B beeinflussen, indem eben einfach, die Einzelteile für jedes weitere Signal wiederholt werden.

Die Pole α und b einer Stromquelle 1 schließen sich an die Leitungen 2 und 3 an, welche zum Signal B führen. In diesen Stromkreis ist ein Antriebsmotor 4 eingeschaltet, der beispielsweise den Flügel eines Signals betätigen kann, und zwar in Abhängigkeit von der Signalflügelkupplung 5. Die

Leitungen 2 und 3 sind über Stellschalter 6, 7 geführt, die durch den Stellwärter bei der Stellung des Signals betätigt werden. An die Leitungen 2 und 3 ist eine Überwachungseinrichtung angeschlossen, welche in folgender Weise ausgebildet ist:

Im Stellwerk A ist ein Differentialrelais 8 angeordnet, dessen Anker bzw. bewegliche Spule 9 unter dem Einfluß zweier Relaisspulen 10 und 11 je besonders oder zusammen steht.

Von dem Verbindungspunkt 16 der Relaisspulen 10 und 11 führt parallel mit den Leitungen 2 und 3 eine Leitung 17 zum Signal B, an welche über einen Umschalter 18 wahlweise die Leitung 20 und 23 angeschlossen ist, wobei der Schalter durch irgendein mechanisches Übertragungsmittel vom Signal B gesteuert wird. Der Schalter 18 verbindet in einer seiner Stellungen Leitung 17 mit Leitung 3 über Leitung 20 und in der anderen Stellung Leitung 17 mit Leitung 23 über Leitung 22, so daß in diesem Fall die Spule 11 des Differentialrelais 8 kurzgeschlossen ist.

Aus oben Gesagtem kann man leicht das Arbeiten der Einrichtung erkennen, wie sie bis dahin dargestellt ist.

Soll das Signal B auf »Fahrt« gestellt werden, so wird der Stellhebel 6,7 umgelegt, und der Motor 4 stellt das Signal unter Vermittlung der Signalflügelkupplung 5. Hierbei wird der Schalter 18 umgelegt und verbindet Leitung 17 mit 20, so daß die Relaisspule 10 kurzgeschlossen ist. Infolgedessen ist die genannte Spule 10 wirkungslos, so daß die bewegliche Spule 9 nur dem Einfluß der Spule 11 unterliegt. Aus diesem Grunde schlägt sie nach einer Seite aus und bewirkt so eine optische oder akustische Anzeige im Stellwerk. Um nun das Signal auf »Halt« zu stellen, wird der Stellhebel 6, 7 zurückgelegt und die Signalflügelkupplung S abgeschaltet, so daß der Signalflügel in die Haltlage fällt. Während dieser Rückbewegung steuert der Signalflügel den Schalter 18 um, wodurch nunmehr die Relaisspule 11 kurzgeschlossen wird. Die bewegliche Spule 9 schlägt nach der entgegengesetzten Seite aus, was wiederum eine entsprechende Anzeige im Stellwerk A zur Folge hat.

Falls aus irgendwelchen äußeren Gründen der Signalarm vor Erreichen der Endlage stehen bleiben sollte, befindet sich auch Schalter 18 nicht in einer seiner Endlagen. In diesem Falle bleiben die beiden Spulen 10 und 11 des Relais 8 vom Strom aus der Stromquelle 1 durchflossen, so daß auch die bewegliche Spule 9 unter dem Einfluß der beiden entgegengesetzt wirkenden Spulen 10 und 11 in einer Zwischenstellung verbleibt und wiederum eine entsprechende Anzeige im Stellwerk auslöst. Auf diese Weise besitzt man eine genaue Kontrolle über die Arbeitsweise eines Signals an entfernter Stelle.

Man muß hierbei bemerken, daß für jedes Signal B Stell- und Überwachungsleitungen 2, 3 und 17 benötigt werden, während die Rückleitung 23 für alle Signale bzw. Unterstellwerke einheitlich sein kann. Dies gibt naturgemäß eine außerordentliche Verein-• fachung in den elektrischen Leitungen.

Im Stellwerke A besteht ferner im Sinne der Erfindung eine Einrichtung, die zur Überwachung aller unbenutzten Leitungen dient. Diese Einrichtung besteht aus einem Differentialrelais 25, welches ähnlich dem Relais 8 ausgebildet ist und eine bewegliche Spule 26 und entgegengesetzt wirkende Spulen 27, 28 besitzt. Dieses Relais ist an die Stromquelle 1 und an den Stellhebel 6, 7 angeschlossen.

Die Arbeitsweise dieser Einrichtung ist folgende:

Sobald irgendein Signal B gestellt wird, legt der Stellwärter den Stellhebel 6, 7 um, so daß die Verbindungen an den Kontakten 32, 33 unterbrochen werden. Die bewegliche Spule 26 des Relais 25 bleibt in der Zwischenlage unter dem gleichzeitigen Einfluß der entgegengesetzt wirkenden Spulen 27 und 28, die vom gleichen Strom durchflossen sind. Die gleiche Lage bleibt auch, wenn die Stellhebelkontakte 6, 7 geöffnet sind und kein Strom zu den Leitungen 2 und 3 gelangt. Sobald aber ein Strom, etwa ein Fremdstrom, in eine der genannten Leitungen eintritt, wird das Gleichgewicht der beweglichen Spule verändert, und man erhält sofort eine bestimmte Anzeige, die angibt, daß irgendeine Unregelmäßigkeit in den Leitungen vorhanden ist.

Wenn beispielsweise in die Leitung 3 ein Strom mit dem Potential des Poles b eindringt, so verringert sich der Strom in der Spule 28 oder wird gleich Null, während der Strom in der Spule 27 bestehen bleibt, wodurch die bewegliche Spule 26 nach einer Seite einen Ausschlag macht. Das Gegenteil tritt auf, wenn in die Leitung 3 ein Strom mit dem Potential des Poles α eindringt. Der Einfluß der Spule 28 wird den der Spule 27 überwiegen, und die Spule 26 schlägt nach der entgegengesetzten Seite aus. Man besitzt also ein einfaches Mittel, um nicht allein jede elektrische Störung der Anlage zu melden, sondern auch die Störstelle zu finden und schnellstens den Schaden zu beheben. Zu diesem Zwecke wird, sobald das Relais 25 eine Störungsanzeige auslöst, und zwar entsprechend der Bewegungsrichtung bzw. Erregung der Spule 26, die betreffende Leitung

untersucht, wobei die Spule 26 so lange ausschlägt, bis die Störstelle gefunden und der Schaden behoben ist.

Claims (5)

Patentansprüche:

1. Überwachungseinrichtung an elektrischen Weichen- und Signalantrieben, wobei ein vom Antrieb betätigter Umschalter den Überwachungsstromkreis entsprechend der Stellung der betreffenden Vorrichtung schaltet, dadurch gekennzeichnet, daß im Überwachungsstromkreis (2, 3, 17) ein Differentialrelais (8, 9) angeordnet ist, dessen Wicklungen (10,11) vom Steuerschalter (6, 7) wechselseitig kurzgeschlossen werden, so daß eine der Signal- bzw. Weichenstellung entsprechende Überwachungsanzeige erfolgt.

2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß vom Stellwerk (A) nur drei Stell- und Überwachungsleitungen (2, 3, 17) ausgehen, wobei eine vierte Leitung (23) zu den Unterstellwerken führt.

3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellvorrichtung (4, 5) bei der Stellbewegung den Umschalter (18) betätigt, wodurch der Überwachungsstrom entweder von der Batterie über die Leitungen (3, 14), Spule (10) und Leitungen (17, 22, 23, 15, 2) zurück zur Batterie oder von dieser über die Leitungen (3, 20, 17), Spule (11) und Leitungen (15,2) zurück zur Batterie geleitet wird, so daß der Anker (9) die eine oder andere Stellung einnimmt.

4. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in den Stellleitungen (2, 3) gekuppelte Stellschalter (6, 7) angeordnet sind, welche in Grundstellung mit den Wicklungen (27, 28) eines weiteren Differentialrelais (25) in Verbindung stehen, so daß Fremdströme angezeigt werden.

5. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein einziges Differentialrelais im Stellwerk dazu dient, alle Fremdströme in den angeschlossenen Stell- und Überwachungsleitungen anzuzeigen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen