-
Uberwachungseinrichtung für Achszählanlagen Wenn bei Achszählanlagen
die Achsenanzahl des Zuges größer ist als die Aufnahmefähigkeit der Zählvorrichtung
für die Zählimpulse, so erreicht die Zählvorrichtung ihre Nullstellung zu frühzeitig
und meldet den Gleisabschnitt fälschlicherweise als frei. Es ist datier notwendig,
die Zählvorrichtungen so auszubilden, daß sie eine Zahl von Zählimpulsen, die größer
ist als die größte vorkommende Achsenzahl, aufnehmen können, bevor sie ihre Nullstellung
wieder erreichen. Will man nun in jeder Zählvorrichtung nur ein einziges durch die
Zählimpulse fortlaufend weitergeschaltetes Element vorsehen, so ergeben sich Ausführungsformen,
die sehr umfangreich oder schwierig ausführbar sind. Die Zählvorrichtungen sind
daher in der Regel so gestaltet, daß sie mehrere durch die Zählimpulse schrittweise
einstellbare Elemente besitzen, von denen jedes nur eine geringe Zahl von Stellungen
einnehmen kann. Eines dieser Elemente wird durch jeden Zählimpuls einen Schritt
weiterbewegt, während ein zweites nur dann einen Schritt weiterrückt, wenn das zuerst
genannte alle Stellungen, die es einnehmen kann, durchlaufen hat. Von dem zweiten
Element kann in entsprechender Weise ein drittes Element abhängig gemacht werden
usw. Bei diesem multiplikativen Zählverfahren, das z. B. bei Drehfeldzählwerken
und Relaisketten angewendet wird, ergibt sich die Gesamtzahl der zählbaren Impulse
als das Produkt der Stellungen, welche die einzelnen Zählelemente einnehmen können.
Versagt nun z. B. die Zähleinrichtung, indem eines der Elemente am Weiterrücken
behindert ist, so erreicht die Zählvorrichtung ihre Ausgangsstellung bereits wieder,
wenn so viel Impulse abgegeben worden sind, wie dem Produkt der Stellungen der vorgeordneten
Elemente entspricht. Es kann dann der Gleisabschnitt zur Unzeit frei gemeldet
werden.
Besonders groß ist diese Gefahr, wenn Relaisketten als Zählvorrichtung benutzt
werden. Verwendet man z. B. eine Relaiskettenanordnung, die aus einer gewissen Zahl
von Ketten mit je drei Gliedern besteht und bei der jede Einzelkette als Potenzkette
an eine andere Einzelkette angehängt ist, so kann z. B. der Fall eintreten, daß
die erste Potenzkette, die jeweils nach drei Zählimpulsen einen Schritt ausführen
muß, gestört ist. Dann würde die Relaiskettenanordnung ihre Ausgangsstellung jedesmal
wieder einnehmen, wenn eine durch drei teilbare Zahl von Impulsen abgegeben worden
ist. Dieser Umstand könnte zu einer erheblichen Gefahr für den Eisenbahnbetrieb
werden, da die Wahrscheinlichkeit, daß ein Zug eine durch drei teilbare Zahl von
Achsen hat, verhältnismäßig groß ist.
-
Es sind Überwachungsschaltungen für Achszählanlagen bekannt, bei denen
ein oder mehrere Überwachungsrelais unmittelbar von den Impulsgebern gesteuert werden.
Sobald eines dieser Relais durch Befahren eines Impulsgebers betätigt wird, wird
der Gleisabschnitt als besetzt gemeldet, unabhängig davon, ob die Zählvorrichtung
gearbeitet hat oder nicht. Die Freimeldung des Gleisabschnittes wird erst bewirkt,
wenn die Zählvorrichtung das Einfahren von Achsen angezeigt hat und danach wieder
in die dem freien Gleis zugehörige Stellung gega.ngen ist. Derartige Überwachungseinrichtungen
können den Fehler, der bei dem oben geschilderten Versagen eines Zählelementes auftritt,
nicht erfassen, da in dem oben geschilderten Falle die Zählvorrichtung zwar die
Besetzung des Gleisabschnittes anzeigt, aber zu frühzeitig wieder in die dem freien
Gleis zugeordnete Stellung kommt.
-
Gegenstand der Erfindung ist eine Überwachungseinrichtung für Achszählanlagen,
die auch dann den überwachten Gleisabschnitt ordnungsmäßig als besetzt meldet, werm
in einer Zählvorrichtung, in der mehrere Zählelemente nach dem oben geschilderten
multiplikativen Verfahren arbeiten, eines dieser Elemente gestört ist. Dies wird
erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß zusätzlich zur Zählvorrichtung ein oder mehrere
Richtungsprüfrelais vorgesehen werden, von denen mindestens eines nur durch Auszählimpulse
betätigt werden kann. Ist nun z. B. bei der Einfahrt eines Zuges ein Zählelement
gestört, so erreicht zwar die Zählvorrichtung eine dem freien Gleis entsprechende
Stellung schon, wenn die Zahl der eingefahrenen Achsen gleich der Zahl der unterschiedlichen
Stellungen ist, die der nicht gestörte Teil der Zählvorrichtung einnehmen kann.
Es ist dabei aber das auf Auszählimpulse ansprechende Richtungsprüfrelais nicht
betätigt worden. Die Einrichtung gemäß der Erfindung ist nun so beschaffen, daß
die Freigabe des Gleisabschnittes erst erfolgen kann, wenn dieses Richtungsprüfrelais
gearbeitet hat. Sie ist daher erst möglich, wenn Achsen aus dem Gleisabschnitt ausfahren.
Nach der Ausfahrt des Zuges stimmt aber die Zahl der eingezählten Achsen nicht mit
der ausgezählten Achsenzahl überein, da die Zählvorrichtung bei der Einzählung fehlerhaft
gearbeitet hat. Der Gleisabschnitt wird daher nicht als frei gemeldet, wenn er vom
Zuge verlassen worden ist. Hierdurch wird das Stellwerkspersonal auf die Störung
aufmerksam und kann ihre Beseitigung veranlassen.
-
In der Abb. i ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung. mit zwei
Richtungsprüfrelais näher erläutert. Es ist hierbei angenommen, daß der Gleisabschnitt
durch die Impulsgeber i und k überwacht wird. Der Impulsgeber i hat
zwei Ruhekontakte 5 und 6, von denen durch eine einfahrende Achse zunächst 5, sodann
6 geöffnet und danach zunächst 5 und dann 6 wieder geschlossen werden. Mit jedem
der Kontakte 5 und 6 liegt ein Überwachungsrelais A bzw. B in Reihe.
Hinter die Überwachungsrelais ist derjenige Teil der Zählvorrichtung geschaltet,
auf den die Impulse einwirken. Er ist in der Abbildung beim Impulsgeber i mit 3,
beim Impulsgeber k mit q. bezeichnet, und es ist dabei beispielsweise angenommen,
daß es sich um eine Impulsschaltung handelt, deren Relais in T-Form angeordnet sind,
und die auf eine vor- und zurücklaufende Relaiskettenanordnung wirken möge. Parallel,
zu den Wicklungen der Überwachungsrelais A und B
liegen Widerstände,
die von Umschaltkontakten der Überwachungsrelais in den Stromkreis eingefügt werden,
wenn die Wicklungen der Überwachungsrelais ausgeschaltet sind. Die Schaltung, die
mit den Kontakten des Impulsgebers k in Verbindung steht,«entspricht der soeben
erläuterten vollkommen und bedarf daher keiner weiteren Beschreibung. Die Richtungsprüfrelais
sind in der Abbildung mit P und Q bezeichnet. P wird nur durch Einzählimpulse, Q
nur durch Auszählimpulse betätigt. Jedes Richtungsprüfrelais hat drei Wicklungen,
1, m und n.
Die Wicklungen 1 sind dem Impulsgeber
i, die Wicklungen m dem Impulsgeber k zugeordnet. Mit n sind Selbsthaltewicklungen
der Relais bezeichnet. Die Wicklungen 1 und m werden durch Kontakte
geschaltet, die sich an irgendwelchen Schaltelementen befinden, die bei der Impulsabgabe
betätigt werden. In der Abbildung ist angenommen, daß hierzu die Impulsrelais benutzt
werden, welche die Zählimpulse auf die Relaiskettenanordnung geben. Der Umschaltkontakt
u möge sich an einem Impulsrelais befinden, das in Tätigkeit tritt, wenn Achsen
über den Impulsgeber i einfahren. In entsprechender Weise ist v ein Umschaltkontakt
am, Impulsrelais für ausfahrende Achsen von i, s ein Umschaltkontakt am Impulsrelais
für ausfahrende Achsen von k und t ein Umschaltkontakt am Impulsrelais für
einfahrende Achsen von k.
-
Statt der Impulsrelaiskontakte können auch andere Schaltelemente verwendet
werden. Z. B. könnte man Ankerkontakte von Schrittschaltern benutzen, falls die
Zählvorrichtung aus diesen Geräten aufgebaut ist oder es könnten bei der Verwendung
von Drehfeldzählwerken Kontakte Verwendung finden, die sich schließen, sobald die
Zählmotoren der Drehfeldzählwerke sich in Bewegung setzen. Den Impulsrelaiskontakten
u, v, s und t sind Kontakte der Überwachungsrelais A, B, C
und D vorgeschaltet. Diese Kontakte bewirken, daß die Richtungsprüfrelais
nur
ansprechen k@>>i@en, wenn auch die zugehörigen Überwachungsrelais gearbeitet haben.
Hierdurch wird gleichzeitig eine Überprüfung der Überwachungsrelais bewirkt.
-
Die Stellung des Relais X gibt an, ob die Zählvorrichtung den Abschnitt
frei oder besetzt meldet. Seine Wicklung 70 ist daher mit Kontakten in Reihe
geschaltet, die sich an den Relais der zur Zählung benutzten Relaisketten befinden.
In der Abbildung ist angenommen, daß eine Potenzkettenanordnung zur Zählung benutzt
wird, deren einzelne Ketten aus je drei Relais bestehen. Z i, Z2 und Z3 mögen Kontakte
an den drei Relais der Grundkette sein, die dem Impulsgeber i zugeordnet ist. Z4,
Z5 und Z6 sind Kontakte an entsprechenden Relais der Grundkette des Impulsgebers
k. Auf die in der Abbildung gezeichneten Kontakte folgen weitere entsprechende Kontaktanordnungen
von Relais der i., 2., 3. usw. Potenzkette. Diese Kontaktanordnungen sind der Einfachheit
halber nur durch eine gestrichelte Linie angedeutet.
-
Das Rückstellungsrelais Y dient dazu, die Einrichtung in die Grundstellung
zu bringen und damit das Freiwerden des Abschnittes anzuzeigen, wenn sämtliche Teile
der Anlage bei einer Fahrt richtig gearbeitet haben. Es zieht seinen Anker nur an,
wenn die Richtungsprüfrelais P und Q angezogen sind und außerdem das Relais X durch
Abfall seines Ankers das Arbeiten des Zählwerkes anzeigt. Y hält dann seinen Anker
über den Selbstschlußkontakt 8oi so lange in angezogener Stellung, bis die überwachungsrelais
A, B, C, D angezogen und damit die Grundstellung wiederhergestellt ist.
-
Das Gleisrelais G meldet den Zustand des Gleisabschnittes. Es sind
mit seiner Wicklung 9o Kontakte sämtlicher in der Überwachungsschaltung vorhandener
Relais in Reihe geschaltet, so daß der Wicklung 9o nur Strom zufließt, wenn sich
alle Relais in der Grundstellung befinden.
-
Bei freiem Gleis fließt Strom von der Batterie i über Kontakt 5 des
Impulsgebers i, Kontakt ioi und Wicklung io des Überwachungsrelais A über die Zähleinrichtung
3 zur Batterie zurück. Die Überwachungsrelais B, C und D werden über
entsprechende Stromkreise erregt. Die Wicklung 70 von X erhält Strom über Z i, Z4
und den Selbstschlußkontakt 701. Die Relais P, Q und Y sind abgefallen. Die
Wicklung 9o von G erhält Strom über die Kontakte io5 von A, 205 von
B, 305 von C, 405 von D, 503 von P, 603 von
Q, 707 von X und 8o8 von Y. Fährt eine Achse in den Gleisabschnitt
über den Impulsgeller i ein, so wird zunächst mit Kontakt 5 der Stromkreis von A,
sodann mit Kontakt 6 der Stromkreis von B unterbrochen. Jedes dieser Relais öffnet
hierbei seinen Selbsthaltekontakt ioi bzw. toi und schaltet mit Kontakt 102 bzw.
202 einen Ersatzwiderstand in den Stromkreis der Zählvorrichtung, damit in dieser
der Strom gleichbleibt, wenn die Selbsthaltekontakte der Überwachungsrelais geöffnet
sind. Mit Kontakt 103 und 203 bereiten die Überwachungsrelais Stromkreise
für die Wicklungen der Richtungsprüfrelais vor. Mit Kontakt io5 und 205 unterbrechen
sie den Stromkreis für das Gleisrelais G, das abfällt und damit die Besetzung des
Gleisabschnittes anzeigt. Werden beim. weiteren Vorrücken der Achse zunächst Kontakt
5 und sodann Kontakt 6 wieder geschlossen, so können A und B ihre Anker nicht wieder
anziehen, es beginnt jedoch die Zählvorrichtung zu arbeiten und es wird durch das
Impulsrelais für Einzählung ein Impuls auf die Relaiskettenanordnung gegeben, wobei
dieses Impulsrelais seinen Wechselkontakt kurzzeitig umsteuert, indem es Kontakte
151 öffnet und Kontakt 152 schließt. Es fließt nun Strom über die Kontakte 103,
203, 152, 252 auf die Wicklung 5o1 von P. P zieht seinen Anker an und stellt
mit Kontakt 501 einen über Kontakt 807 von Y führenden Selbsthaltekreis für seine
Wicklung 5o n her. Die Relaiskettenanordnung, die dem Impulsgeber i zugeordnet ist,
führt beim Eintreffen des Impulses einen Zählschritt aus. Sie schließt hierbei Kontakt
Z2 und öffnet Kontakt Z i. Dadurch wird die Wicklung 70 von X stromlos. X
öffnet seinen Selbstschlußkontakt 701 und kann erst wieder zum Anzug kommen, wenn
das Rückstellungsrelais Y seinen Kontakt 802 schließt und außerdem die Relaiskettenanordnungen,
die i und k zugeordnet sind, gleiche Stellungen einnehmen. Bei der
Einfahrt weiterer Achsen ändert sich an der Stellung der Relais A, B, C, D, P,
Q, X, Y und G nichts. Fahren die Achsen nun über den Impulsgeber k aus, so fallen
auch die Überwachungsrelais C und D ab. Sie bereiten mit ihren Kontakten
303 und 4o3' Stromkreise für die Wicklungen 5om und 6om der Richtungsprüfrelais
vor. Ferner bringt jede ausfahrende Achse den Kontakt s des Impulsrelais für Auszählung
am Impulsgeber k kurzzeitig in die Arbeitsstellung. Hierbei fließt Strom über
303, 403, 352, 452 auf die Wicklung 6om von Q. Dieses Relais schließt mit
seinem Selbsthaltekontakt 6oi einen Selbsthaltekreis für seine Wicklung hon. Wären
die Achsen nicht über den Impulsgeber k, sondern über den Impulsgeber i ausgefahren,
so wäre hierbei die Wicklung 6o l von Q über 103, 203, 251 und 15
i erregt worden, da hierbei das Impulsrelais, an, dem sich der Umschaltkontakt v
befindet, Äuszählimpulse auf .die Kettenanordnung des Impulsgebers i gegeben hätte.
Nachdem die Relais X abgefallen und P und Q angezogen sind, erhält die Wicklung
8o von Y Strom über 502, 602 und 702. Y schließt mit
Kontakt 8oi einen Selbsthaltestromkreis. Es gibt dem Relais X mit Kontakt
802 die Möglichkeit, anzuziehen, wenn die Relaisketten, die den beiden Impulsgebern
zugeordnet sind, wieder gleiche Stellung haben, d. h. wenn ebenso viele Achsen ausgezählt
wie eingezählt sind. Y trennt ferner mit Kontakt 807
die Selbsthaltekreise
für P und Q auf. Diese Relais lassen ihre Anker fallen. Außerdem schließt Y die
Kontakte 803, 804, 805 und 8o6. Sobald die Zählvorrichtung durch Anzug
von X das Freiwerden des Abschnittes angezeigt hat und die Impulsgeberkontakte 5,
6, 7, 8 geschlossen sind, erhalten die Relais A, B, C und D wieder
Strom. Sie ziehen ihre Anker an und schließen ihre Selbsthaltekontakte 10i, toi,
301 und 401. Sind die Relais A ... D angezogen,
so wird der Selbsthaltekreis für Y mit den
Kontakten 104, :204,
304 und 404 unterbrochen. Das Relais Yfällt ab. Nachdem nunmehr sämtliche Relais
ihre Grundstellung einnehmen, wird auch die Wicklung 9o von G wieder erregt. G zieht
an und zeigt an, daß der Gleisabschnitt frei ist.
-
Wäre z. B. die i. Potenzkette der dem Impulsgeber i zugeordneten Relaiskettenanordnung
gestört, so würde bei einem einfahrenden Zug der Stromkreis für die Wicklung
70 von X nach jeweils drei Achsen wiederhergestellt sein, da dann die Kontakte
Z i, Z 2 und Z 3 wieder die gleiche Stellung einnehmen, die sie bei freiere Gleis
hatten, und da sowohl die dem Impulsgeber k zugeordnete Kettenanordnung als auch
die übrigen Ketten der Relaiskettenanordnung von i ihre Stellung nicht verändert
haben. Hierbei würde aber trotzdem keine unzeitige Freigabe des Gleisabschnittes
eintreten, weil das Relais Q seinen Anker noch nicht anziehen konnte. Daher bleibt
der Stromkreis für die Wicklung 8o von Y bei Kontakt 602 unterbrochen. Das
Relais Y kann den Kontakt 802 nicht schließen und der Wicklung 70 von X noch
keinen Strom geben, selbst wenn beide Relaiskettenanordnungen die gleiche Stellung
einnehmen. X bleibt abgefallen und damit das Relais G unerregt. Fährt der Zug nach
einer derartigen Störung aus, so kann zwar, nach Ausfahrt eines Teiles der Achsen,
die dem Impulsgeber k zugeordnete Kettenanordnung die gleiche Stellung einnehmen
wie die dem Impulsgeber i zugeordnete. Das Relais ' wird hierbei kurzzeitig erregt,
das inzwischen durch die Auszählimpulse Q angesprochen hat. Die Einrichtung geht
kurzzeitig in die Grundstellung. Bei der Ausfahrt weiterer Achsen fallen aber die
Überwachungsrelais wieder ab und unterbrechen den Stromkreis für G von neuem. Ist
der ganze Zug ausgefahren, so stimmen die Kettenanordnungen in ihrer Stellung nicht
überein, da die eine von ihnen bei der Einfahrt des Zuges fehlerhaft gearbeitet
hat. Das Relais X kann seinen Anker nicht anziehen und auch der Anker von Y kann
nicht zum Anzug kommen, da sein Stromkreis bei 702
unterbrochen bleibt. Daher
können auch die Relais der Einrichtung nicht in die Grundstellung zurückgeführt
werden, und der Abschnitt bleibt durch den abgefallenen Anker von G als besetzt
gekennzeichnet. Auf den Umstand, daß ein freies Gleis dauernd als besetzt gekennzeichnet
ist, wird das Stellwerkspersonal aufmerksam und meldet die Störung.
-
Ist eines der Überwachungsrelais A ... D am Abfall
seines Ankers behindert, so kann der Stromkreis für das Richtungsprüfrelais nicht
zustande kommen, obwohl der Umschaltkontakt des zugehörigen Impulsrelais arbeitet.
Damit kann aber auch das Rückstellungsrelais Y nicht erregt und die Einrichtung
nicht in die Grundstellung zurückgeführt werden, wenn die Zählvorrichtung das Gleis
als frei bezeichnet. Das Relais G bleibt unerregt, da X mit Kontakt 707 seinen
Stromkreis geöffnet hält. Auch in diesem Falle wird also das freie Gleis dauernd
als besetzt gemeldet und dadurch auf die Störung hingewiesen.
-
Verzichtet man im Beispiel der Abb. i darauf, das ordnungsmäßige Arbeiten
der Überwachungsrelais mit Hilfe der Richtungsprüfrelais zu überprüfen, so kommt
man mit einem cinzigen Richtungsprüfrelais aus. Es ist zweckmäßig, hierbei die Einrichtung
so zu treffen, daß dieses Richtungsprüfrelais durch den ersten Auszählimpuls in
die Arbeitsstellung gebracht wird. Die Arbeitsstellung des Rückstellungsrelais macht
man dann davon abhängig, daß vorher das Richtungsprüfrelais die Arbeitsstellung
eingenommen hat und bewirkt dadurch, daß die Freimeldung des Gleisabschnittes erst
erfolgen kann, wenn Achsen ausgefahren sind. Ein Beispiel für die Schaltung der
Einrichtung, die sich dabei ergibt, ist in Abb. 2 dargestellt. Die Schaltung in
Abb. 2 geht aus derjenigen in Abb. i hervor, wenn man das Richtungsprüfrelais P
fortläßt. Hierbei bleibt der obere Teil der Schaltung mit den Überwachungsrelais
A bis D unverändert. Er ist daher in Abb.2 fortgelassen.
-
Fahren in einen Gleisabschnitt, dessen Achszählanlage durch eine Einrichtung
nach Abb.2 überwacht wird, Achsen ein, so fällt zunächst das Relais X ab, da sein
Stromkreis mit Z i oder Z4 unterbrochen wird, je nachdem von welcher Seite in den
Abschnitt eingefahren wird. X öffnet seinen Selbstschlußkontakt 701 und bringt mit
Kontakt 707 das Gleisrelais G zum Abfall. Der Abschnitt ist als besetzt gekennzeichnet
und kann nicht wieder frei gemeldet werden, wenn die Zählvorrichtung infolge fehlerhaften
Arbeitens in die Ausgangsstellung zurückkehrt, bevor Achsen ausgefahren sind; denn
der Stromkreis für das Relais X bleibt mit Kontakt7oi unterbrochen. Durch die erste
ausfahrende Achse wird das Impulsrelais h oder S betätigt. Es gelangt Strom mit
Kontakt 25 i auf die Wicklung 6o l von Q oder mit Kontakt 352 auf die Wicklung
6o m von Q. Q zieht an und hält sich über seinen Selbsthaltekontakt 6oi und
seine Wicklung hon. Ferner schaltet Q mit Kontakt 602 das Relais
Y ein, das mit Kontakt 8oi einen Selbsthaltekreis schließt. Y bereitet mit
Kontakt 802 einen Stromkreis zum Wiederanziehen von X vor, der zustande kommt,
sobald beide Teile der Zählvorrichtung, gleiche Stellung haben. Dies tritt bei ordnungsmäßigem
Arbeiten der Zählvorrichtung ein, wenn alle Achsen ausgefahren sind. Es werden dann
durch die Kontakte 703 bis 7o6 von X die Überwachungsrelais
A bis D (siehe Abb. i) zurückgestellt. Sollte die Zählvorrichtung
fehlerhaft gearbeitet haben, so stimmen die beiden Teile der Zählvorrichtung in
ihrer Stellung nach der Ausfahrt des Zuges nicht überein. Das Relais X kann seinen
Anker nicht anziehen und damit kann der Gleisabschnitt nicht als frei gemeldet werden;
denn hierzu ist es notwendig daß die Relais A bis D,
Q, X und
Y in die Grundstellung zurückgekehrt sind.
-
Die Einrichtung gemäß der Erfindung kann so= wohl mit magnetischen
Impulsgebern als auch mit Radtastern, induktiven Impulsgebern oder anderen Einrichtungen
zur Einwirkung der Fahrzeugachsen auf die Strecke benutzt werden. Ferner ist es
für ihre Anwendbarkeit belanglos, ob die Zählvorrichtung mit Ruhestrom oder mit
Arbeitsstrom betrieben wird und ob sie aus Relaisketten, Motorzählwerken oder anderen
Bestandteilen aufgebaut ist. Insbesondcre
ist die Anwendung der
Erfindung überall da zweckmäßig, wo Zählvorrichtungen benutzt werden, in denen mehrere
Zählelemente nach einem multiplikativen Verfahren voneinander in der Weise abhängig
sind, daß ein Element nur dann einen Schritt ausführt, wenn das vorhergehende Element
einmal alle Stellungen, die es einnehmen kann, durchlaufen hat. Aber auch dann,
wenn Zählvorrichtungen 1>e-1iutZt werden, die nur ein einziges Zählelement haben,
<las so viel Stellungen einnehmen kann, wie Impulse gezählt werden sollen, hat
die Erfindung noch insofern Hedeutung, als sie es ermöglicht, das ordnun gsmäßige
Arbeiten der Überwachungsrelais zu überprüfen.