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Uberwachungseinrichtung für Achszählanlagen bei Eisenbahnen In dem
Patent 810 774 ist eine Überwachungseinrichtung für Achszählanlagen mit mehreren
Überwachungsrelais beschrieben, bei welcher im Schaltungszusammenhang eines einzelnen
Überwachungsrelais Kontakte der anderen Überwachungsrelais stehen. Durch diese Kontakte
werden sämtliche Überwachungsrelais betätigt und .damit auf ihre Furiktionsfähigkeit
geprüft, sobald eines der Überwachungsrelais durch einen Impulsgeber betätigt wird.
Zur praktischen Ausführung ,dieses Gedankens ist in dem Patent eine Schaltung angegeben
worden, für welche idie an die Impulsgeber angeschlossenen Überwachungsrelais mit
einer verhältnismäßig großen Zahl von Kontakten versehen sind. Dies 'ist unter Umständen
unerwünscht, da diese Relais :bei höhen Fahrgeschwindigkeiten auf sehr kurze Stromunterbrechungen
ansprechen müssen, jedoch die allgemein gebräuchlichen Schnellrelais meist nur mit
weniger Kontakten bestückt sind.
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Gemäß der Erfindung kann man nun eine Verein,-fachung in oder Überwachung
des Arbeitens der Relais @dadurch erzielen, @daß man ein besonderes Überwachungshilfsrelais
vorsieht, indessen Stromkreis die Kontakte aller zu überwachenden Relais -vorgesehen
werdien und wobei dieses Hilfsrelais bei jeder Befahrung der Schienenkontakte zum
Ansprechen kommt. Die Anordnung kann hierbei also so getroffen werden, daß das Überwachungshilfsrelais
regelmäßig durch Kontakte der Überwachungsrelais
aus seiner Grundstellung
gebracht wird, sobald eines der Überwachungsrelais anspricht. Das Cberwachungsbilfsrelais
übernimmt dann ganz oder zum Teil die Schaltaufgaben, die sonst den Cberwacliungsrelais
zufallen würden, so daß die Zahl der Kontakte an diesen Relais beträchtlich vermindert
werden kann. Das Überwachungshilfsrelais kann rnit beliebig vielen Kontakten versehen
werden, da von ihm 'keine hohe Arbeitsgeschwindigkeit verlangt wird. Dieser Vorteil
ergibt sich durch die an sich bekannte Reihenschaltung jedes Überwachungsrelais
mit einem Selbsthaltekontakt, durch die bewirkt wird, daß der Anker des Überwachungsrelais,
sobald er durch einen kurzen Impuls aus seiner Grundstellung gebracht worden ist,
in der neuen Stellung so lange verharrt, bis er durch einen weiteren Schaltvorgang
wieder in die Grundstellung gebracht wird. Hierbei kann man,die Schaltung -gleichzeitig
so einrichten, daß auch das Überwachungsrelais bei jeder Befahrung des Gleisabschnittes
auf seine Funktionsfähigkeit überprüft wird.
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In der Figur ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert.
An Hand dieses Beispiels wird gezeigt, wie die im Hauptpatent beschriebene Schaltung
durch Einführung des Überwadhungshilfsrelais verbessert werden kann. Es ist darin
angenommen, @daß am Anfang des Gleisabschnittes der Impulsgeber i, am Ende des Gleisabschnittes
der Impulsgeber k, angeordnet ist. Es wird vorausgesetzt, daß es sich hierbei um
magnetische Impulsgeber handelt, die je zwei Umschaltkontakte haben, welche in bekannter
Weise durch die vorbeilaufenden Achsen nacheinander betätigt werden, so daß zwei
sich teilweise überlappende Impulse entstehen. In der Figur ist der eine Umschaltkontakt
des Impulsgebers i mit 701, 702, der andere Umsohaltkontakt mit
703, 7o4 .bezeichnet. Die Ruhekontakte 701 und 703 der Umschaltkontakte
liegen mit der Wicklung To des überwachun@gsrelais A -in Reihe. Über die Arbeitskontakte
702 und 704 wird Strom auf die Wicklungen 6or und 6os der Zählvorrichtung
Z gegeben. Da die Stromkreise für das Überwachungsrelais und für die Zählvorrichtung
an den Umschaltkontakten zusammengeführt sind und die Zählvorrichtung zwei parallele
Arbeitsstromkreise erforderlich macht, hat die Batterie 1, 2 eine Mittelanzapfung
M 1 erhalten, die mit dem Verbindungspunkt :Il 2 der Wicklungen 6o r und
6o s verbunden ist. In Reihe mit dem Relais A liegt sein Selbstslilußkontakt 1o1
sowie der Kontakt 9o1 des Überwachungshilfsrelais C. Dieser Kontakt bringt A zum
Abfall, wenn C durch das Überwachungsrelais B betätigt worden ist, ohne daß hierbei
der Impulsgeber i befahren werden muß. Die Schaltung, die mit den Umschaltkontakten
.des Impulsgebers K im Zusammenhang steht, entspricht vollkommen der soeben für
den Impulsgeher i erläuterten. Die Wicklung 9o des Überw-acbungs'hilfsrelais C ist
mit den Kontakten Tot von A und 202 von B in Reihe geschaltet, so daß C seinen Anker
abfallen läßt, sobald eines der Überwachungsrelais A oder B alr fällt.
Die Abhängigkeit des Überwac'hungshilfsrelais von den Überwachungsrelais kann auch
auf andere Weise hergestellt werden, z. B. dadurch, daß die Wicklung des Cberwachungshilfsrelais
l:urzgeschlossen wird, wenn es abfallen soll. Ist eines der Überwachungsrelais abgefallen,
so kann es nur dann wieder anziehen, wenn das lZückste.llun@gsrel.ais Y erregt wird
und seine Kontakte 4o5 bis 4o8 schließt. Diesem Relais sind Ruhekontakte der Überwachungsrelais
_-1 und B sowie des Überwachungshilfsrelais C in Peilie vorgeschaltet. Es kann demnach
nur ansprechen, wenn beide Überwachungsrelais und das ÜberNvachungshilfsrelais abgefallen
sind. Außerdem ist noch ein Hilfsrelais X vorhanden, daß die Nullstellung des Zählwerkes
überprüft und ein Gleisrelais G, das zur Frei- und Besetztmeldung des Gleisabschnittes
dient.
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In der Figur ist die Einrichtung bei freiem Gleis gezeigt. Das Relais
.1 erhält Strom von der Batterie 2, 1 über 701, Tot. 901, To und
703. In entsprechender Weise erhält das Relais ß Strom auf dem Wege von 1
über 802. 201, 902, 20, Sod nach 2. Die Wicklung 9o von C wird über die Kontakte
1o2 und 202 erregt. Das Relais X ist über den Kontakt Gor der Zählvorrichtung. die
Kontakte 903, 301 und seine Wicklung 30 erregt. Die Wicklung
5o des Gleisrelais G wird über die Kontakte 905, 303, 403 gespeist. In der
Grundstellung sind mithin .die Relais A, B, C, G und X angezogen.
G meldet bei angezogenem Anker, daß der Gleisabschnitt frei ist. Fahren jetzt Achsen
über den Impulsgeber -i ein, so wird durch die erste Achse Kontakt 701 geöffnet.
Hierdurch fällt A ab und schaltet mit Kontakt Tot das Relais C aus. C fällt ab und
nimmt mit Kontakt 902 dem Relais B, mit Kontakt 903 dem Relais X und mit Kontakt
9o5 dem Relais G die Erregung fort. Diese Relais fallen ab. G meldet den Abschnitt
als besetzt. Beim Öffnen des Kontaktes 701 schließt die erste Achse Kontakt
702 und gibt Strom auf die Wicklung Gor von Z. Z_ verläßt seine Ruhesteillung
und öffnet Kontakt 6o1. Beim weiteren Fortschreiten der Achse wird durch Kontakt
70.4 Strom auf die Wicklung 6os von Z_ gegeben, danach durch Öffnen von Kontakt
702 der Strom in Gor unterbrochen und zuletzt der Strom durch Öffnen von
703 in Wicklung 6os unterbrochen. Das Zählwerk schließt bei Beendigung der
beschriebenen Vorgänge seinen Kontakt 6o2, und es gelangt Strom über 1o4, 204, 9o4
und 302 auf die Wicklung 4o von Y. Es wird hierbei durch Kontakt 6o2 das
Arbeiten der Zählvorrichtung, durch Kontakt 1o4 das Abfallen von _1, durch Kontakt
204 das Abfallen von B und durch Kontakt 9o4 das Abfallen von C überprüft.
Das Relais Y zieht seinen Anker an und schließt mit Kontakt 401 über
302 einen Selbsthaltekreis. Durch seine Kontakte 4o5 bis 4o8 führt es den
Überwachunrisrelais --1 und B Strom zu, die ihre Anker anziehen. Sie schalten mit
Kontakt 102 und 202 das Überw-aciiungshilfsrelais C an, das seinen Anker gleichfalls
anzieht. Dieses schließt seinen Kontakt 9o5 und bereitet damit die Freimeldung des
Gleises vor. Solange X abgefallen ist, kann aber infolge Öffnung des Kontaktes
303
das Relais G noch nicht anzieli.en und damit den
Abschnitt
noch nicht frei melden. Fahren nun die Achsen über den Impulsgeber k oder den Impulsgeber
i wieder aus, so wird das Zählwerk in umgelehrter Richtung betätigt. Hat die letzte
Achse den Gleisabschnitt verlassen, so schließt das Zählwerk seinen Kontakt Gor,
und es fließt Strom über (toi, ()03 und 402 auf die Wicklung 30 von X. X
zieht seinen :ltiker an und trennt mitKontakt 302 den Selbsthaltekreis für Y auf.
Y läßt seinen Anker fallen, und es ist nunmehr der Stromkreis für die Wicklung 5o
von G wieder hergestellt. G zieht an und meldet das Freisein des Gleisabschnittes.
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Es sei nun angenommen, daß der Anker des Relais C am :'lbfallen behindert
ist. Fährt dann ein Zug über den linpulsgelier i ein, so unterbricht das Zählwerk
mit Kontakt bot den Stromkreis für X. X schaltet mit Kontakt 303 das Relais G aus,
das abfällt und die Besetzung des Gleisabschnittes meldet. Trotzdem das Zählwerk
sodann seinen Kontakt 6o2 schließt, kann Y seinen Anker nicht anziehen, weil sein
Stromkreis durch die Kontakte 2o4 und 9o4 unterbrochen ist. Fährt nun der Zug über
den Impulsgeber k aus, so wird zwar durch Unterbrechung der Impulsgeberkontakte
802 und 8o4 die \\'icl:ltlng 2o des Relais B abgeschaltet. R läßt seinen Anker fallen
und schließt Kotpakt 2o4. Trotzdem kann I' nicht erregt werden, da das am Abfallen
behinderte Relais C seinen Kontakt 904 g eo Öffnet hält. Sind alle Achsen ausgefahren,
so öffnet das Zählwerk Kontakt 602 und schließt Kontakt 6oi. Das Relais X
kann trotzdem seinen Anker nicht anzidhen, da es seinen Selbsthaltekontakt 301 geöffnet
hat und auch der ihm parallel geschaltete Kontakt 402 von Y geöffnet ist, weil,
wie oben beschrieben, dieses Relais seinen Anker nicht anziehen konnte. Da mithin
X die Grundstellung nicht einnehmen kann, bleibt auch Kontakt 303 geöffnet und der
Stromkreis für die Wicklung 5o von G bleibt dauernd unterbrochen, so daß dieses
Relais ,den Gleisabschnitt nicht frei melden kann. Es wird nun das Stellwerkspersonal
darauf aufmerksam, daß der von allen Achsen geräumte Gleisabschnitt dauernd als
besetzt gemeldet ist und veranlaßt die Beseitigung der Störung.
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Während bei der im Hauptpatent beschriebenen Schaltung jedes der Überwachungsrelais
A und B fünf Kontakte benötigt, sind bei dem in der Figur erläuterten Beispiel der
Erfindung nur drei Kontakte je Überwachungsrelais notwendig. Eine noch wesentlichere
Ersparnis an Kontakten tritt ein, wenn man den Erfindungsgedanken auf eine Einrichtung
mit mehr als zwei Überwachungsrelais anwendet. Nimmt man z. B. eine Anlage mit vier
Überw-achu,ngsrelais an, so wären sieben Kontakte je Überwachungsrelais erforderlich,
wenn die im Hauptpatent beschriebene Schaltung verwendet wird. Bei Anwendung der
Schaltung, die in der Figur des Beispiels der Erfindung angegeben ist, ermäßigt
sich darin die Kontaktzahl von 7 auf 3.
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Es ist für die Erfindung unwesentlich, wie die Schaltaufgaben auf
die Überwachungsrelais und das trberw#achun,gsliilfsrelais verteilt werden. Diese
Verteilung kann auch in anderer Weise geschehen, als es im Beispiel der Figur gezeigt
ist. Ferner ist es für die Anwendbarkeit des Erfindungsgedankens belanglos, ob die
Impulsgeber wie im Beispiel der Figur Wechselkontakte besitzen oder ob sie mit getrennten
Kontakten für Zählung und über--#vachung ausgerüstet sind oder nur einen gemeinsamen
Kontakt für Zählung und Überwachung haben. Ferner ist auch die Erfindung nicht an
Einrichtungen gebunden, die wie im mit Drehfeldzählwerken und mittenangezapfter
Batterie arbeiten, sondern sie ist auch bei anderen Zählwerksschaltungen, z. B.
Relaiskettenschaltungen oder Schrittsc'halterzähleinrichtungen, anwendbar, wobei
die Zählung mit Arbeitsstrom oder mit Ruhestrom erfolgen kann. Die Erfindung läßt
sich in gleicher Weise anwenden, wenn die Überwachungsrelais mit Arbeitsstrom betrieben
werden, auch ist ein Betrieb des Überwachungshilfsrelais mit Arbeitsstrom denkbar.