DE605137C

DE605137C - Selbsttaetiges Streckenblocksystem

Info

Publication number: DE605137C
Application number: DEV28922D
Authority: DE
Original assignee: Vereinigte Eisenbahn Signalwerke GmbH
Current assignee: Vereinigte Eisenbahn Signalwerke GmbH
Priority date: 1932-12-04
Filing date: 1932-12-04
Publication date: 1934-11-05

Description

Es ist bekannt, die selbsttätige Blocksicherung mit Hilfe von. Achszählern zu bewerkstelligen. Hierbei hat man das Erscheinen des Haltsignals durch eine vom Zug beeinilußte Streckenvorrichtung, z. B. einen Schienenkontakt, bewirkt, während das Erscheinen des Fahrtsigtnals durch den Achszähler hervorgerufen wurde. Hierbei ist zwar die Sicherheit gegeben, daß das Fahrtsignal nur erscheint, wenn der Achszähler bis zum Ende der Zählung richtig gearbeitet hat. Würde jedoch das Zählwerk gar .nicht arbeiten, so wäre das Fahrtsignal bestehen geblieben.

Die Erfindung bezweckt, hiergegen eine Sicherung· zu schaffen, was dadurch erreicht wird, daß das Fahrtsignal noch über einen besonderen Kontakt von dem Zählwerk derart abhängig gemacht ist, daß nur, wenn das Einzählwerk tatsächlich gearbeitet hat, das Fahrtsignal erscheinen kann. Der Erfindungsgegenstand ist in den Abbildungen beispielsweise näher erläutert.

In Abb. ι befindet sich am Anfang der Blockstrecke 2 eine isolierte Schiene 20,' am Anfang der Blockstrecke 3 eine isolierte Schiene 30. An jede der isolierten Schienen ist ein Ruhestromrelais 10 bzw. 70 angeschlossen, das über die Zugachsen kurzgeschlossen wird. Am Ende der isolierten' Schiene ist eine Kontaktvorrichtung· angeordnet, die beispielsweise mechanisch^ induktiv oder optisch wirken kann. In vorliegendem Fall z. B. ist ein Impulsmagnet 22 bzw. 32 vorgesehen, von dem aus das Zählrelais 23 bzw. 33 beeinflußt wird.

An diesem befindet sich ein Kontakt 24 bzw. 34, der das Einzählwerk 25 bzw. 35 betätigt. Durch jeden der Kontakte 24 bzw. 34 wird gleichzeitig das Auszählwerk, z. B. 26, am Anfang¹ der betreffenden Blockstrecke betätigt.

Die Wirkungsweise der Einrichtung ist folgende:

Gelangt z. B. ein Zug aus der Blockstrecke 1 auf die isolierte Schiene 20, so schließt er das Relais 10, das über einen Selbstschlußkontakt 12 Strom erhält, kurz, das Relais fällt +5 ab, unterbricht den Kontakt 12 und vor allem den Kontakt 13, durch welchen der Signalantrieb 14 stromlos wird, so daß das Signal in die Haltlage geht.

Durch das Abfallen des Relais 10 wird noch ein Kontakt 15 geschlossen, der das Zählrelais 23 an den Impulsmagneten 22 anschließt und damit also empfangsbereit macht. Sobald jetzt die erste Achse an dem Impulsmagneten 22 vorbeifährt, beginnt die Einzählung über 23/24 am Zählwerk 25. Hierdurch wird der Kontakt 250, der erst nach beendeter Auszählung durch Relais 26 wieder schließt, unterbrochen, wodurch das Hilfsrelais 40 abfällt und seinen Kontakt 41 unterbridht. Gleichzeitig· wird der ebenfalls an dem Relais 40 befindliche Kontakt 42 geschlossen. Die Betätigung dieser beiden Kontakte hat zunächst keinerlei Bedeutung; sobald jetzt aber der Zujg weiterfährt und die isolierte Schiene 20 6g frei geworden ist, erhält das Relais 10 über den Kontakt 42 Strom, zieht wieder an tmd bleibt über Kontakt 12 erregt. Hierdurch

wird der Kontakt 13 wieder geschlossen. Da jedoch der Kontakt 41 noch unterbrochen ist, kann das Signal noch nicht auf Fahrt gehen. Mit Freiwerden der isolierten Schiene 20 wird der Kontakt 15 unterbrochen und hierdurch die Einzähleinrichtung abgeschaltet Sobald jetzt der Zug die Blockstrecke 2 durchfahren hat undauf die isolierte Schiene 30 gelangt, spielt sich derselbe Vorgang ab, wie to eben bei der isolierten Schiene 20 geschildert. Hieraus ist gleichzeitig ersichtlich, daß, sobald die Achsen an dem Impulsmagneten 32 vorbeir ollen, über 33 und 34 nicht nur das Einzählwerk 35, sondern gleichzeitig auch über die Leitung 4 das Auszählwerk 26 betätigt wird.

In der Leitung 4 ist noch ein Kontakt 37 angeordnet, der sich im Signalflügel befindet, so daß also das Auszählwerk 26, welches die ao Strecke 2 wieder freigibt, nur betätigt wird über das auf Halt liegende Signal am Anfang der Blockstrecke 3. Aus der Schaltung ist ersichtlich, daß das Signal 14 nicht auf Fahrt gehen kann, wenn das Einzählwerk 2 5 etwa versagt hat, weil nur, wenn 25 richtig gearbeitet hat, das Relais 40 abfällt und auch dann nur der Kontakt 42 geschlossen wird. Bleibt 42 unterbrochen, so kann das Relais 10 nach Verlassen der isolierten Schiene 20 nicht wieder anziehen, und Kontakt 13 bleibt unterbrochen. Das Signal 14 kann dann also nicht auf Fahrt gehen.

Abb. 2 zeigt dieselbe Einrichtung, wobei jedoch an Stelle einer isolierten Schiene ein Schienenkontakt 50 getreten ist und an Stelle des Impulsmagneten 22 ein Radtaster 51. Außerdem ist hier beispielsweise angenommen, daß es sich nicht um die Betätigung eines SignalfLügels, sondern um die Steuerung von Lichtsignalen handelt. Die Einrichtung wirkt hierbei folgendermaßen: Sobald die erste Achse auf den Schienenkontakt 50 gelangt, fällt das Relais 10 ab, unterbricht den Selbstschlußkontakt 12 und legt den Umschalter 13 in den Stromkreis der Lichtsignale um. Hierdurch wird die grüne Lampe 52 stromlos, und die rote Lampe 53 kommt zum Aufleuchten. Sobald nun die einzelnen Achsen auf den Radtaster gelangen, wird das Zählwerk 25 betätigt, unterbricht den Kontakt 250, das Relais 40 fällt ab, legt den Kontakt 41 um und schließt den Kontakt 42. Damit ist erreicht, daß das Relais 10 wieder anziehen kann, sobald die Achsen den Schienenkontakt verlassen haben. Sobald das Relais 10 wieder angezogen hat, wird zwar 13 umgelegt, trotzdem erhält aber die rote Lampe 53 weiter Strom über den Kontakt 41. Gelangt nun der Zug auf den Schienenkontakt 60 am Ende der δο Blockstrecke 2, so vollzieht sich zunächst derselbe Vorgang, wie vordem beschrieben. Die rote Lampe 63 kommt zum Aufleuchten, das Lichtrelais 70' erhält Strom und schließt den Kontakt 71, so daß jetzt beim Betätigen des Radtasters 61 außer dem Einzählwerk 35 auch das Auszählwerk 26 betätigt wird. Sobald die Auszählung beendet ist, wird der Kontakt 250 wieder geschlossen, das Relais 40 zieht an und legt den Kontakt 41 wieder um, so daß jetzt die grüne Lampe 52 Strom erhält und 53 erlischt. Auch bei dieser Einrichtung ist es so, daß, wenn das Zählwerk 25 beim Einzählen versagt, das Relais 10 nicht wieder anziehen kann, da es ja über den Kontakt 42 am Relais 40 von dem Einzählwerk 2 5 abhängig gemacht ist. Zieht Relais 10 nicht an, so wird auch der Kontakt 13 nicht umgelegt, und das Haltsignal 53 bleibt bestehen.

In beiden Abbildungen ist das Relais 40 nur eingefügt, um die Zählwerke nicht mit Kontakten zu überlasten. Man kann aber alle Kontakte, die sich am Relais 40 befinden, auch unmittelbar am Zählwerk anordnen.

Man kann naturgemäß auch bei der Einrichtung der Abb. 1 bei elektrischer Beleuchtung des Flügelsignals die Überwachung der Auszählvorrichtung, wie sie durch den Kontakt 71 vorgenommen wird, erreichen.

Claims

Patentansprüche:

i. Selbsttätiges Streckenblocksystem mit punktförmiger Beeinflussung, bei dem das Erscheinen des Haltsignals durch eine vom Zug beeinflußte Streckenvorrichtung, das Erscheinen des Fahrtsignals dagegen durch Zähleinrichtungien, vorzugsweise Achszähler, bewirkt wird, wobei das Frei- * signal durch die Zähleinrichtung derart überwacht wird, daß es nur erscheinen kann, wenn alle ^eingezahlten Achsen wieder ausgezählt worden sind, dadurch gekennzeichnet, daß das Fahrtsignal noch über eben besonder en Kontakt (z. B. 41) von dem Einzählwerk (z.B.' 25) derart abhängig gemacht ist, daß das Fahrtsignal auch nur erscheinen kann, wenn das Einzählwerk tatsächlich gearbeitet hat.
2. Selbsttätiges Streckenblocksystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die das Erscheinen des Haltsignals vermittelnde, über eine isolierte Schiene, Schienenkontakt, Radtaster o. dgl. angeschlossene Streckenvorrichtung (10, 70) gleichzeitig den Stromkreis für die Einzählvorrichtung vorbereitet.
3. Selbsttätiges Streckenblocksystem nach Anspruch 1, insbesondere für Tageslichtsignale, dadurch gekennzeichnet, daß in den Lichtsignalleitungen ein Relais (70') angeordnet ist, welches mit einem seiner Kontakte (71) die Leitung zu dem

Auszählwerk (26) am Anfang der Blockstrecke schließt bzw. öffnet.
4. Selbsttätiges Streckenblocksystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Impulsmagnet (z. B. 32) bzw. der

Radtaster (z. B. 61) gleichzeitig das Einzählwerk (35) am Anfang der vorausliegenden Blockstrecke (3) und das Auszählwerk (26) am Anfang der Blockstrecke betätigt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

BERLIN. BEDRUCKT IN DER REICHSDRUCKEREI