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Verfahren zur Darstellung von Küpenfarbstoffen In dem Hauptpatent
489 957 ist ein Verfahren zur Herstellung von wertvollen schwarzen Küpenfarbstoffen
beschrieben, bei dem man i'-Anthrachinonyl-6=aminobenzanthron mit alkalischen Mitteln
behandelt.
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Gemäß dem Zusatzpatent 498 o64 werden an Stelle des in dem Hauptpatent
angewandten i'-Anthrachinonvl-6-aminoben7.anthrons solche Anthrachinonylaminobenzanthrone,
in denen eine Peristel,lung, nämlich die Bz-i-Stellung, durch eine verätherte Hydroxylgruppe
besetzt ist, in der oben angegebenen Weise behandelt.
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Gemäß dem Zusatzpatent 500 324 werden solche Anthrachinonylarninobenzanthrone,
in denen die andere Peristellung, nämlich die 2-Stellung, durch einen Anthrachinonylaminrest
besetzt ist, der Behandlung mit alkalischen Mitteln unterworfen.
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Es wurde nun gefunden, daß auch solche Anthrachinonvlatninobenzanthrone,
die mehrere Anthrachinonylaminreste im Molekül enthalten und von .denen einer in
der Bz-i-Stellung steht, beim Behandeln mit alkalischen Mitteln in wertvolle Küpenfarbstoffe
übergehen. Die so erhaltenen Farbstoffe können gegebenenfalls noch einer nachträglichen
Behandlung mit sauren Kondensationsmitteln unterworfen `werden, wodurch sich die
Nuance der Farbstoffe in vorteilhafter Weise verändert.
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Beispiel i io Teile Di-(i'-anthrachinonyl-)6-Bz-i-diaminobenzanthron
(erhältlich z. B. aus 6-Bz- idihalogenbenzanthron mit z Mol. i-Aminoanthrachinon)
werden bei i8o bis 2oo° in eine Schmelze von 4o Teilen Ätzkali und zo bis 25 Teilen
Alkohol langsam unter Rühren eingetragen und so lange bei dieser Temperatur verschmolzen,
bis die Farbstoffbildung beendet ist. Die erkaltete Schmelze wird mit Wasser aufgekocht,
filtriert und gewaschen. Der so erhaltene Farbstoff stellt einen dunklen Teig dar,
getrocknet ein dunkles Pulver, das sich in konzentrierter Schwefelsäure mit grüner
Farbe löst. Mit Natronlauge und Hy drosulfit gibt der Farbstoff eine graubraun gefärbte
Küpe, aus der die pflanzliche Faser in olivstichigbraunen Tönen angefärbt wird.
Beispiele
5 Teile des nach Beispiel i erhaltenen Farbstoffes werden in 75 Teilen konzentrierter
Schwefelsäure gelöst und so lange auf etwa 8o bis ioo° erwärmt, bis die anfangs
grüne Farbe der Lösung nach Blau umgeschlagen ist, was je nach der Stärke der Schwefelsäure
in kürzerer öder längerer Zeit der Fall ist. Die Schmelze wird alsdann in Wasser
gegossen, wobei sich der Farbstoff in grünen Flocken abscheidet. Man filtriert,
wäscht mit heißem Wasser und bringt den Farbstoff in Teigform. Der Farbstoff stellt
einen grünschwarzen Teig dar, getrocknet ein dunkles Pulver, das sich in konzentrierter
Schwefelsäure mit blauer Farbe löst. Mit ',tatronlauge und Hydrosalfit gibt der
Farbstoff eine blaue Küpe, aus der die pflanzliche Faser in gedeckten grünen Tönen
angefärbt wird.
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Beispiel e io Teile des Kondensationsproduktes aus i Mol. 6 - Bz -
i - dihalogenbenzanthron mit 2 Mol. i, 6-Diamitioanthrachinon werden- bei etwa i
6o' in eine Schmelze von 4o Teilen Ätzkali und 2ö bis 25 Teilen Methylalkohol eingetragen
und so lange bei 16o bis 165' verschmolzen, bis kein unverändertes Ausgangsprodukt
mehr nachzuweisen ist. Der in der üblichen Weise aufgearbeitete Farbstoff stellt
einen dunklen Teig dar, der aus graubraun gefärbter Küpe die pflanzliche Faser in
olivstichigbraunen Tönen anfärbt. Getrocknet ist der Farbstoff ein dunkles Pulver,
daß sich in konzentrierter Schwefelsäure mit grüner Farbe löst, die beim Erwärmen
nach Blau umschlägt: Beispiel: i o Teile Di- (i'-anthrachinonyl-) 7-Bz- i-diaminobenzanthron
(erhältlich z. B. aus Bz-ibröm-7-chlorbenzänthron mit 2 Mol. i-Aminoanthrachinon)
werden, wie in Beispiel 3 beschrieben, verschmolzen. Man erhält nach dein üblichen
Aufarbeiten der Schmelze den Farbstoff in Form eines dunkel gefärbten Teiges, der
finit Natronlauge und Hy drosulfit eine braungefärbte Küpe gibt; aus der die vegetabilische
Faser in dunkelbraunen Tönen angefärbt wird. In konzentrierter Schwefel-, säure
löst sich der Farbstoff mit grüner Farbe, die beim Erwärmen in Rotbraun übergeht.
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Beispiels i o Teile Tri- (i'-Anthrachinonyl-) triaminobenzanthron
(erhältlich z: B. durch Kondensation von z Mol. Tribrombenzanthron mit 3 1 1. i-Aminoanthrachition)
werden, wie in Beispiel i beschrieben, mit alkoholischem Kali verschmolzen. Der
auf die übliche Weise aufgearbeitete Farbstoff stellt einen dunklen Teig, getrocknet
ein schwarzes Pulver dar, (las sich in konzentrierter Schwefelsäure mit graubrauner
Farbe löst. Mit Natronlauge und Hydrosulfit gibt der Farbstoff eine braune küpe,
aus der die pflanzliche Faser in echten braunen Tönen angefärbt wird, die sich namentlich
durch eine gute Bauchechtheit auszeichnen.
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Beispiel 6 3o Teile des aus 6-Bz-i-dibrombenzanthron und ä M01. i-Amino-q.-anilidoanthracliinon
erhaltenen Kondensationsproduktes werden bei 16o his 17o° langsam in eine Schmelze
von i 5o Teilen Ätzkali und So Teilen Alkohol eingetragen. Die Reaktionstemperatur
läßt man innerhalb einer ,Stunde langsam auf igo bis 2oo° steigen und versetzt hierauf
die Schmelze mit Wasser. Der in der üblichen Weise isolierte Farbstoff löst sich
in konzentrierter Schwefelsäure olivfarben und liefert eine bräunlichschwarze Kiipe,
aus der Baumwolle in echten. olivgrauen Tönen gefärbt wird.
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Beispiel? In eine auf i5o° gehaltene Schmelze von So Teilen Aluminiumchlorid
und io Teilen Kochsalz werden allmählich io Teile des nach Beispiel 6 erhaltenen
Farbstoffs eingetragen. Man läßt die Temperatur langsam auf 16o° steigen und zersetzt
die Schmelze nach etwa 2 Stunden mit Wasser und verdünnter Salzsäure. Der erhaltene
F arbstofr wird in der üblichen Weise isoliert. Er löst sich in konzentrierter Schwefelsäure
mit dunkelbrauner Farbe und liefert aus `iolettschwarzer Küpe auf Baumwolle ähnliche
Töne wie der als Ausgangsmaterial verwendete Farbstoff.
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Beispiel 8 In eine Suspension von go Teilen Anilinnatrium in Vo Teilen
wasserfreiem Anilin trägt man bei i-o° unter Durchleiten von Stickstoff 2o Teile
des aus 6-Bz-i-dibrombenzanthron und 2 Moi. i-Amino-5-benzoylaininoanthrachinon
erhaltenen Kondensationsproduktes ein und rührt bei dieser Temperatur so länge,
bis die Farbstoffbildung beendet ist. Die erkaltete Schmelze gießt man in verdünnte
überschüssige Salzsäure, saugt ab und wäscht mit Wasser aus. Man erhält so den Farbstoff
als dunkel gefärbten Teig, der aus graublauer Küpe die pflanzliche Faser in olivbraunen
Tönen färbt. Getrocknet ist der Farbstoff ein dunkles Pulver, (las sich in konzentrierter
Schwefelsäure mit grüner Farbe
löst, die nach einigem Stehen Grünblau
wird.
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Verwendet man an Stelle des obengenannten Kondensationsproduktes ein
solches, das durch Kondensation von 6-Bz-i-dibrombenzanthron mit 2 Mol. i-Amina-d.-benzoylaminoänthrachinon
oder mit i Mol. i Amino-5-benzoylaminoanthrachinon und i Mol. i-Aminoanthrachinon
oder einem anderen Atninoanthrachinonderivat erhalten wurde, so entstehen im allgemeinen
Farbstoffe von ähnlichen Eigenschaften.