DE514084C - Verfahren zur Herstellung lichtempfindlicher Schichten, die Diazoverbindungen enthalten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung lichtempfindlicher Schichten, die Diazoverbindungen enthaltenInfo
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- G03C—PHOTOSENSITIVE MATERIALS FOR PHOTOGRAPHIC PURPOSES; PHOTOGRAPHIC PROCESSES, e.g. CINE, X-RAY, COLOUR, STEREO-PHOTOGRAPHIC PROCESSES; AUXILIARY PROCESSES IN PHOTOGRAPHY
- G03C1/00—Photosensitive materials
- G03C1/52—Compositions containing diazo compounds as photosensitive substances
- G03C1/54—Diazonium salts or diazo anhydrides
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Description
inc.
Die Erfindung betrifft die Herstellung von lichtempfindlichen Schichten, bei deren Herstellung
Diazoverbindungen einer besonderen Gruppe, die noch näher bezeichnet werden
wird, auf geeignete Träger, wie Papier u.dgl., ausgebreitet werden. Die also erhaltenen Papiere
u. dgl. sind zur Vervielfältigung mittels Belichtung durchsichtiger Bilder, wie Zeichnungen,
Lichtbilder u. dgl., geeignet.
ίο Bekanntlich ist die Wirkung solcher Pa-
_ piere darauf gegründet, daß durch Belichtung der durchsichtigen Zeichnungen u. dgl. in Berührung
mit den· lichtempfindlichen Papieren die Diazoverbindung an den Stellen, wo das
Licht durchdringt, das Kupplungsvermögen mit Azokomponenten verliert, weil sie (wahrscheinlich
in ein Phenol) umgewandelt wird. Die nicht von dem Licht getroffenen Stellen des empfindlichen Papiers bleiben in dem ursprünglichen
Zustand, und die dort noch anwesende Diazoverbindung kann durch die
gemeinschaftliche Einwirkung der Azokomponenteund eines Alkalis einen Azofarbstoff
bilden.
Das erhaltene Bild ist positiv, wenn von
einem durchsichtigen Positiv ausgegangen wird. Die genannte Entwicklung ist zugleich
Fixierung des Bildes, weil eine weitere Einwirkung des Lichtes daran nichts mehr
ändern kanu.
Schon früher wurden Diazoverbindungen zum oben angegebenen und zu analogen
Zwecken verwendet und in der Literatur beschrieben. z.B. Feer, Patent 53455, 1889;
Green. Crosz und Bevan, Patent 56606. 1890; A. G. F. A.. Patent 82239, 1894;
Schoen. Patent in 416, 1899; Kalle,
Patent 376 385, 379 998, 381 551, 3S3 510.
386433, 386434: Kalle, Holländische Patentschrift 14 150. Kl. 57b, Gr. 10, veröffentlicht
am 15. Juli 1925; Kalle, Britische Patentschrift 234 SiS vom 10. Juni 1926 (Französische
Patentschrift 30 585, Addition 55S4O3)·
Weiter gibt die Literatur Angaben über mehr oder weniger analoge Anwendungen
von Diazoverbindungen, u. a. Eders Jahrb. für Photographic 1896, S. 261; Photographische
Korrespondenz. Juni-Heft, 1895; Photochemische Studien. 1894, S. 45; Phot.
Mitt., Teil 37, S. 263; Journal of the Cliem.
Soc, 1907, S. 35; The Amateurphotographer,
1907, S. 14S; Ber. 1902. Teil 34, S. 166S;
Französische Patentschrift '457446, 1913:
Kodak Abstracts. 1924, S. 29.
Weiter findet man ausführliche Beschreibungen 'von lichtempfindlichen Diazoverbindungen
in Plotnikow, Lehrbuch der allgemeinen
Photochemie, 1920, S. 540ft".; Eder, Ausführliches Handbuch der Photographic,
1926. Band 4. Teil 2, 3.469 ft'.
Von diesen Verfahren hat nur das in den Kalleschen Patentschriften beschriebene in
der Praxis Bedeutung erlangt. Die übrigen
Verfahren erlangten teilweise keine praktische Bedeutung, weil die verwendeten Diazoverbindungen
wohl eine genügende Empfindlichkeit, jedoch keine genügende Haltbarkeit
aufwiesen. Auch zeigten diese -Verfahren gewisse Unvollkommenheiten, wie die Unmöglichkeit,
einen genügend hellen Untergrund bei genügend dunkler Farbe der nicht belieb-teten
Teile zu erhalten.
ίο In den Kalleschen Patentschriften--"wird
die Anwendung einer besonderen Gruppe von Diazoverbindungen, der Diazoanhydride,
welche z. T. auch Chinondiazide genannt werden können, für den oben angegebenen Zweck
beschrieben. Soweit sie mit der Azokompouente
zusammen aufgetragen werden, wurden auch Diazoanhydride im weiteren Sinne darin
. bezogen. Es stellt sich heraus, daß diese Verbindungen für den angegebenen Zweck be-
!o sonders geeignet sind wegen ihrer großen
Haltbarkeit bei gleichzeitiger großer Lichtempfindlichkeit.
Gegenstand der Erfindung ist nun ein Verfahren,
bei dem lediglich eine Diazoverbindung
als lichtempfindliche Substanz verwendet und" nach der Belichtung mit Lösungen
der Azof arb'stofrkomponente' entwickelt wird. Die gemäß der Erfindung zu verwendenden
Diazoverbindungen haben die Eigenschaft, daß sie auf der einen Seite sehr dunkle Töne
bis zu Schwarz ergeben und auf der anderen Seite, insbesondere, falls Metallsalze, zugefügt
sind, bei der Entwicklung mit den Lösungen ;
der Äzofarbstoffkompönente, sehr scharfe BiI- ■ der ergeben, ohne daß die- Konturen auslaufen. Die Verbindungen, die diese neue
Wirkung ergeben, sind aromatische Diazoverbindungen, die in ParaStellung zur Diazogruppe
ein tertiär gebundenes Stickstoffatom ' als Substituente enthalten, die aber keine
Substituenten enthalten, die mit der Diazogruppe zur Anhydridbildung Anlaß geben
könnten, wie Hydroxyl, Carboxyl, primäre
und sekundäre Amino- und Sulfosäuregruppen. Neben den angegebenen Vorteilen haben
diese Verbindungen den weiteren Vorzug, daß sie sehr lichtempfindlich und haltbar .
sind, während sie, trotzdem sie die Erhaltung sehr dunkler Farbtöne ermöglichen, doch I
praktisch vollkommen weiß ausbleichen.
Dieses vollkommene Ausbleichen schließt :
ipso facto in sich, daß die betreffenden Diazo- !■
verbindungen in dem Medium, in dem sie sich ■ j befinden, nicht kuppeln, da sie sonst während ;
des Ausbleichens mit dem aus ihnen ent- j stehenden Phenol, welches in der Regel eine !
sehr kupplungsfähige Azokomponente sein ■! wird, einen Azofarbstoffe bilden'würden, be- .
vor die ganze Menge der Diazoverbindung zersetzt wäre. Dann wäre ein weißer Grund j
natürlich nicht zu erzielen. ■-.:"■
Außer den obengenannten, wegen ihrer Neigung zur Anhydridbildung mit der Diazogruppe
ausgeschlossenen Substituenten können in diese Verbindungen andere Su.bstituente
eingeführt werden (z. B. Halogene, Alkyle, Oxalkyle, Aralkylc). Mit derartigen
Substituenten können bestimmte Eigenschaften, wie Haltbarkeit, Tiefe des Farbtons usw.,
in Verbindung miteinander derart geregelt werden, wie es für die praktische Anwendung
gewünscht wird; im besonderen kann man die .Kupplungsgeschwindigkeit der betreffenden
Verbindungen damit regeln.
Es ist klar, daß die verwendeten Verbindüngen,
z. B. wegen- der Anwesenheit von dazu notwendigen Substituenten in benachbarten Kernen-,.-wie es bei mehrkernigen aromatischen Verbindungen der Fall sein könnte,
nicht zugleich in der einen oder anderen
Weise Diazoanhydride oder Chinondiazide ..'sein'dürfen.. "
: Unter die Erfindung fällt auch die Anwendung
komplexer !^erbindungen. Doppelsalze u. dgl. tier genannten Gruppe wie auch der
Verbindungen, die die entsprechenden Diazoverbindungen
mit schwefliger Säure oder Sulfiten eingehen, der sogenannten Diazo-"
sulfosäuren oder Diazosulfonate. Den genannten lichtempfindlichen Schichten werden
gegebenenfalls Bariumchlorid oder andere geeignete Salze zugesetzt, die dazu dienen
sollen» eile bei der Entwicklung gebildeten
Azofarbstoffe unlöslich zu machen und so das Bluten zu verhindern.
Beispiele , -
I. Man stellt eine Lösung her der Diazoverbindung,
die man erhält durch Diazotierung von 20 Teilen p-Aminodimethylanilinchlorhydrat
mit salpetriger Säure, zusammen mit 2 Teilen Weinsäure und 100 Teilen Bariumchlörid
in 1 000 Teilen Wasser. Die Lösung wird auf Papier gestrichen und getrocknet.
Nach der Belichtung unter einer Zeichuung auf durchscheinendem Papier bringt
man das belichtete Papier in eine äußerst schwach alkalische Lösung von ß-Oxynaphtoesäureanilid.
Man erhält so ein fast schwarzes Bild auf weißem Grund. Es empfiehlt sich,
kurze Zeit mit reinem Wasser nachzuspülen.
II, Die durch Diazotierung von 20 Teilen
p-Aminodiäthylanilinchlorhydrat mit salpetriger Säure erhaltene Diazoverbindung wird
mit einem halben Teil saurem Kaliumzitiat und loo Teilen Bariumchlorid in ι 000 Teilen
Wasser gelöst.
Diese Lösung wird auf Papier gestrichen und getrocknet. Nach der Belichtung unter
einer Zeichnung auf durchscheinendem Papier bringt man das belichtete Papier in eine
alkalische Lösung von /i-Naphthol. Manor-'
hält so ein dunkelbraunes, fast schwarzes Bild auf weißem Grunde. Es empfiehlt sich,
kurze Zeit mit reinem Wasser nachzuspülen, ι III. An Stelle der in den Beispielen I und II j
genannten Diazoverbindungen kann z. B. auch ; i-Diisoamylamino-3, s-dimethylbenzol-^di- i
azoniunichlorostannat verwendet werden.
Claims (3)
- Patentansprüche:ίο i. Verfahren zur Herstellung lichtempfindlicher Schichten, die Diazoverbindungen enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß man als solche aromatische Diazoverbindungen, die in ParaStellung zuris Diazogruppe ein tertiär gebundenes Stickstoffatom als Substituente enthalten und die keine Substituenten besitzen, die mit der Diazogruppe zur Anhj'dridbildung führen können, ohne Zusatz von Azofarbstofrkomponenten anwendet.
- 2. A'erfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man solche Diazoverbindungen verwendet, die in dem die Diazogruppe enthaltenden Kern einmal oder mehrmals substituiert sind.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß den lichtempfindlichen Schichten Salze, wie Bariumchlorid o. dgl., zugesetzt werden, die ein Bluten der bei der Entwicklung gebildeten Azofarbstoffe in die Bäder verhindern.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
NL281604X | 1926-12-11 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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Family Applications (1)
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DEC39430D Expired DE514084C (de) | 1926-12-11 | 1927-02-25 | Verfahren zur Herstellung lichtempfindlicher Schichten, die Diazoverbindungen enthalten |
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GB (1) | GB281604A (de) |
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE973598C (de) * | 1951-03-20 | 1960-04-07 | Grinten Chem L V D | Lichtempfindliches Diazotypiematerial |
Families Citing this family (2)
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---|---|---|---|---|
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GB281604A (en) | 1928-03-01 |
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